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Fox2
ZITAT(Havoc @ 17. Dec 2017, 23:58) *
Das Problem bei der Tranche 1 ist, dass deren Prozessorarchitektur die Nachrüstmöglichkeiten für den Kampfwerterhalt stark einschränken. Als reiner Abfangjäger und für Air Policing ist der Eurofighter im Betrieb schlicht zu teuer.
Auf den Trichter sind jetzt die Österreicher auch gekommen. Nur gehört bei den Österreichern auch dazu, dass die damit verbundenen Gegengeschäfte (u.a. lieferte MAN Nutzfahrzeuge Österreich AG 5.200 Lkw an das britisches Militär) der wesentliche Grund für die Kaufentscheidung für den Eurofighter war. Es holt sich keiner einen Flieger in den Hangar, wenn er weiß, dass er in 10 Jahren dessen Obsoleszenz nur mit großen Aufwand beseitigen kann - erst recht nicht, wenn er aufs Geld schauen muss. Dann will er einen Flieger mit niedrigen Anschaffungs- und Betriebskosten und das sind momentan die F-16 und JAS-39.
Wie hoch sind denn die Betrieskosten im Vergleich?

Ich kann leider nur völlig unterschiedliche Angaben finden.
Der EF soll sogar schon 74000€ pro Flugstunde kosten
https://www.n-tv.de/incoming/Teure-Flugstun...cle1374061.html

Laut der Mitteilung kosten die tschechischen Gripen C/D etwa gleich viel wie die österr.EF, wobei keine Flugstundenzahl geannt wird:
https://diepresse.com/home/innenpolitik/524...ische-Raubvogel

Laut Wikipedia laut der südafr. Luftwaffe kostet eine Gripen $10.000 pro Flugstunde
https://de.wikipedia.org/wiki/Saab_39

Laut Janes ist die Gripen aber tatsächlich am günstigsten, wobei mir die Angaben recht optimistisch erscheinen. Es hängt vermutlich auch viel davon ab, wie und wo man seine Flugzeuge einsetzt.
https://www.stratpost.com/gripen-operationa...fighters-janes/

ZITAT(der_finne @ 17. Dec 2017, 19:56) *
Was einige nach all den Jahren immer noch nicht realisiert haben (und das sag ich jetzt nur weil das Thema halt alle 6 Monate auftaucht) ist das Tranche 1 auf ner ganz anderen internen System/Prozessorarchitektur basiert, die leistungsschwächer und mit den Nachfolgenden einfach nicht kompatibel ist. D.h. wenn man nicht alles rausschmeißt und durch Tranche 2/3 Komponenten ersetzt (was Praetorian sagt) kann man es sich auch gleich sparen. Trotzdem ist die Tranche 1 in sich noch verbesserungsfähig...
jopp nur sind die Dinge, die die Spanier machen, Dinge, die ihn weit über den Status eines Abfanjägers hinaus bringen (LITENING III, Tranche2-Cockpit, DASS, diverse Luft-Boden-Waffen) und ich finde es verwundertlich, dass sie damit ihre Flugzeuge derartig aufrüsten können. Bisher hätte ich gedacht, dass dies so nicht möglich ist ohne "2/3 der Komponenten" zu ersetzen.
xena
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Dave76
ZITAT(Fox2 @ 18. Dec 2017, 02:35) *
[...]

Laut Janes ist die Gripen aber tatsächlich am günstigsten, wobei mir die Angaben recht optimistisch erscheinen. Es hängt vermutlich auch viel davon ab, wie und wo man seine Flugzeuge einsetzt.
https://www.stratpost.com/gripen-operationa...fighters-janes/

Die Zahlen in dieser Tabelle sind extrem fragwürdig (zu niedrig und veraltet) und zumindest im Falle der F-16 CPFH im Bereich Faktor 3.5 zu niedrig (Grundlage aktuelle F-16C/D CPFH-Daten der US Air Force). Insgesamt unbrauchbar.
xena
Mir wird gesagt, dass es die Seite gar nicht gibt.
Drehkreuz
Deutscher Eurofighter wirft GBU-48 ab:
https://youtu.be/8aKb6PlTO-k
Fox2
ZITAT(Dave76 @ 18. Dec 2017, 09:45) *
ZITAT(Fox2 @ 18. Dec 2017, 02:35) *
[...]

Laut Janes ist die Gripen aber tatsächlich am günstigsten, wobei mir die Angaben recht optimistisch erscheinen. Es hängt vermutlich auch viel davon ab, wie und wo man seine Flugzeuge einsetzt.
https://www.stratpost.com/gripen-operationa...fighters-janes/

Die Zahlen in dieser Tabelle sind extrem fragwürdig (zu niedrig und veraltet)
Das ist mir auch schon aufgefallen aber wo gibt es korrekte Zahlen für alle Typen, die aufgrund der selben Ausgangsbedigungen erstellt wurden? Wie soll man das sonst vergleichen, wenn jede Luftstreitmacht die Kosten anders berechnet und angibt (unterschiedl. Lebensdauer, unterschiedl. Jahresflugstunden, unterschiedl. Spritkosten, unterschiedl. Personalkosten usw.) ?
ZITAT(Drehkreuz @ 18. Dec 2017, 16:22) *
Deutscher Eurofighter wirft GBU-48 ab:
https://youtu.be/8aKb6PlTO-k
D.h. ohne bekannte Zielkoordinaten für GPS muss immer eine optische Sichtverbindung zum Ziel sein? Ich dachte, das wäre aufgrund des FLIR-Systems des Litening III nicht nötig.
KSK
ZITAT(Fox2 @ 18. Dec 2017, 21:29) *
D.h. ohne bekannte Zielkoordinaten für GPS muss immer eine optische Sichtverbindung zum Ziel sein? Ich dachte, das wäre aufgrund des FLIR-Systems des Litening III nicht nötig.

Ein FLIR ist ein optisches System das (wie der Name schon sagt) auf Basis von Infrarotstrahlung arbeitet. Infrarotstrahlung kann (dichtere) Wolken nicht beliebig durchdringen.
ede144
ZITAT(xena @ 18. Dec 2017, 06:49) *
ZITAT(Havoc @ 17. Dec 2017, 22:58) *
Wie kommst du darauf, dass die Industrie die Ersatzteile nicht liefern könnte.

Soweit ich es mitbekommen habe, sollen Teile für T1 schlicht nicht mehr gefertigt werden, nur solche für T2 und T3. Natürlich könnte man noch mal welche auflegen für T1. Man kann das für jedes Gerät. Aber dann für horrend viel Geld. Es läuft darauf hinaus, dass es die Teile ganz einfach nicht mehr bestellt und geliefert werden können. Was die Software angeht und die Befähigungserweiterung: Siehe Spanien!


Das klingt jetzt so ein bisschen als ob die pöse Industrie das einfach so macht um die Armeen zu ärgern und ganz viel Geld mit Obsolenzbeseitigung zu verdienen. Tasächlich ist es einfach so, das es bestimmte Elektronikteile nach 5-10 Jahren einfach nicht mehr gibt. Entweder man hat Elektronikkarten zu der Zeit gekauft und ins Lager gelegt als es noch alle IC's gab oder man hat Pech. Man denke nur an die Klimmzüge die die NASA gemacht hat um ihre Space Shuttle's am Laufen zu halten. Oder glaubt irgend jemand, das die US Navy Microsoft Geld gegeben hat um XP weiter zu pflegen, weil sie Geld über hatten? Im Gegenteil, denen ist ihr COTS um die Ohren geflogen.
Ich kenne Firmen, die haben ein PC Museum, weil Anlagen einfach viel länge laufen als PC's halten. Deshalb muss man sowas haben und das Militär muss genau das auch so halten. Die Zeiten wo man den Rechner mit Lötpistole und Feinmechanikerausbildung reparieren konnte sind halt mal vorbei.

Deshalb sollte bei der BW das Stichwort Versorgungsreife wieder deutlich mehr Gewicht und vor allem Geld erhalten.
xena
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Schwabo Elite
ZITAT(ede144 @ 18. Dec 2017, 21:47) *
Deshalb sollte bei der BW das Stichwort Versorgungsreife wieder deutlich mehr Gewicht und vor allem Geld erhalten.
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Das Problem bei der Bw ist auch, dass die "Versorgungsreife" zuletzt ein Thema war, als man Elektronikbauteile noch als Elektrotechniker mit Zinn und Klebepistole reparieren oder improvisieren konnte. Eine echte Bevorratung mit IT-Bausteinen ist halt kaum machbar - Du nanntest den Grund ja - und bislang nimmt man die Industrie noch nicht ausreichend in die Pflicht Ersatzteile (bauartidentisch oder gleichwertig) für 20-30 Jahre vorzuhalten.
MeckieMesser
Ich befürchte auch, da fehlt Expertise beim Bewerten von wartungsfreundlicher IT.
Beispielsweise das vermeiden von teuren Bus Netzen in Systemen die keine Echtzeitanbindung brauchen.
Also Ethernet statt Bus. Offene Protokolle statt teurere und unsichere Eigenentwicklungen.
Gerade da kann man gleichwertig Komponenten am Markt bekommen. Auch nach 15 Jahren.
xena
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Xilver
Wie ja aus dem Beitrag hervorgeht, werden nur 4 GBU 48 beim deutschen EF zuladbar sein. Warum hat man nicht wie die anderen 6 integriert und überlegt jetzt wie vor ein paar Monaten bekannt wurde Lastenträger mit Aufhängepunkten für 2 GBUs (wie bei der Rafale) zu entwickeln?

https://goo.gl/images/thwuqT

Quelle Airpower.at

https://www.eurofighter.com/multimedia/deta...trole-1jpg-1957

Quelle: Eurofighter.com

Und warum werden nach Medienangaben nur 27 EF befähigt Bomben zu tragen und abzuwerfen (Ich weiß Geld)?

https://www.ksta.de/region/rhein-erft/kerpe...uestet-29315680
Praetorian
ZITAT(Xilver @ 19. Dec 2017, 15:18) *
Wie ja aus dem Beitrag hervorgeht, werden nur 4 GBU 48 beim deutschen EF zuladbar sein. Warum hat man nicht wie die anderen 6 integriert und überlegt jetzt wie vor ein paar Monaten bekannt wurde Lastenträger mit Aufhängepunkten für 2 GBUs (wie bei der Rafale) zu entwickeln?

Mir ist nicht bekannt, welche Hardpoints konkret durch die Luftwaffe für GBU-48 qualifiziert wurden. Ich gehe aber davon aus, dass es sich bei den vier GBU lediglich um eine typische Missionsbewaffnung handelt. Im Vergleich zu dem von dir verlinkten Foto mit sechs GBU sind zwei der Pylone mit Zusatztanks belegt, und der mit Zusatztank belegte Center-Pylon mit dem Beleuchterpod. Ohne Pod wären die GBU-48 nur GPS-geführt oder durch Buddy Lasing einsetzbar, ohne Zusatztanks hat der EF oft keinen ausreichenden Missionsradius.

ZITAT(Xilver @ 19. Dec 2017, 15:18) *
Und warum werden nach Medienangaben nur 27 EF befähigt Bomben zu tragen und abzuwerfen (Ich weiß Geld)?

In dem Artikel steht nicht, dass nur 27 befähigt werden. Im Artikel steht, dass die 27 des TaktLwG 31 dazu befähigt werden, zu den anderen EF der Luftwaffe trifft er keine Aussage.
evil-twin
Welt Online berichtet über das EF-Upgrade mit GBU-48 und liefert ein paar interessante Details:

ZITAT
Jetzt kann der Eurofighter noch mehr
Konzipiert wurde der Eurofighter einst für den puren Luftkampf. Doch nun bekommt er eine zerstörerische Fähigkeit: Durch ein Upgrade kann er 500 Kilo schwere GBU-48-Bomben tragen. Für Militärexperten ist das bemerkenswert.

Als die ersten Eurofighter vor fast 15 Jahren bei der Luftwaffe eingeführt wurden, waren die Modelle für den Luftkampf ausgelegt. Die Piloten trainierten mit der Bordkanone sowie radar- oder infrarotgesteuerten Raketen den direkten Fight über den Wolken. Flugzeug gegen Flugzeug oder Luft-Luft, wie die Militärexperten sagen.

Jetzt kann der Eurofighter aber noch mehr. Aus Luft-Luft, wird zusätzlich Luft-Boden: Der Kampfjet kann künftig mit Bomben auch Ziele auf der Erde angreifen. Soeben wurde beim Taktischen Luftwaffengeschwader 31 „Boelcke“ in Nörvenich die neuen Fähigkeiten des Eurofighters offiziell bei der Truppe eingeführt. Unter den Tragflächen eines Eurofighters hängen dann bis zu vier, je 500 Kilo schwere Bomben vom Typ GBU-48.
(...)

Dabei ist der Rollenwandel des Eurofighters vom Jagdflugzeug zum Bomber bei der Luftwaffe von jahrelangen Verzögerungen und erhebliche Kosten begleitet. Die Beschaffung von 400 Bomben samt Ausbildung, Wartung, Ersatzteilen und Einsatztests kostet rund 82 Millionen Euro, heißt es beim Bundeswehrbeschaffungsamt auf Anfrage. Rechnerisch wären das gut 200.000 Euro pro Bombe. Der Haushaltsausschuss hat das Projekt 2012 bewilligt. Zuvor war im Jahr 2010 schon über die Beschaffung von 720 Bomben diskutiert worden, dann wegen fehlender Geldmittel nur über 150, schließlich wurden es 400.
(...)

Welt Online
MeckieMesser
ZITAT(xena @ 19. Dec 2017, 15:17) *
Kein Mensch bevorratet IT Bausteine. eher sind es komplette Komponenten, also ganze Steckkarten, Einbauteile usw... Und nicht die Industrie muss das bevorraten, sondern der Nutzer selbst, so wie es vor über 25 Jahren mal üblich war. Denn genau das macht man ja seit 25 Jahren ja, dass man darauf vertraut hat, dass die Industrie es macht, was sie aber nicht gemacht hat. Überhaupt hat man die letzten Jahrzehnte zu viel auf die Industrie vertraut und ist immer wieder auf die Nase gefallen.


Was sind den "IT Bausteine" und was soll der Unterschied zu kompletten Komponenten sein?

Bevorraten kann nicht die Lösung sein.
Da kann so viel passieren, was den Bestand schneller verringert.

Einig sind wir uns, dass der kurzfristige Bestand erhöht werden muss.

Bei der langfristigen Planung braucht's eben einfach ein schlüssiges Lifecycle Management, was mit in die Ausschreibung integriert ist.
Und dafür braucht's einfach Expertise.

Wartungsmonster entstehen eigentlich nur wegen der Inkompetenz des Auftraggebers.
Schwabo Elite
ZITAT(xena @ 19. Dec 2017, 15:17) *
Und nicht die Industrie muss das bevorraten, sondern der Nutzer selbst, so wie es vor über 25 Jahren mal üblich war. Denn genau das macht man ja seit 25 Jahren ja, dass man darauf vertraut hat, dass die Industrie es macht, was sie aber nicht gemacht hat. Überhaupt hat man die letzten Jahrzehnte zu viel auf die Industrie vertraut und ist immer wieder auf die Nase gefallen.


Man könnte das durchaus sehr spezifisch vertraglich regeln. Nur ist das dann natürlich im Ernstfall einen Rechtsstreit wert, wenn nämlich die Industrie genau das vorhält, was man vor 25 Jahren bestellt hat, man nun gerne etwas Neues, aber kompatibles hätte.

IT-Materiallager mit einer Lebenszeit von 25 Jahren aufzubauen wäre für die Bw vermutlich Neuland. Es wäre nur beschränkt sinnvoll das in vollem Stil einzuführen. Wenn man nämlich einen Fehler macht, merkt man das dann erst in 25 Jahren und kann keinen auf Ersatz verklagen.
Schwabo Elite
ZITAT(MeckieMesser @ 19. Dec 2017, 17:24) *
Was sind den "IT Bausteine" und was soll der Unterschied zu kompletten Komponenten sein?

Ich dachte durchaus an die entsprechenden Komponenten in nutzbarem Zustand. Ob das jetzt einzelne Chips oder ganze Komponenten sind, spielt erstmal keine Rolle (aber wohl Letzteres). Wichtig ist "funktioniert".

ZITAT(MeckieMesser @ 19. Dec 2017, 17:24) *
Bevorraten kann nicht die Lösung sein.
Da kann so viel passieren, was den Bestand schneller verringert.

Einig sind wir uns, dass der kurzfristige Bestand erhöht werden muss.

Bei der langfristigen Planung braucht's eben einfach ein schlüssiges Lifecycle Management, was mit in die Ausschreibung integriert ist.
Richtig. Man muss ein "funktioniert nach Maßstab x" definieren und dazu natürlich wissen, wie der Lifecycle sich auch langfristig entwickeln wird. Offenere Formulierungen kosten eben auch mehr Geld. Das könnte es aber ggf. wert sein, weil man kaum absehen kann, was in 20 Jahren eventuell nachgerüstet, kawestiert oder modifiziert werden soll.
xena
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KSK
ZITAT(Schwabo Elite @ 19. Dec 2017, 17:36) *
IT-Materiallager mit einer Lebenszeit von 25 Jahren aufzubauen wäre für die Bw vermutlich Neuland. Es wäre nur beschränkt sinnvoll das in vollem Stil einzuführen. Wenn man nämlich einen Fehler macht, merkt man das dann erst in 25 Jahren und kann keinen auf Ersatz verklagen.

Das Mooresche Gesetz verdeutlicht eigentlich recht schnell, warum die Größenordnung 25 Jahre vermutlich wirtschaftlich nicht sinnvoll sein wird. Es wird vermutlich günstiger sein, die entsprechenden Nutzungszyklen zu verkürzen und rechtzeitig auf neue Systeme umzusteigen. Insbesondere auch, weil die Unterschiede in der Leistungsfähigkeit zwischen "altem" und "neuem" System/Bauteil immer größer werden.
xena
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Schwabo Elite
ZITAT(KSK @ 19. Dec 2017, 21:06) *
Das Mooresche Gesetz verdeutlicht eigentlich recht schnell, warum die Größenordnung 25 Jahre vermutlich wirtschaftlich nicht sinnvoll sein wird. Es wird vermutlich günstiger sein, die entsprechenden Nutzungszyklen zu verkürzen und rechtzeitig auf neue Systeme umzusteigen. Insbesondere auch, weil die Unterschiede in der Leistungsfähigkeit zwischen "altem" und "neuem" System/Bauteil immer größer werden.
Das ist aber nur dort umsetzbar, wo die Systeme leicht austauschbar sind und nicht zu teuer. Alle fünfzehn Jahre die komplette Avionik auszutauschen, weil Teile nicht mehr verfügbar sind, kann teuer werden und unnötig sein, wenn man es nicht gerade mit einem Mid-Life-Update zusammenzulegen plant. Andererseits, wenn die Zeitspanne bei 20 Jahren liegt, ist die Nutzungsdauer von 25-30 Jahren fast erreicht und man tut sich da unter Umständen kaum noch einen Gefallen mit.

Ich würde eher sagen, dass unter diesem Gesichtspunkt Nutzungszyklen von Luftfahrzeugen länger werden sollten, um fünfzehnjährige Upgradezyklen zu rechtfertigen.
Dave76
ZITAT(xena @ 19. Dec 2017, 19:55) *
[...]

Für mehr Waffen braucht es kleinere Dinger, was der unteren Abbildung auf meinem Bild entsprechen würde, also mit 250Kg (die GBU-12 dürfte knapp 300 Kg wiegen). Ansonsten käme noch Brimstone in Frage, für die sich die Luftwaffe ja auch schon interessiert hatte.

Die Brimstone für die Eurofighter der Luftwaffe wird Anfang des kommenden Jahrzehnts kommen.
Dave76
ZITAT(Fox2 @ 18. Dec 2017, 21:29) *
ZITAT(Dave76 @ 18. Dec 2017, 09:45) *
ZITAT(Fox2 @ 18. Dec 2017, 02:35) *
[...]

Laut Janes ist die Gripen aber tatsächlich am günstigsten, wobei mir die Angaben recht optimistisch erscheinen. Es hängt vermutlich auch viel davon ab, wie und wo man seine Flugzeuge einsetzt.
https://www.stratpost.com/gripen-operationa...fighters-janes/

Die Zahlen in dieser Tabelle sind extrem fragwürdig (zu niedrig und veraltet)
Das ist mir auch schon aufgefallen aber wo gibt es korrekte Zahlen für alle Typen, die aufgrund der selben Ausgangsbedigungen erstellt wurden? Wie soll man das sonst vergleichen, wenn jede Luftstreitmacht die Kosten anders berechnet und angibt (unterschiedl. Lebensdauer, unterschiedl. Jahresflugstunden, unterschiedl. Spritkosten, unterschiedl. Personalkosten usw.) ?
[...]

Ja, schwierig. Ich kann dir definitive, aktuelle Daten der US Air Force zu F-35A und F-16C/D geben:


Quelle: F-35 SAR 2018

Also liegen die CPFH der F-35A zur Zeit etwa 16% über denen einer aktuellen F-16C/D, angesichts der deutlich größeren Fähigkeiten ein guter Wert, welcher bei weiterer Reifung und Erfahrung mit dem JSF weiter sinken dürfte.

Zur F/A-18 der US Navy dürften auch offizielle und verlässliche Zahlen existieren, da müsste ich mal schauen.

Fox2
ZITAT(KSK @ 18. Dec 2017, 21:46) *
ZITAT(Fox2 @ 18. Dec 2017, 21:29) *
D.h. ohne bekannte Zielkoordinaten für GPS muss immer eine optische Sichtverbindung zum Ziel sein? Ich dachte, das wäre aufgrund des FLIR-Systems des Litening III nicht nötig.

Ein FLIR ist ein optisches System das (wie der Name schon sagt) auf Basis von Infrarotstrahlung arbeitet. Infrarotstrahlung kann (dichtere) Wolken nicht beliebig durchdringen.

Für den Begriff "Optik" gibt es verschiedene Definitionen. Ich gehe von der ursprünglichen aus, nach der es sich bei einem optischen System lediglich um ein System bezüglich des sichtbaren Lichts handelt, weshalb ein FLIR kein optisches System ist (wie der Name schon sagt). Je nach verwendeter Wellenlänge lassen sich im Infrarotbereich auch Wolken durchdringen. Ich bin davon ausgegangen, dass der Litening III dazu in der Lage ist. Hier ein paar Informationen dazu von der gleichnamigen Firma https://www.flirmedia.com/MMC/CVS/Tech_Notes/TN_0001_EN.pdf Zum Litening III konnte ich keine Infos finden, welche Wellenlänge dessen FLIR-System benutzt.

Dave76: Danke damit ist was anzufangen. Sieht tatsächlich besser aus als ich erwartet habe.
MeckieMesser
ZITAT(KSK @ 19. Dec 2017, 21:06) *
ZITAT(Schwabo Elite @ 19. Dec 2017, 17:36) *
IT-Materiallager mit einer Lebenszeit von 25 Jahren aufzubauen wäre für die Bw vermutlich Neuland. Es wäre nur beschränkt sinnvoll das in vollem Stil einzuführen. Wenn man nämlich einen Fehler macht, merkt man das dann erst in 25 Jahren und kann keinen auf Ersatz verklagen.

Das Mooresche Gesetz verdeutlicht eigentlich recht schnell, warum die Größenordnung 25 Jahre vermutlich wirtschaftlich nicht sinnvoll sein wird. Es wird vermutlich günstiger sein, die entsprechenden Nutzungszyklen zu verkürzen und rechtzeitig auf neue Systeme umzusteigen. Insbesondere auch, weil die Unterschiede in der Leistungsfähigkeit zwischen "altem" und "neuem" System/Bauteil immer größer werden.


100%ige Zustimmung.

Das funktioniert mit dem Dienstleister Modell aber nur wenn man:
- das vertraglich von Beginn an regelt
- während der Entwicklung mit fähigem Personal dem Dienstleister auf die Finger schaut und das Thema Portierbarkeit und Qualität hoch priorisiert.
- Risiken permanent erfasst und Verantwortung übernimmt (Ganz schweres Thema: http://www.faz.net/aktuell/beruf-chance/be...-15285320.html)
- Black-Boxen verbietet (JSF lässt Grüßen)

Oder man kauft den Service einfach: Das Ding kann X und ihr stellt mir die Kiste 25 Jahre hin. Keine Nachträge, keine Nachverhandlungen.
Die "ehrliche" Rechnung bekommt man aber nicht mehr durch den Bundestag - wenn überhaupt einer so wahnsinnig ist, das Angebot zu schreiben.

Das ist halt das fatale an IT: Da kann das letzte Gefrickel drin sein, dass nur mit massiven Tests das Release geschafft hat und beim nächsten Change Request kommt die Rechnung.
Klassisches Vendor Lock-In. Das Problem wird auch insofern immer größer, weil wir nicht mehr nur Platinen mit Assembler haben, sondern zunehmend mehrere Millionen Zeilen Code auf ARM und Co.
Insofern werden die Black-Boxen größer.

Portiert auf Stahl:
Man stelle sich vor, die Marine nähme ihre Schiffe nur durch eine Inspektion von Außen ab. Am besten sogar einem 4 Mrd Flugzeugträger.








Xilver
ZITAT(KSK @ 19. Dec 2017, 21:06) *
ZITAT(Schwabo Elite @ 19. Dec 2017, 17:36) *
IT-Materiallager mit einer Lebenszeit von 25 Jahren aufzubauen wäre für die Bw vermutlich Neuland. Es wäre nur beschränkt sinnvoll das in vollem Stil einzuführen. Wenn man nämlich einen Fehler macht, merkt man das dann erst in 25 Jahren und kann keinen auf Ersatz verklagen.

Das Mooresche Gesetz verdeutlicht eigentlich recht schnell, warum die Größenordnung 25 Jahre vermutlich wirtschaftlich nicht sinnvoll sein wird. Es wird vermutlich günstiger sein, die entsprechenden Nutzungszyklen zu verkürzen und rechtzeitig auf neue Systeme umzusteigen. Insbesondere auch, weil die Unterschiede in der Leistungsfähigkeit zwischen "altem" und "neuem" System/Bauteil immer größer werden.



Danke für die Antwort, aber mit der Aussage von Praetorian war ich schon zufrieden!
Xilver
Erneut bestärkt das Verteidigungsministerium sein Vorhaben in der Zukunft weiter auf den EF und der damit verbundenen Kws zu setzen, sowie der EF den Tornado ersetzen soll. Dies geht aus einem Kommuniqué des Grünenpolitikers Lindner und dem Verteidigungsministerium hervor. Wiegold berichtet.

http://augengeradeaus.net/2018/02/eurofigh...sche-industrie/

Es ist zwar noch sehr früh was eindeutiges zu sagen, aber für mich sieht das nach einer Tranche 4 in der Zukunft aus. Oft genug wurde es ja schon in der Vergangenheit verbalisiert.

Da wurde in einem Bericht der Welt schonmal die Zahl von 130 Flugzeugen fallengelassen.

https://www.welt.de/wirtschaft/article16113...cht-ziehen.html

Das erweiterte Einsatzspektrum sollte wie aufgeführt die Fähigkeiten des EF erweitern:

ZITAT
Paltzo nannte eine große Palette, wie der Eurofighter und sein Einsatzspektrum erweitert werden könnten. Dazu gehören mehr Reichweite, neue Waffen, Steigerung der Triebwerksleistung um bis zu 15 Prozent, ein höheres Startgewicht, bessere Radar-Tarneigenschaften für das Flugzeug und seine Waffen und eine Lebenszeitverlängerung. Entwickelt wird bereits ein neues Radar. In Arbeitsgruppen werde mit den Militärs als Kunden ausgelotet, was umgesetzt werden soll. Erste Ergebnisse sollen 2017 vorliegen.
Merowinger
Das ist nur konsequent wenn man danach im D-F Projekt etwas einbringen können möchte.
Xilver
ZITAT(Merowinger @ 1. Mar 2018, 10:00) *
Das ist nur konsequent wenn man danach im D-F Projekt etwas einbringen können möchte.


Würde ich sofern es dann so sein soll auch sagen. Zum einen würde man in der Tat Fähigkeiten auf nationaler und EU-Ebene erhalten und zweitens ist die Luftwaffe mit dem System bereits vertraut. Das System ist ebenfalls marktverfügbar. Und wenn man wie beschrieben die RCS weiter reduzieren kann und Waffen in internen Schächten untebringen könnte, der EF auch für zukünftige Aufgaben gerüstet wäre. Und da die Luftwaffe in ihrem Rahmen eh überwiegend Airpolicing mit dem Ef fliegt und erst dann als Sekundärbefähigung die des Jagdbombers zu betrachten ist, ich durchaus der Meinung bin das ein Ef Sinn macht.
Dave76
ZITAT(Xilver @ 1. Mar 2018, 11:15) *
[...] Das System ist ebenfalls marktverfügbar.

Das System ist in seinem gegenwärtigen Zustand marktverfügbar, keine der angedachten Fähigkeitsaufwüchse sind entwickelt und integriert, diese einsatzfähig fertig zu entwickeln und zu integrieren kostet Zeit und Geld.

ZITAT(Xilver @ 1. Mar 2018, 11:15) *
Und wenn man wie beschrieben die RCS weiter reduzieren kann und Waffen in internen Schächten untebringen könnte, der EF auch für zukünftige Aufgaben gerüstet wäre.

Der RCS kann ohne eine komplette Neukonstruktion des Gesamtsystems nur eingeschränkt reduziert werden, genauso sind auch interne Schächte nicht ohne große konstruktive Änderungen der Flugzelle möglich.

ZITAT(Xilver @ 1. Mar 2018, 11:15) *
Und da die Luftwaffe in ihrem Rahmen eh überwiegend Airpolicing mit dem Ef fliegt und erst dann als Sekundärbefähigung die des Jagdbombers zu betrachten ist, ich durchaus der Meinung bin das ein Ef Sinn macht.

Es geht um die Nachfolge des Tornado-Jagdbombers und der Übernahme (zumindest) dessen Fähigkeitsspektrums und Aufgabenbereichs.
xena
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Fox2
ZITAT(xena @ 1. Mar 2018, 13:42) *
Politiker lassen sich mal wieder über den Tisch ziehen und man verspricht ihnen Dinge, die nicht machbar sind.Ich würde in solche Nachrichten nicht zu viel hinein interpretieren. Die Grenzen der Konstruktion des EF sollten hier im Forum so langsam bekannt sein.

So viel reininterpretieren braucht man da eigentlich nicht. Was in dem Zitat erwähnt wurde, sind ja überwiegend bereits seit vielen Jahren bekannte, aber meist von der Politik abgelehnte Verbesserungen:

"mehr Reichweite": Durch bereits in der Entwicklung befindliche CFTs und/oder die neuen Triebwerke mit Schubvektortrimmung
"Steigerung der Triebwerksleistung um bis zu 15 Prozent": War eine Eigenschaft der eigentlich schon abgelehnten neuen Triebwerke mit Schubvektorsteuerung
"ein höheres Startgewicht": Möglich mit leistungsstärkeren Triebwerken, evtl. mit Einschränkungen in der Wendigkeit.
"bessere Radar-Tarneigenschaften" Wäre durch weitere Beschichtungen möglich. Bisher sind ja nur die Vorderkanten mit Radarabsorbierenden Materialien beschichtet. Aber ohne Behälter für Waffen und Tanks mit radarabsorbierenden Materialien, wie dies beispielsweise derzeit bei der Super Hornet erprobt wird, wird das natürlich nicht so viel bringen.
"ein neues Radar" Damit ist vermutlich das CAPTOR-E gemeint. Allerdings ist mir bisher keine offizielle Bestellung außer aus Kuwait bekannt.
Schwabo Elite
Nur widersprechen sich diese Punkte bereits untereinander. Du willst stärkere Triebwerke verbauen und damit die Leistung sowie das maximale Startgewicht erhöhen. Geht beides, muss man aber austarieren. Meistens verbraucht mehr Leistung und mehr Masse nämlich mehr als doppelt so viel Treibstoff. Du willst auch noch CFTs verbauen, damit geht aber wieder beides runter. Natürlich fangen die CFTs den erhöhten Spritbedarf wieder ein stückweit auf. Dafür verschlechtern sie die Radarrückstrahlwerte. Nur weil man dann ein bisschen mehr Beschichtungen draufklöppelt, wird das insgesamt nicht besser. Zumal Beschichtungen nur begrenzt taugen. Sicher, alles ist besser als nichts, aber mit CFT und stärkerem Triebwerk, aber ohne Redesign der Zelle gehen die Stealtheigenschaften nunmal in den Keller.
Dave76
ZITAT(Schwabo Elite @ 5. Mar 2018, 10:13) *
[...] Du willst auch noch CFTs verbauen, damit geht aber wieder beides runter. Natürlich fangen die CFTs den erhöhten Spritbedarf wieder ein stückweit auf. Dafür verschlechtern sie die Radarrückstrahlwerte. Nur weil man dann ein bisschen mehr Beschichtungen draufklöppelt, wird das insgesamt nicht besser. Zumal Beschichtungen nur begrenzt taugen. Sicher, alles ist besser als nichts, aber mit CFT und stärkerem Triebwerk, aber ohne Redesign der Zelle gehen die Stealtheigenschaften nunmal in den Keller.

Da der EF für jedwedes echtes Einsatzprofil sowieso auf externe Zusatztanks angewiesen ist (wie jeder aktuelle 4th Gen.), würden im Gegenteil CFTs den RCS senken. Mal abgesehen davon, dass Gewicht nah am Rumpf flugtechnisch vorteilhaft ist, aerodynamisch besser und es werden Außenlaststationen frei.
goschi
ZITAT(Schwabo Elite @ 5. Mar 2018, 10:13) *
Nur widersprechen sich diese Punkte bereits untereinander. Du willst stärkere Triebwerke verbauen und damit die Leistung sowie das maximale Startgewicht erhöhen. Geht beides, muss man aber austarieren. Meistens verbraucht mehr Leistung und mehr Masse nämlich mehr als doppelt so viel Treibstoff. Du willst auch noch CFTs verbauen, damit geht aber wieder beides runter. Natürlich fangen die CFTs den erhöhten Spritbedarf wieder ein stückweit auf. Dafür verschlechtern sie die Radarrückstrahlwerte. Nur weil man dann ein bisschen mehr Beschichtungen draufklöppelt, wird das insgesamt nicht besser. Zumal Beschichtungen nur begrenzt taugen. Sicher, alles ist besser als nichts, aber mit CFT und stärkerem Triebwerk, aber ohne Redesign der Zelle gehen die Stealtheigenschaften nunmal in den Keller.

CFTs gehen idR nicht darum mehr Reichweite zu erlangen, sondern Aufhängungen frei zu kriegen für andere Dinge.
CFTs sind im Gewicht/Nutzen-Verhältnis identisch zu zusatztanks, mit dem nachteil, dass sie nicht abwerfbar sind, dafür dem Vorteil dass sie Aerodynamisch idR viel weniger beeinträchtigend sind.
zudem können geschickt geformte CFTs die Radarrückstrahlfläche sogar reduzieren, weil sie Reflektionswinkel beheben.

Und Leistungsfähigere triebwerke verbrauchen nicht automatisch mehr Treibstoff, idR sind sie im normalbetrieb sogar effizienter, nur eben können sie bei Bedarf mehr Leistung abrufen.
Schwabo Elite
Natürlich müssen (semi-)permanente Anbauteile am blanken Original gemessen werden. Logischerweise sind die CFT weniger ungünstig als untergehängte Tanks. Das ist ja ihr Sinn. Aber sie erhöhen eben doch den Luftwiderstand. Und das ein Triebwerk effizienter ist, heißt nicht, dass es weniger Sprit frisst. Sondern, dass es weniger Sprit im Vergleich zur bereitgestellten Leistung frisst. Die Frage ist, ob man die Mehrleistung braucht. Und womit man sie sich erkaufen will.
Dave76
@Schwabo: Bitte meinen Post lesen, in der realen Einsatzwelt kommen Missionen ohne Zusatztanks selten vor.
xena
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Dave76
ZITAT(xena @ 5. Mar 2018, 18:00) *
[...]
Wenn aber der CFT so gebaut wird, wie man es auf manchen Illustrationen schon gesehen hat, dann bezweifle ich, dass es den RCS merklich senkt.

*seufz*

Es senkt den RCS im Vergleich zu herkömmlichen Zusatztanks.
Kameratt
Ein CFT bringt auch einige Limitationen bei den Flugleistungen mit sich. Wenn ich mich recht erinnere, hat eine mit CFTs bestückte F-15 z.B. reduzierte zulässige g-Belastungen und eignet sich somit nicht mehr uneingeschränkt für die Rolle des Luftüberlegenheitsjägers, während einfache Zusatztanks auch mit nicht verbrauchtem Kraftstoff einfach abgeworfen werden können, womit das volle Leistungsspektrum der Maschine zur Verfügung steht. CFTs eigenen sich somit gut für JaBo-Aufgaben, da sie keine schweren Waffenstationen belegen und auch auf dem Rückflug im leeren Zustand erheblich weniger Widerstand erzeugen als herkömmliche Abwurftanks, die ihr volles Potential zur Reichweitensteigerung nur dann erreichen, wenn sie konsequent bei jedem Einsatz abgeworfen werden.
Fox2
Der Herr Paltzo, als Chef des Eurofighter-Industriekonsortiums, wünscht sich natürlich, dass alle möglichen Upgrades auch in die Tat umgesetzt werden und es sogar eine Tranche 4 geben wird. Der Beitrag ist von wirtschaftlicher Natur. Was die Politik kaufen und tun will, steht noch aus. Die neuen Triebwerke wurden ja eigentlich schon abgelehnt.
casual3rdparty
ZITAT(PzArt @ 14. Jan 2017, 10:52) *
Das klingt doch mal recht brauchbar, grade das mit der Tranche 4 um die alte Tranche eins zu ersetzen. Die deutschen EF sind ja eh nicht die mit dem höchsten Rüststand. Da könnte Sinnvoll nachgebessert werden ohne gleich riesig teure komplette Neuentwicklungungen zu starten.
So könnte man sich auch mehr Zeit für einen Nachfolger des Tornado verschaffen.
rofl, der nutzungsdauer des EF wäre sehr geholfen, wenn man der halbierung der nutzungsdauer wegen rissen in der zelle mit einem noch zu entwickelnden nacharbeitungsverfahren begegnen könnte.
und dann träumt man von lasern im EF. die wollten die amis auch schon 2016 im f-22 haben, is wohl ned so leicht zu lösen.- tounge.gif
Dave76
ZITAT(casual3rdparty @ 6. Mar 2018, 00:15) *
[...]
und dann träumt man von lasern im EF. die wollten die amis auch schon 2016 im f-22 haben, is wohl ned so leicht zu lösen.- tounge.gif

What? 2016? Die US-Amerikaner entwickeln zur Zeit ein HEL-System zum Selbstschutz für Kampfjets, aber die erste Demonstration ist für 2021 geplant: https://www.defensenews.com/air/2017/11/07/...r-fighter-jets/
Dave76
ZITAT
Wie einsatzbereit sind die Eurofighter?

16.03.2018

Neuburg (szs) Wie einsatzbereit sind die Waffensysteme der Bundeswehr? Das Verteidigungsministerium hat notgedrungen eine ernüchternde Bilanz (wir berichteten) gezogen. Wie also steht es um die Eurofighter des Taktischen Luftwaffengeschwaders 74 in Neuburg?

http://www.donaukurier.de/lokales/eichstae...;art575,3715579
Dave76
Aus dem 7. Bericht des Bundesministeriums der Verteidigung zu Rüstungsangelegenheiten, Teil 1, Berlin, März 2018 [pdf]:
ZITAT
EUROFIGHTER und AESA-RADAR werden erstmalig in diesem Bericht gemeinsam dargestellt.

EUROFIGHTER:
Deutschland hat 143 EUROFIGHTER der Tranchen 1, 2 und 3a bestellt. Bis Ende 2017 wurden 129 Luftfahrzeuge abgenommen. Die Abnahme und Auslieferung von Block 25 Luftfahrzeugen wird weiterhin auf Grund der im Jahr 2017 offengelegten Schwächen in der Nachweisführung des neuen Front Computers verzögert. Das Ziel, die Auslieferung 2018 abzuschließ en, ist daher mit einem sehr hohen Risiko belastet. Die Voraussetzungen für die Bereitstellung der Luft-Boden-Rolle des Waffensystems EUROFIGHTER ab Januar 2018 wurden in 2017 erreicht. Die Bundeswehr kann somit der angezeigten NATO-Verpflichtung zeitgerecht nachkommen.

AESA Radar:
Um die Einsatzforderungen aller Nationen abzudecken, soll eine gemeinsame, 4-nationale Weiterentwicklung des AESA Radars einschließ lich eines Mehrkanalempfängers (Multi Channel Receiver, MCR) beauftragt werden. Hierfür wird derzeit von der Industrie ein Angebot mit enger Begleitung durch die Nationen erarbeitet. In den Erprobungsträger IPA8 wurde das AESA Radar eingerüstet und die erforderlichen Zulassungsaktivitäten werden mit Nachdruck fertiggestellt. Die Flugversuche sollen im März 2018 aufgenommen werden. Nach derzeitigen Einschätzungen der Industrie kann der Entwicklungsplan weiterhin, allerdings mitlerweile mit sehr hohem Risiko bei der Softwareentwicklung, eingehalten werden.

Projektübersicht

Entwicklung gemessen an der ersten parlamentarischen Befassung (Zeit):
Abweichung zum urspr. Plan des nächsten Meilensteins: Ende Auslieferung in 2018: +149 Monate

Entwicklung gemessen an der ersten parlamentarischen Befassung (Finanzen):
Abweichung der aktuellen zur ursprünglichen Veranschlagung: +6.699 Mio. €, +38%

Entwicklung gemessen an der aktuellen Vertragslage (Zeit):
Gegenüber der ursprünglichen Planung wird sich die Auslieferung aufgrund von vertraglichen Streckungen und projektspezifischen Verzögerungen um 149 Monate verschieben.
Der Hersteller versucht weiterhin mit Nachdruck, die Auslieferung der DEU Lfz noch bis Ende 2018 abzuschließ en, was jedoch aufgrund der ausstehenden Zulassung des neuen Front Computers mit sehr hohem Risiko bewertet wird. Die eingeschränkte Verfügbarkeit von Bauteilen für die Produktion kann die Auslieferung zusätzlich verzögern.


Entwicklung gemessen an der aktuellen Vertragslage (Finanzen):
Durch Leistungsänderungen (u.a. Obsoleszenzbeseitigung, Entwicklung EURODASS, Rollenanpassung Integration METEOR) haben sich die Kosten gegenüber der ursprünglichen Veranschlagung um aktuell 585 Mio. € erhöht. Anteil der Leistungsänderung bzgl. AESA Radar beträgt +78 Mio € (Verbesserung Funktionsumfang).

Gesamtbewertung

1. Stand und Entwicklung des Projektes
Das Projekt EUROFIGHTER mit AESA Radar befindet sich zeitgleich in der Realisierungs- und Nutzungsphase. Mit dem Auslauf der Produktion, voraussichtlich Anfang 2019, ist das Ende der Realisierung absehbar. Im Bereich der viernationalen Weiterentwicklungspakete bringt Deutschland seine Forderungen entlang der "Gesamtstrategie EUROFIGHTER" weiterhin konsequent in das Programm ein.
Durch eine konstruktive, fokussierte Zusammenarbeit aller beteiligten Organisationen auf Industrie und Amtsseite konnte die geforderte Bereitstellung der Luft/Boden-Fähigkeit des Waffensystems EUROFIGHTER für die NATO Response Force ab Januar 2018 erreicht werden.
Verzögerungen im Bereich der laufenden Entwicklung des AESA Radars und die hierzu von der Industrie vorgeschlagenen Mitigationsmaß nahmen müssen eingehend analysiert und kritisch bewertet werden.
Mit Blick auf die möglichen nächsten Entwicklungsstufen des Radars konnte zwar eine viernational abgestimmte Angebotsaufforderung an die Industrie übermittelt werden, der endgültige Realisierungsweg ist jedoch offen. Während Deutschland zunächst die Realisierung der Entwicklung mit einem Multi-Channel-Receiver verfolgt, fordert Großbritannien eine Radarentwicklung, welche einen Anwendungsschwerpunkt auf den elektronischen Kampf legt. Zur Wahrung der deutschen Interessen hinsichtlich des Bedarfs, der Kosten sowie der industriepolitischen Konsequenzen ist kurzfristig eine Richtungsentscheidung zu einer möglichen
Kompromisslösung zu treffen, die derzeit durch eine Arbeitsgruppe vorbereitet wird.
Die laufenden Analysen zur Optimierung der internationalen Programmorganisation und der internationalen Prozesse werden fortgeführt.

2. gesamtplanerische Einordnung
Das Waffensystem EUROFIGHTER ist der wesentliche Fähigkeitsträger der Luftwaffe im Bereich der luftgestützten Luftverteidigung sowie zukünftig der Luftangriffsfähigkeit. Der EUROFIGHTER ist eine wesentliche Säule innerhalb des Future Combat Air System (FCAS).
Die dargestellten Risiken wirken sich zum Teil qualitativ (Herstellung Rollenanpassung, Fähigkeiten Tranche 1) und quantitativ (verzögerte Abnahme Tranche 3, Verfügbarkeit Effektoren) auf die derzeit geplante nationale und der NATO angezeigte Fähigkeitsgestellung aus.
Die Radartechnologie des AESA-Radars mit Multi Channel Receiver stellt zukünftig die Einsatzfähigkeit des EUROFIGHTER mit möglicher zeitgleicher Nutzung der Fähigkeiten Luft-Luft und Luft-Boden sicher. Zudem kann mit dem AESA-Radar der operative Mehrwehrt moderner Luft-Luft-Bewaffnung ausgenutzt werden.
Die Entscheidung, alle EUROFIGHTER Multirole (Tranche 2 und 3a) mit AESA-Radar inklusive eines Multi Channel Receivers auszustatten, stärkt Deutschlands Position im viernationalen EUROFIGHTER-Programm.

3. Politische Bewertung
3.1 Verteidigungs- und Bündnispolitische Aspekte und Entwicklungen
Zentraler Kernbestandteil der deutschen NATO-Bündnisbeiträge in der Dimension Luft ist das System EUROFIGHTER. Die damit bereitgestellten Fähigkeiten erfüllen eine Schlüsselfunktion im Zuge der Anpassung der Einsatzkonzepte der Allianz in Erwiderung aktueller verteidigungs- und sicherheitspolitischer Herausforderungen. Die beim EUROFIGHTER dargestellte verteidigungs- und bündnispolitische Bedeutung, besonders die unerlässliche Flexibilität, verlangt das komplette Leistungspotential dieses Flugzeuges.

3.2 Rüstungswirtschaftliche Aspekte und Entwicklungen
Der EUROFIGHTER ist das umfangreichste Rüstungsprojekt der Bundeswehr innerhalb eines viernationalen NATO-Programmes. Neben der Entwicklung und Beschaffung sind die Weiterentwicklungsprogramme des Eurofighters von besonderer rüstungspolitischer Bedeutung. Als hochagiles Jagdflugzeug konzipiert, wurde die Mehrzweckrolle (Luft/ Luft sowie Luft/ Boden) des Waffensystems realisiert. Der EUROFIGHTER wird über einen langen Zeitraum hinweg das Rückgrat der Luftwaffe zur Erfüllung der nationalen und der Bündnisverpflichtungen darstellen. Zukünftig erforderlich werdende mehrnationale Weiterentwicklungsprogramme werden die bestehenden rüstungspolitischen Kooperationsansätze konsequent und kontinuierlich fortsetzen. Nach Beendigung der Produktion und Auslieferung des EUROFIGHTER für die Luftwaffe in 2019 wird der Schwerpunkt im Bereich Nutzung und Nutzungsunterstützung liegen. Um die industriellen Betreuungsfähigkeiten bis zum Ende der Nutzungsdauer des Waffensystems zu erhalten sowie dessen kontinuierliche Anpassung an zukünftige Fähigkeitsforderungen zu gewährleisten, werden im viernationalen Kooperationsprogramm schon heute gemeinsame Weiterentwicklungspakete ausgeplant. Entlang der „Gesamtstrategie EUROFIGHTER“ bringt Deutschland seine Forderungen in diese Programme ein.
Eine Auslastung nationaler Fertigungskapazitäten ist noch bis zur Beendigung der Auslieferung der Tranche 3a gegeben. Die Auslastung der entsprechenden nationalen Ingenieurskapazitäten erfolgt im Projekt EUROFIGHTER somit im Rahmen nutzungsbegleitender Entwicklungsarbeiten, durch umfangreiche Modifikationen. Innovative wehrtechnische Technologien aus Deutschland werden auf diesem Wege zum Einsatz kommen.
Mit dem Programm Entwicklung und Einrüstung des AESA Radar in Verbindung mit einem Multi Channel Receiver wird das Waffensystem EUROFIGHTER in Zukunft die Fähigkeitsforderungen der Luftwaffe an ein mehrrollenfähiges Luftfahrzeug erfüllen.
Rüstungspolitisch gesehen werden hierbei für Deutschland Schlüsseltechnologien aus dem Bereich der Aufklärungssensorik weiterentwickelt und gesichert, deren Verfügbarkeit von wesentlichem Sicherheitsinteresse für die Bundesrepublik Deutschland ist.
Die Anteile am Entwicklungs- und Fertigungsprogramm AESA Radar liefern einen Beitrag zur Kapazitätsbegründung nationaler Ingenieurs- und Fertigungskapazitäten in diesem Segment.

4. Auswirkungen auf die Einsatzbereitschaft
Die Entwicklung des neuen Radars ist für die dauerhafte Einsatzbereitschaft EUROFIGHTER von hoher Bedeutung.
Erfolge in der Zulassung der Luft-Boden-Rolle sind durch entsprechende Projektaktivitäten zu verstetigen.
Darüber hinaus ist die Verfügbarkeit der Munition für die verschiedenen Rollen des EUROFIGHTER für die Einsatzbereitschaft von
hoher Bedeutung.
Vor dem Hintergrund des Zulassungsrückstaus wurden Optimierungsmaß nahmen erkannt und Verfahren angepasst. DEU ist nun in der Lage, ein mit den anderen Nutzernationen abgestimmtes Vorgehen in der Zulassung umzusetzen. Erste Erfolge sind bereits realisiert, die umfassende Anwendung europäisch harmonisierter Zulassungsanforderungen (z.B. EMAR 21) erfordert darüber hinaus die Umsetzung in Zusammenarbeit mit allen Nationen und des Aufbaus der entsprechenden Leistungsfähigkeit bei industriellen Partnern. Weitere Maß nahmen der Eigenoptimierung wurden mit einer „Strategie Zulassung“ in die Umsetzung gebracht.
Merowinger
Bei allem was fliegt tendiere ich zu: Einfach machen was die Briten wollen - die haben in aller Regel einen guten Plan.
Havoc
ZITAT(Merowinger @ 9. Apr 2018, 14:21) *
Bei allem was fliegt tendiere ich zu: Einfach machen was die Briten wollen - die haben in aller Regel einen guten Plan.


Äh... die haben mit Streichung des Nimrod MRA4 und der Ausmusterung der Nimrod MR2 seit 2010 kein Seeaufklärungsflugzeug mit U-Jagd-Fähigkeiten. Die Poseidons laufen erst 2019 zu. Und das "Modernising Defence Programme" des britischen Verteidigungsministeriums ist laut deren "National Audit Office" (Rechnungsprüfungsamt) unterfinanziert. Unklar ist in diesem Zusammenhang noch, was als Folge der Unterfinanzierung bei der RAF gestreckt, gestrichen und an zivile Dienstleister ausgelagert wird.

Dave76
Was mich eher verwundert, ist, dass man sich anscheinend bei der AESA-Radarentwicklung erstmal zwischen dem Multi-Channel-Receiver auf der einen Seite, und der elektronischen Kampffähigkeit auf der anderen entscheiden muss. Ich hätte gedacht, dass man sowieso von Anfang an beide Fähigkeiten integriert.
Fox2
Ich könnte mir vorstellen, dass sich diese Differenzierung auf einen unterschiedlichen Zeitplan bei der Entwicklung bezieht und nicht auf Unterschiede beim Endprodukt.

Nochmal mit fett markierten Stellen zur Verdeutlichung

Während Deutschland zunächst die Realisierung der Entwicklung mit einem Multi-Channel-Receiver verfolgt, fordert Großbritannien eine Radarentwicklung, welche einen Anwendungsschwerpunkt auf den elektronischen Kampf legt. Zur Wahrung der deutschen Interessen hinsichtlich des Bedarfs, der Kosten sowie der industriepolitischen Konsequenzen ist kurzfristig eine Richtungsentscheidung zu einer möglichen
Kompromisslösung zu treffen, die derzeit durch eine Arbeitsgruppe vorbereitet wird.


Zur Verdeutlichung entscheidend sind dazu wohl die Kommentare der Verteidigungsministerin, welche ich auf die schnelle gerade nur in einem englischen Artikel gefunden habe:
http://www.defense-aerospace.com/articles-...y-deadline.html
ZITAT
The report also reveals that a working group comprising national representatives, industry and the NATO Eurofighter and Tornado Management Agency (NETMA), has been established to reconcile a major divergence within the program: “Whereas Germany’s priority is the improvement of the air to air/air to ground capabilities, the UK's priority is on electronic warfare,” a German defense ministry spokesman said April 4.

First radar delivery in late 2018 “at very high risk”

However, for both capabilities a multi-channel receiver is needed,” the German MoD spokesman said, and this has still not obtained its airworthiness certificate.

“To safeguard German interests with regard to demand, costs and industrial policy consequences, in the short term a possible compromise solution is currently being prepared by a working group,” the report states.

“Because of delays in approving the new front-end computer,” the delivery of the first production radar by the end of 2018 seems unlikely.

The front computer controls the Utility Control System, and a new version has been introduced for obsolescence reasons. But “If the airworthiness certification of the computer is not granted on time, the new computer cannot be installed, further delaying the program,” the German MoD spokesman said.

“The mitigation and possible delays are currently under investigation by industry in close contact with NETMA and the Eurofighter Partner Nations,” the spokesman added, but it has been set no reporting deadline.
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