danke palatin für die nette Erklärung, aber auch wenn du mir dies nicht zuzumuten magst, dies ist mir durchaus bewusst
ich könnte dir ja auch noch eine abgewandelte Form von Russels Teekanne (nennen wir sie goschis Eisteekrug) an den kopf werfen, nämlich dass nicht Verschwörungszweifler die Wahrheit belegen muss, sondern der Verschwörungsfan die Verschwörung.
aber gehen wir analytisch vor:
-Aufgrund weniger vergangener Geschehnisse (Tonkin, Liberty, Lusitania) wird argumentiert müsse/könne dies auch diesmal der Fall sein, wenn auch die Situationen und Bedingungen damals jeweils doch gänzlich anders waren.
-Die Amerikaner möchten unbedingt den Luftwaffenstützpunkt Futenma behalten, weswegen sie die sowieso schon vorhandenen Ängste eines scharfen Konflikts mit Nordkorea in Japan noch etwas schüren indem sie mal eben eine Korvette der Südkoreaner versenken.
-Die Amerikaner wollen endlich die Chinesen zum einlenken gegen den Iran bewegen und provozieren daher einen beinahe-Krieg mit Nordkorea um dann plötzlich dahingehend beschwichtigend zu wirken, damit die Chinesen dann total beeindruckt und demütig sind und den Amerikanern helfen.
-Die ganze Untersuchungskommission war korrumpiert und machte bei diesem bösen Spiel mit
demgegenüber stelle ich einfach mal die These auf, dass in Nordkorea ein bewiesenermassen absolut unzurechnungsfähiges und oft unvorhersehbar handelndes Regime an der Macht ist, das in diesem Seegebiet schon oft genug mit Südkorea aneinander geriet und nicht erst einmal diverse BlackOps gegen Südkorea durchführte.
Dazu kommt eine prise Zufall (ja, den soll es tatsächlich zuweilen geben in der Menschheitsgeschichte) dass gerade gleichzeitig die Amis um ihre Basis auf Okinawa streiten (was sie übrigens in irgendeiner Form dauernd tun mit Japan, sei das nun wegen CVNs oder Lotsenrechten oder Überflugsgenehmigungen oder Übungszeiträumen oder oder oder...)
Und dann noch einige Dinge:
-Dauernde Gefechtsbereitschaft kannst du einer standardmässig patroulierenden Einheit (selbst in potentiell gefährdetem Gebiet) nicht zumuten, die Besatzung ist dann innert kürzestem durchgebrannt (näheres können sicher unsere Marinesoldaten hier schildern)
-Wenn länger alles ruhig ist, wird der Mensch naturgemäss unvorsichtiger, das kann hier jeder Soldat der einmal in einem Auslandseinsatz war bestätigen, und der letzte scharfe Zwischenfall in dieser Gegend ist schon ne weile her
-die Bedrohung durch Uboote war zwar im Grunde bekannt aber in dieser Form bisher nie gegeben (damit siehe auch oben, Aufmerksamkeitsspanne)
-selbst der besten ASW-Einheit (und das ist die Pohang-klasse definitiv nicht) kann ein leise dahintreibendes Dieselböötchen schnell entgehen, wenn man nicht dauernd mit aktivem Sonar rumtuckert (was man eh nicht tut)
-Es wurde gemeldet, dass keine nordkoreanische Aktivität festgestellt wurde, nicht dass es definitiv keine gab
-um einen Verweis zu vergangenen Geschehnissen zu ziehen, die Hanit der Israelis wurde während einem durchaus heftig geführten "Krieg" vor der Küste des Feindes schwer getroffen, weil sämtliche Schutzmassnahmen auf einem Minimum gefahren waren (siehe auch oben dauernde Gefechtsbereitschaft, dazu kommt Überheblichkeit, Unterschätzung des Gegners, usw. alles konnte durchaus auch bei der Cheonan gegeben sein)
und jetzt wende ich Ockhams Rassiermesser an, dass aus diesem Betrachtungswinkel mit den mir gegebenen Informationen die wahrscheinlichste Antwort ist, dass es Nordkorea war.