Hilfe - Suche - Mitglieder - Kalender
Vollansicht: Nordkorea
WHQ Forum > Allgemein > Politik-und Geschichteforum
Seiten: 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18, 19, 20, 21, 22
Palatin
ZITAT(Panzerfuchs @ 28. May 2010, 10:47) *
da macht der eine arme bedrohte Kleinstaat (NK) ...
Ich kann es nur nochmal wiederholen: Verstehen ist nicht gleich Verständnis!
Wenn Du Krebs hast, kannst Du wählen ob Du die Krebszellen einfach als ein Haufen irrationaler Zellen ansiehst und ergo vom weiteren Verlauf der Krankheit überrascht werden - oder Du kannst versuchen die Krebszellen zu verstehen und somit eine Chance erhalten sie erfolgreich zu bekämpfen ... Verständnis hast Du auch im letzteren Fall nicht für den Krebs, es bleibt ein Kampf auf Leben und Tod.
Niemand hat gesagt dass Nordkorea ein armer bedrohter Kleinstaat ist! Es wurde gesagt dass dies eine der Sichtweisen der nordkoreanischen Regierung sein kann.

Inzwischen haben sich Lee Myung-bak und Wen Jaibao getroffen um über ein Handelsabkommen usw zu sprechen, wobei der chinesische Premier sagte China werde die Sachlage prüfen, aber niemanden beschützen der mit der Versenkung zu tun hatte - er sagte auch China sei gegen alles was Frieden und Stabilität auf der koreanischen Halbinsel gefährde.
The Korea Times: China will not protect those behind ship sinking: Wen
ZITAT
Chinese Premier Wen Jiabao said Friday that Beijing will not protect anyone found responsible for the sinking of the South Korean Navy frigate Cheonan on March 26, according to Cheong Wa Dae.
In talks with President Lee Myung-bak at the presidential office, Wen said China will decide its position on the issue in an objective and fair manner, while reviewing an international investigation and the reactions from other countries, Lee Dong-kwan, senior presidential secretary for public relations, said.
“The Chinese government will seriously review the results of the international probe and from countries concerned, and in accordance with the outcome, China will not protect anyone,” Wen was quoted as telling Lee.
Wen said China has made efforts for peace and stability on the Korean Peninsula, and opposes and censures any kind of acts that can destroy this.
President Lee called for China’s active role in addressing the Cheonan incident which claimed the lives of 46 sailors, the secretary said.


Ich finde dass dies eigentlich die Chance für Südkorea ist China mal richtig an den Eiern zu packen - es heißt doch immer die Chinesen wäre so besorgt ihr Gesicht zu verlieren! Also sollte Südkorea die Versenkung und Chinas Verbindung zu Nordkorea an die große Glocke hängen. China könnte sich dann gezwungen sehen entweder Nordkorea öffentlich zu ächten oder zumindest dafür zu sorgen dass sich solche Peinlichkeiten nicht wiederholen.
Panzerfuchs
Sicher kann das so sein...

Aber nach dem verstehen kommt die Bewertung des Handeln und die kann nun mal unterschiedlich ausfallen.

Staaten wie NK oder Iran, die sich ihre innere Geschlossenheit mit Agression nach aussen erkaufen, kommen sehr schnell in die Zwickmühle das die zu fällenden Entscheidungen nicht mehr unbedingt rational nachvollziehbar werden.
Palatin
ZITAT(Panzerfuchs @ 28. May 2010, 16:07) *
Aber nach dem verstehen kommt die Bewertung des Handeln und die kann nun mal unterschiedlich ausfallen.

Staaten wie NK oder Iran, die sich ihre innere Geschlossenheit mit Agression nach aussen erkaufen, kommen sehr schnell in die Zwickmühle das die zu fällenden Entscheidungen nicht mehr unbedingt rational nachvollziehbar werden.
Es ist aber ein Unterschied ob man eine Handlung von denen nicht nachvollziehen kann - wie ich z.b. das Dementi der Versenkung - und dies offen bespricht mit der Folge dass man versucht die feindliche Denkweise zu ermitteln oder ob man aus Selbstgerechtigkeit in seiner Bewertung der Nordkoreaner schwelgt und gar nicht erst versucht zu verstehen.
Glaub mir, ich hätte für die Nordkoreanische Führung noch deutlichere Worte als "Irre" zur Verfügung, aber wie bringt einen das weiter? Was bringt es wenn wir nur von Irren und irrationalen Taten reden, gelegentlich gewürzt mit Ulken und Veräppelungen (Porno-Kim)?
Parsifal
Interessant, ist, dass du China als ein "Übel" betrachtest auch wenn du es nur ein "kleineres" nennst.

Nur weil es von der Mentalität oder den wirtschaftlichen und politischen Zielen nationale Unterschiede gibt zu unseren Zielen und Werten, hat man das zu akzeptieren. Es handelt sich hier um souveräne Staaten. Gleiches kann man über Nordkorea sagen. Man kann sicher nicht alles gut finden was von dort kommt, aber man hat es erstmal zu akzeptieren und dann sachlich zu verarbeiten und sich bei Streitigkeiten zu einigen, auch wenns manchmal nur ein schlechter Kompromiß sein wird, der einem gefühlsmäßig nicht 100%ig gefallen mag.

Ein Übel ist eine negative Gefühlsempfindung wenn man sich den Magen verdorben hat - quasi ähnlich einer Krankheit und hat mit Politik daher wohl eher nichts am Hut.
LeoOffz
ZITAT(Panzerfuchs @ 28. May 2010, 16:07) *
Staaten wie NK oder Iran, die sich ihre innere Geschlossenheit mit Agression nach aussen erkaufen, kommen sehr schnell in die Zwickmühle das die zu fällenden Entscheidungen nicht mehr unbedingt rational nachvollziehbar werden.


Bei NoKo kann ich den Spruch "die sich ihre innere Geschlossenheit mit Agression nach aussen erkaufen" noch so gerade verstehen wobei SoKo sich auch nicht immer friedlich verhält und NoKo teilweise schlichtweg reagiert, aber wo bitte ist Iran nach aussen agressiv?
Parsifal
Och Iran selber ist sicher nicht gefährlich nach aussenhin, wenn es jetzt nur nach dem reinen Volkswillen geht und vor allem was die gebildeten Leute im Land angeht. Amadinedschad ist aber gerne zumindest provokativ zweideutig. Er stänkert auch gerne auf Volksreden gegen den Westen. Es sitzt halt der Ärger im Land gegenüber der USA und dem Westen noch tief und das lässt sich gut nutzen. Er muss halt mit Propaganda und Parolen sein Volk hinter sich scharen. Propaganda hören wir aber wir im Westen von unseren Politikern ja auch, also von daher ist das nicht weiter ungewöhnlich.

Einige gute und nachvollziehbare Gründe aufgrund der Iran nicht unbedingt so gut auf den Westen und im speziellen auf die USA zu sprechen ist:
-wegen der damaligen Unterstützung des Schah (der ja bekanntlich auch ein fieser Diktator war und kein Deut besser als die jetzigen Typen dort an der Macht);
-wegen der Geheimdiensttätigkeiten während der Revolution infolgedessen die Aktion mit der US-Botschaft und der Geiselnahme sowie der anschließenden Mißlungenen Geiselbefreiung stattfand;
- wegen Saddam der mithilfe westlicher unterstützung ins Land einfiel;
-und letztendlich muss man sich seit der Revolution halt mit westlichen Sanktionsmaßnahmen herumschlagen. Nur weils dem Westen das Mullahregieme nicht passt.

Ob der Schah damals fies war oder nicht und ob die Mullahs und die Regierung nun fies ist oder nicht ist aber egal. Trotzdem muss man miteinander auf internationalem Parkett gut miteinander auskommen und sich gegenseitig akzeptieren. Man muss halt auch verstehen welche Beweggründe der andere hat und sollte daran arbeiten, dass diese Beweggründe abgebaut werden. Das wird aber nicht gemacht. Im Gegenteil, man geht lieber her und versucht zu gängeln. Sowas geht halt auf Dauer nicht gut. Man kann bei einem Druckkessel nicht das Sicherheitsventil blockieren und dann weiterheizen. Irgendwann entspannt sich halt alles mit einem Schlag wenn man nicht nach und nach die Differenzen aufarbeitet und beilegt.

Iran hat halt die Möglichkeit Erdgas zu verkaufen, da ist es sicher einfacher irgendwelche Deals auszuhandeln, daher sehe ich dort auch kein großes Problem. Nordkorea hat halt nichts von Wert was man nicht auch woanders in ausreichender qualität haben könnte, ausser arme Leute. Die Waffentechnik der Nordkoreaner ist überholt und Schwerindustrie nicht wirklich in so mieser Qualität gefragt. Da lassen sich auch kaum Deals aushandeln. Daher kann Kim-Jong-Il eben nur Schutzgeld von Südkorea erpressen und sein volk als Geisel nehmen, damit wenigstens Hilfslieferungen ins Land kommen. Er arbeitet also schon recht rational aus seiner Lage heraus.




LeoOffz
Ein südkoranischer Schiffsexperte bezweifelt den Torpedoangriff, er meint der Kahn sei einfach auf einen Felsen gelaufen.

Letter to Hillary Clinton, U.S. Secretary of state. There was no Explosion. There was No Torpedo. (etwas herunterscrollen für die englische Version)

Und hier mal die typische Sprache der nordkoreanischen Regierung :-) Die hat schon eine etwas eigene Sichtweise ...

NDC Holds Press Conference on "Cheonan" Sinking
ZITAT
Pyongyang, May 28 (KCNA) -- The National Defence Commission of the DPRK held a press conference at the People's Palace of Culture Friday denouncing the Lee Myung Bak group of traitors of south Korea for having recently kicked off a racket of confrontation with the DPRK after groundlessly linking the case of the sinking of warship "Cheonan" with it.

Present there were Korean and foreign reporters, representatives and military attaches of foreign embassies and representatives of international organizations here.

Maj. General of the Korean People's Army Pak Rim Su, director of the Policy Department of the NDC, spoke at the press conference.

Referring to the fact that the situation created after the case of warship "Cheonan" cooked up by the group of traitors is so grave that a war may break out anytime, he stressed that any accidental clash that may break out in the waters of the West Sea of Korea or in areas along the Demilitarized Zone will lead to an all-out war.

The south Korean puppet authorities persistently refused the field inspection, unilaterally insisting on the forged "results of investigation" out of guilty conscience, he noted.

He disclosed the truth behind the case as follows:

The case of the warship sinking is a fabrication and charade orchestrated by the south Korean puppet authorities from A to Z.
...


lastdingo
Die Felsentheorie kann man wohl ignorieren angesichts der Verformungen des Rumpfes. Zudem braucht es einen gewissen Seegang, um ein auf einen Felsen gelaufenes Schiff überhaupt zu zerbrechen.

Da ist schon die Minentheorie plausibler.
LeoOffz
ZITAT(lastdingo @ 29. May 2010, 17:17) *
Die Felsentheorie kann man wohl ignorieren angesichts der Verformungen des Rumpfes. Zudem braucht es einen gewissen Seegang, um ein auf einen Felsen gelaufenes Schiff überhaupt zu zerbrechen.

Da ist schon die Minentheorie plausibler.


Können wir auch umgehend mit dienen :-)

Ein japanischer Autor schreibt aus Peking

Did an American Mine Sink South Korean Ship?
ZITAT
North Korea admits it does not possess an underwater craft stealthy enough to slip past the advanced sonar and audio arrays around Byeongnyeong Island, explained North Korean intelligence analyst Kim Myong Chol in a news release. "The sinking took place not in North Korean waters but well inside tightly guarded South Korean waters, where a slow-moving North Korean submarine would have great difficulty operating covertly and safely, unless it was equipped with AIP (air-independent propulsion) technology."

The Cheonan sinking occurred in the aftermath of the March 11-18 Foal Eagle Exercise, which included anti-submarine maneuvers by a joint U.S.-South Korean squadron of five missile ships. A mystery surrounds the continued presence of the U.S. missile cruisers for more than eight days after the ASW exercise ended.

Only one reporter, Joohee Cho of ABC News, picked up the key fact that the Foal Eagle flotilla curiously included the USNS Salvor, a diving-support ship with a crew of 12 Navy divers. The lack of any minesweepers during the exercise leaves only one possibility: the Salvor was laying bottom mines.
ntm
ZITAT(Palatin @ 28. May 2010, 15:46) *
Ich finde dass dies eigentlich die Chance für Südkorea ist China mal richtig an den Eiern zu packen - es heißt doch immer die Chinesen wäre so besorgt ihr Gesicht zu verlieren! Also sollte Südkorea die Versenkung und Chinas Verbindung zu Nordkorea an die große Glocke hängen. China könnte sich dann gezwungen sehen entweder Nordkorea öffentlich zu ächten oder zumindest dafür zu sorgen dass sich solche Peinlichkeiten nicht wiederholen.

Warum sollte es den Südkoreas Interesse sein,m China größtmöglich ans Bein zu pinkeln? Sorry, aber über solche Politik ist auch Asien größtenteils, zumindest dessen entwickelte Nationen, lange hinweg.
Südkorea hat kein Interesse an Instabilität der DVR, an einem militärischen Konflikt erst recht nicht, auch nicht an schlechten Beziehungen mit China - schlussendlich an gar keinen großen Veränderungen. Darum wird die gesamte Situation auch nur Eskalieren, wenn Nordkorea aus eigener Perspektive schwerwiegende Gründe dafür sieht und von China nicht zurückgehalten werden kann. Das ist schließlich die andere Partei, die einen Konflikt vermeiden möchte.
Mich würde nämlich interessieren, worin manch einer hier Südkoreas Motive sieht. Oder Chinas.

Nordkoreas Proliferationsbestrebungen sind, wie ich finde, eine sehr ernsthaftes und völlig unterschätztes, aber doch völlig anderes thema als das derzeitige Säbelrasseln.
LeoOffz
Die Sache scheint sich ja jetzt zu beruhigen.

- Die vom Opfer des Ereignisses durchgeführte Untersuchung wird von Nordkorea und China nicht anerkannt (Würden Israel und die USA eine Untersuchung der jüngsten Ereignisse durch die Vertreter der Opfer anerkennen?).
- China schützt Nordkorea vor eine UN Sicherheitsrat Erklärung.
- Die südkoreanische Regierung nimmt Dampf aus der Sache und wird die jetzt wohl unter den Tisch fallen lassen.

Der dritte Punkt mag einen erstaunen, da die südkoreanische Regierung am liebsten recht hart mit Nordkorea umgehen würde. Es zeigt sich aber das die Wähler so gar nicht dafür sind. Vor wenigen Tagen gab es Lokalwahlen in Südkorea und die Regierungspartei hat einen recht deutlichen Denkzettel bekommen.

Aus der heutigen Financial Times Poll setback for South Korea ruling party
ZITAT
South Korea’s left-wing opposition has unexpectedly mauled the ruling conservative party of President Lee Myung-bak in regional elections, boosted by surging discontent about the way Seoul handled the alleged sinking of a warship by North Korea.

According to preliminary results on Thursday, the leftwing Democratic party confounded opinion polls to win seven mayoral or gubernatorial seats, compared with just six for Mr Lee’s Grand National party. The ruling conservatives narrowly held the mayoral seat in Seoul, where the challenger had styled herself as the “peace” candidate. Her campaign slogan was: “The last chance against war”.
...
Many voters said they felt nervous about Mr Lee’s promised “stern response” to the sinking or that they did not believe the government’s version of events. There is a widespread belief among South Koreans that the US sank the ship. The Democratic party has played on these suspicions, saying evidence has been withheld.

The government has battled to dispel these doubts. It has even used the police to crack down on people who spread what it calls “false rumours” by mobile phone text messages and over the internet.
LeoOffz
Russian probe undercuts Cheonan sinking theory
ZITAT
Russian experts who carried out a probe into the South Korean warship sinking refused to put the blame on North Korea, military sources said on Tuesday.

A team of four submarine and torpedo experts from the Russian Navy returned to Moscow on Monday after making an independent assessment of the March 26 sinking of the South Korean corvette Cheonan, in which 46 sailors were killed.

A Russian Navy source said the experts had not found convincing evidence of North Korea's involvement.

“After examining the available evidence and the ship wreckage Russian experts came to the conclusion that a number of arguments produced by the international investigation in favour of the DPRK's [Democratic People's Republic of Korea] involvement in the corvette sinking were not weighty enough,” a Russian Navy source told the Interfax-AVN news wire on Tuesday on condition of anonymity.
...
A leading Russian expert on Korea suggested that the ship had been probably hit by friendly fire. “I think it was a tragic accident during war games that cynical politicians are trying to exploit to maximum advantage,” said Dr. Konstantin Asmolov of the Korea Centre at the Institute of the Far East.


Did a North Korean Torpedo Really Sink That South Korean Military Vessel?
Doubts emerge over South Korea and the US's version of events.

techol2002
Ach nee, wäre ja auch ein Wunder gewesen.........

Aber es gab ja auch keinen GAU in Tschernobyl und keine Gulags usw. usw.
Palatin
Nordkoreanische Grenzer haben offenbar 3 chinesische Schmuggler erschossen und einen vierten verwundet:
BBC: North Korean border guard 'shoots three Chinese dead'
ZITAT
China says a North Korean border guard shot and killed three people near the countries' border last week.
A fourth person was reportedly injured in the incident near the north-eastern border town of Dandong.
China has made a formal complaint to North Korea, a spokesman for the Chinese foreign ministry said.
The two countries are considered to be close allies and Beijing rarely makes any public criticism of its isolated neighbour.
Foreign Ministry spokesman Qin Gang told a regular news conference in Beijing that the four residents of Dandong, in Liaoning province, had been shot "on suspicion of crossing the border for trade activities".
"China attaches great importance to that and has immediately raised a solemn representation with the DPRK," he said, using North Korea's full name (Democratic People's Republic of Korea).

Mr Qin said the case was being investigated, but gave no further details. Pyongyang has not commented on the accusations.
Illegal traders regularly cross the border between North Korea and China, taking black market goods into the impoverished country.
China is North Korea's main trading partner and the country perceived to have the most influence on the state. ...

China daily: 3 Chinese killed in China-DPRK border incident
ZITAT
Three Chinese residents of Dandong city in Liaoning province were shot dead and one injured on Friday by DPRK border guards on suspicion of crossing border for illegal trade activities, according to Foreign Ministry spokesman Qin Gang.
He said the case was still under investigation and further information will be released by the relevant department later.

Wäre mal interessant zu erfahren welchen Umfang der illegale Grenzverkehr so hat. Die Grenze verläuft ja hunderte Kilometer durch bergiges, waldiges Gebiet.
Palatin
Bericht über die Grenzregion in der FAZ: Chinas Grenze zu Nordkorea - Selbst die „Villen“ sehen armselig aus Ein zitieren wäre übertrieben, aber es gibt auch ein paar Bilder:
Nordkoreanische Grenzwache:


Nordkoreanisches Patrouillenboot:
LeoOffz
Remembering the Korean War, 60 years ago - 48 Bilder
Starscream
Es wird gerne vergessen, das Nordkorea in diesem Krieg weitaus schwerer bombardiert wurde als Deutschland oder Japan im 2.Weltkrieg. Dabei wurde sogar mehr Napalm eingesetzt als Jahre später im Vietnam-Krieg.
Die Folge war nicht nur, das nach 1953 kaum ein Gebäude in Nordkorea keine Kriegsschäden aufwies, sondern auch zahlreiche zivile Opfer.
Zudem wurden auch zahlreiche Dämme zerstört.
Insgesamt vollführten die UN-Truppen unter Führung der USA mit ihren Bombardements in Korea eine mutwillige und gezielte Auslöschung der feindlichen Zivilbevölkerung.
Hier mal ein Artikel:
http://www.monde-diplomatique.de/pm/2004/1...kel,a0034.idx,8
Angesichts dieser Bombardements ist es wenig verwunderlich, das die USA insbesondere in Nordkorea heute so verhasst sind. Dazu braucht es keine Kim-Dynastie.
Warhammer
Ach komm, wer andere überfällt frisst Stahl. Jedenfalls muss man damit rechnen, dass ist vielleicht nicht schön aber man hätte ja auch zuhause bleiben können.
StellohfilmsVFX
ZITAT(Warhammer @ 27. Jun 2010, 01:42) *
Ach komm, wer andere überfällt frisst Stahl. Jedenfalls muss man damit rechnen, dass ist vielleicht nicht schön aber man hätte ja auch zuhause bleiben können.
mata.gif
Wen haben die Zivilisten denn überfallen?

Hass in einer Bevölkerung zu verursachen ist nie ne besonders gute Lösung... aber man soll ja keine Vorurteile haben und probierts doch immer wieder, obs nicht diesmal doch klappt.
ewood223
Hm, soweit ich das mitbekommen habe, haben sowohl Nordkorea als auch Südkorea (als auch die USA) sich im Krieg mehrfach an den Zivilbevölkerungen vergangen. Einen besonderen Grund für NK, heute noch die USA zu hassen, kann ich nicht daraus ableiten, zumal die größere Probleme im Innland haben...

Für die
ZITAT
gezielte Auslöschung der feindlichen Zivilbevölkerung
durch die USA hätte ich doch gerne noch eine andere Quelle, als dieses linke Blättchen...
Palatin
Auch wenn man sicher die Taktiken der UN-Truppen im Koreakrieg kritisieren kann, so würde ich persönlich doch ganz klar jedem Nordkoreaner empfehlen seinen Hass auf Josef Stalin, Mao (viele vergessen dass es nach den ersten paar Monaten eigentlich ein "China vs UN in Korea"-Krieg war) und die Kims zu richten - es waren schließlich diese Drei die Nordkorea isolierten, den Koreakrieg verursachten, ihn in die Länge zogen und dann bis heute ein Terrorregime ohnegleichen fahren. Die Sünden der USA an diesem Volk verblassen darüber und v.a. hilft es einem modernen Nordkoreaner nichts gegen die USA zu sein, sein Regime zu hassen könnte ihm aber zu einem besserem Leben verhelfen.

Inzwischen ruft die kommunistische Partei einen Parteitag ein - offenbar etwas ziemlich besonderes, da erst der dritte Parteitag seit Staatsgründung, der letzte fand in den sechziger Jahren statt. Die Vermutung geht dahin, dass auf diesem Parteitag die Nachfolge geklärt werden soll.
Tagesspiegel: Nordkoreanische Führung leitet Machtwechsel ein
ZITAT
Die regierende Kommunistische Partei in Nordkorea hat einen Parteitag einberufen, auf dem der Sohn von Staatschef Kim Jong Il offiziell als dessen Nachfolger in Stellung gebracht werden könnte. Auf der Konferenz Anfang September soll die Führungsspitze der Partei neu gewählt werden.
Mit der Einberufung des ersten Parteitags seit Jahrzehnten hat Nordkoreas Führung einen Machtwechsel eingeleitet. Das Politbüro der Kommunistischen Partei werde Anfang September zusammentreten, um seine Führungsspitze zu wählen, berichtete die amtliche nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA am Samstag. Experten zufolge könnte dann der Sohn von Staatschef Kim Jong Il offiziell als Nachfolger in Stellung gebracht werden.
Der Parteitag ist erst der dritte seit der Staatsgründung 1948. Beobachter messen dem Treffen hohe Bedeutung bei, da dann womöglich Kims jüngster Sohn, der 27 Jahre alte Kim Jong Un, offiziell für die Nachfolge an der Staatsspitze nominiert wird. "Während dieser Konferenz wird der Norden Kim Jong Un voraussichtlich den offiziellen Status als Thronanwärter zuerkennen", sagte der südkoreanische Politikprofessor Kim Yeon Chul. Bisher habe die Kommunistische Partei lediglich in den 50er und 60er Jahren jeweils einen Parteitag abgehalten.
Nordkorea-Experte Yang Moo Jin rechnet damit, dass Kim Jong Un hinter verschlossenen Türen zum Nachfolger seines inzwischen 68 Jahre alten Vaters gekürt und dies erst 2012 verkündet wird. In dem Jahr hätte Kim Jong Ils Vater und Staatsgründer Kim Il Sung seinen 100. Geburtstag gefeiert, der in dem international isolierten Land immer noch als "großer Führer" verehrt wird. Bis 2012 wollte Nordkorea einen erfolgreichen sozialistischen Staat aufbauen.
Nach Einschätzung von Yang bildet der Parteitag den Abschluss einer Reihe von Umstrukturierungen in Armee, Partei und Regierung. In den vergangenen zwölf Monaten gab es eine Reihe personeller Veränderungen im einflussreichen Nationalen Verteidigungsrat, der von Kim Jong Il geleitet wird, sowie im Kabinett.
...
Laut Kim Yong Hyun von der Dongguk-Universität ist der Parteitag die erste Großveranstaltung der Kommunistischen Partei der Arbeit seit 1980. Damals war Kim Jong Il vor allen Mitgliedern offiziell zum Nachfolger seines Vaters Kim Il Sung erklärt worden. Auch er erwartet eine bedeutende Umstrukturierung in der Parteiführung "zur Vorbereitung für eine mögliche Nachfolge".
Spekulationen über die Nachfolgeregelung Kim Jong Ils halten sich hartnäckig, seit der nordkoreanische Machthaber laut Medieninformationen im August 2008 einen Schlaganfall erlitt. Nach südkoreanischen Angaben kommt seinem 27-jährigen Sohn eine immer größere Rolle in der Politik des Nordens zu. Südkoreas Geheimdienstchef Won Sei Hoon sagte am Donnerstag vor dem Parlament in Seoul, die Vorbereitungen zur Machtübergabe an Kim Jong Un würden wegen des schlechten Gesundheitszustands seines Vaters beschleunigt. So begleite Kim Jong Un seinen Vater oft auf Reisen durch das Land.
Starscream
@Warhammer
Es ist ja noch nicht mal erwiesen das Nordkorea den Koreakrieg wirklich ausgelöst hat. Eröffnet ja, aber das kann auch als Präventivschlag gewertet werden. Hat Israel 1967 ja auch gemacht, als sich die Unvermeidbarkeit eines Krieges mit seinen Nachbarstaaten abzeichnete.
Syngman Rhee hat außerdem vor dem Koreakrieg öfter getönt, das er mit seiner Armee in drei Tagen in Pyöngyang stehen könne und wohl auch seinen Streitkräften jede Menge Extratouren über die Demarkationslinie zumindest durchgehen lassen, wenn nicht sogar sie dazu ermuntert.

@ewood223
Jede Familie in Korea hat durch die Bombardements im Korea-Krieg Angehörige verloren.

@Palatin
Nordkorea - oder besser gesagt Korea - war schon vorher isoliert.
Diese Blockade wurde dann zeitweilig durch die USA und Japan aufgebrochen.
China musste zudem den Koreakrieg verlängern, MacArthur soll keine Möglichkeit ausgelassen haben um es zu provozieren.
Nebenbei: Hast du dich vielleicht mal damit beschäftigt wie Nordkorea - egal ob Kim-Dynastie oder Bevölkerung die Welt sieht? Ich bin hier einmal auf die interne Propaganda in Nordkorea eingegangen, und sie ist effektiv...
Wieso soll ein Nordkoreaner z.B. Kim Jong Il hassen, wenn er mit seiner Armee ihn vor den Armeen der USA oder der Ausbeutung durch deren "Marionetten" in Südkorea schützt? Er mag das Kwan-Li-So fürchten, aber sicher auch das Chaos das ohne die Kim-Dynastie und das Eindringen fremder Mächte drohen würde.
Bedenken wir, wie sehr in ex-kommunistischen Staaten Anarchie, Kriminalität und Fremdenfeindlichkeit zugenommen haben. Ich spreche hierbei von europäischen Staaten wie z.B. Ungarn.
Almeran
Die Leute in Nordkora verhungern also lieber, (während die Staatsführung wie Gott in Frankreich lebt), statt für südkoreanische Firmen zu arbeiten? lol.gif
Schwabo Elite
Ein Präventivschlag ist ein Angriff, auch wenn man es versucht als Verteidigung darzustellen. Und wenn es sich um einen Präventivschlag gehandelt hätte, wäre es sinnvoller gewesen bis Seoul zu marschieren und eine genehme Regierung zu etablieren. Die Volksarmee Nordkoreas hat aber das Land überrannt und eine Wiedervereinigung damit praktisch vollzogen. Was Nordkorea dazwischenkam war die Landung der UN-Truppen. Auch mit den Kräften der VR China ging man weit über Seoul hinaus. Ein Präventivschlag sieht anders aus. Und ist in dem meisten Fällen eine angenehme Entschuldigung, um Gewinne einzustreichen.
Andre71
Nordkoreas Nationalteam schlägt Chancenlose Brasilianischen Mannschaft!

Die WM aus Nordkoreas sicht. rofl.gif
Palatin
ZITAT(Starscream @ 27. Jun 2010, 13:53) *
Nebenbei: Hast du dich vielleicht mal damit beschäftigt wie Nordkorea - egal ob Kim-Dynastie oder Bevölkerung die Welt sieht? Ich bin hier einmal auf die interne Propaganda in Nordkorea eingegangen, und sie ist effektiv...
Wieso soll ein Nordkoreaner z.B. Kim Jong Il hassen, wenn er mit seiner Armee ihn vor den Armeen der USA oder der Ausbeutung durch deren "Marionetten" in Südkorea schützt? Er mag das Kwan-Li-So fürchten, aber sicher auch das Chaos das ohne die Kim-Dynastie und das Eindringen fremder Mächte drohen würde.
Da stimme ich zwar prinzipiell zu, aber ob der Nordkoreaner dies tatsächlich aus dem Grunde seines Herzens glaubt oder eine Meinung für die Partei und eine für die private Runde hat ... das lasse ich als Sohn von DDR-Bürgern mal dahingestellt.
Deine obige Aussage
ZITAT
Angesichts dieser Bombardements ist es wenig verwunderlich, das die USA insbesondere in Nordkorea heute so verhasst sind. Dazu braucht es keine Kim-Dynastie.
lies jedoch nicht erkennen dass es um die Betrachtung der nordkoreanischen Propaganda und Ideologie geht. Das klang eher nach plumpen Ami-Bashing unter Relativierung der kommunistischen Verbrechen, also eine persönliche Beurteilung. Daher habe ich ebenfalls nicht die Indoktrinierung des Nordkoreaners in Betracht gezogen, sondern gesagt wie er meiner Meinung nach die Welt sehen sollte.
TrueKosmos
er sollte beide nicht mögen, sagen wir das so.
xena
Der Koreakrieg war tatsächlich einer der brutalten Kriege, der zumindest im ersten Jahr heftiger getobt hat als sonst ein Krieg. Nahezu ganz Korea (Nord und Süd) wurden fast eingeäschert bzw platt gemacht, hauptsächlich von den USA, die ddadurch im Süden den Norden zurückdrängte und dann im Norden um ihn zum aufgeben zu zwingen. Ohne EIngreifen von China wäre Nordkorea zusammengebrochen, ohne zweifel.

Dieser Krieg zeigt auch sehr deutlich, daß die USA seit dem 2.WK nichts dazu gelernt hat, daß man durch Massenbombardierungen ein Volk nicht zum Aufgeben zwingen kann. Es zeigt auch, daß die USA schamlos ihre Überlegenheit ausnutzt, was sie vor allem während der Bush-Regierung selbst heute noch macht. Es gibt ja keinen, der die USA verurteilen könnte.


Während Deutschland seine Vergangenheit aufgearbeitet hat, ist es so langsam nötig, daß auch die USA es macht. In England beginnt man gerade damit. Sie erkennen so langsam, daß ihr Bomberkrieg gegen Deutschland weit über das Ziel hinausgeschossen ist und sehen einige Einsätze inzwischen selbst als Kriegsverbrechen. In den USA fehlt bisweilen jede Einsicht.

Was im Westen kaum von Beachtung war, ist z.B. die Bombardierung Japans mit Brandbomben, die eine weit verherende Wirkung hatten, als alles was man in Deutschland kannte und weit verheerender waren als die Atombomben (nur nicht so spektakulär). Das war eindeutig ein Kriegsverbrechen, weil sich die Einsätze ausschließlich gegen die Zivielbevölkerung richteten. In den USA ist das bis heute ein Tabuthema.

Liest man Bücher über den Koreakrieg, dann werden dort nur die militärische Bewegungen beschrieben, daß man da und dort bombardiert hat usw, aber kein Wort über die verheerenden Auswirkungen und vor allem kein Wort, daß es großteils Napalm war. Man liest gelegentlich von Brandbomben und denkt an die über Deutschland abgeworfenen Bomben und weiß nicht, daß Napalm viel verheerender wirkt, vor allem auf die Bevölkerung. Der Luftkrieg gegen Nordkorea war in weiten Teilen auch ein Kriegsverbrechen und keiner hat es so recht mitbekommen. Jahrzehnte lang bestand ein gewisser Konsens bei den Geschichteschreibern und alle folgten der offiziellen amerikanischen Geschichtsschreibung. Erst jetzt werden, leider sehr sehr spät, so langsam Details veröffentlicht, die man vorher nicht kannte und das Bild beginnt sich zu ändern.


Gelitten haben beide Teile Koreas, nur der Süden bekam danach Aufbauhilfe vom Westen und das Leid hat man dann vergessen. Der Norden bekam das nicht und die Erinnerung an den Krieg und das Leid sind geblieben. Somit ist auch der Hass geblieben, zusätzlich zur jahrzehnte langen Gehirnwäsche durch die Kommunistische Partei.
Palatin
Naja, strategische Bombardierungen scheinen mir für die USA v.a. ein Mittel zu sein um vor der eigenen Bevölkerung gut auszusehen - durch ihre technische Überlegenheit sind Bombardierungen leicht und vor allem schnell umzusetzen, zudem gibt es dabei wenige eigene Verluste und zumindest augenscheinlich starke Wirkung beim Feind.
Wenn ich mich recht entsinne gab es doch durch die US-Air Force eine Studie zur Bombardierungsstrategie im Zweiten Weltkrieg, die dem Flächenbombardement von Städten ganz klar jede Effektivität absprach.
Gibt es Analysen über die Entwicklung der US-Strategie in der Luft zwischen WKII und Korea?
LeoOffz

U.S. Keeps Command of Military in Seoul
ZITAT
In his strongest move against North Korea since the sinking of a South Korean warship, President Obama said Saturday that the United States would retain control of all military forces in the South during any conflict on the Korean Peninsula.
...
The decision is somewhat symbolic; the United States was not slated to give up wartime control of South Korean troops until 2012, and the new deadline is just three years later.

Warum die New York Times das als "strongest move" bezeichnet verstehe ich nicht so ganz. Für NoKo macht es keinen Unterschied und Südkoreaner finden das nicht so Klasse das sie weiterhin der Lust und Laune der Amerikaner unterstehen.
Schwabo Elite
Sie unterstehen nicht "der Lust und Laune" der USA. Im Kriegsfall würden nur die USA das Oberkommando übernehmen. So, wie die NATO das hier gemacht hätte. Die USA sind der stärkere Partner, der auch die höhere Erfahrung besitzt im Einsatzfall zu führen.

Und "strongest move" bezieht sich in dem Artikel eindeutig auf die bisherigen Reaktionen der beiden Bündnispartner auf die Affäre um die Schiffsversenkung. Da war bislang nicht viel Reaktion gekommen und immerhin ist diese - eher diplomatische - Reaktion eine Absage an den allmählichen Abzug von US-Truppen aus der Region.
BlueSteel
ZITAT(Schwabo Elite @ 27. Jun 2010, 21:23) *
Sie unterstehen nicht "der Lust und Laune" der USA. Im Kriegsfall würden nur die USA das Oberkommando übernehmen. So, wie die NATO das hier gemacht hätte. Die USA sind der stärkere Partner, der auch die höhere Erfahrung besitzt im Einsatzfall zu führen.


Inwiefern stünden eigentlich die Chancen des Südkoreanischen Militärs im Ernstfall mit der Nordkoreanischen Armee, wenn ja an US-Militär auch erstmal seinen eigenen Truppen in Südkorea aufstocken müsste, sprich Truppenverstärkung und Nachschub aus dem Homeland?

Lässt sich da überhaupt auf Theoretischer Ebene ein ähnlicher Vergleich mit der "alten" Bundeswehr bis 1990 contra NVA ziehen? Oder hat die Südkoreanische Armee mehr Truppen und Mann zur Verfügung als der Norden?
Nite
ZITAT(LeoOffz @ 27. Jun 2010, 20:24) *
...NoKo...

Könnten wir uns vielleicht darauf einigen dass man wenn man schon Abkürzungen verwendet, zumindest landläufig gebräuchliche nutzt (in diesem Falle PROK oder von mir aus NK), aber keine wilden Eigenkreationen?
Bei NoKo rollen sich mir jedesmal die Fußnägel hoch und ich warte nur darauf dass jemand mit SüKo oder UStofAm kommt....
goschi
Nordkorea hat die zigfach grössere Armee, Südkorea hat dafür eine um den Faktor XXX höhere Qualität der Ausrüstung. sehr vereinfacht ausgedrückt
Glorfindel
Eine kriegerische Auseinandersetzung von Nordkorea gegen den Süden ist ein "shsure-loose-war". Die können massiv Schaden anrichten und ein riesen Chaos im Norden hinterlassen, dass man möglicherweise jahrlang aufräumen muss, gewinnen kann Nordkorea imho nicht. Es sind bereits Zweifel angebracht, ob Nordkorea überhaupt genügend Treibstoff verfügt, um seine Kriegsmaschinerie vollkommen nach Süden in Gang zu setzen. An der Moral der Truppen muss ebenfalls gezweifelt werden.
Schwabo Elite
"sure" nicht "shure" wink.gif
Schwabo Elite
Ansonsten stimm ich Euch zwei zu. Abgesehen davon, dass der Schaden für die Weltwirtschaft gigantisch wäre, weil Südkoreas Hauptstadt Seoul wohl ein Artillerieopfer würde und die Region insgesamt Schaden erleiden würde. Aber ob der Norden überhaupt in der Lage wäre mehr zu tun, als über die Grenze zu taumeln weiß ich nicht. Der Gegenschlag wäre, Südkorea besitzt eine moderne Armee nach westlichem Vorbild und die USFK (~28.000 Mann) sind geübte, mit den Verbündeten stark und gut vernetzte Kräfte, wohl innerhalb kürzester Zeit im Gang. Selbst wenn die nordkoreanischen Kräfte den Gegenschlag geordnet überstünden und Seoul einnehmen könnten, wäre mit massiven Luftschlägen der USAF (Diego Garcia) und verbleibender südlicher Kräfte zu rechnen.

Abgesehen davon bringt es Nordkorea nicht fertig ernsthafte Kräfte zügig in den Süden einfallen zu lassen. Die DMZ an sich ist ein gut bewachtes Hindernis, das zwar an einigen Stellen durch Tunnels durchbrochen wurde (vier wurden bislang gefunden), aber dennoch einen ersten Vormarsch verlangsamen würde. Ob Nordkorea Pionierpanzer in ausreichender Zahl hat weiß ich nicht, wage es aber zu bezweifeln.
para
Das Problem ist, dass Suedkorea auch im Fall eines militaerischen Sieges sozial und wirtschaftlich ein herber Verlierer ist. Dagegen wuerde sich die Deutsche Einheit wie ein Spaziergang ausnehmen. Die USA duerften strategisch gesehen auch wenig Interesse am Ende von NK haben, dazu muss man m.E. kein Verschwoerungstheoretiker sein.
Nite
ZITAT(para @ 28. Jun 2010, 00:07) *
Das Problem ist, dass Suedkorea auch im Fall eines militaerischen Sieges sozial und wirtschaftlich ein herber Verlierer ist. Dagegen wuerde sich die Deutsche Einheit wie ein Spaziergang ausnehmen.

Aus diesem Grund strebt auch niemand in Südkorea, aller nationalen Phrasen die dort nun einmal zum guten Ton gehören zum trotz, ernsthaft eine Wiedervereinigung nach deutschem Vorbild an.
Schwabo Elite
Ja, die Sache wird irgendwann kommen, aber da kein "europäischer Einigungsprozess" drängt und auch nicht die SU nochmal zerfällt, haben die Koreaner alle Zeit der Welt. Die sollten sie auch nutzen, SK ist nicht die BRD und NK weit hinter der DDR zurück. Das würde so teuer, dass es nicht zu stemmen wäre. Lieber langsame Öffnung und Angleichung, sobald der nächste Diktator etabliert ist, oder der übernächste. Der zweite Kim ist noch zu verwurzelt im Krieg, es braucht einen Nach-Nachfolger für eine richtige Öffnung, ähnlich wie bei Cuba, wo Castros Bruder auch nur eine Übergangslösung sein wird. Nur schlimmer, im Falle NKs.
Glorfindel
Vor was Angst hat und auf was man sich vorbereitet, ist ein Szenario, nach welchem zwar Nordkorea zusammenbricht, aber eben gewaltsam und unkontrolliert. Widerstandsgruppen, ehemalige Bonzen des Regimes, weche sich als Kriegsfürsten aufführen, Teile der Armee usw. geben sich saures und man ist gezwungen von Seiten des Südens einzugreifen. Ich glaube ebenfalls, dass zumindest langfristig das nordkoreanische Regime zusammenbrechen wird (das kann allerdings auch kurzfristig passieren) und deshalb keine Zukunft hat.

Der Witz ist ja, dass sogar China an einem wiedervereinigten Korea schlussendlich ein Interesse haben, unter der Voraussetzung das die Amis gehen. Nordkorea ist sowohl für Südkorea, wie auch für die USA und Japan Grund genug, starke Streitkräfte in der Region zu unterhalten. Dies ist nicht im Interesse von China.
xena
Keiner hat ein Interesse, daß sich die zwei Koreas wiedervereinigen. China will kein westlich orientiertes, modernes Land direkt an seiner Grenze, vor allem nicht mit amerikanischen Basen direkt vor der Nase, Südkorea würde unter der Last zusammenbrechen und auch ein Krieg würde Südkorea wieder zurück in die dritte Welt bomben, was dort auch keiner will. Die Welt hat ganz andere Sorgen als Korea mit zig Milliarden zu unterstützen. Die USA würden gerne dort bleiben, müßten aber im Falle einer Wiedervereinigung Koreas unter Druck Chinas räumen. Ohne Räumung der Basen würde China nie einer Wiederverinigung zustimmen, egal was dort passiert. Notfalls würden sie Nordkorea künstlich am Leben erhalten.
Warhammer
Ich sehe ja nicht, dass die Amis sich mit Händen und Füßen an die Basen in SK klammern. Die haben ihre Truppen da mittlerweile soweit reduziert, dass man die praktisch als Bauernopfer bezeichnen kann, die sicherstellen das die USA auch wirklich in den Krieg eintreten. So kriegsentscheidend wird eine Brigade Kampftruppen jeweils nicht sein.

Das ganze kostet die Amis auch Geld und bindet Truppen. Und so wichtig sind die Basen nun nicht mit Japan um die Ecke. Oder denkt irgendwer, dass die Amis planen von SK aus durch NK hindurch in China einzufallen?
Schwabo Elite
ZITAT(xena @ 28. Jun 2010, 02:57) *
Notfalls würden sie Nordkorea künstlich am Leben erhalten.

Das tun sie bereits. wink.gif Seit 58 Jahren. Nordkorea hatte nie eine Chance zu überleben, weder im Krieg, was ja schon gezeigt wurde, als auch in der Zeit danach. Nordkorea ist ein Agrarland mit ein paar ineffizienten montanindustriellen Zentren. Die Zukunft des Landes liegt in einer Öffnung zum Süden. Selbst die Regierung der Kims weiß das, wie die Freihandelszentren zeigen. Sie wollen es nur nicht wahr haben und ihre Schäfchen im Trockenen haben.



ZITAT(Warhammer @ 28. Jun 2010, 07:57) *
Ich sehe ja nicht, dass die Amis sich mit Händen und Füßen an die Basen in SK klammern. Die haben ihre Truppen da mittlerweile soweit reduziert, dass man die praktisch als Bauernopfer bezeichnen kann, die sicherstellen das die USA auch wirklich in den Krieg eintreten. So kriegsentscheidend wird eine Brigade Kampftruppen jeweils nicht sein.

Das ganze kostet die Amis auch Geld und bindet Truppen. Und so wichtig sind die Basen nun nicht mit Japan um die Ecke. Oder denkt irgendwer, dass die Amis planen von SK aus durch NK hindurch in China einzufallen?

Eine Brigade Kampftruppen? Das Heer hat über 20.000 Mann dort stehen, zusätzlich zu der SK-Armee noch die integrierten Kräfte. Ok, es ist nicht Deutschland 1989, aber vor 20 Jahren sah es dort auch anders aus. Und auch Du unterschätzt die Fähigkeiten eine kleinen Truppe von modernen Kräften gegen Massenangriffe. Nur einer muss in der Lage sein Knöpfe zu drücken. Dazu kommt die Erfahrung der Stabsoffiziere vor Ort, von denen einige in einem der Irak-Kriege und/oder auf dem Balkan waren. Die Basen in Japan wären im Kriegsfall wichtig, aber ein erster Angriff kann nur vor Ort abgewehrt werden. Daher sind vorausgeschobene Basen unabdingbar.

Welche Bedingungen China für eine Wiederverinigung hätte, lässt sich schwer sagen, da es im Moment keine Anzeichen dafür gibt. Militärisch sind Basen der USA im Norden der Halbinsel egal, da die Beziehungen deutlich entspannter sind als NATO-SU 1989. Dennoch wäre ein Vertrag wie der "2+4" denkbar. Ein Abzug der USA dann auch für alle günstiger. Die USA würden aber wohl Nutzungsrechte behalten wollen, schließlich braucht man Verlegemöglichkeiten. Und Korea und Japan zugleich nutzen zu können ist besser als nur Japan.
Warhammer
Eine Kampftruppenbrigade. Genauer gesagt ein Heavy Brigade Combat Team. Die Stryker-Brigaden der 2nd ID sind in den USA.
Dazu kommt nochmal eine Aviation Brigade und eine Artillery Brigade.

Mir ist klar, dass so eine Formation trotzdem eine Menge austeilen kann, besonders mit erfahrenen Amis am Drücker.

Mir geht es eher darum, dass die Amis nicht in SK sind um dort Basen zu haben. Es ist anders herum. Sie haben Basen in SK, weil Sie da sein müssen. Wenn es also zu einer Wiedervereinigung kommen sollte glaube ich nicht, dass die Chinesen große Probleme haben werden die Amis von einem Rückzug von der Koreanischen Halbinsel zu überzeugen. Gerade eben weil Sie dann noch ihre Basen in Japan haben, die wesentlich weniger verwundbar sind und auch nicht soviele Bodentruppen binden.

Das ganze war auf Xena bezogen. Es gibt keinen Grund für die Amis da zu bleiben,l wenn es NK nicht mehr geben sollte.
mr.trigger
Gibt es eigentlich eine vergleichbare Fluchtbewegung von Nord- nach Südkorea wie damals aus der DDR in die BRD?
RPG7
Aus Wikipedia:

ZITAT
Seit Gründung der KDVR besteht, angetrieben durch die politischen Repressionen sowie die schlechten wirtschaftlichen Lebensbedingungen, ein vor allem in den vergangenen Jahren stark angewachsener Flüchtlingsstrom. Die Statistik des südkoreanischen Ministeriums für Wiedervereinigung über die Zahl der im Süden eintreffenden nordkoreanische Flüchtlinge[14][15][16] zeigt eine deutliche Aufwärtstendenz. Es muss hierbei berücksichtigt werden, dass viele Nordkoreaner, wenn sie im Süden eintreffen, bereits längere Zeit in anderen Ländern, vor allem in China, gelebt haben:
In Südkorea ankommende Flüchtlinge aus Nordkorea

* bis 1989: 607
* 1990: 9
* 1991: 9
* 1992: 8
* 1993: 8
* 1994: 52
* 1995: 41
* 1996: 56
* 1997: 85
* 1998: 71
* 1999: 148
* 2000: 312
* 2001: 583
* 2002: 1138
* 2003: 1281
* 2004: 1894
* 2005: 1383
* 2006: 2018
* 2007: 2544

Seit Anfang 2007 sollen Medienberichten zufolge in Südkorea bereits über 10.000 Nordkoreaner angekommen sein, was einen starken Anstieg der Flüchtlingszahlen bedeuten würde.[17] Da es nahezu unmöglich ist, die innerkoreanische Grenze auf direktem Wege zu überqueren, fliehen viele Nordkoreaner zunächst nach China. In den letzten Jahren ist hier aufgrund der sich verschlechternden Lebensbedingungen in Nordkorea die Zahl der Flüchtlinge stark gestiegen. So wird vermutet, dass sich zwischen 50.000 und 300.000 nordkoreanische Flüchtlinge in China aufhalten, die es noch nicht geschafft haben, sich nach Südkorea durchzuschlagen oder aus anderen Gründen in China geblieben sind. China schiebt aufgegriffene Flüchtlinge aus Nordkorea ab, so dass diese zurück nach Nordkorea müssen. Gemäß unbestätigten Berichten von Amnesty International soll es zu Folterungen und auch Hinrichtungen von Flüchtlingen gekommen sein, die von der chinesischen Grenze zurückkommen. Während in der Zeit der akuten Hungersnot die Grenze relativ schwach bewacht wurde und das Überqueren dieser mehr oder weniger geduldet wurde, wird in letzter Zeit von einer Verschärfung der Situation berichtet. Dabei kommen verstärkt Wärmebildkameras chinesischer Produktion zum Einsatz. In Zusammenhang mit den Olympischen Sommerspielen in Peking wurde 2008 die Bewachung der Grenze nochmals verstärkt.[18] Das Passieren der Grenze ist demnach nur noch durch Bestechung mehrerer Wachposten möglich.


Im Vergleich dazu die Fluchtbewegung aus der DDR:



und nach 1961 bis Ende 1988 waren es immerhin noch 616.051 Menschen, die laut bpb flüchten konnten. Also eigentlich kein Vergleich.
Starscream
ZITAT(Almeran @ 27. Jun 2010, 14:47) *
Die Leute in Nordkora verhungern also lieber, (während die Staatsführung wie Gott in Frankreich lebt), statt für südkoreanische Firmen zu arbeiten? lol.gif

So bescheuert es für uns klingt: Ja.
Die Koreaner werden immer wieder als stolz beschrieben, und da gibt dann schon mal der nordkoreanische Staat Probleme nur ungern zu.
Ebenso scheint er die bloße Existenz von behinderten Menschen als Schande zu betrachten, sie dürfen etwa nicht in Pyöngyang leben. Ebenso werden die unübersehbaren Schwarzmärkte in Nordkorea als Schande gehandhabt, kommt man als Reisender in ihre Nähe wird man umgehend aufgefordert zu verschwinden. Umgekehrt werden dir als Nordkorea-Reisenden lauter Läden mit gefüllten Regalen präsentiert.
Lebensmittellieferungen aus den USA wurden sogar in Nordkorea als "Reparationen" deklariert, die die USA als Entschädigung für den Koreakrieg leisten würden. Nur damit das Gesicht des eigenen Staates gewahrt blieb...
Auch das die Staatsführung in Saus und Braus lebt ist für Nordkoreaner wohl kein Widerspruch. Immerhin hat Kim Il-Sung Korea quasi im Alleingang mit einigen Getreuen von den Japanern befreit, und die Kim-Dynastie steht wie die Sonne - so die nordkoreanische Propaganda - oder wie ein liebender Vater über dem Volk, und schützt es vor den ausländischen Mächten des Bösen.
Es muss noch hinzugefügt werden, das Korea traditionell strikt patriachalisch und gleichzeitig konfuzianisch geprägt ist. Ersteres ging so weit, das früher in einigen Städten erst um 18:00 Uhr die Frauen ihr Haus verlassen durften. Das wurde durch das Läuten einer Glocke angezeigt, was gleichzeitig die Männer anwies heimzugehen.
Dieses patriachalische Denken prägt auch heute noch Nordkorea. Den Vater kritisiert man nicht, und ist jemand edel, redlich und gut - so wie Kim Il Sung - verbietet sich Kritik oder das Anstreben seiner Position schon von selbst. Wer könnte etwa die Sonne ersetzen!
Uns ist dieses Denken natürlich fremd, aber Nordkorea gehört zu einem anderen Kulturkreis.

@SchwaboElite
Guter Punkt.
Aber beide Regime wollten ja Korea vereinigen. Hätten die nordkoreanischen Truppen hinter Seoul Halt gemacht, wäre das Versprechen die Wiedervereinigung anzustreben aber nicht glaubwürdig gewesen.

@Andre71
Das ist wieder diese Politik des Gesichtwahrens.

@Palatin
ZITAT
ZITAT(Starscream @ 27. Jun 2010, 13:53)
Nebenbei: Hast du dich vielleicht mal damit beschäftigt wie Nordkorea - egal ob Kim-Dynastie oder Bevölkerung die Welt sieht? Ich bin hier einmal auf die interne Propaganda in Nordkorea eingegangen, und sie ist effektiv...
Wieso soll ein Nordkoreaner z.B. Kim Jong Il hassen, wenn er mit seiner Armee ihn vor den Armeen der USA oder der Ausbeutung durch deren "Marionetten" in Südkorea schützt? Er mag das Kwan-Li-So fürchten, aber sicher auch das Chaos das ohne die Kim-Dynastie und das Eindringen fremder Mächte drohen würde.
Da stimme ich zwar prinzipiell zu, aber ob der Nordkoreaner dies tatsächlich aus dem Grunde seines Herzens glaubt oder eine Meinung für die Partei und eine für die private Runde hat ... das lasse ich als Sohn von DDR-Bürgern mal dahingestellt.

Ich bezog mich auf einen früheren Post.
ewood223
Nur aus Interesse, warst Du schon mal in NK? Ich sehe gerad, daß es tatsächlich die Seite nordkorea-info.de gibt eek.gif Wäre bestimmt mal eine Reise wert.
Dieses ist eine vereinfachte Darstellung unseres Foreninhaltes. Um die detaillierte Vollansicht mit Formatierung und Bildern zu betrachten, bitte hier klicken.
Invision Power Board © 2001-2024 Invision Power Services, Inc.