Was mich mal interessieren würde: Wie hättet ihr an nordkoreanischer Stelle reagiert?
Bedenkt bitte, das ihr das Eindringen von Streitkräften einer konkurrienden Macht, mit der ihr im Konflikt seid, schon aus Angst vor einem Gesichtsverlust nicht hättet ignorieren können...
ZITAT(Schwabo Elite @ 26. Nov 2010, 23:53)
Nordkorea erkennt an, das die Insel zu Südkorea gehört und es hat über 150 Schuss auf seinen Nachbarn abgegeben. Es hat für eine Reihe von Kriegen weniger gebraucht als Grund.
In der Tat.
ZITAT(Schwabo Elite @ 26. Nov 2010, 23:53)
Das ändert nicht daran, dass Südkorea hier angegriffen wurde, es Tote, Verletzte und Sachschaden gab und es ein seltener Vorgang war. Das sollte einen besorgt machen, vor allem, weil es so selten ist. Das könnte Instabilität im Norden verkünden.
Um hier mal ein Mißverständnis auszuräumen: Ich bin durchaus der Meinung, das Nordkorea überreagiert hat.
Aber warum hat Nordkorea überhaupt mit Beschuss reagiert? Das hat es ja auch nicht ohne Grund getan.
Politiische Instabilität - Nordkorea befindet sich ja gerade innerhalb eines politischen Führungswechsels - wird dabei eine Rolle gespielt. Gerade wenn ein Staat sich politisch instabil fühlt, wird er ja Stärke demonstrieren wollen.
Insgesamt kommen wir der Sache schon näher.
ZITAT(Wirbelschlepper @ 27. Nov 2010, 13:33)
Zum einen kritisierst du Manöver im eigenen Hoheitsgebiet als instinktlos und als große Provokation,
Ich kritisiere es in diesem Fall als instinktlos, weil eine konkurrierende, feindliche Macht auf das entsprechende Gebiet Ansprüche erhebt UND die Kontrolle über dieses Gebiet umstritten ist.
ZITAT(Wirbelschlepper @ 27. Nov 2010, 13:33)
zum anderen relativierst du auf gerade zu lächerliche weiße einen militärischen Angriff auf einen anderen Staat mit dem Argument das die zivilen Kolateralschäden ja nicht so schlimm sind, da man ja nur die militärischen Einrichtungen treffen wollte
Jeder Streitmacht, die eingesetzt wird - egal ob den US-Streitkräften, der Bundeswehr oder natürlich auch jenen beider koreanischer Staaten - wird auf kurz oder lang trotz aller Professionalität in die Situation geraten das ihr UNBEABSICHTIGT Zivilisten ins Feuer geraten.
Wenn sich ein militärisches Ziel in der Nähe einer zivilen Einrichtung befindet - und im vor allem im südlichen Teil dicht besiedelten Korea - steigt diese Gefahr natürlich, die noch weiter steigt wenn die vorhandenen Mittel nicht präzise sind.
Der Tod oder die Verwundung von Zivilisten
bleibt dennoch bedauerlich.
Aber gleich aus dem Einschlag von Munition in einem zivilen Gebiet einen mutwilligen Beschuss ziviler Ziele oder das bewusste Abschlachten von Zivilisten hineinzuinterpretieren erscheint mir doch gewagt.
Insgesamt bin ich sogar positiv überrascht, das es beim nordkoreanischen Beschuss von Yeonpyeong nicht noch mehr zivile Opfer gegeben hat.