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SailorGN
Kurzfristig kann Kohle nicht Öl ersetzen, das weiss man seit den 40igern. Was überhaupt nicht erwähnt wird ist die Abhängigkeit der Landwirtschaft von Öl, insbesondere für Maschinen. Dünger stellt man mittlerweile über Kohle her, aber Landmaschinen sind essentiell für das Regime nach der/den Hungersnöten seit den 90igern. Dazu kommt, dass NK immer noch nicht den alten Stand der Elektrizitätsproduktion der späten 80iger wieder erreicht hat. Sowohl die Produktion wie auch die Verteilung hat riesige Probleme. Man will diese lösen, indem man entsprechende Kraftwerke (Wasser+Kohle) in der Nähe der Verbraucher errichtet. Das wiederrum bringt bspw. bei Trockenheiten/Dürren Probleme, weil die Wasserkraft (irgendwo zwischen 30 und 50% der Gesamtkapa) dann nicht mehr liefert. Auch muss man die Kohle für die anderen Verwendungen irgendwie transportieren. Diese Probleme hat man bereits vor Jahren erkannt und sie fliessen in neuere Projekte ein.
Hummingbird
ZITAT
South Korea Plans ‘Decapitation Unit’ to Try to Scare North’s Leaders

[...]
Rarely does a government announce a strategy to assassinate a head of state, but South Korea wants to keep the North on edge and nervous about the consequences of further developing its nuclear arsenal. At the same time, the South’s increasingly aggressive posture is meant to help push North Korea into accepting President Moon Jae-in’s offer of talks.
[...]
https://www.nytimes.com/2017/09/12/world/as...-share&_r=0

Hummingbird
ZITAT
Greyscale gif of two radar images from the ascending view of the sensor before and after the nuclear test. The movement in the northeast of the site indicates a loss of elevation on the surface of Mt. Mantap. Source: Airbus Defence and Space, © DLR e.V. 2017 and © Airbus Defence and Space GmbH 2017
http://www.armscontrolwonk.com/archive/120...-of-punggye-ri/
Karl mags
Nordkoreas Präsident Kim Jong Un hat in einer Ansprache direkt den USA gedroht, dabei hat er verbal mächtig ausgeteilt auch unter die Gürtellinie.

Kim Jong Un droht den USA - tagesschau.de

Ich bin fassungslos und kann nur mit dem Kopf schüttel! Es sieht für mich danach aus, als würde Kim geradezu um einen Präventivschlag der USA betteln. Die Rhetorik Nordkoreas mag ja im asiatischen Raum historisch Usus sein, also markige Worte ohne viel Substanz, im europäischen Kulturkreis (USA natürlich eingeschlossen) sieht man solche Äußerungen meist etwas ernster. Es wurden schon Kriege für weit weniger begonnen.

Alle die behaupten Nordkorea sei berechenbar und agiert kühl kalkulierend irren sich doch! Wenn Nordkorea ein konkretes Ziel hätte, dann würden sie doch mal anfangen zu verhandeln und ihre Forderungen auf den Tisch legen. Vor allem NK muss ja nicht mit den USA direkt verhandeln, es bieten sich so viele Länder als Vermittler an. Nordkorea isoliert sich selber, stänkert und droht, so etwas kann nur in der Katastrophe enden. facepalm.gif
Maxwell
Ich finde nach Trumps Rede vor der UN, in der er Kim ebenfalls persönlich angegriffen hat, war mit einer derartigen Reaktion durchaus zu rechnen. Man folgt in NK offenbar der Logik jeden (verbalen) Angriff mit einer noch drastischeren Replik zu kontern.

Ehrlich gesagt sehe ich atm eher die USA als den unberechenbaren Faktor, wie seltsam sich das auch anhören mag sad.gif
Warhammer
Was mich an der Reaktion unserer Kanzlerin immens stört, ist die völlige Absage an militärische Gewalt. Trump hat, zwar klassisvh plump und rhetorisch unbeholfen, eigentlich nur gesagt, dass man bei einem Angriff auf die USA oder seine Verbündeten massiv zurückschlagen wird.

Diese Aussage ist im Kern richtig und wichtig und ich hätte mir von Merkel gewünscht, dass sie die Art der Nachrichtenüberbringung und Kommunikation kritisiert und nicht den relevanten Kern.
SailorGN
Nicht ganz. Ist denn mit der reinen Drohung oder durch Zuhilfenahme von militärischer Gewalt das Problem lösbar? Sicherlich nicht. Man kann zwar bombardieren, aber die halbwegs bereiten Wirkmittel werden disloziert sein... somit ist die Gefahr "chirurgisch" nicht zu beseitigen. Und wer möchte bitteschön die Verantwortung für NK übernehmen, wenn man am Boden reingeht (die Konsequenzen eines Bodenkrieges von und mit SK nehme ich grad mal völlig aus)? 25 mio zu versorgen und das Land aus der Kommie-Monarchie herausführen ist keine Lappalie... zumal das Interesse an Nationbuilding nach einem erfolgreichen Kampf nur Kosten bringt, die "normale" Politiker nicht tragen wollen...
Warhammer
Mir geht es nicht um einen Präventivschlag. Ich denke, dass es keine realistische militärische Lösung des Problems gibt, bei der die USA oder ihre verbündeten zuerst militärisch aktiv werden.

Mir geht es aber um die generelle Ablehnung militärischer Gewalt in jedem Fall. Das passt wiederum nicht. Im Falle der Verteidigung der USA und ihrer Verbündeten muss das sogar explizit im Raum stehen. Alles andere ist weltfremd und mMn sogar gefährlich.

Und da wünsche ich mir von Merkel einfach mehr Differenzierung.
Karl mags
Die Frage de Präventivschlages muss sich früher oder später stellen, da Nordkorea ganz erheblich an der Eskalationsspirale schraubt! Nordkorea hat einen Test im Pazifik angekündigt, die Frage ist wie er aussehen wird, wenn er denn kommt. Irgendwo im Meer gezündet oder doch in NK Hoheitsgewässern? Tief im Ozean mit ein paar Fontänen oder als Oberflächenexplosion?

Also so etwas wäre eine extreme Provokation, die nur zeigen würde dass es für NK bei seinen Erpressungen keine Grenzen gibt. Aber ok, noch ist es nicht so weit!
Havoc
ZITAT(Warhammer @ 22. Sep 2017, 10:08) *
Mir geht es nicht um einen Präventivschlag. Ich denke, dass es keine realistische militärische Lösung des Problems gibt, bei der die USA oder ihre verbündeten zuerst militärisch aktiv werden.

Mir geht es aber um die generelle Ablehnung militärischer Gewalt in jedem Fall. Das passt wiederum nicht. Im Falle der Verteidigung der USA und ihrer Verbündeten muss das sogar explizit im Raum stehen. Alles andere ist weltfremd und mMn sogar gefährlich.

Und da wünsche ich mir von Merkel einfach mehr Differenzierung.


Da reden sich gerade zwei mit Kriegsrhetorik die Köpfe heiß und da glaube ich, dass man mit einer Differenzierung nicht durchdringen wird.
Der nächste Punkt ist, dass wenn Deutschland jetzt differenziert die militärische Option aus Abschreckung einbezieht, Deutschland dann im Verteidigungsfall stärker in der Pflicht wäre als aus der dritten Reihe heraus humanitär und mit Logistik zu unterstützen.
Über die militärischen Drohgebärden sollten wirklich nur die Staaten entscheiden, die es ausbaden müssten, wenn wirklich einer der beiden auf den Knopf drücken würde. Faktisch ein Thema der ASEAN Plus Three - Staaten + Australien + USA + Russland.
revolution
Die Spekulationen um einen möglichen Präventivschlag der USA sind eigentlich nicht angebracht. Trump produziert nur heisse Luft und das Bomber vor der Küste NKs herumfliegen ist nicht mehr als Show. Die beginnen keinen Krieg mit einem Staat der im Besitz von WMD ist. Trump macht sich da eigentlich nur lächerlich da seine Drohungen nicht nur im Wortlaut sondern auch inhaltlich nicht ernst zu nehmen sind. Kim hat sicher seinen Spass mit ihm.
Forodir
Und woher nimmst du diese Gewissheit? Der einzige Schutz den NK hat ist China, sollte es aus irgendwelchen Gründen dazu kommen das die Chinesen NK nicht mehr stützen wollen oder einfach das Risiko von dem Typen größer ist als sein Nutzen kann das sehr schnell heiß werden.
revolution
Unfug. Die Chinesen werden für NK keinen Krieg mit den USA oder Südkorea anzetteln. China ist eine wirtschaftliche Stütze. Das hat mit der Diskussion um Trumps lächerlicher Drohkulisse nichts zu tun.
kaitano
Naja, auch wenn es in diesem Thread schon zieg mal aufgeführt ist, darf man den Schutz dadurch, dass man Seoul quasi als Faustpfand hält, einfach nicht unterbewerten...
... eigentlich kann man ihn garnicht hoch genug bewerten.
Maxwell
Vor 10 Jahren hätte ich Forodirs Beitrag unterschrieben, mittlerweile hat NK allerdings durch das erfolgreiche Zünden von A- und H-Bomben ein von China unabhängiges Abschreckungspotenzial erreicht.
Sollte das Regime auf dem konventionellen Schlachtfeld in die Enge getrieben werden (was im Ernstfall schnell geschehen würde), liegt als Drohung die Bombe auf Seoul auf dem Tisch. Nicht ein einziger Politiker ist verrückt genug das zu riskieren würde ich mal meinen.
Kameratt
ZITAT(Maxwell @ 24. Sep 2017, 21:28) *
Nicht ein einziger Politiker ist verrückt genug das zu riskieren würde ich mal meinen.

Hätte ich vor ein paar Jahren auch gesagt.
Forodir
ZITAT(revolution @ 24. Sep 2017, 21:20) *
Unfug. Die Chinesen werden für NK keinen Krieg mit den USA oder Südkorea anzetteln. China ist eine wirtschaftliche Stütze. Das hat mit der Diskussion um Trumps lächerlicher Drohkulisse nichts zu tun.


NK ist noch für China in der Region nützlich und sei es auch nur um die USA indirekt viele Ressourcen und Aufmerksamkeit in diesem Gebiet zu versenken. Das Problem ist eben das man nicht weiß wie China reagieren würde auf einen Präventivschlag und es geht eben nicht ums anzetteln sondern um legitime (chinesische) Interessen zu verteidigen.

Was die Bedrohung von Seoul angeht ist diese ja bekannt und ganz ohne Möglichkeiten in der Verteidigung ist man nicht. Die Frage ist auch inwieweit man NK weiter machen lassen will, wenn man irgendwie sehen könnte das es an einer friedlichen Koexistenz interessiert wäre hätte man ja was zu verhandeln, aber seit Jahren wird immer nur weiter eskaliert.
Havoc
Entscheidend ist, was auf dem informellen Kanälen signalisiert wird. Die Chinesen werden kein Interesse daran haben, dass sich Nordkorea und die USA bekriegen.
Entscheidend ist, wie viel Einfluss China noch auf Nordkorea hat. Trumps Gepolter könnte den Chinesen da nutzen, wenn Trump außer einen Egotrip eine Strategie verfolgt.
China könnte NK dazu bewegen mit den Bomben- und Raketentest aufzuhören, wenn es glaubhaft garantieren kann, dass es Trump von der militärischen Option abhalten kann.
Man wird sich aber daran gewöhnen müssen, dass NK seinen Bestand an A-Bomben und Raketen nicht aufgeben wird. Trump hat aber ein Problem, wenn NK nicht einlenkt, denn irgendwann nutzen sich die Drohgebärden ab.
Karl mags
ZITAT(revolution @ 24. Sep 2017, 17:09) *
Die Spekulationen um einen möglichen Präventivschlag der USA sind eigentlich nicht angebracht. Trump produziert nur heisse Luft und das Bomber vor der Küste NKs herumfliegen ist nicht mehr als Show. Die beginnen keinen Krieg mit einem Staat der im Besitz von WMD ist. Trump macht sich da eigentlich nur lächerlich da seine Drohungen nicht nur im Wortlaut sondern auch inhaltlich nicht ernst zu nehmen sind. Kim hat sicher seinen Spass mit ihm.

NK rüstet aber weiterhin auf! Souveränität kann man nicht über das globale nukleare Gleichgewicht stellen. Mit Pakistan und Indien gibt es schon zwei Akteure die sich teilweise wie Kleinkinder verhalten. Die USA haben NIE einen Erstschlag gegen NK angedroht (sogar Trump hat nur von Verteidigung gesprochen, als er die "Auslöschung" von NK erwähnte), im Gegenzug hat NK dutzende oder sogar hunderte Male den USA direkt mit einem Erstschlag gedroht. Nur weil Obama gekonnt die Drohungen von NK ignoriert hat verschwindet die Bedrohung nicht. Mit Trump liegt alles jetzt offen auf dem Tisch.

Ich bin entschlossen gegen Regimechanges! Ich plädiere dafür die Interessen auch nichtwestlicher Mächte zu achten (Russland, Indien, China, Pakistan, Iran etc.). Aber ganz ehrlich...will NK wirklich diplomatisch eine Lösung suchen? Die gefallen sich in der Rolle des Bad Boys. Eine diplomatische Lösung würde eine leichte Öffnung Nordkoreas nach sich ziehen, denn mit dem Handel kommt auch eine politische Öffnung und das würde das System destabilisieren. NK braucht den Konflikt und die Provokation! Ich erinnere mich wie sich die Russen fast lächerlich gemacht haben Kim eine pol. Bühne zu bieten (Einladung von Kim zur Maiparade 2015...Kim kam nicht!) und einen diplomatischen Dialog einzuleiten, doch die Nordkoreaner haben alles abgelehnt.

Ein Präventivschlag ist die schlechteste aller Lösungen, aber nicht auszuschließen, was viele kategorisch machen weil Atomwaffen im Spiel sind. Die USA würden zum jetzigen Zeitpunkt nur SK und Japan einer Gefahr aussetzen, wobei die Gefahr für SK am größten wäre. Ich glaube nicht, dass die USA es unter dieser Administration zulassen, dass dutzende ICBM amerikanisches Festland erreichen, dafür ist die us-amerikanische Paranoia und die nordkoreanische Kriegsrhetorik zu groß.

Nur weil Trump an der Macht ist und die Weltpresse sich auf ihn eingeschossen hat, muss man Nordkorea nicht gleich sauber waschen!
Kameratt
ZITAT(Forodir @ 24. Sep 2017, 23:10) *
ZITAT(revolution @ 24. Sep 2017, 21:20) *
Unfug. Die Chinesen werden für NK keinen Krieg mit den USA oder Südkorea anzetteln. China ist eine wirtschaftliche Stütze. Das hat mit der Diskussion um Trumps lächerlicher Drohkulisse nichts zu tun.


NK ist noch für China in der Region nützlich und sei es auch nur um die USA indirekt viele Ressourcen und Aufmerksamkeit in diesem Gebiet zu versenken. Das Problem ist eben das man nicht weiß wie China reagieren würde auf einen Präventivschlag und es geht eben nicht ums anzetteln sondern um legitime (chinesische) Interessen zu verteidigen.

Eine regierungsnahe chinesische Zeitung hat den chinesischen Standpunkt vor ein paar Wochen erläutert. Kurz: Bei einem Präventivangriff der USA würden sie Nordkorea unterstützen, sich bei einem Angriff Kims dagegen neutral verhalten.
ede144
ZITAT(revolution @ 24. Sep 2017, 17:09) *
Die Spekulationen um einen möglichen Präventivschlag der USA sind eigentlich nicht angebracht. Trump produziert nur heisse Luft und das Bomber vor der Küste NKs herumfliegen ist nicht mehr als Show. Die beginnen keinen Krieg mit einem Staat der im Besitz von WMD ist. Trump macht sich da eigentlich nur lächerlich da seine Drohungen nicht nur im Wortlaut sondern auch inhaltlich nicht ernst zu nehmen sind. Kim hat sicher seinen Spass mit ihm.


Wenn ich sein Englsich richtig verstanden habe, hat er nur gedroht mit gleichen Mitteln zurück zu schlagen. Also im Prinzip die Doktrin der letzten 60 Jahre.
Wenn Kim eine Atom oder Wasserstoffbombe über dem Pazifik, in der Nähe Guams, explodieren läßt, wäre das ein Grund entsprechend zu antworten. Eine alternative Eskaltationsstufe wäre es, wenn man versucht die Raketen abzuschießen.
Dave76
ZITAT
North Korea accuses US of declaring war

North Korea's foreign minister has accused US President Donald Trump of declaring war on his country.

Ri Yong-ho told reporters in New York that North Korea reserved the right to shoot down US bombers.
This applied even when they were not in North Korean airspace, the minister added. The world "should clearly remember" it was the US that first declared war, Mr Ri said.

[...]

http://www.bbc.com/news/world-asia-41391978
xena
Welche Kriegserklärung? Es wurde nie Frieden geschlossen, also befand man sich quasi schon immer im Krieg...
Heckenschütze
Also mal wieder eine Kriegserklärung?
Dave76
Schön gemachter Artikel von ABC, welcher die Reichweiten der verschiedenen nordkoreanischen Raketensysteme gut visualisiert:

Where can North Korea’s missiles reach? - Mobillink

Where can North Korea’s missiles reach? -Desktoplink
revolution
Die Betonung, dass auch Australien und Neuseeland bald, eventuell und vielleicht in Reichweite liegen, klingt für mich nach Effekthascherei. Viel interessanter wäre zu erfahren, welche US Stützpunkte in Asien von NK aus mit den vorhandenen Mitteln unter Beschuss genommen werden könnten und wie das die strategischen Kalkulationen der Amerikaner beeinflusst. Die US Militärbasen sind in der obigen Karte aber nicht eingezeichnet.




Karl mags
Es wurde ja schon fast verdächtig still um Nordkorea... Das dachte sich auch die Führung des Landes und hat prompt mal wieder was getestet. Diesmal eine ICBM die rein rechnerisch (Quelle CNN) 13.000 km Reichweite gehabt hätte. Damit ist Nordkorea rein technisch in der Lage us-amerikanisches Kernland anzugreifen. Zur Deeskalation trägt das sicher nicht bei!!!

North Korea Missile Launch - CNN

Ich kann da echt nur mit dem Kopf schütteln! facepalm.gif Es sollte doch der nordkoreanischen Führung um Verständigung, Dialog und damit einhergehend die Verbesserung der Lebenssituation der eigenen Bevölkerung gehen. Klar sind die USA nicht der Friedensengel an sich, aber auch Gegner können sich verständigen, Deals treffen und miteinander handeln, Bsp. Kalter Krieg oder das jetzige Verhältnis der USA zu China. Aber anscheinend kann Nordkorea ohne den Konflikt mit den USA nicht existieren, da ohne Feindbild die Führungsebene scheinbar wackelt. Diese sichtbare Spirale der letzten Zeit, Provokationen gab es auch früher aber nicht-nuklear, kann gewaltig nach hinten losgehen.
xena
Die müssten genau so viele Raketen "testen" wie sie produzieren können. Da wird nicht viel für den Einsatz übrig bleiben, wenn die so weiter machen...
Dave76
ZITAT(Karl mags @ 29. Nov 2017, 02:30) *
[...]

Ich kann da echt nur mit dem Kopf schütteln! facepalm.gif Es sollte doch der nordkoreanischen Führung um Verständigung, Dialog und damit einhergehend die Verbesserung der Lebenssituation der eigenen Bevölkerung gehen. [...]

mata.gif Du scheinst nicht viel über die Geschichte Nordkoreas und die Funktionsweise des nordkoreanischen Regimes zu wissen, oder?
rekrats
ZITAT(Karl mags @ 29. Nov 2017, 02:30) *
Es wurde ja schon fast verdächtig still um Nordkorea... Das dachte sich auch die Führung des Landes und hat prompt mal wieder was getestet. Diesmal eine ICBM die rein rechnerisch (Quelle CNN) 13.000 km Reichweite gehabt hätte. Damit ist Nordkorea rein technisch in der Lage us-amerikanisches Kernland anzugreifen. Zur Deeskalation trägt das sicher nicht bei!!!

North Korea Missile Launch - CNN

Ich kann da echt nur mit dem Kopf schütteln! facepalm.gif Es sollte doch der nordkoreanischen Führung um Verständigung, Dialog und damit einhergehend die Verbesserung der Lebenssituation der eigenen Bevölkerung gehen. Klar sind die USA nicht der Friedensengel an sich, aber auch Gegner können sich verständigen, Deals treffen und miteinander handeln, Bsp. Kalter Krieg oder das jetzige Verhältnis der USA zu China. Aber anscheinend kann Nordkorea ohne den Konflikt mit den USA nicht existieren, da ohne Feindbild die Führungsebene scheinbar wackelt. Diese sichtbare Spirale der letzten Zeit, Provokationen gab es auch früher aber nicht-nuklear, kann gewaltig nach hinten losgehen.


Das vorgehen von NK ist völlig rational und am Ende sehr stark durch den Überlebensinstinkt des Regimes aber auch des Staates getrieben. Es gibt nur einen Schutz vor der Vernichtung des Staates durch die USA, wenn man einmal auf der Liste der Bad Guys steht oder stand. Dies sind Nuklearwaffen mit Trägern welche die USA selbst bedrohen. Genau deswegen investiert NK ausreichende Ressourcen um sich selbst zu schützen und so morbide es klingt ist es genau das Vorgehen der USA welches aktuell auch den Beamtenapparat und selbst die Bevölkerung hinter dem Regime eint.

Wenn sich in den letzten knapp 30 Jahren etwas weltpolitisch klar und deutlich gezeigt hat dann dass, je nach Laune des aktiven Präsidenten, die Vernichtung als Staat durch die USA mit Millionen Toten drohen kann.
Glorfindel
rolleyes.gif

Nordkorea wäre doch überhaupt nicht auf dem Radar, wenn die sich nicht so agressiv verhalten würden. Dort gibt es im Übrigen nichts, was die USA interessiert und sie haben im Übrigen eine genügende konventionelle Abschreckung. Eigentlich machen sie sich erst durch die Nuklearbewaffnung zum Ziel eines Präventivschlages.

Das die Bevölkerung hinter dem Regime steht, bezweifle ich einmal ganz stark. Ich habe irgendwo auf der Internetseite von Dunnigan eine Schätzung gesehen, welche von 40000 Sympatisanten des Regimes ausgegangen ist.
Warhammer
Immer dieses Argument, dass nur Atomwaffen NK vor der willkürlichen Vernichtung durch die USA bewahren.

Wie kommt es eigentlich, dass NK immer noch unberührt vor sich hin brodelt und nicht zwischen 1990 und jetzt bereits mehrfach von den USA dem Erdboden gleichgemacht wurden?
Maxwell
Ich kaufe ein C, dann noch ein H, ein I.... schon klar oder?

Auch wenn in den 90ern konventionell nur mangelhaft ausgerüstet gab es zu jedem Zeitpunkt eine nukleare Option welche gewissermaßen über Nordkorea wachte wink.gif
Des Weiteren was rekrats schon sagte, wer ganz offiziell von den USA auf die Achse des bösen gesetzt wird sollte sich besser Gestern als Heute Atomwaffen besorgen, grossen Bruder hin oder her.
Dazu kommt natürlich noch der innenpolitische Aspekt, beweisen das man den Staat vor den imperialistischen Aggressoren schützen kann usw.

Wenn jetzt bewiesen wurde das a die Bombe funktioniert und b eine Trägerrakete ausreichender Reichweite vorhanden ist sollte es das doch erstmal gewesen sein an Demonstrationen, evtl nochmal beides in Kombination hmpf.gif
revolution
ZITAT(Karl mags @ 29. Nov 2017, 02:30) *
l]
Ich kann da echt nur mit dem Kopf schütteln! facepalm.gif Es sollte doch der nordkoreanischen Führung um Verständigung, Dialog und damit einhergehend die Verbesserung der Lebenssituation der eigenen Bevölkerung gehen. Klar sind die USA nicht der Friedensengel an sich, aber auch Gegner können sich verständigen, Deals treffen und miteinander handeln, Bsp. Kalter Krieg oder das jetzige Verhältnis der USA zu China.


Für Deals fehlt eigentlich beiden Seiten die Glaubwürdigkeit. Die Vertragstreue der USA in Bezug auf Abrüstungsvereinbarungen ist keine große Werbung dafür, irgendwas anders zu machen als Nordkorea.
NK hat auch nichts von einem Deal. Das wäre wohl eher der Anfang vom Ende. Die Halbwertszeit von irgendwelchen Verträgen und Vereinbarungen zwischen Feinden, die ja immer ideologische Feinde bleiben werden, ist extrem niedrig. Die Drohkulisse eines theoretisch möglichen Atomschlag gegen den Feind direkt stellt daher wohl ein solideres Fundament dafür dar, eine Eskalation des Konflikts zwischen den Systemfeinden zu verhindern.

ZITAT
Aber anscheinend kann Nordkorea ohne den Konflikt mit den USA nicht existieren, da ohne Feindbild die Führungsebene scheinbar wackelt. Diese sichtbare Spirale der letzten Zeit, Provokationen gab es auch früher aber nicht-nuklear, kann gewaltig nach hinten losgehen.


Auch das gilt für beide Seiten gleichermaßen. Die nordkoreanische Ideologie basiert am Ende auf dem Koreakrieg, wo Amerikaner und Japaner bekanntlich auf der anderen Seite standen. Beide Staatsideologien, die amerikanische wie die nordkoreanische, benötigen zwangsläufig Systemfeinde für ihr Selbstverständnis.
Kameratt
ZITAT(Warhammer @ 29. Nov 2017, 22:26) *
Immer dieses Argument, dass nur Atomwaffen NK vor der willkürlichen Vernichtung durch die USA bewahren.

Wie kommt es eigentlich, dass NK immer noch unberührt vor sich hin brodelt und nicht zwischen 1990 und jetzt bereits mehrfach von den USA dem Erdboden gleichgemacht wurden?

Es is ja auch nicht so, dass die USA sonst nirgendwo auf der Welt ausgelastet waren in diesen Jahren. Irak 1990-1991, Somalia 1993, Jugoslawien 1995-1999, Afghanistan 2001-heute, Irak 2003-heute, Syrien 2014-heute. Am Ende kann es auch nur Glück gewesen sein, dass Colin Powell die Massenvernichtungswaffen bei Saddam und nicht bei dem Genossen Kim gefunden hat.
ZITAT(Glorfindel @ 29. Nov 2017, 22:20) *
Das die Bevölkerung hinter dem Regime steht, bezweifle ich einmal ganz stark. Ich habe irgendwo auf der Internetseite von Dunnigan eine Schätzung gesehen, welche von 40000 Sympatisanten des Regimes ausgegangen ist.

Wenn es dem so wäre, wäre das Regime wahrscheinlich längst implodiert.
xena
Das was in Nordkorea abläuft ist schon mit Sektentum zu vergleichen. Es ist kaum abschätzbar wie viele Systemsympathisanten es tatsächlich gibt. Man kann davon ausgehen, dass durch die permanente Indoktrination und kaum Kontakte nach außen der Großteil des Volkes an das glaubt was die Staatsführung sagt und auch voll dahinter steht. Es ist kaum abzuschätzen wie man mit NK umgehen sollte. Was auch immer man macht, stört es China oder es provoziert einen heißen Krieg.
Warhammer
ZITAT(Maxwell @ 30. Nov 2017, 00:08) *
Ich kaufe ein C, dann noch ein H, ein I.... schon klar oder?

Auch wenn in den 90ern konventionell nur mangelhaft ausgerüstet gab es zu jedem Zeitpunkt eine nukleare Option welche gewissermaßen über Nordkorea wachte wink.gif
Des Weiteren was rekrats schon sagte, wer ganz offiziell von den USA auf die Achse des bösen gesetzt wird sollte sich besser Gestern als Heute Atomwaffen besorgen, grossen Bruder hin oder her.
Dazu kommt natürlich noch der innenpolitische Aspekt, beweisen das man den Staat vor den imperialistischen Aggressoren schützen kann usw.

Wenn jetzt bewiesen wurde das a die Bombe funktioniert und b eine Trägerrakete ausreichender Reichweite vorhanden ist sollte es das doch erstmal gewesen sein an Demonstrationen, evtl nochmal beides in Kombination hmpf.gif


An China als Schutzmacht hat sich nur insofern etwas geändert, als dass NK selbst die Chinesen mit seiner Nuklearpolitik entfremdet. Das ist aber selbstgewählte Strategie.

Das NK die Atomwaffen zum Selbstschutz braucht ist einfach Quatsch. Auch ohne Atomwaffen wird dort nicht eingegriffen. Die Nordkoreaner können seit Ewigkeiten ungestraft SK Korvetten versenken, Artillerieüberfälle starten und Kommandoaktionen durchführen. Und ihnen hat keiner auf die Finger gehauen...
Dave76
ZITAT(rekrats @ 29. Nov 2017, 21:34) *
[...]

Das vorgehen von NK ist völlig rational und am Ende sehr stark durch den Überlebensinstinkt des Regimes aber auch des Staates getrieben. Es gibt nur einen Schutz vor der Vernichtung des Staates durch die USA, wenn man einmal auf der Liste der Bad Guys steht oder stand. Dies sind Nuklearwaffen mit Trägern welche die USA selbst bedrohen. Genau deswegen investiert NK ausreichende Ressourcen um sich selbst zu schützen und so morbide es klingt ist es genau das Vorgehen der USA welches aktuell auch den Beamtenapparat und selbst die Bevölkerung hinter dem Regime eint.

Wenn sich in den letzten knapp 30 Jahren etwas weltpolitisch klar und deutlich gezeigt hat dann dass, je nach Laune des aktiven Präsidenten, die Vernichtung als Staat durch die USA mit Millionen Toten drohen kann.

Meine Güte, was für ein Unfug.

ZITAT(Glorfindel @ 29. Nov 2017, 22:20) *
[...]

Das die Bevölkerung hinter dem Regime steht, bezweifle ich einmal ganz stark. Ich habe irgendwo auf der Internetseite von Dunnigan eine Schätzung gesehen, welche von 40000 Sympatisanten des Regimes ausgegangen ist.

Worauf beruht denn deine Einschätzung, dass die Bevölkerung nicht hinter dem Regime stehe? Ich glaube du machst dir keine Vorstellung wie tiefgreifend die quasi-religiöse Indoktrination in Nordkorea funktioniert und wie hart mit (den relativ wenigen) Dissidenten umgegangen wird. Wie konnte sich ein solches Regime denn wohl sonst 60 Jahre lang halten? Und für die angeblich lediglich 40000 Sympatisanten hätte ich gerne mal eine Quelle.


ZITAT(revolution @ 30. Nov 2017, 01:20) *
[...]
Die nordkoreanische Ideologie basiert am Ende auf dem Koreakrieg, wo Amerikaner und Japaner bekanntlich auf der anderen Seite standen. Beide Staatsideologien, die amerikanische wie die nordkoreanische, benötigen zwangsläufig Systemfeinde für ihr Selbstverständnis.

Japan kämpfte im Koreakrieg? Wow, hier lernt auch nie aus...
Und der Vergleich der beiden "Staatsideologien" ist mindestens genauso schief wie dein historisches Wissen.


ZITAT(Kameratt @ 30. Nov 2017, 02:17) *
[...]
Es is ja auch nicht so, dass die USA sonst nirgendwo auf der Welt ausgelastet waren in diesen Jahren. Irak 1990-1991, Somalia 1993, Jugoslawien 1995-1999, Afghanistan 2001-heute, Irak 2003-heute, Syrien 2014-heute. [...]

"Ausgelastet" trifft wohl kaum auf Somalia und Jugoslawien zu und auch teilweise nicht auf Afghanistan. Die These, dass die kriegslüsternen Amerikaner schon längst mal eben mit dem nordkoreanischen Regime Schluss gemacht hätten, wenn sie nur nicht anderenorts so ausgelastet gewesen seien, zeugt von einer ziemlichen kruden Vorstellung historischer, politischer und militärischer Wirklichkeiten.
Schwabo Elite
ZITAT(Kameratt @ 30. Nov 2017, 02:17) *
Am Ende kann es auch nur Glück gewesen sein, dass Colin Powell die Massenvernichtungswaffen bei Saddam und nicht bei dem Genossen Kim gefunden hat.


mata.gif

Wie soll das "Glück" sein? Selbst wenn Du "Zufall" meinst, ist das doch in einem größeren Kontext zu verorten als "Knochen werfen".
Karl mags
Zur Schutzmacht China...
Ideologisch und wirtschaftlich haben sich NK und China in den letzten Jahrzehnten wohl deutlich entfremdet. China würde im Falle eines Konfliktes momentan NIE offen eingreifen. Die wirtschaftlichen Bindungen zum Westen sind einfach viel stärker als alles was man von Nordkorea je bekommen könnte. China wird seinen Wohlstand und seine derzeitige Macht wohl nicht verspielen. Außerdem ist China im Moment nicht in der Lage die USA konventionell herauszufordern, mag in 20 Jahren vielleicht anders aussehen, aber ich denke hier will sich China zur Zeit auch keine blutige Nase einfangen.

Ja es stimmt, dass die USA seit Anfang der 90er öfter mal "Freiheit und Demokratie exportiert haben". Jedoch hatte es immer ganz klare geostrategische Gründe und die Länder waren schon durch innere Konflikte geschwächt. Im Falle Jugoslawien tobte ja ein blutiger Bürgerkrieg in Bosnien und Kroatien schon viele Jahre ehe man zu militärischen Schritten überging. Die Instabilität wurde natürlich auch durch die USA politisch und mit Waffenlieferungen befördert, aber in erster Linie war das Konfliktpotential dort schon gegeben. In den Fällen Irak und Afghanistan verhielt es sich ein bisschen anders, hier hat man "stabile" Regime gestürzt, hier hat das geostrategische Interesse ganz klar für eine andere Gewichtung gesorgt.

Im Fall von Nordkorea...
Welches geostrategische Interesse sollten die USA haben die Regierung zu stürzen, außer eben ein unliebsames Regime zu stürzen? Attraktiv ist das politische Modell nicht, ganz im Gegenteil dient es in der Welt als abschreckendes Beispiel, im Gegensatz zu Jugoslawien als Beispiel mit seinem soften und humanen Sozialismus. Rohstoffe dürfte Nordkorea auch nicht viele haben im Gegensatz zu Irak, Libyen, Kosovo und Afghanistan. Beim nächsten Opfer eines Regimechanges würde ich auf Venezuela tippen. Also Nordkorea kann sich auch wegen seiner großen konventionellen Abschreckung und der Möglichkeit Seoul ernsthaft zu schaden auch so ziemlich sicher sein. Meiner Meinung macht sich Nordkorea mit dem Atomprogramm erst zum Ziel einer Attacke durch die USA. Konventionell könnte Nordkorea sich durchaus in einem Konflikt mit Südkorea und den verbündeten USA behaupten, nuklear würde schnell ein gezielter Enthauptungsschlag der USA folgen, mit kleineren nuklearen Sprengköpfen, um die Führungs- und Kommandoebene auszuschalten.

Was mir Sorgen macht ist die Eskalationsspirale mit "größerem Spielzeug" verbunden mit dem Unwillen der nordkoreanischen Führung zu Verhandlungen. Früher waren es Drohungen und Zwischenfälle auf konventioneller Ebene. Schon jetzt könnte man mit den USA verhandeln, da sie ja beweisen haben über ICBM und Atomwaffen zu verfügen, stattdessen wird immer einer drauf gesetzt. Nordkorea hat ja höchstoffiziell angekündigt erst dann mit den USA zu verhandeln, wenn sie erfolgreiche eine ICBM und eine nukleare Oberflächenexplosion im Pazifik getestet hätten. Also wenn die Oberflächenexplosion kommt, dann rappelt es im Karton!

Außerdem was man Nordkorea zugesteht moralisch wie auch rein politisch, muss man dann auch anderen kleinen Staaten zugestehen, nämlich das Testen und der Besitz von Atomwaffen. Kerntechnologie als Schlüsseltechnologie wird ja in Zukunft nicht schwerer zu beschaffen und entwickeln sein als in der Vergangenheit. Wo will man die Grenze international setzen, wenn man bei Nordkorea hilflos ist? Eritrea, Somalia, Saudi Arabien etc mit Atomwaffen? Wer garantiert dass all diese Atomwaffen auch im Besitz der jeweiligen Länder bleiben? Sogar bei Nordkorea fragt man sich das! Die Angst vor den USA und einem Regimechange ist verständlich, jedoch gibt es einem nicht automatisch das Recht auf die nukleare Karte zu setzen.
PilotPirx
Es ist nun mal Fakt daß die USA, wie aufgezählt und darüber hinaus in den letzten Jahrzehnten ständig in Kriege, verdeckte Aktionen, "regime changes" uswusf. weltweit verwickelt waren und sind - zumeist als treibende Kraft, die ganz sicher NICHT zum Besten der Beteiligten angelegt waren - im Klartext Hundertausende Menschenleben gefordert haben und Millionen Menschen die Lebensperspektive zerstört haben.
Die USA sind damit schon mal nicht ansatzweise eine Instanz, der Einschätzungen hier irgendeinen Wert hätten - das sie dennoch so tun, als ob ist als krude zu bezeichnen, u.a.
Karl mags
ZITAT(PilotPirx @ 30. Nov 2017, 12:32) *
Es ist nun mal Fakt daß die USA, wie aufgezählt und darüber hinaus in den letzten Jahrzehnten ständig in Kriege, verdeckte Aktionen, "regime changes" uswusf. weltweit verwickelt waren und sind - zumeist als treibende Kraft, die ganz sicher NICHT zum Besten der Beteiligten angelegt waren - im Klartext Hundertausende Menschenleben gefordert haben und Millionen Menschen die Lebensperspektive zerstört haben.
Die USA sind damit schon mal nicht ansatzweise eine Instanz, der Einschätzungen hier irgendeinen Wert hätten - das sie dennoch so tun, als ob ist als krude zu bezeichnen, u.a.

Ich gebe dir Recht, dh. aber nicht dass man dem nordkoreanischen Atomprogramm die Absolution erteilen sollte.
Kameratt
ZITAT(Dave76 @ 30. Nov 2017, 12:19) *
"Ausgelastet" trifft wohl kaum auf Somalia und Jugoslawien zu und auch teilweise nicht auf Afghanistan.

Wenn ich mich recht erinnere, waren '99 auf Seiten der NATO 900 Militärflugzeuge an dem Einsatz beteiligt. Die Hälfte wurde sicherlich von den USA gestellt. Und wenn 100.000 Mann am Hindukusch stehen, sollte man besser auch keinen weiteren Krieg mit einem Millionenheer beginnen. Vor allem da sich zu Afghanistan ziemlich bald auch Irak gesellte.
Somalia war militärisch zwar unbedeutend, hat die innenpolitische Interventionsbereitschaft der USA nach dem Golfkrieg 1990/91 allerdings auch für einige Zeit negativ beeinträchtig.
ZITAT(Dave76 @ 30. Nov 2017, 12:19) *
Die These, dass die kriegslüsternen Amerikaner schon längst mal eben mit dem nordkoreanischen Regime Schluss gemacht hätten, wenn sie nur nicht anderenorts so ausgelastet gewesen seien, zeugt von einer ziemlichen kruden Vorstellung historischer, politischer und militärischer Wirklichkeiten.

Klasse Argument. Du hast wohl den Irakkrieg verschlaffen.
Dave76
ZITAT(Kameratt @ 30. Nov 2017, 13:26) *
ZITAT(Dave76 @ 30. Nov 2017, 12:19) *
"Ausgelastet" trifft wohl kaum auf Somalia und Jugoslawien zu und auch teilweise nicht auf Afghanistan.

Wenn ich mich recht erinnere, waren '99 auf Seiten der NATO 900 Militärflugzeuge an dem Einsatz beteiligt. Die Hälfte wurde sicherlich von den USA gestellt. Und wenn 100.000 Mann am Hindukusch stehen, sollte man besser auch keinen weiteren Krieg mit einem Millionenheer beginnen. Vor allem da sich zu Afghanistan ziemlich bald auch Irak gesellte.
Somalia war militärisch zwar unbedeutend, hat die innenpolitische Interventionsbereitschaft der USA nach dem Golfkrieg 1990/91 allerdings auch für einige Zeit negativ beeinträchtig.

Na und? Man hatte in den Neunzigern jahrelang Phasen, in denen die USA nicht in einem größeren Umfang miliitärisch aktiv waren, warum hat man damals nicht NK angegriffen? Der Irakkrieg von 2003 ist übrigens ein gutes Beispiel, denn obwohl man noch in Afghanistan ziemlich aktiv war, konnte man trotzdem den Irak in großem Stile angreifen.

ZITAT(Kameratt @ 30. Nov 2017, 13:26) *
ZITAT(Dave76 @ 30. Nov 2017, 12:19) *
Die These, dass die kriegslüsternen Amerikaner schon längst mal eben mit dem nordkoreanischen Regime Schluss gemacht hätten, wenn sie nur nicht anderenorts so ausgelastet gewesen seien, zeugt von einer ziemlichen kruden Vorstellung historischer, politischer und militärischer Wirklichkeiten.

Klasse Argument. Du hast wohl den Irakkrieg verschlaffen.

Ich habe nichts "verschlaffen" [sic!], dein schräger Vergleich zeigt nur erneut, dass du weder von den Realitäten auf der koreanischen Halbinsel, noch von den amerikanischen Bestrebungen dort Ahnung hast.
Dave76
ZITAT(PilotPirx @ 30. Nov 2017, 12:32) *
Es ist nun mal Fakt daß die USA, wie aufgezählt und darüber hinaus in den letzten Jahrzehnten ständig in Kriege, verdeckte Aktionen, "regime changes" uswusf. weltweit verwickelt waren und sind - zumeist als treibende Kraft, die ganz sicher NICHT zum Besten der Beteiligten angelegt waren - im Klartext Hundertausende Menschenleben gefordert haben und Millionen Menschen die Lebensperspektive zerstört haben.
Die USA sind damit schon mal nicht ansatzweise eine Instanz, der Einschätzungen hier irgendeinen Wert hätten - das sie dennoch so tun, als ob ist als krude zu bezeichnen, u.a.

Selbst wenn man diese arg simplifizierende, undifferenzierte und antiamerikanische Blickweise mal kurz gelten lässt, was soll dies im Falle Nordkoreas denn nun beweisen?
Kameratt
ZITAT(Dave76 @ 30. Nov 2017, 13:49) *
Na und? Man hatte in den Neunzigern jahrelang Phasen, in denen die USA nicht in einem größeren Umfang miliitärisch aktiv waren, warum hat man damals nicht NK angegriffen?

Wie gesagt, der Golfkrieg war schon eine größere Militäroperation, Somalia hat die Interventionsbereitschaft wiederum für einige Zeit gesenkt. Zusätzlich war die erste Hälfte der 90er geprägt von der Wendezeit und man konnte im WestenTM nicht ausschließen, dass nach der Implosion kommunistischer Regime in Osteuropa nicht auch das Gleiche oder zumindest eine Liberalisierung in Asien passiert. In der zweiten Hälfte der 90er stand wiederum ganz klar Jugoslawien auf der Agenda. Weiterhin gab es ja auch noch die Flugverbotszonen über dem Irak.
ZITAT(Dave76 @ 30. Nov 2017, 13:49) *
Der Irakkrieg von 2003 ist übrigens ein gutes Beispiel, denn obwohl man noch in Afghanistan ziemlich aktiv war, konnte man trotzdem den Irak in großem Stile angreifen.

Und wie man an steigenden Ausgaben und Staatsdefizit sehen konnte, war man damit auch gut ausgelastet und hatte eigentlich schon fast zu wenig Bodentruppen für beide Kriegsschauplätze. Deshalb kam auch Obama mit seiner "Umschichtung" von Irak nach Afghanistan.
Mit diesem Beispiel bekräftigst du zudem meine Position. Nichts anderes habe ich ja behauptet, anstelle des Iraks hätte es auch der Schurkenstaat Nordkorea werden können. Bush jr. hat sich im Rahmen des War on Terror nun mal unter fadenscheinigen Gründen für Saddam entschieden.
ZITAT(Dave76 @ 30. Nov 2017, 13:49) *
Ich habe nichts "verschlaffen" [sic!], dein schräger Vergleich zeigt nur erneut, dass du weder von den Realitäten auf der koreanischen Halbinsel, noch von den amerikanischen Bestrebungen dort Ahnung hast.

Der Vergleich ist alles andere als schräg, sondern zeigt ziemlich gut, dass die Zeitfenster, in denen man sich neben den üblichen Angelegenheiten auch noch militärisch um Nordkorea kümmern konnte, sehr klein waren.
xena
Die USA mussten regelrecht dazu angefleht werden in Jugoslawien einzugreifen und sie taten es nur deswegen, weil die ganze NATO mitgemacht hat. Man wollte ansonsten nicht. Der Irak war ein geschwächtes Land und somit mit einem Bruchteil dessen zu erobern, was 1991 nötig war. In Afghanistan warn nur relativ wenige Truppen stationiert im Vergleich zu 1991.

Nordkorea ist nicht geschwächt wie der Irak 2003 und mit den wenigen Hunderttausend Truppen von 1991 kommt man auch nicht weiter bei einem Millionenheer, das bis an die Zähne bewaffnet und bei einem Volk das durch und durch militarisiert ist und im permanenten Kriegszustand lebt. Und egal wie China zu NK steht, sie wollen einfach keine USA direkt vor ihrer Haustür, aber ohne USA wird es keine Eroberung von NK geben. Weder China noch SK wollen sich dem Fallout eines Nuklearschlages aussetzen und den wird es in irgend einer Form geben, egal welche Theorien hier aufgetischt werden. Allein Tschernobyl war hierzulande für die Landwirtschaft kein Zuckerschlecken. Wie wird das erst für die Chinesen werden, wenn in ihrer unmittelbaren Nachbarschaft Atombomben eingesetzt werden?
PilotPirx
ZITAT(Dave76 @ 30. Nov 2017, 14:55) *
ZITAT(PilotPirx @ 30. Nov 2017, 12:32) *
Es ist nun mal Fakt daß die USA, wie aufgezählt und darüber hinaus in den letzten Jahrzehnten ständig in Kriege, verdeckte Aktionen, "regime changes" uswusf. weltweit verwickelt waren und sind - zumeist als treibende Kraft, die ganz sicher NICHT zum Besten der Beteiligten angelegt waren - im Klartext Hundertausende Menschenleben gefordert haben und Millionen Menschen die Lebensperspektive zerstört haben.
Die USA sind damit schon mal nicht ansatzweise eine Instanz, der Einschätzungen hier irgendeinen Wert hätten - das sie dennoch so tun, als ob ist als krude zu bezeichnen, u.a.

Selbst wenn man diese arg simplifizierende, undifferenzierte und antiamerikanische Blickweise mal kurz gelten lässt, was soll dies im Falle Nordkoreas denn nun beweisen?

Daß der Fokus völlig falsch liegt.
Gäbe es einen Friedensvertrag, sowie funktionierende Diplomatie und nicht die jetzige über Jahre immer mehr angespannte Lage in Isolation, wäre für Nordkorea keine Notwendigkeit vorhanden, Atomwaffen zu entwickeln. Nichtsdestotrotz wird man die Entwicklung von Atomwaffen weltweit nicht aufhalten können. Das Bedrohungsszenario, das bisher nur wenigen Ländern vorbehalten war, wird dann auch anderen Mächten zugänglich sein und der Unfrieden, die Zerissheit der Welt, die durch die USA und den Westen maßgeblich gefördert wurden, sind eine starke Triebkraft dafür und für einen möglichen Einsatz dieser Waffen in Zukunft.
Madner Kami
Frieden mit Nordkorea? Das ist jetzt aber nicht dein Ernst, oder? Der einzige Existenzgrund für das Regime ist der fortlaufende de fakto Kriegszustand mit Südkorea. Würde der wegfallen, hätte die gesamte Staatsideologie keine Existenzgrundlage mehr. Das wird nie passieren.
xena
Es kann keinen Friedensvertrag geben, weil beide Koreas im Grunde ganz Korea als ein Korea betrachten und beide eigentlich das komplette Korea wieder wiedervereinigt sehen wollen. Frieden wird es also erst nach einer Wiedervereinigung geben. Ich habe mir die Verfassung von SK nicht angesehen, würde mich aber nicht wundern, wenn das auch so darin verankert wäre.
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