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Vollansicht: 6 U-Boote im Schwarze Meer
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Redeagle
ich habe letztens diesen artikel im spiegel gelesen und war fanziniert da ich bisher gar nichts darüber gewusst habe.

die deutschen hatten im ww2 6 u- boote im schwarzen meer operieren lassen. aber lest selbst:


http://einestages.spiegel.de/static/topica...r_autobahn.html

nun hab ich eine menge fragen dazu. weiß jemand mehr darüber oder kann jemand quellen nennen?


Enigma
zur Ahnenforschung ist das hier nicht wirklich die richtige Adresse. Ich würde mich an deiner Stelle mal ans BA\MA (Bundesarchiv\Militärarchiv) wenden.
EK 89/2
@Redeagle

zu deiner ersten Frage es gibt dazu auch eine Reportage (glaube sogar von SpiegelTV), die hin und wieder auf den einschlägigen Sendern zu sehen ist.

Zu deiner zweiten Frage versuchs mal hier:

http://dd-wast.javabase.de/

dauert aber ca 6 Monate bis die Anfrage bearbeitet ist.
Redeagle
ja schon richtig aber das hat er bereits versucht ohne ergebnis deswegen hab ich gehofft das hier eventuell jemand weitere offizielle oder auch inoffizielle quellen kennt.



ZITAT
name='EK 89/2' date='15. Feb 2008, 14:07' post='924930']

Zu deiner zweiten Frage versuchs mal hier:

http://dd-wast.javabase.de/


Danke das ist die WaSt die wussten nix dazu

Striker
Der Artikel ist voll der Schmarn, das waren mehr als 6 U-Boote, dazu kommen noch Schnellboote.
Die kamen auch nie auf Tiefladern von der Ostsee in das schwarze Meer.

Die kamen von der Ostee nach Bayern und wurde da kopiert. Warum man da U-Boote hinbringen muß und nicht die Pläne reichen weiß ich nicht.
Aber die wurden in Regensburg und Passau gebaut und kamen die Donau entlang in das Schwarze Meer.
Bayern hatte sozusagen im 2. WK eine Marine tounge.gif

Daraufgekommen bin ich oder wir per Zufall. Als wir unser Römerschiff gebaut hatten waren wir in einer Werft aus dem 2. WK in Regensburg.
Also interessierte uns natürlich was man in so einer Werf denn im Krieg baut.
In den Archiven lasen wir dann, da wurden U-Boote und Schnellboote gebaut. Wir waren in der Schnellboot Halle. Da waren wirklich nochto Schweißgeräte, Werkzeuge und die ganzen Kräne drinnen von 1939 - 43 datiert.
Und so haben wir weiter geforscht, Hitzler baute in Regensburg, Passau und noch irgendwo U-Boote und Schnellboote für die Deutsche Schwarzmeerflotte, die Schaffsbauer kamen vom Norden, sowie die Offiziere, die Werftarbeiter und Matrosen stammen aus der Region hier.

Die Werft wurde jetzt leider abgerissen. Leider weil wer kommt in Zukunft noch drarauf mal nachzuforschen wo die Schwarzmeerflotte gebaut wurde und es war eine Super Party Halle für uns wink.gif Jetzt haben wir so eine Wellblechhalle ohne Kräne für unsere Galeere sad.gif

Aber schön das ich auch mal was weitergeben kann, was so glaub ich kaum einer weiß wink.gif
Infos stammen aus den Werftarchiven von Regensburg und wir haben noch einen gefunden der dadrinnen noch gearbeitet hat.
Irgendwann ab 44 rum wurden keine Schiffe mehr gebaut, da wurde die Halle als ausgelagerte Lagerhalle für das Messerschmidt-Werk hergenommen. Die Flaktürme standen da sogar noch bis 2006, mit Drehkranz und allem.
Wie es im Passau ausschaut weiß ich nicht wie lange die noch produzierten.

EDIT: Muß aber fairerweise noch sagen, ich war nicht in den Archiven, aber die die dorten waren waren auch Geschichtsstudenten. Ich habe in der Zeit ein Schiff gebaut wink.gif
Légionnaire
xyxthumbs.gif

Ich finds trotzdem interessant solche Infos mal aus "erster Hand" zu erfahren ...
Redeagle
super das eine information die sich teilweise mit den aussagen meines freundes decken dessen onkel (ingolstädter) war als torpedotechnickerin der 30. Flotille am schwarzen meer.
seit dem rückzug der deutschen aus rumänien gilt er als vermisst

das die boote in bayern gebaut wurden ist auch eine neue information die ich noch nicht hatte.
seafox
ZITAT(Striker @ 15. Feb 2008, 21:35) *
Der Artikel ist voll der Schmarn, das waren mehr als 6 U-Boote, dazu kommen noch Schnellboote.
Die kamen auch nie auf Tiefladern von der Ostsee in das schwarze Meer.

Die kamen von der Ostee nach Bayern und wurde da kopiert. Warum man da U-Boote hinbringen muß und nicht die Pläne reichen weiß ich nicht.
Aber die wurden in Regensburg und Passau gebaut und kamen die Donau entlang in das Schwarze Meer.
Bayern hatte sozusagen im 2. WK eine Marine…


Das mit der bayerischen Marine und mit dem Bau der U-Boote in Regensburg ist purer Unsinn. Bei den sechs U-Booten, die ins Schwarze Meer gelangten, handelte es sich um die U-Boote U 9, U 18, U 19, U 20, U 23 und U 24. Alle sechs Boote gehörten zum Typ IIB (Entwurf eines Küsten-U-Boots von 1930), ein Typ von ca. 250ts, der lange vor dem Krieg im Jahr 1936 bei Deutsche Werke, Kiel gebaut wurde und später in erster Linie für die Schulung benutzt wurde. Die Boote sind dan im Mai 1942 bei Deutsche Werke in Kiel (heute HDW) für den Transport hergerichtet, auf die Seite gelegt und auf Pontons verladen worden. Anschließend ging es dann in einer ersten Etappe über die Elbe. Danach erfolgte die Verladung auf Culemeyer-Schwerlasttransportern und der Transport über Autobahn und Landstrasse nach Ingolstadt an die Donau. In Ingolstadt erfolgte die erneute Verladung auf Pontons. Der Transport auf der Donau musste in Regensburg unterbrochen werden, da die Pontons nicht durch die "Steinerne Brücke" passten. Es wurde also abgeladen, die Boote auf dem Landweg um der Brücke herum transportiert und anschließend wieder auf die Pontons verladen und der Transport über die Donau ins Schwarze Meer fortgesetzt.
Im Militärarchiv und im Bundesarchiv gibt es zu diesem Transport reichlich Akten mit einem Fotoanhang von 70 Fotos. Die Kriegsmarine hat den Transport ausführlich dokumentieren lassen. Gerd Enders hat über die U-Boote, die ins Schwarze Meer verlegt wurden, allein drei Bücher geschrieben und die Akten ausführlich studiert. Ein Buch behandelt ausschließlich den Transport ins Schwarze Meer. Gerd Enders selbst versah während des Krieges auf U 18 im Schwarzen Meer seinen Dienst und schildert auch aus eigenem Erleben.
Auch in dem Standardwerk über die Deutschen U-Boot-Entwicklungen bei der Kriegsmarine von Eberhard Rössler findet man reichlich belegte Hinweise über diesen Transport.
Das KTB der 30. U-Flottille ist leider verloren gegangen oder aber seitens v. Friedeburg bei Kriegsende vernichtet worden.
Der Bau der U-Boote in Regensburg und der Traum einer bayerischen Marine hat nichts mit der Realität zu tun.

Bild: http://i21.photobucket.com/albums/b292/barnybezel/SchwarzeMeer_U24uU19imMai1942imKiel.jpg (Bild automatisch entfernt)
U19 und U24 im Dock Deutsche Werke, Kiel im Mai 1942

Bild: http://i21.photobucket.com/albums/b292/barnybezel/SchwarzeMeer_U-BootTypIIBinRegensbu.jpg (Bild automatisch entfernt)
U-Boot Typ IIB 1942 an der "Steinernen Brücke" in Regensburg (Fotos: Archiv Gröner-Kreis, Berlin)


Striker
ZITAT(seafox @ 16. Feb 2008, 15:44) *
Der Bau der U-Boote in Regensburg und der Traum einer bayerischen Marine hat nichts mit der Realität zu tun.


Der Traum der Bayrischen Marine gebe ich dir Recht, das war auch Spaß wink.gif
Gebaut haben die aber U-Boote und schnell Boote dorten. Für was denn dann eine U-Bootwerft?
seafox
ZITAT(Striker @ 16. Feb 2008, 19:59) *
ZITAT(seafox @ 16. Feb 2008, 15:44) *
Der Bau der U-Boote in Regensburg und der Traum einer bayerischen Marine hat nichts mit der Realität zu tun.


Der Traum der Bayrischen Marine gebe ich dir Recht, das war auch Spaß wink.gif
Gebaut haben die aber U-Boote und schnell Boote dorten. Für was denn dann eine U-Bootwerft?


Es tut mir leid Striker, aber da hat man Dir in Regensburg einen Bären aufgebunden. Auf keiner Binnenwerft wurden zu keiner Zeit U-Boote gebaut. Es sind auch nur insgesamt sechs U-Boote ins Schwarze Meer (auf Führerbefehl) verlegt worden. Eberhard Rössler schildert in seinem Standard "Geschichte des deutschen Ubootbaus" auf Seite 213ff dieses Ereignis sehr ausführlich:
…Wie schon im Vorschlag der Marine vom 18. März 1941 vorgesehen, wurden dann die Bootsrümpfe ( U 9, U 19 und U 24) zuerst auf dem Wasserweg von Kiel durch den Kaiser-Wilhelm-Kanal nach Hamburg und von dort elbaufwärts bis in die Nähe von Dresden geschleppt (wegen der dort vorhandenen Slipbahnen; dito aus dem Grund Ingolstadt). Dazu musste der weitengehend demontierte und erleichterte Bootskörper um 90º gedreht werden, um eine möglichst geringe Transporthöhe zu erhalten… –Der weitere Transport über die Autobahn nach Ingolstadt bedeutete Millimeterarbeit…
…Die Pontons wurden während dieser Zeit mit der Eisenbahn von Dresden nach Ingolstadt gesandt und hier wieder an dem eintreffenden Ubootrumpf befestigt…
…In Linz (!) wurde nach Abbau der Pontons das U-Boot durch Fluten des Haupttauchtanks wieder in seine normale aufrechte Lage gekippt. Dann wurden die Pontons wieder angesetzt und dadurch das Boot aus dem Wasser gehoben. Nun wurden die demontierten Teile (Maschinen, Akkus, Turm usw.) – jedoch noch nicht der Ballastkiel – wieder angebaut und das Boot aus Tarnungs- und Sicherheitsgründen zwischen zwei Kähnen Donau abwärts nach Galatz geschleppt. Hier wurden im Schwimmdock die Pontons abgebaut, der Kiel angeschweißt und schließlich das fertige Boot wieder von seiner Besatzung übernommen…
…In der Führerbesprechung am 26. August 1942 hatte Hitler die Verlegung von weiteren drei kleinen U-Booten in das Schwarze Meer angeregt, da sich die U-Boote auch politisch günstig auf die Haltung der Türkei auswirken könnten. Raeder stimmte zu und befahl, auch noch U 18, U 20 und U 23 ins Schwarze Meer zu entsenden…
Auch in dem zweibändigen Rössler-Werk "Die deutschen U-Boote und ihre Werften" sowie in den Freiburger Akten (die ich vor Jahren selbst durchgearbeitet habe) findet sich keinerlei Hinweis auf den von dir angeführten Bau der U-Boote in Regensburg. Da die Baudaten aller in Deutschland gebauten U-Boote vom ersten bis zum neuesten Boot heute belegt sind, haben die Regensburger da ein schönes Märchen aufgetischt.
Es tut mir leid, aber es wurde nicht ein einziges U-Boot auf einer Binnenwerft gebaut. Hitzler in Regensburg hat nach dem Krieg Sicherungsboote für die US NAVY und für die Belgische Marine gebaut, die dann bei den Rheinflottillen der Amerikaner (Karlsruhe, Mannheim und Wiesbaden) und bei den Belgiern (Krefeld) zum Einsatz kamen. Die amerikanischen Boote wurden dann 1957 von der Bundeswehr übernommen; die belgischen Boote sind teilweise noch heute bei der Belgischen Marine im Einsatz.
Darkwalker
Könnte es sein das dort Teile der XXI Boote gebaut worden sind? Die wurden ja in Stücken gebaut, z.T relativ weit im Hinterland (i.e Osnabrück). IIRC wurde das selbe mit den kleineren Varianten auch gemacht.
Ta152
ZITAT(Darkwalker @ 17. Feb 2008, 15:10) *
Könnte es sein das dort Teile der XXI Boote gebaut worden sind? Die wurden ja in Stücken gebaut, z.T relativ weit im Hinterland (i.e Osnabrück). IIRC wurde das selbe mit den kleineren Varianten auch gemacht.


Zwischen Osnabrück und Regensburg sind aber noch ein paar hundert Kilometer unterschied, dazu hat man von Osnabrück aus einen Wasserverbindung zur Nordsee, von Regensburg aus geht nur in die anderer Richtung.
Striker
Bin Ende Februar eh wieder im Hafen bei uns, da frage ich nochmal nach.
Indy MPM
Sind nicht XXIII Sektionen auch in Triest/Genua gebaut worden?
seafox
ZITAT(Indy MPM @ 20. Feb 2008, 00:51) *
Sind nicht XXIII Sektionen auch in Triest/Genua gebaut worden?


Was hat das mit den sechs Booten zu tun, die bereits 1936 in Kiel gebaut wurden?
Redeagle
klar hat der U-boottyp nix mit der 30.Flotte zu tun

aber

ein zweig der diskussion beläuft sich ja auf die "gebauten oder auch nicht gebauten " U-boote in regensburg und da jemand meinte die seien nur meehrnah als zulieferer gebaut wurden. zeigt er nur auf das auch teile in italien gebaut wurden sind und es somit nicht unmöglich ist das uboot teile auch in regensburg ( stichwort auflockerung (keine ahnung ob das damals schon ein thema war) ( für die 6 U-boote) gefertigt wurden sind selbst wenn die endmontage in kiel stattgefunden hat.
Indy MPM
ZITAT(seafox @ 20. Feb 2008, 03:02) *
ZITAT(Indy MPM @ 20. Feb 2008, 00:51) *
Sind nicht XXIII Sektionen auch in Triest/Genua gebaut worden?


Was hat das mit den sechs Booten zu tun, die bereits 1936 in Kiel gebaut wurden?


Weil die Boote bzw. die Sektionen ebendieser auch durch halb Europa transportiert worden sind?
In Ulm und Linz sind übrigens "Seehunde" (Kleinst-U-Boote) gebaut worden.
Es gab also sehrwohl eine Binnenfertigung von U-Booten, auch wenn es kein Typ II war.
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