ZITAT(SoldierofFortune @ 4. Nov 2009, 10:09)
Also das Tragen in Vorhalte oder Sturmschießen mit dem MG sind völliger Unsinn. Schön, das sowas ausgebildet wird und es evtl sogar Dienstvorschriften dafür gibt. In einer Armee, wo per Dienstvorschrift erklärt wird, wann man anfangen zu schwimmen soll, kann ich auch nicht erwarten, dass die Soldaten (auch mangels Erfahrung) darüber nachdenken, wie eine Waffe sinnvoll eingesetzt wird.
Jaja, stimmt ja ich vergass die üblichen "Bei Erreichen einer Wassertiefe... blabala"-Stelle sagt natürlich maßgeblich etwas über die Schlagkraft und die Intelligenz von Soldaten aus.
ZITAT(SoldierofFortune @ 4. Nov 2009, 10:09)
Das Tragen in Vorhalte betrifft ja eine Gruppe im Marsch. Dabei ist der erste Mann der GruFü (wenn nicht mittlerweile die Führung nach hinten verlegt wurde, weil es bequemer ist) und danach kommt der 1. MG-Schütze, damit die stärkste Waffe vorn ist.
Wenn die Grp nun beschossen wird, wird das wohl meist aus einer Stellung geschehen und da nutzt ein Zurückschießen aus der Hüfte eher weniger. Die Zeit, die man für das Schießen aus der Hüfte vergeudet, kann man auch nutzen um in Stellung zu gehen und damit auch ein kleineres Ziel abzugeben. Für sowas ist eine Trageweise wie eine Aktentasche sinnvoller, da die Waffe so schneller in Stellung gebracht werden kann.
Desweiteren ist ein spontanes zurückschießen teilweise kontraproduktiv, weil der Gruppenführer noch vor einem ist und der so versehentlich tot umfallen kann und der Feind dann nicht zwingend schuld daran ist.
Der 1. Mann einer Gruppe in Schützenreihe ist nie und nimmer der GrpFhr sondern der Nahsicherer, meist sogar 2 davon, und erst danach dann die schweren Waffen.
Die Aussage, dass man nur aus Stellungen beschossen wird, halte ich ebenfalls für gewagt, der Feind kann ebenso wie man selbst überrascht vom Auftauchen des Anderen sein.
Im übrigen ist dieses ständige in Stellung gehen ebenfalls ein Relikt von unflexiblen Kalten-Krieg-Krieger-Zeiten. Der Grundsatz "Feuer und Bewegung" und der Satz "Wirkung geht vor Deckung" ist dir bekannt, oder? Im überaschenden Feuerkampf auf dem Marsch würde ich wann immer möglich zuerst schiessen und erst dann nach geeigneter Deckung/Stellungen suchen.
Und spontan wird erst recht nicht geschossen, sondern nur auf erkannten Feind. Desweiteren schiesst keiner blindlings dem Führer der Gruppe vor Ort in den Rücken.
ZITAT(SoldierofFortune @ 4. Nov 2009, 10:09)
Sturmschießen mit dem MG - bei sowas sträuben sich mir die Nackenhaare. Erstmal gibt es wohl kaum noch Situationen, wo ein Sturmangriff sinnvoll ist und damit auch das Sturmschießen. Dann ist das MG 3 für eine solche Aktion genauso sinnvoll, wie ein Scharfschützengewehr. Das MG ist zu schwer, und die Kadenz zu hoch. Eher wäre es dann als Unterstützung bzw Deckung der Angreifenden Teile zu nutzen. Für einen Sturmangriff trägt man möglichst wenig Gewicht bei sich, damit man sich flink bewegen kann. Körperpanzer, Handgranaten, Sturmgewehr oder MP (die wurde dafür mal entwickelt), Messer oder Bajonett und evtl eine Pistole - das sollte reichen und ist schon schwer genug.
Stumschießen ist auch Einzelfeuer, damit man mit der Mun haushalten kann. Mit dem MG geht das eher weniger. Da sind die 50 evt 100 oder 150 Schuss, die man da mitführen kann recht schnell aber dafür sinnlos verbraucht.
Ein leichtes MG wie das MG4 kann man dafür evtl noch nutzen.
Ich weiss ja nicht was du unter Sturmangriff verstehst, aber die klassiche "Männer in das feindliche MG-Feuer werfen"-Masche bestimmt nicht.
Über die unterstützende Funktion, gerade im Bereich der Flanken, brauchen wir uns bei einem MG wohl kaum zu unterhalten, aber ich dachte eigentlich hier ging es um einen überraschenden Angriff auf eine Infanteriegruppe auf dem Marsch.
ZITAT(SoldierofFortune @ 4. Nov 2009, 10:09)
Manchmal hab ich das Gefühl, die Ausbilder der BW lernen aus Vietnamfilmen...
Schön wäre es wenn die Ausbilder noch viel mehr kriegsgeschichtliche Beispiele nutzen und nicht nur die üblichen "Donbogen '43"-Beispiele. Damit sind keine Rambofilmchen gemeint, sondern neudeutsch "Lessons Learned" aus vergangenen aktuelleren Konflikten und Kriegen, a la Vietnam, Falklands, Irak, Afghanistan, etc.
ZITAT(Thomy @ 4. Nov 2009, 11:56)
ZITAT
Also das Tragen in Vorhalte [...] sind völliger Unsinn.
Lass das doch mal die Leute entscheiden, die das MG wirklich tragen. Ich hab die Erfahrung gemacht, in meinen 4 Jahren in denen ich MG-Schütze in einer Infanterie-Gruppe war, dass zusammen mit dem Rucksack, das Tragen in Vorhalte nunmal am angenehmsten ist.
Danke, keine weiteren Anmerkungen. Ausser das der dienstlich gelieferte Folterlederriemen der letzte Schrott ist, damit wird das MG in Vorhalte schon zur Qual. Aber die meisten MG-Schützen die ich kenne haben da selbst improvisiert, bzw. eigenes Geld investiert.