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WHQ Forum > Technik > Flugzeuge
Redeagle
ZITAT
Ferngesteuerte Drohnen zählen zu den wichtigsten Spionagesystemen des US-Militärs. Irakischen Aufständischen ist es laut "Wall Street Journal" gelungen, Videoübertragungen aus den unbemannten Flugzeugen abzufangen - mit Hilfe einfachster Billig-Software


Irakische Aufständische hacken US-Militärdrohnen

Sollte das wirklich so einfach sein?
Wenn das stimmt , dann frage ich mich wieso die Drohnen dennoch so erfolgreich sind.

Delta
"Gehackt" halte ich für stark übertrieben, das würde für mich bedeuten, dass es gelungen wäre, in das System einzudringen und es zumindest teilweise unter Kontrolle zu bekommen. Dem scheint nicht der Fall zu sein.
Ich gehe davon aus, dass die Drohnen ihr Videosignal über UHF ausstrahlen. Das abzuhören und wiederherzustellen stellt nun keine besondere Kunst dar, beeinträchtig ausserdem auch nicht die Steuerung des Fliegers, die (hoffentlich) zum einen vorprogrammiert, zum anderen über einen gänzlich anderen, verschlüsselten, Kanal abläuft. Die Flugsteuerung sollte schließlich bei weitem nicht so bandbreitenintensiv sein, wie hochauflösende Videobilder.

-WDW-
Insurgents Hack U.S. Drones

WASHINGTON -- Militants in Iraq have used $26 off-the-shelf software to intercept live video feeds from U.S. Predator drones, potentially providing them with information they need to evade or monitor U.S. military operations.

Senior defense and intelligence officials said Iranian-backed insurgents intercepted the video feeds by taking advantage of an unprotected communications link in some of the remotely flown planes' systems. Shiite fighters in Iraq used software programs such as SkyGrabber -- available for as little as $25.95 on the Internet -- to regularly capture drone video feeds, according to a person familiar with reports on the matter.

http://online.wsj.com/article/SB126102247889095011.html
Panzermann
Jetzt mal Butter bei die Fische: Welche Soft- und Hardware haben die dafür benutzt? Und warum sollte man für solch eine Software zahlen? gibt es doch bestimmt auch als böse Open Source evil.gif biggrin.gif

und ein erstes Orakel befragen ergab gleich mehrer Keygen Seiten...


Ich glaube nicht, daß die irregulären Iraker dafür gelöhnt haben...
Redeagle
ZITAT(Delta @ 17. Dec 2009, 14:49) *
"Gehackt" halte ich für stark übertrieben, das würde für mich bedeuten, dass es gelungen wäre, in das System einzudringen und es zumindest teilweise unter Kontrolle zu bekommen. Dem scheint nicht der Fall zu sein.
Ich gehe davon aus, dass die Drohnen ihr Videosignal über UHF ausstrahlen. Das abzuhören und wiederherzustellen stellt nun keine besondere Kunst dar, beeinträchtig ausserdem auch nicht die Steuerung des Fliegers, die (hoffentlich) zum einen vorprogrammiert, zum anderen über einen gänzlich anderen, verschlüsselten, Kanal abläuft. Die Flugsteuerung sollte schließlich bei weitem nicht so bandbreitenintensiv sein, wie hochauflösende Videobilder.


Bisher hört man ja immer wieder von erfolgreichen Missionen und von Drohnen verlusten hört man nix.
Das würde dafür sprechen. Die Frage ist wie lange dauert es die Bilder zu entschlüsseln und auszuwerten. Reicht die Zeit dann überhaupt noch aus um mögliche Ziele zu warnen?
Könnten die Iraker/Afganen wirklich die Steuerung übernehmen würden sie es tun und die Teile zum Absturz bringen........oder sie landen verkaufen/ausschlachten .. Interessenten dürfte es sicher reichlich geben.
Palatin
Aus dem verlinkten WSJ-Artikel:
ZITAT
The potential drone vulnerability lies in an unencrypted downlink between the unmanned craft and ground control. The U.S. government has known about the flaw since the U.S. campaign in Bosnia in the 1990s, current and former officials said. But the Pentagon assumed local adversaries wouldn't know how to exploit it, the officials said.

Wenn die Übertragung unverschlüsselt ist, sollte prinzipiell jeder in der Lage sein die Videos zur gleichen Zeit zu betrachten wie die Einsatzleitstelle.
Aber das Pentagon nahm an alle anderen sind zu dumm dazu. rolleyes.gif rofl.gif Bitte, lass dies eine Zeitungs-Ente sein.
Aber selbst wenn der Gegner die Videos erst später bekommt und so z.b. einer Bombardierung nicht mehr ausweichen kann, hat der Gegner wertvolle Luftbilder umsonst bekommen - darauf sind ja auch die Truppen der Amerikaner zu sehen.

Ansonsten ist es interessant dass der Artikel betont dass die entsprechenden Aufständischen vom Iran unterstützt werden.
lastdingo
Es handelt sich um ein Problem im Bereich des Rover Systems, wo die Videofeeds zu den Terminals bei den Bodentruppen geschickt werden.
Diese Terminals waren ein großer und wichtiger Fortschritt, aber auch in Eile entwickelt - und die ersten Modelle hatten offenbar keine Entschlüsselungsfähigkeit.
Dem entsprechend sind diese Videofeeds offenbar immer noch unverschlüsselt, weshalb die unerwünschten Empfänger schlicht und einfach die Hardware und Software zum Empfang der Videofeeds auf die Beine gestellt haben.


Es kommen immer wieder mal Peinlichkeiten solcher Art vor, so zum Beispiel auch eklaante Mängel im Bereich der Datenlinks von NATO Luftwaffen und Marinen. Auch in der Bundeswehr gibt es eine weite Schere zwischen den Schaubildern zu NetOpFü und der Realität.

Es ist halt nicht alles Gold, was glänzt. Wer viel von der Modernität der NATO Streitkräfte hält, wird recht zuverlässig enttäuscht.
SailorGN
Nur mal als einwand: Wer sich mit modernen Verschlüsselungsgeräten etwas beschäftigt, wird merken, dass eine umfassende Verschlüsselung eher unpraktisch ist. Eine Drohne ist zwar mittlerweile in der Lage, Verschlüsselungsgeräte mitzuführen, jedoch müssen auch alle "Konsumenten" dann gleichwertige Geräte und vor allem den selben Schlüssel haben. Das sind die Grundvoraussetzungen. Dazu kommt das Synchronisieren im Funknetz und die erhöhte Anfälligkeit gegenüber Störeinflüssen (wenn ein Datenpaket verstümmelt ankommt kann die Synchronisierung weg sein). Diese Anfälligkeit verringert ausserdem die Reichweite (je schwächer das Signal, desdo höher die Anfälligkeit gegenüber selbst atmosphärischen Störungen).

In meinen Augen bei taktischer Aufklärung kein Problem, da dabei der Fokus auf den "bad guys" liegt und eigene Bewegungen nur mehr zufällig überwacht wird. Einzig der Nutzen als Vorwarnung (Hey, die filmen unser Haus!) ist für den Gegner da. Insgesamt eher eine Elefantenmücke, da es wie gesagt, keinen/kaum Nutzen für den Gegner gibt.

Datenlinks allgemein: Immer Vor- und Nachteile betrachten, eine sehr restriktive Kryptopolicy schränkt auch immer die Flexibilität, Geschwindigkeit und Effizienz herab wink.gif
Palatin
Die Drohnen werden doch aber nicht nur zur taktischen Aufklärung und zum Bombardieren eingesetzt, oder?
Ist nicht sogar die Hauptarbeit operative Überwachung und der Abschuss (Fokus auf das Haus!) die Ausnahme?
Von keinen/kaum Nutzen für den Gegner würde ich nicht reden. Mir fallen bis jetzt schon folgende Nutzen für die Gegner ein:
- eventueller taktischer Vorteil im Gefecht durch Vorwarnung
- lokalisieren der Drohnen und somit Wissen darüber welcher Raum überwacht und welcher NICHT überwacht ist.
- erlernen und damit mögliches kontern der Drohnen-Taktiken der US-Armee im allgemeinen
- kostenloses Aufklärungsmaterial über US-Kräfte und über eigene Fehler
SailorGN
- Der taktische Nutzen bei der Vorwarnung ist unbestritten, solange man Personal und Material hat, um die Frequenzen zu überwachen.
- Die flächenmäßige Überwachung, wo aufgeklärt wird und wo nicht, erfordert das eben genannte Personal und Material in der Fläche, so wahrscheinlich nicht vorhanden.
- Das Erkennen und Kontern von Taktiken und Doktrinen erfordert eine zentrale Erfassung des abgefangenen Materials, Auswertung und Bewertung. Soetwas wird selbst bei westlichen Ländern durch ne Menge Leute mit ner Menge Bildung durchgeführt. Ich will damit die Möglichkeit eines Erkennens und Umsetzens nicht negieren... nur scheint es mir unwahrscheinlich, dass soetwas gesamt"Taliban"übergreifend möglich ist. Von der Umsetzung in einem Großteil der Gruppen ganz zu schweigen.
- Wie ich eben bereits erwähnte, werden diese Drohnen nur in seltenen Fällen die Datenleitungen mit dem Filmen eigener Truppen belegen. Auch die Auseinandersetzung mit eigenen Fehlern erfordert eine Institution, welche die Erkenntisse verwertet und na andere weitergibt. Die Gruppe, welche den Fehler gemacht hat, wird wohl ganz andere Sorgen haben
Palatin
Wenn ich eine böse Zunge hätte, würde ich sagen dass genau diese Einstellung (im allgemeinen, nicht diese eine spezielle Konsequenz allein) dazu führt dass selbst die stärksten Streitkräfte der Welt jahrelang von Aufständischen an der Nase herumgeführt werden.

Edit: Mal ganz abgesehen davon, dass die Drohnen ja wohl auch in anderen Konflikten gegen Gegner mit höheren Nachrichtendienstlichen und militärischen Potential hätten eingesetzt werden sollen.
Ich sehe das Problem mit der Verschlüsselung durchaus, aber die Daten im Klar"text" zu übertragen ist m.E. nicht vertretbar. Hope for the best, prepare for the worst.
Panzermann
war wohl durchaus bekannt:
ZITAT
As for why the Predator video was liable to this kind of capture. Well, sometimes, you take a chance. And then you get caught. For years, the video from UAV was unencrypted. This was to save communications capacity ("bandwidth"), which was always in short supply. To encrypt the video would require more bandwidth, and specialized equipment on the UAVs and ground receivers. There would also be a slight delay for the guys on the ground using the video. For all these reasons, the video remained unencrypted. This was not a secret, it was known to people in the business. Now everyone knows, and encryption, and all its costs, will be added to UAV video broadcasts."--[i]StrategyPage; "SkyGrabber and the Curse of Encryption

quelle:http://www.strategypage.com/htmw/htiw/articles/20091218.aspx


Wie schon angemerkt, benötigt Verschlüsselung verfügbare Datenrate und kann abreißen, dann ist das Bild weg. Auch bewirkt Ver- und Entschlüsseln eine zusätzliche Verzögerung in der Übertragung. Und man müsste alle Bodenstationen nachrüsten/ersetzen und die waren damals neu und teuer. Und die Soldaten im Feld wollten sofort ihr neues tolles Spielzeug haben, und Verschlüsselung hätte die Einführung wegen des Entwicklungsaufwandes verzögert. Aber man hätte doch wenigstens per AKW es dem Gegner erschweren können.



Wie sieht das eigentlich bei KZO, Aladin, Heron usw. aus?
SailorGN
Dann besorge dir doch ne böse zunge biggrin.gif

Ich will hier nix verteidigen, sondern nur zeigen, dass eine totale Kryptopolicy nicht wirklich so heilsbringend ist. Bzw auch eklatante Nachteile hat.
Ich denke, die Drohnen sind fitted for, but not with....
Redeagle
Nun gut aber was ist mit dem Problem des Highjacken´s ? Ich meine einige Drohnen sind ja auch bewaffnet. Wäre es so denkbar die Drohnen zu entführen und ich sage mal anderweitig einzusetzen?
Praetorian
Die haben doch lediglich ein Videosignal abgefangen.
Wenn du dich mit einem Funkscanner hinsetzt und den analogen BOS-Funk abhörst, kannst du damit nicht die Polizei fernsteuern. Oder wie stellst du dir das vor?
Ta152
ZITAT(Panzermann @ 17. Dec 2009, 20:18) *
Jetzt mal Butter bei die Fische: Welche Soft- und Hardware haben die dafür benutzt? Und warum sollte man für solch eine Software zahlen? gibt es doch bestimmt auch als böse Open Source evil.gif biggrin.gif

und ein erstes Orakel befragen ergab gleich mehrer Keygen Seiten...


Ich glaube nicht, daß die irregulären Iraker dafür gelöhnt haben...


Steht im Wall Street Journak Bericht, die Software heist Sky Grabber.

http://www.skygrabber.com/en/index.php
Redeagle
ZITAT(Praetorian @ 19. Dec 2009, 13:28) *
Die haben doch lediglich ein Videosignal abgefangen.
Wenn du dich mit einem Funkscanner hinsetzt und den analogen BOS-Funk abhörst, kannst du damit nicht die Polizei fernsteuern. Oder wie stellst du dir das vor?


Rein hypotetisch gesehen ..
zumindest die bewaffneten Drohen werden ferngesteuert, irgendwie müßen diese Signale an die Drohne Übermittelt werden. ( Das speziell für diesen Fall es nicht passierte ist klar sonst hätte man schon einen riesigen Propagandasieg gefeiert. ) Sicher beschäftigen sich mit dem Thema schon ganz andere Kaliber als Talibahn und co.
lastdingo
Der Satellit-Drohne downlink ist technisch und bandbreitenmäßig etwas ganz anderes als der Drohne-Satellit Videofeed-uplink.

Das ist wie Telefax zu Telefon.
Panzermann
ZITAT(Ta152 @ 19. Dec 2009, 13:28) *
ZITAT(Panzermann @ 17. Dec 2009, 20:18) *
Jetzt mal Butter bei die Fische: Welche Soft- und Hardware haben die dafür benutzt? Und warum sollte man für solch eine Software zahlen? gibt es doch bestimmt auch als böse Open Source evil.gif biggrin.gif

und ein erstes Orakel befragen ergab gleich mehrer Keygen Seiten...


Ich glaube nicht, daß die irregulären Iraker dafür gelöhnt haben...


Steht im Wall Street Journak Bericht, die Software heist Sky Grabber.

http://www.skygrabber.com/en/index.php

Ja danach habe Ich ja gesucht, aber die Frage ist ob wirklich diese Software oder nicht irgendwas anderes benutzt wurde. Und welche Antennen etc. haben sie benutzt?
lastdingo
Wohl mehr als eine: "...current ROVER terminal “receives only unencrypted L, C, S, Ku [satellite] bands.""

http://www.wired.com/dangerroom/2009/12/no...t-us-warplanes/
Wirbelschlepper
ZITAT
Nun gut aber was ist mit dem Problem des Highjacken´s ? Ich meine einige Drohnen sind ja auch bewaffnet. Wäre es so denkbar die Drohnen zu entführen und ich sage mal anderweitig einzusetzen?


Das der Gegner in Funkkreise eindringt und mithört ist so alt wie das militärische funken selbst. Das er versucht Fehlinformationen zu verteilen und zu stören oder schlimmeres kann da genauso funktionieren. Grundsätzlich haben die Drohnen hier das gleiche Problem wie bemannte Systeme, der man-in-the-loop ist da zwar stärker ausgeprägt, aber eigentlich nicht so stark (niemand mag Atombomberbesatzungen die einen großen Denk- und Entscheidungsspielraum haben) wie man das gerne annimmt.
para
Schon die Ueberschrift dieses Threads ist stark irrefuehrend und wuerde eher zu einem Artikel auf SpOn passen. Es wurde gar nichts "gehackt", sondern Signale abgehoert. Ob diese Signale von einer Drohne kommen oder einem richtigen Flugzeug oder von "Deutsche Welle Polen", ist dabei erstmal voellig nachrangig. Aufgrund der beschriebenen Limitationen bei der Bandbreite und der unzureichenden Verschluesselung (?) mag es in diesem Fall einfacher gewesen sein, aber das wird sich ebenso aendern, mit besseren Systemen etc.. "An der Nase herumfuehren" kann deswegen kein Aufstaendischer die UAV-Bediener. Hoechstens beim Sterben zusehen.
Palatin
ZITAT(para @ 21. Dec 2009, 00:25) *
Schon die Ueberschrift dieses Threads ist stark irrefuehrend und wuerde eher zu einem Artikel auf SpOn passen.

Die Überschrift IST von SpOn.

ZITAT(para @ 21. Dec 2009, 00:25) *
"An der Nase herumfuehren" kann deswegen kein Aufstaendischer die UAV-Bediener. Hoechstens beim Sterben zusehen.
Hat auch kein Mensch hier behauptet. Falls sich diese Bemerkung auf meinen obigen Post mit derselben Redewendung bezog, so will ich feststellen dass sich auf die allgemeine Situation bezog und nicht auf den Sonderfall Videofeed-Abfang.
Schwabo Elite
ZITAT(Redeagle @ 19. Dec 2009, 21:37) *
Rein hypotetisch gesehen ..
zumindest die bewaffneten Drohen werden ferngesteuert, irgendwie müßen diese Signale an die Drohne Übermittelt werden. ( Das speziell für diesen Fall es nicht passierte ist klar sonst hätte man schon einen riesigen Propagandasieg gefeiert. ) Sicher beschäftigen sich mit dem Thema schon ganz andere Kaliber als Talibahn und co.

Die Taliban (kein eigener Schienenverkehr) wink.gif und irakische Aufständische (auch nicht die Taliban) können sicherlich leicht einen unverschlüsselten Videofeed abfangen. Die Steuerung der Drohnen läuft aber über andere Kanäle, ist verschlüsselt und außerdem müsste man dann auch noch ein Signal senden. Also nix is'...
Gortos
Außerdem ist relativ klar, was die Amerikaner machen, wenn sie den Ursprungsort eines Signals orten, das gerade versucht, einen Predator fernzusteuern... Lufthoheit, Präzisionswaffen usw. ...
Schwabo Elite
Zumal die Predator ja dann schon vor Ort ist.
Edger
Hier hats das ganze nochmal mit technischen Details

Cryptome: Predator Details
revolution
Was SpOn betrifft. stimme ich mit der Aussage von para überein. Der Mehrwert dieser Bildinformationen für einige Widerstandskämpfer ist *achneeee* zumindest hoch genug, dass er den zu betreibenden Aufwand zum Abfangen und Auswerten rechtfertigt. Der Bedarf ist die Motivation dazu, um sich Gedanken darüber zu machen, wie man die erwünschten Informationen kommt.

Der Aufwand war offenbar gering. Was man mit den Bilddaten anfangen soll, leuchtet mir auch nicht so ganz ein. In jedem Fall ist die Information schon sehr wertvoll, dass überhaupt Bilddaten von einer nahen Drohne übertragen werden. Ggf. könnte man die Info auch mit verteilten Fliegerfäusten koordinieren.

Ein Verschlüsseln könnte auch schon dadurch erschwert sein, weil die Übertragung der Bildinformation von Drohne zu Empfänger fehlerhaft sein kann. Ich habe keinen Plan davon, in welchen Varianten man ein Bild datentechnisch zerlegen kann, aber ein korrektes Entschlüsseln der Datenpakete ist in jedem Fall durch stete Übertragungsfehler erschwert. Einen Code, der fehlerhaft ist, kann man ja nicht korrekt entschlüsseln. Je kleiner die einzelnen Datenpakete sind, desto geringer die Auswirkung eines nicht korrekten Pakets auf das Bild und so flüssiger wird vermutlich auch das Bild bei potentiell gestörter Übertragung. Aber das macht die Sache dann auch rechenintensiver.

Edith: Äh, oder?
Schwabo Elite
Jo, war weiter oben auch schon ein Argument. Die Idee mit den MANPADS ist offenbar noch keinem gekommen oder aus anderen Gründe unpraktikabel oder wir erfahren das Resultat nicht.
Warhammer
Die MANPADs die sie haben werden sie wohl auch für Helis aufsparen.
So eine Drohne ist zwar auch nicht billig, aber da sitzt nunmal keiner drin.

Bei einem erfolgreichen Abschuss eines Transporthelis hat man vielleicht gleich 8 oder mehr Amis erwischt. Das ist für die Aufständischen natürlich das verlockendere Ziel.
Minfun
Und dann muss man trotzdem die Drohne erst einmal auffassen. Die sind ja nicht wirklich fuer ueberragende Signaturen bekannt.
SailorGN
Manpads: Die gibts gleich auf der Customer-UpdateHP von skygrabber rolleyes.gif

Vieleicht liegt es ja daran, das der Ottonormalaufständische nicht gerade leicht an Manpads kommt, die eine Drohne auch erfassen können.

Fakt ist, dass nicht in die Steuerung eingegriffen werden kann und damit der taktische Nutzen begrenzt ist. Den Livefeed mitzuschauen kann ja durchaus manchmal Sinn haben, aber man ist trotzdem taktisch nicht schneller als die Originalnutzer.
revolution
Ich glaube man muss da differenzieren. Der in diesem Thread gepostete Zeitungsartikel impliziert, dass es sich bei diesen Gruppen um irakische Schiiten handelte, die vom Iran unterstützt werden. Im Gegensatz zu den in den Irak eingesickerten Al-Kaida Kämpfern, den Freizeitkriegern eines sunnitischen Stammes und schiitischen Milizen liegen jeweils andere Motivationen/Ziele und Limits.

Wenn vom Iran gestützte Gruppen speziell darauf abzielen würden amerikanische Luftfahrzeuge im Irak mit MANPADS zu belästigen, dann wäre das keine Frage der ggf. mangelnden Ressourcen. Es wäre leicht, täglich ein Dutzend neuer Systeme auszuhändigen. Aber ein vermehrter Abschuss von US-Helis mit entsprechend hohen Opferzahlen wäre eine sehr hohe Eskalationsstufe. Zurückführbar auf den Iran wäre das recht ungesund und würde die USA nur dazu veranlassen stärker im Nordwesen des Iran mit Hilfe der Kurden zu wildern. Da fallen dann iranische Helis und Drohnen vom Himmel. Eben gerade weil dadurch keine Soldaten sterben und viel Trubel entsteht, wäre der Abschuss von Drohnen eine Option, die absolut in das Handlungsraster der im Artikel beschriebenen Zielgruppe passen würde. Das ist aber reine Spekulation und man kann auch aus einer Mücke einen Elefanten bzw. nen Agentenkrimi machen. ;-)
SailorGN
Was dabei rauskommt, wenn man in fremden Ländern Leute mit Waffen unterstützt sieht man an Afghanistan.
Ich glaube nicht, dass der Iran Interesse an einer instabilen Grenze zum Irak, Kurdistan UND Afghanistan hat.


Aber ich glaube, wir weichen vom Thema ab smile.gif
Ta152
ZITAT(Edger @ 21. Dec 2009, 19:38) *
Hier hats das ganze nochmal mit technischen Details

Cryptome: Predator Details



Das bestätigt das was ich schon vermutet hatte aber noch nicht gewagt hatte zu schreiben. Es wird eben nicht das Signal von Drohnen in der nähe Belauscht sondern von allen Drohnen die gerade auf dem Sateliten unterwegs sind. Das ist ein Umkreis von mehreren hundert eher mehreren 1000km. Militärisch ziemlich uninteressant aber für Journalisten könnte das ganze interessant sein... Ich schätze da wird demnächst viel Material auf Youtube&Co auftauchen.
SailorGN
Jain smile.gif
Laut deinem Link kann beides abgehört werden, solange es eben nicht verschlüsselt ist und man in Reichweite ist. Das dabei das Satellitensignal eher aufgefasst wird ist aufgrund der Reichweite logisch, aber in der Nähe einer dieser "ground stations" kann man auch das LOS-Signal empfangen.

Letztendlich halte ich das Ganze für ein temporäres Problem. Spätestens mit dem jetztigen Hype um das Abfangen der Signale wird sich was tun....
Hoinz
ZITAT(Minfun @ 22. Dec 2009, 11:16) *
Und dann muss man trotzdem die Drohne erst einmal auffassen. Die sind ja nicht wirklich fuer ueberragende Signaturen bekannt.



Ja das finde ich auch einen interessanten Punkt. Erzeugt ein Mercedes A-Klasse-Motörchen (Thielert 1.7) genug Wärme damit MANPAD-Suchköpfe damit was anfangen können? Vor allem bei der nicht ganz geringen Flughöhe dürfte das ein wesentlicher Unterschied zu Helis sein...
revolution
Wie üben denn Bundeswehrsoldaten den Umgang mit MANPADS? Nur am Simulator? confused.gif
Nite
ZITAT(revolution @ 22. Dec 2009, 21:57) *
Wie üben denn Bundeswehrsoldaten den Umgang mit MANPADS? Nur am Simulator? confused.gif

Ich weiß zwar nicht was das mit dem Thema zu tun hat, aber auch hier wird im scharfen Schuss geübt.
Schwabo Elite
Wobei noch die Frage wäre, ob unsere Stinger die Predator auffassen könnten... Und bis zu welcher höhe.
stillermitleser
Wobei ich denke, das es jetzt abdriftet.
Irakische Aufständische haben als(vermutlich) mit Hilfe der iranischen Eloka das Videosignal US-Amerikanischer Drohnen abgefangen.
Gut. So ist das nun mal. Die Iraner wissen jetzt was sie mit ihrer Technologie können und die westlichen Armeen werden sich jetzt darauf einstellen.
Aktion Reaktion.
So ist das nun mal in einer bewaffneten Auseinandersetzung.
Aber ob es möglich ist in naher Zukunft eine Drohen zu kapern wage ich jetzt mal zu bezweifeln.
revolution
ZITAT(Nite @ 22. Dec 2009, 22:43) *
ZITAT(revolution @ 22. Dec 2009, 21:57) *
Wie üben denn Bundeswehrsoldaten den Umgang mit MANPADS? Nur am Simulator? confused.gif

Ich weiß zwar nicht was das mit dem Thema zu tun hat, aber auch hier wird im scharfen Schuss geübt.


Naja, darauf wollte ich ja eigentlich hinaus, denn dabei wird doch auf Zieldrohnen geschossen, oder?
goschi
die aber extra starke IR-Generatoren (sprich sehr heisse Triebwerke) haben
aktuelle Aufklärungsdrohnen in der grösse einer Predator oder Heron haben aber idr eher langsam laufende Antriebe die recht wenig Hitze nach aussen projezieren, zudem fliegen sie meist in einer Höhe ausserhalb der klassischen Manpad-Reichweite.
und die kleinen Handgeworfenen (im Stile von Aladin bis Luna) sind dann entweder wieder zu klein oder ein manpad definitiv nicht wert.

Fazit entweder schwer zu treffen oder den Treffer nicht wert.


zudem, selbst wenn die ganzen Gruppierungen im Irak oder Afghanistan an manpads aus iranischer Quelle kommen, ich bezweifle einfach mal, dass sie in wirklich nennenswerten Stückzahlen vorhanden sind, und aktuell ausgerüstete Helis sind längst kein so leichtes Ziel mehr wie in den 80ern in Afghanistan und Drohnen wie geschrieben schwer erreichbar.
revolution
ZITAT(goschi @ 23. Dec 2009, 02:12) *
die aber extra starke IR-Generatoren (sprich sehr heisse Triebwerke) haben


Ok, das wusste ich nicht. xyxthumbs.gif

ZITAT
aktuelle Aufklärungsdrohnen in der grösse einer Predator oder Heron haben aber idr eher langsam laufende Antriebe die recht wenig Hitze nach aussen projezieren, zudem fliegen sie meist in einer Höhe ausserhalb der klassischen Manpad-Reichweite.
und die kleinen Handgeworfenen (im Stile von Aladin bis Luna) sind dann entweder wieder zu klein oder ein manpad definitiv nicht wert. Fazit entweder schwer zu treffen oder den Treffer nicht wert.


Drohnen, in der Größe und Dienstgipfelhöhe einer z.B. RQ-7 Shadow passen allerdings wieder in das Raster. Ob sich der Aufwand dafür lohnt, sei natürlich weiterhin dahingestellt. Die ganze Idee der Drohnenjagd ist ja auch nur eine wilde Spekulation meinerseits.

ZITAT
zudem, selbst wenn die ganzen Gruppierungen im Irak oder Afghanistan an manpads aus iranischer Quelle kommen, ich bezweifle einfach mal, dass sie in wirklich nennenswerten Stückzahlen vorhanden sind, und aktuell ausgerüstete Helis sind längst kein so leichtes Ziel mehr wie in den 80ern in Afghanistan und Drohnen wie geschrieben schwer erreichbar.


MANADS sind mit großer Wahrscheinlichkeit nur in geringer Stückzahl vorhanden. Nach Afghanistan gehen die mEn schonmal garnicht. Die Gründe dafür habe ich ja angedeutet.
Father Christmas
ZITAT(revolution @ 23. Dec 2009, 02:53) *
MANADS sind mit großer Wahrscheinlichkeit nur in geringer Stückzahl vorhanden.


Es gibt sie.

ZITAT
Nach Afghanistan gehen die mEn schonmal garnicht.


Doch, tun sie.

---

Goschi
ZITAT
aktuell ausgerüstete Helis sind längst kein so leichtes Ziel mehr


Nein. Der aktuell wirksamste Schutz ist eigentlich Flughöhe und ausnutzen des Geländes. Selbst wenn ein Heli eine Selbstschutzanlage hat, wird eine moderne (!!!) MANPAD auf den Heli gehen und nicht auf die nach Abschuss des Fk ausgelösten Täuschkörper, da der Sensor des Fk den Heli als Ziel bereits erfasst hat und auch nicht mehr loslässt sofern eine direkte Sichtverbindung Ziel - Fk besteht.
Von daher springt man halt von Hügel zu Hügel oder bleibt in ausreichender Höhe um dem Fk (zumindest außerhalb von Start und Landung) aufgrund seiner maximal Rw zu entgehen.

cheers.
SteyrMannlicher
Dieser mögliche Hack an der Predator-Drohne war anscheinend schon länger bekannt - das Schadensausmaß aber als zu gering eingestuft um es zu fixen. Mal sehen ob die USA ihre Drohnen jetzt ins Werk zurück kommen lassen oder nicht ^^.

In keinem Fall scheint es durch den Hack jedoch möglich die Kontrolle über die Drohne zu erlangen - wenigstens das!
Praetorian
Nochmal ganz langsam: Es...ist...kein...Hack.
Die haben sich nur mit nem Empfänger hingesetzt und das empfangen, was frei und unverschlüsselt zu empfangen ist.
Im Grunde nichts anderes als sich mit einem Fernseher irgendwo hinzusetzen und sich nicht bei der GEZ anzumelden.
Oder mit einem Funkscanner den hiesigen Behördenfunk abzuhören. Niemand ist in Wargames-Manier in irgendwelche gesicherten Systeme eingedrungen, niemand hat irgendwelche Verschlüsselungen geknackt, niemand hat irgendwas gesendet geschweige denn über irgendwas die Kontrolle erlangt.
Die Video-Telemetrie ist aus rein praktischen Gründen unverschlüsselt - die zugehörigen und in großen Stückzahlen verbreiteten tragbaren SATCOM-Terminals (ROVER) haben schlicht und ergreifend keine Krypto-Einheit. Das ändert sich erst mit der sechten ROVER-Generation, die zur Beschaffung noch ansteht. Bis die querschnittlich vorhanden sind, bleibt alles, wie es ist.
Arado-234
Hiho,

zumindest die Pretatoren hängen am Satelliten damit terrestrische Störsender wenig ausmachen können. Außerdem ist so die Steuerung von beliebigen Plätzen machbar.
Andererseits haben die Amis erfolgreich bewiesen dass sie ihre Militärcomputer mit allerlei Viren und Trojanern ins Feld schicken können. (Irak I und II) lol.gif

Waidmannsheil.
Praetorian
ZITAT(Arado-234 @ 3. Mar 2010, 22:35) *
zumindest die Pretatoren hängen am Satelliten damit terrestrische Störsender wenig ausmachen können.

Predator können ihre Kommandos sowohl über Satellit als auch über Richtfunk erhalten.
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