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Vollansicht: Der infanteristische Fragen-Thread
WHQ Forum > Technik > Infanterie
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Hummingbird
Die Polizei in BW hat doch Anfang des Jahres 3000 MP7 beschafft. Was passiert dann eigentlich mit den alten MP5? Werden die eingelagert, verkauft, verschrottet?
Schwabo Elite
ZITAT(Almeran @ 18. Dec 2017, 16:05) *
Ein Freund von mir ist Polizist in BaWü und tatsächlich schon mit G3 auf Kuhjagd gegangen.
Unterhalb wird wohl auch eng.
hanuta
ZITAT(Hummingbird @ 18. Dec 2017, 20:37) *
Die Polizei in BW hat doch Anfang des Jahres 3000 MP7 beschafft. Was passiert dann eigentlich mit den alten MP5? Werden die eingelagert, verkauft, verschrottet?

Sollen an andere Bundesländer verkauft werden
Ferrus_Manus
ZITAT(Black Forest @ 18. Dec 2017, 20:16) *
Sturmgewehr G1 / 31 / Dienststellenbezogen


Die führen also noch das FN FAL, oder gab es noch eine andere Waffe die als G1 bezeichnet wurde?
schocher
Danke für die ganzen Infos. Also sind durchaus Mitteldistanzwaffen im Kaliber 7.62 mm vorhanden. Die Einführung der MP7 für jede Streifenwagenbesatzung halte ich für sehr vernünftig, da der einfache Streifenpolizist der erste am Ort des Geschehens (Amok- bzw. Terrorlage) ist. Gibt es Bestrebungen die Mitteldistanzwaffen durch neuere Modelle zu ersetzen ?
Black Forest
Niedersachsen hat die MP5 die nicht mit einer Montagemöglichkeit ausgerüstet sind durch Baden Württembergische ersetzt, sind ca. 100 bisher.

Baden Württemberg will aber nochmal MP7 nachordern, die dann über das Antiterrorpaket 3 finanziert werden. Die erste Beschaffung beinhaltete ja schon die Option auf Nachbestellung. Wird sich zeigen, ob dann zwei MP7 pro Streifenwagen mitgeführt werden sollen.

Schleswig Holstein hat auch noch 140 G3.

Vorhanden sind Sie, fristen aber ein Dasein im Waffenschrank. Ausbildung am G3, dürftig. In der Ausbildung wenn man Glück hat einmal mit dem G3 schießen innerhalb der ca. 3 Jahre. Danach, wie es halt gehandhabt wird in der Dienststelle.
Der Weisse Hai
ZITAT(Ferrus_Manus @ 19. Dec 2017, 09:48) *
ZITAT(Black Forest @ 18. Dec 2017, 20:16) *
Sturmgewehr G1 / 31 / Dienststellenbezogen


Die führen also noch das FN FAL, oder gab es noch eine andere Waffe die als G1 bezeichnet wurde?


Nein. Jedenfalls nicht in der Bundeswehr-Katalogisierung, nach der sich auch die Behörden orientieren.

DWH
Black Forest
DPOLG zum G3 in Bayern:

Langwaffe

Die Bayer. Polizei verfügt aktuell über die Langwaffe G3. sie ist bislang nur zum töten von Großtieren freigegeben.

dpolg forderung:

Das G3 ist auch für den einsatz gegen Personen
und sachen bei neuen Bedrohungslagen freizugeben. Dabei ist zu prüfen, wie die ausstattung des G3 im hinblick auf die neuen Bedrohungslagen optimiert werden kann. auch hier bedarf es einer stetigen Überprüfung, welche halbautomatischen Waffen für die Bewältigung neuer, lebensbedrohlicher einsatzlagen geeignet erscheinen.


Munition

in der Bayer. Polizei werden in verschiedensten einheiten unterschiedliche Waffen verwendet. Dies erfordert auch die Bereitstellung unterschiedlichster Munitionsarten.

dpolg forderung:

Die derzeit bei der Bayer. Polizei verwendete Munition muss auf den Prüfstand gestellt und ihre Geeignetheit zur Bewältigung neuer Bedrohungslagen neu bewertet werden. Bei der zulassung des G3 für den einsatz gegen Personen und sachen ist auch die hierfür notwendige Munition zu beschaffen.


Maschinenpistole

Derzeit wird bei der Bayer. Polizei die Maschinenpistole MP5 verwendet.

dpolg forderung:

Die Optimierung der MP5 und der ausstattung bzw. die neubeschaffung eines nachfolgemodells ist zu prüfen. Die sichere Verwahrung der Maschinenpistole in den streifenfahrzeugen ist in absprache mit den Fahrzeugherstellern zu verbessern.

Interessanterweise konnte man in einem Video zum Amokfehlalarm in Ulm einen Bayrischen Polizisten mit G3A4 inklusive Optik sichten. Um 0:27 Rechter Beamter.

Link zur Seite mit dem Video: http://www.schwaebische.de/region_artikel,...8_toid,351.html

Schriftliche Anfrage
der Abgeordneten
Eva Gottstein FREIE WÄHLER
vom 10.08.2016
Ausstattung der Bayerischen Polizei II – Dienstwaffen
Ende Juli 2016 wurde auf der Kabinettsklausur in St. Quirin
beschlossen, die Bayerische Polizei mit modernster Ausrüs-
tung auszustatten. Genannt werden in der Pressemitteilung
vom 28.07.2016 unter anderem moderne Dienstwaffen.

Antwort
des Staatsministeriums des Innern, für Bau und Verkehr
vom 28.09.2016
1. a) Hält es die Staatsregierung für erforderlich, vor
dem Hintergrund der schrecklichen Ereignisse
in Würzburg, München und Ansbach, mit der Be-
schaffung einer neuen Polizeipistole früher zu be-
ginnen, als es der bisherige Zeitplan ab 2018 vor-
sah?
b) Wie begründet die Staatsregierung ihre Auffas-
sung?
Der Projektstart für die neue Dienstpistole der Bayerischen
Polizei erfolgt planmäßig noch im Jahr 2016. Das Projekt
beinhaltet neben der Beschaffung einer neuen Dienstwaffe
auch die Beschaffung passender Holster, von Trainings- und
Simulationswaffen und die erforderlichen organisatorischen
Anpassungen wie beispielsweise die Umrüstung der Waf-
fenwerkstätten, Schulung des waffentechnischen Perso-
nals, Qualifizierung der Schießtrainer und Anpassung der
Ausbildungspläne u. a. In Anbetracht der Dimension des
Projektes, der beabsichtigten intensiven Einbindung der
Anwender, der Berücksichtigung der Erfahrungen anderer
Bundesländer und der Kenntnisse, beispielsweise über die
Fertigungs- und Lieferzeiten von Waffenherstellern, ist eine
Auslieferung der Waffen vor dem Jahr 2018 trotz der oh-
nehin hohen Priorisierung dieses Projektes höchst unwahr-
scheinlich.
2. a) Plant die Staatsregierung, für die neue Polizeipis-
tole eine mindestens 12-schüssige Pistole mit Re-
servemagazin auszustatten?
b) Wie begründet sie ihre Pläne?
Die neue Dienstpistole der Bayerischen Polizei wird dem ak-
tuellen Stand der Waffentechnik entsprechen und deshalb
auf Basis der neuesten Technischen Richtlinie (TR) „Pistole
im Kaliber 9 mm x 19“ des Polizeitechnischen Instituts (PTI)
der Deutschen Hochschule der Polizei (DHPol) für die Poli-
zeien des Bundes und der Länder beschafft. Hiernach wird
das Fassungsvermögen der Magazine künftig mindestens
12 Patronen betragen.
c) Wie hoch schätzt die Staatsregierung nach mo-
mentanem Erkenntnisstand die Kosten für die
Neuanschaffung der Polizeipistole?
Die Gesamtkosten für die unter Ziffer 1 genannten Aufwen-
dungen belaufen sich nach ersten Schätzungen auf rund 30
Millionen Euro.
3.
a)
Plant die Staatsregierung, die Maschinenpistole
MP5 zu optimieren bzw. ein Nachfolgemodell neu
zu beschaffen?
b)
Wie begründet sie ihre Pläne?
Insbesondere die Anschlagsszenarien in Paris und Kopen-
hagen haben deutlich gemacht, dass terroristische Bestre-
bungen in Europa eine neue Dimension erreicht haben. Das
Vorgehen der Täter, auch gegen die Sicherheitskräfte, hat
eine neue Qualität erreicht. Durch ihre Zugehörigkeit zu pa-
ramilitärischen Verbindungen und/oder terroristischen Orga-
nisationen, wie z.
B. dem „Islamischen Staat“ in Syrien oder
im Irak, erlangen die Täter entsprechende Ausbildung und
Ausrüstung und stellen insbesondere für die Eingreifkräfte
der Anfangsphase – meist der Wach- und Streifendienst –
eine besondere Gefahr dar.
Um dieser veränderten Gefährdungslage wirkungsvoll zu
begegnen, ist es erforderlich, die Bewaffnung der Bayeri-
schen Polizei auf ihre Eignung zur Bewältigung derartiger
Einsatzlagen zu überprüfen. Das Staatsministerium des In-
nern, für Bau und Verkehr (StMI) hat deshalb eine Arbeits-
gruppe unter der Leitung des Polizeipräsidiums Schwaben
Nord mit der eingehenden Prüfung der sogenannten Mittel-
distanzbewaffnung (Maschinenpistole und Gewehr) beauf-
tragt.
Das Ergebnis der Arbeitsgruppe soll dem StMI noch
im September dieses Jahres vorgelegt werden. Auf Basis
dieser Vorlage wird über das weitere Vorgehen entschie-
den.
4.
a)
Sieht die Staatsregierung die Notwendigkeit, die
Verwahrung der Maschinenpistole in den Streifen-
fahrzeugen zu verbessern?
Hierfür wird gegenwärtig keine Notwendigkeit gesehen.
b)
Wie begründet die Staatsregierung ihre Einschät-
zung hierzu?
Die Maschinenpistole in einem Streifenwagen ist in einem
verschließbaren Waffenkasten untergebracht.
c)
Wie hoch schätzt die Staatsregierung nach mo-
mentanem Erkenntnisstand die Kosten für eine
Verbesserung der Verwahrungsmöglichkeiten?
Entfällt.
5.
a)
Hält es die Staatsregierung für erforderlich oder
sinnvoll, die Langwaffe G3 zukünftig auch für den
Einsatz gegen Personen und Sachen freizugeben?
b)
Wenn ja, unter welchen Voraussetzungen?
c)
Wie begründet die Staatsregierung ihre Einschät-
zung?
Wie bereits in der Antwort zur Frage 3 dargelegt, hat das
StMI aufgrund der erhöhten terroristischen Bedrohung eine
Prüfung der Mitteldistanzbewaffnung (Maschinenpistole und
Gewehr) veranlasst. Das Ergebnis der Arbeitsgruppe soll
dem StMI noch im September dieses Jahres vorgelegt wer-
den. Auf Basis dieser Vorlage wird über das weitere Vorge-
hen entschieden.
Hummingbird
Wen juckt das, bei legitimer Nothilfe/Notwehr?
Black Forest
Die die diese Vorschriften erlassen
Hummingbird
Die Bundeswehr mit ihren Kriegswaffen kann auch im Rahmen der Nothilfe gegen Zivilisten eingesetzt werden. Wenn es die Situation erfordert ist das völlig legitim. Was wäre denn, wenn bei einer Amoklage an einer Schule der oder die Täter mit ballistischer Schutzausrüstung wie beim North Hollywood Shootout antreten würden und das einzige geeignete und verfügbare Mittel dieses G3 wäre? Ich bin kein Jurist aber das erinnert mich doch stark an den Notwehrparagraph.
Nite
Die juristische Facette ist dass die Rechte gemäß Polizeiaufgabengesetz mit gutem Grund weitaus weiter gehen als das Notwehr-/Nothilferecht.
Camouflage
ZITAT(Black Forest @ 20. Dec 2017, 13:31) *
DPOLG zum G3 in Bayern:

Langwaffe

Die Bayer. Polizei verfügt aktuell über die Langwaffe G3. sie ist bislang nur zum töten von Großtieren freigegeben.
usw.

Ist das ein wörtliches Zitat?


ZITAT(Nite @ 20. Dec 2017, 15:08) *
Die juristische Facette ist dass die Rechte gemäß Polizeiaufgabengesetz mit gutem Grund weitaus weiter gehen als das Notwehr-/Nothilferecht.

Eben dieses Gesetz enthält doch bereits Regelungen, wann und unter welchen Voraussetzungen Waffen größer als Maschinenpistole eingesetzt werden dürfen. Irgendwie wird bei der Forderung nicht ganz deutlich, was genau geändert werden soll.
Holzkopp
Mal als Hinweis was in Bayern an Bewaffnung der Polizei zulässig ist:

Art. 61 PAG (Polizeiaufgabengesetz)

4) Als Waffen sind Schlagstock, Elektroimpulsgerät und vergleichbare Waffen, Pistole, Revolver, Gewehr, Maschinenpistole, Maschinengewehr und Handgranate zugelassen. 2Waffen können auf Anordnung des Staatsministeriums des Innern, für Bau und Verkehr zeitlich befristet als Einsatzmittel erprobt werden.

Zur Einschränkung der Verwendung von Maschinengewehren und Handgranaten:

http://www.gesetze-bayern.de/Content/Document/BayPAG-69

Die Ausführungen oben zu den Munitionsarten bleiben seltsam nebulös. Was versteht die dPolG denn unter "geeigneter Munition"? Und vor allem was wird denn bisher verwendet? Wenn rein jagdlicher Einsatz dann Teilmantel? Welche Szenarien gedenkt man munitionstechnisch abzudecken? Wollen die jetzt Spreng- Brand für den Kampf gegen improvisierte Technicals oberbayrischer Taliban oder gehts um massestabile Deformationsgeschosse gegen Personen mit Körperpanzerung oder hinter Deckungen?
Irgendwie wird mir da nicht deutlich was eigentlich das Ziel der Diskussion ist.

Damit hat Bayern sowieso schon eine deutlich massivere Bewaffnung, zumindest was deren Zulässigkeit (nicht identisch mit Verfügbarkeit) angeht, im Vergleich zu anderen Bundesländern. Aus dem PAG ergibt sich auch keine Beschränkung des Einsatzes von Langwaffen gegen Personen, das muss wenn dann auf der Ebene der Dienstvorschriften / Erlasse zu finden sein.



Black Forest
G3 Polizei Baden Württemberg betreffende Anekdote

Rottweil: Salut-Schüsse kamen aus Kriegswaffe

Rottweil - Mit Schüssen aus der Dienstwaffe verabschiedeten am Freitag vor dem Turmfest Rottweiler Polizeibeamte einen langjährigen Kollegen (wir berichteten). Diejenigen, die für diesen "Scherz" bislang nur ein Kopfschütteln übrig hatten, dürften sich jetzt noch mehr wundern: Zum Einsatz mitten in der Innenstadt, am Schwarzen Tor, kam nämlich ein G3.

Solch eine Kriegswaffe aus dem Hause Heckler&Koch findet sich in jedem Revier. Zum Einsatz kommt es in der Regel nur zur Tötung von entlaufenen Schlachttieren – und in Rottweil offensichtlich bei der Verabschiedung von Polizeibeamten in den Ruhestand. Nach Informationen unserer Zeitung gehören die Polizeibeamten, die mit Blaulicht durchs Schwarze Tor fuhren und zwei Platzpatronen abfeuerten, einer Dienstgruppe an. Solche Salut-Schüssen hätten auf ihrer Schicht "Tradition". Ein Schuss soll den Dienstbeginn, der andere das Dienstende symbolisieren.

Rechtliche Grundlage

Verantwortlich für den Einsatz des G3 sei der Dienstgruppenleiter, beziehungsweise seine Vertretung. "Ohne dessen Wissen, kommt ein G3 nicht zum Einsatz", erläutert Polizeisprecher Michael Aschenbrenner vom Polizeipräsidium Tuttlingen auf Anfrage. Das G3 gehöre ebenso wie die Pistole "HK P2000" und die Maschinenpistole (MP3/MP7) zu den Dienstwaffen der Polizei in Baden-Württemberg. Deshalb sei jeder Polizeibeamte zum Führen des G3, auch wenn es sich um eine Kriegswaffe handelt, berechtigt.

Aufgrund dieser rechtlichen Grundlage sieht Frank Grundke von der Staatsanwaltschaft keine Straftat vorliegen. "Möglicherweise handelt es sich um eine Ordnungswidrigkeit, weil die Beamten die Waffe missbräuchlich verwendet haben", erläutert er. Dann kommen sie mit einem Bußgeld davon. Die Aufarbeitung dieses Vorgangs liege in erster Linie bei der Polizei. "Wenn sich ein Beamter innerdienstlich etwas zu Schulden kommen lässt, greift das Disziplinarrecht." Dienstvorschriften seien auf jeden Fall verletzt worden, so Aschenbrenner. Wie er erläutert, werde derzeit noch ermittelt. Dabei gehe man auch der Frage nach, woher die Beamten die Platzpatronen für das G3 hatten.

"Saubere Aufarbeitung"

Aschenbrenner sagt unserer Zeitung gegenüber, dass man intern für diese Aktion kein Verständnis habe. "Solch eine ›Tradition‹ ist mir noch nie zu Ohren gekommen." Auch andere langjährige Polizeibeamte verurteilen die Schussabgabe in der Innenstadt aufs Schärfste. Aschenbrenner betont, dass der Vorfall "sauber aufgearbeitet" werde.

Auch in den sozialen Medien sind die Salutschüsse Thema. Dort gibt es durchaus auch Unterstützung für die Schützen. "Salutschüsse für einen guten Polizist, der in Rente geht, sind kein Gag, sondern ihm zu Ehren." Oder: "Kleinlich...Tut mir leid für die Beamten, die nun dafür gerade stehen können." Und: "Wie manche sich an so Kleinigkeiten aufgeilen können. Bei uns im Dorf wird jede Woche ein Feuerwerk abgebrannt, nur weil jemand Geburtstag hat. Und die anderen Hupen eine halbe Stunde durch die Stadt, nur weil jemand heiratet. Und die Hirnlosen Fahrten durch die Stadt nach einem Fußballspiel finde ich viel schlimmer." "Das hätten die Ordnungshüter nie tun dürfen, Schusswaffe ist kein Spielzeug" – auch solche Meinungen sind auf Facebook zu finden.


Rottweil: Paar bekommt Salut-Schüsse hautnah mit

Rottweil - Ja, es hat kräftig geknallt. Ja, die Schüsse mitten in der Innenstadt kamen aus einem G3. Und ja, besonders überlegt war die Aktion offensichtlich nicht. Das Paar Chris Blomen-Pfaff und Andreas Seger haben die Salutschüsse der Rottweiler Polizisten am Donnerstag vor dem Turmfest unmittelbar miterlebt. "Von Rumballern", wie in anderen Medien zu lesen war, könne aber keine Rede sein.

Sie wohnen in Bad Ems, sind in Rottweil zu Besuch, und sitzen am besagten Freitag vor einem Café in der Fußgängerzone. Es regnet, sie sind die einzigen Gäste im Außenbereich. Zwei Polizeifahrzeuge fahren gegen 20 Uhr mit Blaulicht durchs Schwarze Tor, parken, vier uniformierte Beamte steigen aus. "Erst dachten wir: Was machen die denn da?" Die Polizisten lachen, die Stimmung ist gut. Schnell wird klar, dass es sich hier nicht um einen Einsatz handelt.

Beginn und Ende

"Einer der Polizisten holte vom Rücksitz eines Fahrzeuges ein Teil, welches wie ein Schnellfeuergewehr aussah. Er rief uns aus einer Entfernung von etwa zehn Metern sinngemäß zu: ›Haltet euch mal die Ohren zu, es wird gleich laut!‹ Im nächsten Moment, zu schnell, um uns zu schützen, zerriss ein sehr lauter Schuss die abendliche Stille", schildert das Paar die Situation gegenüber unserer Zeitung. Es knallt noch mal gen Himmel. Dieses Mal sind die zwei gewarnt, sie halten sich die Ohren zu.

Für diese beiden Salutschüsse, die den Beginn und das Ende einer Dienstzeit symbolisieren sollen, stecken die Beamten in den kommenden Tagen viel Kritik ein – nicht nur aus den eigenen Reihen. Auch das Paar betitelt diesen Teil der Aktion als ein absolutes "No Go".

Was dann aber an jenem Abend folgt, zeigt noch eine andere Seite dieses Vorfalls. Unter den vier Beamten befindet sich ein Polizist, der vier Jahrzehnte lang im Streifendienst tätig gewesen ist. Dieser Tag ist sein letzter vor der Pensionierung. Obwohl er gesundheitlich angeschlagen ist, hat er sich in all den Jahren nie "weggeduckt", ist immer im Schichtdienst geblieben, schildern seine Kollegen. Er ist beliebt; wohl das, was man einen "guten" Polizisten nennt.

Ein letztes Mal fahren seine Kollegen an diesem Tag mit ihm Streife durch "sein Revier". Über Funk wünschen ihm Kollegen des Polizeipräsidiums Tuttlingen alles Gute für den Ruhestand. Im dortigen Führungs- und Lagezentrum weiß man von der "Ehrenrunde", man hat sie angekündigt. Die Fahrt geht am Bahnhof vorbei, ein paar Mal durch die Innenstadt, schließlich zum Schwarzen Tor. Immer mit Blaulicht, ohne Signal. Der Fast-Pensionär ist eng mit der Rottweiler Fasnet verbunden. Was liegt da näher, als ihn am Schwarzen Tor einen gebührenden Abschied zu bereiten?

Letztes Mal in Uniform

Der Schichtführer findet vor Ort die passenden Worte. Die Situation geht Beobachtern ans Herz. Handys werden gezückt, Fotos geschossen. Ein letztes Mal in Uniform, mit den Kollegen, alle zusammen vorm Rottweiler Wahrzeichen. Zehn, 15 Minuten dauert die "Verabschiedung". Zwischen den Beamten und dem Ehepaar kommt es zu einem netten Wortwechsel. Man wünscht sich einen schönen Feierabend. "Dann steigen die Polizisten in die beiden Autos und fahren nach unten durch die Hauptstraße davon."

Von den Schüssen abgesehen, hat das Ehepaar für die Aktion und für die Beamten "viel Verständnis". Deshalb melden sie sich einen Tag später auch im Rottweiler Revier und schildern ihre Sicht der Dinge. "Rumgeballert wurde definitiv nicht."

Die Verabschiedung im Herzen von Rottweil sei als nette Idee gedacht gewesen, erläutert einer der beteiligten Beamten gegenüber unserer Zeitung. "Wir wollten niemanden erschrecken, sondern dem Kollegen eine Freude bereiten." Mit etwas Abstand gibt er aber auch unumwunden zu: "Die Salutschüsse waren eine spontane Idee. Und sicher nicht die cleverste."
goschi
Gibts eine Quelle?
Das klingt eher nach Facebook-Kommentar, letzteres wie direkt aus einer identitären-Gruppe...
Dave76
Die ersten beiden sind Artikel aus dem 'Schwarwälder Boten', der letzte Text ist von einem Blog namens 'Rottweil Blog':

Rottweil: Salut-Schüsse kamen aus Kriegswaffe

Rottweil: Paar bekommt Salut-Schüsse hautnah mit

Ojerum! Polizei knallt mit G3 Platzpatronen!

Warum man das nicht als Zitate kenntlich macht und die Quellen nicht verlinkt ist mir rätselhaft.
goschi
kurz in den Blog reingeschaut, kotz.gif
Mit Identitären und sonstigem rechten Schmodder hatte ich recht... hmpf.gif

Sowas lassen wir als Quelle bitte ab sofort sein!

goschi (admin)
General Gauder
Ernst Jünger Schreibt in seinem Buch In Stahlgewittern ja das die Briten Kugelbomben eingesetzt haben, kann es sein das er damit die Milles Bomb meinte?

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/comm...rsion_Fusil.jpg

Nite
Ich denke ja, hier noch einmal die Stelle zur Verdeutlichung:
ZITAT
Ich war der sechsten Kompanie zugeteilt und rückte einige
Tage nach meiner Ankunft als Führer einer Gruppe mit in
Stellung, wo mir gleich durch einige englische Kugelminen der
Empfang bereitet wurde. Das waren gestielte und mit Sprengstoff
gefüllte Geschosse aus sprödem Eisen, deren Form man sich am
besten vergegenwärtigt, wenn man sich von einer HundertpfundHantel
eine der beiden Kugeln abgeschnitten denkt. Ihr
Abschuß war dumpf und undeutlich und wurde häufig durch
Maschinengewehrfeuer getarnt.

Klingt sehr nach der "Mills Bomb" in der Ausführung als Gewehrgranate.
Styx
Ich denke nicht das er die Mills Bomb meinte, eher denk ich bei der Beschreibung an die alten Mörser aus dem ersten WK. Z.B. der 1,75 inch Vickers Graben Mörser hatte Geschoße die zur Beschreibung passen und deren Einschlag auch deutlich mehr Eindruck hinterlassen als der einer Handgranate.
SLAP






2-inch howitzer [Wikipedia]
General Gauder
Tja es gibt wohl nichts was man hier nicht erfahren kann xyxthumbs.gif
agdus
Kann mir einer erklären, wieso deutsche Soldaten bei nem Besuch in Brasilien im Wüstentarnanzug herumrennen und nicht in grün?
Standard Uniform ist doch grün, oder ist das jetzt mittlerweile komplett frei? (Bei der Umgebung auch sinnfrei)

Neuer Link
Praetorian
ZITAT(agdus @ 10. Jan 2018, 16:45) *

Da ist was bei der Verlinkung schiefgelaufen...
Col. Breytenbach
In Anlehnung an die Trageweise "Sommeranzug"?

ZITAT
Südlich des 40. Breitengrades
wird im Allgemeinen der
Sommeranzug, sandfarben
getragen.
Nördlich davon kann – abhängig
von den klimatischen Bedingungen
und angelehnt an die
Anzugregelung des Gastlandes –
der Sommeranzug, sandfarben
getragen werden.
Dies gilt gegenwärtig für:
die USA, Kanada, Spanien,
Portugal, Italien, Griechenland,
die Türkei und Südfrankreich.
H.Macher
http://cdn1.spiegel.de/images/image-1246020-860_galleryfree-cews-1246020.jpg

kennt jemand diese AR Variante?
Glorfindel
Türkisches MPT-76.
Bullet_Tooth
Ich bin nicht ganz sicher ob das Thema hier schon mal behandelt wurde: Gibt es einen Grund warum die Wehrmacht im zweiten Weltkrieg so lange noch Karabiner eingesetzt hat während viele Alliierte schon halbautomatische Gewehre benutzt haben? Ich weiß man kam später auf das Gewehr 43 und Sturmgewehr 44 aber die hauptwaffe blieb ja doch der Karabiner 98k so weit ich weiß. War der Grund in einer "Tradition" bzw "Angst vor neuem" oder vielleicht einfach in Rohstoffmangel zu finden?

Danke schon mal :-)

Grüße
Bullet_Tooth
Seydlitz
Die einzigen Alliierten, welche hauptsächlich Halbautomaten eingesetzt haben waren die USA, wenn ich mich jetzt richtig erinnere. Bei denen wurde halt auch ihre mehr oder weniger gesamte Armee innerhalb weniger Jahre komplett neu aufgestellt und ausgerüstet. Das man dann leichter ein neues Konzept einführen kann, ist zumindest nahe liegend. Die Sowjetunion setzte zwar ebenfalls Halbautomaten ein, aber in deutlich geringeren Umfang, die Hauptbewaffnung an reiner Anzahl dürften auch hier Karabiner gewesen sein.
Großbritannien und zugehörige Empire Truppen haben gar keine Halbautomaten eingesetzt, oder?
Und die Wehrmacht hatte nun mal eine ganze Menge an Problemen, gerade in der zweiten Hälfte des Krieges, da stand eine Neubewaffnung des einzelnen Soldaten ziemlich weit hinten auf der Liste. Man hat halt nur begrenzt Industriekapazitäten zur Verfügung.
Bei Kriegsausbruch bestand wenig Bedarf an einer Ersatzbeschaffung der Karabiner, das war wie gesagt Standard in nahezu allen Armeen.

Und ich würde die Vorteile eines halb oder gar Vollautomatischen Gewehres gegenüber einem Karabiner in einem Scenario wie dem zweiten Weltkrieg auch nicht überschätzen. Andere Waffensysteme entscheiden solche Konflikte.
Auch darf man nicht annehmen das z.B. die Infanterie sich hauptsächlich auf den K98 abstützte, in Angriff und Verteidigung waren andere Waffen wesentlich wichtiger und auch dementsprechend vorhanden. Sprich Maschinengewehre, Maschinenpistolen, Handgranaten..
wittmann456
Die Russen hatten ab '41 ne Menge MPs, teilweise genug um ganze Bataillone damit auszurüsten. Bis Kriegsende wurde bei denen der Karabiner in den Infanterieverbänden immer seltener.

Wie der Name schon sagt; das StG44 kam erst '44 (oder Mitte '43?) richtig in Produktion nachdem es Hitler früher schon mal verworfen hatte. Man hatte dann als erstes eine ganze Division damit ausgestattet, also jeder Infanterist kriegte ein StG (nebst MG42 und ein paar einzelnen Kar98). Die Soldaten an der Front waren hell begeistert, aber die Industrie kam einfach nicht nach. Ich glaub die Wehrmacht plante 4 Mio davon herzustellen, geschafft haben sie aber nur 400'000. Also viel zu wenig, aber grundsätzlich war das StG44 schon '42 mehr oder weniger fertig entwickelt. Gegen Ende des Krieges kam dann das Stg45(M) welches halb so teuer war wie ein StG44 oder Kar98k. Man könnte nun selber Mutmaßungen anstellen in welchen Zahlen ein billiges StG45(M) produziert worden währe wenn es bereits '42 zur Verfügung stand, 2 Mio oder mehr? Aber die Deutsche Industrie wahr da halt noch nicht voll auf dem Quantität statt Qualität Trip.
400plus
G und K43 gab es noch, aber da kam man auch nur auf rund 450.000 ab 1943.
EK 89/2
Man darf auch nicht vergessen, dass es in den Armeeführungen große Vorbehalte gegen automatische Waffen gab.
Es wurde (sicher nicht zu Unrecht) eine Munitionsverschwendung vermutet.
Wenn ich es richtig in Erinnerung habe (an meine Bücher komme ich erst am WE wieder ran) wurden auf deutscher Seite automatische Waffen in großen Stil erstmals im Kessel vom Tscherkassy eingesetzt.
Dort war die Truppe vom Soldaten bis zum General von diesen Waffen begeistert und hat auch nachdrücklich eine Flächendeckende Einführung verlangt.
Aber als man das Potential der neuen Waffe erkannt hatte war es halt schon zu spät und man konnte die Umrüstung nicht mehr stemmen.
Das Gewehr 43 ist ja noch in einigermassen nennenswerten Stückzahlen ausgegeben worden, während man das StGw 44 ja nur in recht kleinen Mengen zur Verfügung hatte.
Nicht zu vergessen, das das StGw 44 ja auch andere Muntion als K98 und G43 brauchte und damit auch noch eine neue Logistikkette benötigt wurde.

der_finne
ZITAT(wittmann456 @ 15. Mar 2018, 14:02) *
Die Russen hatten ab '41 ne Menge MPs, teilweise genug um ganze Bataillone damit auszurüsten. Bis Kriegsende wurde bei denen der Karabiner in den Infanterieverbänden immer seltener.

Wie der Name schon sagt; das StG44 kam erst '44 (oder Mitte '43?) richtig in Produktion nachdem es Hitler früher schon mal verworfen hatte. Man hatte dann als erstes eine ganze Division damit ausgestattet, also jeder Infanterist kriegte ein StG (nebst MG42 und ein paar einzelnen Kar98). Die Soldaten an der Front waren hell begeistert, aber die Industrie kam einfach nicht nach. Ich glaub die Wehrmacht plante 4 Mio davon herzustellen, geschafft haben sie aber nur 400'000. Also viel zu wenig, aber grundsätzlich war das StG44 schon '42 mehr oder weniger fertig entwickelt. Gegen Ende des Krieges kam dann das Stg45(M) welches halb so teuer war wie ein StG44 oder Kar98k. Man könnte nun selber Mutmaßungen anstellen in welchen Zahlen ein billiges StG45(M) produziert worden währe wenn es bereits '42 zur Verfügung stand, 2 Mio oder mehr? Aber die Deutsche Industrie wahr da halt noch nicht voll auf dem Quantität statt Qualität Trip.


Soweit ich weiß ist das mit der Quali nicht ganz richtig, da das Gehäuse des Stg bereits in Blechprägetechnik hergestellt wurde und afaik auch nicht so extrem langlebig war. Das 45er Modell war dann nur noch mal günstiger, hauptsächlich dadurch das es (das erste) mit einem Rollenverschluss war, wodurch die Produktion noch simpler wurde.

Witzigerweise wäre der Rollenverschluss die Lösung für das Problem des G41 gewesen. Wie der Name schon sagt war man auch in D dem Halbautomaten schon recht früh auf der Spur, allerdings mit so... seltsamen Vorderungen das erst mal nix brauchbares dabei rauskam. So durfte der Lauf nicht angebohrt werden (was schlecht ist wenn man ein Gassystem einbauen will/muß). Ein Rückstoßlader wäre noch denkbar gewesen, da gab es ja gefühlt 1000 Konzepte, geworden ist es dann jenes fehleranfällige System mit der Gas"entnahme" bzw Aufnahme an der Mündung. Was nicht so recht funktionierte.
Ferrus_Manus
ZITAT(der_finne @ 15. Mar 2018, 21:57) *
. Wie der Name schon sagt war man auch in D dem Halbautomaten schon recht früh auf der Spur, allerdings mit so... seltsamen Vorderungen das erst mal nix brauchbares dabei rauskam.


Dabei gab es schon deutlich früher Waffen die mit etwas Arbeit besser funktioniert hätten. Deutschland hatte ja zum Beispiel nach der Annektion der Tschechoslowakei Zugriff auf das ZH-29 und das ZK-391 der Waffenfabrik Brünn oder das CZ-38 von CZ. Aber scheinbar waren die Nazis zu Stolz um eine ausländische Waffe zu benutzen (was ironisch ist wenn man überlegt das dass G43 auf dem SVT-38/40 basiert). Rheinmetall hatte zum Beispiel schon 1928 ein Gewehr am Start das am dem Wettbewerb in den USA teilnahm aus dem später das M1 Garand vor ging, das Rheinmetall Modell 1928. Und noch davor hatte die deutsche Armee ja Erfahrungen mit dem Mondragon und dem Mauser Selbstladegewehr gemacht, aber bis Kriegsbeginn hatte es niemand wirklich für nötig gehalten ein Selbstladegewehr zu beschaffen. Was das angeht war Deutschland ein ziemlicher Spätzünder. Selbst die Polen hatten mit dem wz.38M schon 1939 eine fast serienreife Waffe zur Verfügung.
400plus
ZITAT(Ferrus_Manus @ 15. Mar 2018, 22:59) *
Aber scheinbar waren die Nazis zu Stolz um eine ausländische Waffe zu benutzen (was ironisch ist wenn man überlegt das dass G43 auf dem SVT-38/40 basiert).


Das ist mir da ein wenig zu viel hinein interpretiert. Beim den Panzern 35 und 38 hatte man auch keine Skrupel wink.gif
Ferrus_Manus
ZITAT(400plus @ 15. Mar 2018, 23:09) *
Das ist mir da ein wenig zu viel hinein interpretiert. Beim den Panzern 35 und 38 hatte man auch keine Skrupel wink.gif


Gut, das mag vielleicht auch daran liegen das die Entscheider bei der Panzertruppe da andere Prioritäten hatten.
Hummingbird
ZITAT(Ferrus_Manus @ 15. Mar 2018, 23:13) *
Gut, das mag vielleicht auch daran liegen das die Entscheider bei der Panzertruppe da andere Prioritäten hatten.
Das Deutsche Reich hat allerhand Beutewaffen eingesetzt. Auch Handwaffen. Durch den hohen Bedarf war man da wenig wählerisch. Spontan fällt mir die Browning High Power ein, die nach der Okkupation Belgiens in den FN Werken weiter produziert wurde.
Ferrus_Manus
ZITAT(Hummingbird @ 15. Mar 2018, 23:45) *
Das Deutsche Reich hat allerhand Beutewaffen eingesetzt. Auch Handwaffen. Durch den hohen Bedarf war man da wenig wählerisch. Spontan fällt mir die Browning High Power ein, die nach der Okkupation Belgiens in den FN Werken weiter produziert wurde.


Das ist mir auch bekannt. Aber ich verstehe halt nicht wieso sie das ZH-29 nicht einfach weiter produziert haben für den eigenen Bedarf. Die Waffen-SS hat ja viele Waffen
von Brünn und CZ benutzt weil sie nur begrenzten Zugriff auf die Standardwaffen der Wehrmacht hatten zu Beginn des Krieges. Deshalb wundert es mich das dass ZH-29 nicht in den Händen der Waffen-SS aufgetaucht ist.
Hummingbird
Weil die Doktrin für Selbstladegewehre keinen Platz gesehen hat. Es war vorgesehen den Feuerkampf der Infanteriegruppe hauptsächlich mit dem Maschinengewehr zu führen.Ein Umdenken ist erst gegen Kriegsende eingetreten, als der Gegner massiv mit automatischen Waffen ausgerüstet war.
Schwabo Elite
ZITAT(Ferrus_Manus @ 15. Mar 2018, 23:13) *
ZITAT(400plus @ 15. Mar 2018, 23:09) *
Das ist mir da ein wenig zu viel hinein interpretiert. Beim den Panzern 35 und 38 hatte man auch keine Skrupel wink.gif


Gut, das mag vielleicht auch daran liegen das die Entscheider bei der Panzertruppe da andere Prioritäten hatten.


Bei der Menge an tschechischen, polnischen, sowjetischen, französischen und britischen Beutewaffen, die man auch im Bereich Handfeuerwaffen eingesetzt hat, ist das unwahrscheinlich, dass es um Skrupel ging.
SailorGN
Es gab für quasi alle "fremden" Linienwaffen eine entsprechende Bezeichnung und Vereinnahmung durch die Heeresbehörden, Skrupel hatte man nie, vor allem nicht, wenn die jeweilige Waffe Lücken schloss und halbwegs in die Munitionslogistik passte.

Neben dem MG war eine wichtige Waffe der Infanterie auch die Handgranate, beruhend auf den Erfahrungen des Ersten Weltkrieges. Wurde hier ja schon beschrieben.

Wichtiger Punkt für alle Handfeuerwaffen aus "deutscher" Produktion (also auch aus den besetzten Gebieten) war der Versuch, spanende Bearbeitung so weit wie möglich zu reduzieren bzw. zu standartisieren (auf Blechpräge- und Dreh- statt Frästeile). Dem sind auch etliche Projekte zum Opfer gefallen, gleichzeitig wurden eben MG42 und andere Blechprägewaffen aus der Taufe gehoben.
Forodir
Forgotten Weapons hat da gute Beiträge, die auch die Hintergründe anreißen, hier mal ein Beitrag aus einer ganzen Reihe.

Evolution Sturmgewehr
xena
Sämtliche Literatur, die sich damit befasst beschreibt es so, dass das Deutsche Heer in Sachen Gewehr extrem konservativ war. Entwicklungen gab es schon vor dem Krieg, aber die Wehrmacht hat das nicht im geringsten beeindruckt. Lediglich die Amis waren neuen Technologien schon immer aufgeschlossen. Man hat schon in den 20er Jahren nach einem neuen Gewehr für das Springfield gesucht und Mitte der 30er Jahre, also weit vor der 2.WK bedingten Neuausrüstung der Army, eingeführt. Natürlich hat es etwas gedauert, bis es das Springfield überall abgelöst hat. In Europa war man allgemein etwas zurückhaltender. Die Briten hatten ja auch kein automatisches Gewehr, eben so wenig die Franzosen und Italiener. Aber überall gab es entsprechende Entwicklungen. Während alle schon in den 20ern und 30ern MPis entwickelt haben, waren die Engländer extrem spät dran damit und haben erst 1941 ihre Sten eingeführt. Die waren also noch konservativer als die Deutschen.
Hummingbird
Ich meine mich zu erinnern Fritz Hahn, Waffen und Geheimwaffen des Deutschen Heeres 1933-1945 entnommen zu haben, dass zu dem Zeitpunkt als die Ostfront in die Defensive überging, pro Tag und Kopf durchschnittlich nur 4 Patronen 8x57 zur Verfügung stand. "Munitionsverschwendung" war also eine durchaus berechtigte Sorge.
SailorGN
Die Briten hatten aber auch mit Lewis und später Bren lMgs, um die sie ihre Gruppenorganisation aufbauen konnten. Man darf auch nicht vergessen, dass die Wehrmacht bereits in den 30igern MPs orderte, die SS bekam 1936 mehrere tausend EMP 36. 39 wurden 5400 MP38/40 an das Heer geliefert, 40 erhielt die Wehrmacht (H, M, Lw) schon 115.000 Mps, 41 waren 240.000, 42 fiel die Zahl auf 90.000, 43 gabs 230.000 und 44 noch 84.000. Der Einbruch 42 ist wohl auf die Umstellung der Produktion zur MP 44 bei Haenel zurückzuführen.

Nach Herstellungsaufwand/-Kosten waren MP38 und 40 mit 57/60 RM billiger als ein K98k (70RM). Die MP44 kommt auf 66RM, das G43 kostete 150 EM (zum Vergleich, ein MG 42 250RM).

Ferrus_Manus
ZITAT(xena @ 16. Mar 2018, 16:43) *
Sämtliche Literatur, die sich damit befasst beschreibt es so, dass das Deutsche Heer in Sachen Gewehr extrem konservativ war. Entwicklungen gab es schon vor dem Krieg, aber die Wehrmacht hat das nicht im geringsten beeindruckt. Lediglich die Amis waren neuen Technologien schon immer aufgeschlossen. Man hat schon in den 20er Jahren nach einem neuen Gewehr für das Springfield gesucht und Mitte der 30er Jahre, also weit vor der 2.WK bedingten Neuausrüstung der Army, eingeführt. Natürlich hat es etwas gedauert, bis es das Springfield überall abgelöst hat. In Europa war man allgemein etwas zurückhaltender. Die Briten hatten ja auch kein automatisches Gewehr, eben so wenig die Franzosen und Italiener. Aber überall gab es entsprechende Entwicklungen. Während alle schon in den 20ern und 30ern MPis entwickelt haben, waren die Engländer extrem spät dran damit und haben erst 1941 ihre Sten eingeführt. Die waren also noch konservativer als die Deutschen.


Wobei es bei den Franzosen nicht an Versuchen gemangelt hätte. Die hatten ja schon im ersten Weltkrieg funktionelle Halbautomaten wie das Fusil Automatique Modèle 1917 (aka RSC M1917 bzw. M1918), das Meunier-Gewehr oder der Ribeyrolles 1918 Automatik-Karabiner. Da war es eher eine Geldfrage das die Waffen nicht in größeren Mengen eingeführt wurden. Und das halbautomatische Gewehr was wir heute als MAS-49 kennen war schon vor der Eroberung Frankreichs durch die Nazis als MAS-40 in Kleinserien-Produktion. Die Invasion verhinderte dann natürlich die weitläufigere Einführung der Waffe.
der_finne
ZITAT(Hummingbird @ 15. Mar 2018, 23:57) *
Weil die Doktrin für Selbstladegewehre keinen Platz gesehen hat. Es war vorgesehen den Feuerkampf der Infanteriegruppe hauptsächlich mit dem Maschinengewehr zu führen.Ein Umdenken ist erst gegen Kriegsende eingetreten, als der Gegner massiv mit automatischen Waffen ausgerüstet war.



Naja das G41 wurde, wie der Name schon sagt, 1941 eingeführt. Es wurde also schon früher ein gewisser Bedarf erkannt.

@Ferrus

Ja die Waffen sind mir bekannt (ich schaue Ian auch gerne zu). Das polnische Gewehr hatte imo am meisten Potential, nebenbei hatten auch die Italiener ne ganze Reihe Rückstoßlader in der Entwicklung, einer wurde afaik auch 40 rum eingeführt, aber dann wieder aus dem Programm genommen da sie zur alten 6,5mm zurück sind. Wobei ich von denen nicht so viel halte.
Wenn man sich überlegt das das Stg 1942 praktisch schon fertig war, hätte man gleich alles darauf setzen sollen. Das polnische Gewehr hingegen hat halt noch den Vorteil das es sogar in 7,92 Mauser entwickelt wurde und noch früher zur Verfügung gestanden hätte, die Zukunft war das aber nicht. Sieht man ja z.B. auch nach Kriegsende bei den Russen.
Ferrus_Manus
ZITAT(der_finne @ 17. Mar 2018, 00:03) *
Das polnische Gewehr hingegen hat halt noch den Vorteil das es sogar in 7,92 Mauser entwickelt wurde und noch früher zur Verfügung gestanden hätte, die Zukunft war das aber nicht.


Das ZH-29 war ja auch in 8mm Mauser. Das Hauptproblem bei der Waffe war wie jemand ja schon richtig bemerkt hatte das es viele gefräste Teile hatte.
Hummingbird
ZITAT(der_finne @ 17. Mar 2018, 00:03) *
ZITAT(Hummingbird @ 15. Mar 2018, 23:57) *
Weil die Doktrin für Selbstladegewehre keinen Platz gesehen hat. Es war vorgesehen den Feuerkampf der Infanteriegruppe hauptsächlich mit dem Maschinengewehr zu führen.Ein Umdenken ist erst gegen Kriegsende eingetreten, als der Gegner massiv mit automatischen Waffen ausgerüstet war.



Naja das G41 wurde, wie der Name schon sagt, 1941 eingeführt. Es wurde also schon früher ein gewisser Bedarf erkannt.
Natürlich, aber dabei ging es zunächst nicht darum die Repetiergewehre zu ersetzen. Das G41 war erst mal ein Truppenversuch und hat eher den Kritikern von Selbstladern Argumente geliefert.
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