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Vollansicht: F126/Mehrzweckkampfschiff 180
WHQ Forum > Technik > Schiffe
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Merowinger
Ich vermute, dass den Norwegern das MKS180 zu teuer und zu gross sein wird. Die werden absehbar auch mehr als ein einziges Schiff haben wollen um einen einsamen Elefanten zu vermeiden. Die Frage ist, ob die zwei britischen Bauprogramme zu nördlichen Gewässern passen (Type 26 hat ja schon 2x im Ausland erfolgt gehabt), oder ob das kleinere NL/BE Programm den Norwegern besser gefällt.
v. Manstein
Kommt die MKS 180 Entscheidung nicht mehr 2019?

Kolportiert wurde doch immer, dass die Entscheidung zur Anschaffung bzw. die Epl. 14-Vorlage im 2. HJ in den HH-Ausschuss gehen sollte... wir haben Mitte Dezember. Bisher wurde dazu nichts entschieden und steht auch nicht an.
Weis jemand mehr?
400plus
Siehe meinen Beitrag oben vom März, könnte auch gut März 2020 werden.
Schwabo Elite
Alles wie letztes Jahr.
Praetorian
Damen hat die Ausschreibung für den Bau der MKS180 gegen GNY gewonnen:

Wiegold
ede144
ZITAT(Praetorian @ 13. Jan 2020, 19:09) *
Damen hat die Ausschreibung für den Bau der MKS180 gegen GNY gewonnen:

Wiegold


Endlich geht es voran. Mal abwarten, ob GNY Protest einlegt. Natürlich könnte man da kreativ sein und den Auftrag auf 6 Einheiten erweitern und GNY baut die zwei zusätzlichen Einheiten nach den Plänen von Damen.
Aber sowas kriegt man heute politisch nicht hin. Ein Helmut Schmidt würde das regeln wink.gif
v. Manstein
Es sind sowieso 6 Einheiten geplant. Und nein, das macht leider keinen Sinn
KSK
ZITAT(v. Manstein @ 13. Jan 2020, 21:25) *
Es sind sowieso 6 Einheiten geplant.

Aber noch nicht vergeben? Die Artikel die aktuell so zu finden sind sprechen durchgängig von 4 Einheiten, z.B: https://www.handelsblatt.com/politik/intern...f/25429278.html
Praetorian
Es sind auch nur vier finanziert bisher, auch wenn seitens der Marine sechs gewünscht sind. Ursprünglich sollte über die zwei zusätzlichen Einheiten erst um 2030 entschieden werden, VdL hat das 2017 vorgezogen. Jetzt sollen 5 und 6 als zweites Los relativ zeitnah nachgeschoben werden.
Thomas
Ich bin gerade etwas ambivalent. Einerseits weiß ich, daß Damen Special shipbuilding & Military (oder wie heißen die aktuell?) Durchaus dazu in der Lage ist Kriegsschiffe zu bauen, allerdings meldet sich auch mein Nationalstolz mit Protest. Zu gut erinnere ich mich an rostende Waschbecken und Gammel auf niederländischem Kriegsblech...

Aber schön, dass es endlich eine Entscheidung gibt.
plumbum
Das geht mir ähnlich, vielleicht war es ja wirklich aus Kalkül um dafür ein paar U-Boote für die Holländer bauen zu dürfen.
Schwabo Elite
Das Mantra ist doch: Europa wird nicht alle militärischen Flugzeugproduzenten und Schiffswerften halten können. Manche werden sich durch Spezialisierung retten, andere wird man dadurch am Leben erhalten, dass man künftig wieder mehr Einheiten ordert. Aber das trotzdem werden ein paar Player verschwinden, wenn Europa weiter zusammenwächst.
400plus
Und Blohm & Voss geht bei der ganzen Geschichte ja auch nicht leer aus.
plumbum
Und die Kompetenz im Kriegsschiffbau geht ja auch nicht direkt verloren, TKMS baut / bietet ja immer noch Fregatten für andere Marinen.
400plus
Hier übrigens noch die Pressemitteilung von Damen.
Praetorian
Die Kommentare zum Wiegold-Artikel sind amüsant zu lesen. Während bei nationalen Vergaben sonst immer gemeutert wird, dass keine freie Ausschreibung vorgenommen wurde, wird bei einer ins Ausland vergebenen freien Ausschreibung jetzt gemeutert, dass die nationale Schiffbauindustrie nicht subventioniert wird.
evil-twin
So sieht übrigens der Damen-Entwurf zu MKS180 aus dem Angebot aus:
https://twitter.com/chiefdeunavy/status/121...4388408320?s=20
Praetorian
Dafür, dass Damen betonte, explizit nicht ihre Omega-Fregatte anzubieten, sieht das der Omega-Fregatte sehr ähnlich smile.gif
400plus
ZITAT(Praetorian @ 14. Jan 2020, 18:40) *
Dafür, dass Damen betonte, explizit nicht ihre Omega-Fregatte anzubieten, sieht das der Omega-Fregatte sehr ähnlich smile.gif


Hast du Hoffnung, dass man sich doch noch in Richtung 6000 Tonnen bewegt? wink.gif
Praetorian
ZITAT(400plus @ 14. Jan 2020, 18:44) *
ZITAT(Praetorian @ 14. Jan 2020, 18:40) *
Dafür, dass Damen betonte, explizit nicht ihre Omega-Fregatte anzubieten, sieht das der Omega-Fregatte sehr ähnlich smile.gif


Hast du Hoffnung, dass man sich doch noch in Richtung 6000 Tonnen bewegt? wink.gif

Das nun nicht.
Die FFI, die Damen auf der IndoDefence präsentiert hat, hatte rund 6000 Tonnen weil in Indonesien ein Bedarf in etwa dieser Größe gesehen wird. Omega ist aber ein Familienkonzept, das skaliert werden kann. Entsprechendes hat Damen zum Beispiel mit der Sigma-Familie eine Größenordnung drunter ja bereits gezeigt und fährt international sehr erfolgreich damit. Sigma deckt drei Größenkategorien von 59 m/750 ts bis 108 m/2600 ts ab. Ich erwarte, dass die Omega-Familie ähnlich flexibel gestaltet werden und damit durchaus auf die 9000 ts eines MKS 180 skaliert werden kann.

Optisch sind sie sich ja nun durchaus ähnlich:


MKS 180


FFI/Omega 6000 ts
Merowinger
Ich fasse zusammen: Klassisch deutsches Arrangement auf Basis von Type 26, Zumwalt Brücke und abgeschnittenem Thales integrated mast. Keine modischen Experimente mit dem Bug, auch Schanzkleid und Nocks wie gehabt.
400plus
ZITAT(Praetorian @ 14. Jan 2020, 18:28) *
Die Kommentare zum Wiegold-Artikel sind amüsant zu lesen. Während bei nationalen Vergaben sonst immer gemeutert wird, dass keine freie Ausschreibung vorgenommen wurde, wird bei einer ins Ausland vergebenen freien Ausschreibung jetzt gemeutert, dass die nationale Schiffbauindustrie nicht subventioniert wird.


biggrin.gif Ja, ich musste auch ein wenig schmunzeln. Damned if you do, damned if you don't wink.gif

Interessanter fand ich dort allerdings diesen Link:
https://www.reuters.com/article/germany-war...s-idUSL8N29I5MY

"Dutch shipyard Damen made the only feasible offer to build Germany’s new warship MKS 180 in an alliance with its German partner Luerssen, two people familiar with the decision told Reuters on Monday."

Das Angebot von GNY wurde offenbar nicht als besonders kompetitiv angesehen...
sqcic
Gibt es zu dem Entwurf schon handfestere/genauere Eckdaten als z.B. das "bis zu 9000 Tonnen" der BW-Infoseite?
v. Manstein
Ja gibt es
Die MKS Mehrzweckkampfschiff 180 werden die größten Kampfschiffe der Marine seit ihrer Gründung: Geplant sind zurzeit rund 163 Meter Länge und 10.400 Tonnen Wasserverdrängung – eine stabile Plattform für den Nordatlantik


Quelle: bundeswehr.de

Die Frage, die ich mir gerade stelle ist, sind das dann offiziell Kreuzer? Verglichen mit Zerstörern wie der Arleigh-Burke-Klasse ist das MKS180 ja ne Nummer größer?
wARLOCK
Das ist ganz schön viel Schiff hmpf.gif
Gibts bei der Bewaffnung irgendwelche Überraschungen zu erwarten, oder läuft es auf eine F125 plus 1-2 VLS-Module hinaus?
schocher
Ich bekomme die angepeilte Tonnage noch nicht mit der Abbildung des Entwurfs zusammen. confused.gif Wir reden hier von der Tonnage einer Ticonderoga-Klasse. Diese hat jedoch fast 400 Mann Besatzung und 122 VLS-Zellen. Der Entwurf sieht eher nach einer 6000 Tonnen Fregatte mit dementsprechender Anzahl an Effektoren aus. hmpf.gif
plumbum
Tonnage muss ja nicht zwangsläufig mit mehr Bewaffnung einhergehen sondern kann auch eine höhere Standfestigkeit bedeuten. Die Effektoren einer F125 bekomme ich ja auch auf ein deutlich kleineres Schiff (z.B. Korvette)
wARLOCK
Völlig richtig, allerdings hieß es nach der doch einigermaßen schwachbrüstigen F125, dass die MKS180 wieder mehr Durchsetzungsfähigkeit erhalten sollen.
schocher
Das die Tonnage nicht direkt mit der Anzahl der Effektoren zu korrelieren ist, leuchtet mir ja ein, jedoch erwartet man bei einem Schiff, bei dem das "K" für Kampf stehen soll etwas mehr Bums.

Außerdem ist die Besatzungsstärke der MKS 180 halb so groß wie die der Ticonderoga-Klasse. Sprich mehr Platz für Technik und Ressourcen.

P.s. Zu den Effektoren der F125 gehören jedoch auch die vier Einsatzboote und zwei Bordhubschrauber und da wird es bei einer Korvette schon knapp.

Thomas
Man mehr Tonnage (und damit Platz) auch für ein revolutionäres neues Konzept nutzen. Es ist streng geheim und nur wenigen bekannt. Es nennt sich Komfort für die Besatzung. Ich weiß. Das ist traditionell auf deutschem Kriegsblech verpönt... wink.gif
wARLOCK
ZITAT(Thor=LWN= @ 16. Jan 2020, 07:35) *
Man mehr Tonnage (und damit Platz) auch für ein revolutionäres neues Konzept nutzen. Es ist streng geheim und nur wenigen bekannt. Es nennt sich Komfort für die Besatzung. Ich weiß. Das ist traditionell auf deutschem Kriegsblech verpönt... wink.gif


Dann macht das natürlich auch Sinn, das Akronym dann aber bitte auch auf Mein KriegsSchiff 180 ändern biggrin.gif

Das mehr Tonnage nicht zwingend mehr Effektoren bedeutet will mir ja einleuchten, und gerade die F125 wurden nicht zuletzt als SEKM-Taxi beschafft. Aber auch ein MKS180 wäre- abgesehen von einigen sehr wenigen Seeziel-FK- doch gänzlich auf Defensive getrimmt. Oder übersehe ich da einen wesentlichen Punkt?
ede144
ZITAT(wARLOCK @ 16. Jan 2020, 08:25) *
ZITAT(Thor=LWN= @ 16. Jan 2020, 07:35) *
Man mehr Tonnage (und damit Platz) auch für ein revolutionäres neues Konzept nutzen. Es ist streng geheim und nur wenigen bekannt. Es nennt sich Komfort für die Besatzung. Ich weiß. Das ist traditionell auf deutschem Kriegsblech verpönt... wink.gif


Dann macht das natürlich auch Sinn, das Akronym dann aber bitte auch auf Mein KriegsSchiff 180 ändern biggrin.gif

Das mehr Tonnage nicht zwingend mehr Effektoren bedeutet will mir ja einleuchten, und gerade die F125 wurden nicht zuletzt als SEKM-Taxi beschafft. Aber auch ein MKS180 wäre- abgesehen von einigen sehr wenigen Seeziel-FK- doch gänzlich auf Defensive getrimmt. Oder übersehe ich da einen wesentlichen Punkt?


Im FFF wurde für den gewählten Vorschlag 3 folgendes gefordert:
- AAW Layer 2 unter Befähigung zur Aufnahme von mindestens 32 Flugkörpern Typ „ESSM Block 2“ in zwei vertikalen Startanlagen Typ „VLS Mk 41“
- acht Schwere Seeziel-Lenkflugkörper
- Große Rohrwaffe 127 mm mit Luftzielfähigkeit
- Rohrwaffen im Kaliber 27 mm und 12,7 mm
- Effektoren gegen asymmetrische Bedrohungen (Long Range Acoustic Device, Feuerlöschmonitore, Suchscheinwerfer).

Dazu kommen noch Bordhubschrauber und oder UAV, Module zur ASW, MCM und Gewahrsam ( Knast) und Eloka.

Im Prinzip eine F125 mit der für eine Fregatte zu erwartenden Bewaffnung.

400plus
ZITAT(ede144 @ 16. Jan 2020, 09:03) *
- AAW Layer 2 unter Befähigung zur Aufnahme von mindestens 32 Flugkörpern Typ „ESSM Block 2“ in zwei vertikalen Startanlagen Typ „VLS Mk 41“


Frage hierzu: Ein Mk41-Modul umfasst in der Regel acht Startkanister. Für 32 ESSM im Quadpack bräuchte man also acht Kanister. Für die Mindestanzahl würde also eine Startanlage reichen, warum sind dann zwei gefordert? Oder sind Modul und Startanlage nicht das Gleiche?
plumbum
Also eine F125 plus ESSM Block 2 .... wäre es da nicht schlau einfach den F125 Entwurf anzupassen um eine Fregattenklasse mit 8-10 Schiffen zu haben zwecks leichterer Ersatzteilversorgung, Ausbildung etc ?

Sorry, vermutlich eine blöde Frage von mir aber ich bin kein Experte.
400plus
ZITAT(plumbum @ 16. Jan 2020, 12:20) *
Also eine F125 plus ESSM Block 2 ....


Das mag bei der Standardbewaffnung hinkommen (wobei es auch davon abhängt, wie viele VLS-Zellen man am Ende hat, und was da in der Zukunft noch reinkommt), aber dazu kommt ja auch noch die Frage der Sensorik und der Missionsmodule. Das ASW-Modul z.B. soll ein Schleppsonar enthalten und bietet damit eine ASW-Sensorik, die die F125 nicht bieten kann- und derzeit auch kein anderes deutsches Schiff.
NielsKar
ZITAT(400plus @ 16. Jan 2020, 12:01) *
ZITAT(ede144 @ 16. Jan 2020, 09:03) *
- AAW Layer 2 unter Befähigung zur Aufnahme von mindestens 32 Flugkörpern Typ „ESSM Block 2“ in zwei vertikalen Startanlagen Typ „VLS Mk 41“


Frage hierzu: Ein Mk41-Modul umfasst in der Regel acht Startkanister. Für 32 ESSM im Quadpack bräuchte man also acht Kanister. Für die Mindestanzahl würde also eine Startanlage reichen, warum sind dann zwei gefordert? Oder sind Modul und Startanlage nicht das Gleiche?

Ein VLS-Mk 41 Modul hat jeweils genau 8 Zellen. Dies würde prinzipiell für 32 ESSM (1&2) reichen, das stimmt. Auf Korvetten würde man das wahrscheinlich auch so machen. Bei Fregatten hat man aber in der Regel den Platz und einen anderen Anspruch an die Einheit. Deswegen rüstet man mindestens 2 Module ein, um eine gewisse Redundanz (Siehe Sachsen-Unfall, bei einem solchen ist in der Theorie nur ein Modul betroffen) sowie eine gewisse Aufwuchsfähigkeit zu haben. In diesem Fall wird man vermutlich Standardmäßig jeweils 32 ESSM Block 2 auf die zwei Module aufteilen, und hat die Option insgesamt sogar 64 ESSM mitführen zu können.

Die Startanlage ist das VLS-Mk41 und besteht aus einer Summe x an Modulen. Von einem bis über einem Dutzend ist da theoretisch alles möglich.
Bei der F123-Klasse (auch 16 Zellen/2 Module) und einigen anderen Fregattenklassen ist sogar die Möglichkeit schiffbaulich berücksichtigt, weitere Module einzubauen. Bei der F123 hätte man sich z.B. entscheiden können (z.B. beim Midlife-Update) dann sogar die SM-2 einzurüsten (mit anderem Radar und Lösung Gewichtsproblematik), da deren Mk41 die Strike Länge besitzt.

Beim MKS 180 wird es somit interessant, welche Länge das VLS besitzen wird und ob Space&Weight für weitere Module vorgesehen ist.
Merowinger
Die Größe des MKS180 folgt aus den Forderungen an Wartbarkeit, Redundanz und Einsatz von 2 Jahren fern der Heimat, so wie bei der F125. Motoren und Generatoren müssen einfach zugänglich und austauschbar sein ohne das Schiff gross aufschneiden zu müssen. Hinzu kommen das VLS und das Sonar während zwei Bootsnischen entfallen.

Stahl ist noch immer billig und Deutschland unterliegt keinen Tonnagebeschränkungen mehr. Die Dickschiffe können nun auch wirklich wieder dick werden da der schnelle schlanke Sprinter nicht mehr benötigt wird - und da kommt der Zuwachs von Tonnage in erster Linie her (weniger aus der Verlängerung). In Folge können die breiten Radarinseln besser in die Höhe wachsen. Der Energiebedarf wächst mit jeder Schiffsgeneration mit Auswirkungen auf Generatoren und Tanks (und Antrieb in Folge des grösseren Schiffes).
schocher
Meiner persönlicher Meinung nach ist der Name MehrzweckKAMPFschiff wieder eine totale Luftnummer aus dem Bendler Block. Es mag ja sein, dass dieser Schiffstyp etwas befähigter in der ASW/ASuW-Rolle ist. Jedoch ersetzt das MKS 180 auch die F123, die damals auch für den Schutz von Konvois im Atlantik, vor allem vor feindlichen U-Booten, beschafft wurde. Und ja man sollte sich an der großen Tonnage nicht aufhängen. Allerdings ist diese Schiffsklasse dann anhand der Verdrängung mit das größte Kriegsschiff der Nato, und dafür ist die Plattform zu schwach bewaffnet und vor allem sehr teuer (1 Mrd. pro Schiff). Ich kann nicht erkennen warum das MKS180 schlagkräftiger sein soll als eine F124.

In der Berliner Politik (vor allem von CDU-Polikern) wird immer davon geredet, dass Deutschland und Frankreich mehr Verantwortung im Namen der EU in der Welt übernehmen werden. Dafür braucht man jedoch auch Werkzeuge, die ein potentieller Gegner auch ernst nimmt.

Zerreißt meinen Post bitte nicht, ist nur meine persönliche Meinung.
Merowinger
Welche Schlagkraft schwebt Dir denn vor und wofür? Massive Schläge von See an Land? Deutschland wäre deutlich besser beraten sich weitreichende landgestütze Rakten oder FKs zuzulegen.

Die Zeiten von Seeschlachten und Anlandungen sind vorbei. Man muss davon ausgehen, dass die grossen Mächte jedes Schiff jederzeit sehen und im Prinzip an beinahe jedem Ort vernichten können, so sie denn wollen und mit der Reaktion umgehen können (Beispiel: General Belgrano). Sensorik und automatisierte FüWES prägen heute das Bild und vervielfachen den Kampfwert im Vergleich zu früher - gewaltsame Auseinandersetzungen auf See werden dadurch immer schneller und kürzer. Stattdessen leben wir in einer Zeit von leichten Spezialkräften, IEDs und bewaffneten Drohnen, die die Konflikte vergleichsweise niedrigschwellig und dauerhaft führbar halten.

Am Rande: Die F123 war nie ein besonders guter U-Jäger.
schocher
Wie du schon schreibst, werden große Schiffe heute von modernen Armeen sehr schnell aufgeklärt. Aber wenn das so ist, wieso baut dann Deutschland wieder größere Schiffe?

Um die Frage der Schlagkraft, solch' eines Schiffes zu definieren muss man sich doch erst einmal fragen, was will ich mit solch' einer Einheit überhaupt erreichen oder durchsetzen. Diese Schiffe werden beschafft laut BMVg, um auch wieder auf hoher See zu bestehen. Meiner persönlicher Meinung nach wird es in den nächsten Jahren aber wichtiger sein die internationalen Schifffahrtswege offen zu halten. Als Beispiel haben wir hier die Straße von Hormus oder damals den Golf von Aden. Deutschland, als Handelsnation, ist darauf angewiesen. Auch zeigen die letzten Jahrzehnte, dass sehr viel Schlagkraft von Streitkräften von See aus entfaltet wurde. Das haben die Amerikaner, Franzosen und Russen vor allem in Syrien gezeigt. Die Deutsche Politik hat selbst die Bestrebung militärisch mehr Verantwortung zu übernehmen. Aber hierfür müssen auch die Effektoren geschaffen werden. Um deine Frage zu beantworten. Es fehlt die Schlagkraft von See zu Land zu wirken. Ich sage nicht, dass wir jetzt vor jede Küste schippern sollten um Staaten unseren Willen aufzudrängen. Jedoch sollte man bei einem Kampfschiff die Möglichkeit haben es zu können. Diese Kapazität besitzen Frankreich und Großbritannien ja auch auf ihren Zerstörern.

P.s. Das die F123 nie ein guter U-jäger war kann gut sein, jedoch wurde Sie trotzdem ursprünglich zum Schutz von Transatlantik-Konvois und zur ASW beschafft.
Merowinger
ZITAT(schocher @ 16. Jan 2020, 15:18) *
Aber wenn das so ist, wieso baut dann Deutschland wieder größere Schiffe?
Siehe oben: Wegen der Standzeit vor Ort. Ein 3.5k to Schiff wird genau so wie ein 9k to Schiff aufgeklärt.

ZITAT(schocher @ 16. Jan 2020, 15:18) *
Meiner persönlicher Meinung nach wird es in den nächsten Jahren aber wichtiger sein die internationalen Schifffahrtswege offen zu halten. Als Beispiel haben wir hier die Straße von Hormus oder damals den Golf von Aden.
Die Straße von Hormus ist nicht wirklich "unser Bier", und abgesehen davon können Schiffe sie nicht wirklich offen halten. Der große Hammer kommt dort von Land. Für den Golf von Aden gibt es die F125, die genau dafür geschaffen wurde. Eine "high intensity" F124 dorthin zu schicken ist wie Perlen vor die Säue zu werfen.

ZITAT(schocher @ 16. Jan 2020, 15:18) *
Auch zeigen die letzten Jahrzehnte, dass sehr viel Schlagkraft von Streitkräften von See aus entfaltet wurde. Das haben die Amerikaner, Franzosen und Russen vor allem in Syrien gezeigt.
Nee, das kann ich nicht erkennen - einfach einmal die Sorties von einem Flugzeugträger mit denen von einem klassischen Flugplatz vergleichen. Die Wirkung von See auf Syrien ist mehr Öffentlichkeitsarbeit als alles andere.
schocher
ZITAT
Nee, das kann ich nicht erkennen - einfach einmal die Sorties von einem Flugzeugträger mit denen von einem klassischen Flugplatz vergleichen. Die Wirkung von See auf Syrien ist mehr Öffentlichkeitsarbeit als alles andere.


Da magst du Recht haben, wenn es darum geht einen Gegner anzugreifen, der keine oder nur minderwertige Luftabwehrfähigkeit besitzt. Bei Ländern mit starker Luftabwehr wirst du nicht um den Sättigungsangriff mit Marschflugkörpern kommen. Siehe Beginn Irakkrieg.

Ich möchte mich jetzt auch nicht zu weit vom Thema MKS180 entfernen. Ich denke dem Schiffstyp würden 48-Zellen VLS eher gerecht werden, da damit eine höhere Flexibiltät bei den Effektoren entsteht. Vllt auch die Möglichkeit zur späteren Einrüstung von RUM-139 VL-ASROC oder Alternativen bestehen würde.
Merowinger
64x ESSM in einem 16er VLS ist schon eine stattliche Zahl. Auch die neue F110 der Spanier wird so gebaut. Im übrigen: Das Budget um mehr VLS Schächte zu füllen müßte die Marine erst einmal haben.

Zum Damen Entwurf: Die Motorrettungsboote sind zurück an Oberdeck analog zu den K130 Korvetten. Die Massenevakuierung scheint leicht anders gelöst zu sein als bei der F125, die zwei bekannten "Türen" sind jedoch gut erkennbar. Die MLGs hingegen sind auf das Vordeck gewandert. Es gibt nach wie vor kein klassisches STIR/CEROS trotz ESSM. Wo die 10 Container untergebracht werden wüßte ich gerne, und auch was Lasereffektoren und rundum IR Überwachung anbetrifft ist auf dem Bild auf Anhieb nichts zu erkennen. Das Radar dürfte wie gehabt aus Ulm kommen und ist nun doch non-rotating, was nun neuerdings auch für IFF gilt. Ob die Radar Panele gleichmässig auf beide Inseln verteilt sind ist aus dem einen rendering nicht zu schliessen. Die zwei Radarinseln sind interessanterweise von gleicher Höhe wie beim F127 Entwurf und der San Antonio Klasse. Der RAS Mast mittschiffs ist signaturreduzierend angewinkelt (der FK Treffer am Kran auf der Hanit kommt in den Sinn). Es gibt augenscheinlich nur zwei verdeckte Bootsnischen/Zugänge zum mittleren Modulraum. Mirador auf dem Dach der Brücke anstelle von MSP600 weit oben auf dem Mast. Die Navigationsradare für das X und das S Band achtern befinden sich (fast) auf gleicher Höhe wie der RAM Starter.
400plus
Ein wichtiger Aspekt der Frage um mehr VLS oder nicht ist ja auch, welche (ggfs. zukünftigen) Bewaffnungsoptionen es gibt, und wie teuer eine Einrüstung wäre- es ist ja in der Regel nicht damit getan, einen Flugkörper in den Kanister zu stecken. So lange die Fregatte das Mehrzweckkampfschiff nur für ESSM ausgerüstet ist, sind mehr als 16 Zellen in meinen Augen nicht besonders sinnvoll. Also für was sonst könnte man perspektivisch signifikant mehr VLS-Zellen benutzen?

Derzeit sehe ich neben ESSM vor allem SM-x (hier nicht sinnvoll, da kein Fokus auf Verbandsflugabwehr oder BDM, das machen die F124 und zukünftig die F127), Tomahawk (kommt eh nicht) und VLASROC. In einer ASW-Rolle wäre VLASROC vielleicht tatsächlich sinnvoll. Falls man es aber tatsächlich beschaffen und einrüsten will, würden 16 Zellen dafür wahrscheinlich genug Spielraum erlauben- dann wären z.B. 32 ESSM und 8 VLASROC möglich, was mir jetzt nicht unplausibel erscheint. Gibt es noch was, das ich vergesse, und das vielleicht kommt?


Merowinger
RAM für VLS war mal in der Diskussion, aber davon ist derzeit nichts zu hören. Dann wäre da noch eine potentielle Marineversion von Taurus, ist aber ebenso unwahrscheinlich.
ede144
ZITAT(Merowinger @ 17. Jan 2020, 12:51) *
RAM für VLS war mal in der Diskussion, aber davon ist wenig zu hören/sehen. Dann wäre da noch eine potentielle Marineversion von Taurus, ist aber ebenso unwahrscheinlich.

Grundsätzlich ist ein VLS eine standardisierte Waffenstation mit der man die Hardware für viele Optionen hat.
JSS Deutschland
Was ich mich frage, wenn ich mir mal die hochauflösendes Darstellung von Damen anschaue (klick), Dann fällt mir auf, dass man dort gar keine Seeziel-FK sieht. Das mag an der Perspektive liegen, Aber wenn ich mir die Positionen von Ras-Mast und Speed-Booten anschaue wird das recht eng an Deck.
Ist es nicht denkbar, dass die Seeziel-FK auch ins VLS sollen? Das würde die 16 Zellen erklären. Auf dem F127-Entwurf sind btw auch keine zu sehen
Ironfawks
Wenn man das Hochauflösende Bild einmal in CAD "aufbläst" und einmal geometrisch in Fluchtlinien Aufteilt, kommt man auf mindestens 24 Klappen wenn nicht gar 32. Der Pixelbrei und die "Flach Blickwinkel" lassen keine genauere Aussage zu ich tendiere auf 24, dazu passen die Hell Dunkel Kontraste der Pixel fast perfekt, wenn es sich um korrekt perspektivisch gerendert wurde und danach sieht es aus.

4 Reihen von Vorne( Bug) nach hinten ( Heck ) sind auf jeden Fall zu erkennen.
Nebeneinander sind von der mittleren Achse des VLS Platos nach Backbord mind. 3 Deckel nebeneinander angeordnet, je nach Auslegung der Perspektive und damit der Mittelachse auch 4 Stück
Ich tendiere aber zu 3 Deckel nebeneinander. Bei einem Symetrischen Aufbau, währen das 2x3 x 4 Deckel macht 24 Deckel.
1 Deckel = 1 Starter beim MK41 oder ?
Merowinger
Das kleinste Mk.41 Modul hat 2x4 Schächte = 8 (bei 3,40 m x 2,60m), plus längliche Klappen in der mittleren Reihe für den Austritt des umgelenkten Abgasstrahls. Zum Vergleich: Die britischen Type 26 haben ein 24er VLS für alles was nicht Luftabwehr betrifft.

Für MKS 180 sind die Optionen auf der Back daher: 1x8, 2x8 oder 3x8. Wahrscheinlich also 2x8 (allein schon aus Gründen der Redundanz), und vielleicht Raum und Gewichtsreserve für ein weiteres 8er Modul. MWn hat eine solche Nachrüstung bislang allerdings noch nie stattgefunden.
Merowinger
Ab 2025 kommt NSM für F125, F124 und wohl auch F123. Das sollte eine neue reichweitengesteigerte Version sein. Alle 3 Schiffsklassen werden dafür eigene Launcher an Oberdeck benötigen und kein VLS nutzen.

Währenddessen ist JSM jetzt fertig entwickelt, d.h. VL-JSM und sogar eine sub-launched Version auf Basis dieser JSM könnten angegangen werden. Getrieben wird alles von der erfolgten Entscheidung der US Navy für NSM. Reichweitensteigerung könnte auch für die nicht-VLS Versionen Booster bedeuten wie bei RBS 15.

Für das MKS 180 sind somit 8x VL-JSM für Schiffs- und Landziele auf der Back denkbar neben 32x ESSM Block 2. Für das Oberdeck und auch den Tender Nachfolger MBU/MZES wäre bei Bedarf ein Modul in Containergröße möglich - oder man nutzt einfach Helos (im Sinne der Einsatzflottille 1: Landzielfähigen RBS 15 von K130 weg verlegen).

Am Rande: Kongsberg hat JSM auch für die SuperHornet vorgesehen. Aus deutscher Sicht passt das alles inkl. industrieller Beteiligung (Schrobenhausen), die Frage ist nur was das Budget hergibt und wieviele Versionen man unterstützen will und kann.
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