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speciman
auch jetzt hat das Heer nur 264 KP in sechs Btl - da ändert sich nichts. Die 350 KPz sind inkl. Umlaufreserve usw. zu verstehen. Um genau zu sein sind es z.Zt sogar 393 Leo

225 Leo 2A6(M)
125 Leo 2A5
43 Leo 2A4

Es ist in der aktuellen Reform K E I N E Reduzierung der Anzahl KPz geplant.
Schwabo Elite
Man könnte mal wieder drüber nachdenken den PzGrenBtl organische KPz mitzugeben. Das wäre ein netter Gewinn für künftige Einsätze wie in Afghanistan.
maschinenmensch
ZITAT(speciman @ 7. Feb 2011, 20:54) *
Es ist in der aktuellen Reform K E I N E Reduzierung der Anzahl KPz geplant.


Man möcht´s nicht glauben, es gibt auch noch gute Nachrichten. smile.gif

@ Schwabo: Das gab es doch schon mal, oder täusche ich mich da???
PzBrig15
ZITAT(speciman @ 7. Feb 2011, 20:54) *
auch jetzt hat das Heer nur 264 KP in sechs Btl - da ändert sich nichts. Die 350 KPz sind inkl. Umlaufreserve usw. zu verstehen. Um genau zu sein sind es z.Zt sogar 393 Leo

225 Leo 2A6(M)
125 Leo 2A5
43 Leo 2A4

Es ist in der aktuellen Reform K E I N E Reduzierung der Anzahl KPz geplant.


Mal zur Verständlichkeit : Wieviele Leopard 2 hat denn ein Pz Btl ?
und wo ist die Umlaufreseve zugeordnet ??? Dann haben die Schulen sowie
das GÜZ ja auch noch welche.....eine momentane Gliederung / Aufzählung würde einiges Licht ins Dunkle bringen
speciman
ZITAT(PzBrig15 @ 7. Feb 2011, 21:02) *
ZITAT(speciman @ 7. Feb 2011, 20:54) *
auch jetzt hat das Heer nur 264 KP in sechs Btl - da ändert sich nichts. Die 350 KPz sind inkl. Umlaufreserve usw. zu verstehen. Um genau zu sein sind es z.Zt sogar 393 Leo

225 Leo 2A6(M)
125 Leo 2A5
43 Leo 2A4

Es ist in der aktuellen Reform K E I N E Reduzierung der Anzahl KPz geplant.


Mal zur Verständlichkeit : Wieviele Leopard 2 hat denn ein Pz Btl ?
und wo ist die Umlaufreseve zugeordnet ??? Dann haben die Schulen sowie
das GÜZ ja auch noch welche.....eine momentane Gliederung / Aufzählung würde einiges Licht ins Dunkle bringen


Aktuell hat ein PzBtl:

1./ SVKp 2 KPz
2./ Kp KpFü 2 KPz
PzZg 4 KPz
PzZg 4 KPz
PzZg 4 KPz
3./ Kp KpFü 2 KPz
PzZg 4 KPz
PzZg 4 KPz
PzZg 4 KPz
4./ Kp KpFü 2 KPz
PzZg 4 KPz
PzZg 4 KPz
PzZg 4 KPz
also: 14 pro Kp x 3 + 2 in der SVKp

Total: 44 KPz pro PzBtl

genauso sind auch die PzGrenBtl gegliedert
MS-Tech
Ich habe jetzt mal einen feuchten Traum!

Mann könnte ja den Reserve Btl. 901/911? dann entsprechnde Anzahl von Mardern lassen. Da wäre das ja sogar ein "echtes" ResBtl. Um im Hottentotte-Land xyz Stabilisierungsaufgaben zu übernehmen würde und in Übung halten würde es ja reichen. An Ersatzteilen kann es ja nicht Mangeln,....

wARLOCK
ist denn schon bekannt wann jetzt genauere details über die zukünftige struktur bekannt gegeben werden?
anderleSanOA
ZITAT(MS-Tech @ 10. Feb 2011, 13:15) *
Ich habe jetzt mal einen feuchten Traum!

Mann könnte ja den Reserve Btl. 901/911? dann entsprechnde Anzahl von Mardern lassen. Da wäre das ja sogar ein "echtes" ResBtl. Um im Hottentotte-Land xyz Stabilisierungsaufgaben zu übernehmen würde und in Übung halten würde es ja reichen. An Ersatzteilen kann es ja nicht Mangeln,....


Das würde sicherlich Sinn machen, egal jetzt bei welchem Verband. Aber meines Erachtens ist eine ''echte'', wenigstens halb einsatzfähige Reservekomponente, wie wir sie in besonderem Maße in den USA haben (ARNG, ANG) ein echter Luxus, der im Zuge der Reform viel zu teuer wäre.
Praetorian
Aktuell gibt's Spekulationen über den Vorschlag des Insp Lw zur Strukturreform:
2 Jagdgeschwader mit EF
1 Jagdbombergeschwader mit EF
1 Jagdbombergeschwader + Sonderwaffen mit Tornado
1 Aufklärungsgeschwader mit Tornado
1 Lufttransportgeschwader mit A400M
1 Flugabwehrraketengeschwader
+ CH-53
anderleSanOA
Die Fla wird ja wohl komplett vom Heer übernommen werden. Soll dann alles - C-RAM, MEADS/Patriot, Ozelot usw. - in ein Geschwader gepackt werden? Hört sich eher nach Brigade an, oder eben starker Ausrüstungsreduzierung (wahrscheinlich eher letzteres).
muckensen
ZITAT(anderleSanOA @ 10. Feb 2011, 14:16) *
ZITAT(MS-Tech @ 10. Feb 2011, 13:15) *
Ich habe jetzt mal einen feuchten Traum!

Mann könnte ja den Reserve Btl. 901/911? dann entsprechnde Anzahl von Mardern lassen. Da wäre das ja sogar ein "echtes" ResBtl. Um im Hottentotte-Land xyz Stabilisierungsaufgaben zu übernehmen würde und in Übung halten würde es ja reichen. An Ersatzteilen kann es ja nicht Mangeln,....


Das würde sicherlich Sinn machen, egal jetzt bei welchem Verband. Aber meines Erachtens ist eine ''echte'', wenigstens halb einsatzfähige Reservekomponente, wie wir sie in besonderem Maße in den USA haben (ARNG, ANG) ein echter Luxus, der im Zuge der Reform viel zu teuer wäre.
Offenbar sollen unter einem "Kommando Militärische Grundorganisation" Ersatztruppenteile ausgeplant werden. Bislang sind nichtaktive Truppenteile ja an ein paar bestehende Verbände angelehnt, aber das wars auch schon.
Vielleicht bedeutet dieses neue Unterstellungsverhältnis, dass sich an der Reservestruktur grundlegend was ändert. An eine "stehende" Reserve (blöde Formulierung in diesem Zusammenhang) glaube ich nicht, aber möglicherweise wird die Anzahl der Spiegelstellen erhöht. Möglich wär's ja jetzt.
Praetorian
Wie es scheint, wurden die Sparvorgaben für den Verteidigungsetat gelockert:

2012 – bisher 30,876 Mrd – neu 31,682 Mrd

2013 – bisher 29,649 Mrd – neu 31,353 Mrd

2014 – bisher 27,649 Mrd – neu 30,947 Mrd

2015 – neu 30,426 Mrd

(aus dem vorläufigen Entwurf für den Haushalt 2012)
Praetorian
Bezüglich des weiteren Verlaufes der Strukturreform aus dem Tagesbefehl des neuen IBUK von heute:
ZITAT(Thomas de Maizière)
Die von ihm begonnene Reform der Bundeswehr werde ich konsequent fortsetzen. Die dazu notwendigen Entscheidungen werde ich nach einer gründlichen Lagefeststellung treffen. Ich weiß um die Dringlichkeit, dennoch: Ich nehme mir die Zeit, die ich brauche.

Eine erste Personalentscheidung gibt es allerdings - Staatssekretär Walther Otremba wurde in den einstweiligen Ruhestand versetzt.
Hummingbird
Ich bin mal gespannt was über Guttenbergs Arbeit im Nachhinein noch ans Licht kommt und inwiefern das seinen Rücktritt beeinflusst haben könnte. Es ist ja durchaus denkbar das die Kritik an seiner Reform eine Rolle gespielt haben könnte und er abgesprungen ist bevor er mit der Reform öffentlich auf Grund läuft. Es gab ja durchaus Hinweise in diese Richtung.
Praetorian
Interessant finde ich die Bewertung Otrembas aus der FAZ:
ZITAT
Erst im Dezember hatte der Staatssekretär mit seinem Auftritt auf der Kommandeurtagung in Dresden für Unruhe in der Truppe gesorgt. Dabei soll Otremba nach Angaben aus Teilnehmerkreisen betriebswirtschaftliche Gründe für eine schnelle Reform Bundeswehr in den Vordergrund gestellt haben und für Kritik unzugänglich gewesen sein.
Hummingbird
Das ist ein Artikel vom 27.02.2011 aus der Redaktion der Tagesschau. Ich konserviere das mal hier, da kein Permalink.

ZITAT
Pläne zur Bundeswehr-Reform

Neuer Gegenwind für den Verteidigungsminister

Der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck hat eine Verschiebung der Bundeswehrreform gefordert. Im Deutschlandfunk sagte der SPD-Politiker, nachdem Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) jetzt bei den Haushaltseinsparungen Luft bekommen habe, sollte er die Umstrukturierungen um ein Jahr hinausschieben. Die Reform dürfe nicht mit der heißen Nadel gestrickt werden. Im Ministerium sei man nicht ausreichend vorbereitet; die Frage des freiwilligen Wehrdienstes sieht Beck überhaupt nicht geklärt.

Der SPD-Politiker hält den Verteidigungsminister durch die Affäre um seine Doktorarbeit für schwer beschädigt und befürchtet auch mit Blick auf drohende Schließungen von Bundeswehrstandorten Auswirkungen für die künftige Zusammenarbeit. "All das, was sich jetzt um seine Person rankt, wird natürlich das Vertrauen der Truppe und der zivilen Mitarbeiter nicht stärken." Der Glaubwürdigkeitsverlust Guttenbergs ist nach Ansicht des ehemaligen SPD-Vorsitzenden immens. "Man muss vermuten, dass er bewusst betrogen hat und wenn das so ist, dann muss er selber wissen, was er zu tun hat", betonte der Mainzer Regierungschef und legte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) nahe, ihren Minister zu entlassen. Auch SPD-Parteichef Sigmar Gabriel kritisierte Merkel massiv. Durch ihr Verhalten in der Plagiatsaffäre schade sie der Demokratie erheblich.
"Unausgewogene Grundlage"

Weiteres Ungemach droht dem Verteidigungsminister angeblich aus dem Kanzleramt, das nach einem Bericht des Magazins "Der Spiegel" die Pläne für die Reform der Bundeswehr kritisch bewertet. Die vom Verteidigungsministerium vorgelegten Eckpunkte seien eine "nur sehr rudimentäre und unausgewogene Grundlage für Entscheidungen zur Reform der Bundeswehr", heißt es dem Blatt zufolge in einem vierseitigen Vermerk des Kanzleramts vom Dezember. So fehlten Aussagen dazu, welche strategischen Zielsetzungen die neue Bundeswehr erfüllen solle.

Das Kanzleramt kritisierte auch, Guttenberg reduziere "politisch unzulässig" die Kosten der Reform auf den Personalumfang der Truppe, statt auch auf die "Notwendigkeit der Finanzierung von Fähigkeiten und Einsätzen" einzugehen. Ferner werde das Ausmaß des "finanziellen Mehrbedarfs gegenüber den Einsparzielen" gar nicht erwähnt. Das Kanzleramt verlangte demnach eine Neuformulierung der Eckpunkte.

Sparvorhaben von 8,3 Milliarden Euro

Nach den bisherigen Vorgaben der Regierung sollten im Verteidigungsetat bis 2014 insgesamt 8,3 Milliarden Euro eingespart werden. Inzwischen will das Bundesfinanzministerium die Frist dafür bis 2015 verlängern.

Der FDP-Finanzexperte Otto Fricke forderte Finanzminister Wolfgang Schäuble in der "Frankfurter Rundschau" auf, diese Lockerung des Sparziels wieder zurückzunehmen. Das Einhalten der Vorgaben sei für Guttenberg "eine Frage der persönlichen Glaubwürdigkeit" sagte auch der FDP-Finanzpolitiker Volker Wissing der "FR". Schäuble verteidigte im Magazin "Focus" sein Vorgehen: "Wir müssen das tun, was sicherheitspolitisch notwendig ist."

Unterstützung für seine Forderung nach zusätzlichen finanziellen Mitteln erhielt Guttenberg von Unionsfraktionschef Volker Kauder. "Der Umbau der Bundeswehr ist keine gewöhnliche Reform. Dazu braucht der Minister einen gewissen Spielraum", sagte der CDU-Politiker der "Rheinischen Post".

Stand: 27.02.2011 14:38 Uhr
http://www.tagesschau.de/inland/bundeswehrreform142.html
Merowinger
Wer von der durch die Bundeswehrreform verursachte Verwirrung lesen möchte, der widme sich der internen Rede am 13. Januar in Damp von Inspekeur Schimpf (Marine), Fazit: Leute, ich weiss es doch auch nicht.

ZITAT
Kommentiert wird diese Situation grundsätzlich mit den Worten: »So kann es nicht weitergehen« – und diesen Kommentar hören wir schon seit Jahren, ja, wir sprechen ihn auch häufig selbst aus.
[...]
Auch wenn wir uns vonseiten der Marineführung bemüht haben, belastbare Informationen zeitnah weiterzureichen, ist das Bild bis heute in Teilen diffus und unvollständig geblieben – für uns alle!
[...]
Konturen einer neuen Bundeswehr lassen sich erkennen, belastbare Strukturen allerdings noch nicht.
[...]
Auf weitere Details, in denen bekanntermaßen der Teufel stecken kann, möchte ich heute nicht eingehen, da die Überarbeitung des Berliner Erlasses noch läuft und die Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten des Generalinspekteurs und der Inspekteure noch nicht abschließend definiert und festgelegt sind.
[...]
Mehr als diese holzschnittartige Beschreibung möchte und kann ich Ihnen heute nicht präsentieren. Noch ist vieles, zu vieles im Fluss. Wir müssen wissen, wie das neue BMVg aussieht und wie die Verantwortlichkeiten verteilt sind, um die eigenen Andockstellen und Substrukturen definieren zu können
[...]
Haben Sie in dieser teilweise hektisch-unübersichtlichen Zeit aber bitte auch Vertrauen in Entscheidungen der Marineführung, wo noch nicht abschließende und allumfassende Transparenz hergestellt werden konnte. Das Geschehen in Berlin und Bonn folgt (ganz) eigenen Regeln und hat eine besondere Dynamik – manchmal allerdings leider auch nicht
[...]
Die Konsequenzen der Aussetzung der Wehrpflicht sind aktuell noch nicht hinreichend absehbar. Es zeichnet sich allerdings ab, dass wir über das Jahr weit über 1.000 Mannschaftsdienstgrade verlieren werden und erstmals in diesem Bereich, übergangsweise, ein Vakanzenmanagement einführen müssen
[...]
Mir ist bewusst, dass ich hier und heute kein vollständiges, kein umfassendes Bild habe zeichnen können. Zu komplex ist die Lage gegenwärtig, zu viele Dinge sind noch offen oder im Fluss, die Zahl der losen Enden ist noch gewaltig.
[...]
Ziele werden diffus, verlieren ihre Leuchtkraft und gehen verloren, wenn wir sie mit leichtfertigen Bemerkungen und Kommentaren infrage stellen. Manchmal ist Schweigen der bessere Weg, wenn die Informationen für eine gute Antwort nicht ausreichen.

Hummingbird
ZITAT
09.03.2011

Rheinische Post: Ex-Planungschef des Verteidigungsministeriums warnt vor "Guttenberg-Falle"

Düsseldorf (ots) - Der ehemalige Planungschef des Verteidigungsministeriums, Vizeadmiral a. D. Ulrich Weisser, hat Verteidigungsminister Thomas de Maizière vor einer "Guttenberg-Falle" gewarnt. Entgegen der Behauptung des zurückgetretenen Amtsvorgängers Karl-Theodor zu Guttenberg könne von einem gut bestellten Haus "überhaupt nicht die Rede sein", schreibt Weisser in einem Gastbeitrag für die "Rheinische Post" (Mittwochausgabe). "Von einem durchdachten Konzept zur gesteigerten Attraktivität der Streitkräfte als Basis der Personalgewinnung ist weit und breit nichts zu sehen", kritisiert Weisser. Die Pläne Guttenbergs litten darunter, dass sie "nicht sauber strategisch abgeleitet" worden seien. "Die Bundeswehr muss sich aus der Fixierung auf Afghanistan verabschieden", so Weisser. Da alle Staaten unter enormem finanziellen Druck stünden, liege zudem nichts näher, als die Verteidigungsanstrengungen zu bündeln. "Deutschland sollte jetzt die Initiative übernehmen, dass sich die europäischen Staaten endlich entscheiden, für ihre Streitkräfte ein System sich gegenseitig ergänzender Fähigkeiten zu schaffen", forderte Weisser.
Quelle
v. Manstein
Man, ich kann diese combined-Laier innerhalb der europäischen Streitkräfte nicht mehr hören.

Mittlerweile sollte wirklich der letzte Real-Politker das gerafft haben: Diese Art der pan-europäischen Streitmacht, im Ideal vis-a-vis mit den USA *hohoho* - wird nicht kommen und wenn ja, wird sie mehr lähmen und blockieren als förderlich und nützlich sein. Sie ist und bleibt eine reine Utopie.

Bestes Beispiel für die völlige Konzeptionslosigkeit und Naivität der super-duper EU Aussen- und Sicherheitspolitik ist zurzeit Libyen.
Der Konflikt schwillt zwo Flugstunden vor unserer Haustüre und was passiert? Was können wir Europäer dort bewegen und leisten? Nichts! Gar nichts!
Europa verkommt immer mehr zu eine Quasselbude eigensinniger und ahnungsloser Politiker. Keiner traut sich was, keine hat "die Eier", was zu entscheiden und - am aller schlimmsten - alle sind mehr oder weniger militärisch impotent. Deutschland ist hierbei klarer Tabellenführer, gemessen an seiner Leistungsfähigkeit.

In der Konsequenz heißt das: Die Amis machen das, wie immer - wir steuern homoöpatische Dosen bei - wie immer, zahlen und den Kram zusammenkehren machen dann auch wir Europäer und am Ende bleibt: Wir haben uns noch ein Stück lächerlicher und unglaubwürdiger gemacht in der Welt.
Europa - ein leiser Abstieg eines stolzen und mächtigen Kontinents in die Niederungen der Kleingeistigkeit und Kleinmütigkeit.
Schwabo Elite
ZITAT(v. Manstein @ 9. Mar 2011, 20:39) *
Europa - ein leiser Abstieg eines stolzen und mächtigen Kontinents in die Niederungen der Kleingeistigkeit und Kleinmütigkeit.

Leise war der Abstieg nur, wenn man vor Verdun oder Stalingrad sein Trommelfell verloren hat. Und Stolz war wohl das Hauptproblem. Mir gefällt auch nicht, dass die Amis "es wohl wieder richten werden müssen", wie schon auf dem Balkan. Aber Ich sehe einfach nicht, was WIR *hust* da unten (militärisch) machen sollten.
Panzermann
In der EU gibt es ja auch keinen Konsens, was die AUßenpolitik erreichen soll, wie die Welt aussehen soll im Sinne der EU. Ideen hat auch keines der Mitgliederländer, aber davon gleich zwei Dutzend verschiedene. hmpf.gif

Trennung.

Zurück zur Berufsarmee Bundeswehr:



Wo ist eigentlich die Fernseh- und Kinowerbung? Wo sind die Plakate an jeder Hauswand? FacespaceVZ Gruppe? Auf dem Parkplatz des örtlichen Supermarktes oder vor Schulen oder in der Innenstadt habe Ich auch noch niemanden vom ZNwG gesehen...
stillermitleser
Ich kann mich v. Manstein da eigentlich nur anschließen. Was die EU und besonders Deutschland mit seinen Streitkräften macht ist nur noch zum heulen. Und das bei der Wirtschaftskraft. Zumal die EU global eine Rolle spielen will. rofl.gif

@Panzermann: Absolut richtig. Habe auch gehört das die Stellen für Jugendoffiziere halbiert werden sollen.
Hummingbird
ZITAT(v. Manstein @ 9. Mar 2011, 20:39) *
Man, ich kann diese combined-Laier innerhalb der europäischen Streitkräfte nicht mehr hören.

Mittlerweile sollte wirklich der letzte Real-Politker das gerafft haben: Diese Art der pan-europäischen Streitmacht, im Ideal vis-a-vis mit den USA *hohoho* - wird nicht kommen und wenn ja, wird sie mehr lähmen und blockieren als förderlich und nützlich sein. Sie ist und bleibt eine reine Utopie.
Es geht nicht um eine EU Armee, sondern darum gewisse Schlüsselfähigkeiten zu teilen, wie das z.B. mit dem EATC der Fall ist.


kato
ZITAT(Panzermann @ 9. Mar 2011, 21:24) *
Auf dem Parkplatz des örtlichen Supermarktes oder vor Schulen oder in der Innenstadt habe Ich auch noch niemanden vom ZNwG gesehen...

Andere Leute schon. Mit Statistik.
PzBrig15
ZITAT(stillermitleser @ 9. Mar 2011, 21:30) *
Ich kann mich v. Manstein da eigentlich nur anschließen. Was die EU und besonders Deutschland mit seinen Streitkräften macht ist nur noch zum heulen. Und das bei der Wirtschaftskraft. Zumal die EU global eine Rolle spielen will. rofl.gif


Kann man so stehen lassen...........mit Zusatz : Wer eine solche Lady wie Frau Ashton in eine solche Position hievt , der hat aber richtig gute Weitsicht und Kompetenz . Kompliment.
Traurig das man sich bei einem Sitz im UNO-Gremium so destruktiv verhält .Eine richtige Linie kann ich nicht erkennen .
Praetorian
Weisung des BM zum weiteren Ablauf der Strukturreform

Erarbeitung eines sicherheitspolitischen Rahmens für die Strukturreform bis Ende März
Entwurf eines Gesamtkonzepts bis Anfang Mai
(und wie aus früheren Verlautbarungen bekannt Grundsatzentscheidungen bis vor Beginn der parlamentarischen Sommerpause, Standortentscheidungen nach der parlamentarischen Sommerpause)
junker
Scheinbar geht die derzeitige Planung des Streitkräfteumfangs noch über die ursprüngliche Planung von Guttenberg hinaus. Diskutiert wird nun ein Modell 145.000 + x! Ich bin sprachlos.

http://www.hna.de/nachrichten/politik/schr...en-1184647.html
Praetorian
Es wird auch hinter vorgehaltener Hand darüber gesprochen, daß man mit den vereinbarten Einsparungen lediglich einen Personalumfang von um 120.000 Mann finanzieren könne.
Das würde ich insofern nicht überbewerten, als daß eine derart drastische Verkleinerung mit einiger Wahrscheinlichkeit politisch nicht durchsetzbar sein wird, und so den Verhandlungsspielraum hinsichtlich der Finanzierung wieder eröffnet. Ich halte das zu diesem Zeitpunkt erstmal nur für ein taktisches Manöver.
kato
ZITAT(Praetorian @ 31. Mar 2011, 19:13) *
Es wird auch hinter vorgehaltener Hand darüber gesprochen, daß man mit den vereinbarten Einsparungen lediglich einen Personalumfang von um 120.000 Mann finanzieren könne.

Sicher.

48% Personalkosten = 5,88 Milliarden Einsparung. Die restlichen 2,42 Milliarden holt man sich dann, indem man folgerichtig Materialerhaltung und sonstige Betriebskosten anpasst und auf je ca 58% reduziert.

Nur dass sich bei der Rechnung mal eben die Investitionsquote (in absoluten Zahlen gleichbleibend) von 30% auf 35% erhöht - und in Relation zur Größe der Bundeswehr ist das dann eine Erhöhung um schlappe 150%. Und das ist genau der Punkt, wo vielleicht mal angesetzt werden sollte.
v. Manstein
(Praetorian @ 31. Mar 2011, 17:13) *
Es wird auch hinter vorgehaltener Hand darüber gesprochen, daß man mit den vereinbarten Einsparungen lediglich einen Personalumfang von um 120.000 Mann finanzieren könne.
Das würde ich insofern nicht überbewerten, als daß eine derart drastische Verkleinerung mit einiger Wahrscheinlichkeit politisch nicht durchsetzbar sein wird, und so den Verhandlungsspielraum hinsichtlich der Finanzierung wieder eröffnet. Ich halte das zu diesem Zeitpunkt erstmal nur für ein taktisches Manöver.


Schon klar, nur die 120.000 Mann (ich hab was von kolportierten 135.000 gehört) dienen nicht dem Selbstzweck. Ganz im Gegenteil. Mehr Soldaten, also 185.000 Soldaten, und noch 70.000 Zivilbeschäftigte sind mit dem aktuellen Budget leider nicht drin. Und da ich mir beim besten Willen nicht vorstellen kann, dass Mutti Merkel den BW-Etat dafür auf 1,5% des BIP bzw. um gute 6-7 Mrd Euro anhebt (das wäre nämlich nötig!), gibt es nur zwei Möglichkeiten:

a) Schrumpf-BW mit 120.000 Soldaten, solide finanziell unterfüttert und ausgerüstet aber wenige Standorte im Bundesgebiet, wird zwecks Masse ihrem verfassungsmäßigen Auftrag IN Theorie und Praxis nicht mehr gerecht -> Verteidigungspolitischer Offenbarungseid.

b) 185.000 Soldaten-BW wie geplant, relativ viele Standorte im Bundesgebiet aber schlechte finanzielle Ausstattung, Investitionen und Materialerhaltung etc. kaum mehr möglich. Operettenarmee. Wird ihrem verfassungsmäßigen Auftrag nicht gerecht -> Verteidigungspolitischer Offenbarungseid.

Tippe auf b) aufgrund diverser landes- und parteipolitischer Präferenzen was die Standortfrage angeht. Letztlich ist es aber egal, da die Konsequenzen/Ergebnisse deckungsgleich sind hmpf.gif
stillermitleser
ZITAT
a) Schrumpf-BW mit 120.000 Soldaten, solide finanziell unterfüttert und ausgerüstet aber wenige Standorte im Bundesgebiet, wird zwecks Masse ihrem verfassungsmäßigen Auftrag IN Theorie und Praxis nicht mehr gerecht -> Verteidigungspolitischer Offenbarungseid.

b) 185.000 Soldaten-BW wie geplant, relativ viele Standorte im Bundesgebiet aber schlechte finanzielle Ausstattung, Investitionen und Materialerhaltung etc. kaum mehr möglich. Operettenarmee. Wird ihrem verfassungsmäßigen Auftrag nicht gerecht -> Verteidigungspolitischer Offenbarungseid.

Doofe Frage. Kann man (als Bürger) dagegen juristisch vorgehen, das die Bunderegierung die Bundeswehr so zusammenstreicht das sie ihren Auftrag nach Grundgesetz (nämlich die Landesverteidigung) in Theorie und Praxis nicht mehr erfüllen kann?
Malefiz
Theoretisch bestimmt. Im GG heißt es ja klipp und klar "Der Bund stellt Streitkräfte zur Verteidigung auf". Da steht ja nichts von "kann" oder "darf". Weis aber mal nach, dass die Bundeswehr nicht mehr in der Lage sei, ihren Auftrag zu erfüllen wink.gif
stillermitleser
ZITAT
(1) Der Bund stellt Streitkräfte zur Verteidigung auf. Ihre zahlenmäßige Stärke und die Grundzüge ihrer Organisation müssen sich aus dem Haushaltsplan ergeben.
Quelle

Das ist quasi der Freibrief für Sicherheitspolitik nach Kassenlage. Jedoch denke ich das der Sinn dieses Absatzes darin besteht das gesamte Bundesgebiet wirksam zu verteidigen. Ob dem so ist können am besten ehemalige Generale bzw. Admirale und die NATO als eine Art "Gutachter" beschreiben bzw. widerlgen.
Malefiz
Ich versteh irgendwie die Kritik an der "Sicherheitspolitik nach Kassenlage" nicht. Also, wer irgendetwas abgekoppelt von Geld haben will, der sollte schleunigst der DKP beitreten und beten, gewählt zu werden.
Natürlich machen wir Sicherheitspolitik nach Kassenlage. Genauso wie Bildungspolitik, Außenpolitik, Sozialpolitik...
Wie könnte es in einem kapitalistischen System auch anders funktionieren?
Camulos
Man muss kein Genie sein, um zu erkennen, dass sich auch eine Armee von nur 185.000 Soldaten langfristig nicht unter solchen Sparauflagen realisieren lässt (oder die operativen Fähigkeiten sinken weiter). Wir sehen in allen umliegenden Ländern, die von der Wehrpflicht auf eine reine Berufsarmee umgesattelt haben, dass die Personalkosten enorm gestiegen sind und es der Arbeitgeber Militär es nicht einfach hat, im Kampf um die besten Köpfe mit Privatunternehmen, die nicht selten einen besseren Ruf haben, zu bestehen. Es ist für mich sowieso ein Unding, dass man die ganzen Maßnahmen, die von der Kommission vorgeschlagen wurden, um Streitkräfte in dieser Form zu bilden, erst in die Tat umgesetzt werden, nachdem (!) man die Wehrpflicht und damit die zentrale Nachwuchsressource abgeschafft hat.
Nite
ZITAT(Malefiz @ 1. Apr 2011, 14:37) *
Ich versteh irgendwie die Kritik an der "Sicherheitspolitik nach Kassenlage" nicht. Also, wer irgendetwas abgekoppelt von Geld haben will, der sollte schleunigst der DKP beitreten und beten, gewählt zu werden.
Natürlich machen wir Sicherheitspolitik nach Kassenlage. Genauso wie Bildungspolitik, Außenpolitik, Sozialpolitik...
Wie könnte es in einem kapitalistischen System auch anders funktionieren?

Die Kritik an der "Sicherheitspolitk nach Kassenlage" zielt nicht auf eine "abkopplung von Geld" ab, sondern kritisiert den Zustand Sicherheitspolitik nach dem Maximumprinzip zu betreiben, nach dem Motto: "wir haben ein Budget x, was für eine Sicherheitspolitik können wir uns leisten?"; anstelle aus sicherheitspolitischer Sicht weitaus zweckmäßiger (und zielführender) nach dem Minimumprinzip zu arbeiten, oder auch: "wir benötigen/wollen diese und jene Ziele in der Sicherheitspolitik verwirklicht sehen, mit welchem minimalen Einsatz ist das möglich?"
Bad Wolf
Der Spiegel schreibt heute in der Vorabmeldung von 158 000 Soldaten!
Ist wohl kein Zahlendreher

http://www.spiegel.de/spiegel/vorab/0,1518,754637,00.html

Wann melden sich denn mal unsere Verbündeten dazu?
v. Manstein
SPON greift das Thema auf und nennt nun eine weitere Zahl von 158.000 Soldaten.

Radikalere Bundeswehrreform nötig als angenommen

Die Bundeswehrreform wird unter dem Druck knapper Finanzen radikaler ausfallen müssen als bisher angenommen. Einer Berechnung des Verteidigungsministeriums zufolge reicht das zur Verfügung stehende Geld künftig nur noch für 158.000 Soldaten und nicht, wie bislang geplant, für bis zu 185.000. "Auf der Basis der mit dem Finanzplan gelegten Grundlagen können Streitkräfte, die dem Anspruch von Modernität und Leistungsfähigkeit entsprechen und die damit als Arbeitgeber auch attraktiv sind", nur in diesem Umfang finanziert werden, heißt es in einem neunseitigen Papier. Die bisher angenommenen Einsparpotentiale seien "systematisch überschätzt" worden. Eine Reduzierung auf 158000 Soldaten habe allerdings erhebliche Konsequenzen, warnen die Autoren. Die Leistungsfähigkeit der Truppe sinke, größere Einsätze würden erschwert. Der deutsche Militärbeitrag werde "weder der Rolle Deutschlands im Bündnis entsprechen, noch den nationalen Sicherheitsinteressen genügen".


Quelle: http://www.spiegel.de/spiegel/vorab/0,1518,754637,00.html

@ Bad Wolf: Mist, du warst schneller wink.gif
kato
ZITAT(Nite @ 1. Apr 2011, 15:28) *
Die Kritik an der "Sicherheitspolitk nach Kassenlage" zielt nicht auf eine "abkopplung von Geld" ab, sondern kritisiert den Zustand Sicherheitspolitik nach dem Maximumprinzip zu betreiben

Wann hat denn die Bundeswehr nicht nach dem Maximumprinzip ihren Haushalt gemanagt? Das fing doch schon mit der Aufstellung des Verteidigungskonzepts im Kalten Krieg an, das in den frühen 60ern entstand und an dem alle paar Jahre aus Kompromisszwecken hier, dort, dort und dort was runtergestrichen wurde. Und zwar durchaus auch Fähigkeitsrelevantes.

Der derzeitige Zustand - nämlich dass man mit ca 23-24 Milliarden nicht mal eine Landesverteidigung hinkriegt, was vor nicht mal zehn Jahren noch hervorragend ging - ist ein direktes Resultat politischer Entscheidungen, nämlich hauptsächlich der Entscheidung die Landesverteidigung - samt der Wehrpflicht - effektiv in die Tonne zu treten und anstelle dessen auf ein Expeditionary-Warfare-zentrisches Armeebild zu setzen.
Eine Bundeswehr des Modells HNA oder auch 5N - eventuell mit etwas weniger Großgerät - wäre mit den avisierten Haushaltsmitteln auch mit 250.000 Soldaten noch finanzierbar. Eine reine Berufsarmee mit organischer interkontinentaler Projektionsfähigkeit und strategisch auf diese ausgelegter Waffen- und Geräteausstattung ist es eben nur in reduziertem Umfang. Und das sollte eigentlich doch jedem klar sein, oder?

ZITAT(Malefiz @ 1. Apr 2011, 13:53) *
Im GG heißt es ja klipp und klar "Der Bund stellt Streitkräfte zur Verteidigung auf". Da steht ja nichts von "kann" oder "darf".

Da steht auch nichts davon, dass die aufgestellten "Streitkräfte zur Verteidigung" diesen Auftrag auch erfüllen können müssen.
v. Manstein
Der aktuelle Etat für 2011 beläuft sich auf 31,55 Mrd Euro.
kato
ZITAT(v. Manstein @ 2. Apr 2011, 15:12) *
Der aktuelle Etat für 2011 beläuft sich auf 31,55 Mrd Euro.

Und die vorgesehenen Einsparungen auf 8,3 Milliarden, man muß also mit 23,25 Milliarden zurechtkommen.
wARLOCK
ZITAT
Und die vorgesehenen Einsparungen auf 8,3 Milliarden, man muß also mit 23,25 Milliarden zurechtkommen.


es hieß das insgesammt 8.3 mrd bis 2015 eingespart werden müssen.jedes jahr also etwa 2mrd was effektiv einen haushalt von etwa 29mrd ergibt.(wenn ich das jetzt richtig verstanden habe.)
v. Manstein
(wARLOCK @ 2. Apr 2011, 16:51) *
Und die vorgesehenen Einsparungen auf 8,3 Milliarden, man muß also mit 23,25 Milliarden zurechtkommen.


es hieß das insgesammt 8.3 mrd bis 2015 eingespart werden müssen.jedes jahr also etwa 2mrd was effektiv einen haushalt von etwa 29mrd ergibt.(wenn ich das jetzt richtig verstanden habe.)


Genauso ist es!

Nebenbei, allein die Personalkosten belaufen sich auf gut 17 Mrd.
Deine 23,nochwas Mrd. wären wohl die sofortige Insolvenz der BW;)
Praetorian
Neues zur Reform von Geopowers:
ZITAT
[..] Entsprechend der Weisung von Verteidigungsminister de Maizière hat Staatssekretär Stéphane Beemelmans mit Wirkung zum 1. April 2011 den neuen Arbeitsstab Strukturreform (ASR) eingerichtet. Zum neuen Leiter des ASR wurde Vizeadmiral Manfred Nielson ernannt. Er war bislang Befehlshaber der Flotte und zuvor Chef des Stabes des Führungsstabes der Streitkräfte im Verteidigungsministerium. Der bisherige Arbeitsstab „Umbau der Bundeswehr“ (ASUBw) geht im ASR auf. [..] Die Neugestaltung der Bundeswehr gehe an die Grundlagen der Streitkräfte. Als Basis hierfür kündigte Wieker neue Verteidigungspolitische Richtlinien an. Sie beschreiben den strategischen Rahmen für die Neuausrichtung deutscher Streitkräfte als Teil gesamtstaatlicher Sicherheitsvorsorge. Die zentrale Größe für die Struktur der Streitkräfte ist die Forderung nach dem gleichzeitigen Einsatz von bis zu 10.000 Soldatinnen und Soldaten in zwei Einsatzgebieten. [..] „Die früher praktizierte eingeengte Betrachtungsweise auf schnell verlegbare Kampftruppen haben erfahrungsgemäß keine präzisen Planungen erlaubt.“ Für die Einsatzfähigkeit von wesentlicher Bedeutung seien die Qualität und Quantität der Unterstützungsleistungen Transport, Logistik, Führungsunterstützung, Unterbringung und sanitätsdienstliche Versorgung einschließlich Rettungskette. Zudem gäbe es noch wichtige Aufgaben im Inland, wie Überwachung der Sicherheit des deutschen Luft- und Seeraums, den Such- und Rettungsdienst oder militärische Evakuierungsoperationen.
Hummingbird
Wäre mal langsam an der Zeit den Thread umzubenennen. Vorschlag:

"Zu Guttenbergs BW-Reform ist im Papierkorb gelandet."
Gries_Greni
Längere Verpflichtungszeiten für Mannschafter

Ich pack den Link mal hier rein. Bin mal gespannt, ob sich dadurch auch die anderen Laufbahnen beeinflussen lassen werden...

ZITAT
Vorhandenes Potential nutzen: Längere Verpflichtungszeiten bei Mannschaftssoldaten – Der Inspekteur des Heeres im Interview

Seit kurzer Zeit besteht die Möglichkeit, Mannschaftssoldaten im Heer für eine Dienstzeit von 12, unter bestimmten Voraussetzungen sogar bis zu 15 Jahren zu verpflichten. Damit eröffnen sich neue Chancen, sowohl für die Soldatinnen und Soldaten wie auch für das Deutsche Heer. Die Online-Redaktion sprach mit dem obersten Heeressoldaten, dem Inspekteur des Heeres, Generalleutnant Werner Freers. Was sind die Vorteile der Verlängerung? Wie sehen die Rahmenbedingungen aus? Lesen Sie hier das komplette Interview.

Generalleutnant Freers im Interview (Quelle: Heer/Dana Kazda)Größere Abbildung anzeigen

Redaktion: Herr General Freers, warum haben Sie sich als Inspekteur des Heeres so sehr dafür stark gemacht, mehr Zeitsoldaten in der Mannschaftslaufbahn auf längere Zeit im Heer verpflichten zu können?

Generalleutnant Werner Freers: Ganz einfach, weil es richtig ist und dem Wunsch und den Bedürfnissen Vieler entspricht: Vieler Mannschaftssoldaten, vieler Vorgesetzter in den Einheiten und Verbänden des Heeres und natürlich auch der Heeresführung. Wir brauchen den einsatzerfahrenen und leistungsfähigen Soldaten – was liegt da näher, als auf unsere weiterverpflichtungswilligen Frauen und Männer im Heer zurückzugreifen. Die kennen wir und wir wissen, was sie können!


Redaktion: Worin liegen die Vorteile?

Freers: Es gibt eine ganze Reihe von Vorteilen, von Gründen und Motiven. Und diese Gründe ergänzen sich. Viele Mannschaftssoldaten in der Truppe wollen ihre Dienstzeit deutlich über das bislang mögliche Maß hinaus verlängern, weil sie sich unter ihren Kameraden wohl und in ihren Aufgaben gebraucht fühlen und die Herausforderung ihrer wichtigen Aufgabe gerne annehmen. Sie suchen daneben persönliche Planungssicherheit sowie berufliche Förderungsperspektiven. Das erfahre ich immer wieder bei Gesprächen bei meiner Dienstaufsicht in der Truppe. Dabei werde ich auch von zahlreichen Vorgesetzten in den Einheiten und Verbänden mit dem Wunsch auf flexiblere Möglichkeiten zur Weiterverpflichtung ihrer bewährten Mannschaften angesprochen – hier in Deutschland ebenso wie in den Einsatzgebieten.

Während der einsatzvorbereitenden Ausbildung (Quelle: Heer/Joerg Klimek)Größere Abbildung anzeigen

Die Vorgesetzten schätzen die Professionalität, die Leistungsbereitschaft und auch die Einsatzerfahrung ihrer Soldatinnen und Soldaten: Man kennt sich und weiß, was man voneinander erwarten kann. Dies ist angesichts der hohen Belastungen in den Einsätzen wichtig: Gerade im Einsatz, in den Gefechten, in denen unsere Kameradinnen und Kameraden stehen und die sie bestehen, ist Kohäsion, wechselseitiges Vertrauen, das „Sich-aufeinander-verlassen-können“ ein nicht zu unterschätzender Erfolgsfaktor.

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Informationsaustausch mit der Bevölkerung (Quelle: Heer/Dana Kazda)Größere Abbildung anzeigen

Redaktion: Und was ist speziell Ihre Perspektive für das Heer?

Freers: Wir im Heer verstehen uns als verlässlicher Hauptträger der Einsätze – heute wie in Zukunft. Unsere Frauen und Männer stellen nicht nur den größten Anteil an der Truppe im Einsatz, sondern sie tragen ganz besondere Belastungen – auch als Kämpfer. Sie werden mit Gegnern konfrontiert, aber sie können auch sehr gut mit der Bevölkerung und den neu aufgebauten Sicherheitskräften umgehen. Kurz – sie sind ausgezeichnete Soldaten mit einem hervorragenden Ruf.
Wenn wir unser erfahrenes Personal halten und an uns binden, können wir mit diesen hervorragenden Soldaten, die sich fast ausnahmslos schon im Einsatz bewährt haben, eine hohe Expertise und hohes fachliches Können in unseren Einheiten halten. Zudem verringern wir durch längere Dienstzeiten den Regenerationsbedarf in der Truppe. Dies ist ein großer Vorteil, weil wir in wenigen Monaten keine Grundwehrdienstleistenden mehr haben werden, aus denen wir bisher fast 50 % unserer längerdienenden Mannschaften gewonnen haben. Auch durch den demographischen Wandel in unserem Land stehen immer weniger junge Frauen und Männer zur Verfügung.
Im Ergebnis können wir so den Übergang zur Freiwilligenarmee besser gestalten. Zudem sparen wir auch langfristig Ausbildungszeit und -kosten. Vorhandenes Wissen und sorgfältig aufgebautes Können geht nicht wie im bisherigen Maß durch kurze Dienstzeiten ständig verloren. Und schließlich sind längere und flexiblere Verpflichtungsmöglichkeiten auch ein wichtiger Faktor für berufliche Perspektiven und private Planungssicherheit des einzelnen Soldaten.


Verantwortungsvolle Aufgabe in der Waffenkammer (Quelle: Heer/De Castro)Größere Abbildung anzeigen

Redaktion: Herr General, Sie sprechen von Professionalität. Es gibt aber Behauptungen, die Tätigkeiten eines Mannschaftsdienstgrades, gerade im Heer, könne doch jeder leisten.

Freers: Zunächst einmal eines vorab zur Klarstellung: Wir sind heute und wir werden auch zukünftig kein Berufsheer werden – wohl aber ein Heer, in dem Freiwillige dienen: von freiwilligen Kurzdienern über einen großen Anteil an Zeitsoldaten mit flexiblen Dienstzeiten bis hin zu einem geringer werdenden Anteil an Berufssoldaten.
Überhaupt ist es mir wichtig, dass wir in der Diskussion althergebrachte Zerrbilder aufgeben: Unsere Mannschaften im Heer sind keine Soldaten mit niedrigem Bildungsniveau, sondern sie sind für ihren Auftrag professionell ausgebildete und vorbereitete Soldaten eines Einsatzheeres. Zum Bildungsniveau: Etwa Knapp 5 % von ihnen haben Abitur, etwa 50 % einen Realschulabschluss mit Berufsausbildung, etwa 40 % einen Hauptschulabschluss mit Berufsausbildung. Das teilweise verbreitete Bild von den ungebildeten Mannschaften ist absurd. Das behaupten Leute, die uns nicht kennen und sich auf unsere Kosten Schlagzeilen verschaffen wollen. Die Wahrheit ist: Wir bekommen genau die Frauen und Männer, die wir haben wollen, und das soll auch künftig so bleiben.
Und es macht für uns mehr als 20 Jahre nach dem Ende der deutschen Teilung auch keinen Unterschied mehr, ob einer unserer Soldatinnen und Soldaten aus den sogenannten „neuen Bundesländern“ oder aus den „alten Bundesländern“ kommt. Was zählt, sind Leistungsbereitschaft und Charakter; der Sachse ist mir genauso lieb wie der Westphale, der Friese wie der Bayer.


Fusspatrouille in der Nähe des Feldlagers (Quelle: Heer/von Soehnen)Größere Abbildung anzeigen

Redaktion: Und die für das Heer so typischen Infanteristen, die Sie zukünftig noch stärken wollen? Passen die in eine smarte und zukunftsfähige Armee? Wie sieht der typische Infanterist aus?

Freers: Ich höre hin und wieder Sätze wie „Wir gehen lieber mit Technik in den Einsatz, nicht mit Infanterie – das kann ja jeder“. Wer so redet, hat nichts von der heutigen und künftigen Einsatzrealität verstanden, und schon gar nicht von Infanterie.
Wir brauchen den gut ausgebildeten Infanteristen, der nicht wie Rambo vorgeht, sondern Können und kluges Handeln verbindet, auf dessen Tapferkeit im Kampf wir genauso stolz sein können wie auf sein Auftreten gegenüber der Bevölkerung. Wir sprechen hier von denjenigen Soldaten, die kämpfen, aber auch schützen, helfen, vermitteln, die Sicherheitskräfte im Einsatzland unterstützen und ausbilden; Soldaten, die in kritischer Lage auch binnen Sekunden Entscheidungen treffen über den Einsatz von Waffen oder auch die Waffe nicht einzusetzen. Infanterie wie wir sie heute brauchen kann eben nicht jeder – und die deutsche Infanterie gehört weltweit zur Spitze. Wir werden sie brauchen, wenn wir gemeinsam als verlässlicher Partner die Konflikte der Zukunft lösen wollen – für unsere eigene Sicherheit und damit Menschen in anderen Regionen eine Chance auf Frieden und Freiheit haben. Konflikte sind dort, wo Menschen sind – und nur mit fähigen Menschen können wir sie bewältigen. Dazu werden wir unseren Beitrag leisten müssen.
Und außerdem gilt: Infanterie heißt ebenfalls Technik – wir reden nicht von Planwagenfahrern, sondern über ein neuartiges Waffenspektrum, hochpräzise Wirkung, Fahrzeuge mit modernster Schutztechnologie, vernetzte Führungsmittel, über die Ausstattung „Infanterist der Zukunft“, die von der Bekleidung bis zu den Waffen das absolut beste an neuartiger Technologie bietet und vieles mehr. Deutsche Infanterie heißt eben immer zugleich modernste Technik – und auch das kann nicht jeder.


Der Mannschaftssoldat als Scharfschütze (Quelle: PIZ Kunduz)Größere Abbildung anzeigen

Redaktion: Herr General, wenn die Vorteile längerer Dienstzeiten unserer Mannschaften so offenkundig sind – warum hat es eigentlich so lange gedauert, dem allgemeinen Wunsch zu entsprechen?

Freers: Wir sprechen hier von einem wichtigen Baustein, um den Übergang von der allgemeinen Wehrpflicht – deren Aussetzung ja erst vor kurzem entschieden wurde – zum Freiwilligen Dienst in den Streitkräften aktiv zu gestalten. Es geht um einen notwendigen Schritt, um den derzeit sehr guten Personalstand auch für die Zukunft des Einsatzheeres – eines Freiwilligenheeres – zu bewahren. Für mich gehört dazu ganz entschieden das Halten unserer hochqualifizierten Soldaten – derjenigen, die selbst wollen und die wir wollen. Dafür habe ich geworben und Vorschläge gemacht.
Ich bin unserer politischen Führung sehr dankbar, dass wir diesen Weg mit einer großen Zahl von Weiterverpflichtungen gehen dürfen. Damit wird klar: Die politische und militärische Führung geht einen gemeinsamen Weg zu noch mehr Einsatzorientierung – nicht nur im Wort, sondern auch in der Tat: für eine verbesserte Perspektive unserer hervorragenden Soldatinnen und Soldaten und für ein leistungsfähiges Einsatzheer.


Redaktion: Und was erwarten Sie jetzt von der Umsetzung dieser Weisung?

Freers: Ich erwarte, dass jetzt so rasch wie möglich informiert und gehandelt wird. Ich erwarte die aktive und vor allem schnelle Umsetzung durch die Vorgesetzen auf allen Ebenen des Heeres. Die Vorgesetzten kennen Ihre Frauen und Männer und wissen am besten, wen wir suchen. Sie sind nun in der Pflicht, die Besten anzusprechen. Sie haben die Handlungsmöglichkeiten, die alle immer gefordert haben.


Redaktion: Herr General, herzlichen Dank für das Gespräch.

Freers: Bitte und gern geschehen.
DJ Döner
ZITAT(Gries_Greni @ 14. Apr 2011, 18:50) *
Längere Verpflichtungszeiten für Mannschafter

Ich pack den Link mal hier rein. Bin mal gespannt, ob sich dadurch auch die anderen Laufbahnen beeinflussen lassen werden...


Die URL ist down mata.gif
Gries_Greni
Klick ich drauf, dann gehts
Auf deutschesheer.de find ich den Link aber auch nicht mehr confused.gif
Hummingbird
Inhalte von Bundeswehrseiten am besten immer zitieren, weil die meistens nicht lange online bleiben.
Hummingbird
http://www.dradio.de/dlf/sendungen/idw_dlf/1436942/
ZITAT
Clement: Sie wollen vorschalten vor die Bundeswehrplanung so etwas wie konzeptionelle Leitlinien - wie immer die denn heißen mögen, aber ein Überbau von Aufgaben. Können Sie uns schon ein bisschen davon teilhaben lassen, was da drin stehen könnte?

de Maizière: Dabei geht es um zwei Dinge. Das, was man auch international zeigen kann und muss und darstellen muss, das bündelt sich in sogenannten verteidigungspolitischen Richtlinien, VPR. Die hat es unter dem Verteidigungsminister Volker Rühe gegeben, die hat es unter dem Verteidigungsminister Peter Struck im Jahre 2003 gegeben, und an denen arbeiten wir jetzt auch. Das wird im Zuge der Neuausrichtung der Bundeswehr auch zu erarbeiten sein.
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