ZITAT(tommy1808 @ 2. Aug 2015, 10:45)
ZITAT
laut wiki ist die trident eine 3-stufige feststoffrakete mit einer geschwindigkeit von 21.000 km/h und einer reichweite von 11.300 km.
laut wiki hat auch die 3. stufe ausdrücklich ein feststoffraketentriebwerk. das kann ja wohl nicht sein. erstens steigt die 3.stufe dann ballistisch weiter, laut wiki, zweitens steuert die 3.stufe dann die abtrennung und den kurs der verschiedenen wiedereintrittskörper.
ich nehme an, die 3. stufe verfügt eher über hypergole flüssigkeitstriebwerke zur präzisen Steuerung, oder?
Irgendwo muss es etwas geben um die Sprengköpfe präzise auf ihre jeweiligen Bahnen zu bringen, aber ich denke die Technik steckt ganz allgemein im Bus, und nicht in der Rakete selbst.
ZITAT
eine Rakete mit festbrennstoff, fixer Brenndauer, einer reichweite von 11.300km, einer (mittleren?) geschwindigkeit von 21.000 km/h und einer daraus abgeleiteten maximalen flugzeit von 30 min, muss wohl auch eine gewisse mindestreichweite haben, unter der sie nicht auf ein ziel abgefeuert werden kann.
ich kann mir nicht vorstellen, wie man da auf eine vorwarnzeit von 3 min kommt. das wäre ja dann nur eine ungefähre flugstrecke über grund von 1500 - 2000 km? eine rakete mit fester brenndauer müsste doch dann bei so einer deutlich kürzeren flugstrecke steiler und höher im all aufsteigen, und zwar bei einer solchen verkürzung der reichweite ganz erheblich viel höher, bevor sie ballistisch zurückfällt? oder kann man die 2. stufe ohne zündung abtrennen?
3 Minuten Vorwarnzeit dürften sich ab dem Radarhorizont bekannter Frühwarnradare rechnen. Du kannst eine ballistische Rakete, im Rahmen ihrer strukturellen Festtigkeiten auch recht flach über die Erdoberfläche schießen um schneller zum Ziel zu kommen. Und alle großen ballistischen Feststoffraketen können ihren Schub zum passenden Zeitpunkt terminieren, i.d.R. in dem man am oberen Ende der Rakete Zugänge zum Brennraum freigesprengt werden. Das sollte man auch nutzen können um die kinetische Energie insgesamt zu minimieren, z.B. weil die Rakete sonst von einer flachen Flugbahn überfordert werden würde.
Gruß
Thomas
danke, Thomas, für deine Antwort.
ok, bei den 3 minuten vorwarnzeit, hatte ich den radarhorizont nicht berücksichtig. in den damaligen befürchteten szenarien der sowjets direkt auf Moskau, wurden aber bestimmte Positionen für die amerikanischen uboote erwartet. die genauere überwachung dieser punkte wäre nicht so schwer gewesen.
aus der zeit vor der Trident, als uboote noch flächenziele wie große städte treffen sollten, gabs ja viele berichte über katz und maus spiele der uboote der beiden mächte, die unter dem nordpoleis günstige abschusspositionen suchten und jagduboote, die die ballistischen uboote dabei belauerten und wiederum selbst trainierten solche raketenstarts im ernstfall noch zu verhindern.
kann man die geografische Entfernung von moskau aus für die trident mit einer vorwarnezeit von 3 min irgendwie abschätzen?
dass feststoffraketen die brenndauer terminieren können war mir völlig neu, danke für den Hinweis.
von einem us-offizier habe ich mal gelesen, dass er der meinung war, china könnte eine version einer interkontinentalrakete entwickeln, die mit konventionellem sprengkopf im relativ tiefen atmosphärischen flug in der lage wäre einen flugzeugträger zu zerstören.
die trident d5 mit aerospike ist ja für den atmosphärischen flug optimiert, das freisetzen der Sprengköpfe in der atmosphäre dürfte aber mit der bisherigen technik kaum möglich sein.
meine Vermutung in meinem ersten beitrag, dass wiki irrt und die dritte stufe einen flüssigkeitsantrieb haben müsse, war nach diesem artikel, den ich inzwischen gefunden habe, wohl falsch:
http://fas.org/nuke/guide/usa/slbm/d-5.htmZITAT(tommy1808 @ 2. Aug 2015, 10:45)
Uboote wissen durch extrem genaue Trägheitsnavigation und das messen von Magnetfeldannomalitäten sehr genau wo sie sind. Wenn Du weißt wo der Startpunkt ist, kann die Navigation auch ohne Almanach laufen, da die Rakete nur die relativen Veränderungen in Relation zu den Satellitensignalen verfolgen muss. Alternativ fährt man die GPS Antenne aus und holt sich die exakte Position vor dem Abschluss. Das Risiko in den Minuten entdeckt und bekämpft zu werden dürfte übersichtlich sein.
erstaunt mich, dass die trägheitsnavigation in ubooten so genau sein soll. bei langstreckenflügen vor 10-20 jahren konnten sich die abweichungen in zivilen Maschinen bei winddrift doch manchmal ganz enorm auf etliche km addieren.
ich wusste nicht, dass die orientierung an den magnetfeldanomalien, die zum teil veränderlich sind und wohl regelmäßig vermessen werden müssen, so genau sind.
ich wusste, dass uboote getaucht Satellitenkommunkation verwenden können und auch GPS. weißt du bis zu welcher tiefe das möglich ist? kommen da auch bojen zum Einsatz.?
im pazifik ist ja mal ein russisches uboot gesunken, weil eine seiner raketen explodiert ist. ein pensionierter cia-historiker verkündet gerne, dass sich das uboot genau auf so einem eingemessenen raketenstartpunkt befunden habe.
er vermutet, dass Meuterer auf dem boot eine Rakete mit einem falschen code auf hawaii abfeuern wollten. deswegen sei die rakete explodiert.
ZITAT(tommy1808 @ 2. Aug 2015, 10:45)
ZITAT(casual3rdparty @ 2. Aug 2015, 00:59)
jetzt zur ersten frage:
wie kann der GPS-empfänger seine fehlende Atomuhr durch die eines 4. Satelliten ersetzen, dessen Signale ebenfalls einer Laufzeitverzögerung unterliegen, aber diese benötigte synchrone Zeit kann er nicht einfach von den anderen 3 Satelliten beziehen?
das ist mir schleierhaft. für erhellende einfache antworten wäre ich dankbar.
Wenn Du die Signale der drei Satelliten entschlüsselt hast hast Du eine dreidimensionale Position in Relation zu allen Satelliten errechnet. Das sagt Dir aber noch nicht wo auf der Erdoberfläche Du bist. Du weißt damit wie weit Du vom 4. Satelliten weg bist und damit kann der Emfänger die Uhrzeit des 4. Satelliten um die Laufzeit korregieren. Damit hast Du die Zeit. Beide Informationen zusammen ergeben dann die Position.
öhm, danke für deinen versuch mir das zu erklären. ich fürchte, ich habs leider immer noch nicht richtig verstanden.
klar, die daten aus den signalen werden entschlüsselt und verarbeitet. ich vermute, du willst mir sagen, dass der empfänger die position der satelliten untereinander und ihre entfernung zu einander errechnet. aus der Differenz der zeiten zum 4. satelliten kann er dann die Laufzeiten errechnen?