Hilfe - Suche - Mitglieder - Kalender
Vollansicht: Allgemeiner Fragenthread!
WHQ Forum > Technik > Schiffe
Seiten: 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18, 19, 20, 21, 22, 23
Pilgrim
Irgendein user hat das Bild auch als Avatar.
Arado-234
Jepp, wer hat schon mal Big "E" durch das Periskop gesehen.
Wird der gute alte Carrier jetzt doch stillgelegt oder war das eine Ente ?
Ferrus_Manus
Also Northrop Grumman hat den Auftrag bekommen die Enterprise ab 2013 zu verschrotten. Die Verträge sind schon unterschrieben.
wARLOCK
mal den theoretischen fall angenommen es käme tatsächlich zu so einer situation (muss ja kein us-carrier sein,gibt ja auch andere staaten mit großen schiffen) was würde der kapitän tun?alles raushauen was in den rohren steckt und dann mit gottes hilfe versuchen zu entkommen?wieviele torpedos würde der experte z.B einsetzten um ein schiff wie die admiral kusnezow (60.000 t) zu versenken?
Ferrus_Manus
Naja, bei so einem großen Schiff ist es fraglich ob du es damit wirklich versenken kannst. Wenn du aber Glück hast treffen die Torpedos das Ruder und/oder die Schrauben. Und dann ist das Feindschiff leichte Beute für andere Einheiten.
Minfun
Wirkung moderner Schwergewichtsaale gegen Testziele im Fregatten-/Zerstörerbereich
Eine U206A hat acht Rohre und auf Peri-Entfernung ist die Trefferwahrscheinlichkeit vorallem gegenüber einem so großen Ziel sehr hoch. Ziehen wir mal zwei Aale als Reserve ab, machen immer noch sechs Treffer, die selbst ein Träger nicht mehr so leicht abschütteln kann.

Das eigentlich Problem an der Sache ist das Abhauen. Ein Trägerverband hat ca. sechs Eskorten samt Helos und zwei Jagduboote, die fröhlich nach einem suchen werden. Ein SSK hat weder die Geschwindigkeit noch die Tauchtiefe, um schnell nach der Aktion auf Entfernung zu gehen (nebst dem ganzen Lärm, der dadurch entstehen würde). Bleibt eigentlich nur auf Batterien entweder Toter Mann zu spielen oder sehr, sehr langsam und leise sich davon zu schleichen. Auch andere Hochwertziele wie Konvois, Landungsschiffe oder große Schlachtkreuzer agieren meist im Verband mit entsprechende Eskorten, und spätesten nachdem man deren Dickschiff in die Luft gejagdt hat, wissen die leider, dass man da ist. wink.gif
SailorGN
Also, eine Versenkung (Unit-Kill) ist bei einer so großen Einheit nur schwer zu berechnen. Mehr als 2 To sollte man nicht verschiessen. Erstens hat man dann noch Leitkapazität für Abwehrschüsse. Zweitens sollten 2 To reichen, um den Träger für min ein Jahr in die Werft zu schicken. Drittens reichen 2 To, dass sofort alle Flugops eingestellt werden und wahrscheinlich werden auch die Reaktoren runterfahren. D.h. das Teil ist erstmal das wertvollste Bergegut der Welt. Von den Menschen an Bord gar nicht zu reden, da wird es ne Menge Ausfälle geben.
Abhauen: Ist nun die Frage. Ein kommandant macht sich schon vorher über den Ausweichkurs Gedanken. Tiefe kann schon helfen, bloss leise muss man sein. Eine CSG hat immer ein-zwei SSN dabei, die sind dann die größte Gefahr. Ansonsten wird es laut werden, jeder Escort wird die Fahrt hochnehmen und To-Abwehrkurse fahren.... und dabei mit Bugsonar ordentlich Energie ins Wasser bringen. Wenn der CSG-Commander weiss, womit er es zu tun haben könnte (206A) dann wird er massive MPA-Unterstützung für die nächsten Stunden anfordern und immer Helos bereithalten. Die kleinen Röhren haben nicht genug Ausdauer, da braucht er nur etwas Geduld.
kato
ZITAT(sailorGN @ 19. Aug 2011, 07:21) *
Eine CSG hat immer ein-zwei SSN dabei, die sind dann die größte Gefahr. Ansonsten wird es laut werden, jeder Escort wird die Fahrt hochnehmen und To-Abwehrkurse fahren.... und dabei mit Bugsonar ordentlich Energie ins Wasser bringen.

Größte Gefahr sind nicht die SSN, sondern die Zerstörerbegleitgruppe. Wenn die erst mal aktives Sonar fahren und einen in ein Grid bekommen wars das. Zumindest laut Aussage von einem dem genau das bei ner Subex Anfang 80er passiert ist wink.gif
Dragon46
Hier gibts auch nochmal Infos zum Vorfall:

http://www.sondereinheiten.de/forum/viewto...=14&t=15737


wARLOCK
wenn ich das bis jetzt richtig verstanden habe unterläuft ein torpedo das zu treffende ziel und setzt dann um.die dabei entstehende gasblase hebt das schiff aus dem wasser was dem kiel natürlich nicht gut bekommt und dem ganzen rest vom schiff auch nicht.wäre so ein schwergewichtstorpedo mit seinen 300kg sprengstoff denn überhaupt in der lage diese effekt (das aus dem wasser heben) bei einem großen carrier zu erzeugen?
SailorGN
Das Zerbrechen ist unerheblich bei einem Carrier. Die 80k Tonnen hebt man auch nicht mit 2 Torpedos aus dem Wasser. Wichtig ist der Interne Schaden nach dem Treffer und eventuelle Wassereinbrüche. Dazu kommen strukturelle Schäden und die Schockwelle. Wie ich schon schrieb, ist bei einem Carrier ein Missionkill mit anschliessender laaaaanger Werftperiode ein Erfolg.

@kato: Die Zerstörer/Fregattenjockeys sind was ASW angeht etwas sehr mutig. Wenn ein Kommandant so mutig war, nen CVN anzugreifen, dann hat er auch die "Eier" um die restlichen 3-6 To auf die Eskorte zu hetzen.... weil er ja weiss, wo die stehen. Entweder per Sonar oder wenn tollkühn, per Sehrohr. Wenn er die Entfernungen und die Reichentfernung der LW-Tos kennt, kann er damit die Bedrohungen ausschalten, da er mit Schwergewichtstorpedo die besseren Karten hat. Der Escort weiss nur, da ist irgendwo im Umkreis von 15-20t Metern des Carriers ein Uboot. Im flachen Wasser hat das HMS nicht die Reichweite, das abzudecken, lange Impulse bringen auch nix, TAS kann er auch vergessen. Also entweder schnell weg oder Suchkette mit anderen Escorts und helos bilden. letzteres dauert und gibt dem Uboot zeit. Die Gefahr der SSN liegt darin, dass sie schneller sind als ein SSK und gleichwertige/bessere passivsensorik haben. Der SSK Kommandant weiss nicht, wo die Teile stehen, also kann er sie auch nicht in seine Ausweichplanungen mit einbeziehen.
In Zeiten von 212A sind die Entfernungen noch größer geworden, das Sehrohr und Radar wird nur sehr selten zum letzten Abgleich der Zieldaten verwendet. Das liegt an der gewachsenen Reichentfernung der To, der Drahtlenkung und vor allem an der Sensorik der Boote. Solche bilder wirds wohl nicht mehr geben...
xena
Es ist aber auch immer der Zufall dabei. Je nachdem was zerstört wird und wie schwer, können diese zwei Torpedos durchaus zum Totalverlust führen.

Es gibt keine wirklich gesicherten Informationen wie sicher heutige Träger sind. Alle reden nur von sehr sicher, weil sie eigentlich nix wissen. Ich glaube da wurde die letzten Jahrzehnten eine große mystische Blase um das Thema erzeugt. Nichts ist wirklich unsinkbar, auch kein Träger. Wenn ein Träger wirklich soooo schwer gepanzert sein sollte wie immer wieder behauptet wird, müßte er viel schwerer sein bei der Größe. Das kann man sich aus den letzten bekannten Daten über Panzerungen und Größen einigermaßen zusammenreimen.
Dragon46
Unsinkbar war damals die Titanic auch...

Allein die Reaktorräume nehmen wahnsinnig viel Platz ein, der nicht oder nur schwer durch Schotten getrennt werden kann. Da würde ein Treffer der Schiffssicherung schon Kopfzerbrechen bereiten.
Pliskin
Wobei die Reaktoren bestimmt die dickste Panzerung haben, alleine für den Strahlenschutz dürfte da ne ganze Menge drum sein.
wARLOCK
mein bauchgefühl (was natürlich keinerlei referenz ist) würde mir vermutlich sagen das viel auch viel hilft wink.gif ,aber sailor hat ja schon aufgeführt das es vermutlich ratsam ist nich alle to auf einmal zu verschießen.
wie läuft so ein angriff überhaupt ab?der kapitän hat es jetzt also geschafft irgendwie auf 10-15km an sein ziel heran zu kommen,was muss er alles wissen um einen treffer landen zu können?hätte ein gegner in dieser situation noch möglichkeiten zur abwehr?wie lange dauert das nachladen auf einem u-boot?
Ferrus_Manus
ZITAT(wARLOCK @ 25. Aug 2011, 08:29) *
mein bauchgefühl (was natürlich keinerlei referenz ist) würde mir vermutlich sagen das viel auch viel hilft wink.gif ,aber sailor hat ja schon aufgeführt das es vermutlich ratsam ist nich alle to auf einmal zu verschießen.
wie läuft so ein angriff überhaupt ab?der kapitän hat es jetzt also geschafft irgendwie auf 10-15km an sein ziel heran zu kommen,was muss er alles wissen um einen treffer landen zu können?hätte ein gegner in dieser situation noch möglichkeiten zur abwehr?wie lange dauert das nachladen auf einem u-boot?


Also die großen US-Schiffe haben das AN/SLQ-25 Nixie Torpedostörsystem (AN/SLQ-36 auf Flugzeugträgern), welches angreifende Torpedos erkennt und ein zweites Sonarsignal weg vom Schiff erzeugt, um den Torpedo von seinem Ziel abzulenken. Und die Russen haben ja ihre RBU-6000-Werfer, die sie auch als eine Art CIWS gegen Torpedos einsetzen können.
Minfun
Nixie lässt sich auch schon auf kleineren Einheiten wie die Perry FFG oder Tico CG finden.
Ein Uboot wird üblicherweise versuchen über Passivsonar Richtung und Entfernung zum Ziel zu ermitteln und das über einen längeren Zeitraum, um auch Kurs und Geschwindikeit errechnen zu können. Das Ping aus den Filmen wäre die Aufschaltung über Aktivsonar und würde die Sachen vereinfachen (im Prinzip wie Radar), gibt dafür aber auch die eigenen Position Preis, da der Gegner das anpingen natürlich auch registrieren und "zurückverfolgen" kann. Ist eine ausreichende Ziellösung gefunden werden die Aale ins Wasser geschickt.

In der Regel werden 1-x Rohre nicht benutzt für eine Welle, um während das Nachladens 1-x Torpedos als Reserve für einen Snapshot zu besitzen. Moderne Schwergewichtstorpedos sind zwar autonom zur Zielauffassung fähig, besitzen jedoch immer noch eine Drahtsteuerung. Dies ermöglicht es den Torpedos auch während dem Angriff auf die Sensordaten des Ubootes zurückzugreifen und es kann nachkorrigiert werden, falls das Ziel Gegenmaßnahmen (zB Störsender) ergreift. Sind die Torpedos nah genug ans Ziel herangeführt worden, wird dieses durch Aktiv- und/oder Passivsonar des Torpedos aufgefasst.

Die Angriffsprofile von Torpedos sind sehr flexibel zu gestalten, so kann man Torpedos langsam und leise losschicken (was auch die Reichweite erhöht) oder gleich mit Vollgas, um den Ziel möglichst wenig Reaktionszeit zu geben oder auch eine Kombination aus beidem. Torpedos können weit fächerförmig losgeschickt werden, um später wieder auf aus mehreren Richtungen auf das Ziel zu konvergieren, was gegen Gegenmaßnahmen hilft, aber auch dem Gegner erschwert das eigenen Uboot zu finden (Torpedos kommen aus drei Richtungen... in welcher liegt das Uboot?). Auch ist es möglich, einen einzelnen Torpedo als Sensordrohne zu nutzen, die Sensordaten gehen ja auch über Draht zurück.

€dit zu Gegenmaßnahmen:
Neben den genannten Störkörpern in passiver und aktiver Form wird natürlich auch über Kursänderung und Geschwindigkeit versucht sich möglichst aus der Killbox des Torpedos zu entfernen, vor allem wenn das gegnerische Uboot gezwungen ist, frühzeitig den Draht zu kappen, um abhauen zu können (man erinnere sich, ohne Draht keine Updates von den besseren Sensoren des Ubootes). Dazu ist es auch nicht unüblich in Richtung der ankommendes Torpedos eigene Torpedos loszuschicken, um das gegnerische Uboot aufzuschrecken. Auch sind Überwasserschiffe bei Aktivsonar nicht so eingeschränkt wie das Uboot, da das Uboot die Position der Überwassereinheiten in der Regel ja schon relativ gut kennt, sie geben durch das Pingen also nicht mehr preis als das Uboot eh schon weiß. Dazu noch so schnell wie möglich den Bordhubschrauber mit Sonarbojen/Tauchsonar in die Luft bringen, der noch mehr Sensoren ins Wasser bringt.

Andererseits produzieren viele Torpedos im Wasser, Aktivsonar, Hubschrauberlärm, Störkörper und Schiffsbewegungen auch eine sehr große Lärmkulisse, also vielleicht genau das, was ein Uboot braucht, um im ganzen Lärm leise und unbemerkt abzuhauen... wink.gif
xena
Moderne Torpedos können über die Drahtlenkung die Daten das eigenen Sonars zur Verarbeitung an das U-Boot senden. Somit muß das U-Boot selbst nicht aktiv senden. Damit steht wesentlich mehr Rechenkapazität zur Verfügung sowie die Erfahrung der Operatoren und es lassen sich schon mal Störmaßnahmen erkennen und dagegen wirken. Ebenso kann das U-Boot unentdeckt bleiben, weil es selbst nicht sendet und sich alles auf die Geräusche der Torpedos konzentriert. So einfach ist es also nicht. Auch hier entscheidet sich letztendlich wer die besten Leute an den richtigen Geräten zur richtigen Zeit hat, so wie es auch Zufall ist was die Dinger nun am Träger zerstören/beschädigen.

Es gibt auch Wakehomer, die sich bis heute kaum stören lassen, sind aber immer noch eine Domöne der Russen. Sicherlich haben sie solchige welche mit ihren U-Booten auch verkauft.

Nach dem Abschuß wäre ein U-Boot gut beraten so still wie möglich zu sein und wenn möglich (wenn nicht zu tief) auf Seegrund abzutauchen, weil man dort nicht so leicht aufgefasst wird, wie im offenen Wasser. Durch Ausnutzung des Chaos hätte man evtl. auch die Chance zu entkommen, wenn der Zufall es will. Vom ökonimischen Standpunkt wäre aber der Verlust eines 300 Mio U-Bootes verschmerzbar wenn man dafür ein 2 Mrd Träger versenkt.

Nachladen ist bei den kleinen Diesel-U-Booten oft kaum drinn. Die haben manchmal nur die Torpedoladung dabei, die in den Rohren ist. Das Ding damals mit der CV-65 war glaub ich eines dieser kleinen Deutschen Diesel.
SailorGN
Aktiv gehen moderne Uboote nur im Kampf gegen andere Uboote. Gleiches gilt für drahtgesteuerte To. In der ASW_Rolle haben Uboote keine Zeit Zieldaten passiv einzufahren.

Geschleppte Täuschkörper gibt es seit dem WKII, es wäre echt ein sträfliches Versäumnis, wenn die modernen To dagegen nicht gefeit wären wink.gif Auch Wakehomer kann man abwehren: In dem man AK einen Vollkreis fährt.... denn ein solcher To folgt immer dem Kielwasser. Bei Kriegsschiffen baut sich so eine ordentliche Signatur auf, die man nach Abschluss des kreises unter Reduzierung der Geschwindigkeit verlässt.... dadurch bleibt das Kielwasser der AK-Fahrt stärker. Klappt allerdings nur bei Tos, deren Kielwassersensor primärer Sucher ist.
Gegen Dualsucher (Sonar passiv/aktiv+Kielwassersensor) hilft das nicht.

Die Möglichkeit, aus mehreren Richtungen anzugreifen besteht, genauso wie die Nutzung als Sensor. Nur reden wir hier von Entfernungen jenseits der HMS-Reichweiten. Eine mögliche Angriffsachse bei einem MultiToAngriff ist schwer auszumachen.... und dazu kommt die Entfernung. Einen LWTo in die vermutete Richtung zu schiessen macht da nur Sinn, wenn man wirklich Indikation auf Uboot hat. Ansonsten verrät der Schuss dem Uboot nur, wo es vermutet wird.... was ein Entkommen erleichtert. Moderne Uboote sind auch bei mäßiger Fahrt schon sehr leise, stilles Ausharren nicht immer die beste Wahl. Am einfachsten bekommt man Uboote an chokepoints (Punkten, wo sie auf jeden Fall durchmüssen) und bei permanenter Überwachung großer Seegebiete mittels MPA. Dieselboote müssen irgendwann schnorcheln, alle Uboote werden irgendwann mal funken müssen. Schon allein um die Tonnagemeldung zu machen oder ein Lebenszeichen abzusetzen. das gilt insbesondere für Langzeitmissionen.

Nachladen: Wenn sie es können....206A hatte "nur" die 8 Rohre. die meisten anderen können nachladen.
Ironfawks
Für das 127mm Geschütz der F125 soll ja auch eine reichweitengesteigerte Munition in Entwicklung sein, bedeutet dass dann das der Sprengkopf zugunsten eines Raketenantrieb schrumpft und somit weniger Explosievkraft befördern werden kann?
Ich Frage dass weil der Unterschied von 30 km auf 100 km Reichweite wohl nicht durch ein paar Schnitzer an der Aerodynamik der Hülle herbeigeführt wird. Oder liege ich da ganz falsch?
Der Kommissar
Soweit ich weiß, wird eine Art Brandsatz in den Geschossboden eingebaut, der soviel Abgas produziert, dass die bremsenden Luftverwirbelungen am Geschossboden eliminiert werden. Eine eigene Antriebswirkung soll das ganze aber nicht haben. Inwieweit der Brandsatz aber zu Lasten der Sprengladung geht weiß ich nicht.

MfG Der Kommissar
Praetorian
ZITAT(Der Kommissar @ 26. Aug 2011, 23:25) *
Soweit ich weiß, wird eine Art Brandsatz in den Geschossboden eingebaut, der soviel Abgas produziert, dass die bremsenden Luftverwirbelungen am Geschossboden eliminiert werden. Eine eigene Antriebswirkung soll das ganze aber nicht haben. Inwieweit der Brandsatz aber zu Lasten der Sprengladung geht weiß ich nicht.

Das wären Base-Bleed-Geschosse.
Vulcano ist ein unterkalibriges, flügelstabilisiertes Geschoss ohne Zusatzantrieb oder base-bleed. Die Reichweitensteigerung wird durch das geringere Geschosskaliber, bessere Aerodynamik und höhere v0 erzielt.
Dadurch wird aber auch die Sprengmasse reduziert, noch mehr bei den endphasengelenkten Varianten. Das soll durch die deutlich erhöhte Präzision kompensiert werden - und natürlich die Tatsache, daß überhaupt über so große Distanzen geschossen werden kann.
kato
Die Sprengladung der OTO 90mm BER ERM (für 127mm/64, 155mm/39 und 155mm/52 - das verwendete Projektil ist identisch) liegt bei etwa 50% derer regulärer 127mm bzw. 33% regulärer 155mm Munition, oder - zum Vergleich - in ähnlicher Größenordnung zu üblichen Landgeschützen im Bereich um 100 bis 120mm.

Die effektive Sprengladung liegt bei etwa 200-250% derer einer 76mm Mumpel, ist also nicht wirklich aufs Minimum getrimmt (vergleiche hierzu z.B. die französischen 100mm, deren Geschosse sind leichter als obige 90mm BER ERM).

Zur Reichweitenerhöhung wird außerdem mit stärkerer Ladung geschossen. Hierzu wird zusätzlich zur üblichen Maximalladung des Geschützes (155mm: 4 bzw. 5 JBMOU-Module) ein zusätzliches Ladungs-Modul eingesetzt, das zwischen den Heckflossen der Unterkaliber-Munition montiert wird; diese Montageweise ist im wesentlichen von Mörsergranaten kopiert.
Edit: Falls das daraus nicht klar wurde - nur mit diesem Zusatzmodul erreicht die Munition die üblicherweise veröffentlichten Reichweiten.
FLO
Die Fregatten der Klasse F-123 verfügen über zwei Thales STIR 180 Feuerleitradare, wieviele verschiedene Ziele können diese Radare gleichzeitig bekämpfen (Ziele beleuchten)?

Alternativprodukt wär wohl das Saab Ceros 200, hab schon die Herstellerbroschüren gewälzt find aber keine Antwort auf meine frage...
Grenadier
Soweit ich weiss, hatte die Bismarck auch 3,7 und 2cm Flak. Allerdings davon nicht allzuviele. Im Übrigen dürften die beiden Flaks (3,7cm und 2cm) die zum damaligen Zeitpunkt auf dem Schiff verbaut waren, relativ mies zur Tieffliegerabwehr gewesen sein (zu geringe Schussfolge). Letzteres ist aber nur eine Vermutung, zumindest auf U-Booten hatte man dieses Problem mit beiden Waffen, mal abgesehen von anderen Unzulänglichkeiten (starkes Rollen bei entsprechendem Seegang und die damit verbudenen Probleme überhaupt halbwegs vernünftig zu zielen).

€dit: Vergesst es, evtl. hätte ich mal bis zur letzten Seite durchklicken sollen wallbash.gif

Nochmal €dit:
Um nicht völlig dumm da zu stehen (ohnehin schon passiert biggrin.gif )
Noch ne Frage von mir: Warum wurden eigentlich die Fregatten der 123er Klasse mit dem deutlich älteren Exocets ausgestattet? Selbst die älteren 122er sind doch mit Harpoons bewaffnet und nutzen den somit wesentlich moderneren Flugkörper. Hatte das finanzielle Gründe oder lag es an der ohnehin aufkeimenden Diskussion über Größe und Bewaffnung der 123er?
Praetorian
ZITAT(Grenadier @ 19. Sep 2011, 12:29) *
Noch ne Frage von mir: Warum wurden eigentlich die Fregatten der 123er Klasse mit dem deutlich älteren Exocets ausgestattet?

Weil die aufgrund der Außerdienststellung der Zerstörer Klasse 101A (Hamburg-Klasse) schon vorhanden waren.
Auch: "Harpoon" ist nicht per se "wesentlich" moderner als "Exocet" - da gibt es genug unterschiedliche Versionen, Rüststände und Beschaffungszeitpunkte. Den jeweiligen Entwicklungsbeginn trennen ebenfalls nur wenige Jahre.
Grenadier
Ah ok danke, also prinzipiell wohl finanzielle Gründe.
mr.trigger
Lernt man in Bundesmarine eigentlich noch den Umgang mit Sextanten und wenn ja wer wird daran ausgebildet?
Praetorian
ZITAT(Grenadier @ 19. Sep 2011, 12:57) *
Ah ok danke, also prinzipiell wohl finanzielle Gründe.

Nicht prinzipiell, ausschließlich. Auch wenn inzwischen Normalzustand, angesichts des Beschaffungszeitraumes F123 erst recht kein Wunder.

ZITAT(mr.trigger @ 19. Sep 2011, 13:09) *
Lernt man in Bundesmarine eigentlich noch den Umgang mit Sextanten und wenn ja wer wird daran ausgebildet?

Prinzipiell ja, Offizieranwärter und navigatorische Verwendungsreihen. Ob das noch explizit zum OA-Ausbildungsinhalt gehört, mögen die aktuellen Marine-OA hier beantworten können.
Grenadier
Ums mal auf den Punkt zu bringen: Es gibt keine Bundesmarine mehr und das seit 1990. Der Begriff Bundesmarine wurde verwendet, um eine eindeutige Abgrenzung zur Volksmarine der DDR zu erzielen. Heute lautet die offizielle Bezeichnung Deutsche Marine.
spooky
ZITAT(FLO @ 19. Sep 2011, 11:55) *
Die Fregatten der Klasse F-123 verfügen über zwei Thales STIR 180 Feuerleitradare, wieviele verschiedene Ziele können diese Radare gleichzeitig bekämpfen (Ziele beleuchten)?

Alternativprodukt wär wohl das Saab Ceros 200, hab schon die Herstellerbroschüren gewälzt find aber keine Antwort auf meine frage...


die ganzen mechanisch gerichteten tracker/cw-illuminatoren können in der regel immer nur ein ziel gleichzeitig bekämpfen. das sind eben alles noch beleuchter der alten herkömmlichen bauart und keine phased arrays.
techol2002
ZITAT(Praetorian @ 19. Sep 2011, 13:11) *
ZITAT(Grenadier @ 19. Sep 2011, 12:57) *
Ah ok danke, also prinzipiell wohl finanzielle Gründe.

Nicht prinzipiell, ausschließlich. Auch wenn inzwischen Normalzustand, angesichts des Beschaffungszeitraumes F123 erst recht kein Wunder.

ZITAT(mr.trigger @ 19. Sep 2011, 13:09) *
Lernt man in Bundesmarine eigentlich noch den Umgang mit Sextanten und wenn ja wer wird daran ausgebildet?

Prinzipiell ja, Offizieranwärter und navigatorische Verwendungsreihen. Ob das noch explizit zum OA-Ausbildungsinhalt gehört, mögen die aktuellen Marine-OA hier beantworten können.


Also ich hatte 1993/94 das Vergnügen des OGL. Navigation wurde gelehrt, aber nicht der Umgang mit dem Sextanten. Interessierte konnten auf der Fock so etwas ausprobieren.
SailorGN
2002 - Ein Tag Schnuppersextieren im OGL
2007 - gefühlte 1000 Stunden astronomische Navigation, kleiner Sextantenanteil (2-3 Stunden) edit: Im Wachoffizierlehrgang
mr.trigger
Da die Iraner anscheinend planen Schiffe in die nähe amerikanischer Hoheitsgewässer zu schicken, ( von CNN) stellt sich mir die Frage haben die überhaupt die Kapazitäten um über längere Zeiträume über solche Distanzen zu operieren oder kann man davon ausgehen, dass sie immer wieder kurzzeitig aufkreuzen und dann in den Iran zurück müssen?
kato
Es wird spekuliert, daß die Schiffe, wenn sie denn dorthin fahren, von Venezuela als Versorgungsbasis aus operieren würden. Und dann eben primär im Golf von Mexiko.

Iran hat auch zwei Versorger von sehr vergleichbarer Größe und Kapazität zu den Tendern der Bundeswehr (etwas größer, dafür auch nen Hangar; in den 70ern in Deutschland gebaut), sowie einen einzelnen großen EGV - letzteren würden sie aber wohl eher nicht quer über den Atlantik schicken.
Praetorian
Die iranische Marine verfügt über einen einzelnen großen Flottenversorger - die Kharg, 33.000 ts, eines britischen Typs aus den 70ern. Darüber hinaus gibt es noch kleinere Versorgungsschiffe, die aber m.W. nur in heimischen Gewässern eingesetzt werden und teilweise auch eher für Patrouilleneinsätze. Prinzipiell sollte daher für einzelne Einheiten bzw. einen Kleinverband ein mehrwöchiger Einsatz ohne Abstützung auf freundliche Häfen umsetzbar sein, Verfügbarkeit des Versorgers vorausgesetzt.
mr.trigger
Ah vielen Dank an euch beide, da steckt da dann doch mehr dahinter.
Nightwish
Die Kharg sogar hier im Forum:

http://www.whq-forum.de/invisionboard/inde...p;#entry1105496

smile.gif
kato
ZITAT(Praetorian @ 28. Sep 2011, 12:20) *
Darüber hinaus gibt es noch kleinere Versorgungsschiffe, die aber m.W. nur in heimischen Gewässern eingesetzt werden und teilweise auch eher für Patrouilleneinsätze.

Man muß da hinzufügen daß die Situation bzgl. Versorgung in der iranischen Marine ähnlich verworren und undurchsichtig ist wie das ganze Militär dort unten.

Die Kharg und die beiden "Tender" sind im wesentlichen zumindest im theoretischen die Mehrzweckversorger zur Versorgung von ca 20 Korvetten und Schnellbooten (ohne die 10 Schnellboote der IRCG), für die U-Boote scheint es generell keine Seeversorgung zu geben. Die Kharg wurde ursprünglich wohl als Versorger für die drei iranischen Zerstörer zu Shah-Zeiten (die es nicht mehr gibt) bestellt, die beiden Tender wohl damals jeweils für die Korvetten- und Schnellbootgeschwader.

Die ganzen Patrouillenboote werden im Gegensatz dazu separat durch eine Klasse aus ca 12-13 Mini-Tendern versorgt, die auch selbst für Patrouillen einsetzbar sind (so ne Art Mehrzweckboot, Größe vergleichbar z.B. P143 oder P400). Ansonsten gibt es dann noch eine Klasse Motorküstenschiffe in verschiedener Ausstattung (2x Munition, 2x Wasser, 3x Frachter; auch als Minenleger einsetzbar) und vier extrem große Wassertanker, aber die dienen alle eher allgemeinen Logistikzwecken.
400plus
Hat die USN eigentlich die "Perry"-Fregatten noch in Dienst? Falls ja, was machen die damit? Sind ja im Prinzip nur noch Kanonenboote mit einem Hubschrauber?
kato
19 Aktiv, 8 Reserve.

Hauptsächlich Einsätze gegen Schmuggler und Piraten z.B. im Roten Meer und Indischen Ozean, Präsenzmissionen weltweit sowie etwas humanitäre Einsätze und teilweise bei Bedarf Seenotrettung im Pazifik.
400plus
Vielen Dank! Wer besorgt dann eigentlich (da ja auch die Knoxes nicht mehr im Einsatz sind) den ASW-Schutz in einer Carrier Strike Group?
kato
Derzeit je 2-3 Arleigh Burke Flight IIA (mit je 2 Seahawk) und 1-2 Los Angeles pro CSG. AAW durch 1-2 Ticonderogas und Carrier Air Wing.

Effektiv wurden mit Einführung AB Flight IIA die ASW-Hubschrauber auf die Zerstörer "verlegt" und damit die Fregatten für diese Aufgabe "überflüssig". Derzeitige Planung sind 36 Flight IIA (aktuell: 32), um jeder CSG 3 Stück mitzugeben.
Minfun
Die FFG sind immer noch Teil der Strike Groups, idR sind 1-2 in dem Zerstörersquadron untergebracht. Die Ticos und Flight I und II Burkes sind auch noch mit Schleppsonar ausgestattet. Sonst die zahlreichen Seahawks im Verband, sowie ein oder zwei SSN, wenn die mitgenommen werden. In letzter Zeit fahren die Strike Groups jedoch meist seperat von den Ubooten.
400plus
Danke euch beiden!
kato
ZITAT(Minfun @ 20. Oct 2011, 13:31) *
Die FFG sind immer noch Teil der Strike Groups, idR sind 1-2 in dem Zerstörersquadron untergebracht.

Primär da, wo weniger als drei AB Flight IIA vorhanden sind.

Die DESRONs der CSGs sind auch missionsabhängig ziemlich variabel, bei denen der 5th Fleet z.B. derzeit ziemlich "aufgebläht" (mit je 5-6 Zerstörern und Fregatten). Auch die DESRONs der CSGs, deren Träger nicht aktiv (in Wartung) sind sind oft mit Perrys aufgefüllt, erfüllen dann aber andere Aufgaben.
Minfun
Jop. xyxthumbs.gif
Weißt du eigentlich genaueres wie die Eskorte mit den SSN mittlereile geregelt ist? In den letzten Jahren tauchen die in den offiziellen ship listings zu den Strike Groups nicht mehr auf. Wahrscheinlich sehr missionsabhängig, aber schon auffällig.
kato
Die Begleit-Uboote werden schon immer den CSGs nur durch die SUBRONs beigeordnet und fahren nur missions- bzw. missionsteilabhängig mit ihnen mit.
xena
Es gibt heute ja auch keinen zwingenden Grund mehr auch noch U-Boote mitzuschicken. Die Zeiten der Bedrohung durch sowjetische U-Boote war ja was anderes als heute. Das gibts ja heute nicht mehr.
Minfun
Aufklärung, hohe ausdauernde Marschgeschwindikeit, Strikefähigkeit an Orten, wo die Eskorten nicht so leicht hinkommen oder einfach mal ein paar SSK verscheuchen, die mal ist die CSG reinhören wollen. Ich denke es gibt da noch reichlich Aufgaben innerhalb einer CSG für ein Uboot, auch wenn man richtigerweise sich nicht mehr so sehr auf ASW konzentrieren muss.
Dieses ist eine vereinfachte Darstellung unseres Foreninhaltes. Um die detaillierte Vollansicht mit Formatierung und Bildern zu betrachten, bitte hier klicken.
Invision Power Board © 2001-2024 Invision Power Services, Inc.