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Vollansicht: GRCP, KARS & Co.
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PzBrig15
Der Wehrbeauftragte Herr Königshaus hat heute kritisiert , das die Bundeswehr keine Fahrzeuge hat die mit einem Roboterarm versteckte Sprengfallen aufspüren kann . Ob ein solches Fahrzeug den Anschlag von gestern verhindert hätte können ist Spekulation .Realität ist aber das die Bundeswehr kein solches System hat und bei unserem Nachbarn Niederlande stehen solche Fahrzeuge nach deren Rückzug aus dem Einsatzland in den Kasernen rum . Hier könnte innerhalb von Bündnispartnern doch relativ zügig ein effektives System nach Einweisung in den Einsatz gebracht werden . Das System der Niederländer ist auf dem geschützten Fahrzeug Bushmaster 4x4 aufgebaut .
Praetorian
Nur gut, daß schon Mitte April ein Vertrag mit Rheinmetall über die Lieferung von sieben Systemen German Route Clearing Package geschlossen wurde.
Ein System besteht dabei aus vier (fünf) Fahrzeugtypen:
- Fuchs 1A8 Fü GRCP
- Fuchs 1A8 Manipulator GRCP
- MULTI A4 FSA Trsp GRCP
- Wiesel EODAufkl GRCP
(- Mini Minewolf)
PzBrig15
ZITAT(Praetorian @ 3. Jun 2011, 20:26) *
Nur gut, daß schon Mitte April ein Vertrag mit Rheinmetall über die Lieferung von sieben Systemen German Route Clearing Package geschlossen wurde.
Ein System besteht dabei aus vier (fünf) Fahrzeugtypen:
- Fuchs 1A8 Fü GRCP
- Fuchs 1A8 Manipulator GRCP
- MULTI A4 FSA Trsp GRCP
- Wiesel EODAufkl GRCP
(- Mini Minewolf)


Das ist bekannt und auch gut für zukünftige Einsätze . Allerdings hinken wir in solchen Dingen oftmals hinterher. Die Neiderländer haben ihr System schon seit einiger Zeit im Einsatz gehabt. Warum wir in solchen Systemen nicht Vorreiter sind vermag ich nicht zu beurteilen . Allerdings haben wir gerade bei Beschaffungen noch zuviel Zeitverzug . Gerade jetzt wo wir im Einsatz sind benötigen wir adäquates Gerät .

Anmerkung : Sicherlich werden wir nie vollen Schutz herstellen können , aber gerade nach solchen tragischen Ereignissen kommen solche Diskussionen immer wieder zum Vorschein . Das der Herr Wehrbeauftragte öffentlich über Ausrüstungsmängel spricht zeugt sicherlich auch davon das er schon oft das Thema angesprochen hat und wohl immer nicht vollends zufriedene Antworten erhalten hat .
Styx
Das zeugt aber auch von seiner Unkenntnis der Dinge, ausgerechnet jetzt mit so nem Spruch nen lauten zu machen. Was hätte den ein entsprechendes Fahrzeug in der Situation gemacht? Vermutlich ne Rolle seitwärts mit Totalschaden. Die Fahrzeuge mit Manipulator sind ne tolle Sache wenn man die IED erkannt hat, das war aber offensichtlich nicht der Fall.
PzBrig15
Klar , der aktuelle Anschlag hat damit nichts zu tun . Ob der abwendbar gewesen wäre weiß niemand von uns weil uns die entsprechenden Informationen fehlen . Ebenso ein Bild des zerstörten Marders . Das wir die perfiden Anschläge der Taliban nicht vorhersehen können ist unstrittig . Wir werden mit Abwehrmaßnahmen immer hinterherlaufen müssen . Leider.

Nochmal zu den Counter-Systemen : Hat man nicht auch ein sogenanntes KARS-System auf GTK Boxer als Entwicklung in Auftrag gegeben ?
Praetorian
ZITAT(PzBrig15 @ 3. Jun 2011, 23:09) *
Nochmal zu den Counter-Systemen : Hat man nicht auch ein sogenanntes KARS-System auf GTK Boxer als Entwicklung in Auftrag gegeben ?

KARS wird aber erst 2013+ zur Verfügung stehen.
Privateer
Irgendwie erschließt sich mir immer noch nicht ganz der Grund dafür, warum man ausgerechnet den Wiesel für das GRCP als Trägerfahrzeug für das bodendurchdringende Radar ausgewählt hat? Bessere Geländegängigkeit? Niedriger Bodendruck, um somit keine Panzerminen oder IEDs mit Druckzünder auszulösen?

Beim südafrikanischen "Chubby"-System hat das Husky-Zugfahrzeug (welches auch den Metalldetektor oder ein bodendurchdringendes Radar trägt) durch die Spezialreifen einen besonders niedrigen Bodendruck, und ev. nicht erkannte Minen werden durch die Spezialanhänger mit den über die gesammte Spurbreite versetzt angeordneten Reifen ("Mine Detonation Trailers") notfalls zur Detonation gebracht. Husky ist so konstruiert, dass bei einer Explosion das Front- oder Heckmodul mit Rädern, Federung etc. abgesprengt wird, aber auch leicht zu reparieren ist. Wie bitte soll das mit dem Wiesel-Detektor funktionieren? Ein Treffer und das komplette System geht über'n Jordan. confused.gif
Praetorian
Der Wiesel ist MOTS (Military-Off-The-Shelf) und bei Rheinmetall als Teil des eigenen Produktportfolio firmenintern sofort verfügbar - das GRCP soll so schnell wie möglich in den Einsatz gehen.
Privateer
ZITAT(Praetorian @ 4. Jun 2011, 13:40) *
Der Wiesel ist MOTS (Military-Off-The-Shelf) und bei Rheinmetall als Teil des eigenen Produktportfolio firmenintern sofort verfügbar - das GRCP soll so schnell wie möglich in den Einsatz gehen.


Naja, hätte mich auch irgendwie gewundert, wenn das Ganze technische Gründe gehabt hätte...
Praetorian
Wäre es besser gewesen, stattdessen noch eine Sonderentwicklung in Angriff zu nehmen, die dann irgendwann 2025 eingeführt werden kann?
kato
ZITAT(Privateer @ 4. Jun 2011, 13:18) *
Irgendwie erschließt sich mir immer noch nicht ganz der Grund dafür, warum man ausgerechnet den Wiesel für das GRCP als Trägerfahrzeug für das bodendurchdringende Radar ausgewählt hat?

Der Wiesel GRCP ist ferngelenkt, ebenso wie das mehr als drei mal so schwere Minewolf-Räumfahrzeug. Das Husky-II-System hat diese Einsatzmöglichkeit nicht (mehr). Andere ferngelenkte Fahrzeuge in dieser Nutzlastklasse gibt es mit den gewünschten Eigenschaften - niedriger Bodendruck, niedriges Gesamtgewicht, hohe Geländegängigkeit, möglichst mit Kettenfahrwerk zur zentimetergenauen Lenkung - praktisch nicht MOTS.

ZITAT(Privateer @ 4. Jun 2011, 13:18) *
Husky ist so konstruiert, dass bei einer Explosion das Front- oder Heckmodul mit Rädern, Federung etc. abgesprengt wird, aber auch leicht zu reparieren ist.

Bei Panzerabwehrminen bis 7,5 kg klappt das noch. Bei richtigen IEDs ist hingegen das mit den Sollbruchstellen eher noch ne tolle Idee, wie man Schrapnell produzieren kann, mal abgesehen davon dass der Bediener dann eh mit draufgeht...
Privateer
Sicher ist eine Entwicklung auf Basis des Wiesel in der gegenwärtigen Situation einer kompletten Neuentwicklung vorzuziehen, aber teilweise technisch fragwürdig bleibt das Konzept im Vergleich zu einer bewährten Lösung wie dem Chubby trotzdem (zumindest meiner bescheidenen Meinung nach...).

ZITAT(kato @ 4. Jun 2011, 14:59) *
Bei Panzerabwehrminen bis 7,5 kg klappt das noch. Bei richtigen IEDs ist hingegen das mit den Sollbruchstellen eher noch ne tolle Idee, wie man Schrapnell produzieren kann, mal abgesehen davon dass der Bediener dann eh mit draufgeht...


Gut, diese Problematik würde sich bei einer Fernsteuerung ja nicht stellen, wobei die anscheinend ja nur beim früheren Meerkat verwendet wurde und man mittlerweile wieder davon abgerückt ist. Die neue Variante Husky 2G ist ja als Zweisitzer ausgelegt (Fahrer und Bediener für die Detektoren) und deren Präsenz an Bord des Fahrzeugs scheint vermutlich mehr Vor- als Nachteile zu bieten.

Praetorian
ZITAT(Privateer @ 4. Jun 2011, 18:02) *
Die neue Variante Husky 2G ist ja als Zweisitzer ausgelegt (Fahrer und Bediener für die Detektoren) und deren Präsenz an Bord des Fahrzeugs scheint vermutlich mehr Vor- als Nachteile zu bieten.

Die ist deswegen als Zweisitzer ausgelegt, weil das Fahrzeug einen Manipulatorarm bekommen hat.
Nichtsdestotrotz ist ein bemanntes IED-Aufklärungsfahrzeug angesichts der zunehmenden Größe der IED keine gangbare Lösung.
Husky 2G ist ein klassisches System zur Minenabwehr, das aufgrund der Marktlage mit Manipulator nachgerüstet wurde, aber nach wie vor konstruktiv primär gegen Minenbedrohung ausgelegt ist. Minen und IED sind aber durchaus unterschiedlich zu behandeln.

Technisch fragwürdig ist an der GRCP-Lösung auf Wiesel erstmal nichts. Konzeptionell fragwürdig allerdings deine Präferenz für Chubby/Husky 2G für diese Rolle.
Ironfawks
KARS und GRCP sind also zwei Verschiedene Lösungen für das selbe Problem!?


Somit soll GRCP eine schnell verfügbare Lösung für ISAF sein?
Das würde für mich auch erklären wieso man beim GRCP nicht den GTK Boxer, der ja so "ultra modular" ist, einsetz sondern schnell verfügbare Füchse verwendet.

KARS soll dann hingegen ein neu enwickletes Systhem sein, welches den Boxer als Basis hat?
gibt es zu diesem KARS denn schon irgendwelche Konzepte die bekannt sind?

Ich hoffe nicht totalen Bullshit gefragt zu haben,
wenn doch wallbash.gif
kato
GRCP ist einsatzbedingter Sofortbedarf, der im Paket zusammen mit der Aufrüstung der Büffel für AFG gerade so unter der Grenze für den Parlamentsvorbehalt durchschlüpft.

KARS ist die allgemeine Entwicklung für die Bundeswehr als Ganzes, und wird daher aus dem Verteidigungsbudget bezahlt.
Privateer
ZITAT(Praetorian @ 4. Jun 2011, 18:10) *
ZITAT(Privateer @ 4. Jun 2011, 18:02) *
Die neue Variante Husky 2G ist ja als Zweisitzer ausgelegt (Fahrer und Bediener für die Detektoren) und deren Präsenz an Bord des Fahrzeugs scheint vermutlich mehr Vor- als Nachteile zu bieten.

Die ist deswegen als Zweisitzer ausgelegt, weil das Fahrzeug einen Manipulatorarm bekommen hat.
Nichtsdestotrotz ist ein bemanntes IED-Aufklärungsfahrzeug angesichts der zunehmenden Größe der IED keine gangbare Lösung.
Husky 2G ist ein klassisches System zur Minenabwehr, das aufgrund der Marktlage mit Manipulator nachgerüstet wurde, aber nach wie vor konstruktiv primär gegen Minenbedrohung ausgelegt ist. Minen und IED sind aber durchaus unterschiedlich zu behandeln.

Technisch fragwürdig ist an der GRCP-Lösung auf Wiesel erstmal nichts. Konzeptionell fragwürdig allerdings deine Präferenz für Chubby/Husky 2G für diese Rolle.


Die Arbeitsbelastung für einen einzigen Bediener, welcher das Fahrzeug steuern, auf die Signale des Minendetektors achten und dazu noch die Umgebung im Auge behalten muss, war bereits von Anfang an zu groß. Deshalb ging man zum Zweisitzer über, weniger aufgrund des Manipulatorarms als wegen des bodendurchdringenden Radars. Der Arm kam ja erst später noch hinzu, genauso wie die CROWS Waffenstation und was sonst noch alles. Beim französischen SOVIM 2 lassen sich anscheinend die meisten Funktionen (Detektoren, Magnetfeldsimulator etc.) mittels Datenlink aus dem Buffalo heraus steuern, der Fahrer verbleibt hingegen direkt im Fahrzeug.

Zurück zum Wiesel:
Arbeiten die vorhandenen Sensoren (Metalldetektoren und Radar) wirklich so zuverlässig, dass sie bereits beim ersten Mal jede verbuddelte IED mit Druckzünder oder Mine erkennen? Wenn nein, dann erwischt es entweder den Wiesel selbst (dessen Bodendruck, nehme ich mal an, schon groß genug für eine Panzermine ist) oder eben ein nachfahrendes Fahrzeug. Beim Chubby sind im Notfall hierfür noch die speziellen Anhänger vorhanden. Das scheint mir ein Nachteil zu sein (wenn es das nicht ist, umso besser). Mir sind die Nachteile eines bemannten Systems durchaus bewusst.

Was ist eigentlich mit SYDERA? Hat Rheinmetall das Projekt wieder beerdigt?
w-man
http://www.bwb.org/portal/a/bwb/!ut/p/...pPxg!!/

Vorstellung des Route Clearance Systems bei der WTD 51 Quelle:http://www.bwb.org/portal/a/bwb
PzBrig15
ZITAT(w-man @ 17. Dec 2011, 18:39) *
http://www.bwb.org/portal/a/bwb/!ut/p/...pPxg!!/

Vorstellung des Route Clearance Systems bei der WTD 51 Quelle:http://www.bwb.org/portal/a/bwb


Was sind eigentlich die Gründe das man für diese System keinen Wiesel 1 benutzt und nicht einen neueren , moderneren Wiesel 2 ?
hanuta
Es gibt überzählige Wiesel 1 in der BW also verwendet man die. Solange die Tragkraft reicht wo ist das Problem alles Material zu nehmen?
kato
Siehe hierzu übrigens auch den entsprechenden S&T-Artikel von September.
Dave76
Bilder des GRCP:
http://www.whq-forum.de/invisionboard/inde...t&p=1149726
Praetorian
Die Frage ist jetzt - wurde KARS auf Boxer zugunsten Fuchs KAI eingestellt, oder ist letzterer eine ESB-Beschaffung, bis mittelfristig KARS zur Verfügung steht?
maschinenmensch
Wie hat man sich denn den Einsatz des GRCP vorzustellen? Fahren die auf Patrouille mit oder ist das Überprüfen von Wegen und Straßen dann eine Sonderaufgabe, für die unsere Soldaten mit extra mit dem System anrücken? Für ersteres erscheint mir das System, wenn Teile davon auf einem Actros transportiert werden müssen, arg umständlich.
PzBrig15
ZITAT(maschinenmensch @ 30. Dec 2011, 09:55) *
Für ersteres erscheint mir das System, wenn Teile davon auf einem Actros transportiert werden müssen, arg umständlich.


Nur der Richtigkeit wegen :
Teile des Systemes werden auf einem MAN Multi FSA A4 transportiert. Der MB Actros ist in der Bundeswehr in geschützter Form momentan nur als Recovery / Bergefahrzeug angeschafft .Das auch erst seit einigen Tagen.
Ironfawks
Trotzem, Wenn das package Mobil sein soll heißt das doch, das wir einen Fuchs als Führungsfahzeug haben, dann einen Multi der das Wiesel fährt und einen Multi der den Minewolf mitnimmt, sowie in Zukunft eine 2. Fuchs, den KAI. Das kann man nicht mahl ebenso auf jeder Patullie mitnehem, außerdem bindet das System ja auch gewaltig Personal.

PzBrig15
Stimmt. Ich denke das dieser Konvoi dann gefährdete Routen abfährt und aufklärt. Nur bei einer definitiven Gefahr und/oder einer Meldung auf ein soezielles ereignis wird die GRCP dann extra rangeführt und übernimmt den Abschnitt . 100%ige Sicherheit wird es nicht geben.Aber mit dem System kann man dann doch eine gewisse Streckenführung sicherer machen.
kato
ZITAT(Ironfawks @ 30. Dec 2011, 20:15) *
gewaltig Personal.

12 Mann?
stillermitleser
Auf jeden Fall wird ein solcher GRCP-Konvoi nicht gerade klein sein. Sicherungs- und Sanitätspersonal muss auf jeden Fall mit. Ggf. noch Bergefahrzeuge und vielleicht sogar noch ein Beobachterteam für die Ari/Jagdbomber. Was aber bestimmt von der genauen Lage abhänge dürfte.
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