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Vollansicht: Europäische MPA-Geschwader
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Parsifal
Wäre es nicht auch denkbar, dass sich ein paar Nutzerstaaten der EU zusammenfinden und gemeinsam eine Flotte von MPA319/MPA320 anschaffen und betreiben. Für einen Staat alleine mag so ein Flugzeug vllt. nicht ausgelastet oder zu teuer und aufwändig sein, aber gleich mal für die kompletten europäischen Küsten und Seegebiete wärs sicher nicht schlecht.
Die einzelnen Staaten können dann ihre Do228, Orion, Atlantique und wie sie alle heißen noch weiterhin betreiben und haben trotzdem noch den Nutzen des neuen Typs wenn Bedarf besteht. Kann ja aus einem gemeinsamen Topf finanziert und gemischt besetzt werden ähnlich wie die AWACS, oder geht sowas aufgrund von Eigenständigkeiten und unterschiedlichem Nutzungsverhalten nicht? Solange man sich innerhalb der EU nicht gegenseitig an die Gurgel geht und man schon sein Geld andern Staaten hinterherinvestiert, machts doch nichts sowas zu teilen.
desert1234
ZITAT(Parsifal @ 8. Nov 2012, 08:33) *
Wäre es nicht auch denkbar, dass sich ein paar Nutzerstaaten der EU zusammenfinden und gemeinsam eine Flotte von MPA319/MPA320 anschaffen und betreiben. Für einen Staat alleine mag so ein Flugzeug vllt. nicht ausgelastet oder zu teuer und aufwändig sein, aber gleich mal für die kompletten europäischen Küsten und Seegebiete wärs sicher nicht schlecht.
Die einzelnen Staaten können dann ihre Do228, Orion, Atlantique und wie sie alle heißen noch weiterhin betreiben und haben trotzdem noch den Nutzen des neuen Typs wenn Bedarf besteht. Kann ja aus einem gemeinsamen Topf finanziert und gemischt besetzt werden ähnlich wie die AWACS, oder geht sowas aufgrund von Eigenständigkeiten und unterschiedlichem Nutzungsverhalten nicht? Solange man sich innerhalb der EU nicht gegenseitig an die Gurgel geht und man schon sein Geld andern Staaten hinterherinvestiert, machts doch nichts sowas zu teilen.


Halte ich nicht für durchführbar. Solange Frieden herrscht ist alles ok, aber was wenn z.b. Italien in einen Konflikt verwickelt wird und die MPA´s anfordert und Rot/grün verweigert dann den Einsatz um keine Probleme mit ihrer Basis zu bekommen?

Dürfen jetzt eigentlich deutsche soldaten in den AWACS über Afghanistan eingesetzt werden, damit hatte sich ja auch der Bundestag beschäftigt? Habe das nicht mehr verfolgt. Solange nicht alle am selben Strang ziehen und das vorbehaltlos ist eine Kooperation sinnlos.
Praetorian
Das ist ein Thema fürs PuG.
Phantom II
Auch wenn sich das Thema immer mehr von der Be-200 weg entwickelt, ich finde den Gedanken eines gemeinsames Verbandes von mehreren europäischen Ländern, ähnlich wie beim AWACS sehr sinnvoll. Groß Britannien wird sich sicher nicht daran beteiligen, aber Frankreich, Belgien, Niederlande, Deutschland und Polen wären eine Möglichkeit. Sicherlich dann mit einem MPA welches auf dem A319NEO oder dem A320NEO basiert. Was die Bedenken von desert1234 angeht so teile ich diese nicht und ich denke es sollte sowieso ein langfristiges Ziel sein, mehr auf Multi-Nationale Verbände zu setzen, gerade bei einem MPA halte ich dies für gut durchführbar und auch sinnvoll um Kosten zu sparen.
Nite
ZITAT(desert1234 @ 8. Nov 2012, 10:32) *
ZITAT(Parsifal @ 8. Nov 2012, 08:33) *
Wäre es nicht auch denkbar, dass sich ein paar Nutzerstaaten der EU zusammenfinden und gemeinsam eine Flotte von MPA319/MPA320 anschaffen und betreiben. Für einen Staat alleine mag so ein Flugzeug vllt. nicht ausgelastet oder zu teuer und aufwändig sein, aber gleich mal für die kompletten europäischen Küsten und Seegebiete wärs sicher nicht schlecht.
Die einzelnen Staaten können dann ihre Do228, Orion, Atlantique und wie sie alle heißen noch weiterhin betreiben und haben trotzdem noch den Nutzen des neuen Typs wenn Bedarf besteht. Kann ja aus einem gemeinsamen Topf finanziert und gemischt besetzt werden ähnlich wie die AWACS, oder geht sowas aufgrund von Eigenständigkeiten und unterschiedlichem Nutzungsverhalten nicht? Solange man sich innerhalb der EU nicht gegenseitig an die Gurgel geht und man schon sein Geld andern Staaten hinterherinvestiert, machts doch nichts sowas zu teilen.


Halte ich nicht für durchführbar. Solange Frieden herrscht ist alles ok, aber was wenn z.b. Italien in einen Konflikt verwickelt wird und die MPA´s anfordert und Rot/grün verweigert dann den Einsatz um keine Probleme mit ihrer Basis zu bekommen?

Dürfen jetzt eigentlich deutsche soldaten in den AWACS über Afghanistan eingesetzt werden, damit hatte sich ja auch der Bundestag beschäftigt? Habe das nicht mehr verfolgt. Solange nicht alle am selben Strang ziehen und das vorbehaltlos ist eine Kooperation sinnlos.

Rot-Grün?
Das letzte mal war es die unser gelber Außenminister welcher mal eben sämtlichen Partnern vor den Kopf gestoßen hat weil man in Berlin nicht wusste was man eigentlich wollte...
goschi
ZITAT(desert1234 @ 8. Nov 2012, 10:32) *
Dürfen jetzt eigentlich deutsche soldaten in den AWACS über Afghanistan eingesetzt werden, damit hatte sich ja auch der Bundestag beschäftigt? Habe das nicht mehr verfolgt. Solange nicht alle am selben Strang ziehen und das vorbehaltlos ist eine Kooperation sinnlos.

Und gerade das Thema AWACS beweist doch, dass solch ein internationaler Verband funktioniert, auch wenn einzelne Mitglieder gegen einen jeweiligen Einsatz sind, dann sind deren Besatzungen einfach nicht dabei, Problem +/- gelöst (stark vereinfacht).
MeckieMesser
Man muss die MPAs ja nicht gemeinsam besitzen. Die gemeinsame Beschaffung und der Betrieb wären schon eine große Kostenersparnis.
Phantom II
ZITAT(MeckieMesser @ 8. Nov 2012, 19:37) *
Man muss die MPAs ja nicht gemeinsam besitzen. Die gemeinsame Beschaffung und der Betrieb wären schon eine große Kostenersparnis.

Wie meinst Du dass denn ? Eine gemeinsame Beschaffung heisst ja, dass die einzelnen Nationen gemeinsames Eigentum an den Maschinen haben.
goschi
gemeinsae Beschaffung analog zum Eurofighter, Tiger und NH90 dürfte gemeint sein, was aber erfahrungsgemäss (und aufgrund der jeweils sehr geringen Stückzahlen) nicht zwingend zielführend sein dürfte, ein gemeinsamer Verband dürfte effizienter sein.
SailorGN
Der Eurofighter/Tornado wink.gif zeigt aber leider, das gemeinsame Beschaffung für nationale Einheiten bisher der kleinste gemeinsame Nenner ist. Letztendlich ist es eine politische Frage, bzw. der Primat der Politik, der mehr Synergien (zB über Stückzahlen) verhindert. Gemeinsame operativ-taktische Ansätze gehen nur, wenn die jeweiligen Länder auch sicherheitspolitisch sehr eng beieinander liegen. AWACS funktioniert auch nur, weil es strategische Einheiten sind, die nicht bei jeder Riot-Control-Mission (überspitzt dargestellt) ausgesandt werden.

Bei MPAs ist es dasselbe Problem: Die europäischen Länder sehen bei deren Einsatz unterschiedliche Prioritäten und nationale Interessen. Schaut man sich allein Frankreich und seine Überseegebiete an... wieso sollte D für Karibiküberwachung Flieger+Besatzungen stellen? nicht zu reden von den afrikanischen Ex-Kolonien.... Das sind sehr spezielle Interessen, für die sich andere europäische Länder nicht erwärmen können. ATALANTA dagegen betrifft alle, als Gegenbeispiel. Der ausschlaggebende Punkt ist nicht die Beschaffung, sondern die grundsätzliche Koordinierung von sicherheits- und aussenpolitischen Interessen.....

xena
Die Idee wäre sicherlich Sinnvoll. Die EU organisiert ja auch schon die Außengrenzsicherung, die aus einem gemeinsamen Topf finanziert und gesteuert wird. So was ähnliches wäre auch für die MPAs sinnvoll , auch als Ergänzung der Grenzsicherung.
Praetorian
Ausgewachsene MPA sind aber keine Mittel zur Grenzsicherung rolleyes.gif
Das können die zwar auch - und zwar hervorragend - aber sind für diese Rolle so sehr überqualifiziert, daß eine Heranziehung als Grundlage für eine Europäisierung einer MPA-Komponente völlig verfehlt wäre. Ganz abgesehen davon, daß das eher eine Aufgabe der Küstenwachen oder anderer Polizeibehörden ist, nicht die des Militärs.
MeckieMesser
ZITAT(goschi @ 8. Nov 2012, 21:14) *
gemeinsae Beschaffung analog zum Eurofighter, Tiger und NH90 dürfte gemeint sein, was aber erfahrungsgemäss (und aufgrund der jeweils sehr geringen Stückzahlen) nicht zwingend zielführend sein dürfte, ein gemeinsamer Verband dürfte effizienter sein.


Das sind aber alles gemeinsame Entwicklungen, die dann in jedem Land eigenständig betrieben werden.

Finde die Idee einer gemeinsamen Küstenwache aber durchaus interessant. Egal ob mit oder ohne MPAs
Beebo
AWACS ist ja auch nicht für die Luftraumüberwachung von Europa zuständig, das müssen die Staaten schon selber übernehmen. AWACS dient dazu, um Luftangriffe abzuwehren und eigene Flugzeuge zu Koordinieren. Eine gemeinsame MPA Einheit diente auch nur dazu, einen Feindlichen Seeangriff abzuwehren und eigene Schiffe zu Koordinieren. Man könnte das natürlich für die Piraterie Bekämpfung zweckendfremden. Ist nur die Frage, wer bereit ist, dass zu Finanzieren. Da dürften ja Mehrkosen auf die Staaten zukommen. Bei AGS machen ja schon die Briten, Franzosen und viele andere nicht mit. Da zahlen die Rechnung vor allem die USA und Deutschland.
mr.trigger
ZITAT(Praetorian @ 9. Nov 2012, 09:02) *
Ausgewachsene MPA sind aber keine Mittel zur Grenzsicherung rolleyes.gif
Das können die zwar auch - und zwar hervorragend - aber sind für diese Rolle so sehr überqualifiziert, daß eine Heranziehung als Grundlage für eine Europäisierung einer MPA-Komponente völlig verfehlt wäre. Ganz abgesehen davon, daß das eher eine Aufgabe der Küstenwachen oder anderer Polizeibehörden ist, nicht die des Militärs.

Es gibt ja durchaus Küstenwachen die über MPAs verfügen (US Coast Guard). Im Gegensatz zu Deutschland ist diese aber auch eine paramilitärische Einheit und keine rein polizeiliche. Es wäre natürlich eine deutliche Umstellung wenn man auch eine europäische Küstenwache als paramilitärische Einheit aufstellen würde. Aber könnte es denn nicht Sinn machen? Es würde natürlich einen politischen Willen voraussetzen, den ich, zumindest zur Zeit, nicht sehe aber eine europäische Küstenwache, die mit MPAs einerseits an der militärische Überwachung der Gewässer teil hat, aber auch die lokalen Marinen/Küstenwachen bei der polizeilichen Grenzsicherung hilft, sowie auch bei SAR unterstützt und in geringem (sic!) Ausmaß als Pool für die Verwendung in europäischen Kontingenten bei Auslandseinsätzen dient, könnte das nicht sinnvoll sein? Je nachdem könnte auch die Aufgabe, die europäischen Gewässer gegen illegalen Fischfang zu schützen, für die die EU heute schon Flugzeuge einsetzt, in deren Aufgabenbereich fallen. Nur so als Idee.
Praetorian
ZITAT(mr.trigger @ 9. Nov 2012, 14:35) *
Es gibt ja durchaus Küstenwachen die über MPAs verfügen (US Coast Guard).

Das sind keine "ausgewachsenen" MPA, sondern Mittel für SAR und Seeraumüberwachung sowie nachgeordnete Transportaufgaben.
Die haben ein Radar und E/O-Sensorik, mehr nicht. Keine Möglichkeit zur Gewinnung eines Unterwasserlagebildes, keine oder nur minimale EloKa-Ausstattung und keinerlei Effektoren für ASW oder ASuW, also auch keine Bekämpfung von aufgeklärten Unter- oder Überwasserzielen.

Das ist aber so in etwa das, was man m.E. zur Unterfütterung von "ausgewachsenen" MPA einsetzen könnte, um letztere zu entlasten und die Betriebskosten in Szenarien wie aktuell der Piratenbekämpfung drücken zu können, in denen ein Großteil der Fähigkeiten "ausgewachsener" MPA gar nicht gebraucht wird. Auf dieser Ebene kann ich mir eine euroäische oder NATO-Kooperation durchaus realistisch vorstellen, auch nicht mal zwingend militärisch, sondern alternativ auch bei einer Polizeibehörde aufgehängt.
Bei echten Seekriegsmitteln meiner Meinung nach auf längere Zeit keine Chance.
xena
Naja, bei den Vergleichen mit AWACS und der EU-Außengrenzsicherung geht es darum aufzuzeigen, daß man sowas in Europa gemeinsam organisieren, finanzieren und koordinieren kann, wenn man will. Es würde allerdings auch bedeuten, daß man einen Teil seiner hoheitlichen Aufgaben einer gemeinsamen Sache unterstellt und somit eigene Kompetenzen aus der Hand genommen werden. Es wäre aber ein weiterer Schritt näher zu einer gemeinsamen europäischen Verteidigung. Wer weiß, vielleicht wird man irgend wann diesen Schritt gehen.
Beebo
Hoheitliche Aufgaben wie die Küstenwache oder Seerettung kann man nicht einfach an einer EU Behörde übergeben werden. Davor müssen auch noch etliche Gesetze geändert, die Finanzierung und Kontrolle müssen geregelt werden. Dazu erfüllen diese Aufgaben jetzt teilweise die Zentral- oder die Regionalverwaltung. So ein Vorhaben ist zu Komplex und es müssen zu viele Interessen berücksichtigt werden, so dass es keine Chance auf Realisierung hat. Zumal die Briten und die Franzosen da 100% nicht mitmachen werden.

Die EU Grenzbehörde Frontex berät und organisiert auch nur. Die Einsätze werden die Länderbehörden durchführen.

Wirklich große neue Europäische Gemeinschaftsprojekte wurden doch schon länger nicht mehr gestartet. Ein neues Flugzeug wird man für ein MPA auch nicht Konstruieren. Wenn ein Land ein MPA braucht, wird man ein Marktverfügbares kaufen, oder sich von heimischen Unternehmen eins entsprechend umbauen lassen.
Schwabo Elite
Die rosa Zeiten für die EU sind leider hinsichtlich eines Einigungsprozesses vorbei (erstmal). Im Moment bringt die EU dahingehend nur solche Monster wie Frontex hervor.
Beebo
ZITAT(Schwabo Elite @ 9. Nov 2012, 18:41) *
Im Moment bringt die EU dahingehend nur solche Monster wie Frontex hervor.


Frontex ist kein Monster, sondern nur die Antwort darauf, dass man die Wirtschaftsflüchtlinge nicht mehr so einfach abschieben kann. Gruppen in der Deutschen Gesellschaft und in anderen EU Ländern haben die Hürde für eine Abschiebung sehr hoch gelegt, und ein aufwendiges Verfahren davor gesetzt. Andere Gesellschaftliche Gruppen wollen die vielen Flüchtlinge nicht aufnehmen, und vor allem kosten die viel Geld. Viele Afrikaner können in die Türkei Visafrei einreisen. Die haben damit kein Problem, weil die so welchen Flüchtlingen keine Sozialleistungen gewähren.

Frontex soll dafür sorgen, dass alle zufrieden sind. Also es dürfen nicht zu viele kommen, damit man sich um die wenigen weiter sehr aufwendig kümmern kann. Daher müssen möglichst viele Flüchtlinge abgefangen werden, bevor die EU Boden erreicht haben.
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