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Vollansicht: Moderne russische gepanzerte Fahrzeuge
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SailorGN
Danke... Dann müsste es im Fahrzeug ja auch einen Rechner dafür geben, der das Feld nach Fahrzeugposition und Turmdrehwinkel anpasst... und einen entsprechenden Generator.
Warhammer
Ernsthaft? Außenkabel. hmpf.gif

Das sollten sie im Serienfahrzeug nicht mehr haben...
Schwabo Elite
"Serienfahrzeug".
Alligator
Einer der ersten modernisierten T-72B1 wurde an die Streitkräfte Nicaraguas übergeben:

Scipio32
https://www.welt.de/politik/ausland/article...-Sensation.html

ZITAT
Der auch T-14 genannte Panzer ist 10,8 Meter lang, 48 Tonnen schwer und besitzt eine 125-Millimeter-Kanone. Er soll schneller und leichter sein als vergleichbare Kampfpanzer. Bahnbrechend sei der unbemannte, vollautomatische und digitalisierte Geschützturm, heißt es. Durch ihn sei die Besatzung im Kampfeinsatz weniger verwundbar, die Soldaten werden zudem im Vorderbereich von einer gepanzerten Innenkapsel geschützt.


Ich würde gerne mal eure Meinung dazu hören. Meint ihr, dass das realistisch ist, was in den Artikel behauptet wird? Ich bin bei solchen Berichten immer sehr skeptisch. Gerade wenn es ums Militär geht.
mandulis
Ich würde den Artikel als Panikmache bewerten. Je schlimmer "der Russe" wirkt, desto eher lässt sich eine Erhöhung des Wehretats für "unsere Sicherheit" rechtfertigen. Kaum eine der aufgestellten Behauptungen zur Leistung des Armata wird belegt. Da steht viel im Konjunktiv. Angeblich kann der Panzer Raketen ausweichen. Wie denn das bitte? Diese Behauptung klingt für mich schon sehr unsachlich und lässt mich die Recherchequalität hinterfragen.
In manchen Punkten kann der T-14 gar nicht so viel besser sein als die westlichen Pendants, da Materialeigenschaften nunmal physikalisch begrenzt sind. Sicher, es ist ein moderner Panzer und vielleicht auch ein sehr guter. Aber er wird nicht spontan alles was die NATO hat komplett deklassieren.

Die Behauptung, die Russen hätten tausend mal so viele Panzer wie die Briten zeugt von der Qualität des Artikels. Schon die BILD hat versucht wirklich jeden letzten T-34 im Depot als Todesmaschine zu zählen, damit die Panzermenge möglichst groß wirkt. Man sollte den Artikel also mit Vorsicht lesen.
Fennek
Welt.de schreibt ja ab vom Telegraph, der wiederum aus dem Bericht zitiert. Lediglich Welt.de würzt das ganze mit Bildern vom T-72B, bei der englischen Zeitung wird immerhin noch der korrekte Panzer gezeigt. Der relativ sachliche Grundtenor des englischen Artikels wird erst in der deutschen Fassung in den Sensationalismus überhöht. Das Ausweichen vor Raketen ist die Fehlübersetzung der von der englischen Zeitung angesprochenen "Missile Interception", sprich des APS welches der T-14 tatsächlich hat.

Grundsätzlich hat der Panzer tatsächlich alle Features, die im Telegraph-Artikel angesprochen werden. Das ist aber alles nicht erst seit diesem neuen britischen Geheimdienstpapier bekannt, sondern seit Jahren bekannter 'kalter Kaffee'.

mandulis hat sicherlich recht: Der Artikel soll Druck auf das britische Verteidigungsministerium ausüben. Da wäre es wenig hilfreich, den Feind unter Wert zu verkaufen.
mandulis
"Missile interception" klingt schon wesentlich nachvollziehbarer. Danke für die Klarstellung Fennek.
Glorfindel
Bei diesem Bericht handelt es sich einfach um schlampigen Journalismus. Man hätte durchaus den T-14 Armata kurz beschreiben können und darauf hinweisen, dass es sich um einen neuen Kampfpanzer mit zum Teil revolutionären Merkmalen wie einem umbeannten Turm handeln würde und dass sie Russen beabsichtigen würde in den nächsten Jahren die Serienfertigung aufzunehmen. Der Panzer würde zeigen, dass die Russen offenbar davon ausgehen würden, dass immer schwerere Panzer keine Lösung seien, da der T-14 leichter sei als westliche Kampfpanzer. Für einem umfassende Bewertung des T-14 würden allerdings die Grundlagen fehlen.

Es ist sehr schwierig zu sagen, wie sich westliche Panzerkräfte gegenüber dem T-14 schlagen würden. Vorerst halte ich die Behauptung, der Leopard 2 hätte dem T-14 wenig entgegenzusetzen für gewagt. Ich sehe nicht ein, weshalb ein Leopard 2 grundsätzlich dem T-14 nicht gefährlich werden könnte.
Edding321
Wenn der Anspruch bisher war, eine deutliche Überlegenheit mit den westlichen Panzern gegenüber den russischen zu haben, dann ist man spätestens mit dem T-14 nun an einem Punkt, bei dem dies nicht mehr zutreffend ist.
Man kann getrost davon ausgehen, dass mit dem T-14 alle machbaren modernen Anforderungen an einen Panzer umgesetzt worden sind.
Insoweit wird dieser wohl kaum in irgend einem Punkt den westlichen Panzern groß unterlegen sein, allein der Tatsache geschuldet, dass es ein modernes Konzept ist.
Inwieweit einzelne Komponenten und Bestandteile vielleicht im Direktvergleich unterlegen sein mögen, mag dahingestellt sein.
Zumindest haben die Russen einen modernen Panzer auf ihre aktuellen Bedürfnisse mit Blick auf die Zukunft gebaut. Allerdings muss dieser erstmal zur Serienreife gebracht und dann auch erprobt worden sein.
Solange werden sich westliche Panzer mit den für sie jeweils höchsten verfügbaren Standards als ausgereifte Systeme sicherlich nicht vor dem T-14 verstecken müssen.
Dass es für eine zukünftige Dominanz neu entwickelte Nachfolgesysteme braucht, wurde ja zumindest schon erkannt.

Glorfindel
Es hat hier aber auch niemand behauptet, die westlichen Panzer russischen Panzer deutlich überlegen seien, sondern der Bericht beruft sich auf einen unbekannten Bundeswehr General, welcher meint, der Leopard 2 habe dem T-14 wenig entgegenzusetzen.
ZITAT(Edding321 @ 9. Nov 2016, 14:26) *
(...)
Man kann getrost davon ausgehen, dass mit dem T-14 alle machbaren modernen Anforderungen an einen Panzer umgesetzt worden sind.
(...)

rolleyes.gif
Seydlitz
Einen wirklichen "Quantensprung" wird der T14 meiner Meinung nach nicht darstellen. Er ist ein neu entwickeltes Fahrzeug, deshalb kann man davon ausgehen das er auch den gegenwärtigen Stand der Technologie abbildet, zumindest in Teilen. Aber ob ein Besatzungsloser Turm sich in der Form wirklich bewährt, bzw. anderen Konzepten als überlegen erweist, wird sich auch erst noch zeigen, vielleicht aber auch nicht mal das. Das in der heutigen Zeit ein Fahrzeug eingeführt wird, dass völlig überraschend alle anderen seiner Klasse in den Schatten stellt, kann ich einfach nicht glauben, was natürlich nichts bedeutet.
Ein Leclerc ist/war bestimmt auch neues Fahrzeug, sogar mit einen im Westen nicht allzu weit verbreiteten Konzept. Eine deutliche Überlegenheit gegenüber anderen Kampfpanzern brachte er auch nicht.
Der SPz Puma ist auch so ein Beispiel. Momentan wohl die neueste Entwicklung seiner Klasse, aber er lässt damit nicht alle anderen deutlich hinter sich.

Und auch der physikalische Vergleich leuchtet irgendwie ein. 48 Tonnen erlauben nun mal auch nur einen begrenzten Schutz. Besatzungsloser Turm hin oder her...
Schwabo Elite
Es ist doch wie hier schon oft genug diskutiert klar, dass man beim Armata auch einige Abstriche machen musste. Das Panzerungsdiagramm währe mal im Detail interessan zu kennen. Dazu ist die neue Kanone sicher deutlich besser als die alten. Aber die waren auch wesentlich schlechter als aktuelle NATO-Modelle.

Und dann ist da noch die Frage, wann der Armata in großer Zahl kommt. wink.gif
PilotPirx
ZITAT(Schwabo Elite @ 10. Nov 2016, 11:25) *
... Dazu ist die neue Kanone sicher deutlich besser als die alten. Aber die waren auch wesentlich schlechter als aktuelle NATO-Modelle.
...

Woran kann man das festmachen?
Schwabo Elite
An der Durchschlagsleistung und der Genauigkeit. Es ist ja nicht so, als stünden nicht seit 25+ Jahren der NATO Kanonen aus T-54 bis T-72 zum Vergleichsschießen bereit.
Stefan Kotsch
Ich denke man kann mit einiger Sicherheit sagen, dass die modernen russischen Panzerkanonen zur die Qualität der deutschen Kanonen aufgeschlossen haben.

Die bekannten Schusstafelwerte zur Streuung mal im Kurz-Vergleich, Schussweite 3000 m, APFSDS, Breite x Höhe je ein 1/8 Streifen des 8/8 Gesamtstreukreises:
2A46, 1981 = 0,82 m x 0,82 m
2A46M, 1987 = 0,7 m x 0,7 m
120 mm RH, 1987 = 0,5 m x 0,6 m

Da ist also bereits 1987 der Unterschied nicht mehr übermäßig groß. Inzwischen sind gut 30 Jahre vergangen und selbst die 2A46M wurde mehrfach modernisiert..
Schwabo Elite
Nur hat sich ja seit 1987 im Westen auch einiges getan. Die 120 mm on Rheinmetall ist nun länger und die Munition auch besser. Aber ja, mit der Kanone des Armata sehe ich auch die Lücke geschlossen.
Glorfindel
ZITAT(Stefan Kotsch @ 10. Nov 2016, 16:00) *
Ich denke man kann mit einiger Sicherheit sagen, dass die modernen russischen Panzerkanonen zur die Qualität der deutschen Kanonen aufgeschlossen haben.
(...)

Möglicherweise was die Treffgenauigkeit betrifft. Vermutlich sind aber die deutschen Kanonen was die Lebensdauer betrifft, immer noch qualitativ den russischen Überlegen.
Parsifal
Was bringt dich zu dieser Vermutung?
Glorfindel
Die deutschen Panzerkanonen sind innenverchromt. Dies ist bei den bisherigen russischen Panzerkanonen nicht der Fall. Rolf Hilmes, der deutsche Panzerexperte, schreibt dazu, dass bei der 2A46M, welche z.B. der T-90 verwendet, bereits nach durchschnittlich 87 Schuss KE-Munition eine starke Zunahme der Streuung aufgrund des Rohrverschleisses auftritt. Er beruft sich hierbei auf einen internen Bericht der NVA (vgl. Rolf Hilmes, Kampfpanzer - heute und morgen). Die deutschen Panzerkanonen haben dieses Problem aufgrund der Innenverchromung nicht. Die Verschleisslebensdauer der L44-Kanone z.B. beträgt auch bezogen auf KE-Munition viele hundert Schuss.
Stefan Kotsch
Die NVA hatte keine 2A46M. Die Angabe bezog sich auf die alte 2A46. Mittlerweile sind aber auch die russischen Panzerkanonen seit einigen Jahren autofrettiert und innenverchromt. Darauf hatte man, vermutlich aus Kostengründen, viele Jahre verzichtet. Auch Kunststofführungsringe sind inzwischen Usus.
Glorfindel
Ja stimmt, ich habe nochmals nachgeschaut. Die Kanone des T-90 (2A46M-2?) sollte auch verchromt sein. Die 2A46M ist es aber wohl noch nicht.
PilotPirx
Laut Wiki oder auch Stefan Kotsch wink.gif ist die 2A46M (auf Kundenwunsch?) innen hartverchromt.
Glorfindel
Gemäss dieser Seite ist die 2A46M nicht verchromt, ab 2A46M-1 sieht es dann wieder anders aus:

http://fofanov.armor.kiev.ua/
Stefan Kotsch
Ja, das ist richtig, über viele Jahre hat die russische Armee keine Kanonenbestellungen mit Innenverchromung vergeben. So ist auch die 2A46M bis zum Ende dieser Praxis für die russ. Armee auch nie verchromt worden. Der Hersteller hat das aber international schon mindestens seit 2004 optional angeboten.

Das hat auch eine rationellen Kern. Die Schießübungen werden großteils mit EInsteckwaffe 14,5 mm geschossen. Nur die Abschlussübung und die periodischen Gefechtsschießen ab Bataillon und aufwärts waren über viele Jahre mit Vollkaliber geschossen worden. Und die Lebensdauer im Gefecht ist oft sehr übersichtlich. Insgesamt kann so viel Geld gespart werden. Den aktuellen Schießkurs kennen ich aber nicht.
Scipio32
Naja, Wirkung hat der neue russische Panzer immerhin schon erzielt. Land auf Land ab wird in der Fachpresse nun über den "Leopard 3" als Nachfolger für den Leopard 2 gesprochen. Vielleicht wird da bald ein Auftrag zu erteilt. Immerhin auch wenn in Sachen Kampfpanzer im Westen lange keine neuen Modelle mehr entwickelt wurden (Achtung das ist meine subjektive Meinung als interessierter Laie) so ist doch die Entwicklung in den Hallen und Laboren der Hersteller nicht völlig zum erliegen gekommen. Aber es dauert sicher noch eine ganze Weile, bis da was einsatzfähiges draus wird.

Ich hätte in dem Zusammenhang aber noch eine Fragen:

1. Ich frage mich, ob das die wirklichen Experten (also nicht die Typen die die Zeitungsartikel schreiben) wirklich überrascht hat, was Russland da in Sachen Panzertechnologie vorgeführt hat? Ich bin bisher immer davon ausgegangen, dass die einzelnen Akteure gegenseitig ihre jeweiligen Rüstungsprojekte auszuspähen versuchen oder täusche ich mich da?

methos
Die Entwicklung des Main Ground Combat System ("Leopard 3") wurde allerdings schon 2011 beschlossen, als der T-14 Armata nichts weiter als eines von dutzenden Rüstungsprojekten war (in Russland soll nach Ende des Kalten Krieges u.A. an Objekt 195, Objekt 299, Objekt 477 und Objekt 490 weiterentwickelt worden sein).

Ich glaube nicht, dass der T-14 Armata technisch eine wirkliche Überraschung; vielmehr die Tatsache das Russland wieder groß in Rüstungsprojekte investiert, nachdem der Großteil der russischen Kampffahrzeuge auf leichten Verbesserungen von alten sowjetischen Modellen basierte.
Scipio32
ZITAT(methos @ 16. Nov 2016, 12:22) *
Ich glaube nicht, dass der T-14 Armata technisch eine wirkliche Überraschung; vielmehr die Tatsache das Russland wieder groß in Rüstungsprojekte investiert, nachdem der Großteil der russischen Kampffahrzeuge auf leichten Verbesserungen von alten sowjetischen Modellen basierte.


Das könnt Ihr sicherlich besser einschätzen als ich.

Muss hier im Westen mal wieder nachgezogen werden. Würde mich ja mal interessieren, was da so in der Pipeline ist. Aber da wird man als außenstehender wohl nicht viel erfahren.

Wobei man auch anmerken muss, dass solche Sachen bei uns lange vernachlässigt wurden.
MeckieMesser
ZITAT(Scipio32 @ 16. Nov 2016, 12:43) *
ZITAT(methos @ 16. Nov 2016, 12:22) *
Ich glaube nicht, dass der T-14 Armata technisch eine wirkliche Überraschung; vielmehr die Tatsache das Russland wieder groß in Rüstungsprojekte investiert, nachdem der Großteil der russischen Kampffahrzeuge auf leichten Verbesserungen von alten sowjetischen Modellen basierte.


Das könnt Ihr sicherlich besser einschätzen als ich.

Muss hier im Westen mal wieder nachgezogen werden. Würde mich ja mal interessieren, was da so in der Pipeline ist. Aber da wird man als außenstehender wohl nicht viel erfahren.

Wobei man auch anmerken muss, dass solche Sachen bei uns lange vernachlässigt wurden.


Ich würde einfach mal die echten Stückzahlen für den T-14 abwarten. Der Preis könnte in Moskau für großer Ernüchterung sorgen.
Stefan Kotsch
Es kommt nicht von irgendwo, dass man nun wieder den längst tot geglaubten T-80BV reaktivieren will. Das Panzerwerk Omsk hat einen großen Auftrag zur Modernisierung alter T-80BV erhalten. Man will die Panzer in den sehr kalten Regionen einsetzen, wo die Gasturbine mit ausgezeichnetem Anlassverhalten auftrumpfen kann. Kann sein, man sieht schon bedeutende Zeitverzögerungen bei der Serienproduktion des T-14 oder der Systempreis hat die Bestellmenge drastisch schrumpfen lassen oder die komplette Antriebsanlage des T-14 bereitet Sorgen. Oder alle drei Gründe auf einmal.
Schwabo Elite
Hast Du dazu einen Bericht? Das ist völlig an mir vorbeigegangen, bestätigt aber meine Vermutungen.
Stefan Kotsch
So schreibt es die Isvestia: http://izvestia.ru/news/644174
SpezPi(Ppl)301
Lügenpresse oder Wunderwaffe.. In einem waren Russen und auch Sowjets immer gut: Desimformation.
Totalüberwachung im Armata: Putin verpasst Superpanzer einzigartige Eigenschaft
http://focus.de/6290927

Wäre nicht zweiter Advent, tippte ich auf ersten April.
SailorGN
Warum? Wie die technische Umsetzung auch immer funktionieren soll, Sinn macht das das Ganze... solange die Besatzung mit dem Informationsoverkill klarkommt, was meiner Meinung nach das größte Problem sein wird. Grundsätzlich ist so eine Kabeldrohne aber deutlich im Vorteil: Keine schweren Batterien, keine störanfällige Funkverbindung, zur Not schnell zu kappen. Hatten die ganze Thematik ja auch im LeoIII-Thread. Also erstmal abwarten, aber je mehr "superduper" Gimmicks in den Armata eingebaut/hineininterpretiert werden, desdo größer ist das Entwicklungs- und Integrationsrisiko. 3-MannVR-Steuerung plus nochmal 10km Aufklärungsreichweite sehe ich persönlich als "zuviel" an.
MeckieMesser
ZITAT(SpezPi(Ppl)301 @ 4. Dec 2016, 12:58) *
Lügenpresse oder Wunderwaffe.. In einem waren Russen und auch Sowjets immer gut: Desimformation.
Totalüberwachung im Armata: Putin verpasst Superpanzer einzigartige Eigenschaft
http://focus.de/6290927

Wäre nicht zweiter Advent, tippte ich auf ersten April.


An sich doch sogar eine einfache Lösung.

Ich bezweifle aber, dass man den Panzer mit weiteren technischen und wartungsintensiven Gimmicks ausstatten wird.
Der ist doch jetzt schon kaum noch bezahlbar für Russland.
Forodir
Sowas hatten wir doch auch schon mal diskutiert im Leopard 3 Thread, aus mehreren Gründen halte ich es immer noch für unpraktikabel und überlastet nur meine Panzerbesatzung, kommt mir eher so vor als wollte man einfach nur alles mögliche da reinquetschen um zu zeigen was für tolle bleeding edge Technologie man machen kann.
SailorGN
Letztendlich wirds genau darum gehen: Propagandistisch Druck aufbauen... Die "Bedrohung" aufblasen, um den Gegner zu Gegenmaßnahmen zu zwingen. Wie im Leothread bereits angedeutet kann so eine Drohne was bringen, wenn man a) die Technik beherrschbar (also aus-/Einbringen, kosten der Drohne, etcpp) hält; b) die Bedienung ermöglicht (Eventuell vierter Mann als Sensorbediener) und c) die neue Aufklärungsreichweite auch in Wirkung direkt umsetzen kann. Alle drei Dinge sehe ich beim derzeitigen Armata nicht gegeben...
xena
Vielleicht bekommt aber auch nur der Führungspanzer diese Aufklärungstechnik oder es ist eine Option die getestet wird oder... oder... oder...

Letztendlich wird nicht alles eingeführt was entwickelt und/oder getestet wird.
Crazy Butcher
ZITAT(SailorGN @ 4. Dec 2016, 14:55) *
Letztendlich wirds genau darum gehen: Propagandistisch Druck aufbauen... Die "Bedrohung" aufblasen, um den Gegner zu Gegenmaßnahmen zu zwingen.

Ich möchte hier nur ungern P&G reinbringen, aber fairerweise sollte man sagen, dass in diesem Fall propagandistischer Druck von Innen aus den eigenen Reihen und nicht von Russland aus aufgebaut wird. Russland würde mitnichten einen Vorteil daraus ziehen, wenn "der Gegner" etwaige zusätzliche (Gegen)maßnahmen trifft.
Crazy Butcher
Ein neues (?) Foto vom Kurganez-25.


Sieht für mich nach Hydropneumatischer Aufhängung aus. Kann das jemand bestätigen?
Alligator
ZITAT(Crazy Butcher @ 8. Dec 2016, 20:18) *
Ein neues (?) Foto vom Kurganez-25.


Das ist ein Bergepanzer auf dem Kurganez-Fahrgestell. Weitere Aufnahmen findet man hier: http://bmpd.livejournal.com/2360515.html
-
Währenddessen, in Syrien:



Neben den bereits bekannten T-90 mit Gussturm, werden nun auch T-72B3 (!) dort eigesetzt.
Warhammer
Nun wirds aber doch langsam auch gut teuer. Ist ja nicht so, als wenn die russische Armee T-90 und T-72B3 im Überfluss hätte. Zumal der B3 ja eh schon ein abgespecktes Upgrade ist, da man sonst die angepeilten Stückzahlen nicht finanziell stemmen könnte.
Alligator
ZITAT(Warhammer @ 7. Mar 2017, 19:11) *
Nun wirds aber doch langsam auch gut teuer. Ist ja nicht so, als wenn die russische Armee T-90 und T-72B3 im Überfluss hätte. Zumal der B3 ja eh schon ein abgespecktes Upgrade ist, da man sonst die angepeilten Stückzahlen nicht finanziell stemmen könnte.

Die T-90 mit Gusstürmen werden, soweit ich weiß, im Gegensatz zu den Versionen mit dem geschweißten Turm, keine weiteren Kampfwertsteigerungen mehr durchlaufen, somit spart man sich die Kosten für die weitere Lagerung und ggf. Verschrottung. Von den T-72B3 haben die Russen tatsächlich genügend Panzer auf Lager, laut RIA, hat UWZ bereits schon letztes Jahr insgesamt mehr als 1000 T-72 zum B3 modernisiert und es wurden bereits mindestens 32 T-72B3"M" (laut Wiki soll die Bezeichnung "obr. 2016" lauten, der größte Unterschied zur B3M Version soll das fehlende Panorama für den Panzerkommandanten sein) an die Streitkräfte ausgeliefert (noch keine Fotos verfügbar). Das B3-Upgrade ist schon ein ziemlich sonderbares Upgrade, während die Feuerleitanlage besser ist, als beim T-90(A), ist das allgemeine Schutzniveau niedriger und der Motor ist immer noch der gute alte W-84 (beim B3 obr. 2016 und B3M wurde unter anderem ein neuer Motor mit 1130 PS sowie automatischer Gangschaltung eingebaut). Hier habe ich bereits die wesentlichen Merkmale des T-72B3 "obr. 2016" aufgezählt: http://www.whq-forum.de/invisionboard/inde...t&p=1344961
Crazy Butcher
Um zu beurteilen ob und inwiefern es teuer ist, müsste man wissen unter welchen Bedingungen die Panzer nach Syrien gekommen sind. Ganz ohne Gegenleistung wird man sie nicht geliefert haben. Als Geschenk wären ältere Muster besser geeignet.
Alligator
ZITAT(Crazy Butcher @ 7. Mar 2017, 20:05) *
Um zu beurteilen ob und inwiefern es teuer ist, müsste man wissen unter welchen Bedingungen die Panzer nach Syrien gekommen sind. Ganz ohne Gegenleistung wird man sie nicht geliefert haben. Als Geschenk wären ältere Muster besser geeignet.

Es wurden heuer ein paar dutzend T-62M nach Syrien geliefert:


Insgesamt haben die Russen circa 30 bis 40 T-90, sowie eine ähnliche Anzahl an alten T-72 nach Syrien geliefert.
Angesichts der Größe des Konfliktgebietes, kann man die Stückzahlen eher als gering bezeichnen.
Kameratt
Wenn man bedenkt, dass die Russen selbst nur über ca. 500 T-90 verfügten, dann würde ich es nicht als besonders gering betrachten. Die "alten" T-90 sind ja auch soetwas wie ein T-72 "obr. 1993", weshalb ich das Argument mit der Vereinheitlichung des Fuhrparks nicht ganz nachvollziehen kann. Außerdem wurden ja auch wieder T-80BW reaktiviert...

Sollte der T-90 mit dem Upgrade nicht gleich einen neuen Turm bekommen?
Warhammer
Die modernisierten T-72B3 stehen ja nicht nur so rum, sondern rüsten bestehende Verbände aus, die sonst mit völlig obsoleten T-72B und Co. ausgestattet sind.

Gleiches gilt für die immer noch recht geringe Zahlvan T-90 im aktiven Dienst.

Und damit kostet das auch eine ganze Ecke mehr als einfach nur alte Lagerbestände an T-62 und T-72 rüber zu schicken. Für die T-90 und T-72B3 hat man schließlich Geld ausgegeben und sie eigentlich für eigene Einheiten eingeplant.

Und was soll Syrien als Gegenleistung geliefert haben? Die hängen doch eh schon am ökonomischen Tropf...
Alligator
ZITAT(Kameratt @ 7. Mar 2017, 20:57) *
Wenn man bedenkt, dass die Russen selbst nur über ca. 500 T-90 verfügten, dann würde ich es nicht als besonders gering betrachten. Die "alten" T-90 sind ja auch soetwas wie ein T-72 "obr. 1993", weshalb ich das Argument mit der Vereinheitlichung des Fuhrparks nicht ganz nachvollziehen kann. Außerdem wurden ja auch wieder T-80BW reaktiviert...

Sollte der T-90 mit dem Upgrade nicht gleich einen neuen Turm bekommen?

Von den 500 T-90 sind rund 150 mit dem Gussturm, somit werden, pi mal Daumen, rund 350 T-90 die Modernisierung nach dem "Proryw(Durchbruch)-3" Programm durchlaufen:


Wie man sieht, werden viele Elemente des T-90SM verwendet, einschließlich des neuen Motors, W-92S2F mit 1130 PS/831 kW Leistung.
So sieht dann das Ganze in Echt aus:

Die T-80BW sollen angeblich ebenfalls nach dem gleichen Programm modernisiert werden, konnte dazu aber keine weiteren Infos finden.
Alligator
Schießen mit dem T-72B3 auf einem Truppenübungsplatz: https://m.youtube.com/watch?v=3EPOY7baMAU - höllisch laut am Anfang!
Da zu Beginn des Videos nichts interessantes geschieht, kann man gleich zur 58 Sekunde springen.
Die Aufnahmen werden vom Platz des Panzerkommandanten gemacht. Auf der 58-60 Sekunde sieht man den Videomonitor, der das Wärmebild vom Sosna-U anzeigt, gleich danach sieht man den Joystick, mit dem der PzKdt das Sosna-U steuert. Das dargestellte Bild auf dem Videomonitor zeigt die 12x Vergrößerung, hier die Erläuterung der Symbole aus dem Lehrhandbuch für das Sosna-U Visier:

Nr.1 im Bild ist die Anzeige, ob die Kanone geladen ist, die Buchstaben "гот" - "bereit" zeigen an, dass die Kanone geladen ist, fehlen sie, dann ist die Kanone nicht geladen.
Nr.2 im Bild zeigt die ausgewählte Geschossart an, Б steht für panzerbrechend, О für HE-FRAG, K für HEAT, У für gelenkte Munition, der Buchstabe П zeigt an, dass das MG zum Feuern ausgewählt wurde.
Nr.3 im Bild zeigt die Entfernung zum Ziel in Metern an.
Nr.4 im Bild zeigt die Betriebsart der Feuerleitanalge an, "осн" - Hauptbetriebsart, der Richtschütze steuert das Visier sowie die Kanone alleine, die Kanone wird anhand der Optiken des Sosna-U nachgeführt und stabilisiert; "дбл" - Doublieren, der PzKdt übernimmt die Steuerung des Visiers und der Kanone, auf seinem Videomonitor wird das Videosignal des WBG angezeigt, ihm steht die ganze Leistung der Feuerleitanlage zur Verfügung. Daneben gibt es noch 2 weitere Betriebsarten, Reserve (gezielt wird dabei über das andere Visier, 1A40-4) und Zielzuweisung durch den PzKdt, die ich an dieser Stelle auslasse.
Bei der Verwendung der 12x Vergrößerung, kann das angezeigte Bild noch einmal elektornisch vergrößert werden, das Blickfeld reduziert sich dabei auf 1,5 x 1,12 Grad:


In der 2:16 Min drückt der PzKdt zunächst die Taste für den Wechsel der Polarität des WBG und danach die Taste für das enge Sichtfeld mit der 12x Vergrößerung.
In der 2:47 Min sieht man das breite Sichtfeld mit der 4x Vergrößerung. Hier das Bild aus dem Lehrhandbuch:

Im breiten Sichtfeld wird links unten der Zustand der Stabilisierungselektronik angzeigt, "ССУ ВКЛ" bedeut, dass die Optiken und die Kanone stabilisiert werden, "ССУ ВЫК" bedeutet, dass die Stabilisierungselektronik ausgeschaltet ist. Außerdem wird an dieser Position, im Falle einer Störung, die Nummer des Fehlers bzw. der Störung angezeigt (im Handbuch werden 6 verschiedene Störungsarten aufgelistet, die lasse ich an dieser Stelle ebenfalls aus).
Sichtfeld des Richtschützen durch den Tagkanal:

Im Sichtfeld mit der 12x Vergrößerung werden die mittleren zwei horizontale Striche* zur Feldjustierung benötigt.
Unten im Bild wird die Anzeige erläutert:
Nr.1 zeigt die Betriebsart der Feuerleitanlage an, C beudeut, dass der PzKdt den Richtschützen übersteuert (Doublieren), P zeigt an, dass der PzKdt ein Ziel zuweist.
Nr.2 zeigt die Entfernung zum Ziel in Metern an.
Nr.3 zeigt die ausgewählte Geschossart an oder ob das MG ausgewählt wurde (panzerbrechend, HE-FRAG, gelenkte Rakete, Hohlladung, MG).
Nr.4 zeigt den Ladezustand der Waffe an, grün bedeutet, dass die Waffe geladen und schussbereit ist.
Nr.5 zeigt die Betriebsbereitschaft des Laserentfernungsmessers an, rot bedeutet dass der Laserentfernungsmesser betriebsbereit ist.
*So sieht das Ganze bei der Feldjustierung der Kanone aus:

Mit dem Tagkanal können Ziele vom Typ Panzer auf einer Entfernung von bis zu 6000m erfasst werden, mit dem WBG beträgt die Auffassungsentfernung bis zu 5000m. Die maximale Entfernung in der ein Ziel mit dem WBG identifiziert werden kann beträgt 8000m. Die gelenkte Rakete kann tagsüber auf eine Entfernung von bis zu 6000m eingesetzt werden, nachts bis 5000m. Der Laserentfernungsmesser arbeitet in einem Bereich von 300 bis 10000m, die Messgenauigkeit beträgt 10m. Die Stabilisierungselektronik und das WBG sind spätestens nach 14 min betriebsbereit, das Visier kann ununterbrochen mindestens 6 Stunden betrieben werden, danach wird eine Pause von 1 Stunde empfohlen.
Warhammer
Interessantes Video. Danke dafür!

Das richten mit dem Daumenjoystick wirkt recht grob und unsanft. Ist das dem Sosna System geschuldet oder hat der Kommandant einfach einen unsanften Daumen?
Dieses ist eine vereinfachte Darstellung unseres Foreninhaltes. Um die detaillierte Vollansicht mit Formatierung und Bildern zu betrachten, bitte hier klicken.
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