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Vollansicht: Moderne SAM als Seeziel-Fk und der Russe vor der britischen Küste
WHQ Forum > Technik > Schiffe
kato
Die Daily Mail muss man nicht wirklich kommentieren, oder?
Stormcrow
Haben mittlerweile auch andere Medien aufgenommen. Portsmouth News Online. Auffällig ist, dass HMS Defender (und mindestens zwei der Darings auf abesehbare Zeit) nur mit der 4.5''-Kanone und SAMs ausgerüstet ist. Da kann die Daily Mail (hmpf.gif ) noch so von Dramatik schreiben, da hätte man nicht wirklich reagieren können:
ZITAT
‘Defender was fully equipped with Sea Viper surface-to-air missiles and guns capable of firing 40kg shells as far as 18 miles. Her captain and crew knew this was the real deal and were prepared to engage.’

Ich frage mich, warum man nicht mit Raketen bestückbare Hubschrauber oder Jagdbomber in der Nähe eingesetzt hat. Eskalationsgefahr?

Interessant finde ich dazu auch den letzten Absatz des PNO-Artikels - vor allem, wenn man bedenkt, dass das schottishce Unabhängigkeitsreferendum ansteht:
ZITAT
The SNP has been critical of the scrapping of the Nimrod fleet, leaving the UK with no dedicated maritime patrol aircraft. The party also highlighted the fact that there are no warships based in Scotland to respond to such an incident.

Keine MPAs ohne wirklich einsatzfähige Alternative (UAVs beispielsweise) ist mMn in so einer geographischen Lage fahrlässig.
goschi
Oh, nach der Royal Airforce hat nun auch die Royal Navy einen Weg gefunden, den bösen Russen als Bedrohung neu aufleben zu lassen um weitere Kürzungen zu verhindern oder gar neues Spielzeug zu kriegen?
Nur als Hinweis, eine QRA wie bei den Flugzeugen gibt es bei Schiffen nicht, da ist also viel Panikheischerei dabei. wink.gif
Warhammer
Und wenn sie den Russenpott nicht mit LGBs oder Brimmstones belegen möchte hat man bei der RAF sowieso nicht viel gegen Schiffe...

Haben die Aster Fks die Möglichkeit auch auf Oberflächenziele aufzuschalten, wie das mit SM-1/2 möglich ist?
kato
1. Das Ganze fand rund um Weihnachten statt. Man erinnert sich, das Weihnachten mit dem Orkan über Großbritannien und der Nordsee?
2. Sogar die Daily Mail erwähnt, daß die RAF die Russen "im Auge" hatte.
3. Vor exakt zwei Jahren hat auf exakt derselben Tour zum Mittelmeer die Kuznetsov samt Battle Group exakt dieselbe Stelle im Firth of Moray angelaufen. Zum Versorgen in ruhigen Gewässern.

Letzteres stand übrigens auch schon vor Weihnachten als vorhersehbarer Halt für die Tour auf marineforum in den Daily News. Und, für die lokalere Kundschaft, am 22. Dezember, als das ganze passiert ist, im Scotsman. wink.gif
SailorGN
Normalerweise ist es gute Praxis, solche Besuche in den Hoheitsgewässern ausserhalb von vielbefahrenen Seewegen im Vorfeld diplomatisch anzumelden. Und wenn man 30 Meilen vor der Küste bleibt ist man noch nicht in Hoheitsgewässern.... wobei ich jetzt die Basislinien am Moray Firth nicht auswendig kenne, da kann es schonmal dichter kommen. Bei 30 Meilen ist ein Großteil dessen, was in den Artikeln steht, Quatsch, selbst die Russen können nicht 30 Meilen (50km) weit schauen und werden auf diese Entfernung auch von den Anwohnern sicher nicht als Russen erkannt. Selbst bei den 14 Meilen zu Weihnachten ist das eher unwahrscheinlich, da erkennt man optisch gerade mal, dass das Schiff ein Krieger ist... und vieleicht mit nem sehr guten Glas die Klasse, je nach Wetter.

Ich denke, der Vorfall wird benutzt, um die Marinekürzungen in Frage zu stellen...
Dave76
Schön-sachlicher und unaufgeregter Blogartikel dazu:

Tis the season to put to sea... - Monday, 23 December 2013 - thinpinstripedline.blogspot.co.uk

MiC
ZITAT(sailorGN @ 7. Jan 2014, 12:26) *
Normalerweise ist es gute Praxis, solche Besuche in den Hoheitsgewässern ausserhalb von vielbefahrenen Seewegen im Vorfeld diplomatisch anzumelden. Und wenn man 30 Meilen vor der Küste bleibt ist man noch nicht in Hoheitsgewässern.... wobei ich jetzt die Basislinien am Moray Firth nicht auswendig kenne, da kann es schonmal dichter kommen. Bei 30 Meilen ist ein Großteil dessen, was in den Artikeln steht, Quatsch, selbst die Russen können nicht 30 Meilen (50km) weit schauen und werden auf diese Entfernung auch von den Anwohnern sicher nicht als Russen erkannt. Selbst bei den 14 Meilen zu Weihnachten ist das eher unwahrscheinlich, da erkennt man optisch gerade mal, dass das Schiff ein Krieger ist... und vieleicht mit nem sehr guten Glas die Klasse, je nach Wetter.

Ich denke, der Vorfall wird benutzt, um die Marinekürzungen in Frage zu stellen...


Also auf 14nm ein Schiff überhaupt zu erkennen ist schon keine Leichtigkeit!
Ferrus_Manus
ZITAT(Warhammer @ 7. Jan 2014, 06:40) *
Und wenn sie den Russenpott nicht mit LGBs oder Brimmstones belegen möchte hat man bei der RAF sowieso nicht viel gegen Schiffe...

Haben die Aster Fks die Möglichkeit auch auf Oberflächenziele aufzuschalten, wie das mit SM-1/2 möglich ist?


Sie könnten immerhin Storm Shadows benutzen. Und die Typ 23-Fregatten haben immer noch Harpoon-Raketen. Aber scheinbar war da keine zur Verfügung.

EDIT: Die Royal Navy hat im August wohl vorgeschlagen 4 der 6 Typ 45 mit den alten Harpoon-Werfern der letzten vier Typ 22-Fregatten zu bestücken.
Aber das ist bis jetzt noch nicht passiert.
xena
Sind Storm Shadows nicht nur für stationäre Ziele? Tja, die RAF hat scheints eine Fähigkeitslücke...
Ferrus_Manus
ZITAT(xena @ 7. Jan 2014, 18:11) *
Sind Storm Shadows nicht nur für stationäre Ziele? Tja, die RAF hat scheints eine Fähigkeitslücke...


Ja, da hast du wohl recht. Der Storm Shadow wird zwar als Anti-Schiffs-Waffe gelistet, aber nur gegen Schiffe die im Hafen liegen.
Wobei die Frage natürlich ist ob man den Marschflugkörper nicht in den ungefähren Zielbereich des Schiffs lenken kann, bevor die
Infrarot-Ziellenkung den letzten Teil übernimmt. Der Seeker erkennt das Ziel ja anhand seiner Form.

EDIT: Vielleicht sollten die Briten mal bei den Spaniern anfragen. Die haben ja die Harpoon für ihre Eurofighter.
SailorGN
Das geht, MiC, wenn man hoch steht, das Wetter mitspielt und das Glas gut ist.
Je nach Lage kann man auf 10nm noch ungefähr erkennen, dass es ein Krieger ist und je nach Lage sogar das Land... zumindest sind Russen, Briten, Italiener und Amis ziemlich markant in der Linienführung bei Lage 90 smile.gif
MiC
ZITAT(sailorGN @ 7. Jan 2014, 19:16) *
Das geht, MiC, wenn man hoch steht, das Wetter mitspielt und das Glas gut ist.
Je nach Lage kann man auf 10nm noch ungefähr erkennen, dass es ein Krieger ist und je nach Lage sogar das Land... zumindest sind Russen, Briten, Italiener und Amis ziemlich markant in der Linienführung bei Lage 90 smile.gif


Naja, als Minenbockfahrer hat man vielleicht eine andere Sicht auf die Dinge (Höhe der Nock etwa 8 Meter).

Ach wie ich es manchmal vermisse:

"Brücke von Bb-Nock."
"Brücke."
"Backbord 5 Dez Fahrzeug. Bug links Lage 70. Vermutlich Tango-Mike-Oskar."
kato
ZITAT(Ferrus_Manus @ 7. Jan 2014, 18:43) *
EDIT: Vielleicht sollten die Briten mal bei den Spaniern anfragen. Die haben ja die Harpoon für ihre Eurofighter.

... für ihre F/A-18.

Nix Harpoon an Typhoon. Zumindest derzeit. BAE hat im letzten April mal Windtunneltests durchgeführt, hauptsächlich im Zusammenhang mit Bids in Malaysia und am Golf.
bill kilgore
ZITAT(Dave76 @ 7. Jan 2014, 12:41) *

xyxthumbs.gif Danke! Good Read.
meyer
ZITAT(Warhammer @ 7. Jan 2014, 06:40) *
Und wenn sie den Russenpott nicht mit LGBs oder Brimmstones belegen möchte hat man bei der RAF sowieso nicht viel gegen Schiffe...

Haben die Aster Fks die Möglichkeit auch auf Oberflächenziele aufzuschalten, wie das mit SM-1/2 möglich ist?


Nein, die Aster sind reine Luftziel-FK. SM-1/2 werden über externe Beleuchter geführt; wenn diese das Seeziel beleuchten, ist der FK halt ein Seeziel-FK. Das ist bei der fire-and-forget-Aster nicht möglich.
kato
Aktuelle SM-2 ab Version RIM-66H (d.h. alle Block II/III, die aus VLS verschossen werden) haben keinen Anti-Surface-Modus mehr, da dieser als überflüssig bewertet wurde.

Bei Aster macht im Gegensatz zur SM eine Verwendung in einem hypothetischen Anti-Surface-Modus auch wenig Sinn, da der LFK zweistufig ist und damit nach Abwurf der ersten Raketenstufe nicht die nötige Masse und evtl. Restbrennstoff als Zieleffektmultiplikator mitbringt. Aster nutzt im wesentlichen einen extrem großen Booster (bei Aster 30 im Grunde 3/4 des Gewichts, bei Aster 15 immer noch 2/3!), um eine - leicht modifizierte - Mica RF Luft-Luft-LFK auf entsprechende Höhe, auf hohe Geschwindigkeit und in grobe Zielrichtung zu bringen.
Warhammer
Nur weil ein FK aktives Radar nutzt muss er ja nicht automatisch unfähig sein Seeziele zu bekämpfen.

Das mit dem fehlenden Seezielmodus bei den neueren Standards finde ich sehr interessant. Und auch überraschend, wenn man bedenkt, dass man den Seezielmodus auch schon im Ernstfall genutzt hat und die neueren Burkes alle ohne Harpoons vom Stapel laufen.

Die Ticos werden langsam alt und durch Block III Burkes ersetzt. Damit hat man bald nur noch die älteren Burkes, die neben den Trägerflugzeugen mehr als nur ein paar Kanonen gegen Überwasserziele einsetzen können. Das ist echt dünn für eventuelle Surface Action Groups ohne direkte Trägerunterstützung.
spooky
mich wundert das mit den standards auch. es stellt sich ja auch die frage nach der logik dahinter. ein "surface mode" ist ja auch nichts anderes als ein angriff auf ein extrem tief "fliegendes" und extrem langsames ziel. und da die funktion ja sowieso schon vorhanden war, gibt es ja nichtmal ein echtes einsparpotential (ok nach einem update ab und zu mal ein testschuss zur verifikation ist sinnvoll).

natürlich ist diese verwendung nicht unbedingt die beste wahl aber warum sollte man diese option ganz aufgeben?

aber wurden in den letzten jahren nicht hin und wieder mal sm-2 bei sinkex'es verwendet? das müßten doch entsprechende vls-fähige versionen gewesen sein.
Havoc
ZITAT(spooky @ 8. Jan 2014, 22:38) *
mich wundert das mit den standards auch. es stellt sich ja auch die frage nach der logik dahinter. ein "surface mode" ist ja auch nichts anderes als ein angriff auf ein extrem tief "fliegendes" und extrem langsames ziel. und da die funktion ja sowieso schon vorhanden war, gibt es ja nichtmal ein echtes einsparpotential (ok nach einem update ab und zu mal ein testschuss zur verifikation ist sinnvoll).

natürlich ist diese verwendung nicht unbedingt die beste wahl aber warum sollte man diese option ganz aufgeben?

aber wurden in den letzten jahren nicht hin und wieder mal sm-2 bei sinkex'es verwendet? das müßten doch entsprechende vls-fähige versionen gewesen sein.


Die USA entwickeln gerade einen neuen Seeziel- Flugkörper Long Range Anti-Ship Missile (LRASM). Dieser soll sowohl von Flugzeugen aus gestartet als auch von Schiffen aus dem MK 41 Vertical Launching System verschossen werden können.
kato
ZITAT(spooky @ 8. Jan 2014, 22:38) *
aber wurden in den letzten jahren nicht hin und wieder mal sm-2 bei sinkex'es verwendet?

Die Block IIIB (mit terminal IR) kann man anscheinend immer noch gegebenenfalls auf Schiffe jagen - von daher wäre das dann mehr eine Aufsplittung der Rollen auf zwei verschiedene parallel genutzte LFK. Wobei ich mir übrigens nicht so sicher wäre, ob bei den SINKEX nicht bevorzugt ältere SM-2ER Block IV verheizt werden.

ZITAT(Warhammer @ 8. Jan 2014, 22:25) *
Damit hat man bald nur noch die älteren Burkes, die neben den Trägerflugzeugen mehr als nur ein paar Kanonen gegen Überwasserziele einsetzen können.

Man muss hier vielleicht ergänzen, dass die Standard Missile im SASS Mode (nicht Block IIIB) aufgrund der aktiven Beleuchtung natürlich auf den Radarhorizont des Trägerschiffes beschränkt ist. Und zwar absolut, da ist nichts mit OTH-Targeting aus dem Netzwerk. Der Radarhorizont (vom Beleuchter aus, der steht schließlich auch nicht gerade ganz oben) liegt im Regelfall für Seeziele sogar noch deutlich unterhalb der effektiven Reichweite der 5-incher. Die eher mittelmäßige Trefferquote von 80% für die Standard im SASS Mode gleicht das jetzt nicht unbedingt aus.

ZITAT(Havoc @ 8. Jan 2014, 22:51) *
Die USA entwickeln gerade einen neuen Seeziel- Flugkörper Long Range Anti-Ship Missile (LRASM). Dieser soll sowohl von Flugzeugen aus gestartet als auch von Schiffen aus dem MK 41 Vertical Launching System verschossen werden können.

Neu ist der nicht wirklich, das ist ne JASSM mit neuem Suchkopf, die etwas zusammengequetscht wird um ins VLS zu passen. Wegen dem Zusammenquetschen braucht die komplett neue Avioniktests, die derzeit durchgeführt werden.

Raytheon ist übrigens seit etwa 5 Jahren dabei, der Tomahawk wieder einen Anti-Surface-Mode beizubringen. Die Navy hat ihnen dann 2012 mal nen Vertrag dafür gegeben, IOC ist wie für LRASM ca 2015.

Übrigens: Könnte man mal aus dem News-Thread auslagern.
Merowinger
ESSM sowie ESSM Block 2 (ab 2020 für USN) und RAM im HAS Mode (nicht auf den Burkes oder Ticos vorhanden) können gegen Seeziele eingesetzt werden. Eine SM gegen ein Schiff einzusetzen ist ökonomisch die schlechteste Wahl und wirklich nur ein Notnagel - der Helikopter mit Penguin, sofern vorhanden, ist ja nicht zu vergessen.

@Mods: Zeit das Thema auszulagern?
Warhammer
Klar kann man die Standards nur bis zum eigenen Radarhorizont einsetzen. Aber auch auf diese Entfernung sind ein paar Mach 3+ Fks mit 80% Trefferwahrscheinlichkeit einer 127mm mit ungelenkter Munition vorzuziehen. Es ist ja nicht so, dass davon auszugehen ist, dass die 127mm auch nur annähernd so schnell Treffer gegen ein manövrierendes Ziel hinkriegt.

Hat die ESSM mit dem neuen Suchkopf auch den Seezielmodus der Sea Sparrows verloren?
goschi
ZITAT(kato @ 9. Jan 2014, 01:22) *
Übrigens: Könnte man mal aus dem News-Thread auslagern.



ZITAT(Merowinger @ 9. Jan 2014, 07:20) *
@Mods: Zeit das Thema auszulagern?


erldigt smile.gif


goschi (admin)
Kreuz As
ZITAT(kato @ 5. Jan 2014, 21:36) *
Die Daily Mail muss man nicht wirklich kommentieren, oder?


Anscheinend schon. tounge.gif biggrin.gif


Father Christmas
ESSM und RAM gegen Seeziele ?
Selbst wenn man den Treibstoff miteinrechnet, liegen die wesentlich unter den üblichen ASM-Gefechtskopfgewichten. Da braucht es eine Menge Raketen oder entsprechende Ziele ...
xena
Deswegen ist das ja auch nur Notnagel und kaum gegen Schiffe größer als Korvetten tauglich. Wobei man RAM da völlig vergessen kann.
Praetorian
ZITAT(xena @ 9. Jan 2014, 14:15) *
Deswegen ist das ja auch nur Notnagel und kaum gegen Schiffe größer als Korvetten tauglich. Wobei man RAM da völlig vergessen kann.

Dafür ist der HAS-Mode bei RAM auch nicht gedacht...
kato
ZITAT(Warhammer @ 9. Jan 2014, 07:24) *
Mach 3+ Fks mit 80% Trefferwahrscheinlichkeit

Die 5"/45 hat eine Mündungsgeschwindigkeit von etwa Mach 2,5. Die ca 300m CEP auf Maximalreichweite sind da natürlich a bisserl schlechter.

ZITAT(Warhammer @ 9. Jan 2014, 07:24) *
Hat die ESSM mit dem neuen Suchkopf auch den Seezielmodus der Sea Sparrows verloren?

Temporär verloren ja, wurde ca 2007 seitens des NATO Sea Sparrow Office wieder eingeführt.
Warhammer
ZITAT(Father Christmas @ 9. Jan 2014, 13:27) *
ESSM und RAM gegen Seeziele ?
Selbst wenn man den Treibstoff miteinrechnet, liegen die wesentlich unter den üblichen ASM-Gefechtskopfgewichten. Da braucht es eine Menge Raketen oder entsprechende Ziele ...


Klar sind das keine echten Seeziel-Fks. Aber ein 39kg Splittergefechtskopf ist nun auch keine Kleinigkeit. Auch Fregatten und aufwärts sind ja heutzutage nicht gerade gut geschützt. Man wird sie damit nicht versenken, aber zumindest ein partieller mission kill ist bei einem Treffer sicherlich drin. ESSM bietet ja auch immerhin ca. 50km Reichweite. Damit kann man immerhin schon ganz gut innerhalb des eigenen Radarhorizonts wirken.

Der Seezielmodus bei RAM ist dabei ja auch eher gegen die immer wieder groß geredete Gefahr durch Schnellboote gerichtet. Damit gräbt man Rohr-CIWS ja auch einen Teil ihrer Argumente ab (Mehrzwecknutzung gegen Oberflächenziele).

Wie gesagt, eine US Navy Surface Action Group hat sonst im Zweifelsfall ansonsten nur die 127mm Kanonen. Das ist schon relativ wenig. Nicht immer ist ein Träger in der Nähe und auch wenn, sind nicht immer genug Flieger mit den richtigen Waffen in der Luft und/oder sofort verfügbar.
spooky
1992 wurden während einer übung aus versehen(!) zwei scharfe sea sparrows von der uss saratoga gegen ein 3 nm entfernt liegenden türkischen zerstörer/minenleger (tcg muavenet DM-357, ex Uss Gwin DM-33 erstindienststellung: 1944 übernahme durch die türkei 1971, 2200t) verschossen. dabei kamen 5 seeleute ums leben, 22 weitere wurden verletzt. brücke und cic wurden dabei zerstört, es gab ein feuer an bord und weitere systeme wurden beschädigt. das schiff wurde danach in einen hafen geschleppt und nach dem vorfall ausser dienst gestellt.

ja ein uraltes schiff und sicherlich auch ein glückstreffer bzw. in dem fall ein sehr unglücklicher treffer aber angeblich hat auch nur eine rakete das schiff direkt getroffen.
der vorfall zeigt imho jedenfalls, das auch "leichte" flugkörper wie die sea sparrow durchaus in der lage sind schäden herbeizuführen, die zu einem mission kill führen. solange ein solcher surface-mode keine nachteile auf die eigentliche aufgabe eines sam-systems hat und die kosten dafür minimal sind würde ich nicht darauf verzichten wollen. damit hat man schließlich bei bedarf eine zusätzliche option.
MiC
Um nochmal eine seriöse Quelle über den "Vorfall" berichten zu lassen:

ZITAT
Gut einen Monat nach dem Auslaufen aus Seweromorsk hat die Einsatzgruppe mit dem Flugzeugträger ADMIRAL KUZNETSOV das Mittelmeer erreicht.

Schon im Juni 2013 hatte Marinebefehlshaber Admiral Chirkov die Reise der ADMIRAL KUZNETSOV angekündigt. Der Admiral blieb damals noch vage, sprach von einer „später im Jahr“ geplanten, mehrmonatigen Fahrt, die den Flugzeugträger auch ins Mittelmeer führen könnte. 2008 und 2011 hatte die ADMIRAL KUZNETSOV jeweils im Dezember solche mehrmonatige Reisen ins Mittelmeer begonnen.

Auch diesmal machte sie sich im Dezember auf den Weg (MarineForum berichtete an dieser Stelle) - wie üblich natürlich nicht allein, sondern mit mehreren Begleitschiffen der Nordflotte. Mit zum Verband gehören diesmal der Zerstörer ADMIRAL LEVCHENKO (UDALOY-Klasse), das Landungsschiff OLENEGORSKIY GORNYAK (ROPUCHA-Klasse), die Tanker/Versorger SERGEJ OSIPOV und KAMA, sowie der Hochsee-Bergeschlepper NIKOLAJ CHIKER; später wurde überdies noch der Tanker VYAZMA nachgeführt. Auf dem Flugzeugträger eingeschifft sind auch Kampfflugzeuge Sukhoi Su-33 und Hubschrauber; neuste, gerade erst bei der russischen Marine eingeführte Trägerkampfflugzeuge Mig-29K (Fulcrum-D) sind offenbar noch nicht mit an Bord.

Am 17. Dezember verlegte der Verband aus der Barentssee in die Norwegensee und dort nach Süden. Flugbetrieb blieb in den ersten Tagen allerdings wetterbedingt sehr spärlich. Nur einige kurze „Wetter-Erkundungsflüge“ mit Hubschraubern waren möglich. Westlich von Bergen gerieten die Schiffe schließlich sogar mitten in einen schweren Orkan. Wie schon bei früheren ähnlichen Reisen nahmen sie Kurs auf den östlich Schottlands gelegenen Moray Firth, wo sie am Rande britischer Hoheitsgewässer nicht nur den Sturm abwetterten und nachversorgten, sondern dann gleich auch noch über Weihnachten und den Jahreswechsel bis zum orthodoxen Weihnachtsfest (6. Januar) liegen blieben.

Die britische Royal Navy schickte ihr Bereitschaftsschiff, den Zerstörer DEFENDER, der nach fast zweitägigem Anmarsch aus Portsmouth die russischen Aktivitäten aufmerksam beobachtete. Immerhin hatte es beim letzten Aufenthalt der ADMIRAL KUZNETSOV im Moray Firth (Dez 2011) heftige Vorwürfe um Ölverschmutzungen gegeben.

Am 7. Januar ging der Verband wieder Anker-auf. Bei noch immer schwerem Sturm nahmen die Schiffe allerdings nicht den üblichen Weg westlich der Britischen Inseln, sondern verlegten unter Landschutz durch die Nordsee und den Englischen Kanal in Richtung Biskaya. Am Südausgang des Kanals verabschiedete sich am 9. Januar der bis dahin begleitende britische Zerstörer DEFENDER; dafür stieß dann die aus Brest ausgelaufene französische Fregatte LATOUCHE-TREVILLE zum Verband. Die französische Marine beschränkte sich nicht auf bloße beobachtende Begleitung, sondern nutzte die dreitägige Passage der Biscaya auch gleich zu einigen bilateralen Übungen. U.a. landete ihr Lynx Bordhubschrauber auf dem russischen Träger, während ein russischer Hubschrauber Helix die französische Fregatte besuchte.

Am 14./15. Januar passierte der Nordflottenverband in zwei Gruppen (zuerst die KUZNETSOV und der Zerstörer; wenige Stunden später dann die anderen Einheiten) die Straße von Gibraltar und verlegte zunächst auf einen routinemäßig immer wieder genutzten Ankerplatz südlich Spaniens in der Alboransee. Während die anderen Einheiten dort warteten, lief der Tanker VYAZMA für zwei Tage nach Ceuta (spanische Enklave an der marokkanischen Küste), um dort seine Tanks neu zu füllen.

Nach Versorgung wird die ADMIRAL KUZNETSOV in den kommenden Tagen durch das westliche und zentrale Mittelmeer nach Osten verlegen. Dabei ist - wie schon bei früheren Reisen - nun auch Flugbetrieb mit Kampfflugzeugen zu erwarten. Dieser dürfte allerdings in keiner Weise mit den Aktivitäten eines US-Flugzeugträgers vergleichbar sein. Während auf einem solchen täglich mehr als 100 Einsatzflüge („sorties“) die Regel sind, wurden beim letzten, mehrwöchigen Aufenthalt des russischen Trägers im Mittelmeer insgesamt nur etwa 100 „sorties“ gemeldet; etwa zehn bis fünfzehn Flüge an einem Tag waren bisher immer „die Norm“ beim russischen Flugzeugträger.

Im östlichen Mittelmeer soll sich der Nordflottenverband dem Ständigen Mittelmeergeschwader (MedSqn) der russischen Marine anschließen, den FK-Kreuzer PETR VELIKIY als dessen Flaggschiff ablösen und dann auch Sicherungsfunktionen beim Abtransport der syrischen Chemiewaffen übernehmen. Operationen des Flugzeugträgers direkt vor der syrischen Küste sind also anzunehmen, aber ob es auch zu einem offiziellen Besuch in (bzw. vor) Syrien kommen wird, ist offen. Im Januar 2012 hatte die ADMIRAL KUZNETSOV vor Tartus geankert und syrische Regierungsmitglieder und ranghohe Militärs an Bord empfangen. Zu Dauer des Einsatzes bei der MedSqn und anschließenden Vorhaben gibt es bisher keine Informationen. Von seiner letzten, im Dezember 2011 begonnenen Mittelmeerreise war der Flugzeugträger Mitte Februar 2012 nach Seweromorsk zurückgekehrt.
Merowinger
Operation Praying Mantis 1988:

Der Iran attackiert mittels "Joshan" (Kaman-Klasse, entspricht mehr oder weniger einem 148er Schnellboot) die USS Wainwright mit einer Harpoon, trifft jedoch nicht da von Düppeln abgelenkt. Die Amerikaner antworten mit 6x Standard Missle und 1x Harpoon. Auch diese Harpoon trifft scheinbar nicht, die SMs setzen das Schnellboot in Brand, im Anschluß wird es mittels Artillerie versenkt.

Möglicherweise ist hier der Grund, warum die meisten der grossen US Schiffe keine Harpoon mehr mit sich führen. Was einem für die deutsche Marine und die unmittelbar bevorstehende Umstellung von Exocet auf Harpoon zu denken geben sollte.
Praetorian
ZITAT(Merowinger @ 4. Feb 2014, 19:32) *
Möglicherweise ist hier der Grund, warum die meisten der grossen US Schiffe keine Harpoon mehr mit sich führen.

Nein, das ist nicht der Grund.
Extrapolieren aus einem Datenpunkt ist auch ein undankbarer Ansatz...
kato
Die Harpoon der Wainwright traf nicht weil die vier von zwei Schiffen zuvor abgefeuerten Standards (Edit: die vier, die trafen - von sechs) vorher im Grunde die eh nicht allzu großen Aufbauten der Joshan runtergeholt haben und dadurch das Ziel eine deutlich kleinere Radarfläche zum "Angriff" bot. Das mit den Düppeln bezüglich der von der Joshan verfeuerten Harpoon ist so ne Sache. Es gab auch mehrfach Berichte dass die Harpoon die Wainwright nur knapp verfehlte (um etwa 30 Meter) und der Suchkopf dabei komplett versagte. Es ist hierbei hinzuzufügen, dass es sich um die einzige (!) Harpoon handelte, die Iran überhaupt noch besaß - und zwar seit mehreren Jahren. Insofern waren irgendwelche technische Zuverlässigkeiten oder Erfahrungen der Crew mit der Bewaffnung eh nicht vorhanden.
Am selben Tag dieses Engagements wurden übrigens drei Harpoon und eine Skipper sowie eine Walleye auf die iranische Fregatte Sahand abgefeuert, die alle ihr Ziel trafen. Zwei Jahre zuvor wurden zwei libysche Schnellboot der Shahara (Combattante II) Klasse sowie eine Korvette der Nanuchka-Klasse mit Harpoons versenkt, wobei es sich um die ersten Verschüsse der Harpoon im Kampf handelte.

Die Harpoon wurden von den US-Kreuzern und -Zerstörern gestrichen, weil die ASuW-Strike-Rolle Mitte/Ende 90er im Grunde komplett an TACAIR, d.h. die Carrier Air Wings ging, auch da man davon ausging, entsprechend vorheriger Erfahrung eh immer Träger "vor Ort" zu haben (und der Composite Warfare Commander im Regelfall an Bord des Trägers sitzt...). Grob zum selben Zeitpunkt und aus demselben Grund wurde begonnen auch die TASM einzumotten. Da die rund zwei bis drei Tonnen Tragfähigkeit auf den eh schiffsbaulich nicht gerade besonders "belastungsfähigen" US-Schiffen auch anders verwendet werden konnte (und wurde) wurden selbst auf den Schiffen, auf denen sie zuvor montiert waren, die "unnötigen" Harpoon-Starter in der Folge gegebenenfalls runtergenommen. Edit: Und TACAIR verwendet, wie sollte es anders sein, auch heute Harpoon.
Warhammer
Haben die Amerikanischen SSNs eigentlich noch Harpoons an Bord, oder wurden die auch gestrichen?
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