Ein dubioser Ukrainer erhält den Aachener Friedenspreis, so berichten u.a. der WDR und DLF .
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Das ist beim AFP leider ein altbekanntes Problem, ein Artikel der Aachener Zeitung vom Juli 2011:
Der Verein Aachener Friedenspreis (AFP) ist in erheblichen Schwierigkeiten - und das schon seit Monaten. „Das Antisemitismus-Problem im Aachener Friedenspreis ist lange bekannt.”
Mit dieser Feststellung eröffnete der Vorsitzende Karl Heinz Otten die jüngste außerordentliche Mitgliederversammlung seines Vereins - ausdrücklich „in der Erkenntnis, dass sich kein Konsens erzielen lässt”. Seit geraumer Zeit herrschen in den eigenen Reihen Unruhe, weil sich der Verein schwertut, die Grenze zwischen Kritik an der Politik des Staates Israel und antisemitischen Ressentiments zu ziehen.
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Ursache für die aufgewühlten Diskussionen im AFP sind antisemitische Darstellungen und Äußerungen, mit denen sich zwei Friedenspreisträger identifiziert haben. Bernhard Nolz, Preisträger von 2002, hatte in Siegen mit einer antisemitischen Karikatur für die auch in Aachen heftig umstrittene Nakba-Ausstellung über Flucht und Vertreibung der Palästinenser 1948 geworben: Dort ist eine Krake zu sehen, die am Kopf eine israelische Flagge trägt, auf der statt des Davidsterns ein Hakenkreuz gezeichnet ist.
Zweiter Fall: Walter Herrmann wurde 1998 als Initiator der „Kölner Klagemauer” mit dem Aachener Friedenspreis ausgezeichnet. Wie der Aachener Politikwissenschaftler Richard Gebhardt und AFG-Vorstandsmitglied Matthias Fischer gegenüber unserer Zeitung bestätigen, hat er wiederholt mehrere antisemitische Darstellungen und Texte an der Klagemauer angebracht - darunter nach Aussage von Gebhardt eine „Karikatur, in der eine mit US-amerikanisch-jüdisch-israelischen Motiven und Symbolen gekennzeichnete Person ein palästinensisches Kind verspeist”. Der Politologe sieht Analogien zu jener Propaganda, „in der Juden als Kindermörder geschmäht werden”. Dagegen hatte ein breites Kölner Bündnis der Stadtratsparteien (mit Ausnahme der Linkspartei) sowie von Kirchen und Organisationen in einer Resolution protestiert.
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Aber Vorstandsmitglied Fischer, einer der Mitbegründer und Koordinatoren des Netzwerkes Aachener Schulen gegen Gewalt und Rassismus, reicht das nicht. Auch nach der jüngsten Mitgliederversammlung ist er der Ansicht, dass „sich Teile der Linken und (Vorstands-)Mitglieder des AFP” mit latentem Antisemitismus „nicht hinreichend auseinandersetzen wollen”. Er bedauert, dass nach der Mitgliederversammlung im April zum zweiten Mal über seinen Antrag (siehe Infobox) nicht abgestimmt worden ist. „In unseren Reihen gibt es Antisemitismus”, sagte er auf der Versammlung. „Das Thema ist nicht zu Ende”, erklärte Fischer dann unserer Zeitung. „Der eigene Antisemitismus muss kritisch aufgearbeitet werden, wenn wir als Friedensinitiative glaubwürdig agieren wollen.” Die Mehrheit im AFG-Vorstand versuche, antisemitische Ausfälle als Ausrutscher darzustellen. „Das entspricht aber nicht der Realität. Es ist ein Dauerproblem.”
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https://www.aachener-zeitung.de/lokales/aac...ik_aid-32512149