ZITAT(Schwabo Elite @ 1. May 2014, 13:21)
ZITAT(-WDW- @ 1. May 2014, 14:06)
Natürlich spielt es eine Rolle, denn die russische Regierung macht jetzt nichts anderes als das, was der „Westen" schon seit Jahrzehnt praktiziert und das in der ganzen Welt und nicht nur an eigenen Grenzen oder gar an eigenen ex Territorien. Nämlich seine wirtschaftlichen und geopolitischen Interessen zu schützen.
Doch, es macht einen gewaltigen Unterschied: Erstmal passiert es eben nicht mit "ehemaligem Territorien" sondern mit einem souveränen Nachbarstaat. Die Ukraine war nie Teil der RSFSR. Wenn Du jetzt bis zur Zarenzeit zurückgehen willst für das Donezbecken, kannst Du das gerne tun, aber genau das ist, was Europa und Amerika Russland vorwerfen: Ein Rückfall in die Zeit des großen Zündelns in Europa selbst.
Die US-Regierung und EU sollen sich erst an ihre eigene Nase fassen. Weil den Zerfall der Ukraine haben die großzügig vorangetrieben, im dem die einen Putsch unterstützt haben.
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Wie ich schon mehrfach schrieb, ist das ein Präzendenzfall. Seit den Annexionen am Ende des Zweiten Weltkrieges hat dies nämlich keiner mehr getan. Europa hat nun 70 Jahre lang keine Phase mehr gehabt, in der eine Großmacht direkt an ihrer Grenze einen Nachbarn bedrängt oder gar überfallen und Teile des Staatsgebietes annektiert hat.
Einen Präzedenzfall hat NATO im Kosovo geschaffen, nach einem völkerrechtswidrigen Angriff auf einen souveränen Staat. Und damit die Büchse der Pandora geöffnet. Das was auf der Krim geschehen ist, war demokratischer als alles andere zusammengezählt, was USA und EU in der ganzen Welt uns als „Demokratisierung“ verkauft haben.
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Es geht hier Putin auch nicht um seine wirtschaftlichen oder geopolitischen Interessen. Wirtschaftlich ist es langfristig klüger nicht alle Brücken abzubrechen und die Restukraine in die EU und NATO zu treiben. Es wäre auch deswegen klüger, weil nun der Schrei nach Unabhängigkeit von russischen Rohstofflieferungen noch lauter wird und jeder europäische Staat - allen voran Großabnehmer wie Deutschland und Polen - in Zukunft versuchen wird davon wegzukommen. Putin und seine Regierung haben eigenhändig den Friedens- und Integrationsprozess Europas um Jahrzehnte zurückgeworfen. Nämlich auf die von Dir so verteidigte Zeit des Imperialismus.
Friedens- und Integrationsprozess Europas? Findest Du es nicht selber lustig was Du schriebst?
Für einige in der EU und vor allem US-Regierung müsste/dürfte Russland höchstens auf dem Niveau der neunziger Jahre befinden, als ein zerschlagener, unbedeutender, verarmter Rohstofflieferant. Und das hat Putin bis jetzt erfolgreich verhindert, daher wird er seit Anfang seiner Amtszeit in der westlichen Medienlandschaft dämonisiert.