ZITAT(Nite @ 19. Oct 2014, 20:31)
Ein Reporter ist mit der genauen Definition von Spezialeinheit nicht vertraut...wie können die es wagen
Der Reporter gibt nur das wieder, was ihm der Angehörige erzählt hat und dass der Angehörige, der sich mit dem Themenkomplex "verschwundene Soldaten" beschäftigt, da nicht unterscheiden kann, wo sein Neffe gedient hat, kann man durchaus auch kritisch hinterfragen.
ZITAT(Nite @ 19. Oct 2014, 20:31)
Jetzt tu nicht so als wäre es so unverstellbar dass Mütterchen Russland Soldaten ohne Not gnadenlos verheizt.
Ist aus Tschetschenien alles bekannt.
In Vietnam wurden auch GIs verheizt, alles schon bekannt.
ZITAT(Nite @ 19. Oct 2014, 20:33)
Und weil das alles nur Einzelfälle waren hat man damals extra Einheiten für genau diesen Zweck aufgestellt?
(Siehe dazu Sailors Beitrag zu Block- und Zerstörer-Btl)
Macht Sinn
Dann beschäftige dich doch mit den extra-Einheiten für diesen Zweck und was eigentlich ihre Routine war (MG-Trupps im rückwärtigen Raum der kämpfenden Truppe aufstellen, gehörte nicht dazu).
ZITAT(sailorGN @ 19. Oct 2014, 21:05)
@Kameratt:
istrebelniye battalliony aufzustellen in allen Distrikten von Karelien bis Georgien (etwa westlich der Wolga), unterzeichnet von Berija am 25 Juni 1941, gemäß einer Dokumentensammlung von KGB/KVD. Ein Monat später: 1755 "Battallione" mit 328.000 Mann. Aufgabe: Schutz strategischer Industrie- und Verkehrsanlagen UND Jagd auf Diversanten, Deserteure, Spione und Feinde des Volkes.
blocking detachment Stavka-Direktive Nr. 001919 vom 1, Juli 1941, unterzeichnet von Stalin und Schaposchnikow: Jede Division soll eine Einheit (Komp bis Batt) aus "verlässlichen" Soldaten binnen 5 Tagen aufstellen. Diese sind dem KomDiv direkt unterstellt und erhalten eigene LKW oder sogar gepanzerte Fahrzeuge. Aufgabe dieser Einheiten: Verhindern von Panik und Flucht. Die Intention: Verstärkung der Ordnung und Disziplin der Divisionen.
Und? Das hört sich erst einmal nach typischen militärpolizeilichen Aufgaben an und die meiste Zeit haben diese Einheiten damit verbracht, zurückziehende Soldaten aufgeriebener Einheiten wieder einzusammeln und zur Neuformierung zu verteilen oder im Notfall auch selbst mal als Feuerwehr ins Kampfgeschehen einzugreifen. Es sind vielleicht ein dutzend Fälle dokumentiert, in denen sie das Feuer auf die eigenen Truppen eröffneten.
ZITAT(goschi @ 19. Oct 2014, 21:09)
Du machst einen gravierenden Fehler, du setzt Verluste mit Toten gleich, Verluste sind aber jedweder ausgefallener Soldat, Tot, Verletzt, Krank, Vermisst, das wird im Artikel sogar mehrmals so geschrieben.
Bei einem Verhältnis von Toten zu Verwundeten von 1-3 bis 1-7 würde das immer noch 500 bis 1000 Mann allein an Toten implizieren und das ist einfach eine astronomische Zahl, die unglaubwürdig ist.
Ich weiß, dass viele hier Russland für einen vollkommen zensierten Staat halten, aber dem ist bei Weitem nicht so und es gibt Medien abseits des Massenverblödungsfernsehens, über die man sich eigentlich recht genau informieren kann: Es gibt Fachforen, in denen darüber geredet wird; Es gibt Lokalzeitungen, die darüber berichten; Es gibt viele regierungskritische Onlinemedien, die nicht im "Sinne der Partei" berichten. Solche Verluste könnte man unmöglich verheimlichen. Was an den Kanälen bislang rüber gekommen ist, sind einige dutzend Mann aus den VDV-Einheiten in Pskow und Kostroma sowie den Aufklärungseinheiten aus dem Nordkaukausus, die im Dienst in der Ukraine getötet wurden (offiziell bei den Übungen im Gebiet Rostow am Don verunglückt). Die Zahlen, die im Artikel präsentiert werden, sind hingegen eine vollkommen andere Größenordnung.
ZITAT(goschi @ 19. Oct 2014, 21:09)
Ich glaube, den SBU kann man hier als glaubwürdige Quelle für offiziell detachierte Soldaten gleich knicken, da Russland offiziell doch gar keine Soldaten in der Ukraine habe.
Als der SBU tatsächlich mal einige russische Fallschrimjäger in der Hand hatte, wurde das nicht geleugnet. Wie oft gab es solche Vorfälle? Mir fällt kein anderes ein. Hingegen wurden im letzten Monat schon um die 1000 gefangene Separatisten gegen ukrainische Soldaten ausgetauscht. Ich kann mir bei bestem Willen nicht vorstellen, dass man da nicht in der Lage war, einige aktive russische Soldaten herauszufischen, um diese wieder medienwirksam präsentieren zu können.
ZITAT(goschi @ 19. Oct 2014, 21:09)
Ach, wir wissen, doch alle, dass Soldaten da gerne mehr interpretieren, als der Realität entspricht, ich gebe zu, dass ich die erläuterten Details auch nicht glaube, der Ansatz, dass ganze btl einfach so verbraucht werden ist aber wahrlich keine Seltenheit in der neueren russischen Geschichte, Tschetschenien wurde schon als Beispiel genannt.
Tschetschenien (1. Krieg) ist da eine Ausnahmeerscheinung, da in einer Phase des absoluten staatlichen Zerfalls und Umstrukturierung der Armee. Sowohl in Tschetschenien v.2 als auch in Afghanistan zuvor war die Größenordnung der Kompanie das allergrößte was man auf einmal verlor.
ZITAT(goschi @ 19. Oct 2014, 21:09)
Du meinst die ganzen Bilder von Einheiten in russischem Gerät in russischen tarnuniformen in alt bekannter bunter Mischung?
Sah man eigentlich sehr häufig.
(Wurde ja sogar im Artikel genannt, Kleidung wurde vom Marsmännchen zu Berkut gewechselt)
Im Gegensatz zur Krim sah man russisches Gerät (das allerdings nicht organisiert oder vereinheitlicht war), jedoch nicht die aktuellen Standarduniformen mit dem ganzen neuen typischen Gedöns, wie neue Helme und Schutzwesten. Auch das Auftreten war ein vollkommen anderes. Das, was man auf der Seite der Seps sah, war eine typische Mischung aus allen möglichen Gegenständen ukrainischer russischer, sowjetischer und teilweise sogar westlicher Herkunft. Auf der Krim konnte man in diesem Forum gleich am ersten Tag russische Soldaten identifizieren, im Fall der Ostukraine habe ich da hingegen nur zwei abgeschossene MT-LBs 6MB mit zwei Toten in russischer "Digital Flora" als eindeutiges Indiz in Erinnerung.