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Parsifal
@SEB1: Schade um diesen noblen selbstlosen Mann. Er könnte mit seinem Hedgefond sicher noch so viel mehr Gutes bewirken zum Wohle des armen, darbenden russischen Volkes. Wenn ich dieses Interview lese, dann grämt es mich dass Putin ihn rausgeworfen hat. Ich hoffe von ganzem Herzen, dass die europäische Staatengemeinschaft sich diesen Mann ins Boot holt und alle seine hervorragenden Vorschläge schleunigst in die Tat umsetzt. Es ist alles bis ins Detail durchdacht, innovativ, konstruktiv und so positiv was er an Vorschlägen aufzeigt.
muckensen
ZITAT(Parsifal @ 11. Mar 2014, 22:54) *
@SEB1: Schade um diesen noblen selbstlosen Mann. Er könnte mit seinem Hedgefond sicher noch so viel mehr Gutes bewirken zum Wohle des armen, darbenden russischen Volkes. Wenn ich dieses Interview lese, dann grämt es mich dass Putin ihn rausgeworfen hat. Ich hoffe von ganzem Herzen, dass die europäische Staatengemeinschaft sich diesen Mann ins Boot holt und alle seine hervorragenden Vorschläge schleunigst in die Tat umsetzt. Es ist alles bis ins Detail durchdacht, innovativ, konstruktiv und so positiv was er an Vorschlägen aufzeigt.
Man muss Browders nicht mögen, um seine wirtschaftliche Expertise anzuerkennen.

Bah, das kam jetzt schon wieder so oberlehrerhaft rüber.
Crazy Butcher
Ist in erster Linie seine persönliche Schlacht die er dort führt. Ich verstehe eigentlich nicht wieso immer wieder das Baltikum ins Spiel gebracht wird. Klar gibt es dort auch Russen, aber ich denke man unterschätzt Putin, wenn man davon ausgeht, dass es ihm um reinen Gebietszuwachs geht. Russland ist groß genug. Das Baltikum war diese letzten 100 Jahre nie wirklich russisch, ist Mitglied der Nato und strategisch unbedeutend. Kein Vergleich zur Krim.
Parsifal
Hass ist ein schlechter Ratgeber. Der Mann ist raus.
TrueKosmos
ZITAT(Crazy Butcher @ 12. Mar 2014, 05:04) *
Ist in erster Linie seine persönliche Schlacht die er dort führt. Ich verstehe eigentlich nicht wieso immer wieder das Baltikum ins Spiel gebracht wird. Klar gibt es dort auch Russen, aber ich denke man unterschätzt Putin, wenn man davon ausgeht, dass es ihm um reinen Gebietszuwachs geht. Russland ist groß genug. Das Baltikum war diese letzten 100 Jahre nie wirklich russisch, ist Mitglied der Nato und strategisch unbedeutend. Kein Vergleich zur Krim.

weil dieses Problem tatsächlich existiert, unabhängig davon ob es Putin gibt oder nicht, vom großen Ärger schützt nur Mangel an Nationalismus und Aggresivität der Russen in Baltikum, denn sonst könnten sie auf die Idee kommen für sich die gleichen Rechte zu beeinspruchen wie ihre Mitbürger oder gar gleiche Rechte für russische Sprache und Kultur. Selbst jetzt ist Anteil der russisch stämmigen Bevölkerung in Estalnd und Lettland um die 25%, vor 20 Jahren 30-40%...

Esland mit mit seinen "Nichtbürger" ist ein leuchtendes Beispiel für viele ukrainische Nationalisten, denn das wird vom "Westen" ja geduldet.

Und Browders, gerade in den letzten Jahren wurde in Russland eine Reihe an Gesetzten erlassen die den Beamten verbietet im Ausland über Vermögen und Besitz zu verfügen, und das ist nicht alles, auch gibt es starke Bestrebungen Verlegung an Firmensitzen in offshore zu unterbinden bzw. im Streitfall staatliche Unterstützung solchen Firmen zu versagen, ja und noch "brutaler" sind Bewegungen die Unabhängigkeit der russischen Zentralbank zu beseitigen, Russlands "Divisenreserven" sind gleichzeitig eine der wichtigen Stützen des Dollars und US Haushaltes.

Viele vergessen oft das russischen Oligarchen zwar ihre Milliarden in den Westen schaffen aber verdienen tun sie diese ja in Russland...
Crazy Butcher
Es ist klar, dass es im baltischen Raum viele Russen gibt. Nur wird Russland ganz sicher nicht militärisch eingreifen,um dort etwas zu ändern. Vielmehr wird man diese bei Gelegenheit als politischen Störfaktor einsetzen.
Die Panikmache seitens der Polen ist noch weniger verständlich. Aber diese sind seit dem EU und NATO-Beitritt eh fast nur damit beschäftigt Putin wo immer es geht vor den Koffer zu scheißen.
Glorfindel
ZITAT(Crazy Butcher @ 12. Mar 2014, 11:51) *
Es ist klar, dass es im baltischen Raum viele Russen gibt. Nur wird Russland ganz sicher nicht militärisch eingreifen,um dort etwas zu ändern. Vielmehr wird man diese bei Gelegenheit als politischen Störfaktor einsetzen.
Die Panikmache seitens der Polen ist noch weniger verständlich. Aber diese sind seit dem EU und NATO-Beitritt eh fast nur damit beschäftigt Putin wo immer es geht vor den Koffer zu scheißen.

Russland wurde in den letzten zweihundert Jahren (aus seiner Sicht) drei Mal aus dem Westen unberechtigt angegriffen. Aus russischer Sicht ist es deshalb verständlich, dass Russland einen Puffer will. Polen dagegen wurde in den letzten zweihundert Jahren vier Mal aufgeteilt (Österreich, Preussen und Russland bzw. Deutsches Reich und Sowjetunion). Es ist deshalb imho ebenfalls verständlich, dass die Polen bedenken haben, inbesondere nachdem Putin (in ihren Augen) bewiesen hat, dass er sich nicht an internationales Recht kümmert und bereit ist, fremdes Territorium militärisch zu annektieren. Es ist aus Sicht der baltischen Staaten und von Polen verständlich, dass diese sich an die USA anlehnen, nachdem man Deutschland nicht völlig traut und die anderen europäischen Staaten weder fähig noch in der Lage sind, militärischen Schutz zu bieten.
Schwabo Elite
ZITAT(Glorfindel @ 12. Mar 2014, 12:01) *
[...] und die anderen europäischen Staaten weder fähig noch in der Lage sind, militärischen Schutz zu bieten.


Und Frankreich und das Vereinigte Königreich sich auch 1939 und 1945 nicht an Abmachungen zur Sicherung Polens gehalten haben. Das mag uns heute fremd erscheinen, aber in einigen Kreisen ist das in Polen ein wichtiges Argument. Man traut den europäischen Verbündeten weder Kraft noch Willen zu Polen zu schützen. Und die EU tut gerade nichts das zu ändern.
Kameratt
Ein russischer Mi-35M über dem Flugplatz von Saky, der von der russischen Marine jahrelang als Trainingszentrum für Trägerdecklandungen gepachtet wurde. In den letzten Jahren baute Russland ein eigenes Zentrum in Jejsk, Region Krasnodar, auf. War wohl eine Fehlinvestition...

http://www.youtube.com/watch?v=cAQi80xz3Jg
SailorGN
Die EU ist ja auch kein Verteidigungs-, sondern ein Wirtschaftsbündnis... für die Myrmidonen-Fälle hat man ja die NATO. Ist halt eine "Doppelstruktur", was im Fall der Ukraine eigentlich eher kein Problem sein sollte, da die Interessen der NATO-Staaten und der EU auf einer Linie liegen.

Interessant ist das Timing des Referendums auch aus wirtschaftlicher Sicht: In einem Beitrag zum Tourismus der Krim (DLF, kurz nach 9:00), welcher ein Hauptstandbein der Wirtschaft dort ist, wurde erwähnt, dass ein Großteil der Reservierungen für den Frühsommer bereits storniert wurde. Bisher kamen etwa 2/3 der Touristen aus der Ukraine selbst und der Anteil der EU-Touristen war am Wachsen, bzw. die Leute schwenk(t)en eher auf die Bedürfnisse der EUler. Doch das ist zumindest für dieses Jahr gelaufen und man weiss nicht, ob man auf einem russischen Tourismusmarkt gegen zB Sotchi bestehen kann, da gerade dort ab diesem Jahr riesige Kapazitäten frei sind... Insofern will man entweder mit dem frühen Referendum noch die Spätsommersaison retten oder den Leuten keine Zeit lassen, über diese Konsequenzen nachzudenken....
Kameratt
BMP-2 in Rostow-am-Don.
http://www.youtube.com/watch?v=G1jImNsQZUM
kato
ZITAT(sailorGN @ 12. Mar 2014, 15:59) *
Die EU ist ja auch kein Verteidigungs-, sondern ein Wirtschaftsbündnis..

Mit dem Vertrag von Lissabon und der Integration/Absorption der WEU ist die EU durchaus ein Verteidigungsbündnis. Weiß nur keiner, und will auch keiner wissen.
Kameratt
Sieht nach K-300P Bastion-P in Sevastopol aus.

http://www.youtube.com/watch?v=_9p6_bLP8XY
muckensen
ZITAT(Crazy Butcher @ 12. Mar 2014, 11:51) *
Die Panikmache seitens der Polen ist noch weniger verständlich. Aber diese sind seit dem EU und NATO-Beitritt eh fast nur damit beschäftigt Putin wo immer es geht vor den Koffer zu scheißen.
Polen hat ungute Erfahrungen mit russischem Großmachtstreben gemacht. Es ist schon etwas arg vom hohen Ross heruntergedömmelt, angesichts des ungenierten Einmarschs Russlands in ein Nachbarland hier Pragmatismus zu verlangen.
Nicht allen Bürgern des ehemaligen Ostblocks ist ihre wiedergewonnene Freiheit so egal wie vielen Menschen in Ostdeutschland.
Kameratt
Mal was zum Schmunzeln:
Umzingelte ukrainische Soldaten in ihrem Stützpunkt auf der Krim.

http://www.youtube.com/watch?v=3GdsKXK53nE
muckensen
lol.gif Die rocken! Danke für den Link!
Crazy Butcher
ZITAT(muckensen @ 12. Mar 2014, 16:35) *
ZITAT(Crazy Butcher @ 12. Mar 2014, 11:51) *
Die Panikmache seitens der Polen ist noch weniger verständlich. Aber diese sind seit dem EU und NATO-Beitritt eh fast nur damit beschäftigt Putin wo immer es geht vor den Koffer zu scheißen.
Polen hat ungute Erfahrungen mit russischem Großmachtstreben gemacht. Es ist schon etwas arg vom hohen Ross heruntergedömmelt, angesichts des ungenierten Einmarschs Russlands in ein Nachbarland hier Pragmatismus zu verlangen.
Nicht allen Bürgern des ehemaligen Ostblocks ist ihre wiedergewonnene Freiheit so egal wie vielen Menschen in Ostdeutschland.

Ich denke nicht, dass Russland irgendein Interesse an Polen hat. Das hat es weder signalisiert, noch erscheint es aufgrund der NATO-Mitgliedschaft Polens wahrscheinlich, dass es von Seiten Moskaus irgendwelche Bestrebungen geben wird Richtung Polen zu gehen. Wozu auch?
muckensen
Darum geht es nicht. Ihr betrachtet alles von extrem pragmatischen Standpunkten aus, doch sind hier Emotionen im Spiel und solche sind selten rational. Wenn Russland ein "Anrecht" darauf hat, wegen der Krim zu "spinnen", warum sollten nicht auch die Polen ein bisschen "spinnen" dürfen? Ich halte für nicht unwahrscheinlich, dass der russische Präsident und viele seiner Landsleute die eigene Propaganda wirklich glauben, und genauso sehr dürften sich die Polen tatsächlich bedroht fühlen.
Kameratt
Panzertransport nahe Rostow-am-Don. Ab 5:00.

http://www.youtube.com/watch?v=5B3PcG07gXM
TrueKosmos
ZITAT(sailorGN @ 12. Mar 2014, 15:59) *
....
Interessant ist das Timing des Referendums auch aus wirtschaftlicher Sicht: In einem Beitrag zum Tourismus der Krim (DLF, kurz nach 9:00), welcher ein Hauptstandbein der Wirtschaft dort ist, wurde erwähnt, dass ein Großteil der Reservierungen für den Frühsommer bereits storniert wurde. Bisher kamen etwa 2/3 der Touristen aus der Ukraine selbst und der Anteil der EU-Touristen war am Wachsen, bzw. die Leute schwenk(t)en eher auf die Bedürfnisse der EUler. Doch das ist zumindest für dieses Jahr gelaufen und man weiss nicht, ob man auf einem russischen Tourismusmarkt gegen zB Sotchi bestehen kann, da gerade dort ab diesem Jahr riesige Kapazitäten frei sind... Insofern will man entweder mit dem frühen Referendum noch die Spätsommersaison retten oder den Leuten keine Zeit lassen, über diese Konsequenzen nachzudenken....

in Sotchi gibt es, im Vergleich zum Bedarf, keine riesige Kapazitäten, Sotchi ist auch viel zu teuer, im Jahre 2012 reisten 3,6 Millionen Russen allein nach Türkei, im 2013 sollte die 4 Millionen Marke geknackt werden, Potenzial für Krim ist riesig.

Natürlich wird es in diesem Jahr schwer für Krim werden aber mittelfristig gesehen sind die Vorzeichen sehr gut wenn man mögliche wirtschaftliche Sanktion nicht berücksichtigt.

Was Konsequenzen angeht so steht Krim nicht allein, rate mal was jetzt in ganz Ukraine los ist bzw. bevor steht, Maidan und Krim lenken ab aber in den letzten Monaten rasst die Wirtschaft bergab, Preise schnellen so lagsam nach oben und Gelder von IFW kommen für den Preis der üblichen Kürzung der Staatsausgaben, zum Glück war Winter mild und vorallem vorbei... Aber eines kann man sagen, es ist eher unwahrscheinlich dass verarmte Bevölkerung von Krim die wirschaftlich blühende Rest Ukraine vor Augen haben wird. Wenn man rein wirtschaftlichen Potenzial und Probleme begutachtet, denn die politische Krise hat noch keineswegs ihren Zenit Überschritten...
Kameratt
Eine Batterie 2A65 im ukrainischen Saporischja.

http://www.youtube.com/watch?v=ZLrgnaPbJ_I
Styx
ZITAT(muckensen @ 12. Mar 2014, 19:32) *
Darum geht es nicht. Ihr betrachtet alles von extrem pragmatischen Standpunkten aus, doch sind hier Emotionen im Spiel und solche sind selten rational. Wenn Russland ein "Anrecht" darauf hat, wegen der Krim zu "spinnen", warum sollten nicht auch die Polen ein bisschen "spinnen" dürfen? Ich halte für nicht unwahrscheinlich, dass der russische Präsident und viele seiner Landsleute die eigene Propaganda wirklich glauben, und genauso sehr dürften sich die Polen tatsächlich bedroht fühlen.


Ich bin zwar nicht gehässig aber so 50 bis 100 km direkte Grenze zu Russland würde ich den Polen schon gönnen. smile.gif Ist ja wirklich so das sie seid sie in der Nato untergekommen sind ständig versucht sind den Russen an die Karre zu pissen. Eine Folge davon war ja auch der Bau der Gasleitung direkt durch die Ostsee unter Umgehung von Polen, da das nen Haufen Ärger erspart und Kosten.
Kameratt
Eine russische Kolonne im Norden der Krim.

http://www.youtube.com/watch?v=8UmugOd0WVE
goschi
@Kameratt, willst du jetzt alle Stunde einfach nur jeweils ein Youtube-Video verlinken? rolleyes.gif
Kameratt
ZITAT(goschi @ 12. Mar 2014, 21:09) *
@Kameratt, willst du jetzt alle Stunde einfach nur jeweils ein Youtube-Video verlinken? rolleyes.gif

Ja, ich poste, was ich finde... rolleyes.gif

Noch eine Kolonne, Vermutlich im Raum Kaluga. Wenn die in einem Zusammenhang mit der Krim steht, dann wären damit nicht nur Einheiten des Militätbezirks Süd, sondern auch des Militärbezirks West beteiligt.

http://www.youtube.com/watch?v=379YBAa9_Ro
schießmuskel
Es ist korrekt, wenn es realistisch betrachtet gibt es keinen grunf für Polen ernsthaft beunruhigt zu sein. Aber in den Polen steckt ein Jahrhunderte alter Konflikt mit den Russland und seinen hegemonial Bestrebungen der Vergangenheit. Dieser Konflikt ist noch älter und intensiver als der mit Deutschland. Und in den meisten slawischen Ländern und osteuropäischen Länder gibt es ausgeprägte Ressentiments gegen die Russen.

Man erinnere sich noch an die Wiedervereinigung, als in Ländern wie UK und F alte Ängste vor einen zu starken Deutschland aufkamen. Obwohl, besonders wenn man die politische Landschaft in Deutschland kannte, eine derartige Angst völlig absurd war, ähnlich geht es den Polen.
muckensen
ZITAT(Styx @ 12. Mar 2014, 20:09) *
Ist ja wirklich so das sie seid sie in der Nato untergekommen sind ständig versucht sind den Russen an die Karre zu pissen. Eine Folge davon war ja auch der Bau der Gasleitung direkt durch die Ostsee unter Umgehung von Polen, da das nen Haufen Ärger erspart und Kosten.
Sind wir sicher, dass der "Folge" nicht das Versprechen vorausging, einem deutschen Bundeskanzler im Falle der Vertragsunterzeichnung nach seinem Ausscheiden aus der Regierung einen hochdotierten Aufsichtsratsposten zu gewähren? Ich kann nicht erkennen, wie Polen aktiv versucht hätte, Russland Schaden zuzufügen.
EK 89/2
1. Was erwarten wir eigendlich von den Russen? Bzw Warum sollen die dem Westen vertrauen?
Bezüglich der Osterweiterung und von NATO und EU haben wir alle Versprechen gebrochen, weil wir dachten, die sind eh am Boden.
Das rächt sich jetzt.

2. Das Verhältnis Polen Rußland ist auch keine Einbahnstrasse. Wenn die Polen dachten, die Russen sind fertig, sind polnische Armeen in die andere Richtung marschiert.
Zuletzt glaube ich hier http://de.wikipedia.org/wiki/Polnisch-Sowjetischer_Krieg. Sie haben am Ende zwar von den Russen ordentlich auf die Mütze gekriegt, aber angefangen haben die Polen.
Auch Polen-Litauen lag mehrfach mit dem russischen Reich im Clinch.

3. Die Krim ist eine ganz andere Geschichte als das Baltikum ( auch wenn die dort eine Minderheitenpolitik betreiben, für die andere von der EU ein paar auf die Finger bekämen).
Die waren wenn schon dann Teil Rußlands und nicht der Ukraine, wie die Krim letztendlich zur Ukraine kam ist ja schon außreichend beschreiben worden.
Warhammer
Ich finde es immer wieder erschreckend, wie hier die Besetzung und Annektion von Teilen eines souveränen Staates gutgeheißen werden, nur weil die Russen irgendwelchen Einflusszonen und Pufferzonen nachtrauern.

Als wenn solche russischen Befindlichkeiten schwerer wiegen würden als das Recht der Ukraine auf territoriale Souveränität und politische Selbstbestimmung.

Genauso NATO- und EU-Osterweiterung. Die neuen Mitgliedsstaaten in Osteuropa hat ja niemand mit Feuer und Schwert zum Beitritt gezwungen. Das waren bewußte Entscheidungen von souveränen Staaten und deren Bevölkerungen. Aber sowas ist natürlich nicht so wichtig, hauptsache die Russen werden nicht verärgert...
EK 89/2
ZITAT(Warhammer @ 13. Mar 2014, 07:15) *
Genauso NATO- und EU-Osterweiterung. Die neuen Mitgliedsstaaten in Osteuropa hat ja niemand mit Feuer und Schwert zum Beitritt gezwungen. Das waren bewußte Entscheidungen von souveränen Staaten und deren Bevölkerungen. Aber sowas ist natürlich nicht so wichtig, hauptsache die Russen werden nicht verärgert...


Das ist sicher richtig. Nur den Russen war etwas anderes versprochen worden und wir haben die Versprechen gebrochen.
Entsprechend mißtrauisch reagieren die Russen jetzt halt.

Zu den Einflußspähren. Wie haben die Amerikaner reagiert, als Castro auf Kuba an die Macht kam? und ein paar Jahre später sowjetische Raketen auf Kuba stationiert werden sollten?
Aber wie so oft" Wenn 2 das selbe machen, ist das noch lange nicht das gleiche."

Was die Russen jetzt auf der Krim veranstalten mag uns nicht gefallen, aber niemand hat die Macht das zu verhindern. Die sind "to big to fail". Da nützten auch keine Artikel was in denen über den Zusammenbruch der Russen usw schwadroniert wird. Wir alle viel zu sehr vernetzt, um uns wirkliche Sanktionen oder andere harte Reaktionen leisten zu können.
Das wissen auch alle Beteiligten und darum ist das Öffentliche Getöse eh nur Theaterdonner.

Ich bin überzeugt, dass man sich im Hinterzimmer bereits mit den Russen geeinigt hat. So etwa: Tut uns leid wir müssen jetzt mal bissschen öffentlichkeitswirksam ein paar Sanktionen veranstalten. Da habt bitte Verständis dafür und wenn ihr es bei der Krim belasst, ist die ganze Sache spätestens zu Fußball WM aus dem Focus der Medien und alles läuft wie vorher.
Parsifal
Es hat sich bislang für die "alten" EU-Staaten immer mehr gelohnt als für die neuen. Das meine ich sowohl aus militärischer als auch wirtschaftlicher Sicht. Erschließung neuer (Absatz-)märkte, denn woher kommt denn unser Exportwunder? Die Länder kaufen mehr als sie, an Warenwert, liefern. Gleichzeitig sorgen diese Länder dafür, dass uns dabei die Löhne nicht durch die Decke gehen und unsere Währung, der Euro, nicht zu stark wird. Sicher stark verkürzt, aber unterm Strich...
Aus militärischer Sicht ist die "norddeutsche Tiefebene" nicht mehr der Hauptkampfplatz mehr. Dieser "mögliche" Kampfplatz hat sich duch die NATO-Osterweiterung natürlich schon nach Baltikum, Polen, Tschechien, Slowakei, Ungarn und Rumänien verlagert. Die Chance auf Kampf hat sich allerdings auch gewaltig reduziert seit den 90ern und würde sich noch weiter mindern wenn es noch bessere wirtschaftliche Verknüpfungen zwischen Ost und West gäbe und die Russen sich nicht ständig "Körbe" abholen müssen sondern uns Deutschen und auch der EU vertrauen könnten.

Man kann die polnischen Politiker daher schon ein wenig verstehen, dass die jetzt rumquängeln und sich in der NATO als "wichtig" sehen wollen. Das sind nachvollziehbare politische Spielchen weil es hier um Einflüsse, Mittel- und Geldflüsse geht und ob das in der polnischen Bevölkerung genauso wahrgenommen wird stell ich einfach mal in Frage. Vermutlich will "der Pole" genauso wie "der Deutsche" einfach nur seine Ruh.

Styx
ZITAT(muckensen @ 13. Mar 2014, 05:32) *
ZITAT(Styx @ 12. Mar 2014, 20:09) *
Ist ja wirklich so das sie seid sie in der Nato untergekommen sind ständig versucht sind den Russen an die Karre zu pissen. Eine Folge davon war ja auch der Bau der Gasleitung direkt durch die Ostsee unter Umgehung von Polen, da das nen Haufen Ärger erspart und Kosten.
Sind wir sicher, dass der "Folge" nicht das Versprechen vorausging, einem deutschen Bundeskanzler im Falle der Vertragsunterzeichnung nach seinem Ausscheiden aus der Regierung einen hochdotierten Aufsichtsratsposten zu gewähren? Ich kann nicht erkennen, wie Polen aktiv versucht hätte, Russland Schaden zuzufügen.


Das Versprechen mit dem Aufsichtsposten war nur der Türöffner für das Projekt um es endlich durchziehen zu können. Ziel und Hintergrund war aber in jedem Fall die Möglichkeit einer polnischen Einflußnahme auf die Gaslieferungen auszuschalten. Das ist den Polen auch sofort bewusst gewesen als das Projekt auf den Tisch kam und entsprechend groß war ja auch das Geschrei. Haben sie sich mit ihrem Verhalten aber selber zuzuschreiben.
Merowinger
ZITAT(schießmuskel @ 12. Mar 2014, 21:31) *
Es ist korrekt, wenn es realistisch betrachtet gibt es keinen grunf für Polen ernsthaft beunruhigt zu sein.

So eindeutig ist das nicht: Man stelle sich vor, dass Russland die Ostukraine (oder einen Teil) besetzt, und wenn es dabei nur um einen Puffer für die Krim ginge. Die Drohgebärden an der Grenze sowie die Rethorik und die Beschlusslage des Föderationsrates zielen bekanntermassen auf die Ostukraine - Verhandlungstaktik und echte Drohung/Planung sind dabei für den Betrachter naturgemäß nicht zu unterscheiden.

Wenn nun also die Ukraine um Unterstützung in der Ostukraine bitten muss, so wären die Polen ein ganz heisser Kandidat. Es muss nicht so kommen, da politisch diese eine hochbrisant Wahl wäre, aber die Möglichkeit ist nicht von der Hand zu weisen. Daher auch die nervöse Reaktion von Weissrussland bzw. die indirekte Drohung Russlands gegen Polen via Lukaschenko und seiner Bitte, russische Kampfflugzeuge zu verlegen. Russland erhöht Zug-um-Zug den Einsatz, in jedem Schritt, damit der Preis zu hoch erscheint, und kommuniziert beständig hohe Agressivität per "Angriff ist die beste Verteidigung".
Kameratt
Russische Luftlandepanzer gestern in Belgorod.
http://www.youtube.com/watch?v=LVL7gq3CR6o

Un hier bereits in einem Dorf 50km von Charkiw entfernt.
Beim BMD bei 1:45 sind wohl die Stoßdämpfer im A...imer. mata.gif
http://vk.com/video4362539_168177424?hash=c636ea434b3f9d55

Ein Welt-Artikel dazu, der auch ein wenig auf die separatistische "Vorgeschichte" der Halbinsel eingeht.

http://www.welt.de/politik/ausland/article...renzgebiet.html
Glorfindel
Eine Krise / Umsturz im Nachbarland gibt immer Anlass zur Sorge. Ein Krieg in der Ukraine erscheint darüberhinaus zwar als unwahrscheinlich, jedoch nicht als unmöglich. Im Weiteren ist das Verhalten der russischen Führung nur sehr schwer vorhersehbar. Polen tut deshalb imho gut daran, auf seinem eigenen Territorium eine militärisches Gegengewicht zu bilden. Auch wenn dies viele Leute nicht verstehen, schafft ein starkes Militär bereits Sicherheit, ohne dass es irgendwie eingesetzt wird. Man kann Aussenpolitisch ganz anders argumentieren, wenn man starke Streitkräfte zur Seite hat und erscheint mir klar, dass die russische Führung diese Sprache absolut versteht, agiert sie doch ähnlich. Im Übrigen sehe ich kein panisches agieren bei der polnischen Führung.

Noch etwas zu den baltischen Staaten: Eine Besetzung würde für Russland durchaus Sinn machen, da es die Landverbindung zur Enklave Kaliningrad ermöglichen würde.
muckensen
Die Konflikte zwischen ethnischen Russen und Esten, Letten und Litauern sind Moskau seit Jahren ein Dorn im Auge. Leider bieten sich auch hier Anlässe für Putin, von "Faschisten" zu fabulieren, die Russland schaden wollten, siehe der Streit um das berühmte Kriegerdenkmal vor zwei Jahren oder die im Baltikum immer noch erfolgende Ehrung ihrer Waffen-SS-Veteranen. Auch heißt es, baltische Staaten würden häufig das Ziel russischer Hackerangriffe.
Ein Krieg zwischen Russland und Ukraine ist unwahrscheinlich, es sei denn, ukrainische Soldaten feuerten aus russischer Sicht den ersten Schuss ab. Eine Grenzverletzung Polens durch Russland halte ich für nahezu ausgeschlossen, wenn Putin nicht den Verstand verloren hat. Angesichts des kompromisslosen Vorgehens in Georgien 2008 und nun in der Ukraine ist, vor dem historischen Hintergrund, die Unruhe in Polen dennoch verständlich.
In der Wahrnehmung vieler Menschen in Osteuropa nimmt Russland eine ähnliche Rolle wie Deutschland ein, mit dem Unterschied, dass Deutschland sich um Wiedergutmachung und Versöhnung bemüht hat.
Crazy Butcher
ZITAT(muckensen @ 13. Mar 2014, 18:15) *
In der Wahrnehmung vieler Menschen in Osteuropa nimmt Russland eine ähnliche Rolle wie Deutschland ein, mit dem Unterschied, dass Deutschland sich um Wiedergutmachung und Versöhnung bemüht hat.

Nachdem es erst in Grund und Boden gebombt und entnazifiziert wurde. Ist ja nicht so, dass die Läuterung auf "natürlichem" Wege zustande gekommen ist...
schießmuskel
ZITAT
Noch etwas zu den baltischen Staaten: Eine Besetzung würde für Russland durchaus Sinn machen, da es die Landverbindung zur Enklave Kaliningrad ermöglichen würde.


Das wäre aber auch das einzige, eine Besetzung irgend eines Nato landes durch Russland egal ob Baltikum oder Polen, würde definitiv den Verteidigungsfall zur Folge haben. Das kann Russland nicht wollen.
Crazy Butcher
Die Ukraine hat die Gründung einer Nationalgarde beschlossen. Rekrutiert werden in erster Linie (ehemalige) Mitglieder der sogenannten Maidan-Selbstverteidigungskräfte. 60.000 Mann soll die Truppe stark werden. Ich könnte mir vorstellen, jeder auch nur im Ansatz gewalttätige Nationalist im Lande dürfte sich in Richtung Rekrutierungsbüro begeben. Da züchtet man sich eine Truppe zusammen die im Ernstfall wieder im Stande wäre die Regierung zu stürzen, dann aber mit staatlich finanzierter Ausrüstung und Bewaffnung.

-edit-
Gehört nicht direkt zum Thema, aber ist jemandem aufgefallen, dass in der Türkei Demonstranten sterben und seitens EU/Deutschland noch keine Sanktionen angedroht oder Verurteilungen ausgesprochen wurden?
Almeran
In der Türkei sterben Demonstranten, weil sie von Tränengaskanistern getroffen wurden. Das kann man auch noch unter 'shit happens' laufen lassen und hätte mit etwas Pech auch in Stuttgart passieren können. Und auch da zeigt sich die EU nicht amüsiert, man bewegt sich aber noch weit unter der Schwelle für Sanktionen.

Das hier ist aus dem ersten Artikel, wenn man nur 'Türkei' in Google tippt:
ZITAT
Mehrfach hatte die EU die gängigen türkischen Polizeitaktiken scharf kritisiert und die Regierung aufgefordert, die Meinungs- und Demonstrationsfreiheit zu respektieren und Polizeigewalt nicht unverhältnismäßig einzusetzen. Angesichts der anhaltenden Übergriffe, vor allem aber wegen mehrerer Gesetze in den vergangenen Wochen, die von der EU scharf kritisiert wurden, verschärft sich der Ton aus Brüssel gegen die Türkei.
muckensen
ZITAT(Crazy Butcher @ 13. Mar 2014, 19:25) *
Nachdem es erst in Grund und Boden gebombt und entnazifiziert wurde. Ist ja nicht so, dass die Läuterung auf "natürlichem" Wege zustande gekommen ist...
Dieselben Leute, die betonen, dass Deutschland sich nicht von selbst gebessert habe, werden an anderer Stelle nicht müde darauf hinzuweisen, dass die Entnazifizierungsprogramme ein absoluter Fail waren und Deutschland braun durchsetzt geblieben sei. Ich halte diesen Gedankengang daher für eine Sackgasse. Bomben und Entnazifizierung vor 70 Jahren können nicht erklären, warum Teenager sich heute gegen Fremdenhass engagieren, jüdische Friedhöfe pflegen oder freiwillig im Kibbuz arbeiten.
Demgegenüber habe ich von ernstzunehmenden & organisierten Versuchen von Russen jedweden Alters, die stalinistischen Verbrechen aufzuarbeiten, noch nie gehört. In der Tat scheint die mit reichlich Zustimmung gesegnete Politik des Kremls derzeit darauf ausgerichtet, die Sowjetunion wieder aufleben zu lassen.
Insofern behaupte ich, das Verhalten Polens mag irrational sein, aber dennoch verständlich.
Und alle Vermittlungsversuche des Westens werden scheitern, falls nicht noch ein Wunder geschieht, weil man nichts erreichen kann, wenn man jemandem, der glaubt, zu Recht auf hundertachtzig zu sein, nach dem Motto kommt: "Komm runter, wo liegt überhaupt Dein Problem?"
Crazy Butcher
@Almeran:
Vll. ist es einfach nicht so in den Medien präsent. Habe ich zumindest nicht in dem Maße wahrgenommen.

@muckensen:
Die Menschen sind sich der Verbrechen Stalins bewusst, bewerten jedoch den Sieg über Nazi-Deutschland und den Aufstieg zur Weltmacht höher. Das sind nun mal verschiedene Gesellschaften mit höchst unterschiedlichen Entwicklungen. Dem Untergang des 3.Reiches folgte ein u.A. vom Marschallplan gepushter ökonomischer Aufstieg. Dem Zerfall der Sowjetunion folgte ... nichts! Zumindest nichts positives. Chaos, Kriege und Demütigung durch den Westen. Aufarbeitung der Geschichte steht da nunmal ganz hinten an.

Der Rest der Welt war/ist an einem starken Russland nicht interessiert. Das wissen die Menschen auch.
Malefiz
ZITAT(muckensen @ 13. Mar 2014, 21:25) *
ZITAT(Crazy Butcher @ 13. Mar 2014, 19:25) *
Nachdem es erst in Grund und Boden gebombt und entnazifiziert wurde. Ist ja nicht so, dass die Läuterung auf "natürlichem" Wege zustande gekommen ist...
Dieselben Leute, die betonen, dass Deutschland sich nicht von selbst gebessert habe, werden an anderer Stelle nicht müde darauf hinzuweisen, dass die Entnazifizierungsprogramme ein absoluter Fail waren und Deutschland braun durchsetzt geblieben sei. Ich halte diesen Gedankengang daher für eine Sackgasse. Bomben und Entnazifizierung vor 70 Jahren können nicht erklären, warum Teenager sich heute gegen Fremdenhass engagieren, jüdische Friedhöfe pflegen oder freiwillig im Kibbuz arbeiten.


Das gehört zwar nicht zum Threadthema aber : Ich glaube, dass hier eine Art Kausalkette vorliegt. Die Bomben vernichteten das Naziregime, die Entnazifizierung der Sieger sorgte mit Zwang dafür, dass Nationalsozialismus und alles was in seinem Dunstkreis (Rassismus, Antisemitismus) war die Hoffähigkeit verlor. Das änderte zwar in den Köpfen vieler Altnazis wenig, aber es war der Nährboden dafür, dass, maßgeblich angetrieben durch die 68er Proteste, eine Kultur des Gedenkens und Aufarbeitens Früchte tragen konnte. Sich dagegen stellen war tabu, die Konservativsten konzentrierte sich auf die Wehrmacht, da diese nicht grundsätzlich nationalsozialistisch war.
Für diese Art der Aufarbeitung braucht es ersteinmal eine Niederlage, einem Sieger sind seine Fehler deutlich schwerer vorzuwerfen.
Kameratt
ZITAT(Crazy Butcher @ 13. Mar 2014, 19:41) *
Die Ukraine hat die Gründung einer Nationalgarde beschlossen. Rekrutiert werden in erster Linie (ehemalige) Mitglieder der sogenannten Maidan-Selbstverteidigungskräfte. 60.000 Mann soll die Truppe stark werden. Ich könnte mir vorstellen, jeder auch nur im Ansatz gewalttätige Nationalist im Lande dürfte sich in Richtung Rekrutierungsbüro begeben. Da züchtet man sich eine Truppe zusammen die im Ernstfall wieder im Stande wäre die Regierung zu stürzen, dann aber mit staatlich finanzierter Ausrüstung und Bewaffnung.


Eine gar nicht mal so schlechte Idee, denn die Ukrainische Armee ist sehr eingeschränkt einsatzfähig und auch die Polizei hat sicherlich keine allzugroße Motivation, zwischen dem Volk und den Machthabern zu stehen. Eine dritte Säule ist scheinbar notwendig, um auf die Bedrohungen der neuen Regierung von Innen und Außen reagieren zu können. Gleichzeitig war die kriminogene Situation in Kiew die letzten paar Wochen alles andere als berauschend. Man hat sich eine Masse gewaltbereiter Berufsdemonstranten herangezüchtet, die jetzt nicht mehr vor Ort gebraucht werden und stattdessen nur noch die Straßen unsicher machen. Erst gestern wurde eine Kiewer Bank von 38 (!) bewaffneten Personen sich angeeignet. Man konnte sich mit der anrückenden Polizei darauf einigen, dass die Bank geräumt wird und stattdessen kein Verfahren eingeleitet wird. Mit der Aufstellung der Nationalgarde schlägt die Übergangsregierung also zwei Fliegen mit einer Klappe: Sie entledigt sich der nun störenden ehemaligen Mitstreiter und gewinnt ein zuverlässiges Instrument zur Durchsetzung ihrer Beschlüsse in den Regionen.
Problematisch könnte es natürlich sein, falls die neue Truppe dann auch irgendwann sich gegen die Regierung wendet. Und auch im Südosten des Landes wird das sicherlich nicht als ein freundlicher Akt gewertet, wenn die Maidan-Schlägertrupps nun bei ihnen für Ordnung sorgen sollen. Die neue Regierung hatte die letzten Wochen es generell nicht so mit Festigung nationaler Einheit... Damit spielt sie auch in die Hände prorussischer Kräfte.
Heute gab es in Donezk eine Maidan-Demonstration und eine lokale Gegendemo. Angefangen hat es zunächst noch friedlich, doch es änderte sehr bald...

https://www.youtube.com/watch?v=Ck1SU417bHc

http://www.youtube.com/watch?v=iNqcwSwnybU

Laut Berichten soll es auch Tote gegeben haben.
TrueKosmos
was heißt entledigt, Maidan Selbstverteidigungstruppen kontrollieren Kiew seit Revolution/Umsturz, hier haben sie lediglich einen offiziellen Status erhalten und damit ist ihr Gewicht noch gewachsen, es geht um Schaffung politisch "richtigen" Truppen vorallem zur Durchsetzung der Wünsche der Nationalisten im Innland.

Ukraine gleitet immer weiter in radikalen Nationalismus ab, und NG ist nur eines der Mittel, gleichzeitig versucht Kiew zur Zeit Austrahlung russischen Sender in Ukraine zu unterbinden, bzw. hat das bereits erreicht:
http://www.osce.org/fom/116312
Garst
ZITAT(TrueKosmos @ 14. Mar 2014, 09:29) *
Ukraine gleitet immer weiter in radikalen Nationalismus ab, und NG ist nur eines der Mittel, gleichzeitig versucht Kiew zur Zeit Austrahlung russischen Sender in Ukraine zu unterbinden, bzw. hat das bereits erreicht:
http://www.osce.org/fom/116312


Also alles das was die prorus. Krimbewohner auf der Krim schon getan haben. Die dürfen das und die Ukrainer nicht? Ja ist klar. Ohne Mist TrueKosmos, du klingst wie jemand aus der Regierung aus einem Land in welchem ich aufwachsen durfte!
Crazy Butcher
Der Unterschied ist aber, dass die ukrainische Regierung sich die europäischen Werte auf die Fahne geschrieben hat und vom Westen unterstützt wird.
TrueKosmos
@Garst

hm, haben etwa prorus. Krimbewohner vor etwa 3 Wochen in Kiew Regierungsviertel besetzt, aus pro russischen Abgeordneten eine Regierung gebildet und angefangen über ganz Ukraine zu regieren? Was du wohl in so einem Fall sagen würdest...

Ich habe ganz einfache Einstellung zur Ukraine, Russen in der Ukraine und auch russisch sprechende Ukrainer haben genaz genau die gleichen Rechte auf Ukraine wie Menschen aus Westen der Ukraine oder ukrainisch sprechende Ukrainer.
Malefiz
Naja, die prowestlichen Ukrainer haben aus Kiew angefangen die ganze Ukraine zu regieren, weil Kiew nunmal die Hauptstadt der ganzen Ukraine ist. Krim und alle, die dort wohnen, eingeschlossen.
Garst
ZITAT(TrueKosmos @ 14. Mar 2014, 10:00) *
@Garst

hm, haben etwa prorus. Krimbewohner vor etwa 3 Wochen in Kiew Regierungsviertel besetzt, aus pro russischen Abgeordneten eine Regierung gebildet und angefangen über ganz Ukraine zu regieren? Was du wohl in so einem Fall sagen würdest...

Ich habe ganz einfache Einstellung zur Ukraine, Russen in der Ukraine und auch russisch sprechende Ukrainer haben genaz genau die gleichen Rechte auf Ukraine wie Menschen aus Westen der Ukraine oder ukrainisch sprechende Ukrainer.


Was ich dazu sagen würde? Wenn es die Mehrheit so haben wollte warum nicht!

Der Hauptunterschied ist aber das auf der Krim eine fremde Besatzungsmacht am Werk ist, die eigentlich in diesem Land nichts zu suchen hat!!!!!

Davon mal abgesehen gehört die Krim historisch noch nicht mal Russland! Nur durch ihre ethnische Säuberung nach Ende des 2. Weltkriegs haben sie die Ureinwohner vertrieben! Die Krim ist eigentlich eher türkisch als russisch. Das wird hier aber auch gern verdrängt.

Wie würdet ihr den reagieren wenn Ungarn zum Schutz ihre ungarisch sprechenden Bewohner in der Ukraine ungekennzeichnete Truppen senden würde und diesen Teil der Karparten abriegelt und ein Abstimmung zum Beitritt zu Ungarn mehr oder weniger erzwingt?

Aber am besten wir lösen die Ukraine und Moldavien ganz auf. Ach und wenn wir dabei sind Weissrussland auch noch! Geben wir Polen die nach dem Krieg gestohlene Gebiete zurück. Moldavien geht zum Teil an Rumänien. Der Rest geht an Russland, diese kann sich dann Sowjetunion nennen. Und hat dann das was was es verdient! Nur noch Länder mit Natomitgliedschaft an seine Grenzen in Europa. Vielleicht sieht sich dann endlich Russland nicht als Verlierer der Wendezeit! Das Wäre dann auch der richtige Zeitpunkt das sich Putin mal um seine Probleme im Inland kümmert. Tip von mir: er sollte mit seinen faschistischen Nationallisten anfangen die in Russland jagt auf Kaukasier machen!
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