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Schwabo Elite
Der Unterschied zu der, hier von einigen anscheinend mit Inbrunst gehassten D/F-Brigade, ist, dass ein Träger eine Menge Geld kostet und zu wenig in der Lage wäre, wenn man ihn einfach symbolisch baut. Die Brigade besteht, sofern man ihr eine eigene Einsatzfähigkeit denn absprechen wollen würde, zumindest aus Einheiten, die man für irgendwas anderes verwenden kann. Einfach mal so einen Träger zu bauen als Symbolprojekt hätte noch weniger Hand und Fuß als die letzten Trägerprojekte Deutschlands, die nun wohlverdient auf dem Grunde der Ostsee schlummern. wink.gif
ede144
ZITAT(Schwabo Elite @ 11. Mar 2019, 21:28) *
Der Unterschied zu der, hier von einigen anscheinend mit Inbrunst gehassten D/F-Brigade, ist, dass ein Träger eine Menge Geld kostet und zu wenig in der Lage wäre, wenn man ihn einfach symbolisch baut. Die Brigade besteht, sofern man ihr eine eigene Einsatzfähigkeit denn absprechen wollen würde, zumindest aus Einheiten, die man für irgendwas anderes verwenden kann. Einfach mal so einen Träger zu bauen als Symbolprojekt hätte noch weniger Hand und Fuß als die letzten Trägerprojekte Deutschlands, die nun wohlverdient auf dem Grunde der Ostsee schlummern. wink.gif


Ic weiß von einem Träger auf dem Grund der Ostsee. Kennst du noch mehr?
SpezPi(Ppl)301
Einsatzbereitschaft/Status der Waffensysteme/Verfügbarkeit geheim.... http://m.spiegel.de/politik/deutschland/bu...-a-1257310.html
aus SPON

Wenn alle schlechten Verfügbarkeitszahlen der BW zensiert werden, dann ist die BW plötzlich wieder einsatzfähig oder wie?
Grenzt fast an "Bedingt Einsatzbereit" .....Spiegelleser wussten schon früher mehr. Die Zeiten wiederholen sich hoffentlich nicht.
400plus
Kommentar im Tagesspiegel über Rüstungsexporte:
ZITAT
Natürlich gilt es, in allen Fällen genau hinzuschauen, wer genau welches Gerät mit welchen Fähigkeiten für welchen Zweck erhalten soll. Ein entsprechendes europäisches Rüstungs- und Beschaffungswesen ist dafür dringend – indes so schnell nicht in Sicht. Und selbst wenn: dass sich dann die äußerst strikten deutschen Regel durchsetzen, wird Wunschdenken bleiben. Leider.


https://amp.tagesspiegel.de/politik/ruestun...impression=true
Dave76
ZITAT
The strange case of a ‘European aircraft carrier'

By: Sebastian Sprenger
March 11, 2019

[...]
But Germany can’t afford to skirt urgent strategic debates that would animate such acquisitions, no matter the wisdom of Kramp-Karrenbauer’s specific carrier idea, says Sebastian Bruns, who heads the Center for Maritime Strategy and Security at the University of Kiel in northern Germany.

To that end, at least, there is no shortage of analysis. According to Bruns, the debate over a lack of a debate has been perpetuated “ad nauseam” by think tanks. And while that proposition is in itself debatable, Germany’s analysts are correct in asserting that there is insufficient granularity, in written form, toward national security objectives from which to derive the rationale for this or that weapon system, he argued.

Meanwhile, the topic of a European carrier comes up every so often, Bruns told Defense News. “There is an element of folklore to it.”

While Kramp-Karrenbauer was apparently trying to help along Franco-German defense cooperation, “I’m not sure she picked a particularly helpful topic in proposing such a technologically sophisticated and large project,” Bruns said.

Once again, he said, the German Navy has more basic, pressing problems. And besides, he added with a nod to Germany’s projected defense spending, a project of that magnitude would most certainly require 2 percent of gross domestic product on defense spending, not the approximately 1.5 percent that Berlin wants to reach by 2024.

https://www.defensenews.com/global/europe/2...rcraft-carrier/
Merowinger
Wer weiss, vielleicht geht es zuersteinmal um die wasserfeste Begründung der Trägerfähigkeit des EF Nachfolgers.

Ein Flugzeugträger, stationiert im Mittelmeer, mit gemischter D-FR Besatzung ... kostet im Einsatz einiges an Mühe, was bislang meine Vorstellungskraft übertrifft. Aber hey, die Dinge dürfen und sollen sich bewegen, und es beginnt mit Gedanken. Was sagen die Franzosen dazu, ist es ein Angebot von Macron über das wir hier reden?
400plus
Seien wir doch mal ehrlich: D müsste sich derzeit strecken, um eine regelmäßige sinnvolle Beteiligung an einer europäischen (oder gar deutsch-französischen) Flugzeugträgerkampfgruppe zu stellen (falls F und GB daran überhaupt interessiert wären). So lange das der Fall ist, brauchen wir doch über D/F-Flugzeugträger gar nicht groß nachzudenken.

Das ist allgemein mein Problem mit europäischer Sicherheitspolitik, parteiübergreifend: Jeder denkt immer "top-down", in großer Symbolpolitik. Eine europäische Armee soll es sein, oder ein europäischer Flugzeugträger etc. Warum nicht mal klein anfangen und sinnvolle Synergien suchen? Eine belgisch-niederländische Luftlandebrigade? Eine deutsch-belgische mechanisierte Brigade? Ein deutsch-niederländischer amphibischer Flottenverband mit gemischtem Seebataillon? Eine baltische Division, deren Divisionstruppen aus einem deutschen PiBtl, einem französischen ArtBtl und einem deutsch-niederländischen Fla-Btl bestehen? Eine deutsch-dänische Panzerdivision? usw usw Die EU Battle Groups, das PzBtl 414 oder die deutsch-französische Staffel C130 fand ich da deutlich sinnvoller als ein symbolischer Flugzeugträger. Sie eignen sich aber halt leider auch nicht für die großen Schlagzeilen und Visionen. Sind dafür aber auch für LV/BV interessanter wink.gif
Schwabo Elite
Macron sagt dazu noch gar nix. Warum sollte er auch. Es gibt so eine Idee für ihn nicht.
Dave76
ZITAT(Merowinger @ 13. Mar 2019, 14:29) *
[...] Aber hey, die Dinge dürfen und sollen sich bewegen, und es beginnt mit Gedanken. Was sagen die Franzosen dazu, ist es ein Angebot von Macron über das wir hier reden?

Es ist eine Idee von AKK, siehe die vorherige Seite: http://www.whq-forum.de/invisionboard/inde...t&p=1414670
Merowinger
ZITAT(Dave76 @ 13. Mar 2019, 19:27) *
Es ist eine Idee von AKK

Da bin ich mir nicht so sicher.
Schwabo Elite
ZITAT
Longtime President of Kazakhstan Surprises Region by Resigning

By Neil MacFarquhar

March 19, 2019

MOSCOW — After 30 years in power, the aging president of Kazakhstan jolted the oil-rich former Soviet republic and the region at large on Tuesday with the surprise announcement that he was resigning.

https://www.nytimes.com/2019/03/19/world/as...ev-resigns.html


Manchmal überraschen einen die Dinge dann doch.
Dave76
ZITAT
Das Uno-Tribunal verurteilt den ehemaligen Serbenführer Karadzic für den Völkermord in Srebrenica zu lebenslanger Haft

20.3.2019
(dpa) Gut 20 Jahre nach dem Völkermord von Srebrenica ist der politisch Hauptverantwortliche, Ex-Serbenführer Radovan Karadzic, zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Das gaben die Richter des Uno-Tribunals im Berufungsverfahren am Mittwoch in Den Haag bekannt. In erster Instanz war Karadzic noch zu 40 Jahren Haft verurteilt worden. Das Urteil ist endgültig.
[...]
https://www.nzz.ch/international/das-un-tri...haft-ld.1468743
Dave76
ZITAT
Gastkommentar
Hartnäckige Legendenbildung um den Vietnamkrieg – die USA waren nicht einfach der böse «Imperialist»

Spricht man über den Vietnamkrieg, begegnet man oftmals nur rudimentären Vorstellungen. Durchgesetzt hat sich die Einschätzung der 68er, wonach die imperialistischen USA einen neokolonialistischen Kampf führten. Doch das geht an der Sache vorbei: Der Kontext des heissen Kalten Krieges wird völlig ausgeblendet.
Stephan Bierling
15.9.2018


https://www.nzz.ch/meinung/vietnam-und-kein...dung-ld.1414773

Ist zwar schon ein älterer Kommentar, fasst aber kurz und prägnant das Wesentliche zusammen und widerlegt das schräge Bild, welches bei Vielen, beim Aufrufen des Stichwortes "Vietnamkrieg", oftmals in den Köpfen entsteht.
Crazy Butcher
Naja, sehr einseitig geschrieben. Das ganze drumherum, was zum negativen Image des Krieges beigetragen hat z. B. (ganz bezeichnend) der Tonkin-Zwischenfall als Anlass für den Kriegsbeginn und die Pentagon Papers werden ebenfalls einfach ausgeblendet.
Dave76
ZITAT(Crazy Butcher @ 23. Mar 2019, 11:13) *
Naja, sehr einseitig geschrieben. Das ganze drumherum, was zum negativen Image des Krieges beigetragen hat z. B. (ganz bezeichnend) der Tonkin-Zwischenfall als Anlass für den Kriegsbeginn und die Pentagon Papers werden ebenfalls einfach ausgeblendet.

Es ist ein populärwissenschaftlicher Zeitungskommentar und damit per se oberflächig und einseitig, das darf und soll er aber auch sein, denn erstens bietet einem der Umfang eines Zeitungsartikels sicher nicht die Möglichkeit auf alle Details eines historischen Weltereignisses einzugehen - das sollte aber eben auch gar nicht der Anspruch sein, schließlich wurden bis heute tausende Bücher mit Millionen von Seiten zu diesem Thema geschrieben, da kannst du kaum erwarten, dass hier plötzlich alle für dich relevanten Dinge aufgerufen werden -, zweitens ist der Sinn eines Kommentars auch gerade eine durchaus einseitige Meinung zu einem Thema abzugeben und dabei eben nicht den Anspruch einer komplett wissenschaftlichen, objektiven und vollumfänglichen Analyse erfüllen zu müssen. Dies gilt umsomehr im vorliegenden Fall, da ja explizit eine eng umrissene, vorherrschende Einordnung und Einschätzung diese Konfliktes korrigiert werden soll und da spielen innerhalb eines so begrenzten Umfangs sowie Zielrichtung eben beispielsweise der Tonkin-Zwischenfall und die Pentagon-Papers und noch zig andere hoch interessante Details dieses Krieges eine untergeordnete Rolle.
xena
Würde ich nicht behaupten. Je nachdem welches Licht man auf den Vietnamkrieg werfen will, kann man gewisse Dinge weg lassen oder betonen. Ja, der Artikel ist wirklich sehr parteiisch.

Aus welchem Grund wurde diese Meinung geäußert? Was hat den Autor veranlasst das zu tun? Gab es irgend ein Jubiläum und einen Nachrichtenartikel darüber?
Crazy Butcher
ZITAT(Dave76 @ 23. Mar 2019, 11:34) *
... zweitens ist der Sinn eines Kommentars auch gerade eine durchaus einseitige Meinung zu einem Thema abzugeben und dabei eben nicht den Anspruch einer komplett wissenschaftlichen, objektiven und vollumfänglichen Analyse erfüllen zu müssen. Dies gilt umsomehr im vorliegenden Fall, da ja explizit eine eng umrissene, vorherrschende Einordnung und Einschätzung diese Konfliktes korrigiert werden soll ...

Richtig und in dem Fall ist deine Kurzfassung eben unpassend:
ZITAT(Dave76 @ 22. Mar 2019, 17:00) *
Ist zwar schon ein älterer Kommentar, fasst aber kurz und prägnant das Wesentliche zusammen und widerlegt das schräge Bild, welches bei Vielen, beim Aufrufen des Stichwortes "Vietnamkrieg", oftmals in den Köpfen entsteht.

Das Bild vom 'schrägen Bild' ist eben eine subjektive Einschätzung. Und gerade aus den von dir genannten Gründen 'widerlegt' der Kommentar nichts. Wie du schon sagtest, es ist nur eine einseitige Meinung bei der alles mögliche ausgeblendet wird.
Der Autor gibt die Sicht wieder, welche auch heute offiziell von der US-Regierung vertreten werden könnte. Die öffentliche Meinung beruht aber eben nicht auf offizieller PR der US-Regierung, sondern auch auf Dokumenten, die unbedingt unter Verschluss bleiben sollten gerade weil sie die tatsächlichen Hintergründe beleuchteten und die wahren Gründe (abseits von öffentlichen Statements) für das Handeln der USA lieferten.
Seneca
Der österreichische Generalstab hat ein in klaren Aussagen verfasstes Positionspapier zur effektiven Landesverteidigung veröffentlicht. Schwärmereien a la " Friedensmacht Österreich" findet man dort nicht.U.a. wird auch der Einsatz autonomer Systeme angesprochen.
ZITAT
Generalstabschef Robert Brieger meint dazu: "Ein neues Zeitalter der Unsicherheit ist angebrochen, die Epoche des relativen Friedens ist vorbei. Auch Österreich ist von bewaffneten Konflikten, Massenmigration, Terrorismus, Cyber-Bedrohungen, hybriden Konflikten und Bedrohungen der Lebensgrundlagen betroffen."

Das Positionspapier findet sich als PDF am Ende der Seite.
http://www.bundesheer.at/cms/artikel.php?ID=9932
Schwabo Elite
ZITAT
Response

Scandinavia Won’t Be Russia’s Next Target

Mikheil Saakashvili’s country was a victim of Putin’s aggression. Finland and Sweden won’t be.

By Jyri Raitasalo | March 27, 2019, 5:46 AM


[...]

In short, Western militaries—particularly in Europe—shrank.

There was one exception: Finland. It never dropped the ball on territorial defense. Today, this is paying dividends. In the field of defense, there are no quick fixes. Lost military capability cannot be replaced quickly. This is at the heart of the European military malaise. There is no need for so-called external tripwire forces when you have your house in order. Trying to outsource one’s defense-related costs to others (for example to the United States) is no way to proceed when dealing with questions of national security and survival. Too many European states have become too reliant on the United States to deter external military aggression—and if needed, to defend their national territory and the territory of the NATO alliance.

[...]
https://foreignpolicy.com/2019/03/27/scandi...shvili-georgia/


Jyri Raitasalo ist Offizier der finnischen Armee und Professor für War Studies an der Finnish National Defence University: https://www.linkedin.com/in/jyri-raitasalo-...nalSubdomain=fi
Praetorian
Der Nordatlantikrat hat entschieden, die Amtszeit von Jens Stoltenberg als NATO-Generalsekretär um zwei Jahre bis zum 22. September 2022 zu verlängern.

NATO
Seneca
Die Berliner SPD fordert in einem Parteitagsbeschluss, dass Jugendoffiziere der Bundeswehr Schulen nicht mehr besuchen dürfen. Die Begründung ist abenteuerlich:
ZITAT
Die Schülerinnen und Schüler müssten ihre "zentralen Lebens- und Wertvorstellungen erst noch entwickeln. Dementsprechend anfällig sind sie für militärische Propaganda und Verharmlosung der realen Gefahren eines militärischen Einsatzes", heißt es in dem Parteitagsbeschluss. "Für Töten und Sterben macht man keine Werbung."

Nicht alle in der Bundes-SPD stimmen dem zu, Reaktionen in den links.
http://m.spiegel.de/lebenundlernen/schule/...-a-1260611.html
https://m.bild.de/politik/inland/politik-in...bildMobile.html
Forodir
Vor allem ist das nicht Sinn und Zweck der Jugendoffiziere, diese machen keine "Werbung". es mag sein das das der erste ernsthafte Kontakt ist und sich manch einer danach interessiert aber Nachwuchswerbung ist nicht originärer Zweck.
SailorGN
Wenns nicht die SPD wäre würd ich auf Aprilscherz tippen^^
Nite
ZITAT(SailorGN @ 1. Apr 2019, 20:06) *
Wenns nicht die SPD wäre würd ich auf Aprilscherz tippen^^

Die Meldung kam bereits in den letzten Tagen
SailorGN
Umso trauriger. Zum Glück ist so schnell keine Wahl, bis dahin hab ich alles wieder vergessen....
Hummingbird
ZITAT(Forodir @ 1. Apr 2019, 19:20) *
Vor allem ist das nicht Sinn und Zweck der Jugendoffiziere, diese machen keine "Werbung". es mag sein das das der erste ernsthafte Kontakt ist und sich manch einer danach interessiert aber Nachwuchswerbung ist nicht originärer Zweck.
Ok, es werden zwar keine Anmeldeformulare verteilt, aber was wenn nicht Werbung, soll das denn sonst sein?
400plus
Unterricht in Sicherheitspolitik/politische Bildung?
ede144
ZITAT(Hummingbird @ 2. Apr 2019, 01:21) *
ZITAT(Forodir @ 1. Apr 2019, 19:20) *
Vor allem ist das nicht Sinn und Zweck der Jugendoffiziere, diese machen keine "Werbung". es mag sein das das der erste ernsthafte Kontakt ist und sich manch einer danach interessiert aber Nachwuchswerbung ist nicht originärer Zweck.
Ok, es werden zwar keine Anmeldeformulare verteilt, aber was wenn nicht Werbung, soll das denn sonst sein?


Der Besuch eines Jugendoffiziers in meiner Schule ist zwar schon ein paar Jahrzehnte her, aber er hat ganz schön Kontra bekommen. Werbung war das nicht, sondern eine interessante Diskussion über Sicherheitspolitik. smile.gif
Nite
ZITAT(ede144 @ 2. Apr 2019, 08:31) *
ZITAT(Hummingbird @ 2. Apr 2019, 01:21) *
ZITAT(Forodir @ 1. Apr 2019, 19:20) *
Vor allem ist das nicht Sinn und Zweck der Jugendoffiziere, diese machen keine "Werbung". es mag sein das das der erste ernsthafte Kontakt ist und sich manch einer danach interessiert aber Nachwuchswerbung ist nicht originärer Zweck.
Ok, es werden zwar keine Anmeldeformulare verteilt, aber was wenn nicht Werbung, soll das denn sonst sein?


Der Besuch eines Jugendoffiziers in meiner Schule ist zwar schon ein paar Jahrzehnte her, aber er hat ganz schön Kontra bekommen. Werbung war das nicht, sondern eine interessante Diskussion über Sicherheitspolitik. smile.gif

Bei der gesamten Diskussion um Jugendoffiziere werden Jugendliche von den Kritikern massiv unterschätzt.
Dass bei den Kritikern der Vorsitzende einer Jugendorganisation ganz vorne mit dabei ist ist nur die Ironie des Ganzen.
400plus
ZITAT(Nite @ 2. Apr 2019, 13:24) *
Bei der gesamten Diskussion um Jugendoffiziere werden Jugendliche von den Kritikern massiv unterschätzt.
Dass bei den Kritikern der Vorsitzende einer Jugendorganisation ganz vorne mit dabei ist ist nur die Ironie des Ganzen.


...oder allgemein jene, die gern das Wahlrecht ab 16 hätten. Das ist dann wohl Schrödingers Jugendlicher: Gleichzeitig erwachsen genug, um sich bei Fridays for Future das Wahlrecht zu erkämpfen, aber naiv genug, um sich nach 45 Minuten Diskussion mit einem Jugendoffizier spontan als SaZ zu verpflichten biggrin.gif
Schwabo Elite
biggrin.gif

Dave76
ZITAT
Russia’s Military Mission Creep Advances to a New Front: Africa

By Eric Schmitt
March 31, 2019


OUAGADOUGOU, Burkina Faso — Russia has been steadily expanding its military influence across Africa, alarming Western officials with increasing arms sales, security agreements and training programs for unstable countries or autocratic leaders.
[...]
https://www.nytimes.com/2019/03/31/world/af...ary-africa.html
Hummingbird
ZITAT(400plus @ 2. Apr 2019, 13:33) *
... naiv genug, um sich nach 45 Minuten Diskussion mit einem Jugendoffizier spontan als SaZ zu verpflichten biggrin.gif
Du lachst, aber ich hatte einen Schulkameraden der sich in der Oberstufe auf diesem Wege für die Bundeswehr gewinnen lies und dann mit PTSD aus dem Einsatz zurückkam. Die Empörung über "völlig werbefreien Sicherheitspolitischen Unterricht" kommt auch weniger von den Schülern selbst, als vielmehr von deren Erziehungsberechtigten. Und seien wir doch mal ehrlich, ginge es es lediglich über politische Bildung, dann wäre das Aufgabe des Lehrkörpers. Die Bundeswehr betreibt hier Selbstdarstellung und wenn das manchen Eltern nicht gefällt, dann ist das kein Skandal.
Seneca
Seltsam ist auch diese Plural-Formulierung im Antrag der Berliner SPD:
ZITAT
Es wird militärischen Organisationen untersagt, an Berliner Schulen für den Dienst und die Arbeit im militärischen Bereich zu werben

Welche der " militärische Organisationen " außer der Bundeswehr besuchen Berliner Schulen und " werben" ?
Die polnische Armee? Die Fremdenlegion ? Gruppe Wagner ? Die Schweizergarde ?
Die Berliner SPD wird es schon wissen.
400plus
@Hummingbird: Ich sage ja nicht, dass das nie passiert, aber die Idee, dass Jugendoffiziere (die es jetzt schon wie lange gibt? 40 Jahre?) reihenweise andernfalls an der Bundeswehr vollkommen Uninteressierte verführen ist eben trotzdem falsch. Wenn es darum ginge, dass keine Karriereberater mehr an die Schulen sollen- meinetwegen, kann ich nachvollziehen. Erhöhung des Mindestalters auf 18? Halte ich auch für sinnvoll. Aber die Jugendoffiziere scheinen mir doch ein merkwürdiges Ziel. Die Plural-Formulierung ist dann, wie von Seneca erwähnt, auch noch merkwürdig. Einen Widerstand der Erziehungsberechtigten sehe ich bisher hier auch noch nicht.
Hummingbird
Das Ding ist halt, das schulische Veranstaltungen im Prinzip Pflichtveranstaltungen sind. Wenn Eltern sich da quer stellen, ist das doch menschlich nachvollziehbar, oder nicht?
400plus
Ja, aber ich sehe im Moment noch keine Eltern, die sich quer stellen. Ist ja jetzt nicht so, dass das ein Antrag des Landeselternbeirates ist wink.gif
Forodir
ZITAT(Hummingbird @ 2. Apr 2019, 19:55) *
ZITAT(400plus @ 2. Apr 2019, 13:33) *
... naiv genug, um sich nach 45 Minuten Diskussion mit einem Jugendoffizier spontan als SaZ zu verpflichten biggrin.gif
Du lachst, aber ich hatte einen Schulkameraden der sich in der Oberstufe auf diesem Wege für die Bundeswehr gewinnen lies und dann mit PTSD aus dem Einsatz zurückkam. Die Empörung über "völlig werbefreien Sicherheitspolitischen Unterricht" kommt auch weniger von den Schülern selbst, als vielmehr von deren Erziehungsberechtigten. Und seien wir doch mal ehrlich, ginge es es lediglich über politische Bildung, dann wäre das Aufgabe des Lehrkörpers. Die Bundeswehr betreibt hier Selbstdarstellung und wenn das manchen Eltern nicht gefällt, dann ist das kein Skandal.


Für Werbung hat die Bundeswehr ihre Karriereberater, die Jugendoffiziere sind ein Mittel in der Schulbildung Sicherheitspolitik zu betreiben neben dem Lehrkörper, schließlich gibt es diese ja schon seit geraumer Zeit, auch als wir in DEU noch die Wehrpflicht hatten.
Sollte sich jemand auf diesen Weg gewinnen lassen ist das zwar schön aber eben nur ein Bonus für die Bundeswehr. Wenn der besagte Kamerad leider mit PTSD aus dem Einsatz gekommen ist hat das aber auch gar nichts damit zu tun das er sich in der Oberstufe für diesen Beruf entschieden hat, das kann jedem passieren völlig egal wann er denn in die Armee eingetreten ist, dies ist leider für uns ein Berufsrisiko genauso wie Tod und Verwundung.

Wenn das Eltern nicht gefällt mag das deren gutes Recht sein, dann sollen sie aber über die Erziehung einwirken. Es ist dem Staat sein gutes Recht und sogar Pflicht in den Schulen die Gründe für Sicherheitspolitik und eine Armee darzulegen, Schulen sind kein Werte-freier Raum oder irgendwie unabhängig oder es wird nur das genehme (jeweils für Eltern oder Lehrkörper, je nach Präferenz) vermittelt zudem wir schon seit etwas längerem nicht mehr so das totalitäre System sind.

Was ich als Kritik an den Werbemaßnahmen eher wichtig und richtig finde sind solche Maßnahmen wie Schulausflüge oder Camps für Schulkinder, hier wird tatsächlich der Spaß-Faktor in den Vordergrund geschoben, da kann man schon kritischer sein.
Hummingbird
Erzähl das mal auf dem Elternabend. biggrin.gif
Forodir

Ja, da freue ich mich schon drauf. Musste mir schon dumme Kommentare anhören warum ich meine Tochter in Uniform* in den Kindergarten bringe.


*(also ich habe die Uniform an)
Schwabo Elite
ZITAT(Hummingbird @ 2. Apr 2019, 21:49) *
Das Ding ist halt, das schulische Veranstaltungen im Prinzip Pflichtveranstaltungen sind. Wenn Eltern sich da quer stellen, ist das doch menschlich nachvollziehbar, oder nicht?


Nicht alles was "menschlich nachvollziehbar" ist, ist auch gleichzeitig ein valides Argument und / oder sollte Grundlage für politische Willensbildung sein. Jugendoffiziere dürfen nicht werben und müssen an Karriereberater verweisen. Werben sie dennoch, kann man dagegen Beschwerde einlegen. Ansonsten gilt: Aussagen wie "für Töten und Sterben sollte keine Werbung gemacht werden dürfen" sind nichts als dummer Populismus. Die Bundeswehr hat einen Verfassungsauftrag, jede Werbung für die Bundeswehr ist eine Werbung für die Verfassung. Soldaten töten nicht freiwillig und sterben noch viel unfreiwilliger.
Stefan Kotsch
ZITAT
die Jugendoffiziere sind ein Mittel in der Schulbildung Sicherheitspolitik zu betreiben neben dem Lehrkörper


Naja. Bildungspolitik ist Ländersache. Sie legen fest was zu unterrichten ist. Im Moment ist mir nichts darüber bekannt, dass Länder planmäßig Sicherheitspolitik als festen Teil der Lehrpläne betrachten und die Bundeswehr dazu als Lehrkräfte vorsehen. Es ist durchaus schon eine merkwürdige Angelegenheit. Wenn klar das Primat der Politik über das Militär gilt, dann kann das Militär nicht primär die Politik dazu unterrichten.

Man sollte das auf die richtigen Beine stellen. Wirtschaftsunternehmen dürfen sich aktiv bei Berufsfindungsveranstaltungen präsentieren und niemand nimmt daran Anstoß. Nur die Bundeswehr wird als ungeliebtes Schmuddelkind behandelt. Es sollte Anliegen der Politik sein, hier klare Worte zu sprechen und für die Bundeswehr einzutreten, statt bei solchen aufkommenden Diskussionen den Schwanz einzuziehen.
Schwabo Elite
ZITAT(Forodir @ 3. Apr 2019, 00:58) *
Ja, da freue ich mich schon drauf. Musste mir schon dumme Kommentare anhören warum ich meine Tochter in Uniform* in den Kindergarten bringe.


*(also ich habe die Uniform an)


"Bürger in Uniform". biggrin.gif
Forodir
ZITAT(Stefan Kotsch @ 3. Apr 2019, 09:48) *
ZITAT
die Jugendoffiziere sind ein Mittel in der Schulbildung Sicherheitspolitik zu betreiben neben dem Lehrkörper


Naja. Bildungspolitik ist Ländersache. Sie legen fest was zu unterrichten ist. Im Moment ist mir nichts darüber bekannt, dass Länder planmäßig Sicherheitspolitik als festen Teil der Lehrpläne betrachten und die Bundeswehr dazu als Lehrkräfte vorsehen. Es ist durchaus schon eine merkwürdige Angelegenheit. Wenn klar das Primat der Politik über das Militär gilt, dann kann das Militär nicht primär die Politik dazu unterrichten.

Man sollte das auf die richtigen Beine stellen. Wirtschaftsunternehmen dürfen sich aktiv bei Berufsfindungsveranstaltungen präsentieren und niemand nimmt daran Anstoß. Nur die Bundeswehr wird als ungeliebtes Schmuddelkind behandelt. Es sollte Anliegen der Politik sein, hier klare Worte zu sprechen und für die Bundeswehr einzutreten, statt bei solchen aufkommenden Diskussionen den Schwanz einzuziehen.


Die Ausführung der Bildungspolitik ist Ländersache aber die Bundespolitik hat natürlich auch Interesse daran das in der Schulbildung gewisse Dinge abgebildet werden, dazu braucht es auch keinen festen Lehrplan. Wie gesagt wir reden hier von einem Konstrukt was schon wirklich Alt ist und zur Zeit des Kalten Krieges aus der Taufe gehoben wurde um entsprechend Aufklären und eine Gegengewicht zur Propaganda des Ost-Blockes zu bilden, etwas was wir übrigens wieder aufkommen sehen teilweise sogar mit den gleichen Playern wie damals.

ZITAT(Stefan Kotsch @ 3. Apr 2019, 09:48) *
Es ist durchaus schon eine merkwürdige Angelegenheit. Wenn klar das Primat der Politik über das Militär gilt, dann kann das Militär nicht primär die Politik dazu unterrichten

Den Satz verstehe ich jetzt hier nicht ganz, könntest du das etwas genauer ausführen? Wir reden ja hier von Veranstaltungen in der schule.
Reitlehrer
Was vielen nicht bewusst ist, die Bundeswehr ist ein Verfassungsorgan. Sie wird außer im Artikel 87a auch in weiteren Artikeln genannt. Etwas, das z.B. auf die SPD oder die Linke so explizit nicht zu trifft. Diese werden nur mittelbar und allgemein über den Begriff der Partei genannt.
Auch sonstige vor allem "friedensbewegte Organisationen", die häufiger als Kontrapunkt zum Jugendoffizier gefordert werden, bestehen eigentlich nur aus selbsternannten Experten.

Da die Bundeswehr im Grundgesetzt erwähnt wird, hat diese nicht nur das Recht, sondern die Pflicht über sich und ihre Aufgaben zu informieren. Da heißt im Umkehrschluss nicht, dass eine Schule verpflichtet ist, einen Jugendoffizier einzuladen. Das ist übrigens der Unterschied zu einem Politoffizier, den wohl einige immer noch im Kopf haben.
Die Bildungsverantwortung liegt immer noch beim Lehrer, der Jugendoffizier als Experte, ist eigentlich nur ein Unterrichtshilfsmittel. Er unterstützt den Lehrer mit seiner Fachexpertise in seiner Unterrichtsgestaltung. Die Themenauswahl kann dabei ja vielfältig sein und muss nicht explizit Sicherheitspolitik sein. So kann ja das Grundgesetzt Thema im Unterricht sein und der Jugendoffizier unterstützt bei der Frage: "Warum gibt es den Artikel 87a". Früher kam dann natürlich noch die Frage der Wehrpflicht hinzu.
Anderseits können es aber auch aktuelle Themen sein, wie der Einsatz in Mali oder früher Fluglärm und "Herbstmanöver". Auch ist ein Einsatz im Rahmen des Religionsunterrichts denkbar klassischerweise im Zusammenhang mit der Bergpredigt. Hierzu gehört auch das "Tötungsprivileg" des Soldaten mit seinen ethischen und moralischen Rahmenbedingungen und nicht zuletzt die persönliche Sicht eines Soldaten auf diese Dinge.

Solange es die Bundeswehr als Machtinstrument des Staates gibt, diese Macht eingesetzt wird und Milliarden an Steuermitteln dafür ausgegeben werden, gehört es zu einer Demokratie, darüber auch zu informieren.
Denn wie heißt es: "Alle Macht geht vom Volke aus." Und zu dieser Macht gehört auch die Bundeswehr. Das Volk sollte also wissen, was es da in den Händen hält.
Ein Schüler, der eine Schule verlässt, sollte also nicht nur wissen, dass es ein Bundesverfassungsgericht gibt, wie der Bundestag und der Kanzler gewählt und die Bundesregierung gebildet wird, sondern auch welche Mittel sie zum regieren haben und dazu gehört eben auch die Bundeswehr.

Ich denke mal, dass bei dem Antrag mal wieder zwei Aspekte zusammenkommen. Einmal eine mangelnde Staatsbürgerkunde bei Politiker und der Wunsch von Hinterbänklern, auch mal in die Zeitung zu kommen. Im letzten Jahr hat sich bei uns eine Abgeordnete der LINKEN auf Kosten Jugendoffiziere ein paar Zeilen verschafft.




Noch als Ergänzung: Zum Einsatz von Jugendoffizieren gab es bereits in den 70er Jahren einen Bundestagsbeschluss und auch die Kultusministerkonferenz hat den Einsatz von Jugendoffizieren abgesegnet.
Hummingbird
ZITAT(Schwabo Elite @ 3. Apr 2019, 09:42) *
ZITAT(Hummingbird @ 2. Apr 2019, 21:49) *
Das Ding ist halt, das schulische Veranstaltungen im Prinzip Pflichtveranstaltungen sind. Wenn Eltern sich da quer stellen, ist das doch menschlich nachvollziehbar, oder nicht?


Nicht alles was "menschlich nachvollziehbar" ist, ist auch gleichzeitig ein valides Argument und / oder sollte Grundlage für politische Willensbildung sein.
Jugendoffiziere dürfen nicht werben und müssen an Karriereberater verweisen. Werben sie dennoch, kann man dagegen Beschwerde einlegen. Ansonsten gilt: Aussagen wie "für Töten und Sterben sollte keine Werbung gemacht werden dürfen" sind nichts als dummer Populismus. Die Bundeswehr hat einen Verfassungsauftrag, jede Werbung für die Bundeswehr ist eine Werbung für die Verfassung. Soldaten töten nicht freiwillig und sterben noch viel unfreiwilliger.
"Dummem Populismus" (wenn man das denn so nennen will) mit engstirniger Prinzipienreiterei zu begegnen ist bestimmt nicht Zielführend. Zwangsversanstaltungen an Schulen sorgen gewiss nicht dafür, das eine unvoreingenommene Auseinandersetzung mit der Bundeswehr stattfindet. Im Gegenteil, das führt eher dazu, das die negativen Seiten hervorgehoben werden. Den Verweis darauf, dass ja keine Werbung stattfinden kann, finde ich auch ziemlich lächerlich. Auch wenn keine direkte ANwerbung stattfindet, ist doch jegliche Art der Selbstdarstellung zwangsweise eine Form der Werbung. Das zu verleugnen rückt den Auftritt des Jugendoffiziers erst recht in ein dubioses Licht. Die Bundeswehr schadet sich mit solchen Aktionen mehr als es Nutzen bringt. Das ist einfach ein antiquiertes Instrument aus Zeiten der Wehrpflicht. In Zeiten wo sich die BW als Wettbewerber auf dem Arbeitsmart positioniert, ist das nicht mehr zeitgemäß an Schulen.
Dave76
ZITAT
Mehrheit der Deutschen gegen höhere Verteidigungsausgaben

04.04.2019
Im Deutschlandtrend ergibt sich ein widersprüchliches Bild: Eine Mehrheit ist gegen das von US-Präsident Trump geforderte Zwei-Prozent-Ziel bei den Verteidigungsausgaben. Doch zugleich gilt die Nato als unerlässlich für den Frieden in Europa.
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Trotz der ständig schärfer werdenden Kritik der Amerikaner ist eine Mehrheit der Bundesbürger gegen mehr Geld für Bundeswehr und Nato. Beim westlichen Militärbündnis hatte sich Deutschland verpflichtet, zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) für Verteidigung auszugeben. Im Deutschlandtrend von Infratest Dimap im Auftrag von ARD-„Tagesthemen“ und WELT sprechen sich 53 Prozent dagegen aus. Und 43 Prozent dafür.



Im Moment ist das Ziel der Bundesregierung, bis 2024 gerade einmal 1,5 Prozent des BIP aufzuwenden. Allerdings ist derzeit fraglich, wie die Regierung selbst dieses Ziel überhaupt erreichen will. Denn in der mittelfristigen Finanzplanung ist vorgesehen, dass der Anteil 2020 bei nur noch 1,37 Prozent liegen soll. Bis 2023 könnte er sogar auf 1,25 Prozent zurückgehen. Dazwischen ist noch die nächste Bundestagswahl.

In Washington verwies Außenminister Heiko Maas (SPD) gerade auf prozessuale Probleme. Den erklärten Willen, an der Situation wirklich etwas zu ändern, ließ er vermissen. „Unser Haushaltsverfahren ist für Außenstehende manchmal schwer zu verstehen, und nicht nur für sie“, sagte Maas lakonisch.

Die Bundesregierung aus Union und SPD muss also nicht befürchten, von einer Mehrheit ihrer eigenen Wähler zur Einhaltung des Bündnisversprechens gedrängt zu werden. Das könnte eine Erklärung für das derzeitige Vorgehen von Schwarz-Rot sein. Dabei geht die Zurückhaltung der Bürger aber nicht einher mit der Überzeugung, dass man auf Nato und Bundeswehr verzichten könne: 82 Prozent der Bürger geben an, dass die Nato wichtig sei, um den Frieden in Europa zu sichern. Gegenüber der letzten Befragung im Juli 2016 bedeutet das zwar einen Rückgang um fünf Prozentpunkte, aber von einem Stimmungsumschwung kann man nicht sprechen.

Eine große Mehrheit (71 Prozent) ist auch überzeugt, dass Deutschland die Nato brauche, um sich international Gewicht verschaffen zu können. Dass die Nato überflüssig sei, denken nur 13 Prozent. Überspitzt formuliert will also die Mehrheit in den Genuss der Nato-Mitgliedschaft und der Sicherheiten, die daraus resultieren, kommen – mehr zahlen will sie dafür aber nicht. Ein Dilemma, das erst dann politisch wirklich heikel werden könnte, wenn diese oder eine folgende Bundesregierung sich doch entschließen sollte, schnell auf das Zwei-Prozent-Ziel zuzusteuern. Dann wäre eine Menge Überzeugungsarbeit bei den Wählern nötig.



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https://www.welt.de/politik/deutschland/art...gsausgaben.html



400plus
Oder in einem Satz: "Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass" wink.gif
Nite
ZITAT(400plus @ 5. Apr 2019, 11:40) *
Oder in einem Satz: "Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass" wink.gif

Zu viele wünschen sich halt wieder die naive Unbekümmertheit der Bonner Republik zurück statt sicherheitspolitisch endlich erwachsen zu werden. Das ganze gepaart mit "am deutschen Wesen soll die Welt genesen" führt dann zu der absurden derzeitigen Situation.

Aus Daves Artikel:
ZITAT
In Washington verwies Außenminister Heiko Maas (SPD) gerade auf prozessuale Probleme. Den erklärten Willen, an der Situation wirklich etwas zu ändern, ließ er vermissen. „Unser Haushaltsverfahren ist für Außenstehende manchmal schwer zu verstehen, und nicht nur für sie“, sagte Maas lakonisch.

Diese Aussage war der Gipfel der Peinlichkeit.
Dave76
Guter Kommentar dazu in der NZZ:

ZITAT
Kommentar
Deutschlands Multilateralismus hat auch eine militärische Seite: Sie ist teuer und heisst Nato

Berlin will die vereinbarten Rüstungsausgaben nicht stemmen. Nicht nur Präsident Trump regt sich darüber auf. Doch weshalb bleibt die Kritik der Nachbarn so seltsam zahm?

Andreas Ernst
3.4.2019


https://www.nzz.ch/meinung/nato-deutschland...eite-ld.1472458


Richtig und wichtig auch der Schluss:

ZITAT
Wenn Deutschland in den kommenden Jahren wirklich kräftig in seine militärischen Fähigkeiten investieren will, braucht es nicht nur das entsprechende Geld. Die andere zwingende Voraussetzung ist ein Beschaffungswesen, das die Rüstungsprojekte effizient und erfolgreich abwickeln kann. Die deutsche Rüstungsbürokratie wäre in ihrem jetzigen Zustand gar nicht in der Lage, den Geldsegen zu absorbieren.
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