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Vollansicht: "Russia Today" - Nachrichten aus Russland
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Warhammer
Du merkst schon den Wiedersprich zwischen deinem ersten Satz und dem Rest des Posts, oder?
Dave76
ZITAT(Crazy Butcher @ 28. May 2018, 00:32) *
ZITAT(SailorGN @ 26. May 2018, 13:13) *
Ja. Vor allem, wenn sie aus offiziellen, sprich staatlichen Nachrichtenquellen stammt.

Sputnik ist, wie RT, ein staatlich finanziertes Propagandainstrument. Es gilt aber nicht als Pressestelle des Kremls. Man kann darüber diskutieren, sobald sich ein Lawrow/eine Sacharowa darüber äußern. Bis dahin ist es aber sehr wohl mit der Boulevardpresse auf einer Ebene, weil es durch Sensationsjournalismus und Ungenauigkeiten/Lügen möglichst viel Aufmerksamkeit erregen und die Meinung in eine bestimmte Richtung lenken will.
Nichts anderes tut z.B. die Bild. Sputnik berichtet eben in die entgegengesetzte Richtung und bedient sich dabei der gleichen Mittel. Man hat damit ein Gegengewicht geschaffen, nicht mehr und nicht weniger.
Wenn es also um Bekämpfung von Fakenews und Lügen in den Medien geht, dann sollte man dafür einen Extrathread eröffnen und aber gleichermaßen alle Medien beleuchten. Hier geht es, wie der Titel schon sagt, um Nachrichten aus Russland.
Der o.g. Beitrag gehört thematisch vielleicht noch in den Ukraine-Thread.

Der einzig wahre Satz hier, ist dein erster. Dir scheint der fundamentale Unterschied zwischen einem staatlichen Propagandasender und einem zwar oft populistisch und boulevardesken, aber völlig regierungsunabhängigen Medienhaus wie der Bild überhaupt nicht klar zu sein. Erschreckend.
Crazy Butcher
Der Unterschied ist mir klar. Komm mal von deinem hohen Ross runter.
Mir geht es darum, dass man den Thread auch gleich mit einem Liveticker jeder neuen RT/Sputnik-Meldung zumüllen kann (weil jede Meldung es anscheinend wert ist, hier thematisiert zu werden), wenn man da nicht sauber trennt. Diskussionen zu wirklichen Nachrichten aus Russland kann man sich dann aber gleich sparen, weil sie einfach in all dem Müll untergehen würden. Das ist für die Qualität des Threads nicht gerade förderlich.
Dave76
ZITAT(Crazy Butcher @ 28. May 2018, 12:22) *
Der Unterschied ist mir klar. Komm mal von deinem hohen Ross runter.

Das hat mit "hohem Ross" überhaupt nichts zu tun, sondern mit einem fundamentalen Verständnis, wie freie Medien funktionieren in einem demokratischen System und wie staatliche Systemmedien in einer "gelenkten Demokratie" agieren, der Unterschied scheint dir nicht klar zu sein, wie dein Posting deutlich gezeigt hat, der Vergleich Sputnik-Bild ist bestenfalls bewußt irreführend, im schlimmsten Fall zeugt es eben von einem grundsätzlichen Unverständnis.

ZITAT(Crazy Butcher @ 28. May 2018, 12:22) *
Mir geht es darum, dass man den Thread auch gleich mit einem Liveticker jeder neuen RT/Sputnik-Meldung zumüllen kann (weil jede Meldung es anscheinend wert ist, hier thematisiert zu werden), wenn man da nicht sauber trennt. Diskussionen zu wirklichen Nachrichten aus Russland kann man sich dann aber gleich sparen, weil sie einfach in all dem Müll untergehen würden. Das ist für die Qualität des Threads nicht gerade förderlich.

Du meinst so wie das, was Kameratt und du regelmäßig im Ukraine-Thread tun?
Crazy Butcher
ZITAT(Dave76 @ 28. May 2018, 13:30) *
Das hat mit "hohem Ross" überhaupt nichts zu tun, sondern mit einem fundamentalen Verständnis, wie freie Medien funktionieren in einem demokratischen System und wie staatliche Systemmedien in einer "gelenkten Demokratie" agieren, der Unterschied scheint dir nicht klar zu sein, wie dein Posting deutlich gezeigt hat, der Vergleich Sputnik-Bild ist bestenfalls bewußt irreführend, im schlimmsten Fall zeugt es eben von einem grundsätzlichen Unverständnis.

Es hat sehr wohl damit zu tun. Wir leben in keiner gelenkten Demokratie. Eine erlogene BILD-Schlagzeile ist genausp wertlos, wie eine erolgene Sputnik-Schlagzeile. Intention dahinter ist die gleiche. Wer der Urheber dahinter ist, ist für den Wert der Nachricht unerheblich - der ist nämlich gleich null. Wenn man einen thematisch klar abgesteckten Thread mit Nachrichten über Fake-News, welche hier eh nicht wahrgenommen werden und offensichtlich auch keine Relevanz besitzen, zumüllt, dann wirkt sich das auf die Qualität des Threads aus, dessen Niveau eh schon nicht sonderlich hoch ist. Aber das muss ja nicht unbedingt als Ausrede herhalten.
ZITAT(Dave76 @ 28. May 2018, 13:30) *
Du meinst so wie das, was Kameratt und du regelmäßig im Ukraine-Thread tun?

Belege? Ich schreibe dort mittlerweile nur noch unregelmäßig. Nur ein Bruchteil meiner Beiträge dort besteht aus Nachrichten und wenn, dann haben diese einen eindeutigen Bezug zum Thema. Zudem sind es Schlagzeilen, welche auch in Deutschland wahrgenommen und auch eine gewisse (politische/gesellschaftliche) Bedeutung haben.

Dass auf einem Propagandakanal, erfundene Meldungen platziert werden, ist eine absolute Nicht-Nachricht. Ich wiederhole mich da gerne: es gibt auch keinen Bezug zum Thema, welches immer noch 'Nachrichten aus Russland' und nicht 'russische Fake-News' lautet.
xena
Ich dachte RT und Sputnik seien hier eh verpönt. Warum gräbt da einer eine Nachricht aus einem dieser Kanäle aus? Warum diskutieren wir überhaupt noch über deren Inhalte? facepalm.gif
Kameratt
Ob sich die Russen ebenfalls über die Bild-Artikel echauffieren?
Schwabo Elite
ZITAT(Kameratt @ 28. May 2018, 16:03) *
Ob sich die Russen ebenfalls über die Bild-Artikel echauffieren?


Wenn sie diese verstehen, wird es ein Medienecho geben. Den Pressespiegel internationaler Medien mit hoher Reichweite kommentiert man fast in allen Länder. Insbesondere in Zeiten des Internets. Die Frage wäre, ob die Bild einen Kanal auf Russisch hat, der extra von einem Kanzlerinnen-nahen CDU-Hardliner gegründet wurde, um russophobe und Merkel-hypende Meldungen zu verbreiten.

Schwabo Elite
ZITAT(Crazy Butcher @ 28. May 2018, 15:32) *
Es hat sehr wohl damit zu tun. Wir leben in keiner gelenkten Demokratie. Eine erlogene BILD-Schlagzeile ist genausp wertlos, wie eine erolgene Sputnik-Schlagzeile. Intention dahinter ist die gleiche. Wer der Urheber dahinter ist, ist für den Wert der Nachricht unerheblich - der ist nämlich gleich null.

Die Person und Intention des Autors ist mitnichten egal bei der Deutung und Bemessung der Wirkmacht einer Nachricht in einem Diskurs. Wir können uns hier darüber streiten, wie genau die Bedeutung des Faktors "Autor" für die Deutung einer Nachricht ist. Und es ist mit Sicherheit empfängerspezifisch. Aber was der Empfänger über den Sender weiß, zu wissen glaubt oder wie er ihn beurteilt, beeinflusst ganz erhebblich wie er die Nachricht bewertet. Es gibt eigentlich wenig, was mehr Einfluss hat; außer vielleicht der Inhalt läuft dem Belief-System des Empfängers krass zu wider. Und selbst dann können bestimmte Sender den Empfänger noch vom Inhalt überzeugen.
SailorGN
ZITAT(Crazy Butcher @ 28. May 2018, 13:32) *
ZITAT(Dave76 @ 28. May 2018, 13:30) *
Das hat mit "hohem Ross" überhaupt nichts zu tun, sondern mit einem fundamentalen Verständnis, wie freie Medien funktionieren in einem demokratischen System und wie staatliche Systemmedien in einer "gelenkten Demokratie" agieren, der Unterschied scheint dir nicht klar zu sein, wie dein Posting deutlich gezeigt hat, der Vergleich Sputnik-Bild ist bestenfalls bewußt irreführend, im schlimmsten Fall zeugt es eben von einem grundsätzlichen Unverständnis.

Es hat sehr wohl damit zu tun. Wir leben in keiner gelenkten Demokratie. Eine erlogene BILD-Schlagzeile ist genausp wertlos, wie eine erolgene Sputnik-Schlagzeile. Intention dahinter ist die gleiche. Wer der Urheber dahinter ist, ist für den Wert der Nachricht unerheblich - der ist nämlich gleich null. Wenn man einen thematisch klar abgesteckten Thread mit Nachrichten über Fake-News, welche hier eh nicht wahrgenommen werden und offensichtlich auch keine Relevanz besitzen, zumüllt, dann wirkt sich das auf die Qualität des Threads aus, dessen Niveau eh schon nicht sonderlich hoch ist. Aber das muss ja nicht unbedingt als Ausrede herhalten.
ZITAT(Dave76 @ 28. May 2018, 13:30) *
Du meinst so wie das, was Kameratt und du regelmäßig im Ukraine-Thread tun?

Belege? Ich schreibe dort mittlerweile nur noch unregelmäßig. Nur ein Bruchteil meiner Beiträge dort besteht aus Nachrichten und wenn, dann haben diese einen eindeutigen Bezug zum Thema. Zudem sind es Schlagzeilen, welche auch in Deutschland wahrgenommen und auch eine gewisse (politische/gesellschaftliche) Bedeutung haben.

Dass auf einem Propagandakanal, erfundene Meldungen platziert werden, ist eine absolute Nicht-Nachricht. Ich wiederhole mich da gerne: es gibt auch keinen Bezug zum Thema, welches immer noch 'Nachrichten aus Russland' und nicht 'russische Fake-News' lautet.


Nein. Es gibt empfänger, die sputnik und Co. als ernsthafte und vor allem staatsnahe Medien sehen. Ein Attribut davon stimmt sogar. Diese Meldungen werden in radikaleren Kreisen nicht nur angenommen, sondern weiter geteilt, verlinkt und kommentiert. Daher sind fake-News, Propagandalügen etc. keine "Nicht-Nachrichten", es sind "Nachrichten", die trotz oder gerade wegen ihres "Unwahrheitsgehaltes" verbreitet werden. Selbst wenn man selbst solche Lügen nicht "konsumiert" und glaubt ist es wichtig sie zu kennen, denn sie transportieren immer eine "wahre" BOtschaft: Wie will der Verfasser/Absender, dass die Welt/Nachrichtengegenstand gesehen wird? Daran kann man sehr deutlich erkennen, in welche Richtung sich gerade bei Botschaften aus staatlichen Medienkonzernen bewegen. Im Falle der ständigen Fake-News aus Russland Richtung Westen ist die Generalbotschaft grundsätzlich feindselig. Es ist kein "Händereichen" sondern permanenter Angriff auf Institutionen und Repräsenten der Länder, von denen das ganz offizielle Russland ein "Händereichen" fordert...
Crazy Butcher
Es ändert nichts daran, dass die Problematik 1. hier im WHQ bekannt ist, 2. RT/Sputnik hier im WHQ sowieso nicht (mehr) als Quellen hinzugezogen werden, 3. der Beitrag am Thema vorbei geht.
Wäre es nur der eine, wäre es auch ok. Wenn es nichts zu diskutieren gibt, dann ist eben eine Zeit lang Ruhe. Man muss aber nicht jeden Fake-News-Furz zum Thema machen nur um immer wieder die gleichen Diskussionen anzustoßen oder einen Thread krampfhaft nach oben zu pushen.
Seneca
@crazy butcher:
Wie schon in den vorangegangenen Beiträgen sehr schön gezeigt wurde, ist RT ein staatliches Instrument in der hybriden Konflikteskalierung des Kreml. Wenn hier auf einen Beitrag von RT verwiesen wird geht es auch darum die aktuellen Propagandanarrative des Kreml zu zeigen. In diesem Fall die Behauptung, dass westliche Soldaten an der Front auf Seite der Ukrainer mitmachen. In verschiedenen Varianten taucht das immer wieder in staatlichen russischen Medien auf.
der_finne
ZITAT(Karl mags @ 19. May 2018, 00:49) *
ZITAT(Stefan Kotsch @ 17. May 2018, 09:30) *
ZITAT(PilotPirx @ 16. May 2018, 07:15) *

Dann wissen wir jetzt warum man sich bei den Untersuchungen nach dem Anschlag so sicher war dass es original sowjetischer Kampfstoff war. Weil eine Original-Referenzprobe existierte. Jeder Hersteller hat seinen individuellen "Fingerabdruck".

Wie ich schon geschrieben habe, laut dem Bericht der OPCW ist der verwendete Stoff A-234 hochrein gewesen, was schon sonderbar ist für einen im technischen Maßstab hergestellten Kampfstoff. Kann aber auch sein, dass man A-234 selber nur in Spuren nachweisen konnte, so dass die Verunreinigungen die den "Fingerprint" ausmachen unmöglich nachzuweisen sind.

Man braucht keine "Originalprobe", wenn die Strukturformel bekannt ist, dann ist der Stoff auch nachweisbar, so einfach. Originalprobe ist nützlich für den "Fingerprint", doch wer stellt die Originalprobe und ist sie dann auch wirklich echt? Solange keine unabhängige Organisation eine Probe hat kann man es vergessen, denn der eine Geheimdienst lügt mindestens so stark wie der andere.

Nach dem Anschlag war man sich gar nicht sicher das es ein "original sowjetischer Kampfstoff" war. Man wusste nur das Zeug wurde dort entwickelt, also konnten es nur die "bösen Russen" gewesen sein, bzw. Putin hat höchstpersönlich den Auftrag dazu gegeben...das habe ich mir nicht ausgedacht, das war die Argumentation in den Medien, bzw. die Aussage des brit. Außenministers. facepalmfji3.gif Man hat dabei auch schön und passend ausgeblendet das es in Russland schon mal einen Mordanschlag mit Nowitschok gab und der Chemiker der die Substanz auf dem Schwarzmarkt vertickert hat auch verknackt wurde.


Der Vollständigkeit halber:

fall_skripal_berlin_hat_bis_heute_keine_beweise_aus_dlf Audio
Sparta
Bei der Sendung "Direkter Draht" mit Russlands Präsident Putin ist auch der Ukraine-Konflikt ein Thema. Dabei nimmt der Kremlchef kein Blatt vor den Mund: Sollte es während der Fußball-WM Angriffe auf Separatisten geben, droht er mit "schweren Folgen".

ntv.de

Putin droht offen mit schwere Folgen für die ganze ukrainische Staatlichkeit haben, wenn die Urkanie während der WM ihr Land zurückerobern sollte.
Parsifal
Drohen oder warnen? 🤔

Er schätzt wohl einfach die sog. Separatisten stärker ein als die ukrainische Armee.
Kameratt
Eine Rückeroberung "ihres" Landes sieht das Minsk II Abkommen nicht vor. Auch wenn die Ukraine dieses wahrscheinlich niemals erfüllen wird, ist es dennoch das maßgebliche und von allen Seiten zumindest offiziell akzeptierte Vertragswerk, das den Frieden gewährleisten soll.

Die Warnung Putins ist dabei nicht ganz unbegründet, wenn man bedenkt, dass schon 2008 Georgien seinen Feldzug gegen Südossetien just an dem Eröffnungstag der olympischen Spiele in Peking begann und der starke Mann des Kremls in dieser Zeit außerhalb des Landes an der zeremoniellen Feierlichkeit teilnam. Auch 2014 erfolgte die vom Westentm geförderte Eskalation der Maidan-Proteste während der olympischen Winterspiele im russischen Sotschi.
Hinzu kommt eine Intensivierung der Kämpfe in der Ostukraine im Mai aufgrund der ukrainischen Versuche, einige Stellungen der Separatisten in der Nähe der strategisch wichtigen Stadt Gorlowka zu besetzen, die eine günstige Ausgangslage für weitere Offensiven böten.

https://www.heise.de/tp/features/Bereitet-K...or-4056129.html
https://medium.com/dfrlab/minskmonitor-ukra...ka-54f29260b5c0
Seneca
Diese Aussage Putins dürfte im Baltikum durchaus als Drohung aufgefasst werden:

ZITAT
Gleichzeitig kündigte der Präsident an, Russland werde die Rechte russischer Bürgerinnen und Bürger in den baltischen Staaten verteidigen. Dies werde auf eine Art und Weise geschehen, damit russische Mitbürger im Ausland keinen Schaden nähmen.

https://www.zeit.de/politik/ausland/2018-06...60#cid-20438760

Die Drohung gegen die Ukraine
ZITAT
Falls die Ukraine während der Fußball-Weltmeisterschaft in Russland militärische Angriffe auf Separatistenstellungen im Osten des Landes versuchen sollte, werde das "schwere Folgen für die gesamte ukrainische Staatlichkeit haben", sagte Präsident Wladimir Putin bei seiner alljährlichen Bürgerfragestunde.
http://www.dw.com/de/wladimir-putin-droht-...aine/a-44112273
wurde in einem Forum treffend so kommentiert:
"Ich hab jetzt so lange auf Dich eingetreten, dass ich mal ne Pause und Gelegenheit für meine Propaganda während der Weltmeisterschaft brauche. Aber wehe Du nutzt die Zeit um zurückzuschlagen, dann kannst Du aber was erleben Du fieser Regelbrecher!"
Father Christmas
ZITAT(Kameratt @ 7. Jun 2018, 20:33) *
Auch 2014 erfolgte die vom Westentm geförderte Eskalation der Maidan-Proteste während der olympischen Winterspiele im russischen Sotschi.


Der sog. Euromaidan hatte seinen Grund in der Nichtunterzeichnung des EU-Assoziierungsabkommen. Die Proteste dauerten vom 21. November 2013 bis 26. Februar 2014. Die Winterspiele in Sotschi dauerten vom 7. bis zum 23. Februar 2014. Die paralympischen Winterspiele dauerten vom 7. bis 16. März 2014. Ende Februar 2014 begann Russland dann mit Annektion der Krim.

Der einzige, der während der olympischen Winterspiele eskaliert hat, war Russland.
Sparta
"Ich hab jetzt so lange auf Dich eingetreten, dass ich mal ne Pause und Gelegenheit für meine Propaganda während der Weltmeisterschaft brauche. Aber wehe Du nutzt die Zeit um zurückzuschlagen, dann kannst Du aber was erleben Du fieser Regelbrecher!"

made my Day
Kameratt
ZITAT(Father Christmas @ 7. Jun 2018, 21:12) *
ZITAT(Kameratt @ 7. Jun 2018, 20:33) *
Auch 2014 erfolgte die vom Westentm geförderte Eskalation der Maidan-Proteste während der olympischen Winterspiele im russischen Sotschi.


Der sog. Euromaidan hatte seinen Grund in der Nichtunterzeichnung des EU-Assoziierungsabkommen. Die Proteste dauerten vom 21. November 2013 bis 26. Februar 2014. Die Winterspiele in Sotschi dauerten vom 7. bis zum 23. Februar 2014. Die paralympischen Winterspiele dauerten vom 7. bis 16. März 2014. Ende Februar 2014 begann Russland dann mit Annektion der Krim.

Der einzige, der während der olympischen Winterspiele eskaliert hat, war Russland.

Nein. Die wirkliche Eskalation der Maidan-Proteste erfolgte ab Januar, als systemaisch Brandsätze, Eisenstangen, Ketten, Pflastersteine, Bulldozer, LKWs und viele andere Sachen mehr gegen die Ordnungshüter eingesetzt wurden (fändest Du als Polizist sicher ganz toll).
Zuvor wurden die Proteste durch die ungehinderten Besuche westlicher Politiker mit ihren öffentlichen Auftritten im Zentrum Kiews - darunter die Hohe Vertreterin der GASP Ashton, Nuland, McKain, Westerwelle, Kasczynski, Grybauskaite - angefeuert. Gleichzeitig wurden den ukrainischen Offiziellen wiederholt Sanktionen angedroht, sollten sie versuchen die staatsgefährenden Proteste mit Polizeigewalt zu unterdrücken und diese Sanktionen wurden dann auch tatsächlich verhängt.
Am Ende entglitt der Staatsgewalt die Kontrolle über weite Teile der West- und Zentralukraine, was für westliche Regierungen allerdings kein wirkliches Problem darstellte - im Gegensatz zu späteren ähnlichen Entwicklungen im Osten des Landes.
https://www.n-tv.de/politik/Grossstadt-Lwiw...le12302156.html

Das von Deutschland, Frankreich und Polen vermittelte Abkommen zwischen Janukowisch und Opposition wurde keine 24 Stunden nach seiner Unterzeichnung gebrochen, nachdem Janukowitsch wiederum seine Verpflichtungen erfüllt hat und die Sicherheitskräfte aus dem Stadtzentrum Kiews zurückgezogen wurden.

ZITAT(Seneca @ 7. Jun 2018, 21:09) *
wurde in einem Forum treffend so kommentiert:

Ein Faible für "Crusader"? rofl.gif
Father Christmas
ZITAT(Kameratt @ 7. Jun 2018, 21:29) *
Nein. Die wirkliche Eskalation der Maidan-Proteste erfolgte ab Januar,


Ja, und im Februar war man soweit deeskaliert, dass der Protest als beendet galt.

Deine Aussage war aber:

ZITAT
Auch 2014 erfolgte die vom Westentm geförderte Eskalation der Maidan-Proteste während der olympischen Winterspiele im russischen Sotschi.


Also, dass "der Westen", um Russland zu schaden, während der Olympischen Winterspiele an der Eskalationsschraube gedreht hätte. Das ist eben nicht der Fall, denn der Protest wurde zu Beginn der Winterspiele eingestellt. Als nächstes hat dann Russland eines drauf gsetzt und während der paralympischen Winterspiele völkerrechtswidrig die Krim annektiert.
P.Paule
Abend

Na ja schaun wir mal wenn Putin nach seiner WM beglückt vieleicht Weißrussland das hat doch so keiner auf dem Radar .

Paule
Kameratt
ZITAT(Father Christmas @ 7. Jun 2018, 21:41) *
ZITAT(Kameratt @ 7. Jun 2018, 21:29) *
Nein. Die wirkliche Eskalation der Maidan-Proteste erfolgte ab Januar,


Ja, und im Februar war man soweit deeskaliert, dass der Protest als beendet galt.

Mitnichten. Die Eskalationsspirale drehte sich auch im Februar immer weiter und erreichte ab dem 19.02 ihren Höhepunkt. Siehe dazu meinen Link zu n-tv. Schon zu diesem Zeitpunkt waren rund 10 Sicherheitskräfte und um die 15 Demonstranten tot (das Zahlenverhältnis spricht übrigens eine deutliche Sprache zur Verhältnismäßigkeit des Polizeieinsatzes bis dahin) und am 20.02 kamen mit den berüchtigen Maidan-Scharfschützen noch etwa weitere 100 Tote auf beiden Seiten hinzu. Am nächsten Tag hat Janukowitsch das von europäischen Mächten vermittelte Abkommen unterzeichnet, was sich als völlig nutzlos erwiesen hat.
Seneca
Der russische Staat hat die Kontrolle über die Deutung der Geschichte übernommen. Kritik an der "glorreichen" Vergangenheit ist unerwünscht.
ZITAT
Russische Behörden haben nach Erkenntnissen eines Wissenschaftlers die Vernichtung von Karteikarten angeordnet, die wichtige Auskünfte über das Schicksal von Insassen der berüchtigten Gulags geben könnten. Auf eine Anfrage zu einem bestimmten Häftling hin hätten ihm die Behörden der Region Magadan im Osten Russlands mitgeteilt, dass dessen Karteikarte gemäß einer "amtlichen Anweisung" von 2014 vernichtet worden sei, sagte der Forscher Sergej Prudowsky am Freitag der Nachrichtenagentur AFP.
Prudowsky veröffentlichte die Antwort des örtlichen Innenministeriums der Region Magadan auf seiner Facebook-Seite. Demnach sollen die Karteikarten von Häftlingen gemäß einer Anordnung an das Ministerium, den Geheimdienst FSB und andere Einrichtungen mit Archiven aus der Sowjetzeit lediglich für begrenzte Zeit aufbewahrt werden.

https://www.afp.com/de/nachrichten/2523/for...ten-doc-15q7kd3

Schwabo Elite
Das ist jetzt schwierig von außen zu beurteilen. Wenn Akten nicht einer bestimmten Schutzklausel unterliegen, ist ihre Vernichtung nach Ablauf der Archivfrist üblich. Gut arbeitende Archive vernichten natürlich nicht alle Akten, sondern behalten einen repräsentativen Anteil zurück, um künftigen Generationen die Auswertung dieser Bestände als historische Quellen zu ermöglichen.

Die Fragen in diesem Fall wären, was auf den Karteikarten stand, ob die ministeriale Anordnung die Vernichtung des Gesamtbestandes anwies oder lediglich bestimmte Teile (und warum dann diese Teile?) und welche Vorkehrungen für den Erhalt ähnlicher Quellen getroffen werden, wenn diese noch exisiteren. Grob gesagt können Historiker mit allen Quelltypen etwas anfangen, aber Karteikarten sind natürlich von besonderem Initeresse, weil sie oft komprimiert statistisch auswertbare Informationen bieten und selbst Schlüssel zu weiteren Informationen sind: Eine Karteikarte ist ja in der Regel Teil eines Zettelkastens, der (hoffentlich) verschlagwortet wurde.

Der Artikel spricht in dem interessanten zweiten Teil davon, die Karteikarten hätten Daten enthalten, "welche Häftlinge in welchem Gefangenenlager interniert waren, wohin sie verlegt wurden und was aus ihnen wurde - ob sie in Gefangenschaft starben oder freigelassen wurden." Der Artikel titel auch "Russland lässt Gulag-Karteikarten vernichten". Allerdings heißt es dann weiter:

ZITAT
"Ein Vertreter des Gulag-Museums in Moskau sagte der Nachrichtenagentur Interfax, nach bisherigen Erkenntnissen sei das Problem nur in der Region Magadan aufgetreten. Es müsse geprüft werden, ob noch weitere Regionen betroffen seien. Jegliche Vernichtung von Unterlagen zur Unterdrückung während der Sowjet-Zeit sei "zutiefst beunruhigend", sagte der US-Historiker Steven Barnes. Zwar seien die meisten Dokumente der Gulag-Zentralverwaltung auf Mikrofilm außerhalb Russlands gespeichert. Doch befinde sich eine große Zahl von Unterlagen weiter in Russland und sei daher "den Launen des politischen Systems" in Russland unterworfen."


Es ist nun also nicht geklärt, wie groß der Verlust an Originalquellen ist, ob er auf die Region Magadan begrenzt ist und vor allem ob Informationen verloren gegangen sind oder ob die Originalquellen bereits auf Mikrofilm gesichert wurden. In dem Fall wäre der Verlust deutlich beschränkter, was natürlich nichts an der politischen Dimension der Quellenvernichtung ändert, wenn sie denn intendiert und gelenkt ist und es sich nicht um einen Irrtum (s. Zitat) handelte.

Ich würde mir den Kommentar der russische Staat habe die Kontrolle über die Deutung der Geschichte übernommen hier ehrlich gesagt vorläufig sparen. Ich sehe da noch nicht, dass "der Staat" (lies: Putin oder der innerste Zirkel) hier irgendetwas getan hat, dass er nicht seit Jahren tut. Es ist keine akute Entwicklung erkennbar solange nicht mehr Informationen recherchiert werden.
der_finne
ZITAT(PilotPirx @ 11. Jun 2018, 13:43) *


Dazu ein Link von mir zum DLF am 07.06:

http://www.whq-forum.de/invisionboard/inde...t&p=1405191
Hummingbird
ZITAT(PilotPirx @ 11. Jun 2018, 13:43) *
Ein weiteres Beispiel für die verantwortungslose Politik auch Deutschlands im Umgang mit Russland.
Es ist kein gutes Beispiel für die verantwortungslose Politik Deutschlands gegenüber Russland. Verantwortungsvoll wäre den eisernen Vorhang wieder aufzuziehen und das dreimal "höher" als früher.
Crazy Butcher
ZITAT(Hummingbird @ 11. Jun 2018, 19:56) *
ZITAT(PilotPirx @ 11. Jun 2018, 13:43) *
Ein weiteres Beispiel für die verantwortungslose Politik auch Deutschlands im Umgang mit Russland.
Es ist kein gutes Beispiel für die verantwortungslose Politik Deutschlands gegenüber Russland. Verantwortungsvoll wäre den eisernen Vorhang wieder aufzuziehen und das dreimal "höher" als früher.

Das ist deine persönliche Ansicht, die sich nicht unbedingt den Realitäten entsprechen muss.

Man kann wohl davon ausgehen, dass man im Skripal-Fall einfach das Ganze aussitzen wird. Es werden weder stichhaltige Beweise präsentiert, noch wird man eingestehen, dass bisschen geschummelt hat. Evtl. wird nach Jahren, wenn May nicht mehr an der Macht ist (wie schon im Falle des irakischen Massenvernichtungswaffen) kleinlaut eingestanden, dass man nicht ganz richtig lag. Das wird aber aufgrund dessen, dass es ja keine wirklichen Opfer des ganzen gab, keinen großen Aufschrei geben. Business as usual eben.

Oder ist noch demnächst mit neuen Erkenntnissen zum eingesetzten Gift zu rechnen? Alle möglichen Untersuchungen müssten mittlerweile gelaufen sein.

Nebenbei ist der wissenschaftliche Dienst des Bundestages zu der Ansicht gekommen, dass es in der Skripal-Affäre keine völkerrechtliche Verfehlungen Russlands gekommen gab:
https://www.bundestag.de/blob/558946/b89ecc...18-pdf-data.pdf
Stefan Kotsch
ZITAT(Crazy Butcher @ 13. Jun 2018, 09:14) *
Nebenbei ist der wissenschaftliche Dienst des Bundestages zu der Ansicht gekommen, dass es in der Skripal-Affäre keine völkerrechtliche Verfehlungen Russlands gekommen gab:
https://www.bundestag.de/blob/558946/b89ecc...18-pdf-data.pdf

Na, aber nur bezüglich des Zeitraumes NACH dem Anschlag. Über den Anschlag an sich enthält man sich einer Stellungname.
Crazy Butcher
Natürlich NACH dem Anschlag. Dafür, dass dieser auf Russland zurückzuführen ist, gibt es ja auch, wie oben schonmal erwähnt wurde, keine Beweise. Insofern gibt es da im Hinblick auf das völkerrechtliche Verhalten aktuell nichts zu untersuchen.
Seneca
Trotz steigender Ölpreise wächst Russlands Wirtschaft nur gering:
ZITAT
Schon im laufenden Jahr werde das Bruttoinlandsprodukt (BIP) langsamer steigen als bisher angenommen – konkret um 1,9 statt 2,1 Prozent. Deutlich düsterer sind aber die Erwartungen für das kommende Jahr, in dem sich das Wachstum verlangsamt – statt der bisher angenommenen 2,2 Prozent sind nur noch 1,4 Prozent zu schaffen....Was aktuell am meisten ins Auge springt, ist die Tatsache, dass auch der inzwischen wieder angestiegene Ölpreis keinen Schub für die Wirtschaft bringt. Die neue, nach unten korrigierte BIP-Prognose des Wirtschaftsministeriums basiert nämlich auf der Annahme, dass der Ölpreis dieses Jahr im Schnitt 69,30 US-Dollar je Barrel beträgt, während in der vorherigen Aprilprognose noch von einem Ölpreis bei 61,40 Dollar ausgegangen worden war.

https://www.welt.de/wirtschaft/article17858...-Oelpreise.html
Karl mags
ZITAT(Seneca @ 2. Jul 2018, 20:15) *
Trotz steigender Ölpreise wächst Russlands Wirtschaft nur gering:
ZITAT
Schon im laufenden Jahr werde das Bruttoinlandsprodukt (BIP) langsamer steigen als bisher angenommen – konkret um 1,9 statt 2,1 Prozent. Deutlich düsterer sind aber die Erwartungen für das kommende Jahr, in dem sich das Wachstum verlangsamt – statt der bisher angenommenen 2,2 Prozent sind nur noch 1,4 Prozent zu schaffen....Was aktuell am meisten ins Auge springt, ist die Tatsache, dass auch der inzwischen wieder angestiegene Ölpreis keinen Schub für die Wirtschaft bringt. Die neue, nach unten korrigierte BIP-Prognose des Wirtschaftsministeriums basiert nämlich auf der Annahme, dass der Ölpreis dieses Jahr im Schnitt 69,30 US-Dollar je Barrel beträgt, während in der vorherigen Aprilprognose noch von einem Ölpreis bei 61,40 Dollar ausgegangen worden war.

https://www.welt.de/wirtschaft/article17858...-Oelpreise.html
Ziemlich flacher Artikel, der keine Hintergründe beleuchtet und in dem das typische Russland-Bashing wieder leicht zum Vorschein kommt.

Nur um es mal anzumerken, der russische Haushalt ist strikt auf ein Ölpreis von 40 $ je Barrel ausgelegt, der momentane Ölpreis liegt bei etwa 75 $. Das überschüssige Geld fließt ausnahmslos in die russischen Rücklagen, die steigen und steigen ins Unermessliche (wird im Artikel nicht erwähnt!). Tatsächlich sind die russischen Reserven jetzt auf dem Stand von etwa Mitte 2014, vor allem in Gold hat man ordentlich investiert, da ist man auf einem Allzeithoch. Das die gigantischen Rücklagen nicht wirklich Sinn machen, darauf hat auch Kudrin letztens hingewiesen und vorgeschlagen den Haushalt auf einen Preis von 45 $ je Barrel anzugleichen und mit den "Mehreinnahmen" Putins "Infrastrukturplan" umzusetzen.

Das russische Renteneintrittsalter musste angehoben werden, das hat nichts mit stärkerem oder schwächerem Wirtschaftswachstum zu tun. Das Renteneintrittsalter lag für Männer bei 60 Jahren und für Frauen bei 55 Jahren (wird im Artikel nicht erwähnt!), man vergleiche mal mit Deutschland. In Wahrheit arbeiteten viele Abeiter auch nach Rentenantritt weiter und die Wirtschaft kann gut ausgebildete Fachkräfte sicher auch offiziell ein paar Jahre länger gebrauchen. Hier hat sich Russland nur dem int. Standard angepasst, vor allem da die Lebenserwartung in den letzen Jahren stark gestiegen ist.
Die 20% Mehrwertsteuer sind international auch eher der Durchschnitt.

Interessanterweise steigt die industrielle Produktion in Russland gehörig, auch der Output in der Landwirtschaft ist gewaltig gestiegen. Das Wirtschaftswachstum ist wirklich dem realen Wirtschaftswachstum Russlands zuzuschreiben und nicht etwa dem gestiegenen Ölpreis. Wieso jedoch Russland die vermehrten Öleinnahmen nicht direkt in Infrastrukturpläne steckt erschließt sich mir nicht!? Vielleicht will man damit so etwas wie Haushaltsdisziplin durchsetzen und Reformen in der Wirtschaft vorantreiben, da wird es meist lax wenn das Geld sprudelt. Der "Masterplan" sind meines Wissens nach int. Rücklagen in Höhe von 500 Mrd. US-$. Aus meiner Sicht eine dumme Entscheidung, denn gute Infrastruktur morgen hilft Gewinne übermorgen zu vermehren.

Mal schauen wie sich die Fußball WM auf die Wirtschaft auswirkt, der Konsum ist jedenfalls stark gestiegen während der WM. Bestenfalls kann man aber gerade die Kosten der WM durch die Mehreinnahmen decken, Was natürlich bleiben wird sind die Investitionen in die Infrastruktur zugunsten der WM.

Über die Qualität deutscher "Qualitätsmedien" im Bereich Wirtschaft sollte man sich ernsthaft Gedanken machen...ich erinnere an den drohenden Staatsbankrott Russlands noch letztens .... facepalmfji3.gif
ZITAT(schießmuskel @ 13. Jan 2016, 23:47) *
http://m.spiegel.de/wirtschaft/a-1071872.html

Russland droht der Staatsbankrott, Sanktionen, Isolation und ein drastischer Preisverfall von Öl treffen das Land schwer dessen Wirtschaft fast ausschließlich vom Öl und Gas Export lebt.
Thomy
ZITAT
...ich erinnere an den drohenden Staatsbankrott Russlands noch letztens ....


"Letztens"... Anfang 2016, also vor mehr als 2 1/2 Jahren, nachdem Russlands Wirtschaftsleistung um 2,5% gesunken ist und die "unermesslichen" Staatsreserven innerhalb von 2 Jahren um 30% geschrumpft sind. In dem Rahmen ist der Artikel entstanden...hilft vielleicht etwas fürs Verständnis.
Schwabo Elite
ZITAT(Karl mags @ 2. Jul 2018, 22:10) *
Hier hat sich Russland nur dem int. Standard angepasst, vor allem da die Lebenserwartung in den letzen Jahren stark gestiegen ist.
Oh ja, die russische Lebenserwartung ist etwas, womit man dringend hausieren gehen sollte. Sie hat ja nun seit ein paar Jahren auch endlich die Spitze der Sowjetzeit überboten und die 70-Jahr-Marke geknackt. Damit ist man dann nur zehn Jahre hinter Deutschland, neun hinter dem EU-Schnitt und etwa fünf Jahre hinter den Armenhäusern Europas.
Volkswirtschaftlich ist es natürlich sinnvoll das Rentenalter anzupassen, es wird ja auch hier so kommen. Aber wenn man gleichzeitig die Staatseinnahmen bunkert und weder die Infrastruktur durchfinanziert noch die Renten signifikant erhöht, macht man sich halt keine Freunde im eigenen Land. Auch wenn die Mannschaft noch so gut spielt beim Sommermärchen.

ZITAT
Mal schauen wie sich die Fußball WM auf die Wirtschaft auswirkt, der Konsum ist jedenfalls stark gestiegen während der WM. Bestenfalls kann man aber gerade die Kosten der WM durch die Mehreinnahmen decken, Was natürlich bleiben wird sind die Investitionen in die Infrastruktur zugunsten der WM.

Gar nicht. Sportveranstaltung sind für die öffentlichen Kassen seit Jahrtausenden immer ein finanzielles Draufzahlen und sie spülen nur bei den oberen Prozent der Wirtschaft Geld rein. Da sind die Steuereinnahmen naturgemäß gering und in Russland besonders.

Crazy Butcher
Ich habe mir mal erlaubt dich in abgewandelter Form zu zitieren:
ZITAT(Schwabo Elite @ 1. Jun 2018, 16:57) *
Also, mehr über das ÜberLängerleben freuen und weniger anti-ukrainischerussische Stimmungsmache multiplizieren. smile.gif

Slavomir
ZITAT(Schwabo Elite @ 3. Jul 2018, 09:11) *
Sie hat ja nun seit ein paar Jahren auch endlich die Spitze der Sowjetzeit überboten und die 70-Jahr-Marke geknackt. Damit ist man dann nur zehn Jahre hinter Deutschland, neun hinter dem EU-Schnitt und etwa fünf Jahre hinter den Armenhäusern Europas.

Das wirklich schlimme ist, dass die durchschnittliche Lebenserwartung bei den russischen Männern nur zwei Jahre über dem geplanten Rentenalter ist.
Cuga
Das Schlimme ist, dass Mieten (ja, ich weiß, sehr hoher Anteil an eigenen Wohnungen, insbesondere bei älteren Menschen) und Lebensmittelpreise nur knapp unter unserem Niveau liegen und Renten von 100 bis 300 Euro üblich sind.
Karl mags
ZITAT(Cuga @ 3. Jul 2018, 12:52) *
Das Schlimme ist, dass Mieten (ja, ich weiß, sehr hoher Anteil an eigenen Wohnungen, insbesondere bei älteren Menschen) und Lebensmittelpreise nur knapp unter unserem Niveau liegen und Renten von 100 bis 300 Euro üblich sind.

Die Lebenshaltungskosten unterscheiden sich in Russland gravierend von Region zu Region (Stadt zu Stadt) das kann man nicht verallgemeinern. Moskau ist einer der teuersten Städte der Welt, das ist kein Geheimnis, es ist immerhin der größte Ballungsraum Europas, da ist das Leben ein wenig teurer als auf einem Dorf. Das ist kein spezifisch russisches Problem, sondern auch im Westen bekannt. Ich glaube nicht dass ein typisch britischer Rentner sich eine Mietswohnung in der Londoner City einfach so leisten kann, wenn ich bedenke wie hoch die Mieten da teilweise für die schäbigsten Wohnungen sind.

Altersarmut ist leider ein globales Problem, was auch bei uns leider mehr und mehr Gewicht bekommt. Vergleicht man Russland und Deutschland, so ist die Tendenz ja gegenläufig, bei uns steigt die Altersarmut, dort ist sie im Lauf der Jahre gesunken, ist aber insgesamt in Russland leider wirklich auf einem hohen Niveau. Altersarmut wird in Russland jedoch noch lange ein Thema sein.

ZITAT(Slavomir @ 3. Jul 2018, 12:45) *
ZITAT(Schwabo Elite @ 3. Jul 2018, 09:11) *
Sie hat ja nun seit ein paar Jahren auch endlich die Spitze der Sowjetzeit überboten und die 70-Jahr-Marke geknackt. Damit ist man dann nur zehn Jahre hinter Deutschland, neun hinter dem EU-Schnitt und etwa fünf Jahre hinter den Armenhäusern Europas.

Das wirklich schlimme ist, dass die durchschnittliche Lebenserwartung bei den russischen Männern nur zwei Jahre über dem geplanten Rentenalter ist.

Die Lebenserwartung in der Region Moskau liegt bei 77 Jahren. Allgemein ist sie in den entwickelten Regionen um einiges höher als in den unterentwickelten Regionen des Fernen Ostens, da gibt es Unterschiede von teilweise 13 Jahren. Gravierend ist auch der Unterschied zwischen Männern und Frauen. Als russische Frau in Moskau lebend kann man sehr sehr lange seine Rente genießen wink.gif

Ich wüsste nicht wo in diesem Bereich der russischen Regierung auch nur ein Fünkchen anzulasten wäre! Erwartet man jetzt einen Anstieg der Lebenserwartung nach der glorreichen Jelzin-Ära um 30 Jahre innerhalb kürzester Zeit?
Karl mags
ZITAT(Schwabo Elite @ 3. Jul 2018, 09:11) *
ZITAT(Karl mags @ 2. Jul 2018, 22:10) *
Hier hat sich Russland nur dem int. Standard angepasst, vor allem da die Lebenserwartung in den letzen Jahren stark gestiegen ist.
Oh ja, die russische Lebenserwartung ist etwas, womit man dringend hausieren gehen sollte. Sie hat ja nun seit ein paar Jahren auch endlich die Spitze der Sowjetzeit überboten und die 70-Jahr-Marke geknackt. Damit ist man dann nur zehn Jahre hinter Deutschland, neun hinter dem EU-Schnitt und etwa fünf Jahre hinter den Armenhäusern Europas.
Volkswirtschaftlich ist es natürlich sinnvoll das Rentenalter anzupassen, es wird ja auch hier so kommen. Aber wenn man gleichzeitig die Staatseinnahmen bunkert und weder die Infrastruktur durchfinanziert noch die Renten signifikant erhöht, macht man sich halt keine Freunde im eigenen Land. Auch wenn die Mannschaft noch so gut spielt beim Sommermärchen.

ZITAT
Mal schauen wie sich die Fußball WM auf die Wirtschaft auswirkt, der Konsum ist jedenfalls stark gestiegen während der WM. Bestenfalls kann man aber gerade die Kosten der WM durch die Mehreinnahmen decken, Was natürlich bleiben wird sind die Investitionen in die Infrastruktur zugunsten der WM.

Gar nicht. Sportveranstaltung sind für die öffentlichen Kassen seit Jahrtausenden immer ein finanzielles Draufzahlen und sie spülen nur bei den oberen Prozent der Wirtschaft Geld rein. Da sind die Steuereinnahmen naturgemäß gering und in Russland besonders.

Da bin ich bei dir! Es macht aus meiner Sicht keinen Sinn die Staatseinnahmen zu bunkern tock.gif außer einem gewissen Puffer in schlechten Zeiten sehe ich keinen Sinn dahinter und auch dann ist nicht sicher, ob Russland dann im "worst case" wirklich Zugriff auf die Reserven hat, oder wie viel die dann Wert sind (Gold).

In Russland herrscht im Moment ein wirklich komischer Mix aus "Planwirtschaft" also große staatsgelenkte Betriebe und suspekten neoliberalen Ansätzen. Russland hat seinen wirtschaftlichen Weg noch nicht gefunden und bis es den findet wird noch viel Zeit vergehen. Auch finde ich den deutschen Gedanken einer reinen Exportfixierung ziemlich dämlich, denn man muss keine Autos oder Erdöl etc. exportieren, um eine stabile Wirtschaft zu haben. Eine ausgeglichene Handelsbilanz, ein starker Binnenmarkt, gute Infrastruktur und hohe Lebensbedingungen sind die Basis einer starken und stabilen Wirtschaft.

Schauen wir mal wohin der Weg führt, ich bin verhalten pessimistisch, dabei wäre echt viel möglich.
rekrats
ZITAT(Karl mags @ 3. Jul 2018, 15:55) *
Da bin ich bei dir! Es macht aus meiner Sicht keinen Sinn die Staatseinnahmen zu bunkern tock.gif außer einem gewissen Puffer in schlechten Zeiten sehe ich keinen Sinn dahinter und auch dann ist nicht sicher, ob Russland dann im "worst case" wirklich Zugriff auf die Reserven hat, oder wie viel die dann Wert sind (Gold).


"Staatseinnahmen" werden in Russland in diversen Reservefonds des Staats gebunkert. Dies sind nicht die Währungsreserven der Zentralbank welche staatlich unabhängig ist. Diese hat aktuell hoch Liquide Assets im Wert von 456,3 Milliarden USD im Bestand. Die Assets sind überwiegend Gold, SZRs, hochliquide Staatsanleihen und etwas Cash und die Gruppe der Assets welche als Währungsreserven gelten ist durch den IMF vorgegeben. Jedes dieser Assets kann man problemlos in kürzester Zeit in eine Währung seiner Wahl konvertieren. Dies gilt auch insbesondere, auch wenn es so mancher nicht glauben will, für Gold. Die aktuelle Aufteilung sind ca. 80 Milliarden in Gold, 7 in SZRs, 3 in Cash und 366 in Staatsanleihen.

Dem stehen aktuell knapp 360 Milliarden USD an Auslandsverschuldung (Staat + Privat) in Fremdwährung gegenüber. Diese wurde seit dem Höchststand im März 2014 von knapp 520 Milliarden auf die vorherigen 360 Milliarden reduziert. Hier haben auch die Sanktionen gegen russische Unternehmen enorm geholfen da so defakto Staatsnahmen, jedoch eigenständigen, Unternehmen die Verschuldung in Fremdwährungen verwehrt wurde. Damit hat die russische Zentralbank bei den angestrebten Reserven von ca. 500 Milliarden eine nicht unerhebliche zusätzliche Reserve an Fremdwährung.

Der Reserve Fund des Staats wiederum speist sich aus den Einnahmen des Staates und steht diesem auch zur Verfügung. Aktuell ist dieser nahezu leer und wird gegebenenfalls durch den hohen Ölpreis wieder aufgefüllt. Der NWF, also der Nationale Wohlfahrsfonds wurde in der Krise kaum angegriffen und steht nach wie vor bei Assets im Wert von ca. 65 Milliarden USD. Auch diese Summe hat der Staat, wenn er möchte, zur freien Verfügung.
EK 89/2
ZITAT(Cuga @ 3. Jul 2018, 12:52) *
Das Schlimme ist, dass Mieten (ja, ich weiß, sehr hoher Anteil an eigenen Wohnungen, insbesondere bei älteren Menschen) und Lebensmittelpreise nur knapp unter unserem Niveau liegen und Renten von 100 bis 300 Euro üblich sind.


Ich weiß nicht woher Du das mit den Lebensmittelpreisen hast. Zum Thema Mieten kann ich nix sagen. Ich kenne keine russische Familie, die zur Miete wohnt.
Wie Karl mags schon geschrieben ist Moskau eine ganz andere Baustelle. Die Russen sagen nicht umsonst "Moskau ist nicht Russland und Russland ist nicht Moskau".
Allerdings habe ich letztes Jahr bei McD. in Moskau an der Kremlmauer für einen BigMac, nen McChicken, große Pommes und eine große Cola umgerechtnet 5€ bezahlt.
Es sollte mich doch sehr wundern, wenn die Preise in einem Jahr derart explodiert sein sollten
Selbst der Burger King auf dem Flughafen Sheremetjewo ist im Vergleich zu uns viel billiger. Sicher werden die alle zur WM einen gewissen Aufschlag draufrechnen.
Auch sollte man nicht als Tourist erwarten die gleichen Preise zu bekommen, wie Russen. Ein schönes Beispiel sind die Apothekenpreise der Taxifahrer an den Moskauer Flughäfen.

Für den Raum Uljanovsk kenne ich die Lebensmittelpreise ein wenig. Dort kosten die Grundnahrungsmittel im Vergleich zu Deutschland ca ein Drittel. Wenn Du natürlich Danone, Milka oder Nutella willst, dann musst Du recht tief in die Tasche greifen. Witzigerweise machen das viele Russen, sobald sie sich das leisten können. Auch Rindfleich und Schweinefleisch ist verhältnismäßig teuer. Dafür ist das Gemüse und Obst, jedenfalls aus russischer Produktion wieder sehr günstig.
Natürlich sollte man dabei nicht vergessen, dass der Durchschnittslohn in Russland immer noch bei ca 200-300€ liegt. Von den Metropolen und einigen spezial Fällen wie im hohen Norden mal abgesehen.

Die recht niedrige Lebenserwartung russischer Männer liegt wohl hauptsächlich an deren etwas ungesunder Lebensweise. Nicht von ungefähr werden in russischen Supermärkten Sonnabends nur noch Bier und Wein verkauft. Aber daran haben sich schon die KPdSU und später Gorbatschow die Zähne ausgebissen.
rekrats
ZITAT(EK 89/2 @ 3. Jul 2018, 19:44) *
Natürlich sollte man dabei nicht vergessen, dass der Durchschnittslohn in Russland immer noch bei ca 200-300€ liegt. Von den Metropolen und einigen spezial Fällen wie im hohen Norden mal abgesehen.


Der durchschnittliche Lohn in Russland liegt inzwischen wieder bei etwas über 600€ pro Monat. In Metropolen sind die Einkommen natürlich dementsprechend höher. Die Werte sind natürlich noch immer relativ niedrig, liegen aber doch weit über 200-300€.
Cuga
Ich kenne niemanden der in Moskau oder Sankt Petersburg wohnt, entsprechend kann ich zu diesen Orten nichts sagen. Wie du schon sagtest, sind das andere Planeten mit ihren eigenen Regeln.

Viele Menschen leben noch in Eigenheimen, dies rührt hauptsächlich daher, dass diese während der Auflösung der UdSSR in das Eigentum der gegenwärtigen Bewohner übergegangen sind. In wirtschaftlich erfolgreichen Regionen ziehen die Wohnungspreise erheblich an und sind nah an mittleren deutschen Preisen (West-Nds). Meine Schwiegermutter war schlau genug so viele Wohnungen wie möglich zu kaufen , als diese noch günstig waren (vor ca 10 Jahren, ...), und hat damit ein vielfaches ihrer Rente zur Verfügung. Andere Teile der Familie könnten ohne den Anbau von Obst und Gemüse, sowie Tierhaltung kaum Überleben, von dem was ihnen vom Staat gezahlt wird.
Lebensmittel und Wohnungspreise variieren tatsächlich stark von Region zu Region. Dies tun aber auch die Löhne. Dort wo 40 m²
Wohnungen für 10.000 € zu haben sind, liegen die Löhne nur bei 200 bis 300 € monatlich. Insbesondere für junge Menschen mit Hochschulabschluss oder Geringqualifizierte. Der Mindestlohn liegt bei etwas mehr als 100€.
100.000 Rubel monatlich während der ersten 5 Jahre als Ingenieur sind schon über dem Durchschnitt und nur in größeren Städten möglich. Dort sind wie gesagt aber auch die Preise nah an deutschen Preisen. Kazan als Beispiel ist teuer, Lebensmittel kosten nicht weniger als 2/3 deutscher Discounterpreise, Wohnraum ist teuer, wenn man diesen nicht geerbt hat.
Verbindet man dies mit der deutlich früheren Familiengründung, meist kurz nach Ende des Studiums mit knapp 24, dann liegt das discretionary income sehr niedrig.
Ich habe meine Informationen hauptsächlich aus der Familie und von Freunden aus dem Studium und Studentenwohnheim mit hohem Russenanteil. Russland ist ein wirklich schönes Land, wenn man den ganzen politischen Apparat ausblendet, sobald man aber auf irgendwelche Hilfe angewiesen ist, ob nun Alters- oder Invalidenrente, oder von seinem Gehalt vor 30 ohne sehr viel Vitamin B leben möchte, ist es verdammt hart. Vom Bildungssektor oder Ärzten während ihrer Assistenzzeit und den Hungerlöhnen die dort gezahlt werden, sollten wir erst gar nicht anfangen.
Karl mags
ZITAT(Cuga @ 4. Jul 2018, 10:41) *
Ich kenne niemanden der in Moskau oder Sankt Petersburg wohnt, entsprechend kann ich zu diesen Orten nichts sagen. Wie du schon sagtest, sind das andere Planeten mit ihren eigenen Regeln.

Viele Menschen leben noch in Eigenheimen, dies rührt hauptsächlich daher, dass diese während der Auflösung der UdSSR in das Eigentum der gegenwärtigen Bewohner übergegangen sind. In wirtschaftlich erfolgreichen Regionen ziehen die Wohnungspreise erheblich an und sind nah an mittleren deutschen Preisen (West-Nds). Meine Schwiegermutter war schlau genug so viele Wohnungen wie möglich zu kaufen , als diese noch günstig waren (vor ca 10 Jahren, ...), und hat damit ein vielfaches ihrer Rente zur Verfügung. Andere Teile der Familie könnten ohne den Anbau von Obst und Gemüse, sowie Tierhaltung kaum Überleben, von dem was ihnen vom Staat gezahlt wird.
Lebensmittel und Wohnungspreise variieren tatsächlich stark von Region zu Region. Dies tun aber auch die Löhne. Dort wo 40 m²
Wohnungen für 10.000 € zu haben sind, liegen die Löhne nur bei 200 bis 300 € monatlich. Insbesondere für junge Menschen mit Hochschulabschluss oder Geringqualifizierte. Der Mindestlohn liegt bei etwas mehr als 100€.
100.000 Rubel monatlich während der ersten 5 Jahre als Ingenieur sind schon über dem Durchschnitt und nur in größeren Städten möglich. Dort sind wie gesagt aber auch die Preise nah an deutschen Preisen. Kazan als Beispiel ist teuer, Lebensmittel kosten nicht weniger als 2/3 deutscher Discounterpreise, Wohnraum ist teuer, wenn man diesen nicht geerbt hat.
Verbindet man dies mit der deutlich früheren Familiengründung, meist kurz nach Ende des Studiums mit knapp 24, dann liegt das discretionary income sehr niedrig.
Ich habe meine Informationen hauptsächlich aus der Familie und von Freunden aus dem Studium und Studentenwohnheim mit hohem Russenanteil. Russland ist ein wirklich schönes Land, wenn man den ganzen politischen Apparat ausblendet, sobald man aber auf irgendwelche Hilfe angewiesen ist, ob nun Alters- oder Invalidenrente, oder von seinem Gehalt vor 30 ohne sehr viel Vitamin B leben möchte, ist es verdammt hart. Vom Bildungssektor oder Ärzten während ihrer Assistenzzeit und den Hungerlöhnen die dort gezahlt werden, sollten wir erst gar nicht anfangen.

Da hast du natürlich vollkommen recht! Das ist ein Problem in ganz Osteuropa, mal abgesehen von Polen, Slowenien und Tschechien, dass die Löhne in der Regel sehr schlecht sind und Alte so wie junge Menschen ein Problem haben über die Runden zu kommen. Aber man muss auch anmerken, das es nicht die Lebenssituation aller Russen wiederspiegelt. Liegt auf jeden Fall noch sehr viel im Argen.
Karl mags
ZITAT(EK 89/2 @ 3. Jul 2018, 19:44) *
Für den Raum Uljanovsk kenne ich die Lebensmittelpreise ein wenig. Dort kosten die Grundnahrungsmittel im Vergleich zu Deutschland ca ein Drittel. Wenn Du natürlich Danone, Milka oder Nutella willst, dann musst Du recht tief in die Tasche greifen. Witzigerweise machen das viele Russen, sobald sie sich das leisten können. Auch Rindfleich und Schweinefleisch ist verhältnismäßig teuer. Dafür ist das Gemüse und Obst, jedenfalls aus russischer Produktion wieder sehr günstig.

Werde ich nie verstehen, wie Menschen in den Supermarkt gehen und höhere Preise für schlechtere Lebensmittel ausgeben, anstatt auf den Markt zu gehen und von der netten Babuschka von nebenan qualitativ hochwertige Lebensmittel zu kaufen. tock.gif Ok, im Zentrum einer Großstadt wird es mit dem günstigen Markt etwas schwerer...aber die Qualität ist dort eindeutig besser!

ZITAT(EK 89/2 @ 3. Jul 2018, 19:44) *
Die recht niedrige Lebenserwartung russischer Männer liegt wohl hauptsächlich an deren etwas ungesunder Lebensweise. Nicht von ungefähr werden in russischen Supermärkten Sonnabends nur noch Bier und Wein verkauft. Aber daran haben sich schon die KPdSU und später Gorbatschow die Zähne ausgebissen.

Extremer Alkoholkonsum ist vor allem auch ein Problem der indigenen Bevölkerung in Sibirien und Fernen Osten. Das läuft dort extrem aus dem Ruder! Vergleichbares ist von der indigenen Bevölkerung Nordamerikas bekannt, wo einige Indianerstämme und Eskimos sich kollektiv mit Alkohol und Drogen wegballern und sich damit die eigene Zukunft verbauen. So etwas geht nur über Aufklärung, Verbote bringen da gar nichts, besonders in Nordamerika gibt es sehr viele positive Beispiele wie die Problematik eingedämmt werden konnte.
SailorGN
Die Macht der Marken hat in Osteuropa seit der Wende immer gegriffen, schon in Ostdeutschland hat die Verfügbarkeit internationaler Marken die lokalen Anbieter in Nischen gedrängt. Auch dort gilt: Du bist, was du isst... und Marken sind nun mal Ausdruck eines Lebensstils. Genauso wie "reiche" Chinesen derzeit absolut auf Rotwein abfahren, es ist ein Symbol von Wohlstand. Das Ernährungsbewusstsein kommt erst im nächsten Schritt oder der nächsten Generation, wenn der Wohlstand sich verfestigt hat. Dagegen kann man dann auch fragen, inwiefern die Qualitäten besser oder schlechter sind... in Mitteleuropa sind Erzeugermärkte idR den gleichen Regeln und Kontrollen unterworfen wie industrielle Hersteller, aber in anderen Ländern, auch Richtung Osten, sehen die Marktangebote mitunter nicht sehr apetitlich aus. Da ist steril abgepackt mindestens in der Wahrnehmung die bessere Alternative.

Alkoholkonsum ist in Russland seit der SU-Zeit ein gesamtgesellschaftliches Problem. Indigene Gruppen trifft es dort aus den gleichen Gründen wie "Russen". Nicht umsonst gab es flächendeckende Kampagnen gegen Alkohol, erstaunlicherweise aber auch Erleichterungen, bspw. Reduzierung des Minimalpreises während der Wirtschaftskrise 2008.
Karl mags
ZITAT(SailorGN @ 4. Jul 2018, 13:04) *
Die Macht der Marken hat in Osteuropa seit der Wende immer gegriffen, schon in Ostdeutschland hat die Verfügbarkeit internationaler Marken die lokalen Anbieter in Nischen gedrängt. Auch dort gilt: Du bist, was du isst... und Marken sind nun mal Ausdruck eines Lebensstils. Genauso wie "reiche" Chinesen derzeit absolut auf Rotwein abfahren, es ist ein Symbol von Wohlstand. Das Ernährungsbewusstsein kommt erst im nächsten Schritt oder der nächsten Generation, wenn der Wohlstand sich verfestigt hat. Dagegen kann man dann auch fragen, inwiefern die Qualitäten besser oder schlechter sind... in Mitteleuropa sind Erzeugermärkte idR den gleichen Regeln und Kontrollen unterworfen wie industrielle Hersteller, aber in anderen Ländern, auch Richtung Osten, sehen die Marktangebote mitunter nicht sehr apetitlich aus. Da ist steril abgepackt mindestens in der Wahrnehmung die bessere Alternative.

Alkoholkonsum ist in Russland seit der SU-Zeit ein gesamtgesellschaftliches Problem. Indigene Gruppen trifft es dort aus den gleichen Gründen wie "Russen". Nicht umsonst gab es flächendeckende Kampagnen gegen Alkohol, erstaunlicherweise aber auch Erleichterungen, bspw. Reduzierung des Minimalpreises während der Wirtschaftskrise 2008.

Rotwein? Echt? Wusste, dass Chinesen bei uns immer die Drogeriemärkte leerkaufen. biggrin.gif

Naja, mit dem qualitativ besser meinte ich eher den Geschmack und nicht die Fragen der Sterilität biggrin.gif Es gibt geschmacklich schon einen Unterschied ob Obst und Gemüse direkt an der Pflanze noch reifen konnte, oder grün geerntet wurde und dann tausende Kilometer zum Konsumenten "verschifft". Ich finde es immer wieder lustig wie Osteuropäer und Südeuropäer sich über die unterirdische geschmackliche Qualität von Obst und Gemüse in deutschen Supermärkten aufregen...zu Recht! Was Sterilität und Sauberkeit angeht hast du natürlich vollkommen recht, die wirst du bei Supermarktprodukten finden und nicht beim Hinterhofmetzger!
Das mit dem Lifestyle, da ist auf jeden Fall etwas dran, vor allem auch mit dem schnelleren Lebensstil und Fertigprodukten, die ja wirklich eine gewaltige Zeitersparnis mit sich bringen...ich ertappe mich ja selber zu oft dabei wie ich mich mit Fertigprodukten zustopfen, muss mir wohl das "WHQ Kochstudio" mehr zu Herzen nehmen. biggrin.gif
Naja, auf jeden Fall kann man auf den Märkten in Osteuropa viel Geld im Vergleich zu Supermärkten sparen.

Dass die UdSSR schon ein gewaltiges Problem mit Alkohol hatte ist bekannt und von Russland in der Nachwendezeit brauchen wir gar nicht erst anfangen. Aber bei den indigenen Völker in Russlands Osten ist der Alkoholkonsum schon sehr drastisch, sogar im Vergleich zu Restrussland und das will was heißen. Ähnlich die Situation in den USA und Kanada, dort haben die indigenen Völker die der "traditionellen" Lebensweise nachgehen massive Alkoholprobeme.
Was mir noch im Kopf hängengeblieben ist....Indianerstamm verklagt Brauerei - spon 2012. In Russland ist das noch viel viel schlimmer! Exzess der extremen Art - FAZ
ZITAT
Exzess der extremen Art - FAZ
Während im landesweiten Durchschnitt 60 von 100.000 Menschen unter schwerwiegenden Alkoholerkrankungen litten, seien es im fernöstlichen Bezirk mit 120 doppelt so viele. Im Kreis Tschukotka, dem nordöstlichsten Zipfel Russlands, seien es sogar 330 Fälle pro 100.000 Einwohner.
Kameratt
ZITAT(Karl mags @ 2. Jul 2018, 22:10) *
Über die Qualität deutscher "Qualitätsmedien" im Bereich Wirtschaft sollte man sich ernsthaft Gedanken machen...ich erinnere an den drohenden Staatsbankrott Russlands noch letztens .... facepalmfji3.gif


Oder auch die verzockten 15 Milliarden und die 1200-Tonnen-Gold-Falle, von denen fabuliert wurde, als der Goldpreis im Juli 2015 kurzfristig um 10% auf 1100 USD einbrach. Drei Jahre später liegen sowohl die Bestände mit 1900 Tonnen als auch der Preis plötzlich auf einem höheren Niveau. Auf den Gedanken, dass man damit einer langfristigen Anlagestrategie der Diversifizierung von Reserven folgte und fiskalisch gar nicht darauf angewiesen war, seine Goldreserven aufgrund von Volatilitäten aufzulösen, ist man damals nicht gekommen.

https://www.welt.de/wirtschaft/article14442...Gold-Falle.html

http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehm...-a-1045352.html
Seneca
Die Bürgermeister"wahl" in Moskau findet Anfang September statt. Doch liberale Kandidaten werden erst gar nicht zugelassen sondern vorher "herausgefiltert":
ZITAT
Denn um offiziell als Kandidat zugelassen zu werden, brauchen Bewerber nicht nur die Unterstützung von Wählern, sondern auch von Beamten. "Munizipaler Filter" heißt das Instrument...In Moskau sieht dieser Folgendes vor: Mindestens 110 Unterschriften von Abgeordneten aus 110 verschiedenen Stadtteilen braucht ein Kandidat für die Zulassung als Kandidat bei der Moskauer Bürgermeisterwahl. Über diese Ressourcen verfügt allein die Kremlpartei Einiges Russland. Daher war bereits im Vorfeld klar, dass ohne Zustimmung von Einiges Russland kein Gegner des amtierenden Bürgermeisters Sobjanins würde antreten können.

https://derstandard.at/2000082829351/Moskau...rgermeisterwahl
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