ZITAT(Seneca @ 2. Jul 2018, 20:15)
Trotz steigender Ölpreise wächst Russlands Wirtschaft nur gering:
ZITAT
Schon im laufenden Jahr werde das Bruttoinlandsprodukt (BIP) langsamer steigen als bisher angenommen – konkret um 1,9 statt 2,1 Prozent. Deutlich düsterer sind aber die Erwartungen für das kommende Jahr, in dem sich das Wachstum verlangsamt – statt der bisher angenommenen 2,2 Prozent sind nur noch 1,4 Prozent zu schaffen....Was aktuell am meisten ins Auge springt, ist die Tatsache, dass auch der inzwischen wieder angestiegene Ölpreis keinen Schub für die Wirtschaft bringt. Die neue, nach unten korrigierte BIP-Prognose des Wirtschaftsministeriums basiert nämlich auf der Annahme, dass der Ölpreis dieses Jahr im Schnitt 69,30 US-Dollar je Barrel beträgt, während in der vorherigen Aprilprognose noch von einem Ölpreis bei 61,40 Dollar ausgegangen worden war.
https://www.welt.de/wirtschaft/article17858...-Oelpreise.htmlZiemlich flacher Artikel, der keine Hintergründe beleuchtet und in dem das typische Russland-Bashing wieder leicht zum Vorschein kommt.
Nur um es mal anzumerken, der russische Haushalt ist strikt auf ein Ölpreis von 40 $ je Barrel ausgelegt, der momentane Ölpreis liegt bei etwa 75 $. Das überschüssige Geld fließt ausnahmslos in die russischen Rücklagen, die steigen und steigen ins Unermessliche (wird im Artikel nicht erwähnt!). Tatsächlich sind die russischen Reserven jetzt auf dem Stand von etwa Mitte 2014, vor allem in Gold hat man ordentlich investiert, da ist man auf einem Allzeithoch. Das die gigantischen Rücklagen nicht wirklich Sinn machen, darauf hat auch Kudrin letztens hingewiesen und vorgeschlagen den Haushalt auf einen Preis von 45 $ je Barrel anzugleichen und mit den "Mehreinnahmen" Putins "Infrastrukturplan" umzusetzen.
Das russische Renteneintrittsalter musste angehoben werden, das hat nichts mit stärkerem oder schwächerem Wirtschaftswachstum zu tun. Das Renteneintrittsalter lag für Männer bei 60 Jahren und für Frauen bei 55 Jahren (wird im Artikel nicht erwähnt!), man vergleiche mal mit Deutschland. In Wahrheit arbeiteten viele Abeiter auch nach Rentenantritt weiter und die Wirtschaft kann gut ausgebildete Fachkräfte sicher auch offiziell ein paar Jahre länger gebrauchen. Hier hat sich Russland nur dem int. Standard angepasst, vor allem da die Lebenserwartung in den letzen Jahren stark gestiegen ist.
Die 20% Mehrwertsteuer sind international auch eher der Durchschnitt.
Interessanterweise steigt die industrielle Produktion in Russland gehörig, auch der Output in der Landwirtschaft ist gewaltig gestiegen. Das Wirtschaftswachstum ist wirklich dem realen Wirtschaftswachstum Russlands zuzuschreiben und nicht etwa dem gestiegenen Ölpreis. Wieso jedoch Russland die vermehrten Öleinnahmen nicht direkt in Infrastrukturpläne steckt erschließt sich mir nicht!? Vielleicht will man damit so etwas wie Haushaltsdisziplin durchsetzen und Reformen in der Wirtschaft vorantreiben, da wird es meist lax wenn das Geld sprudelt. Der "Masterplan" sind meines Wissens nach int. Rücklagen in Höhe von 500 Mrd. US-$. Aus meiner Sicht eine dumme Entscheidung, denn gute Infrastruktur morgen hilft Gewinne übermorgen zu vermehren.
Mal schauen wie sich die Fußball WM auf die Wirtschaft auswirkt, der Konsum ist jedenfalls stark gestiegen während der WM. Bestenfalls kann man aber gerade die Kosten der WM durch die Mehreinnahmen decken, Was natürlich bleiben wird sind die Investitionen in die Infrastruktur zugunsten der WM.
Über die Qualität deutscher "Qualitätsmedien" im Bereich Wirtschaft sollte man sich ernsthaft Gedanken machen...ich erinnere an den drohenden Staatsbankrott Russlands noch letztens ....
ZITAT(schießmuskel @ 13. Jan 2016, 23:47)
http://m.spiegel.de/wirtschaft/a-1071872.htmlRussland droht der Staatsbankrott, Sanktionen, Isolation und ein drastischer Preisverfall von Öl treffen das Land schwer dessen Wirtschaft fast ausschließlich vom Öl und Gas Export lebt.