Ich poste hier für meinen Sohn. Er wird nächstes Jahr seine Lehre beenden und will auf alle Fälle zur Bundeswehr, derzeit diese 23 Monate.
Die Webseiten dazu haben wir uns schon angesehen. Auch einen Anruf bei dem für uns zuständigen Karriereberatungsbüro in Leipzig haben wir hinter uns.
Dazu muß ich sagen, wir haben die Herrschaften dort wohl bei irgend etwas wichtigen gestört. Außer dem Hinweis, dass alle er seine Fragen bei der Musterung ansprechen kann, kam von dort gar nix.

Um was geht es ihm. Er möchte auf alle Fälle seinen Dienst als "richtiger Soldat" ableisten und sich nicht in einer Schreibstube den Hintern breitsitzen und Bleistift zählen.
Nach meiner Kenntniss bleibt für ihn ja da nur Jäger, Grenni oder Fallschirmjäger, wobei er sagt, er wäre nicht so verrückt, aus einem Flugzeug zu springen.

Wir wüssten halt gerne was hätte er für Möglichkeiten und wie sind eure Erfahrungen mit dem freiwilligen Wehrdienst. Sprich ist das verschenkte Zeit und er sollte gleich über eine längere Dienstzeit nachdenken.

In der Aufklärungstruppe hätte er ebenfalls Abwechslung, ohne dabei stumpf im Wald zu hocken. Die Einschränkung auf Jäger und Grenni würde ich so gar nicht machen. Und selbst dort kann es ihn ins Gezi verschlagen. Gewissermaßen wichtig wäre vll. auch die Entfernung zum Heimatort: will er eher in der Nähe bleiben oder die Nabelschnur durchtrennen und ans andere Ende der Republik?
Ansonsten dürfte MiC sich hier bald melden ... er ist ja im Bereich Nachwuchsgewinnung tätig und würde per PM/Telefon sicherlich mehr Auskünfte geben als der gute Herr bei der Karriereberatungsstelle.

Siehe auch hier.

Wenns ihn zur Inf zieht kann man auch über LWSicherung oder das Seebatallion nachdenken. Bei letzterem gibts bei 23 Monaten sogar Chance auf Seeeinsatz...

Zum Thema Schreibtischdienst... das ist natürlich schwer zu beeinflussen, liegt auch an den direkten Vorgesetzten. Muss ja auch nicht immer eine Herabsetzuung sein, ich kenne Spieße/KpChefs, die die Leute für die wichtigen Schreibtischposten handverlesen haben. Die "Pfeifen" landeten eher im S4-Bereich in der Wäschekammer Was macht der Herr Sohnemann denn für eine Lehre? Das kann auch "wichtig" sein...

Wenn er fünf-Meter-geradeaus schreiben kann und der Spieß grad ein GeZi-Murkel sucht, kann es überall auf einen Bürodienstposten hinauslaufen. Als W23 gibt es da glaub ich so nicht die Garantie. Bei Zeitsoldaten siehts dann anders aus.

Tatsächlich ist neben den Herren mit den Grünen Litzen ja auch ggfs. die Aufklärung, Panzer oder auch Pioniere interessant. "Aktion" bedeutet ja nicht nur als Schlammstapfer durch den Wald zu zuckeln und so zu tun, als hätte man mit seinem Schießgewehr nennenswerten Einfluss auf den Kampfverlauf...

@SailorGN

nix gegen BA-Bullen, dazu hat man mich seinerzeit auch verdonnert

Ich denke ja auch, wenn er sich in der Armee richtig verwirklichen will, kommt er wohl um 10 Jahre oder so nicht herum.
Sehe ich zwar mit gemischten Gefühlen, weil ich ihn bereits als Nachfolger in der Firma verplant habe, aber das sind meine Pläne und nicht seine.
Ich denke von den Körperlichen Vorausetzungen werden die ihn mit Kusshand nehmen. Bis wir umgezogen sind war er begeisterter Judoka und nun geht er seit 2 Jahren mit mir in die Muckibude.
Er ist schon körperlich belastbar und will seine Grenzen austesten. Deshalb will er ja auch unbegingt zur "Kämpfenden Truppe".
Da ist zwar sicher auch eine Spur Lagerfeuerromantik dabei, aber zur Armee gehen wollte er schon immer.

edit:

Wer nimmt überhaupt W23 (so heisst das ja wohl), das ist im Internet nicht so recht rauszufinden. Da steht zwar ein Haufen über Geld und Fortbildung usw, aber nix konkrtetes zu wo und was dienen

Da kann ich nur Jäger-, Gebirgsjäger-, Panzergrenadier- und Panzertruppe aufzählen. Die Fallschirmjäger scheiden aus, da FWDler keinen Springerlehrgang erhalten. Dazu, wie oben bereits erwähnt, die Marineinfanterie oder der Objektschutz der Luftwaffe.
Die Frage ist aber eher, wozu er den FWD nutzen möchte. Dient er eher zum Kennenlernen der Streitkräfte, oder möchte er nur einen bestimmtem Zeitraum damit überbrücken? Welche Lehre absolviert der Sohnemann denn?

Er will ja nicht springen. FschJg wäre somit vll. sogar der beste Kompromiss.

Ohne Sprungschein aber mit 23 Monaten zum runterreißen, erhöht sich aber die Chance auf eine ungewünschte Verwendung.

@MiC
Was ist mit Aufklärern?

Alternativ gibt es "nicht im GeZi, dafür mit viel grün" ja bei vielen Truppenteilen. Mitunter auch Feldjäger, Artillerie, auch Eloka oder diverse Marineverwendungen.

Danke für Eure Hinweise.
Er will eigendlich keine Zeit überbrücken, sondern wirklich eher die Armee und etwas neues Kennelernen.
Es ist so eine Art "Walz". Außerdem will er seine Grenzen austesten, sprich wie belastbar er ist. In diesem Punkt hat er einen kleinen Knall. Wir "alten Säcke" im Fitti müssen da auch manchmal bremsen damit er sich nicht zuviel zumutet.

Ich hätte gar nicht gedacht, dass es für FWL doch so eine breite Palette gibt. Wir haben uns gestern mal über Eure Vorschläge unterhalten und bei Marine war er ganz begeistert.

Es gibt die Möglichkeit eines kostenlosen Truppenbesuches des Seebataillons. Dies kann ich nur sehr empfehlen. Hier gibt es dazu mehr Informationen:

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@ MiC:

In Zweibrücken bei den damaligen 263ern in 2013 gab's noch den Springer für die FWDLer von 16-23 Monate.

Ich habe erst im letzten Jahr mit der S1-Abteilungdes FschJgRgt 26 telefoniert, dort wurde dies verneint. Das heißt aber nicht, dass es nicht möglich ist. Gemäß einer Aussage des AusbZspezlOp werden FWDler auch mal als Lückenfüller bzw. zur Belohnung auf einen Springerlehrgang geschickt. Ob sie danach aber auch im Sprungdienst eingesetzt werden bezweifel ich. Eine Vorschrift dazu gibt es aber nicht, die Wirtschaftlichkeit steht dort im Vordergrund.

Da ich mittlerweile für ein anderes Karrierecenter arbeite, kann ich aber auch mal ins Nebengebäude gehen und direkt bei der LLBrig 1 nachfrage.

Dürfte aber mittlerweile die absolute Ausnahme sein. Ist halt leider nicht mehr vorgesehen. Natürlich kann man da immer mal etwas "drehen" , ist aber wie gesagt die Ausnahme. Statt das man diese W23er als potenzielle (motivierte) SAZ sieht und ihnen etwas bietet, schlagen ja zumindest gefühlt immer mehr Kameraden auf dem Springerlehrgang auf, die nun definitiv danach nie wieder in dieser Rolle aktiv sind. Bonbon halt.

Allgemein kann man natürlich bei der Fallschirmjägertruppe schon ein Menge Dinge erleben. Körperlich Fitness und vor allem die richtige Einstellung eröffnen auch noch mehr Möglichkeiten: K9, Scharfschützen, Spezialzug, EGB. Aber auch als "normaler" FschJg kann man bereits viel mitnehmen.
Nur Sprungwillig sollte man schon sein.
Ansonsten gibt es aber natürlich viele Möglichkeiten in der Bundeswehr. Jägertruppe allgemein, aber auch Gebirgsjäger kann sehr interessant sein.

Jetzt wirbt hier jeder für "seine" TrG

@EK: Natürlich will er seine Grenzen austesten und hat nen "Knall", der Junge ist jung, da waren die meisten so^^ Was auch noch wichtig sein kann: was für eine Lehre hat er gemacht? Wenn er irgendeine "Mangelausbildung" (bspw. "irgendwas mit IT") hat, dann kanns schnell Essig werden mit "Frontdienst"...

Ich denke sein Beruf wird ihm beim Bund wenig nützen. Er wird Textilreiniger.
Soweit ich weiß hat die Bundeswehr keine eigenen Wäschereien sondern vergibt diese Aufträge an externe Dienstleister.
Das einzige wäre wohl, dass ihm der FWD auf die Gesellenzeit angerechnet werden kann, die er braucht um zum Meisterkurs zugelassen zu werden.
Jedenfalls habe ich gelesen, dass es diese Möglichkeit gibt.

Aber auch kein Hindernis: http://www.bundeswehr.de/portal/a/bwde/...E9AS-ImzQ!/

Flugzeuge aus dem Himmel putzen ist ja auch nichts anderes als Flecken aus Kleidern wegputzen

Ich würde da eher über eine Karriere bei der SpuBe nachdenken

aber gibts das bei der Bundeswehr? Sind das die, die am Ende die Flugzeugwracks und Panzerreste wegräumen?

Seit wir keine Zivis mehr haben, macht das sicher die SKB.