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Vollansicht: Munitionsansatz für Polizisten
WHQ Forum > Technik > Infanterie
SpezPi(Ppl)301
http://m.spiegel.de/panorama/a-1078314.html
WTF?
In NRW ward weiland die die Einführung der 15 schüssigen Dienstpistolen als wegweisend gepriesen. Als gäbe es die CZ 75 und FN HP auch erst kürzlich und auch nicht erst seit 40/76 Jahren. Erinnert famos an die qualifizierte Aussage, MP 5 sei nur bis max. 20 m geeignet.
Schwabo Elite
Ich verstehe Deinen Thread-Titel nicht. Mach doch mal einen deutschen Satz daraus.
Kampfhamster
Liest sich wie ein Bot
Father Christmas
Votiere für Threadtitel "Bewaffnung der deutschen Polizeien".
Herki
Wird da wirklich über das erste Reservemagazin gestritten ? facepalmfji3.gif
Nite

Titel editiert!
In Zukinft bitte ich um aussagekräftige und verständliche Titel. Wenn der Titel schon unverständliches Kauderwelsch ist habe ich nämlich wenig Lust das zu lesen und dafür sehr große Lust einfach auf "löschen" zu klicken wink.gif!

Nite
(Mod Waffenforen)
Father Christmas
ZITAT(Herki @ 20. Feb 2016, 17:43) *
Wird da wirklich über das erste Reservemagazin gestritten ? facepalmfji3.gif


Ja.
Ich denke mal, dass dies durchaus diskussionswürdig ist.

Der Munitionsverbrauch beim polizeilichen Schusswaffengebrauch ist überschaubar: Ein oder zwei Warnschüsse bzw. ein gezielter Schuss. Ich denke vielerorts ist man auch ausbildungsmäßig vom Doppelschuss abgerückt. Dazu werden nicht-Spezialkräfte auch recht schnell auf Unterstützung hoffen dürfen. So schlimm sehe ich das nicht (und ich bin Soldat und Munition ist mein bester Freund). Warum also mehr?
Edit/
Man sollte auch nicht vergessen, dass ein so eine Streifenbesatzung mehrere Führungs- und Einsatzmittel (FEM) hat: MES/RMS, Pfeffer, Dienstwaffe, Maschinenpistole. Wer braucht eine Pistole, wenn er eine Maschinenpistole haben kann?

--

Interessant wäre mal zu erfahren, ob das schlichte Vorhandensein von mehr Munition zu einem exzessiveren, polizeilichen Schusswaffeneinsatz führt^^
Markus11
ZITAT(Father Christmas @ 20. Feb 2016, 19:01) *
Interessant wäre mal zu erfahren, ob das schlichte Vorhandensein von mehr Munition zu einem exzessiveren, polizeilichen Schusswaffeneinsatz führt^^


Glaube ich weniger.

Hier wird zum Glück sehr selten zum Schusswaffengebrauch gegriffen, im Gegensatz zb zu den USA. Auch weil die Beamte wissen, dass sie sich erklären werden müssen, und bei besonderen Lagen sich darauf gefasst machen können in den Medien u.U dafür angeprangert zu werden.

Habe schon paar mal gehört, dass viele hoffen die Waffe deswegen nicht benutzen zu müssen.

Weil also der Gebrauch in den Köpfen nur das letze Mittel darstellt, und auch ein gehöriger Respekt vor den negativen Folgen danach herrscht, wird mehr Munition mMn nicht dazu führen, dass mehr geschossen wird. Im Krieg, ist das etwas anderes, weil der mediale Druck, und die negativen Konsequenzen wegfallen. Hat man mehr, schiesst man mehr, wie zb in Vietnam mit den Vollauto M16.

Der Argumentation folgend, müsste ja auch schon jetzt das gesamte eine Magazin geleert werden.

Edit: Statistik http://www.schusswaffeneinsatz.de/Statisti...Statistiken.pdf (finde leider auf die schnelle keine Statistik, welche zeigt wie oft pro Ereignis geschossen wurde, aber auch hier sieht man, dass es im Schnitt relativ wenig ist.)

Zb 2014. Warnschüsse und gegen Personen direkt, wurden 111 Schüsse abgegeben. Dadurch wurden 7 getötet, und 32 verletzt, davon 1 Unschuldiger. Wenn man jenen ausklammert, und von 38 Verbreche( r)n ausgeht, macht das im Schnitt 2.9 Schuss pro Vorfall. 2013 ebenfalls 2.9, und 2012 3.2.

Der Munitionsansatz ist also recht gleichbleibend.

Wenn der gemeine Streifenpolizist also zur Waffe greifen muss, warum also nicht ein zweites Magazin mitnehmen. Es gibt Lagen, wo ein Magazin nicht reicht, und das Mehrgewicht (und die Kosten) hält sich wirklich im Rahmen. Also, auch wenn die meisten Lagen sich mit einem Magazin klären lassen, bin ich der Meinung dass es zumindest nicht schadet, und lieber haben und nicht brauchen, als brauchen und nicht haben gelten sollte.

Wobei ich selber schon mal einen Polizisten gehört habe, der, falls ich mich richtig erinnere, sein ganzes Magazin für Warnschüsse bei einem Drogendealer entleert hat, und nachgeladen und noch 1-2 weitere Male geschossen hat. Erst dachte ich an Feuerwerk, habe dann aber i der Zeitung davon gelesen. Ob dieser hohe Munitionsansatz am 2 vorhandenen Magazin lag, oder er einfach nur solange geschossen hat bis der Verbrecher aufgegeben hat, und das 2te Magazin dafür brauchte, keine Ahnung.
Styx
Das ganze wird ne reine Geldfrage sein was natürlich keiner zugeben wird. Da hat schlichtweg einer durchgerechnet wieviel man spart wenn man die Reservemagazine nicht mit einkauft, die haben doch eh schon etwas geröchelt das es neue Dienstpistolen gibt da die alten langsam an der Leistungsgrenze sind und die Belastung durch die Action4 net wirklich vertragen.
Ich weiss garnicht ob Sachsen zu den neuen Pistolen nen Reservemagazin mit beschafft, die sondern ja ihre P7 jetzt auch aus.
maschinenmensch
Ich raff es nicht. Auf der einen Seite baut die BuPo die BFE+ auf und andererseits glaubt man der Streifendienst sei mit 15 Schuss ausreichend bewaffnet. Nein. Wenn es mal zu einer Amoklage oder einem Anschlag kommt, sollte sich der Beamte wenigstens eine Zeit lang selbst verteidigen können, und nicht nach kurzer Zeit effektiv kampfunfähig sein. Wenn man es genau nimmt, sollte er dazu in der Lage sein Zivilisten aus dem Gefahrenbereich zu evakuieren oder ihnen die Flucht zu ermöglichen. Da halte ich ein Reservemagazin schon für wenig. Sich darauf zu verlassen dass im Fall der Fälle immer eine Sondereinheit zur Verfügung steht kann für eine Menge Leute fatal enden, ich glaube hier würde von Seiten der Sicherheitskräfte etwas mehr (Vor-)Sorge nicht schaden.
Glorfindel
ZITAT(Styx @ 21. Feb 2016, 12:39) *
Das ganze wird ne reine Geldfrage sein was natürlich keiner zugeben wird.

Die Vermutung liegt jedenfalls nahe. Es gibt ja kaum nachvollziehbare Gründe auf ein zweites Maganzin zu verzichten.
Der Weisse Hai
So ein Magazin kann ja auch mal aus Unachtsamkeit auf den Boden fallen und verloren gehen oder beschädigt werden. Dann kann es ebenso bitter werden.

DWH
Father Christmas
Oder im Handgemenge entwendet werden...
Auf der anderen Seite gibt es für die P6 ja auch zwei Magazine.
Camouflage
ZITAT(Markus11 @ 20. Feb 2016, 19:10) *
Wenn der gemeine Streifenpolizist also zur Waffe greifen muss, warum also nicht ein zweites Magazin mitnehmen. Es gibt Lagen, wo ein Magazin nicht reicht, und das Mehrgewicht (und die Kosten) hält sich wirklich im Rahmen. Also, auch wenn die meisten Lagen sich mit einem Magazin klären lassen, bin ich der Meinung dass es zumindest nicht schadet, und lieber haben und nicht brauchen, als brauchen und nicht haben gelten sollte.

Die gleiche Argumentation lässt sich auch für das dritte, vierte, fünfte Magazin anbringen.

Gerade in diesem Fall dürfte der Nachweis eines Bedarfs doch recht einfach zu führen sein, weil behördlicher Schusswaffeneinsatz gut dokumentiert wird. Wenn man in den letzten Jahrzehnten in keinem Fall ein zweites Magazin benötigt hat, in der neuen Waffe ohnehin schon fast die doppelte Anzahl Patronen mitgeführt wird und gleichzeitig noch Eskalationsmöglichkeiten in Form von MP5 o.ä. bestehen, kann man wirklich die Frage stellen, ob eine solche Gewerkschaftsforderung sinnvoll ist.

Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was so ein Magazin kostet. Meine Schätzung lautet 10 Euro plus 1 Euro je Patrone, bei rund 30.000 Bundespolizeibeamten wären das 750.000 Euro. Sind die Patronen zeitlich unbegrenzt nutzbar oder müssen die irgendwann ausgetauscht werden, was weitere laufende Kosten bedeutet? Da kann man überlegen, ob man das Geld sinnvoller investieren kann.
Markus11
ZITAT(Camouflage @ 24. Feb 2016, 14:49) *
Die gleiche Argumentation lässt sich auch für das dritte, vierte, fünfte Magazin anbringen.


Ja, nur dass es irgendwann äusserst unrealistisch, und vom Gewicht her unpraktisch, wird. Da bedeutet ein zweites Magazin mMn den größtmöglichen Vorteil, bei geringem Nachteil. Abgesehen von den Kosten, welche imho auch nicht so hoch sind.

Zu einer sinnvolleren Investition: stimme dir zu. Nur für die staatliche großflächige Beschaffungen/Investition sind 750k € auch nicht wirklich viel.

Edit: bei Frankonia kostet eine mittelpreisige 9mm Patrone 36 Cent, und das bei nur einer 50er Packung. Behörden bekommen da sicher noch bessere Konditionen. Falls die Magazine weiterhin 10€ kosten, würde das den Preis schon auf 192k € drücken. (Und selbst das kommt mir noch zu hoch vor.)

Zur zeitlichen Lagerung: am problematischsten ist das ständige Laden und Entladen der Waffe. Habe paar mal in US Foren gelesen, dass dadurch die Zündhütchen (bzw die Patrone) beschädigt werden, und wenn die entladene Patrone wieder oben ins Magazin eingesetzt wird, das nach einigen Zyklen zu Versagern führt.

(zb hier)

Ansonsten sollten auch jahrzente alte Patronen, falls sie kühl und trocken gelagert wurden, noch funktionieren.

Dazu müssten Polizisten etwas schreiben, aber afair ist es Usus zu Tagesbeginn die Waffe zu laden, durchzuladen, und am Ende des Tages zu entladen? (Afair stammt das Gerücht dass Privatbürger in Österreich Waffe und Munition getrennt voneinander lagern müssen von der Gendamerie, wo die Beamte angehalten waren das so zu handhaben. Also da wurde zumindest jeden Tag geladen/entladen.)
Camouflage
ZITAT(Markus11 @ 24. Feb 2016, 14:55) *
Zu einer sinnvolleren Investition: stimme dir zu. Nur für die staatliche großflächige Beschaffungen/Investition sind 750k € auch nicht wirklich viel.

Natürlich ist das eigentlich nicht viel. Trotzdem wird - gerade bei der öffentlichen Hand - schon über weitaus kleinere Beträge geduldig diskutiert.
SailorGN
Nur mal als Einwurf: Wenn man mehr Mun ausgibt und vorhält, dann erzeugt das zusätzliche Verwaltungs- und Personalkosten. Einfach nur Beschaffen reicht da nicht... und ich kann mir vorstellen, dass auch bei der Polizei penibel über jede Mumpel Buch geführt wird.
Markus11
ZITAT(SailorGN @ 24. Feb 2016, 15:02) *
Nur mal als Einwurf: Wenn man mehr Mun ausgibt und vorhält, dann erzeugt das zusätzliche Verwaltungs- und Personalkosten. Einfach nur Beschaffen reicht da nicht... und ich kann mir vorstellen, dass auch bei der Polizei penibel über jede Mumpel Buch geführt wird.


Mich würde interessieren, ob dafür unbedingt neue Munition beschafft werden müsste, bzw wieviel Munition die Polizei für den Fall der Fälle in Rückhand behält. Habe auf die schnelle keine genauen Abmaße für 9mm 50 Stk Packungen gefunden, schätze sie aber auf 14x8x5cm, also 560cm³. Bei 450k Schuss zusätzlich, und daher 9k Packungen, 5,04m³. Das ist auch nicht so viel.

Je nachdem ob es zentral/dezentral gelagert wird, aufgeteilt auf die diversen Polizeiinspektionen, ob dort aliquot genug Platz in der Waffenkammer ist,...usw. Bei einer Inspektion mit 10 Beamten, würde das auf 3 zusätzliche Packungen hinauslaufen,...dafür sollte sich Platz finden lassen ^^.

Was es für einen Unterschied an Personal und Verwaltungskosten (bis auf die einmalige Beschaffung) es macht, wenn ich einem Polizisten 30 statt 15 Schuss in die Hand drücke, verstehe ich nicht? Dein Gedankengang würde mich da interessieren smile.gif.

Müssen in Deutschland die Polizisten jeden Tag aufs Neue ihre Munition ausfassen, oder lagern die 15 Schuss bei ihrer Waffe in ihrem Spind?
Forodir
ZITAT(SailorGN @ 24. Feb 2016, 15:02) *
Nur mal als Einwurf: Wenn man mehr Mun ausgibt und vorhält, dann erzeugt das zusätzliche Verwaltungs- und Personalkosten. Einfach nur Beschaffen reicht da nicht... und ich kann mir vorstellen, dass auch bei der Polizei penibel über jede Mumpel Buch geführt wird.


inwieweit würde das mehr Personal und Verwaltung kosten? Die Munition wird ja auch jetzt irgendwie verwaltet, ob ich jetzt ein Magazin oder zwei Verwalte und Ausgebe ist kein Mehraufwand. Davon abgesehen sehe ich aber trotzdem einfach keine Notwendigkeit für das zweite Magazin, die statistik ist da eindeutig, bei allen anderen Lagen habe ich Spezialkräfte. Als ob jetzt wirklich der Streifenpolizist eine Lage wie in Paris heldenhaft bewältigen könnte, da halte ich diese Forderung von seiten der Gewerkschaft einfach für weltfremd.



edit: siehe Beitrag über mir
goschi
facepalm.gif

diskutiert ihr hier gerade ernsthaft den Verwaltungsaufwand zusätzlicher Munition und Magazine

facepalm.gif

Ernsthaft...
facepalm.gif facepalm.gif


Abgesehen davon, dass (hoffentlich) mehr Munition pro Jahr fürs Training benötigt wird als in zwei Magazine passen und die Munitionskosten einfach irrelevant klein sind, als dass sie ein Hinderungsgrund sein dürfen, ist doch bei so etwas der einzig relevante Punkt, macht es taktisch Sinn?

und da ist die Antwort klar: JA!

Ein zweites Magazin mag selten gebraucht werden, es erhöht aber die mögliche Flexibilität und erhöht die Schwelle, ab der die Waffe (wegen Munitionsmangel) unbrauchbar ist ohne dabei betreffend mitzuführender Ausrüstung ein Problem darzustellen.

maschinenmensch
Was spricht gegen ein 2. Magazin?

-Gewicht
-Platz am Gürtel
-Komfort
-Kosten

Alles keine schlagenden Gegenargumente. Wenn man das Ersatzmagazin nie braucht ist wenig kaputt, falls doch kostet es Menschenleben. Für mich eine einfache Rechnung.

Noch wichtiger wäre allerdings die Polizisten viel öfter auf den Schießstand zu schicken, aber das ist ein anderes Thema.
Malefiz
Naja, Kosten sind eben doch schlagende Gegenargumente. Die Polizei wird in allen Bundesländern konsequent Kaputt gespart. Irgendwann muss man dann eben so Dinge wie das zweite Magazin abschaffen. Da man es vermutlich niemals brauchen wird ist das prinzipiell gar nicht so schlimm. Es ist nur Symptom eines größeren Problems
maschinenmensch
Der Staat hat Geld wie Heu. Die paar Kröten für die Magazine und Taschen, maximal 50€ pro Polizist, können und dürfen nicht den Ausschlag geben.
Camouflage
Ein Bedarf muss aber besser begründet werden als "Wer weiß wozu man es mal braucht" und "Es gibt keine schlagenden Gegenargumente". Wenn man vorher zwei Magazine zu 8 Schuss hatte bzw. heute eins mit 15 Schuss, ist es schwer nachzuvollziehen, wieso es auf einmal 30 Schuss sein müssen. Die Kostenfrage ist dann letztlich zweitrangig.
Glorfindel
ZITAT(goschi @ 24. Feb 2016, 16:50) *
Abgesehen davon, dass (hoffentlich) mehr Munition pro Jahr fürs Training benötigt wird als in zwei Magazine passen und die Munitionskosten einfach irrelevant klein sind, als dass sie ein Hinderungsgrund sein dürfen, ist doch bei so etwas der einzig relevante Punkt, macht es taktisch Sinn?

und da ist die Antwort klar: JA!

Ein zweites Magazin mag selten gebraucht werden, es erhöht aber die mögliche Flexibilität und erhöht die Schwelle, ab der die Waffe (wegen Munitionsmangel) unbrauchbar ist ohne dabei betreffend mitzuführender Ausrüstung ein Problem darzustellen.

dito.gif

Dazu kommt der Störungsdrill: Bei einer Störung der Waffe wird nach einer Ladebewegung und weiterbestehen der Störung in der Regel das Magazin getauscht.
maschinenmensch
ZITAT(maschinenmensch @ 24. Feb 2016, 10:44) *
Wenn es mal zu einer Amoklage oder einem Anschlag kommt, sollte sich der Beamte wenigstens eine Zeit lang selbst verteidigen können, und nicht nach kurzer Zeit effektiv kampfunfähig sein. Wenn man es genau nimmt, sollte er dazu in der Lage sein Zivilisten aus dem Gefahrenbereich zu evakuieren oder ihnen die Flucht zu ermöglichen. Da halte ich ein Reservemagazin schon für wenig. Sich darauf zu verlassen dass im Fall der Fälle immer eine Sondereinheit zur Verfügung steht kann für eine Menge Leute fatal enden...



ZITAT(goschi @ 24. Feb 2016, 16:50) *
Ein zweites Magazin mag selten gebraucht werden, es erhöht aber die mögliche Flexibilität und erhöht die Schwelle, ab der die Waffe (wegen Munitionsmangel) unbrauchbar ist ohne dabei betreffend mitzuführender Ausrüstung ein Problem darzustellen.



ZITAT(Camouflage @ 24. Feb 2016, 17:35) *
Ein Bedarf muss aber besser begründet werden als "Wer weiß wozu man es mal braucht" und "Es gibt keine schlagenden Gegenargumente". Wenn man vorher zwei Magazine zu 8 Schuss hatte bzw. heute eins mit 15 Schuss, ist es schwer nachzuvollziehen, wieso es auf einmal 30 Schuss sein müssen. Die Kostenfrage ist dann letztlich zweitrangig.


Ich sehe in Deinem Beitrag aber keine Gegenargumente. Die gar nicht mal so schwer nachvollziehbare Begründung siehe die beiden Beiträge von Goschi und mir. Nur weil man bisher Glück hatte ist das kein Grund die Sicherheit der Beamten und der Zivilisten, zu deren Schutz sie da sind, zu vernachlässigen.
Camouflage
ZITAT(maschinenmensch @ 24. Feb 2016, 19:22) *
Ich sehe in Deinem Beitrag aber keine Gegenargumente. Die gar nicht mal so schwer nachvollziehbare Begründung siehe die beiden Beiträge von Goschi und mir. Nur weil man bisher Glück hatte ist das kein Grund die Sicherheit der Beamten und der Zivilisten, zu deren Schutz sie da sind, zu vernachlässigen.

Ich sammele auch keine Gegenargumente, weil ich das Ansinnen nicht zwingend ablehne. Ich finde die Argumente dafür bloß ziemlich schwach.

Mit bisherigem Glück kann man vieles abtun. In der Gefahrenabwehr ist irgendwann der Punkt erreicht, wo man es auch gut lassen sein muss und akzeptieren muss, dass eventuell deswegen mal irgendwo jemand zu Schaden kommt. Hätte-Wäre-Wenn-Vielleicht-in-zehn-Jahren-auch-nur-ein-Menschenleben-gerettet-schadet-ja-nicht ist halt nicht so richtig evidenzbasiert ... Und wenn es für die Maßnahme keinen nachvollziehbaren Bedarf gibt, ist es auch egal ob sie 1.000 oder 1.000.000 Euro kostet - umgekehrt ist es genau so, wenn der Bedarf da ist, kann die Kostenfrage letztlich nur bei der Umsetzung relevant sein.

Wenn es nach diesen Maßstäben ginge, hätten wir überhaupt viel mehr Polizei auf der Straße. Und die Polizei wäre viel besser ausgebildet und würde viel mehr Schüsse zur Übung abgeben. Außerdem gäbe es viel mehr Rettungswachen, mehr und bessere Notärzte, viel mehr Feuerwehrstandorte in den Städten, mehr Krankenhäuser mit Überdruckkammern usw. Dass man mit diesen Maßnahmen etliche Leben rettet halte ich für allemal wahrscheinlicher, als dass die sechzehnte Patrone eines Bundespolizisten irgendwann einmal irgendwo den Ausschlag geben wird. Vielleicht sind dann aber auch 30 Patronen nicht genug und man sollte besser ein drittes Magazin einführen?

Meines Erachtens gilt es darüber auch zu bedenken, dass Gewerkschaften gerne auch mal Prestigeprojekte bar jeglicher Rationalität sehr emotional vorantreiben. Interessant wäre es allenfalls zu wissen, wie die Polizisten selber die Magazinfrage und ihre Priorität sehen, eventuell brennt denen etwas ganz anderes unter den Nägeln. Vorher waren es 16 Schüsse, jetzt sind 15. Auf wie viele Magazine sich diese verteilen, halte ich für ziemlich nachrangig bzw. dürfte es doch von Vorteil sein, die aus einem Magazin abgeben zu können.
maschinenmensch
ZITAT(Camouflage @ 24. Feb 2016, 19:46) *
ZITAT(maschinenmensch @ 24. Feb 2016, 19:22) *
Ich sehe in Deinem Beitrag aber keine Gegenargumente. Die gar nicht mal so schwer nachvollziehbare Begründung siehe die beiden Beiträge von Goschi und mir. Nur weil man bisher Glück hatte ist das kein Grund die Sicherheit der Beamten und der Zivilisten, zu deren Schutz sie da sind, zu vernachlässigen.

In der Gefahrenabwehr ist irgendwann der Punkt erreicht, wo man es auch gut lassen sein muss und akzeptieren muss, dass eventuell deswegen mal irgendwo jemand zu Schaden kommt.


Wenn dem ein unverhältnismäßiger Aufwand gegenüberstehen würde könnte man das so stehen lassen. Bei, wie schon gesagt, 50€ pro Nase ist das aber nicht gegeben. Feuerkraft kann man nie genug haben, freiwillig darauf verzichten tun nur Leute die nicht davon ausgehen ihre Waffe je benutzen zu müssen. Die sollten sich fragen ob sie den richtigen Beruf ergriffen haben, für mich gehört da eine gewisse Paranoia zum mentalen Rüstzeug.
Styx
Ausser im absoluten Notfall schiesst doch in D eh keiner. Im Normalfall gilt für die Streifen doch eh möglichst Rückzug und MEK oder SEK anfordern. Wenn man wirklich mal schiessen muss hat man definitiv die Arschkarte. Irgendwo hatte ich letztens ne Auflistung für nen Bundesland über die Schußabgaben gelesen von etwas über 900 Schuß waren ca 20 Warnschüsse, 3 waren auf eine Person die dabei getötet wurde, der Rest war gegen Tiere.
Markus11
ZITAT(Styx @ 24. Feb 2016, 21:08) *
Ausser im absoluten Notfall schiesst doch in D eh keiner. Im Normalfall gilt für die Streifen doch eh möglichst Rückzug und MEK oder SEK anfordern. Wenn man wirklich mal schiessen muss hat man definitiv die Arschkarte. Irgendwo hatte ich letztens ne Auflistung für nen Bundesland über die Schußabgaben gelesen von etwas über 900 Schuß waren ca 20 Warnschüsse, 3 waren auf eine Person die dabei getötet wurde, der Rest war gegen Tiere.


Ich quote mich mal selber biggrin.gif

ZITAT(Markus11 @ 20. Feb 2016, 19:10) *
Edit: Statistik http://www.schusswaffeneinsatz.de/Statisti...Statistiken.pdf (finde leider auf die schnelle keine Statistik, welche zeigt wie oft pro Ereignis geschossen wurde, aber auch hier sieht man, dass es im Schnitt relativ wenig ist.)

Zb 2014. Warnschüsse und gegen Personen direkt, wurden 111 Schüsse abgegeben. Dadurch wurden 7 getötet, und 32 verletzt, davon 1 Unschuldiger. Wenn man jenen ausklammert, und von 38 Verbreche( r)n ausgeht, macht das im Schnitt 2.9 Schuss pro Vorfall. 2013 ebenfalls 2.9, und 2012 3.2.

Der Munitionsansatz ist also recht gleichbleibend.

Malefiz
ZITAT(maschinenmensch @ 24. Feb 2016, 20:48) *
Wenn dem ein unverhältnismäßiger Aufwand gegenüberstehen würde könnte man das so stehen lassen. Bei, wie schon gesagt, 50€ pro Nase ist das aber nicht gegeben. Feuerkraft kann man nie genug haben, freiwillig darauf verzichten tun nur Leute die nicht davon ausgehen ihre Waffe je benutzen zu müssen. Die sollten sich fragen ob sie den richtigen Beruf ergriffen haben, für mich gehört da eine gewisse Paranoia zum mentalen Rüstzeug.


Genau das ist übrigens der Grund für staatliche Geldverschwendung. Ein Haushalt bzw die darin enthaltenen Budgets bestehen aus tausenden Einzelposten. Die mögen für sich alleine genommen im Vergleich zur Gesamtsumme minimal sein, in Summe sind sie es nicht. Daher ist es Pflicht des Staates seinen Steuerzahlern gegenüber Einzelposten auf ihre Sinnhaftigkeit zu prüfen.

Man kann sich nicht über Elbphilharmonie und BER aufregen und dann sagen 'Ach die 50€ pro Nase...'

Natürlich spricht außer die Kosten nichts gegen das Reservemagazin. Aber es spricht eben auch nicht genug dafür um es zu rechtfertigen. So sieht es zumindest das zuständige Innenministerium.

Übrigens glaube ich schon, dass die Polizei zu viel Feuerkraft haben kann, wir reden hier ja nicht von einer Panzerdivision. Aber das wäre wieder ein anderes Thema....
Delta
Das Preisargument zieht kaum:
Wenn die Polizei das halbwegs so handhabt, wie die Bundeswehr im Einsatz, dann wird "Gefechtsmunition" regelmäßig regeneriert und dem Ausbildungskontingent auf dem Schießstand zugeführt, bevor sie unbrauchbar wird. Munitionstechnisch bedeutete ein Ersatzmagazin also lediglich einen höheren Umlaufpuffer auf der Aktivaseite und wäre damit eine Einmalinvestition, um den Puffer aufzufüllen. Wenn man genau hinschaut, dürfte das sogar aus den vorhandenen Beständen abzudecken sein (Spekulation meinerseits).
Magazine sind bei der Bundeswehr idR materialverorgungstechnisch Verbrauchsgut, ich vermute, das ist bei der Polizei nicht viel anders.
Das hieße eine Aufstockung würde ebenfalls nur die Umlaufmenge ggf. erhöhen, wieder eine überschaubare Einmalinvestition.
Dass das Mitführen von 2 Magazinen auch den langsamen Verschleiß von 2 Magazinen statt einem bedeutet, will ich mal außen vor lassen. Der Mehrverschleiß ist sicher unterproportional, da das Reservemagazin eher seltener manipuliert wird.

Bei der Bundeswehr hat man beim Übergang von P1 zu P8 die Anzahl der ausgegebenen Magazine gleich belassen und damit die Munitionsmenge verdoppelt, ohne dass die Bedrohungslage gestiegen wäre. Und das obwohl die Pistole idR nur Zweitwaffe zur Selbstverteidigung darstellt. Durch die zweireihigen Magazine sind die Ausmaße ebenso wie das Gewicht kaum gestiegen (halbes Pfund?). Also das sind in meiner Sicht alles keine schlagenden Argumente.

Was spricht also gegen 2 Magazine? Aus meiner Sicht nichts, außer dass man mehr hineininterpretieren- und politisieren kann, als es diese eher kleine Änderung Wert ist. Dafür spricht doppelt so viel Munition, bei ähnlichem Gewicht und Platz und Redundanz bei technischer Störung an einem Magazin.
Das ändert keine Polizeitaktiken, ist kein Zeichen dafür, dass die Welt gefährlicher geworden ist, macht Polizisten nicht wagemutiger, reißt kein finanziellen Löcher und macht unsere Straße nicht sicherer. Es ist ein einfaches Backup, nach dem Motto: Haben ist besser als brauchen, weil wer nicht hat, der wird brauchen und wenn Dinge schief laufen, gehen sie richtig schief. Ich meine, selbst als Wachhabender oder OvWa habe ich zwei Magazine dabei gehabt.
Col. Breytenbach
ZITAT(Styx @ 24. Feb 2016, 21:08) *
Ausser im absoluten Notfall schiesst doch in D eh keiner. Im Normalfall gilt für die Streifen doch eh möglichst Rückzug und MEK oder SEK anfordern. [...]


"Active-Shooter Scenarios" (Amoklagen wie Winnenden und Terroranschläge wie in Mumbai oder Paris) haben da zu einem umdenken geführt. Die ersten eintreffenden Streifenpolizisten riegeln ebnen nicht mehr ab und warten auf das SEK sondern greifen sofort an.


Auf der einen Seite beschafft Baden-Württemberg 3.000 neue Maschinenpistolen wegen Paris und die BPOL stellt BFEplus-Einheiten auf. Gleichzeitig sagt man aber, dass solche Lagen (oder die Wahrscheinlichkeit des eintreffen einer solchen) es nicht rechtfertigen, für die Streifenpolizisten der BPOL ein zweites Magazin zu beschaffen... mata.gif
Gerste
Wenn ein Polizist selten die Schußwaffe zieht, noch seltener feuert und fast nie mehr als drei Schuß, dürfte das vor allem daran liegen, daß der Kriminelle selbst für gewöhnlich keine Schußwaffe hat. Deshalb hinken Vergleiche zu den Staaten etwas.

Wenn aber ein Polizist in ein Feuergefecht verwickelt wird, was unter den derzeitigen politischen Verhältnissen doch wahrscheinlicher wird (Terrorismus), dann wird er mehr Munition brauchen. Der Munitionskiller ist ja nicht gezielte Schüsse auf eine Person, sondern jemand in Deckung zwingen.

Wenn man argumentiert, daß die MP5 im Streifenwagen doch die bessere Wahl wäre, dann wird der Polizist sie aber nur mitnehmen, wenn er weiß, die Situation könnte gefährlich werden. Im Zweifelsfall hat er sie nicht dabei, sondern nur seine Dienstwaffe. Und selbst wenn, was macht dann sein Kollege?
Forodir
ZITAT(Delta @ 25. Feb 2016, 01:45) *
.....Motto: Haben ist besser als brauchen, weil wer nicht hat, der wird brauchen und wenn Dinge schief laufen, gehen sie richtig schief. Ich meine, selbst als Wachhabender oder OvWa habe ich zwei Magazine dabei gehabt.


Kommt auf die Einheit an, in den drei verschiedenen Einheiten in den ich gedient habe und diene habe ich ein Magazin für die P8 dabei mit 15 Patronen.
milhouse
... und auch gerne mal nur 10 Schuß für (Stelv.-)WaHa und gar nur 6 Schuß für (Stelv.-)OvWA facepalmfji3.gif
Nobody is perfect
Wenn es heutzutage nicht die veränderte Bedrohungslage nach Paris, Mumbai und Konsorten geben würde, würde ich ein 2tes Magazin strikt ablehnen. Ob nun 15 Schuss in einem Magazin oder 16 in zwei macht keinen Unterschied, da wir hier in Deutschland sind und nicht in den USA. Die Fälle, wo ein Polizist auch nur 8 Schuss verbraucht hat und nachgeladen hat, kann man an einer Hand abzählen; hat jemals ein Polizist beide Magazine geschafft? Und wenn ein komplettes Magazin verschossen wurde, war die Schussabgabe überhaupt gerechtfertigt? Ich erinnere mich an einen Fall, wo ein Polizist ein ganzes Magazin auf einen unbewaffneten Fliehenden geleert hatte, dabei massiv einen Kollegen gefährdete und den Fliehenden erschoss. Eine Schussabgabe war überhaupt nicht gerechtfertigt gewesen. In Deutschland sind solche Fälle die absolute Ausnahme.

Es sind auch schon einige Polizeiwaffen inklusive Munition abhanden gekommen und wurden danach in Verbrechen auch mit Schussabgabe, verwendet. Und ich kann mich noch an die Startbahn West Geschichte erinnern...Da muss ich keine 30 Schuss haben.

https://de.wikipedia.org/wiki/T%C3%B6tungsd..._Startbahn_West

Die Frage ist, ob selbst in Fällen wie Paris oder Mumbai mehr als 15 Schuss wirklich Sinn machen oder gemacht hätten oder ob es gar nichts geändert hätte? Müssen wir auf jede nur denkbare theoretische Möglichkeit vorbereitet sein? Und überwiegen wirklich die Vorteile von 2 Magazinen a 15 Schuss gegenüber den Nachteilen? Sind 2 Magazine sinnvoll oder sind die nur Pseudosicherheit?


Carpe
Ein zweites Magazin ist schon aufgrund Störungsbeseitigungsdrill sinnhaft.

Es würden keine Mehrkosten für die Munition entstehen, da die meisten Polizeien übergegangen sind, die Einsatzmunition auch im Training zu verschießen, d.H.:
der PVB geht mit seiner Dienstwaffe und Dienstmunition auf den Schießstand, verschießt diese Munition und empfängt neue Munition.

Bei der Überlegung ob zweites Magazin ja oder nein, spielte folgendes mit:
Früher trug man 2 Magazine a 8 Schuß, welche immer ausreichten.
Jetzt hat man 15+1, was nahezu dieselbe Anzahl ist.
Und dadurch, dass nur ein Magazin benötigt wurde, war das Gesamtpaket, um einen bestimmten Betrag günstiger.

ZITAT
Es sind auch schon einige Polizeiwaffen inklusive Munition abhanden gekommen und wurden danach in Verbrechen auch mit Schussabgabe, verwendet. Und ich kann mich noch an die Startbahn West Geschichte erinnern...Da muss ich keine 30 Schuss haben.


In der Regel befinden sich in abhandengekommenen Dienstwaffen nur ein Magazin, die Reservemagazine gehen seltenst mit verloren.

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