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Vollansicht: Bürgerkriege in Syrien und im Irak
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xena
Aber weder die Türkei wird sich mit einem Kurdenstaat abfinden, wie man gerade sehen kann, noch wird Assad es zulassen, dass ein Teil des Staatsgebiet einfach so abgetrennt wird. Das wird ein ständiger Konfliktherd sein, der für die Befriedung der Gegend nicht gut ist.
Glorfindel
Ich glaube nicht, dass es eine rasche Befriedigung von Syrien geben wird. Jedenfalls nicht unter Assad. Mal abgesehen von der FSA und der Türkei, werden auch die Amerikaner, deren Verbündeten SDF sich wirtschaftlich wichtige Gebiete in den letzten Monaten unter den Nagel gerissen haben, kaum einfach so zulassen, dass diese wieder an Assad gehen. Grund dafür ist mitunter der iranische Einfluss auf Assad. Ich glaube eben nicht, dass die Amerikaner die SDF einfach so fallen lassen werden. Und solange gibt es kein geeinetes Syrien.

Das Ziel der Türken ist mir nicht genau klar. Wollen sie lediglich eine Pufferzone errichten, dann begrüssen sie vermutlich sogar den Einmarsch der SAA in das Gebiet Afrin. Oder wollen sie Afrin wirklich erobern und allenfalls dort sogar die syrischen Flüchtlinge in der Türkei ansiedeln, dann sieht es wohl schwieriger aus. Solange die YPG dort vorhanden ist, werden die Türken keine Ruhe haben bzw. die syrischen Proxies der Türken benötigen weiterhin deren Unterstützung.
Hummingbird
ZITAT(Glorfindel @ 20. Feb 2018, 15:24) *
Ich glaube nicht, dass es eine rasche Befriedigung von Syrien geben wird. Jedenfalls nicht unter Assad.
Davon kann man mit Sicherheit ausgehen. Das sieht man ja bei jedem Versuch Friedensverhandlungen starten. Warum das so ist wird anhand der Flüchtlinggströme deutlich.


Quelle Grafik







Hummingbird
ZITAT(xena @ 20. Feb 2018, 02:22) *
Einigen sich aber die Kurden mit Assad, gibt es keinen Grund mehr für die USA dort zu bleiben und dann muss die USA schon erklären was die dort machen. Dann wird es zu einer politisch sehr interessanten Situation kommen, wo eine Resolution gegen die USA eingebracht wird und nur am Veto der USA und der Briten scheitern wird, wenn die USA dort bleiben wollen, wie sie es angekündigt haben. Das wird dem Ansehen der USA mehr schaden als alles andere. Das kann nicht gut sein. Da wird sich der eine oder andere auch seine Gedanken machen, wo nun die Achse des Bösen tatsächlich liegt.
Ich hab schon zig mal versucht dir zu erklären, dass die USA die Kurdengebiete langfristig als strategische Basis benötigen. Alleine schon um ein wiederaufleben sunnitischen Terrorismus zu verhindern. Das wird momentan als Kampf gegen den IS bezeichnet. Und der wird nicht so schnell enden. Mal ganz davon abgesehen, dass die Amerikaner traditionell eher wenig darauf geben, wie sie von Kritikern angesehen werden.
SailorGN
Ein ruhiges Syrien mit Assad fest im Sattel ist für russische Stützpunkte kontraproduktiv. Denn wenn Assad die Russen nicht braucht könnte er sie eher früher als später rauskomplimentieren. Dass Putin nicht so der willigste Kumpel ist hat er ja gezeigt: Er hat nicht etwa gleich geholfen, sondern ist erst massiv gekommen als das Überleben Assads am seidenen Faden hing. Wahre Freundschaft™ sieht anders aus. Solange Assad die Russen braucht, wird er sie nicht rauswerfen, genausowenig wie die Iraner.

Ob die USA das Gebiet als strategische Basis sehen sei mal dahingestellt. Wichtig ist jedenfalls, dass in dem Gebiet verhindert wird, dass eine Gruppe/Konfession/Ethnie/wasauchimmer wieder in dem Maß die Oberhand bekommt wie der IS. Also wird man die Region eher als Fokus für INTEL und Counterinsurgent sehen, nicht als strategische Basis. Gegen letzteres spricht die mangelhafte/anfällige Versorgbarkeit ohne Hafen und mit potentiell unfreundlichem Luftraum. Die Türken werden unter Erdogan nicht helfen, im Irak hat der Iran u.a. massiv die Finger drin. Strategisch ist das Gebiet eine Falle, da werden mit Unterstützung der Kurden wohl nur kleinere SOF-Einsätze stattfinden. Mittelfristig müssen die USA sowieso einen neuen Ansatz für die Region schaffen, die arabischen Golfstaaten machen immer mehr ihr eigenes Ding, bspw. für/gegen den Iran. Da mitzumachen bringt den USA nix, ein Trägerverband im Persischen Golf kann aber schnell in Kämpfe verwickelt werden...
Hummingbird
ZITAT(SailorGN @ 20. Feb 2018, 17:23) *
Ob die USA das Gebiet als strategische Basis sehen sei mal dahingestellt. Wichtig ist jedenfalls, dass in dem Gebiet verhindert wird, dass eine Gruppe/Konfession/Ethnie/wasauchimmer wieder in dem Maß die Oberhand bekommt wie der IS. Also wird man die Region eher als Fokus für INTEL und Counterinsurgent sehen, nicht als strategische Basis. Gegen letzteres spricht die mangelhafte/anfällige Versorgbarkeit ohne Hafen und mit potentiell unfreundlichem Luftraum.
Hmm, ein Hafen ist sicherlich praktisch aber mir ist unklar inwiefern das eine Voraussetzung einer strategischen Basis sein sollte. Die USA verfolgen das strategische Ziel den sunnitischen Terrorismus zu bekämpfen und die Ausdehnung schiitischer Kräfte einzudämmen, weil dies den sunnitischen Extremismus befeuert. Und dafür benötigen sie die Kurdengebiete als Basis.
xena
Wenn sich Kurden und Assad einigen, spielt es keine Rolle was Du x mal gesagt hast. Denn wenn eine Einigung da ist, gibt es keine völkerrechtliche Handhabe für einen Verbleib der Amis in Syrien. Dann müssen die USA ihr Engagement glaubhaft erklären. Das wäre ein diplomatischer Sieg für die Russen. Wer mit wem redet ist derzeit auch völlig unwichtig, denn inzwischen hat Assad das Potential auf seiner Seite den Rest der Rebellengebiete einzunehmen. Das ist nur noch eine Frage der Zeit. Friedensgespräche mit der FSA und anderer Rebellen werden immer unwichtiger bei dieser aussichtslosen Lage für die Rebellen. Dann gibt es nur noch ein Assad und ein YPG/SDF Gebiet. Und mit der YPG hat Erdogan ein massives Problem. Eigentlich will niemand dort einen eigenständigen Kurden-Staat. Es hilft nix, Kurden und Assad müssen sich einigen. Wenn sich die Kurden und Assad einigen, wird es evtl. noch eine Abspaltung der arabischen Teile der SDF geben, östlich des Euphrates. Das ist noch eine offene Baustelle, die aber die Russen und ihre Basis nicht bedrohen können. Sobald Syrien befriedet ist, gibt es auch keinen Grund die Russen raus zu werfen, weil Assad/Syrien noch länger Hilfe benötigen und einen Garant für Syriens Unabhängigkeit ist.

Übrigens läuft in Ost-Goutha gerade das gleiche ab wie vorher in Ost-Aleppo. Gerade wird heftigst bombardiert. Verstärkung hat sich am Rande schon versammelt und eine Eroberung des Gebietes steht kurz bevor.
Hummingbird
Wenn ich ein Kurde wäre, auf wen als Verbündeten würde ich wohl setzen? Assad hat keine Zukunft. Ein demokratisches Projekt unter dem Schutzschirm der USA jedoch schon. Von daher werden die Kurden sicherlich nicht so doof sein, die Amerikaner aus dem Land zu jagen, für eine Annäherung an einen Despoten dessen Tage gezählt sind.
xena
Du verstehst nicht. Es geht nicht darum jemanden vom Acker zu jagen. Es geht um Legitimation.

Übrigens betreten seit heute SAA Verbände die Afrin Region. Ein erster Konvoi von schiitischen Milizen ist in der Region unterwegs. Man hat sich also doch geeinigt zumindest militärisch zusammen zu arbeiten.
Hummingbird
ZITAT(xena @ 20. Feb 2018, 19:10) *
Du verstehst nicht. Es geht nicht darum jemanden vom Acker zu jagen. Es geht um Legitimation.
Nein, du verstehst nicht das Assad seine Legitimation verspielt hat.
xena
Oh man, fangen wir doch nicht wieder von vorne an... wallbash.gif
Slavomir
ZITAT(Hummingbird @ 20. Feb 2018, 19:03) *
Wenn ich ein Kurde wäre, auf wen als Verbündeten würde ich wohl setzen? Assad hat keine Zukunft. Ein demokratisches Projekt unter dem Schutzschirm der USA jedoch schon.

Momentan sieht das gerade andersrum aus.
Hummingbird
ZITAT(Slavomir @ 20. Feb 2018, 23:48) *
Momentan sieht das gerade andersrum aus.
Nö. Afrin hat mit den USA auch nichts zu tun. Afrin hat sich immer geschickt von allem Ärger ferngehalten. Das war einer der friedlichsten Orte in Syrien. Bis die Türkei beschlossen hat dort das kurdische Volk ausbluten zu lassen.
EK 89/2
Warum sollten die Kurden bitteschön auf "ein demokratisches Projekt unter dem Schutzschirm der USA" setzen?
Was wollen die Kurden überhaupt? Einen eigenen Staat, klar. Aber was für einen? Streben die wirklich nach einer parlamentarischen Demokratie nach westlichen Vorbild, oder schwebt denen nicht eher etwas á Iran oder Syrien unter Assad vor?
Außerdem wären die Kurden doch gut Beraten nicht zu sehr den Versprechungen gerade der USA zu vertrauen. Es wäre ja wohl nicht das erste mal, das die einen Verbündeten fallen lassen, wie eine heisse Kartoffel sobald sich die Interessen oder die politische Lage geändert hat.
Ein Agreement ( wie auch immer ) mit Assad, ist doch das Beste was beide Seiten derzeit bekommen können.
Assad braucht die Kurden um in deren Gebiet Ruhe zu haben.
Die Kurden brauchen Assad als Schutz vor den Türken.
Also wird es auf eine Autonomievereinbarung hinauslaufen und die Kurden werden quasi ihren eigenen Staat bekommen unter dem Deckmäntelchen einer weitgehenden Autonomie und Selbstverwaltung.
Damit hat Assad das Gesicht gewahrt und die Kurden das Maximum herausgeholt.

Die Russen stehen doch jetzt schon als Gewinner der ganzen Sache fest:

Sie haben ihren Einfluss in der Region massiv gestärkt.
Sie konnten zeigen, was sie militärisch drauf haben.
Sie konnten alle ihre "neuen Spielzeugzeuge" unter Kriegsbedinungen testen.
Sie haben jetzt jede Menge Soldaten und Offiziere mit Kampferfahrung. Ich vermute die weden eifrig rotieren, damit möglichst viele in den "Genuss" dieser Erfahrungen kommen. Eine Russische Legion Condor quasi.
Alles Dinge die nicht mit Geld zu bezahlen sind.

Alle die in Syrien diesen Bürgerkrieg überlebt haben, werden sich in Zukunft 2mal überlegen, ob sie noch einmal einen derartigen Streit mit Assad vom Zaun brechen. Jetzt wo sie die Alternativen kennen.
Da ist Assad doch das viel geringere Übel.
Oder glaubt hier einer wirklich, nach einem Ende des Systems Assad bilden sich wie aus den Nichts ein paar demokratische Parteien und Schwupp Diwupp haben die dort ein stabiles Demokratisches System mit Gewaltenteilung, freien demokratischen Wahlen und Religionsfreiheit? Hat ja in den anderen arabischen Frühlingsstaaten auch Super geklappt.



rekrats
ZITAT(EK 89/2 @ 21. Feb 2018, 11:40) *
Warum sollten die Kurden bitteschön auf "ein demokratisches Projekt unter dem Schutzschirm der USA" setzen?
Was wollen die Kurden überhaupt? Einen eigenen Staat, klar. Aber was für einen? Streben die wirklich nach einer parlamentarischen Demokratie nach westlichen Vorbild, oder schwebt denen nicht eher etwas á Iran oder Syrien unter Assad vor?
Außerdem wären die Kurden doch gut Beraten nicht zu sehr den Versprechungen gerade der USA zu vertrauen. Es wäre ja wohl nicht das erste mal, das die einen Verbündeten fallen lassen, wie eine heisse Kartoffel sobald sich die Interessen oder die politische Lage geändert hat.
Ein Agreement ( wie auch immer ) mit Assad, ist doch das Beste was beide Seiten derzeit bekommen können.
Assad braucht die Kurden um in deren Gebiet Ruhe zu haben.
Die Kurden brauchen Assad als Schutz vor den Türken.
Also wird es auf eine Autonomievereinbarung hinauslaufen und die Kurden werden quasi ihren eigenen Staat bekommen unter dem Deckmäntelchen einer weitgehenden Autonomie und Selbstverwaltung.
Damit hat Assad das Gesicht gewahrt und die Kurden das Maximum herausgeholt.

Die Russen stehen doch jetzt schon als Gewinner der ganzen Sache fest:

Sie haben ihren Einfluss in der Region massiv gestärkt.
Sie konnten zeigen, was sie militärisch drauf haben.
Sie konnten alle ihre "neuen Spielzeugzeuge" unter Kriegsbedinungen testen.
Sie haben jetzt jede Menge Soldaten und Offiziere mit Kampferfahrung. Ich vermute die weden eifrig rotieren, damit möglichst viele in den "Genuss" dieser Erfahrungen kommen. Eine Russische Legion Condor quasi.
Alles Dinge die nicht mit Geld zu bezahlen sind.

Alle die in Syrien diesen Bürgerkrieg überlebt haben, werden sich in Zukunft 2mal überlegen, ob sie noch einmal einen derartigen Streit mit Assad vom Zaun brechen. Jetzt wo sie die Alternativen kennen.
Da ist Assad doch das viel geringere Übel.
Oder glaubt hier einer wirklich, nach einem Ende des Systems Assad bilden sich wie aus den Nichts ein paar demokratische Parteien und Schwupp Diwupp haben die dort ein stabiles Demokratisches System mit Gewaltenteilung, freien demokratischen Wahlen und Religionsfreiheit? Hat ja in den anderen arabischen Frühlingsstaaten auch Super geklappt.


Warum sollte Assad die Kurden für Ruhe in den nördlichen Gebieten benötigen? Die türlische Armee wird dort auch für Ruhe sorgen und genau deswegen wird Assad auch offiziell nicht eingreifen. Es wird auch keinen kurdischen Staat, nicht einmal Autonomie geben denn dies werden die Türken verhindern. Assad wird dabei zusehen und die Russen erfreuen sich am Konflikt USA<->Türkei. Was besseres kann dir ja fast nicht passieren.

Edit: Was ich mir aber durchaus vorstellen kann ist dass die kurdischen Gebiete aufgeteilt werden. Also ein Teil wird vorerst durch die Türkei besetzt ein Teil wird, nach den entsprechenden Einigung, wieder durch den syrischen Staat kontrolliert. Hier gewinnen alle Seiten. Die Türken verhindern ein kurdisches Autonomiegebiet, die syrische Regierung bekommt einen Teil des Gebiets unter ihre Kontrolle und die Kurden gewinnen weil sie nicht völlig unter türkische Kontrolle kommen.
Crazy Butcher
Wenn die Türken dort aufräumen, werden sie aber wohl kaum das Land schnell wieder verlassen. Eine kurdische Minderheit mit Autonomierechten innerhalb offiziell gültiger und respektierter Grenzen ist immer noch besser, als eine fremde Besatzungsmacht. Auch symbolpolitisch wäre die Übernahme der Kontrolle durch Assads Truppen sehr wichtig. Gerade für die Kurden wäre es nämlich ein starkes Signal, wenn man feststellt, dass man als Teil des syrischen Staates bessere Überlebenschancen hat, als unter der schützenden Hand der (in dem Fall unzuverlässigen) Amerikaner.
xena
Eben. Es wird niemand damit einverstanden sein, dass fremde Truppen im eigenen Land stehen. Nicht mal Assad will das, denn auch die Kurdengebiete sind Syrien und nicht Türkei. Ziel von Assad ist es das Land wieder zusammen zu bekommen und nicht fremde Mächte Gebiete kontrollieren zu lassen und das ist auch legitim. Ein autonomes Kurdistan bedeutet zwar Selbstverwaltung, aber kein quasi eigener Staat, denn die Polizeigewalt und die Sicherung des Landes dürfte weiterhin vom Syrischen Zentralstaat ausgehen. Da muss man sich nichts vormachen. Aber wenn die Kurden Garantien von außen bekommen, z.B. von den Russen, die ja Einfluss auf Assad haben, dass sie politisch in Ruhe gelassen werden, dann könnte das klappen mit einer Einigung. Das ist mehr als die Kurden je hatten. Nur die Landkarte müsste um eine weitere Provinz ergänzt werden.

Nur die USA stehen irgend wie leer da. Wobei sie sich auch da einklinken könnten und als Garant für die Kurden auftreten könnten. Aber dann müssten sie die Rolle der Russen akzeptieren, was die USA nicht wirklich will. Denn überall wo die USA auftreten muss es nach der Pfeife der Amis gehen oder gar nicht.
Glorfindel
Ich sehe nicht so, dass die Amerikaner völlig leer dastehen. Die Amerikaner haben sich eine relativ starke Position mit den SDF geschaffen. Wenn die Amerikaner, so wie bisher, diesbezüglich konsequent bleiben, werden die anderen Kriegsparteien Respekt davor haben, gegen die SDF vorzugehen. Etwas anderes ist Afrin mit der YPG. Das ist kein Gebiet, welchem die Amerikaner Schutz versprochen haben. Die Amerikaner haben durchaus ein Interesse daran, dass das SDF-Gebiet nicht wieder an die Regierung zurück geht.
Kameratt
Die SDF besteht mehrheitlich aus der YPG, obwohl ihr Gebiet mehrheitlich arabisch besiedelt ist und es gab durchaus Versuche, diese beiden Gebiete zu vereinigen, bevor sie durch die Operation Schutzschild Euphrat zunichte gemacht wurden. Dass die USA Afrin keinen Schutz versprochen haben, liegt ausschließlich daran dass diese Region isoliert und somit in einer strategisch ausweglosen Situation ist.
xena
Wenn man sich mit den Kurden politisch einigt, dann betrifft es das gesamte kurdische Gebiet und nicht nur Afrin. Frieden gibt es nur, wenn das ganze Land einbezogen wird und nicht nur Teile. Wenn sich die Kurden mit Assad einigen, dann kann die USA dem nichts entgegen setzen. Sie kann diese Einigung nicht torpedieren, denn dann stünde die USA international ganz schön komisch da, um es gelinde auszudrücken.

Einen Kurden-Staat wird es nicht geben, weil den keiner will. Ich meine, dass nicht mal die USA ihnen einen eigenen Staat versprochen haben. Mit Assad will die USA auch nicht reden, eher Assad absetzen, während die Russen Assad stützen. Assad wird, wegen der Stützung Russlands, nicht verschwinden. Den USA schmeckt die politische Führerschaft der Russen in Syrien nicht. Alle wollen aber Frieden und eine Einigung. Also wie soll die USA das Problem lösen? Das geht nicht ohne Russland und die Russen sind am längeren Hebel, weil sie die legitime Regierung stützen, die ein geeintes Land will und auch jedes Recht dazu hat.



In Syrien sind wieder weitere russische Kampfflugzeuge angekommen. Man rüstet wieder auf für eine neue Kampagne (vielleicht wegen Ghouta?).
Glorfindel
Die USA wollen keinen Frieden um jeden Preis (auch andere nicht). Die wollen bestimmt kein Syrien unter iranischem Einfluss. Im Moment sitzen sie auf wichtigen Gebieten, welche sie auch halten können, wenn sie wollen. Wieso sollen sie dort weg?
rekrats
ZITAT(Crazy Butcher @ 21. Feb 2018, 13:54) *
Wenn die Türken dort aufräumen, werden sie aber wohl kaum das Land schnell wieder verlassen. Eine kurdische Minderheit mit Autonomierechten innerhalb offiziell gültiger und respektierter Grenzen ist immer noch besser, als eine fremde Besatzungsmacht. Auch symbolpolitisch wäre die Übernahme der Kontrolle durch Assads Truppen sehr wichtig. Gerade für die Kurden wäre es nämlich ein starkes Signal, wenn man feststellt, dass man als Teil des syrischen Staates bessere Überlebenschancen hat, als unter der schützenden Hand der (in dem Fall unzuverlässigen) Amerikaner.


Aktuell hat der syrische Staat auch keine Kontrolle über die Gebiete, es würde sich am Status Quo mal nichts ändern. Es hätte aber politisch durchaus Vorteile. Die Türken müssen dann das Gebiet befrieden, es wäre dauerhaft völkerrechtswidrig denn es wären immer besetze Gebiete, es wären von einem NATO Mitglied ein Gebiet mit Verbündeten eines anderen NATO Partners besetzt. Man kann aus so einem Zustand auf lange Zeit Unmengen an politischem Vorteil generieren. Aus russischer Sicht - Alle paar Monate mal eine Sicherheitsratsreesoution, wenn die Türkei nicht spurt kann man drohen die Kurden zu bewaffnen, wenn die Türkei Probleme macht kann man die Kurden bewaffen - Afghanistan Style -, man kann den USA laufen unter die Nase reiben dass sie ihre eigenen Verbündeten nicht mal schützen können, man spaltet das muslimische Lager stärker da der Iran da wohl nicht zuschauen wird, man kann das Thema perfekt in Europa politisch ausschlachten da die Kurden ehere links sind usw...

Die Kurden haben in dem Konflikt eines gezeigt, dass man im Kriegsfall nicht auf sie zählen kann und sie sofort versuchen ein eigenes Spiel zu spielen. Deswegen wird sich der syrische Staat kein "Bein" für sie ausreißen und besonders scharf wird man auf die Gebiete auch nicht sein. Insbesondere da diese wirtschaftlich nichts zu bieten haben außer noch mehr Konflikte.
Slavomir
ZITAT(Hummingbird @ 21. Feb 2018, 01:45) *
Nö. Afrin hat mit den USA auch nichts zu tun. Afrin hat sich immer geschickt von allem Ärger ferngehalten. Das war einer der friedlichsten Orte in Syrien. Bis die Türkei beschlossen hat dort das kurdische Volk ausbluten zu lassen.

Ich meinte eher, dass Projekt Assad zur Zeit mehr Perstektiven hat als Projekt "Demokratie unter der US Schirmherrschaft". Die Demokratieprojekte der USA waren sowieso nie besonders erfolgreich.
Hummingbird
Assad einigt das Land aber nicht. Er vertreibt lediglich Menschen bzw. bombt sie weg. Darum haben die Anrainerstaaten in ihren Grenzregionen Sicherheitszonen eingerichtet. Denn wenn die Syrer innerhalb Syriens keinen Zufluchtsort mehr haben, wohin flüchten die denn dann? Solange Assad an der Macht ist wird es keine "Einigung" geben. Weder territorial noch politisch. Die Sicherheitszonen werden formal Syrien weiterhin angehören aber sie werden mit Hilfe ihrer Schutzmächte ihr eigenes Ding machen. Ohne Assad.
revolution
Pro-Syrische Milizionäre haben offenbar unter unbekannten Umständen den Anführer des pro-türkischen Sultan Murad Battalion lebend gefangen. Auf twitter kursieren dazu jedenfalls angebliche Bilder des Gefangenen.

Nach Verhaftungen von JTS Mitgliedern durch HTS, sind offenbar westlich von Aleppo Gefechte zwischen diesen Rebellengruppen ausgebrochen.

Derzeit soll sich auch ein zweiter NDF Konvoi auf den Weg nach Afrin gemacht haben. Zuvor sollen 400 Mann verlegt worden sein.
Die YPG soll im Gegenzug die Kontrolle über mehrere Stadtteile von Aleppo an die SAA übergeben haben.

Während die SAA mit einem erheblichen Truppenaufgebot und massig Artillerie einen Sturm auf Ost-Ghouta vorbereitet, haben Rebellen in Daraa zwecks Unterstützung Angriffe gegen die SAA gestartet. Es besteht offembar ein Angebot an Al Nusra, selbigen den Abzug nach Idlib zu gewähren.

Trotz oder gerade wegen der türkischen Aggression in der Region Afrin und der nur halbherzig von Seiten der Koalition und SDF geführten Offensive gegen den IS auf der östlichen Seite des Euphrat, während selbiger in Afghanistan erstarkt, ist die militärische und politische Situation von Assad durchaus schon schlechter gewesen..
Hummingbird
ZITAT
U.S. Says Troops Can Stay in Syria Without New Authorization

By CHARLIE SAVAGEFEB. 22, 2018

ASHINGTON — The Trump administration has decided that it needs no new legal authority from Congress to indefinitely keep American military forces deployed in Syria and Iraq, even in territory that has been cleared of Islamic State fighters, according to Pentagon and State Department officials.

In a pair of letters, the officials illuminated the Trump administration’s planning for an open-ended mission of forces in Syria beyond the Islamic State fight. Secretary of State Rex W. Tillerson foreshadowed the plan in a speech last month, saying that troops will stay in Syria to curb Iran and prevent the Syrian government from reconquering rebel-held areas.

[...]
https://www.nytimes.com/2018/02/22/us/polit...t.co/2oMZgQfUhQ
Kameratt
Damit braucht man wohl eine neue Argumentation, nachdem bei dieser hier das Mindesthaltbarkeitsdatum abgelaufen ist.

ZITAT(Dave76 @ 2. Dec 2015, 00:39) *
UN Resolution 2249 vom 20.11.2015:
ZITAT

[...]
“5. Calls upon Member States that have the capacity to do so to take all necessary measures, in compliance with international law, in particular with the United Nations Charter, as well as international human rights, refugee and humanitarian law, on the territory under the control of ISIL also known as Da’esh, in Syria and Iraq, to redouble and coordinate their efforts to prevent and suppress terrorist acts committed specifically by ISIL also known as Da’esh as well as ANF, and all other individuals, groups, undertakings, and entities associated with Al-Qaida, and other terrorist groups, as designated by the United Nations Security Council, and as may further be agreed by the International Syria Support Group (ISSG) and endorsed by the UN Security Council, pursuant to the statement of the International Syria Support Group (ISSG) of 14 November, and to eradicate the safe haven they have established over significant parts of Iraq and Syria;
[...]


Gutachten des Wissenschaftlichen Dienstes des Bundestages Staatliche Selbstverteidigung gegen Terroristen. Völkerrechtliche Bewertung der Terroranschläge von Paris vom 13. November 2015:

ZITAT
[...]
4. Völkerrechtliche Implikationen der VN-Resolution2249 (2015)

Der VN-Sicherheitsrat hat am 20. November 2015 eine von Frankreich eingebrachte Resolution verabschiedet, in welcher er die Anschläge des „IS“ als „Angriffe“ verurteilt und zu koordinierten Anstrengungen im Kampf gegen den „IS“ aufruft.
Die Resolution enthält keine explizite Mandatierung kollektiver Militäraktionen gegen den „IS“ nach Kapitel VII der VN-Charta. Gleichwohl enthält die Resolution einige Aussagen, die das Vorgehen der Staatengemeinschaft gegen den „IS“ in Syrien (auch ohne Vorliegen einer Zustimmung der syrischen Regierung) völkerrechtlich stützen.

Zunächst erinnert der Sicherheitsrat die Staaten daran, dass Maßnahmen, die im Kampf gegen den „IS“ ergriffen werden – damit nimmt der Sicherheitsrat indirekt auf das Selbstverteidigungsrecht Bezug – im Einklang mit dem humanitären Völkerrecht zu erfolgen hätten.

Zwar beteuert („reaffirms“) der Sicherheitsrat in den (völkerrechtlich nicht verbindlichen) Eingangserwägungen routinemäßig den Respekt vor der „territorialen Integrität“ der Staaten, doch bezeichnet er dann den „IS“ als „global and unprecedented threat to international peace and security“. Dabei verwendet er nicht nur die Formulierung aus Art. 39 VN-Charta (= Kap. VII), sondern leistet einem weiten Verständnis des Selbstverteidigungsrechts der Staaten Vorschub.

Im operativen (und damit völkerrechtlich verbindlichen) Teil der Resolution (Punkt 5) ermächtigt der Sicherheitsrat die Staaten (“calls upon”) “to take all necessary measures, in compliance with international law, on the territory under the control of ISIL in Syria and Iraq, to redouble and coordinate their efforts to prevent and suppress terrorist acts committed specifically by ISIL”. Wiederum verwendet der Sicherheitsrat eine typische „Kapitel VII-Formulierung“ („all necessary
means“).

Die Resolutionlässt sich in der Weise deuten, dass Staaten sich nunmehr auf ein Selbstverteidigungsrecht gegen den „IS“ berufen können, ohne dabei auf ein (weiteres) Zustimmungsrecht seitens der irakischen oder syrischen Regierung
rekurrieren zu müssen.
Indem der Sicherheitsrat auf die permanente Bedrohung durch bevorstehende Angriffe seitens des „IS“ abhebt, scheint er die Staaten zudem auch von einer entsprechenden Begründung für ein Handeln im Rahmen von präventiver Selbstverteidigung zu entbinden.

Im Ergebnis bietet das Selbstverteidigungsrecht aus Art. 51 VN-Charta i.V.m. VN-Resolution 2249 (2015) eine hinreichende völkerrechtliche Rechtsgrundlage für Militäreinsätze gegen den „IS“ in Syrien.

Völkerrechtlich handelt es sich bei den französischen und US-amerikanischen Luftangriffen gegen den „IS“ (als syrische Bürgerkriegspartei) um die Intervention in einem Bürgerkrieg – für die humanitär-völkerrechtliche Qualifizierung als „bewaffneter Konflikt“ ist es unerheblich, ob die Intervention mit oder ohne Einladung des Assad-Regimes erfolgt. Da die Angriffe gegen den „IS“ faktisch auch der syrischen Regierung zugutekommen (sich jedenfalls formal nicht gegen diese richten), lässt sich von einem internationalisierten nicht-internationalen bewaffneten Konflikt sprechen.

[...]

Hummingbird
Seit dem Kososvo müsste doch eigentlich klar sein, dass sich mit der Unzulänglichkeit des Völkerrechts keiner mehr fesseln lässt.
xena
Ich glaub ich habe ein Déjà vu. Jetzt werden Flyer über Ost Ghouta abgeworfen mit der Ankündigung Fluchtkorridore für die Bevölkerung einrichten zu wollen. Schweres Pioniergerät ist am Rande der Enklave schon aufgefahren. Der Sturm steht kurz bevor.


Was auffällt ist, dass die Berichterstattung im Deutschen ÖR TV nun differenzierter ist als bei Aleppo. Das hat mich erstaunt. Man hat dazu gelernt.

Und noch ein Deutscher IS-Kämpfer, Dominik R. aus Frankfurt, wurde von der SDF gefangen genommen.
Karl mags
ZITAT(Hummingbird @ 23. Feb 2018, 13:33) *
Seit dem Kososvo müsste doch eigentlich klar sein, dass sich mit der Unzulänglichkeit des Völkerrechts keiner mehr fesseln lässt.

Was soll das bedeuten? Das wenn die "Weltpolizei" agiert das Völkerrecht zweitrangig ist? Wieso beharrt man in der Ukraine-Krise, ganz konkret die Krim, so auf dem Völkerrecht?
Hummingbird
Gerade das Beispiel Syrien verdeutlicht wie wenig das Völkerrecht und der Apparat der UN geeignet sind so komplexe Konflikte aufzulösen. Gesetzestreue einzufordern klingt zwar im Prinzip ganz toll, aber dann sollen die Verursacher der Flüchtlingsströme diese auch bitte selbst aufnehmen.
Karl mags
ZITAT(Hummingbird @ 23. Feb 2018, 17:38) *
Gerade das Beispiel Syrien verdeutlicht wie wenig das Völkerrecht und der Apparat der UN geeignet sind so komplexe Konflikte aufzulösen. Gesetzestreue einzufordern klingt zwar im Prinzip ganz toll, aber dann sollen die Verursacher der Flüchtlingsströme diese auch bitte selbst aufnehmen.

Die UNO ist perfekt geeignet so komplexe Situationen aufzulösen. Mit Maximalpositionen wie "Assad muß weg" kann man diesen Konflikt nicht lösen. Lösbar wäre er schon am Anfang gewesen, mit Kompromissen, sogar die russische Seite hat eine Zeit lang nicht auf al-Assad beharrt. Man erntet was man sät!

Wie viele Flüchtlinge haben die Golfstaaten (wahre Verursacher), außer Jordanien, aufgenommen? Die schwimmen förmlich im Geld, aber alles was die tun ist mit Hilfe der westlichen Wertegemeinschaft ihre pervertierte Form des radikalen Islams zu exportieren. Interessant auch das Halsabschneider in Syrien im Westen einen Blankoscheck bekommen haben und reingewaschen wurden (ehrenhafte Rebellen), ich erinnere nur daran dass das der gleich Schlag an Menschen ist die den 11. Sept. und die ganzen Terroranschläge in Europa zu verantworten haben, null Unterschied. Das waren schon von Anfang keine ehrenhafte Rebellen, die ganze "Revolution" gegen al-Assad hatte schon ganz zu Anfang einen islamistischen Schlag. Wie man bei der FSA jetzt sieht steht sie eindeutig unter dem Kommando der Türkei, die führen eins zu eins genau die Befehle aus Ankara aus und kriegen von da auch den Lohn, hat man das vor drei Jahren behauptet wurde man als Verschwörungstheoretiker und Spinner tituliert, da die FSA für Freiheit und westliche Werte angeblich stand.

Das Beste was man machen kann ist keine Position zu beziehen und sich diplomatisch mehr zu engagieren. Das Moralisieren ist einfach nur dumm und genau das kostet hunderttausende von Menschenleben! Baschar al-Assad ist nicht der liebe nette Präsident, aber auch er ist auf sein Ansehen bedacht und kann sich nicht komplett vom internationalen Handel und Markt abkoppeln, man kann Syrien ganz leicht zu Zugeständnissen bewegen, wenn man eben bereit ist al-Assad zu akzeptieren. Immerhin akzeptiert man z.B. auch klaglos die Führung Chinas die sich nonstop schwerster Menschenrechtsverletzungen schuldig macht. Frieden erreicht man indem man Länder in gewisse Systeme einbindet und gegenseitige Abhängigkeiten schafft, dann kann man vom anderen auch was Fordern, der reine drohende Zeigefinger bewirkt rein gar nichts.
Schwabo Elite
ZITAT(Karl mags @ 23. Feb 2018, 17:11) *
ZITAT(Hummingbird @ 23. Feb 2018, 13:33) *
Seit dem Kososvo müsste doch eigentlich klar sein, dass sich mit der Unzulänglichkeit des Völkerrechts keiner mehr fesseln lässt.

Was soll das bedeuten? Das wenn die "Weltpolizei" agiert das Völkerrecht zweitrangig ist? Wieso beharrt man in der Ukraine-Krise, ganz konkret die Krim, so auf dem Völkerrecht?

So, ich sage das jetzt nur einmal: Wir diskutieren die völlig unterschiedliche Situation zwischen Kosovo-Krieg und dem russischen Überfall auf die Ukraine hier nicht erneut. Wenn Dich das Thema wirklich interessiert, und Du nicht - wie ich glaube - lediglich trollen wills, dann benutz die Suchfunktion.

Die Nummer zieht hier nicht.

Zur Not mach ich den Funkkreis zu.

SE Mod
Hummingbird
ZITAT(Karl mags @ 23. Feb 2018, 18:49) *
Wie man bei der FSA jetzt sieht steht sie eindeutig unter dem Kommando der Türkei, die führen eins zu eins genau die Befehle aus Ankara aus und kriegen von da auch den Lohn, hat man das vor drei Jahren behauptet wurde man als Verschwörungstheoretiker und Spinner tituliert, da die FSA für Freiheit und westliche Werte angeblich stand.
So simpel ist das nicht. Die USA und andere haben zeitweise versucht zu verhindern, dass die Rebellen in Idlib von radikalislamistischen Gruppierungen dominiert werden. Das ist mißglückt und daraufhin wurde versucht eine Formation aufzustellen unter der Prämisse Assad nicht anzugreifen (SDF). Diese Bedingung ist in Idlib auf wenig Zustimmung gestoßen und dann haben die USA ihre Unterstützung dort eingestellt. Was jetzt unter dem Banner der FSA geblieben ist, sind von der Türkei unterstützte Gruppierungen, welche derzeit im Kampf gegen die Kurden eingesetzt werden. Diese werden teilweise auch als TFSA bezeichnet. T steht für Türkei.

Zum Rest sage ich lieber nichts.
xena
Soso, die USA haben versucht die Islamisten raus zu halten. Erkläre mal wie sie das hätten machen sollen.

Jetzt gibt es auch ein Satellitenfoto der Su-57 in Syrien.
Hummingbird
ZITAT(xena @ 24. Feb 2018, 23:31) *
Soso, die USA haben versucht die Islamisten raus zu halten. Erkläre mal wie sie das hätten machen sollen.
Wie erklärst du dir eigentlich das Nusra sich von der Qaida losgesagt hat?
rekrats
ZITAT(Hummingbird @ 25. Feb 2018, 00:36) *
ZITAT(xena @ 24. Feb 2018, 23:31) *
Soso, die USA haben versucht die Islamisten raus zu halten. Erkläre mal wie sie das hätten machen sollen.
Wie erklärst du dir eigentlich das Nusra sich von der Qaida losgesagt hat?


Raider heißt jetzt Twix ?

War ja eher ein Rebranding, hat aber politisch nichts geändert.
Hummingbird
rekrats heißt jetzt starker?
Schwabo Elite
Leute, nehmt Euch doch mal den Tag frei. wink.gif

SE Mod
xena
Frei machen? Wie denn? Die SAA hat ganz im Osten der Enklave den Sturm auf Ost Ghouta begonnen.

Interessant der UN Beschluss zum Waffenstillstand, der aber nur die gemäßigten Rebellen, z.B. FSA, betrifft und nicht HTS und Konsorten. Somit betrifft es auch nicht Ost Ghouta wirklich, weil dort mehrheitlich HTS am Werk ist. Die Russen haben eingewilligt, weil sie genau wussten wie es dort steht. Wozu also dieser Beschluss? Der ist völlig wertlos.

In Afrin scheint die SAA in nur homöopathischer Zahl aufzuschlagen, weil die Masse der SAA mit Ost Ghouta beschäftigt ist.
Kameratt
Eigentlich dürfte in Ghouta die Jaysh al-Islam die stärkste Rebellenfraktion sein. Also Islamisten, die durchaus auch mal als gemäßigt galten. Dass in Afrin lediglich einige NDF-Einheiten aufgetaucht sind, sollte nicht verwundern, denn schließlich wurden die meisten schlagkräftigen Truppen im Großraum Damaskus zusammengezogen. Daher war es auch unwahrscheinlich, dass die SAA ihre Offensive abbläst, weil diese Truppenkonzentration mit der Ausdünnung in anderen Teilen des Landes erkauft wird und nicht dauerhaft aufrecht erhalten werden kann, ohne den Gegner zu Gegenvorstößen an anderen Stellen einzuladen.
Hummingbird
Nusra war in Ost Ghouta nie besonders stark. Vor knapp drei Monaten gab es einen Deal bei dem 200 Kämpfer von Ghouta nach Idlib abziehen durften. Es hieß damals das sei die Hälfte der dortigen HTS Kämpfer gewesen. Wenn das stimmt, dann würde das bedeuten das eine geringe Anzahl als Vorwand benutzt wird, Ghouta anzugreifen.
Dave76
ZITAT
The deployment [der beiden Su-57 Prototypen] came with a covert warning to Israel by a Russian official, who said that the presence of the Su-57s will doubtlessly send a political message, serving as a deterrent “for aircraft from neighboring states, which periodically fly into Syrian airspace uninvited.”

https://www.timesofisrael.com/russia-deploy...imed-at-israel/
xena
Was, zum Henker, wollen die mit Prototypen groß drohen? Da haben sie doch mit Su-35 das modernste was man noch mit legacy Flugzeugen machen kann. Sollen sie doch ihre S-400 in Damaskus stationieren, wenn sie es ernst meinen.


Und jetzt geht das Déjà vu weiter. Putin ordert den Waffenstillstand und die Einrichtung von Fluchtkorridoren für die Bevölkerung an. Kennen wir doch alles schon...
Tankcommander
ZITAT(xena @ 26. Feb 2018, 22:13) *
Was, zum Henker, wollen die mit Prototypen groß drohen? Da haben sie doch mit Su-35 das modernste was man noch mit legacy Flugzeugen machen kann. Sollen sie doch ihre S-400 in Damaskus stationieren, wenn sie es ernst meinen.


Weil die SU-57 ein Stealthflieger ist und damit vieleicht bedrohlicher wirkt als ein konventionelles Kampfflugzeug?

Ohne jetzt zuviel auf die Technik einzugehen.
Dave76
ZITAT(Tankcommander @ 27. Feb 2018, 05:42) *
ZITAT(xena @ 26. Feb 2018, 22:13) *
Was, zum Henker, wollen die mit Prototypen groß drohen? Da haben sie doch mit Su-35 das modernste was man noch mit legacy Flugzeugen machen kann. Sollen sie doch ihre S-400 in Damaskus stationieren, wenn sie es ernst meinen.


Weil die SU-57 ein Stealthflieger ist und damit vieleicht bedrohlicher wirkt als ein konventionelles Kampfflugzeug?

Ohne jetzt zuviel auf die Technik einzugehen.

Das Abschreckungspotential ganzer zwei Prototypen, die weder über die angestrebten Triebwerke verfügen, noch moderne Waffen zum Einsatz bringen können, mit fragwürdiger Avioniksuitestufe, ungetesteten Taktiken etc. pp. ist eher überschaubar. Mal ganz abgesehen davon, dass sich Israel in der Vergangenheit nicht von der Präsenz moderner Systeme (S-400, Su-35 etc.) hat beeindrucken lassen und konsequent seine Sicherheitsinteressen in der Region militärisch durchgesetzt hat. Warum Russland zwei Prototypen von lediglich 10 flugfähigen Maschinen mit äußerst fragwürdigem Einsatzfähigkeiten und Kampfwert in einem Kriegsgebiet riskiert ist mir unverständlich. Weder das obige, vermeintliche Abschreckungsszenario, noch das Argument die Prototypen in einem realen Kampfgebiet testen zu wollen scheinen mir sinnvoll. Bleibt nur noch der reine Propagandawert einer solchen Aktion.
rekrats
ZITAT(Dave76 @ 27. Feb 2018, 09:54) *
ZITAT(Tankcommander @ 27. Feb 2018, 05:42) *
ZITAT(xena @ 26. Feb 2018, 22:13) *
Was, zum Henker, wollen die mit Prototypen groß drohen? Da haben sie doch mit Su-35 das modernste was man noch mit legacy Flugzeugen machen kann. Sollen sie doch ihre S-400 in Damaskus stationieren, wenn sie es ernst meinen.


Weil die SU-57 ein Stealthflieger ist und damit vieleicht bedrohlicher wirkt als ein konventionelles Kampfflugzeug?

Ohne jetzt zuviel auf die Technik einzugehen.

Das Abschreckungspotential ganzer zwei Prototypen, die weder über die angestrebten Triebwerke verfügen, noch moderne Waffen zum Einsatz bringen können, mit fragwürdiger Avioniksuitestufe, ungetesteten Taktiken etc. pp. ist eher überschaubar. Mal ganz abgesehen davon, dass sich Israel in der Vergangenheit nicht von der Präsenz moderner Systeme (S-400, Su-35 etc.) hat beeindrucken lassen und konsequent seine Sicherheitsinteressen in der Region militärisch durchgesetzt hat. Warum Russland zwei Prototypen von lediglich 10 flugfähigen Maschinen mit äußerst fragwürdigem Einsatzfähigkeiten und Kampfwert in einem Kriegsgebiet riskiert ist mir unverständlich. Weder das obige, vermeintliche Abschreckungsszenario, noch das Argument die Prototypen in einem realen Kampfgebiet testen zu wollen scheinen mir sinnvoll. Bleibt nur noch der reine Propagandawert einer solchen Aktion.


Vielleicht sind einfach deine Annahmen dass die Flugzeuge keine modernden Waffen einsetzen können falsch? Abgesehen vom Triebwerk welches aber eher marginale Bedeutung hat kann der Rest Einsatzfähig sein. Nur weil es in der Tageszeitung keine Berichte gibt muss dies nicht stimmen. Nicht jedes Land geht offen mit dem Stand der Entwicklung seiner Technologie um. Russland war in Syrien militärisch bisher für mehr als genug Überraschungen gut.
Dave76
ZITAT(rekrats @ 27. Feb 2018, 14:23) *
[...]

Vielleicht sind einfach deine Annahmen dass die Flugzeuge keine modernden Waffen einsetzen können falsch? Abgesehen vom Triebwerk welches aber eher marginale Bedeutung hat kann der Rest Einsatzfähig sein. Nur weil es in der Tageszeitung keine Berichte gibt muss dies nicht stimmen. Nicht jedes Land geht offen mit dem Stand der Entwicklung seiner Technologie um. Russland war in Syrien militärisch bisher für mehr als genug Überraschungen gut.

http://www.whq-forum.de/invisionboard/inde...t&p=1397630

Aber selbst wenn man schon moderne Waffen integriert hätte, wäre die Entscheidung 20% der vorhandenen Prototypen, eines noch in der Entwicklung befindlichen Musters, welches noch nicht in die Truppe integriert ist, in einer Kriegszone zu riskieren befremdlich.
xena
Wenn es Russland ernst meinen würde, dann würden sie ihre S-400 Batterie in die Gegend von Damaskus, diesseits der Latakia Berge verlegen. Von der Mittelmeerküste aus haben sie kein freies Schußfeld in die Region. Natürlich ist man davon kaum beeindruckt, wenn die S-400 außerhalb der Reichweite aufgestellt ist. Die Israelis agieren auch vom libanesischen Luftraum aus und überfliegen die Grenze zu Syrien meist gar nicht, bis auf einem mal wo es eine F-16 erwischt hat. Und wenn sie es ernst meinen würden, dann würden sie Abfangjäger in die Luft schicken, sobald israelische Flugzeuge in den libanesischen Luftraum eindringen, was sie eigentlich nur zu einem Zweck machen. Die israelischen Angriffe tangieren Russlands Ziel ja nicht, weil es nur Depots der Iraner weit außerhalb der Kampfgebiete trifft.

Die Su-57 sind wahrscheinlich nur eine innerpolitische Propagandamasche.
Schwabo Elite
ZITAT(rekrats @ 27. Feb 2018, 14:23) *
Vielleicht sind einfach deine Annahmen dass die Flugzeuge keine modernden Waffen einsetzen können falsch? Abgesehen vom Triebwerk welches aber eher marginale Bedeutung hat kann der Rest Einsatzfähig sein. Nur weil es in der Tageszeitung keine Berichte gibt muss dies nicht stimmen. Nicht jedes Land geht offen mit dem Stand der Entwicklung seiner Technologie um. Russland war in Syrien militärisch bisher für mehr als genug Überraschungen gut.
Was sollen diese Überraschungen gewesen sein? Dass man Marschflugkörper abschießen kann? Mit Mühe und Not ein paar Einheiten verfrachten kann und ansonsten auf Paramilitärs setzt? Oder, dass man einen völlig abgerockten Flugdeckkreuzer einmal hin- und zurückfahren lassen kann, nur um ihn dann auf Jahre in die Werft geben zu müssen, nachdem ein paar Jets verlorengegangen sind?
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