ZITAT(Broensen @ 7. May 2021, 22:16)
ZITAT(Forodir @ 7. May 2021, 12:37)
Wenn es Stützen brauch zum Einsatz ist das schon mal ein No-Go
Wieso?
Dass so ein Gerät hinsichtlich der Auswahl der Stellung (Untergrund) und Shoot&Scoot nicht gleichwertig mit einer PzH2k ist und diese auch nicht ersetzen kann, sollte ja klar sein. Und ich wüsste auf Anhieb keine Haubitze auf LKW, die nicht abgestützt werden muss. Selbst DANA und RHINO haben Stützen, auch wenn ich nicht weiß, ob die in jedem Schusswinkel erforderlich sind. Der RCH-Boxer wäre somit ein Einzelfall, sollte er halten, was er verspricht. Und das wäre dann auch sein entscheidender Vorteil.
Wichtig ist doch eigentlich nur, wieviel Zeit durch das Abstützen verloren geht. Bei ARCHER z.B. dauert es ca. 7 Sekunden von Halt bis die automatische Abstützung steht und gerichtet werden kann. Allerdings hat der nur eine zentrale V-Stütze hinten, nicht vier separate Streben.
Für mich wäre aus Sicht der Bundeswehr nur ein NoGo, wenn sich die Besatzung exponieren müsste wie bei CAESAR.
Für die Bundeswehr sind Stützen ein No-Go bei einem SPG, wenn ich schon den Aufwand mache mit einer Selbstfahrlafette mit Schutz und einem automatisierten Geschütz dann sollte es eben auch keine Stützen benötigen, das ist ja eben der Grund warum man auf den GTK setzt.
Das ist ja auch das Problem das man (zumindest in der DEU Artillerie) damit hat. Entweder eine vollwertige Selbstfahrlafette oder eben ein leichtes gezogenes Geschütz, diese Zwischenlösungen wie ARCHER oder CAESAR sind komplex, immer noch sehr schwer haben viele Einschränkungen an Schutz, Mobilität und Feuerkraft und sehr günstig sind sie auch nicht (ARCHER ca. 4,5-5,0 Mio$; CAESAR ~3,0 Mio$). Deswegen wird dieser Ansatz nicht verfolgt.
Zur Reichweite und Endphasengelenkte Munition:
Ja eine erweiterte Reichweite ist immer hilfreich, aber gerade bei Rohrartillerie wird der Aufwand langsam riesig, Sinn und Zweck von Ari ist das Vernichten von Flächenzielen. Je mehr ich am Geschoss herumschrauben muss, das es die gewünschte Reichweite bekommt, umso mehr verliere ich Nutzladung und dann muss ich entsprechend mehr Geschosse nach vorne bringen, ändere ich was am Geschütz (L60) wird das sehr groß und teuer. Gerade VOLCANO zeigt das sehr gut, die Idee ist eben nicht das man das Geschoss für eine Flächensalve nimmt, sondern eben für ein einzelnes Hochwertziel das ich sonst nicht anders bekämpfen kann, die Nutzlast liegt bei 2,5Kg! Es ist also eine Option für einen Sonderfall zudem sie Laser gelenkt werden muss, wenn man ihre volle Genauigkeit ausnutzen will.
Raketen Artillerie kann das besser und einfacher und der Kostenpunkt ist dann auch zu vernachlässigen, wenn es um derart hoch spezialisierte Munition geht. Beim derzeitigen stand der Technik ist im Moment für RohrAri bei ca. 50Km Schluss. Sofern man noch ein vernünftiges Verhältnis von Aufwand/Nutzen haben möchte.
Aber ja, prinzipiell sehe ich ein derartiges Geschütz mit L60 Rohr durchaus möglich in der DAG. Allerdings eben nicht in einer überbordenden Rolle mit Endphasen gelenkter Munition, sondern als Schwerpunkt der Division und dementsprechend direkt hinter den BAG, dafür benötigt es den Reichweitenvorteil. Wichtige Einzelziele oder kleinere Flächenziele wie GefSt bekämpfe ich mit RakAri und hier habe ich dann auch entsprechende Reichweiten.