Früher waren meistens nur die Klassiker (Monopoly, Spiel des Lebens, Cluedo, Trivial Pursuit, Risiko, etc.) verbreitet. Heute gibt es viel mehr Alternativen, die in der Regel auch deutlich besser sind.
Auf BGG etwa findet man Monopoly nicht einmal mehr in den Top 20.000 Spielen gelistet.

Boardgamegeek ist die renommierteste und mit über 130.000 Einträgen grösste Brettspieldatenbank. Dort gibt umfangreiche Infos und mächtige Filter- bzw. Suchoptionen.

Seit den 80er Jahren waren Videospiele auf dem Vormarsch, aber gerade in der letzten Dekade haben analoge Spiele wieder deutlich aufgeholt.

Wer jetzt vor dem Hintergrund dräuenden, erneuten Lockdowns vielleicht auf die Idee kommt im engen Kreis mal Spieleabende zu veranstalten, sollte sich nicht blind auf die alten Kamellen stürzen.

In diesem Thread sollen Empfehlungen, Erfahrungen und eventuell Toplisten zum Thema Brettspielen (im weitesten Sinne, also auch Tabletops oder Pen and Papers) ausgetauscht werden.

Spiele mit Freunden so 1x in zwei Monaten starquest, spielt im warhammer 40k Universum. Ne runde geht mit vier Spielern etqa 5 Stunden und macht wirklich großartigen spass.

Starquest ist cool und sehr oldschool. Habe ich doppelt und auch eine Dreadnought Erweiterung. Wenn sowas gefällt, dann lohnt sich bei Gelegenheit mal eine Partie Claustrophobia (für 2 Spieler), Runebound oder Runewars.

Wir hatten im Freundeskreis mal eine Phase, in der wir Axis & Allies Revised gespielt haben. Das konnte sich manchmal eine ganze Nacht lang hinziehen. Macht auf jeden Fall Spaß, ist ein wenig wie Risiko auf Anabolika

Mit viel Zeit und einen begrenzten Spielerkreis, habe ich sehr viel Freude an Zombicide. Es gibt da mittlerweile unterschiedliche Versionen, mit Regelerweiterungen. Ist ein Coop-Spiel. Es kann in dem Sinne also keinen Verlierer geben, Diskussionen ergeben sich aus der Absprache des weiteren Vorgehen.

Mansions of Madness ist auch ganz gut. Hier hat jeder Spieler, für seinen Sieg, noch eine geheime Bedingung (Überlebe als Einziger, bringe alle um, ...), was es ganz witzig macht.

Kriegsspiele haben häufig umfangreiche Regelwerke und sind nicht selten zeitaufwändig. Wer voll im Berufsleben steht und Familie hat, dem fehlt meistens die Zeit für große Titel. Meine Empfehlung für diejenigen die keinen Bock auf Regelwerke haben die ein halbes Studium erfordern und keine sechs Stunden plus an einer Partie sitzen wollen/ können, ist Memoir 44.
Das Spiel erlaubt bis zu acht Spieler ab acht Jahren, hat einen moderaten Schwierigkeitsgrad und eine Partie dauert rund eine Stunde. Eine Hexgridkarte mit variablen Terrainschablonen, Miniaturen, gleichzeitig Aktionskarten und Würfel machen es spannend anzusehen und abwechslungsreich.
Das Grundspiel bietet 16 Kampagnen, die man durchaus mehrmals spielen kann. Es gibt allerdings noch Erweiterungen wie etwa Ostfront oder den Pazifik.

Edith sagt: Historische Kriegsspiele (speziell WK1+2) sind leider bei deutschen Spieleverlagen verpönt, in den USA sind sie wesentlich akzeptierter, beliebter und auf breiter Basis verfügbar. Dabei wenn man es sich mal recht überlegt wieviele Kinder/ Jugendliche alleine Videospiele (Ego Shooter, Kriegsspiele) zocken und das Ganze dann ungefiltert bzw. unkommentiert, da bietet das gemeinsame Brettspiel doch mehr Raum auch mal über die Sache an sich zu reden.
Memoir 44 macht hier keine Ausnahme, es gibt leider keine deutsche Version und man muss hier auf die englische zurückgreifen.

Die Klassiker sind oft nicht umsont Klassiker.
Hab über Neujahr mit meinen Nichten und Neffen sehr intensiv Uno gespielt.

Uno....

Der Tag auf der Karlsruhe, als die Offiziermesse in Weiss der PuO-Messe einen Besuch abstattete, um dem selbsternannten Uno König den Fehdehandschuh hinzuwerfen....

Seid ihr auch mal zur See gefahren?

Hehe, nur will man in Tauchdosen niemals Weiß trägt muß man nicht ...

Ick hör imma "Klassiker"?! Wa, Wa, Wie, Wo, Waaaaas? Dat is een "Klassiker".

Scherz beiseite, komm jetzt raus Ernst. Willst du wohl?! Bei Fuß!!

Wichtig finde ich letztendlich das es Spass macht. Ich kann da natürlich nur für mich sprechen, aber ich möchte nie wieder Monopoly spielen müssen. Allerdings konnten sich viele dieser Klassiker auch deshalb so lange halten weil es wenig Konkurrenz gab. Heute werden jedes Jahr über 1000 neue Brettspiele verlegt und gerade in den letzten drei Jahrzehnten wurden viele neue Spielmechaniken entwickelt bzw. verbessert.

Beispielsweise ein Klassiker wie Kniffel/ Yahtzee wurde durch "King of Tokyo" neu implementiert. Der Würfelmechanismus ist derselbe, aber anstelle von dröger Zahlenwälzerei haben wir hier eine ansprechende Thematik. Durch Angriffswürfe kann man direkt interagieren und spielt nicht nur so nebenher. Mittels Funktionskarten kann man seinem Monster besondere Fähigkeiten verleihen. Alles in allem wirklich empfehlenswert und meiner Meinung nach besser als der "Großvater".

Stimmt. King of Tokyo kommt bei uns auch immer wieder gerne auf den Tisch. Die Spielzeit ist mit 20-30 Minuten gut überschaubar und das Material mit wenigen Handgriffen aufgebaut. In meinen Augen schön für "mal eben erklärt und gespielt" und ist tatsächlich kurzweilig und kompetitiv. Check.

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Zu den Klassikern für die Deck Building Mechanik zählt für mich noch "Dominion". Und bei Area Control wäre das Spiel "El Grande" aus meiner Sicht noch unter den Klassikern zu führen. Waren auch mal beide irgendwann Spiel des Jahres meines ich.

Das war auf dem Transit von der Box Berbera nach Djibouti

Nordseeporschefahrer können auch unterwegs mal Weiss anziehen, um die Stimmung aufzulockern.

Mal ein paar Empfehlungen aus der Kategorie Geschicklichkeit die uns Spass gemacht haben:

PitchCar Autorennen als Fingerschnippspiel auf einer Holzbahn. Nicht gerade billig aber schön und mit diversen Erweiterungssets ausbaufähig.
Günstiger ist PitchCar Mini, der einzige spielerische Vorteil dieser kleineren Ausführung ist, dass jüngere Kinder - die noch nicht so stark schnippen können- damit etwas besser zurecht kommen.


Crazy Coconuts ein abwechlungsreiches Spiel, wenn man spielen möchte ohne sich großartig den Kopf zu zerbrechen.
Gerade zu Auflockerung zwischen anspruchsvollen Titeln geeignet

IceCool Fingerschnippspiel bei der einer versucht die anderen zu treffen bzw. zu fangen.

Empfehlen kann ich auch noch aus der Warhammer Fantasy-Welt das Spiel "Chaos in der alten Welt" https://www.boardgamegeek.com/boardgame/431...chaos-old-world
Schon eher was für erfahrenere Strategen. Erfahrung aus Risiko, Axis&Allies, El-Grande könnte hilfreich sein. Schön "aggressives" Area Control.
Man sollte sich aber wirklich gut kennen und nix nachhaltig persönlich nehmen. In jedem Fall nicht nachtragend sein, da man sich eigentlich bei keinem Spielzug Freunde macht.
Wer den anderen nicht konsequent vors Knie tritt, kommt bei dem Spiel halt auch nicht weit. Die Fraktionen spielen sich jeweils komplett anders, bzw. nerven den Rest mit ihren individuellen Bösartigkeiten. Es braucht daher aber auch 2-3 Partien, bis man die eigenen Stärken und die Spielweise der anderen hinreichend verstanden hat, um Chancen und Risiken realistisch einschätzen zu können. Daher sind Neueinsteiger in eine erfahrene Runde leider immer benachteiligt. Macht im richtigen Setting aber echt Laune.

Ebenfalls sehr empfehlenswert ist das ist Strategiespiel Imperial. https://www.boardgamegeek.com/boardgame/24181/imperial
Ähnlich wie Risiko, nur mit wirtschaftlichen Aspekten. Es spielt zur Zeit des 1. Weltkriegs und die Spieler schlüpfen in die Rolle von Kreditgebern der europäischen Nationen. Wer gerade welches Land kontrolliert, hängt von den Schuldverhältnissen ab. Ich muss dann als Spieler entscheiden, ob ich die Truppen oder Flotte des Landes aufrüste, weitere Fabriken baue, Truppen bewege oder Zinsen an die Kreditgeber auszahlen lasse. Im Prinzip ist es möglich, systematisch einen Krieg zwischen Nationen herbeizuführen und daraus wirtschaftliches Kapital zu schlagen. Darum geht es auch prinzipiell. Ist mal ein interessanter Ansatz.

Lass diesen Beitrag nur keinen von der Linkspartei lesen. Die werden das Spiel verteufeln und auf dem Scheiterhaufen verbrennen.

Also da deren Meinungshoheit ja oftmals ähnlich niedrig ist meine, mache ich mir da an sich wenig Sorgen um den guten Eggert Verlag. Habe beim Chef persönlich Ersatzeile bestellt und kam freihaus. Denen kann man nicht böse sein. Mein Exemplar rücke ich auch nicht für Zensurmaßnahmen raus. No way, Fr. Wagenknecht

Wir haben zu Silvester Eldritch Horror gespielt. Wer was mit etwas komplexeren Regelwerken und Cthulhu anfangen kann, sollte dem eine Chance geben. Es ist ein großteils kooperatives Spiel, aber nur großteils. Nachtragend sollte da am besten auch keiner sein

Ich wollte eigentlich noch etwas dazu geschrieben haben, hatte es aber verschwitzt.

Da wirst du recht haben, ich selber habe es noch nicht gespielt, daher kann ich es nicht beurteilen. Es soll allerdings auch für Neulinge recht eingängig sein.

Ja, es ist meiner Kenntnis nach das erste reinrassige "Area Control" Spiel und einer von nur drei Titeln, die vor dem Jahr 2000 verlegt und noch immer in den BGG Top 100 auftauchen. Schon das allein spricht für seine Klasse. Empfehlen würde ich die Big Box, da diese schöneres Material und schon Erweiterungen enthält.

Mein Substitut für Risiko ist ein Stück weit Small World. Vorteil ist die festgelegte Rundenzahl und damit kalkulierbare Spielzeit und die Rassen immer mit zufälligen Eigenschaften neu zu kombinieren macht jede Partie einzigartig.
Kennt ihr den noch?

Im Bereich Area Control ist El Grande super, ich habe mir kurz vor Pandemiebeginn auch noch Root gekauft, das ist ähnlich bringt aber eine Asymemtrie mit, da alle Mitspieler verschiedene Siegbedingungen haben und damit Wege, wie sie diese erreichen wollen, das wurde seit dem leider erst zwei Mal gespielt.

Sonst sind viel gespielte Favoriten hier: Istanbul (taktisches Worker Placement), Schlösser des König Ludwigs (Eine Art kompetitives Legespiel), Hive (2-Spieler freeform Schach), sowie diverse Hidden Role Games (Coup, Secret Hitler, Skull, Love Letter, etc) und mit größeren Gruppen Codenames Pictures und Perfect Match, beides Spiele, bei denen es weniger um das Spiel geht, als vor allem darum gemeinsam zu erörtern, wie eine*r der Beteiligten denkt. Und mit der Familie werden häufig Kartenspiele gespielt, wie Wizard, 6 nimmt oder Arboretum.

Unter den Kinderspielen sind Lucky Lachs und Dobble die Spiele, die am besten ankamen.

Och, das kommt darauf an, was man sonst so für Hobbys hat. So ein Regelwerk für ein Hex-Kosim ist jetzt auch nicht zwingend dicker als bei Arkham Horror etc.


Verfügbarkeit ist in Deutschland in Zeiten des Internets auch nur noch ein bedingtes Problem. Da sind die einschlägigen Versandhändler gut sortiert. Historische Kriegsspiele sind auch in den USA eine totale Nische, gerade hinsichtlich älterer Konflikte. Klar gibt es eine riesige Community in den USA im Vergleich zu Deutschland, aber die USA haben auch etwa das vierfache der Bevöllkerung und eine sehr rege und kreative Entwicklerszene, die einen Kundenkreis weit über das eigene Land bedienen kann.
Das Problem ist da ähnlich wie bei Miniaturenstrategiespielen oder Rollenspielen in Deutschland. Man hat, auch in den DACH-Staaten insgesamt, kaum die kritische Masse, die allein die USA aufbringen. Und der Rest ist einfach persönlicher Eindruck.
Ich bin dann mal weg, COIN-Regeln lesen für Samstag.

Ich bin jedes Jahr je ein Wochenende Skifahren mit zwei "Peer groups". Einmal vier Jungs aus dem Abi und einmal fünf Jungs aus dem Studium. Gespielt wird immer der Klassiker "Risiko". Alle Versuche irgendwas neues ("Schaut mal die haben hier im Ferienhaus auch blabla!") zu spielen scheitern daran, dass keiner Lust hat Abends nach zig Gläsern Mineralwasser noch ein neues Brettspiel zu lernen. Risiko kennt jeder seit über 20 Jahren.