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Vollansicht: US Army entdeckt die Division neu
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Dragon46
Mit ihren Transformationsplänen in den 2000ern hat die US Army (wie manch anderer Staat auch) eine Brigade-zentrierte Strukur eingenommen. In dieser Struktur waren die Brigade Combat Teams für sich autark und Hauptträger des Gefechts, die Division dagegen verfügte lediglich noch über eine Heeresfliegerbrigade und einzelne Versorgungsbataillone. Mit den angekündigten Plänen möchte die Army nun zurück zu einer Struktur, die sich auf die Division als Dreh- und Angelpunkt zentriert und hat die folgenden Divisionstypen vorgestellt:


US Army Penetration Division

1 Stabsbataillon auf Divisionsebene
1 Panzeraufklärungsbataillon auf Divisionsebene
3 Gepanzerte Brigaden
1 Artilleriebrigade
1 Schwere Heeresfliegerbrigade
1 Pionierbrigade
1 Versorgungsbrigade
1 Sicherungsbrigade


US Army Heavy Division

1 Stabsbataillon auf Divisionsebene
1 Pionierbataillon auf Divisionsebene
2 Gepanzerte Brigaden
1 Stryker-Brigade
1 Artilleriebrigade
1 Schwere Heeresfliegerbrigade
1 Versorgungsbrigade
1 Sicherungsbrigade


US Army Light Division

1 Stabsbataillon auf Divisionsebene
1 Panzerbataillon auf Divisionsebene
1 Pionierbataillon auf Divisionsebene
3 Infanteriebrigaden
1 Artilleriebrigade
1 Leichte Heersfliegerbrigade
1 Versorgungsbrigade
1 Sicherungsbrigade


US Army Joint Forcible Entry Divison - Airborne

1 Stabsbataillon auf Divisionsebene
1 Luftlandeaufklärungsbataillon auf Divisionsebene
1 Panzerbataillon auf Divisionsebene
1 Pionierbataillon auf Divisionsebene
3 Luftlandebrigaden
1 Artilleriebrigade
1 Leichte Heeresfliegerbrigade
1 Versorgungsbrigade
1 Sicherungsbrigade


US Army Joint Forcible Entry Divison - Air Assault

1 Stabsbataillon auf Divisionsebene
1 Luftbewegliches Aufklärungsbataillon auf Divisionsebene
1 Panzerbataillon auf Divisionsebene
1 Pionierbataillon auf Divisionsebene
3 Luftbewegliche Infanteriebrigaden
1 Artilleriebrigade
1 Mittlere Heeresfliegerbrigade
1 Versorgungsbrigade
1 Sicherungsbrigade


Hier ist die Vorstellung des US Army Combined Arms Center auf Youtube und die detaillierte Kästchenkunde auf Battleorder.

Meine Meinung: Im Brigade-Thread wurde sehr umfangreich über "dünne Brigade" vs. "dicke Brigade" diskutiert, hier sehen wir nun einen Extremfall: Die Brigaden werden reduziert und sind ohne Zuteilungen durch die Division nicht mehr zum Gefecht der verbundenen Waffen befähigt. Die Divisionsebene wird dafür wiederbelebt und auf bis zu 8 Brigaden zuzüglich einigen Bataillionen aufgeblasen. Allein die Anzahl der Pionierbataillone in den Penetration Divisions ist enorm und dürfte zu Lasten der Korpstruppen gehen. Zusätzlich dürften einige der bestehenden Brigadetypen (Militärpolizeibrigaden, Flugabwehrbrigaden, etc.) im Zuge der Umorganisierung aufgelöst werden und bataillonsweise in den Sicherungsbrigaden aufgehen.
goschi
ZITAT(Dragon46 @ 15. Jan 2022, 12:27) *
US Army Penetration Division

1 Stabsbataillon auf Divisionsebene
1 Panzeraufklärungsbataillon auf Divisionsebene
3 Gepanzerte Brigaden
1 Artilleriebrigade
1 Schwere Heeresfliegerbrigade
1 Pionierbrigade
1 Versorgungsbrigade
1 Sicherungsbrigade

8 Brigaden? eek.gif
Das nannte man mal Korps, das ist ja ein gewaltiges Konstrukt, welche Mannstärke hat man da? das dürften doch 20'000+ Soldaten sein.
Black Hawk
Bin mal gespannt welche Division, welche Struktur einnehmen wird.

82nd und 101st sind ja relativ klar.
10th Mountain und 25th Infantry werden (besser: bleiben) dann wahrscheinlich Light Divisions.
Ich wette, dass die 1 Cavalry Division zur Penetration Division wird.

Bleiben 1-4 Infantry und 1st Armored. Wobei mir nicht ganz klar ist, ob es mehrere Penetration Divisions geben wird, sprich ob die 1st AD zu dieser Gliederung übergeht oder eine Armored Division bleibt?

Im Bezug auf Heeresflieger scheint es auch eine Änderung zu geben. Bis auf die 101st verlieren wohl alle Divisionen ihre General Support Aviation Battalions (CH47, MEDEVAC und Command and Control Black Hawk)
General Gauder
Krass, gibt es irgendwelche Infos warum man diesen Schritt geht?
400plus
Von einem Extrem ins andere eek.gif
400plus
ZITAT(Black Hawk @ 15. Jan 2022, 14:27) *
Bin mal gespannt welche Division, welche Struktur einnehmen wird.


Denke 1st Armored & 1st Cavalry Penetration
Bei den 5 Infantry Divisions denke ich dass zwei Heavy werden, eine Light und eine könnte so ziemlich alles werden.

General Gauder
Also meine Vermutung schaut so aus:

Army normal, National Guard kursiv

Penetration:
-1. Infantry
-1. Cavalry
-1. Armored

Heavy:

-2. Infantry
-3. Infantry
-4. Infantry
-29. Infantry
-34. Infantry
-36. Infantry

Light:

-10. Mountain
-25. Infantry
-28. Infantry
-35. Infantry
-38. Infantry
-40. Infantry
-42. Infantry

Airborne:

-82. Airborne


Air Assault:

-101. Airborne

€ Was mich viel mehr interesieren würde was passiert dann eigentlich mit den selbstständigen Brigaden die es zur Zeit noch gibt z.B. 173. Airborne Brigade und 2. Cavalry Regiment
400plus
ZITAT(General Gauder @ 15. Jan 2022, 16:53) *
€ Was mich viel mehr interesieren würde was passiert dann eigentlich mit den selbstständigen Brigaden die es zur Zeit noch gibt z.B. 173. Airborne Brigade und 2. Cavalry Regiment


Die waren ja bisher schon nicht in die Divisionsstruktur eingebettet, von daher würde ich davon ausgehen, dass das auch weiterhin so bleibt.

===

Interessant ist an der neuen Gliederung übrigens auch der Vergleich mit früher. 1989 hatte eine Division wie die 1st Amored
- 3 Panzerbrigaden ohne Artillerie
- eine Heeresfliegerbrigade
- eine Divisionsartillerie mit 3 Rohrbataillonen und einer Batterie MLRS
- ein Support Command mit
-- mehreren Nachschubbataillonen
-- Flugabwehrbataillon
-- Pionierbataillon
-- Fernmeldebataillon
-- Feldnachrichtenbataillon
-- Chemieabwehrkompanie

Neu sind da also vor allem die Pionierbrigade, ein Aufwuchs bei der ABC-Abwehr und eine Unterstellung von Militärpolizei und Panzeraufklärern (früher eine Brigade auf Korpsebene). Ansonsten wurde halt das, was früher das Support Command war, auf zwei Brigaden aufgeteilt.

Die Pionierbrigade finde ich auch tatsächlich am merkwürdigsten: Jede Brigade hat ein Bataillon, in der "Sicherungsbrigade" ist ein weiteres, und trotzdem nochmal drei separate Bataillone für die Division?
Freestyler
Die Pionierkräfte der Durchbruchs-Division sind so stark angesetzt, weil der Durchbruch massive Kriegsbrückenschläge u.ä. mit einkalkuliert. Das Pionierbataillon der Sicherungsbrigade ist wahrscheinlich für die Sicherstellung der Mobilität im rückwärtigen Bereich zuständig. Grundsätzlich halte ich die Sicherungsbrigade für ein interessantes, durchdachtes Konzept, das die Sicherung des rükwärtigen Raums der Division, die Mobilität im Verantwortungsbereich der Division und des Luftraums der Division unter einheitlicher Führung vereint.

Ganz grundsätzlich ist das so ein typisches Konzept, bei dem Theoretiker eindeutige Fälle definieren, für die dann spezialisierte Verbände mit dem entsprechenden spezialisierten Material konzipiert werden - nur ist die Realität nicht so eindeutig: Die Durchbruchs-Division findet sich in der Verteidigung wieder, die schwere Division in einem Szenario, das eigentlich drei gepanzerte Brigaden erfordert (was soll dieses nutzloses SBCT in einer schweren Division!?) und die leichte Division wird durch ein von Flüssen durchschnittenes Gelände ohne Brücken angreifen müssen... tounge.gif Fazit: einheitliche, klassische Divisionstruppen, die je nach Lage und Auftrag durch Korpstruppen verstärkt werden, und ihrerseits wieder die Brigadetruppen der ihnen unterstellten Brigaden verstärken sind ideal und zweckmäßig.

Welches Szenario sich die Army für ihre unzähligen leichten Infanteriedivisionen (bzw. vorher den IBCTs) vorstellt, würde mich echt mal interessieren - diese (Groß-) Verbände haben - von spezialisierten Szenarios wie z.B. Stabilisierungsoperationen abgesehen - keinen bzw. nur einen geringen Gefechtswert. Selbst für die Sicherung des rükwärtigen Raums eines Korps oder einer Armee/Heeresgruppe sind sie nicht zu gebrauchen, weil sie durchgebrochene gepanzerte Feindkräfte mangels eigener gepanzerter Kräfte und Panzerabwehrkräfte nicht auffangen konnten. Selbst die Heimatschutzbrigaden der Heeresstruktur IV waren mit zwei Panzerbataillonen und zwei Jägerbataillonen auf MTW stärker als die IBCTs.
General Gauder
ZITAT(400plus @ 15. Jan 2022, 21:09) *
ZITAT(General Gauder @ 15. Jan 2022, 16:53) *
€ Was mich viel mehr interesieren würde was passiert dann eigentlich mit den selbstständigen Brigaden die es zur Zeit noch gibt z.B. 173. Airborne Brigade und 2. Cavalry Regiment


Die waren ja bisher schon nicht in die Divisionsstruktur eingebettet, von daher würde ich davon ausgehen, dass das auch weiterhin so bleibt.

===

[...]



Nunja diese selbstständigen Brigaden waren ja trotzdem einheitlich aufgebaut zu jenen welche Divisionen unterstellt waren, man konnte sie also wenn man so will plug and play austauschen oder hat sich die zusammensetzung der Brigaden nicht geändert?
Freestyler
Nein, die selbstständigen Brigaden waren natürlich anders aufgebaut, um selbstständig operieren zu können, d.h. ohne Abstützung auf Divisionstruppen. Selbstständige Brigaden hatten ein fest zugeteiltes/unterstelltes Artilleriebataillon, teilweise ein Unterstützungsbataillon oder Flugabwehr, MilNw usw. in selbstständigen Kompanien, teilweise ein Pionierbataillon statt einer Pionierkompanie...
General Gauder
Das stimmt einfach nicht, die selbstständigen Brigaden waren genauso gegliedert wie die Brigaden in den Divisionen






Das war doch der Witz an den Brigade Combat Teams.
Freestyler
Dann schreib, dass es dir um BCTs geht, nicht um selbstständige Brigaden ("Separate Brigade" bzw. "Enhanced Brigade" wie in der pre-BCT-Ära geht wink.gif ). Die BCTs sind alle so konzipiert, dass sie ohne Unterstützung durch Divisionstruppen operieren können (wie oben beschrieben), egal ob sie einer Division unterstehen oder nicht, dementsprechend gibt's keine Unterschiede. Die richtigenTM selbstständigen Brigaden waren anders strukturiert als die Brigaden, die von Divisionen geführt wurden:



vs.

General Gauder
Das habe ich geschrieben, ich habe mich nur nicht wiederholt, schau einfach mal ein paar Beiträge weiter oben.
Und meine Frage war eben genau die ob die Brigaden in Zukunft wieder uneinheitlich sein werden.
Broensen
ZITAT(Freestyler @ 15. Jan 2022, 21:42) *
(was soll dieses nutzloses SBCT in einer schweren Division!?)

Vermutlich genau das gleiche, was bei unseren mech. Brigaden die Jägerbataillone sollen. Ist ja kaum was anderes, nur halt eine Nummer kleiner.
400plus
ZITAT(General Gauder @ 15. Jan 2022, 21:50) *
Nunja diese selbstständigen Brigaden waren ja trotzdem einheitlich aufgebaut zu jenen welche Divisionen unterstellt waren, man konnte sie also wenn man so will plug and play austauschen oder hat sich die zusammensetzung der Brigaden nicht geändert?


Ich denke, dass die separaten Brigaden weiter so gegliedert sein werden, dass sie separat zum Einsatz kommen können, also mit organischem Artillerie- und Pionierbataillon.

ZITAT(Freestyler @ 15. Jan 2022, 21:42) *
Die Pionierkräfte der Durchbruchs-Division sind so stark angesetzt, weil der Durchbruch massive Kriegsbrückenschläge u.ä. mit einkalkuliert. Das Pionierbataillon der Sicherungsbrigade ist wahrscheinlich für die Sicherstellung der Mobilität im rückwärtigen Bereich zuständig. Grundsätzlich halte ich die Sicherungsbrigade für ein interessantes, durchdachtes Konzept, das die Sicherung des r�kwärtigen Raums der Division, die Mobilit�t im Verantwortungsbereich der Division und des Luftraums der Division unter einheitlicher Führung vereint.


Wobei die Sicherungsbrigade ja ironischerweise keine Sicherungseinheiten umfasst.
Jackace
Es gibt ja seit längerem die Notation dass die US Streitkräfte die vergangenen Jahrzehnte zu sehr auf asymetrische Konflikte und zu wenig auf Bündnisverteidigung ausgerichtet waren. Wahrscheinlich soll mit dieser Umstrukturierung letzterem Rechnung getragen werden, eine ähnlich umfangreiche Neuausrichtung sehen wir ja bei den Marines. Im großen V-Fall muss man in größeren Dimensionen denken, daher wahrscheinlich wird der Fokus weg von der Brigade hin zu Division gelegt.
speciman
ZITAT(Freestyler @ 15. Jan 2022, 21:42) *
...(was soll dieses nutzloses SBCT in einer schweren Division!?)...


Das macht insofern Sinn, als das das Stryker Vehicle mittelfristig ja durch eine neue (schwere) Plattform auf Kette ersetzt werden wird. Diese neue Plattform wird dann auch M2 und M1 beerben und damit wird eine homogene Struktur in den neuen "Heavy" Divisions erreicht.
400plus
ZITAT(speciman @ 16. Jan 2022, 16:58) *
ZITAT(Freestyler @ 15. Jan 2022, 21:42) *
...(was soll dieses nutzloses SBCT in einer schweren Division!?)...


Das macht insofern Sinn, als das das Stryker Vehicle mittelfristig ja durch eine neue (schwere) Plattform auf Kette ersetzt werden wird. Diese neue Plattform wird dann auch M2 und M1 beerben und damit wird eine homogene Struktur in den neuen "Heavy" Divisions erreicht.


Wobei das ja schon noch ein wenig dauert. In der Zwischenzeit (und vielleicht auch danach?) könnte man sich die ICBTs auch in Kombination mit den ICBTs vorstellen, um einer Infanteriedivision ein wenig mehr Feuerkraft zu geben. Wie Freestyler ist mir auch nicht so ganz klar, warum man neben der 82nd und 101st (und vllt der 10th) noch weitere "leichte Infanteriedivisionen" braucht.
Whuffo
ZITAT
Wie Freestyler ist mir auch nicht so ganz klar, warum man neben der 82nd und 101st (und vllt der 10th) noch weitere "leichte Infanteriedivisionen" braucht.


Gegenfrage: Wo/wann außer Desert Storm und (am Anfang von) Iraqi Freedom haben die US Streitkräfte schwere Panzer Divisionen benötigt?

Vietnam? Nö
Geplänkel (Grenada, Panama, Libanon) in den 80er'n? Nö
Geplänkel (Bosnien, Kosovo) in den 90er'n? Nö
Iraqi Freedom (nach dem Fall von Bagdad)? Nö
Afghanistan? Nö
Syrien? Nö

Für potentielle Konflikte in den nächsten Jahren (Syrien, Nordafrika, Zentralafrika, Asien) sehe ich keine "Schlacht von Kursk" Szenarien. Außer eben gegen Russland in Osteuropa...
PzArt
Von der Wahrscheinlichkeit des Einsatzes schwerer Truppen sehe ich das ähnlich. Einziges Szenario wäre in der Tat Osteuropa. Und dann müsste man konsequenterweise diese Truppen aber auch bereits dorthin verlegen, da ein in Marsch setzen schwerer Truppen über große Distanzen heute immer sehr leicht aufklärbar und im Ernstfall auch leicht zu stören ist.

Das träfe im Falle des Falles selbst für unsere schweren Verbände zu. Nicht umsonst waren alle unseren schweren Brigaden im Kalten Krieg nicht wirklich weit von den angedachten Verfügungsräumen entfernt. Da hätte es keine lang aufklärbare und störbare Phase des Anmarsches gegeben.

Ein Verlegen solcher Truppen dorthin würde allerdings den Konflikt noch weiter anheizen. Das will ja wohl auch keiner so wirklich derzeit.

Aber interessante Pläne zur neuen Strukturierung jedenfalls mal wieder.
400plus
ZITAT(Whuffo @ 16. Jan 2022, 20:22) *
Für potentielle Konflikte in den nächsten Jahren (Syrien, Nordafrika, Zentralafrika, Asien) sehe ich keine "Schlacht von Kursk" Szenarien. Außer eben gegen Russland in Osteuropa...


Die USA sehen das allerdings anders und reden in den letzen Jahren verstärkt von Near-Peer und Peer-Konflikten (z.B. hier der CJCS oder hier ein Unterstaatssekretär), und da sind von den dir Genannten halt allenfalls Vietnam und die beiden Irak-Expeditionen halbwegs relevant.
Whuffo
Korrekt, ABER auch bei einem Konflikt mit Pear/ Near-Pear (Iran, Nord-Korea) benötigt man die Leichten Divisionen um das Land zu befrieden nach dem Angriff. Bei einem Konflikt mit China kann man die 25th Infantry Division auf Grund des leichteren logistischen "Footprint" schneller und einfacher auf die Philippinen etc. verlegen als eine schwere Panzerdivision.
400plus
Klar, aber die Frage ist, ob man dafür wirklich eine große Anzahl rein leichter Infanteriedivisionen braucht, oder ob man die Infanteriedivisionen (abseits von Air Assault/Airbone) nicht ein wenig schwerer aufstellt und dort z.B. pro Division ein SBCT aufhängt. Die Brigaden für das Befrieden hat man dann immer noch, aber die Divisionen haben halt ein wenig mehr Schlagkraft im Near-Peer-Umfeld. Die von dir genannte 25th ID ist ja schon so gegliedert. Zumindest scheint mir, dass solche Divisionen etwas zweckmäßiger wären, als die gemischten Heavy/SBCT.

Trennung: Was mir auch gerade auffällt: Man gibt mit der Reform ja auch die simple Einteilung in drei Brigadetypen auf und gliedert z.B. die "Penetration" HBCTs anders als die "Heavy" HBCTs hmpf.gif
speciman
Dazu kommt noch, dass es neben den gemischten MechBtl in den ABCT nun auch wieder reine PtBtl gibt als Divisionstruppen. Kurios!
Havoc
ZITAT(400plus @ 16. Jan 2022, 21:03) *
Klar, aber die Frage ist, ob man dafür wirklich eine große Anzahl rein leichter Infanteriedivisionen braucht...


Naja, geht man von einer defensiven Rolle in Asien und Europa aus, dann sind leichte Infanteriedivisionen die Teile, die sich schnell per Luft.- Seetransport verlegen lassen. In Asien sind die verbündeten Staaten wie Japan, Malaysia, Philippinen, Indonesien, Taiwan... Inselstaaten und Südkorea ist eine Halbinsel, dass zu 70% gebirgig ist.
In Europa sind die baltischen Staaten am stärksten exponiert, allenfalls wäre zusätzlich mit einer begrenzten russischen Landungsoperation in Bulgarien, weniger wahrscheinlich in der Türkei, zu rechnen, um auf Seiten der NATO eine Kräftezersplitterung zu provozieren.

In den wahrscheinlichen Near-Peer-Szenarien hat man es entweder mit der Abwehr einer amphibischen Landungsoperation zu tun oder führt das Gefecht als Verteidiger im urbanen Umfeld, um so dessen zahlenmäßige Überlegenheit an schweren Gerät ausgleichen zu können. Da würde ich aus Sicht der USA in der ersten Konfliktphase den Mehrwert der leichten Infanterie höher einstufen, als der von SBCTs. Das Ganze muss in seiner Stärke so ausgestaltet sein, dass die USA zeitgleich auf einen bewaffneten Konflikt in Europa und einer Kriese in Asien bzw. umgekehrt reagieren können. Sollte z.B. China einen militärischen Konflikt der USA mit Russland ausnutzen wollen, müssen die USA in der Lage sein, kurzfristig ihre Truppenpräsenz in Asien erhöhen zu können, um China von militärischen Aktionen abzuhalten.
400plus
Ja, gute Punkte. Zumindest von der Verlegbarkeit her sollten die SBCTs ja so schlecht nicht sein (war Ziel nicht einmal weltweite Verlegung innerhalb von 96h?), aber klar, man braucht für die Verlegung mehr Flugzeuge und der logistische Fußabdruck ist später größer. Die Frage ist halt, wie lange reine Infanterie durchhalten kann. Dafür sind dann halt wahrscheinlich die PzBtl auf der Divisionsebene gedacht:

ZITAT(speciman @ 16. Jan 2022, 21:43) *
Dazu kommt noch, dass es neben den gemischten MechBtl in den ABCT nun auch wieder reine PtBtl gibt als Divisionstruppen. Kurios!


Ja, wobei es sich hier um Bataillone aus dem MPF-Programm handelt, also um leichtere Panzer mit 105mm-Kanone. Bisher war der Plan m.W. eine Kompanie pro IBCT, jetzt werden die halt wahrscheinlich über die drei Brigaden hinweg gepoolt und der Division unterstellt.

Nochmal zur Frage, wie viele Divisionen welchen Typs es geben wird: Derzeit hat die Army m.W. 11 HBCTs und 7 SBCTs. Zwei der SBCTs sind unabhänging (2nd & 3rd Cavalry). 11 HBCTs und 5 SBCTS würde für fünf "Heavy Divisions" reichen, aber dann wäre nicht mehr genug für eine Penteration Division übrig. Sieht für mich danach aus, als würde man ein paar der SBCTs umrüsten.
speciman
Fahrzeuge für zusätzliche ABCT/HBCT dürften durch die Reduzierung der Anzahl der Cavalry Squadrons freiwerden.
Schwabo Elite
ZITAT(Freestyler @ 15. Jan 2022, 21:42) *
Grundsätzlich halte ich die Sicherungsbrigade für ein interessantes, durchdachtes Konzept, das die Sicherung des rükwärtigen Raums der Division, die Mobilität im Verantwortungsbereich der Division und des Luftraums der Division unter einheitlicher Führung vereint.


Ich halte das für Wahnsinn in einer Division und gehe eher mit @goschi mit. So etwas lässt man im rückwärtigen Raum der Frontdivisionen durch Korpstruppen abdecken. Sonst hat nämlich der Divisionskommandeur ständig auch die Sicherungsbrigade im Blick zu halten. Dann konzentriert er sich nicht auf die Führung des Gefechts im Abschnitt der Division.
Man kann den entstehenden Entscheidungsoverload nur vermeiden, wenn die Führung von Brigaden für einen Divisionskommandeur durch moderne Mittel so deutlich schlanker geworden ist, dass sich die Zahl der direkt steuerbaren Untergebenen nun verdoppeln lässt. Denn 8 Brigaden plus 2 Bataillone, eines davon als Stab mit weiteren direkten Anfragenträgern, sind schnell ein Dutzend Abstimmungspartner im Regelbetrieb. Das ist das doppelte des normalen Maximums, bevor es zu komplexen Entscheidungen im Einzelfall kommt.
400plus
ZITAT(Schwabo Elite @ 18. Jan 2022, 12:55) *
Ich halte das für Wahnsinn in einer Division und gehe eher mit @goschi mit. So etwas lässt man im rückwärtigen Raum der Frontdivisionen durch Korpstruppen abdecken. Sonst hat nämlich der Divisionskommandeur ständig auch die Sicherungsbrigade im Blick zu halten. Dann konzentriert er sich nicht auf die Führung des Gefechts im Abschnitt der Division.
Man kann den entstehenden Entscheidungsoverload nur vermeiden, wenn die Führung von Brigaden für einen Divisionskommandeur durch moderne Mittel so deutlich schlanker geworden ist, dass sich die Zahl der direkt steuerbaren Untergebenen nun verdoppeln lässt. Denn 8 Brigaden plus 2 Bataillone, eines davon als Stab mit weiteren direkten Anfragenträgern, sind schnell ein Dutzend Abstimmungspartner im Regelbetrieb. Das ist das doppelte des normalen Maximums, bevor es zu komplexen Entscheidungen im Einzelfall kommt.


Aber das spricht ja nicht direkt gegen das Konzept der Sicherungsbrigade als solcher. Nehmen wir mal die Heavy Division: Die hat 3 Kampfbrigaden, eine Artilleriebrigade, Heeresfliegerbrigade und eine Brigade, die Nachschubeinheiten zusammenfasst. Das schaut mir jetzt erst einmal nicht übertrieben aus, das sind alles Dinge, die sinnvoll zu einer Division dazu gehören. Man ist dann aber schon bei 7 Brigaden und hat noch nicht von Flugbabwehr, ABC-Abwehr, Pionieren u.ä. gesprochen. Man kann jetzt die alle einzeln dem Divisionskommandeur (bzw. seinem Stellvetreter) unterstellen, wie es die Bundeswehr in der HS IV gemacht hat, dann hat der aber erstmal noch mehr direkt unterstellte Einheiten. Die Zusammenfassung in einer Sicherungsbrigade sollte die Führbarkeit da doch eher verbessern, oder?
Delta
Eigentlich sind diese Clubs nicht ernsthaft als Division führbar. Alles was mehr als 2-3 Manöverlemente hat, bereitet da Schwierigkeiten, allein schon von den unterschiedlichen Führungsverfahren und Planungs- und Zeithorizonten der unterschiedlichen Truppen, die intern zu koordinieren sind. Dazu kommt, dass diese "Division" mit der Sicherungs- und PiBrigade und dem HFlg- und fetten Artillerieanteil per se ihr Gefecht irgendwie in Deep, Close und Rear-Ops strukturieren können, ggf. müssen.
Irgendwie scheinen mir das sowas wie (Eigenkreation) "Theatre Divisions" zu werden, die kein übergeordnetes Warfighting Corps mehr brauchen und direkt an ein LCC angeflanscht werden können.
400plus
Aber wo würdest du die Grenze ziehen, gerade bei den Unterstützungskräften, die hier ja recht ausgeprägt sind? Klar, die Penetration Division mit ihrer fetten Pionierbrigade ist jenseits von Gut und Böse. Aber haben die anderen Divisionstypen so viel Optimierungspotential? Die Artilleriebrigade könnte man durch Aufteilen auf die Brigaden deutlich abspecken, und einige Teile der Sicherungsbrigade (MP, ABC-Abwehr) fallen recht groß aus bzw. wären wahrscheinlich traditionell eher Korpsaufgaben, aber sonst?
Delta
Ich sage nicht, dass es unmöglich ist, damit Krieg zu führen, oder dass es ein unzweckmäßiges Konstrukt ist, aber man muss das sehr sauber strukturieren:

z.B. Penetration Division:

Die 3 Kampfbrigaden kann ich klassisch im Sinne von Feuer und Bewegung führen. Wäre interessant zu wissen, welche organischen Kampfunterstützungsanteile (Artillerie, Panzerpioniere, Fla) dort verortet sind.
Das wäre auf jeden Fall der Anteil "Close Operations"

Heeresfliegerkräfte, Artilleriebrigade und Aufklärungsbataillon sind die Mittel des Divisionskommandeurs entweder in der Tiefe zu wirken ("eigenständige" Deep Ops), oder die Close Ops im Sinne einer Schwerpunktsetzung oder als Reserven zu unterstützen. Je nach Option muss ich die Kräfte unterschiedlich planen und führen. Im ersten Fall haben sie einen eigenen Planungszyklus, im zweiten Fall müssen sie vollsynchron mit der Close Ops geplant und geführt werden.
Alles was fliegt hat eh einen eigenen Planungszyklus, denn das muss in die Luftraumordnung eingespleißt werden und mit dem Air Component abgestimmt sein. Normalerweise mindestens 48h Vorlauf, außer man gibt der Division grundsätzlich und generell einen Teil des Himmels frei, indem Restricted Operations Zones (ROZ), Engagement Areas (EA) etc. eingerichtet werden.

Die Unterschiede bei den Truppengattungen:
Bei den Kampfhubschraubern macht es einen Unterschied, ob sie CCA (Close Combat Attack) fliegen, das wäre Unterstützung der Kampftruppe, oder selbständig zur Aufklärung, Flankensicherung, Kampf in der Tiefe im luftmechanisierten Einsatz sind. Im ersten Fall, werden sie von dem Kdr der Kampftruppen geplant und geführt, in dessen Raum sie kämpfen, im zweiten Fall führen sie sich selbst/stellen einen Air Mission Commander, der seine eigene Operation plant und führt.
Die Artilleriebrigade schießt in der Regel nicht DS (Direct Support = direkte Feuerunterstützung für Kampftruppe wie die Brigadeartillerie), sondern GS (General Support = selbständiger Kampf mit Feuer in der Tiefe) und Counter Battery und setzt dafür oft auch eigene Aufklärungsmittel ein. Bei DS ist der Kommandeur der Artillerie der Berater des Kampftruppenkommandeurs, im zweiten Fall plant und führt er den Feuerkampf selbst.
Die Aufklärer können Aufklärung in der Tiefe oder Aufklärung durch Kampf machen (selbständig), oder sie werden als Aufklärung der Kampftruppe voraus und zum Überwachen von Räumen/Flanken eingesetzt (Unterstützung Kampftruppe). Auch hier wieder: Selbständiger Einsatz => selbständige Planung und Führung; in Anlehnung an Kampftruppe => die Kampftruppe bestimmt das Geschehen und legt die Ziele fest.

Je nachdem, wie die drei Elemente eingesetzt werden, sind sie also entweder unterstützend (supporting) tätig, dann werden sie vom DivKdr mit geführt, oder sie machen "ihr eigenes Ding" im Rahmen der Gesamtplanung des DivKdrs, meist als Vorbereitung des Gefechtsfelds (shaping), der sich dann überlegen kann, wohin er wann seinen Fokus setzt und wann er welche Kräfte selber führen will. Parallel eine Deep/Shaping Ops und die Close Ops wird er nicht sinnvoll allein führen können.

Und den ganzen Unetrstützungs- und Sicherungszirkus muss eh nochmal jemand anders führen (Rear Ops), da hat er keinen Kopf dafür.

Das Ganze ist nicht trivial. Ich habe einige Jahre in der DSK luftbewegliche Operationen geplant, insbesondere die Führungsorganisation (C2 Structure) in den einzelnen Phasen. Dort hatte man die Elemente: Aufklärung, Fallschirmspezialzug/Pathfinder (erkunden die Landezonen und weisen die Luftfahrzeuge ein), Air Mission Commander (Führer der Hubschrauberkräfte) und Ground Force Commander (Führer der Infanterie). Command & Control zu planen ist da schon echt schwierig: In jeder Phase führt jemand anders die Kräfte in der Kampfzone vor Ort und die Aufklärer sind sehr früh schon weg, müssen nachher aber auch wieder eingefangen werden. Das bedeutet, dass man ein sauber geplantes Drehbuch braucht, das nicht viel Spielraum lässt, sonst kommt es zu Missverständnissen; Änderungen an der C2 Structure im laufenden Gefecht sind immer mit hohem Risiko verbunden.

Zusammenfassend: wenn der Divisionskommandeur der Penetration Division das volle Potenzial seiner Kräfte ausschöpfen will, und nicht nur als geschlossener Gewalthaufen angreifen möchte, dann hat er nen Arsch voll Planungs- und Koodinierungsaufwand zu betreiben, keinen leichten Tag bei der Führung seiner Kräfte und möglicherweise nur eingeschränkte Flexibilität, wenn er "mal schnell" was in seiner Schlachtordnung ändern möchte. Er muss sich frühzeitig festlegen, ob er seine Deep-Fähigkeiten als solche einsetzen will, oder ob er sie zur Unterstützung der Kampftruppe benötigt. Wenn er sich einmal festgelegt hat und die ersten Kräft einmal rollen, dann muss er damit auch bis zum Abschluss der Operation leben. As I said earlier: nicht unmöglich, aber hat mit der Führung einer "klassischen" Kampftruppendivision als halbwegs geschlossenes Manöverelement, indem ich mit 2-3 Brigaden auch direkt "spielen" kann nicht mehr viel zu tun.
400plus
Danke, sehr interessant!
PzArt
Top Ausführungen zum Thema. Danke.

Ich frage mich halt immer ob bei bei solchen Strukturplanungen wirklich der Einsatz der gesamten Struktur in einem großen Szenario als wahrscheinlicher Fall betrachtet wird, oder ob nicht doch mit überwiegender Wahrscheinlichkeit davon ausgegangen wird, diese quasi als "Plug- and Play"-Baukasten für diverse Szenarien kleinerer Natur zu nutzen.

Wenn ich von dem vollumfänglichen Einsatz der Penetration-Division in einem großen Szenario ausgehe, bin ich doch eigentlich gezwungen, diese bereits nahe am wahrscheinlichen Raum des Szenarios (sprich Osteuropa) zu dislozieren. Wenn ich da, sofern es zum Schwur kommt, erst mit der Verlegung anfange, brauche ich an einen geschlossenen und sorgfältig geplanten koordinierten Angriff einer solchen Division eigentlich nicht mehr zu denken.
400plus
ZITAT(Black Hawk @ 15. Jan 2022, 14:27) *
Ich wette, dass die 1 Cavalry Division zur Penetration Division wird.


Die Wette gewinnst du:army.mil



Glorfindel
Ich würde jetzt einmal abwarten. Die US Army hat so zirka 2/3 bis 3/4 aller Organisationsreformen nicht umgesetzt, sei es jetzt Force XXI-Divisionen oder FCS-Brigaden. Die US Army ist hervorragend, wenn es darum geht, Waffen oder Strukturen zu planen, welche dann nie eingeführt werden.
Glorfindel
Bei den Systeme würde ich auch noch Fragezeichen machen. Nur Rohrartillerie, keine Mehrfachraketenwerfer. Was ist NLOS-Lenkwaffen ? Dann fragt sich, ob man nicht von den relatv verwundbaren Kampfhelikopter (AH-64) weg sollte.
400plus
ZITAT(Glorfindel @ 19. Jan 2022, 19:16) *
Bei den Systeme würde ich auch noch Fragezeichen machen. Nur Rohrartillerie, keine Mehrfachraketenwerfer.


Wobei das ja auch der Ist-Stand ist, die MARS und HIMARS sind derzeit ja auch auf Stufe Korps in den Field Artillery Brigades.
Delta
Als ich meinen Beitrag heute früh geschrieben habe, hatte ich keinen Zugriff auf die Gliederungsbilder.

Einige Ergänzungen:

Die Brigaden haben keine organische Artillerie; d.h, die ArtBrig wird im Rahmen einer Task Organsiation vmtl. Btl-weise den Kampfbrigaden zum DS unterstellt. Gehen wir davon aus, dass der DivKdr eine MechBrig in der Reserve halten wird und diesem kein ArtBtl direkt unterstellt, gibt die ArtBrig zwei Btl an die vorn eingesetzten MechBrig ab und hat noch 2 Btl, davon eines mit erweiterter Reichweite für GS/Counter-Battery. Dazu kommen MLRS/HIMARS von den Korpstruppen, was impliziert, dass die Div unter der Führung (US) Korps kämpfen.

In dem Zusammenhang verwundert es, dass man dieser Division die Pionierbrigade mit der (gesamten?) Kriegsbrückenfähigkeit untergeschnallt hat. Wenn es weiterhin Korps und Korpstruppen gibt, dann hätte ich diese Fähigkeit eher dort vermutet.

Dazu ist die Fla mit einem Btl für die Größe des Verbands eher schwächlich aufgestellt.

Ich vermisse Eloka... kommt das in den USA SK auch von anderen OrgBereich, oder findet das nicht statt?

Mit diesen zusätzlichen Informationen kristallisiert sich heraus, dass die Division vmtl. eher als Division geschlossen eingesetzt werden soll, sofern man von einer Friedens/Verwaltungsgliederung auf den Einsatz schließen kann . Interessant wäre zu wissen, wie groß der Gefechtsstreifen gedacht ist.

Bewertung aus der Hüfte: Diese Division ist auf Europa und dort auf die Wiedereroberung verlorenen NATO-Territoriums - namentlich im Baltikum - zugeschnitten.

Das Szenar (falls es eines gibt) dazu haben sich die Kräfteplaner grob zusammengezimmert und lautet in ganz Kurzform:

RUS nimmt unter dem Schutz der A2/AD-Fähigkeiten aus Kaliningrad mit Kräften 76. Gardeluftsturmdivision, Gardeluftsturmbrigade 31 und optional - je nach Szenar (limited Incursion von links, massiver Angriff von rechts) LaSK-Tle Kaliningrad und/oder 1. Gardepanzerarmee, das Suwalki Gap, richtet sich dort zur zeitlich begrenzten Verteidigung nach Süden ein, um unter der Maskirowska weitreichender Stratcom-Maßnahmen ein Faustpfand für Verhandlungen mit der NATO zu gewinnen.

NATO eFP BG und VJTF werden eingesetzt und kommen oder kommen auch nicht rechtzeitig an, werden zerschlagen, ziehen sich in LTU Städte zurück, von wo aus sie irregulären Kampf unterstützen und versuchen, das eigene Überleben irgendwie zu sichern, in dem Wissen und der Hoffung, dass RUS sich mit den Kräften eines MB nicht in Kaunas und Vilnius und den Wäldern drumrum gegen die Waldbrüder auf Grosny reloaded einlassen kann und will.

NATO ist pissed und geht die Rückeroberung an:

NATO
  • neutralisiert A2/AD in Kaliningrad in einer See/Luft-Kampagne und stellt Luftüberlegenheit her,
  • Stellt in der Zwischenzeit zwei Korps in Polen auf,
  • greift an mit zwei Korps nebeneinander, MNC NE (links) und V. (US) Korps rechts (hier SP),
  • um Suwalki-Gap zu nehmen, RUS SK aus NATO-Territorium zu drängen und die territoriale Integrität der baltischen Staaten wieder herzustellen.
  • führt durch Siegesparade in Vilnius.


Das Szenar ist hoch und runter diskutiert worden... mal davon abgesehen, dass es taktisch seitens RUS ohne weiteres umgesetzt werden könnte, birgt es für RUS mehr Risiken als Vorteile:

Vorteile:
  • Baltische Staaten werden von der NATO abgetrennt,
  • wenn Stratcom passt kann sich die NATO nicht auf eine gemeinsame Linie einigen und zerfällt,
  • sollte die NATO doch einig bleiben, könnte man sich ggf. weitgehend ungestraft zurückziehen.

Nachteile/Risiken:
  • Der MB West ist auf Feindesland in einer StabOp gebunden,
  • NATO mag sich spalten oder nicht, aber die übrigebliebene "Nord-NATO" wird umso entschlossener sein, den verlorenen Boden wieder gut zu machen,
  • BIP-mäßig keine Chance, das Spiel konventionell auf lange Sicht zu gewinnen,
  • Verlust Kaliningrad und damit Stachel im Fleisch der NATO droht,
  • Globale Antwort droht:
  • Mittelmeerzugang weg,
  • Ostseezugang weg,
  • ggf. Atlantikzugang weg, zumindest erschwert,
  • Pazifikküste zu sichern?
  • Nordmeerflotte under attack?
  • ggf. bleibt nur die Nukleare Option/Drohung um aus der Kiste irgendwie wieder heraus zu kommen.

=> Unterm Strich shitty game mit zu hohem Einsatz und zu hoher Fallhöhe

Aaaber: In dem Szenar braucht die vorn angreifende Division des V. (US) Korps tatsächlich die Hälfte der Kriegsbrückenfähigkeit der NATO, die sie zum Glück organisch hat, während die andere Hälfte, die durch DEU/UK- Kooperation irgendwo bei der 1. (DEU) PzDiv liegt, links beim MNC NE eingesetzt wird.

Damit ist auch klar, dass die 1. (DEU) PzDiv der linke Nachbar der im SP auf Sestokai angreifenden 1 (US) Cavalry Division sein wird....

Kräfteplanung ist soo einfach biggrin.gif
General Gauder
Sind wir hier nicht Damals auch zu dem Schluss gekommen das man in Polen ein Korps stationieren sollte um ggf. das Baltikum wieder zurück zu erobern biggrin.gif
Glorfindel
ZITAT(Delta @ 19. Jan 2022, 22:12) *
In dem Zusammenhang verwundert es, dass man dieser Division die Pionierbrigade mit der (gesamten?) Kriegsbrückenfähigkeit untergeschnallt hat. Wenn es weiterhin Korps und Korpstruppen gibt, dann hätte ich diese Fähigkeit eher dort vermutet.

Zumal die Pioniere einen raschen Vorstoss massiv verlangsamen würden, da sie mit Abstand das sperrigste und langsamste zu verschiebende Material besitzen.

ZITAT
Dazu ist die Fla mit einem Btl für die Größe des Verbands eher schwächlich aufgestellt.

Sehe ich genauso.

ZITAT
Ich vermisse Eloka... kommt das in den USA SK auch von anderen OrgBereich, oder findet das nicht statt?

Eloka müsste bereits auf Stufe Brigade vorhanden sein.
400plus
ZITAT(Glorfindel @ 20. Jan 2022, 09:07) *
Eloka müsste bereits auf Stufe Brigade vorhanden sein.


Da ist derzeit m.W. eine Signals Company und eine Military Intelligence Company vorhanden, und das ist auch für die Zukunft so geplant scheint mir. Ich weiß aber nicht, wie stark deren EloKa-Fähigkeiten sind, ich hätte jetzt gedacht dass die Signals Company eher damit beschäftigt ist, die eigenen Leitungen und Netzwerke in Betrieb zu halten.
400plus
PS: EloKa scheint eher auf Ebene Korps angesiedelt zu sein und dann den Divisionen unterstellt zu werden, siehe das Video von Dragon46 bei Minute 9.36: Klick mich und pausier mich. Da ist eine EW-Kompanie bei den vom Korps zu stellenden Fähigkeiten eingezeichnet. Ebenfalls von dort kann auch ein "Intelligence and Electronic Warfare" Bataillon kommen. Später im Video klingt es allerdings mal so, als hätte die Penetration Division auch so etwas, das ist allerdings in den Schaubildern nirgends zu sehen.
Glorfindel
Nein, EloKa soll ab der Stufe Brigade und höher vorhanden sein! Auf Stufe Brigade mit einem EloKa-Zug in der Nachrichtenkompanie (MI).
https://www.c4isrnet.com/show-reporter/tech...-warfare-units/
Auf Stufe Division und Corps (was immer die Stufe Corps auch sein soll) auch.

Die BCT haben ursprünglich in den Nachrichtenkompanien über Multisensoren/Störer MLQ-40 verfügt. Mit der Zeit sind diese verloren gegangen und afaik wurde vermehrt auch die EloKa-Fähigkeiten der Air Force sich abgestützt (früher verfügte man. Man hat aber auch amerikanischer Seite mittlerweile herausgefunden, dass mögliche Gegner wie Russland, China oder Nordkorea bereits ab Stufe Brigade über beachtliche EloKa-Fähigkeiten verfügen und dass man da ins Hintertreffen geraten ist. Das versucht man jetzt wieder auszugleichen.
400plus
ZITAT(Glorfindel @ 20. Jan 2022, 09:07) *
ZITAT
Dazu ist die Fla mit einem Btl für die Größe des Verbands eher schwächlich aufgestellt.

Sehe ich genauso.


Wobei es hier natürlich auch darauf ankommt, wie groß die Bataillone ausfallen. Die derzeitige Planung für die IM-Shorad-Stryker ist m.W. 36 Fahrzeuge pro Battaillon. In Deutschland hätte das früher Regiment geheißen wink.gif Und historisch sind die Amerikaner auch schmerzlos darin, ihre "Bataillone" noch größer zu machen, ein Bataillon der Air Defense Artillery Ende der 80er hatte 24 Chaparral und 27 Vulcan.
400plus
Es gibt wohl Änderungen, siehe https://www.battleorder.org//post/waypoint-divisions und https://twitter.com/battle_order/status/1640308815785783296

- Die "Penetration Division" heißt nun "Armored Division (Reinforced)"
-- Die Pioniereinheiten der Brigaden sind weg, dafür ist die Divisionspionierbrigade größer
-- Es wird zukünftig separate "schwere" Combat Aviation Brigades geben
-- geplant als Reinforced Armored Divisions sind 1st Armored, 1st Cavalry und 34th Infantry (NG)
- Die "Heavy Division" heißt nun "Armored Division"
-- hier soll es vier geben: 1st, 3rd, 4th & 31st Infantry
-- Auch hier kein Brigadepionierbataillon, sondern nur ein Divisionspionierbataillon

Die Flugabwehrbataillone werden größer: 3 Batterien SHORAD-Stryker, eine Counter-UAS-Batterie und eine Batterie mit Fähigkeiten ähnlich zu Iron Dome:
https://twitter.com/battle_order/status/1640308843971489792
Broensen
Da nimmt wohl jemand die Refokussierung auf die Divisionsebene wirklich ernst.

ZITAT(400plus @ 27. Mar 2023, 13:17) *
- Die "Penetration Division" heißt nun "Armored Division (Reinforced)"
-- Die Pioniereinheiten der Brigaden sind weg, dafür ist die Divisionspionierbrigade größer
...
- Die "Heavy Division" heißt nun "Armored Division"...
-- Auch hier kein Brigadepionierbataillon, sondern nur ein Divisionspionierbataillon

Der Unterschied ist enorm. Die vierfache Menge an Pionieren in der verstärkten Division bei nur minimal mehr Kampfeinheiten.
400plus
Mehr Details für die 101st Airborne:

https://twitter.com/battle_order/status/1644312466476916737

Wenig Überraschandes- MPF-Bataillon auf Divisionsebene und auch hier ein starkes SHORAD-Bataillon. Man plant aber wohl auch, die ICBTs zukünftig in kaum motorisierte "Light" und "Motorized" BCTs zu unterteilen:
https://twitter.com/battle_order/status/1644312470427959302
Black Hawk
Weiss jemand, wie viele Pionierkompanien ein DEU PioBtl hat? Und wie diese gegliedert sind?

Weil es ist schon erstaunlich,dass die Amerikaner mit 5 Kp für eine ganze Armoref Division planen, die Bw aber mit 1 Btl pro Brigade plus 1x pro Division.( und noch die Anteile der NL)
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