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Vollansicht: Russischer Krieg in der Ukraine
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Tauglichkeit5
ZITAT(PeterPetersen @ 22. Mar 2022, 16:10) *
Im Süden hat man Anfangs sehr schnell die UA Linien durchbrochen (auch weil die UA bis zum Schluss nicht richtig vorbereitet waren, weil man die Hoffnung hatte, dass das alles nicht passieren wird), so wie man es auch erwartet hat, die UA Armee eh schwach und unmotiviert ist und Kiev in spätestens am Tag 2 eingenommen sein würde.
Ein Teil der UA Truppen die vor der Krim standen waren zu dem Zeitpunkt auf Manöver. Andererseits waren viele starke Truppen rund um Kiev konzentriert, was sich jetzt offensichtlich auszahlt. Vielleicht haben die UA bezgl. des Verlaufs ähnlich gedacht wie die RU und alle anderen, was auch naheliegend ist. Dass es anders kam ist der westlichen Ausbildung und Ausrüstung und der armseligen Vorgehensweise der RU zu verdanken. Derzeit streuen die Ukrainer die Nachricht die RU Armee hätte noch Vorräte (Essen, Kraftstoff, Mun) für drei Tage...
Almeran
ZITAT(Tauglichkeit5 @ 22. Mar 2022, 16:22) *
ZITAT(PeterPetersen @ 22. Mar 2022, 16:10) *
Im Süden hat man Anfangs sehr schnell die UA Linien durchbrochen (auch weil die UA bis zum Schluss nicht richtig vorbereitet waren, weil man die Hoffnung hatte, dass das alles nicht passieren wird), so wie man es auch erwartet hat, die UA Armee eh schwach und unmotiviert ist und Kiev in spätestens am Tag 2 eingenommen sein würde.
Ein Teil der UA Truppen die vor der Krim standen waren zu dem Zeitpunkt auf Manöver. Andererseits waren viele starke Truppen rund um Kiev konzentriert, was sich jetzt offensichtlich auszahlt. Vielleicht haben die UA bezgl. des Verlaufs ähnlich gedacht wie die RU und alle anderen, was auch naheliegend ist. Dass es anders kam ist der westlichen Ausbildung und Ausrüstung und der armseligen Vorgehensweise der RU zu verdanken. Derzeit streuen die Ukrainer die Nachricht die RU Armee hätte noch Vorräte (Essen, Kraftstoff, Mun) für drei Tage...

Naja, der Nachschub sollte auch mal an Tag 10 ausgehen - wir werden sehen.
NeWToN
Ohne Angabe und Herleitung warum etwas passieren wird sind solche Angaben nicht aussagekräftig.

Des weiteren: Ein Versorgungsmangel wird sich nicht von jetzt auf gleich bemerkbar machen. Vorher wird rationiert, priorisiert, Material aus dem eroberten Gebiet gezogen, improvisiert und Alternativen überlegt.
Es ist das selbe Spiel wie aktuell die Überlastung der Intensivstationen während Corona, man läuft nicht mit der Auslastung von 100% plötzlich gegen eine Wand und kollabiert. Vorher nutzt man Ressourcen die nie für diesen Zweck vorhergesehen waren, Personal leistet kurzfristig 150% und mehr, man verlegt um und sorgt durch andere Maßnahmen dafür das weniger Patienten reinkommen (Geplante OP´s etc…)

Der Kollaps kommt später, bzw. äußert sich dan dadurch das mit dem Vorhandenen Material und Personal nur noch maximal das halten von Stellungen möglich ist.
NeWToN
ZITAT(Glorfindel @ 22. Mar 2022, 15:57) *
ZITAT(Sensei @ 22. Mar 2022, 15:26) *
Naja, bei einfachheit würde ich schon ein Plus geben.
Man drückt von überall in die Ukraine rein. Wo es widerstände gibt umgeht man diese und schließt die Städte ein. Ansonsten folgt man den Straßen...
Einfacher geht es nicht.

Nur weil man verschiedene, separate Angriffsachsen hat, wird die Operation nicht komplex, sondern nur groß.

Nein, das gilt nicht als einfach:

Einfach wäre z.B. einfach ein Stoss, vielleicht aus verschiedenen Richtungen auf Kiev. Aber was hier passiert hat mit einfach gar nichts zu tun.

Wir haben einen Stoss auf Kiev aus drei Richtungen (1), einen Stoss auf Kharkiv (2), einen Stoss im nördlichen Donbass (3) und einen von Osten nach Mariupol (4a), gleichzeitig haben wir einen Stoss von Westen (Krim) nach Mariupol (4b) sowie nach Zaporizhia (4c) sowie einen Stoss von der Krim nach Mikolajiw (5) und von dort wohl Richtung Odessa. Dass ist nicht einfach. Wenn man das jemanden erklärt, so wird er die Absicht nach einer Erklärung kaum wieder geben können.


Dazu kommt noch das vermutlich eine amphibische Operation gegen Odessa geplant war. Diese wurde evt. abgesagt/ verschoben und die Infanterie an die südliche Front verlegt.
Wen dan tatsächlich noch geplant war das gegen Ende Truppen aus Belarus Richtung Lwiw vorgehen sollten kann man sagen das wirklich aus allen möglichen Richtungen angegriffen wurde.
mr.trigger
Weiß man eigentlich, wie die Milizen der Separatisten, Gruppe Wagner, die Rosgvardiya und innerhalb derer die Kadyrowzy, in die Kommandostruktur der Armee eingebaut werden? (Bzw. ob und hab ich wen vergessen?). Bisher hab ich nur gelesen, dass es besonders die Kommunikation mit den Separatisten ist, die von den Ukrainern abgehört werden kann. Daraus schließ ich, dass das wohl eher ad-hoc passiert.
harmlos
Das wäre ein guter Fang: 1RL257 (angeblich)

Wobei das für mich wie die Energieversorgung des eigentlichen Störers aussieht...
Glorfindel
ZITAT(Merowinger @ 22. Mar 2022, 16:10) *
Die Absicht ist (war) bekanntlich, die viel kleinere ukrainische Armee zu überlasten und vor die Qual der Wahl zu stellen, indem man von allen Ecken aus angreift. Es stimmt, das ist komplex und nicht einfach, soll aber den eigenen Vorteil der Masse nutzen. Beobachter meinen, jetzt eine neue Konzentration auf den Osten erkennen zu können.

Ich kann im Moment keine Konzentration erkennen. Das würde ein Umgruppierung der Truppen erfordern, was nicht so einfach zu bewerkstelligen ist.

ZITAT
Aus Gründen der exessiven Geheimhaltung wurde die Operation nicht vorher geübt - oder zumindest nicht in ausreichender Form. "Combined" funktioniert laut US Kommentatoren nicht.

Es ist noch viel schlimmer: Bis auf sehr hohe Stufe waren die Pläne nicht bekannt, auf Stufe Soldat war ohnehin nichts bekannt. D.h. die Truppen wussten nicht, was die Absicht der vorgesetzten Stelle ist. Combined funktioniert überhaupt nicht, d.h. die Panzer kurven völlig alleine herum, d.h. ohne Begleitinfanterie, und werden dann entweder in den Ortschaften, beim Marschhalt oder sogar während des Marsches abgeschossen. Das hätte man so oder so üben können, das ist gefechtstechnisches Verhalten.

Wie der Plan (spekulativ etwa ausgesehen haben könnte:
eine Armee stösst von N westlich des Dnepr nach Kiev und nimmt Kiev W, um wichtige Objekte zu besetzen. Als Vorausaktion wird der Flughafen Homostel durch eine Luftlandung genommen und Verstärkung in Divisionsstärke
eine Armee baut Flankenschutz im N gegen W auf um den Stoss auf Kiev zu schützen
eine Armee stösst von N östlich des Dnepr ins Zwischenziel Tscherniv vor und von dort auf der Autobahn M01 ins Angriffsziel Kiev E, um dort wichtige Objekte in Besitz zu nehmen.
eine Armee stösst von E auf der Autobahn M02 in den Raum S Kiev vor.
eine Armee stösst aus dem Raum Kursk über das Zwischenziel Sumy über die Autobahn M22 ins Angriffsziel Krementschuk am Dnepr
eine Armee stösst von aus E auf der Autobahn M18 über das Zwischenziel Kharkiv ins Angriffsziel Dnepro
eine Armee stösst nördlich von Luhansk an den Oskol
eine Armee halt Donezk und unterstützt den Vormarsch auf Mariupol von E aus.
eine Armee stösst von der Krim aus auf der Autobahn M14 ins Zwischenziel Mikolajiw und von da über die Autobahn M15 ins Angriffziel Odessa und nimmt dieses mit Unterstützung einer amphibischen Landung
eine Armee stösst von der Krim aus gegen E auf der Autobahn M18 und M14 und nimmt die Angriffsziele Saporischschja und Mariupol, unterstützt durch eine amphibische Landung

Dabei ist man offenbar davon ausgegangen, dass man die meisten Grossstädte mehr oder weniger kampflos einnehmen könne und dass man die ukrainische Armee hauptsächlich im Donbass hätte schlagen müssen. Von den 10. grösseren Städten hätte man damit wohl mit Ausnahme von Lemberg alle einnehmen wollen.

Wenn ich diesen, zugegebenermassen spekulativen Plan ansehen, so muss davon ausgehen, dass kein einzige Ziel oder Zwischenziel in den ersten 3.5-Wochen erreicht werden konnte. Was man bisher getan hat, ist Mariupol in Schutt und Asche gelegt und teilweise auch Kharkiv und Kiev zumindest am Rand, das vor dem Krieg 2.5 Millionen Einwohner hatte.
Panzerchris
Ja, das wäre ein sehr interessanter Fang. Er wurde übrigens schick nach oben abgetarnt.
Tauglichkeit5
ZITAT(Almeran @ 22. Mar 2022, 16:37) *
Naja, der Nachschub sollte auch mal an Tag 10 ausgehen - wir werden sehen.
Einige US-Jurnos berichten dass ihre Quellen über komplett abgeschnitte Versorgungslinien berichten und die UA kleinere Offensiven startet und auch gewinnt. Wobei ich persönlich keine großen Erfolgsmeldungen sehe die auf mehr als Panzervernichtungstrupps schließen lassen.


ZITAT(Glorfindel @ 22. Mar 2022, 17:56) *
Wie der Plan (spekulativ etwa ausgesehen haben könnte:
Auge! Schlottmann: Thread about the captured Russian plans for the Kherson region, dated 10 March. Ukrainian military intel has already fully exploited this. I've gone through it, translating and recreated sections of it in NATO symbology. Here is the original source.




harmlos
interessanter Artikel über russische EW-Systeme

Aus den Kommentaren zum Bild oben. Scheint doch das Kommandomodul zu sein. Jackpot.
Sparta
Das Ding tauschen die großen Rüstungshersteller sicherlich gegen einiges Equipment ein.
Panzermeyer
Du kannst davon ausgehen das die einschlägigen Dienste schon Personal vor Ort haben werden die sich solchen Sachen dankbar annehmen.
Panzerchris
@Tauglichkeit5:

Eine kleine Verständnisfrage: Die erste Zahl vor dem Symbol steht sicher für das Btl oder Regiment. Was bedeuten die Zahlen hinter dem Symbol?
Delta
Das ist die Division, bzw. der Großverband, dem die Bande untersteht. Also z.B. PzArtRgt 944 (der 20. MechDiv).

Und wenn ich mir dieses Puzzle ansehe, dann sind die Verbände entweder nicht dort gelandet, wo sie sein sollten, oder es gab massive Unterstellungen und Abgaben im Rahmen einer Gefechtsgliederung, oder die ganzen Verbände wurden von vornherein direkt dem 22. Korps (oder soll das ne Armee sein) unterstellt und "geführt". Weil die Raumordnung ist völlig Kraut und Rüben und die mit dem Armeestab kollozierten Divisonstäbe machen mal gar keinen Sinn.

edit zum 5.: Die drei Kreuze sind (zumindest gemäß Quelle) ein Armeekorps
Panzerchris
Ich danke Dir für die Erklärung, Delta.
harmlos
PzF3 IT600?
Delta
ZITAT(Tauglichkeit5 @ 22. Mar 2022, 19:09) *


Versuchen wir mal, dem ganzen etwas Sinn zu geben und aufzudröseln:

Vermuteter Auftrag/Absicht des Feindes/des 22. AK ist es (ich versuche mal einen Gefechtsbefehl):

1. Lage (unverändert)

2. Auftrag
Auftrag 22. AK ist es:
ab sofort aus Kherson nach NW anzugreifen und Mykolaiv zu nehmen.

3.a Absicht Kommandeur 22. AK:
22. AK greift an aus Kherson nach Nordwesten, ab sofort (irgendwann Mitte März)
mit 7. Luftsturmdivison vorn (hier SP) und 20. MechDiv folgend, um
(Option 1 = Durchmarsch): Mykolaiv mit 7. Luftsturmdivision zu nehmen und die Voraussetzungen für den weiteren Angriff 20. MechDiv nach N zu schaffen.
(Option 2 = vorsichtiger/divisionsweise überschlagend): Stellungen am Stadtrand von Mykolaiv zu nehmen als Vorrausetzung für das Nehmen der Stadt durch 20. MechDiv.

Sorry, ich bin gerade nicht so tief drin, aber Mykolaiv hält wohl noch, daher gehe ich davon aus, dass Option 1 geplant war und es Option 2 geworden ist. Ich mache mal weiter mit Option 2:

3.b. (Einzelaufträge)
- 7. Luftsturmdivision (vstk; die Kumpels von XX11) greift an und nimmt Stellungen SO Stadtrand Mykolaiv, um Vorausetzungen für den weiteren Angriff 20. MechDiv zu schaffen,
- 20. MechDiv (folgend) greift an über Stg 7. Luftsturmdivision, nimmt Mykolaiv und gewinnt Stg N der Stadt um die Voraussetzungen für den weiteren Angriff von Folgekräften zu schaffen.

Fires:
- LLArtRgt7: Direct Support für XX7 (organisch)
- PzArtRgt 944: mit 7. Luftsturmdivison auf Zusammenarbeit angewiesen (aZa): Direct Support
- ArtBrig 291: General Support
- PzRakArtBrig 439 (TOS?): General Support/Terror

Aufklärung:
- AufklBrig 127 (aZa XXX22) klärt auf mit (I don't have a clue... Drohne?/ selbständige Aufklärungstrupps BRDM-2 wie "früher"TM ?)

Flugabwehr:
- FlaRgt 358 (aZa XX20): begleitend
- FlaRgt 1096 (aZa XXX22: raumdeckend, rückwärtiges Korpsgebiet)

GefStd:
GefSdt XXX 22: (siehe Karte)
GefStd XX20 kolloziert mit GefStd XXX22
GefStd XX7 kolloziert mit GefStd XXX22

So oder ähnlich würde ich das in der Taktikklausur an der OSH abgeben.

Die Aufstellung und die Zusammenlegung der Divisionstäbe mit dem des Armeekorps legt nahe, dass die Stäbe von XX7 und XX20 nur noch ihre Kampftruppe (und ggf. noch ihre direkte Feuerunterstützung durch die organischen/unterstellten ArtRgt) führen und das Armeekorps da insgesamt stark den Daumen drauf hat. Falls die Kommandeure von 7 und 20 keine vorgeschobenen Gefechtsstände/Befehlsstellen haben, dann haben die kein besseres Bild als das Armeekorps und sind de facto nutzlos und zum Anhängsel von XXX22 geworden.

Durch sowas mag das kommen, dass die RUS Kr so viele Generale verloren haben:
Hypothetisches Beispiel: Die BTG (die hätten echt mit Rgt angreifen sollen, wie sie es gelernt haben) von XX7 stecken fest, oder sind nicht erreichbar: Kommandierender General von XXX22 scheisst Divisionskommandeur Luftsturm 7 an, was da für ne Scheisse in seinem Haufen läuft. DivKdr Luftsturm 7 antwortet: How should I know; I'm sitting here with you." KG: "Blyat; dann geh nach vorn und sag mir was los ist, Towarisch!" DivKdr telefoniert nach vorn; wo er mit dem RgtKdr Verbindung aufnehmen kann; weil seine Funkgeräte nicht funktionieren, nimmt er UA-Roshan; irgendein Major von vorn sagt ihm irgendwas; er rennt/fährt/fliegt nach vorn und obs die UA aufgeklärt und geplant haben oder er nur ein target of opportunity ist, das da vorne orientierungslos rumtrapst, interessiert dann leider nur noch seine Witwe.
Freestyler
ZITAT(Merowinger @ 22. Mar 2022, 16:10) *
Die Absicht ist (war) bekanntlich, die viel kleinere ukrainische Armee zu überlasten und vor die Qual der Wahl zu stellen, indem man von allen Ecken aus angreift. Es stimmt, das ist komplex und nicht einfach, soll aber den eigenen Vorteil der Masse nutzen. Beobachter meinen, jetzt eine neue Konzentration auf den Osten erkennen zu können.

Aus Gründen der exessiven Geheimhaltung wurde die Operation nicht vorher geübt - oder zumindest nicht in ausreichender Form. "Combined" funktioniert laut US Kommentatoren nicht.

"Vorüben" muss man eine solche Operation nicht, dazu haben Streitkräfte i.d.R. keine Ressourcen, aber Streitkräfte müssen regelmäßig üben und Stäbe müssen Zeit haben, komplexe Operationen ordentlich auszuplanen - was die russischen Streitkräfte offenbar nicht taten. Mit Ausnahme des der Überquerung des Suezkanals durch die ägyptischen Streitkräfte zum Anfang des Jom Kippur-Kriegs und irakischer Operationen während des ersten Golfkriegs wurden in keinem konventionellen Krieg einzelne Operationen "vorgeübt" - allerdings planten Stäbe detailliert ihre (Anfangs-) Operationen und die einzusetzenden Truppenteile führten intensivierte Ausbildungen und Übungen durch.

"Combined" bedeutet übrigens "mit Truppenteilen allierter Streitkräfte" wenn es im Sinn von "joint and combined" verwendet wird. An dem russischen Angriff auf die Ukraine nehmen aber (bisher) keine Truppenteile verbündeter Streitkräfte teil, also ist "combined" die falsche Bezeichnung. Was bei den russischen Streitkräften nicht funktioniert, ist "joint" (teilstreitkräfteübergreifendes Zusammenwirken) und "inter-agency" (Zusammenwirken der Streitkräfte mit anderen Behörden und staatlichen Organisationen"). Und die russischen Bodentruppen beherrschen offenbar "combined arms warfare" nicht.
400plus
ZITAT(Delta @ 22. Mar 2022, 21:35) *


Sehr interessant xyxthumbs.gif Nur eine Frage, warum "Mykolaiv mit 7. Luftsturmdivision zu nehmen und die Voraussetzungen für den weiteren Angriff 20. MechDiv nach N zu schaffen."? Wäre das wahrscheinliche Ziel nach Mykolajiw nicht der weitere Vormarsch in westlicher Richtung entlang der M14 auf Odessa?
Freestyler
ZITAT(Delta @ 22. Mar 2022, 21:35) *
- AufklBrig 127 (aZa XXX22) klärt auf mit (I don't have a clue... Drohne?/ selbständige Aufklärungstrupps BRDM-2 wie "früher"TM ?)

Klingt wie ne modernisierte SpetsNaz-Brigade: weniger Karate-Russen mit Schaufeln, dafür mehr berüchtigte russische EloKa und Drohnen.
Delta
Hast recht; ich hätte mal auf der größeren Karte schauen sollen, was nach Norden noch kommt. Von Mykolaiv macht Stoss nach Westen Richtung Odessa Sinn und Stoss nach Norden (Einkesselung UA KR im Westen Donbass) ist aufgrund Lage westlich des Dnjepr eher unwahrscheinlich.
Merowinger
Ein Blick zurück, erinnert ihr Euch noch an den seltsame Söldnergeschichte in Belarus?
ZITAT
A year-long investigation by Bellingcat and the Insider has established that the operation which resulted in the capture of 33 mercenaries in Minsk in July 2020 was in fact an elaborate sting conducted by Ukraine’s military intelligence service GUR MOU with the support of the counterintelligence department of the domestic intelligence agency, the SBU. Through the false-flag recruitment of mercenaries for a now defunct private military contractor (PMC), the operation aimed to lure dozens of Russian, Ukrainian and Belarusian citizens who, in the assessment of the Ukrainian authorities, had committed serious crimes while fighting for Russia-supported military entities in the country’s East.

https://www.bellingcat.com/news/uk-and-euro...an-mercenaries/

Zurück zum Heute: Angeblich soll Putin um ihn herum in der Nationalgarde usw. 1000 Personen entlassen haben, was meiner Meinung nach zu der Rede mit den "Mücken, die man ausspucken würde/solle" passen und diese in einem solchen Kontext verstehbar machen würde. Ich finde allerdings die vermutete bellingcat/insider Quelle für die Geschichte nicht.

@Freestyler: Danke für das Geradeziehen von joint und combined, ich werfe beide notorisch gerne durcheinander.
Tauglichkeit5
ZITAT(Delta @ 22. Mar 2022, 21:35) *
Versuchen wir mal, dem ganzen etwas Sinn zu geben und aufzudröseln:
Und die anderen beiden? biggrin.gif Schlottmann geht davon aus die KRäfte hätten insbesondere den Flughafen nehmen sollen. Was bekanntermaßen nicht besonders gut geklappt hat...


Delta
ZITAT(Freestyler @ 22. Mar 2022, 21:36) *
ZITAT(Merowinger @ 22. Mar 2022, 16:10) *
Die Absicht ist (war) bekanntlich, die viel kleinere ukrainische Armee zu überlasten und vor die Qual der Wahl zu stellen, indem man von allen Ecken aus angreift. Es stimmt, das ist komplex und nicht einfach, soll aber den eigenen Vorteil der Masse nutzen. Beobachter meinen, jetzt eine neue Konzentration auf den Osten erkennen zu können.

Aus Gründen der exessiven Geheimhaltung wurde die Operation nicht vorher geübt - oder zumindest nicht in ausreichender Form. "Combined" funktioniert laut US Kommentatoren nicht.

"Vorüben" muss man eine solche Operation nicht, dazu haben Streitkräfte i.d.R. keine Ressourcen, aber Streitkräfte müssen regelmäßig üben und Stäbe müssen Zeit haben, komplexe Operationen ordentlich auszuplanen - was die russischen Streitkräfte offenbar nicht taten. Mit Ausnahme des der Überquerung des Suezkanals durch die ägyptischen Streitkräfte zum Anfang des Jom Kippur-Kriegs und irakischer Operationen während des ersten Golfkriegs wurden in keinem konventionellen Krieg einzelne Operationen "vorgeübt" - allerdings planten Stäbe detailliert ihre (Anfangs-) Operationen und die einzusetzenden Truppenteile führten intensivierte Ausbildungen und Übungen durch.

"Combined" bedeutet übrigens "mit Truppenteilen allierter Streitkräfte" wenn es im Sinn von "joint and combined" verwendet wird. An dem russischen Angriff auf die Ukraine nehmen aber (bisher) keine Truppenteile verbündeter Streitkräfte teil, also ist "combined" die falsche Bezeichnung. Was bei den russischen Streitkräften nicht funktioniert, ist "joint" (teilstreitkräfteübergreifendes Zusammenwirken) und "inter-agency" (Zusammenwirken der Streitkräfte mit anderen Behörden und staatlichen Organisationen"). Und die russischen Bodentruppen beherrschen offenbar "combined arms warfare" nicht.


Danke, dass du die Ägypter am Suez erwähnst. Die hatten damals ein gutes Skript, das sie eingeübt haben und das ziemlich planmäßig verlief, bis das Skirpt endete und der Krieg aber noch nicht vorbei war, worauf sie nicht mehr wussten, was zu tun ist, selbst eingeschlossen und ziemlich übel vermöbelt wurden.
Unter anderem wegen dieser Meisterleistung (der echten bis Skript Ende) und der "Meisterleistung" danach ist ja das Buch "Why Arabs lose Wars" von Pollack erschienen. Ich denke, wir sehen gerade ein vergleichbares Versagen, allerdings nicht einer arabischen Armee. Was mich dazu bringt - und da hab ich wie es der Zufall will - heute schon länger drüber nachgedacht, dass ich Pollack an der Stelle einen "Racial Bias" unterstellen muss, der ihm den Blick auf die größere Wahrheit verstellt hat: Es sind nicht "Arabs", die Kriege verlieren, es sind clandestine, autokratische/diktatorische Systeme, die aufgrund ihrer inhärenten Paranoia und dem daraus folgenden Tribalismus und Zentrismus trotz numerisch ansehnlicher Kampfkraft ihre Kriege spektakulär verkacken.

Wir sehen das gerade live und in Farbe mit den RUS SK:
Noch vor 5 Jahren haben wir ZAPAD und ähnliche Übungen beobachtet; vor den Fähigkeiten, der Entschlossenheit und der Teilstreitkraftübergreifenden Zusammenarbeit, insbesondere der Möglichkeit und Fähigkeit Russland, schnell strategisch Kräfte zu verlegen und zu massieren, hatten man z.B. im DEU Heer einen Heidenrespekt, gepaart mit echter Anerkennung, was die RUS SK mit ihrem nach nominellem BIP begrenzten Mitteln auf die Beine stellen können, um die NATO auf Trab zu halten und zumindest irgendwo 8an der NATO-Ostflanke) einen Fait Accompli (I know, umstritten) zu erreichen.
Davon ist jetzt nach 4 Wochen Krieg in der UKR nur noch pures Entsetzen übrig, wie wenig RUS aus seinen Mitteln macht. Die sind völlig neben der Spur. Strategisch, operativ und taktisch. Da läuft gar nix. Der Vergleich ist echt schlecht, aber das erinnert an das Auftreten der deutschen Nationalmannschaft bei der WM 2018.
Keine zentrale, durchgängige militärische Führungsorganisation, damit keinerlei Unity of Command oder Unity of Effort; das Skript ist scheiße und von der Realität entkoppelt und der blöde Film läuft trotdem durch.
Es gibt keine parallele/vertikale Planung, die alle mitnimmt: Man kann z.B. dem dritten Reich viel vorwerfen, aber bis inklusive dem Frankreichfeldzug und der danach folgenden Ausrufung des "GröFaZ" - besonders im Frankreichfeldzug - hat man - trotz Diktatur - gesehen, dass die Soldaten alle wussten (wenn auch nach Zusammenziehung und unter Geheimhaltung), worum es geht und was von jedem erwartet wird: beim Ardennenstoss wusste jeder: "In drei Tagen an die Maas, am vierten Tag über die Maas" und konnte daraufhin Auftragstraktik anwenden, die zugelassen und gefördert wurde. Inklusive der regelmässigen Insubordination/Ungehorsam von Truppenführern, die Gefechtserfolge selbständig, auch gegen anderslautende Einzelbefehle ausnutzten (das ist irgendwie so die preussische angewandte und über Jahrhunderte bewährte Schizophrenie, dass man Divisonskommandeuren/KGs Dinge verbietet, in der Gewissheit, das sie sie dann dennoch tun, um damit den Feldzug zu gewinnen). Das fehlt hier komplett.
Tribalismus und Groupthinking haben selbst die paar Eingeweihten auf die falsche Fährte geführt; ich kann mir zumindest nicht vorstellen, dass das was wir sehen, das beste ist, was Gerassimov planen und abliefern kann.
Befehlstaktik, verstopfte Lines of Communication, unzureichende Führungsmittel und mangelnde Logistik (woher sollten sie es auch wissen) tun ihr übriges, um eine - im Übrigen für die Gesamtheit der Ukraine viel zu kleine Streitmacht - gegen einen sehr gut aufgestellten und motivierten Gegener Ukraine wirklich unter Wert gegen die Wand zu fahren.
Da haben einige wenige sich etwas abseits der Realität ausgedacht und ziehen es gnadenlos durch und der einfache RUS Soldat (und das geht bis hoch zum Armeelevel) stirbt, ohne eine Ahnung zu haben, was er da überhaupt tut.

Ich will nicht zu oft auf den 2. WK rekurrieren... daher springe ich zu Operation Desert Storm: DAS war Combinded Arms, DAS war Joint, DAS war Unity of Effort und Unity of Command: Es hatte strategische Klarheit, operative Überraschung und Brillianz und solide bis herausragende taktische Durchführung (inklusive 60 DOS für 5 Korps!!!)
Das, zumindest eine solche Planung hätte ich mir von den Russen für diese, für die Nation für die kommenden Dekaden entscheidende Operation erwartet: Norman Schwarzkopf

Das ist aber alles Fehlanzeige, d.h. das Regime ist tatsächlich schon im Stadium '44, bevor es losging (Zitat/vgl. FSB-Leaks).






Delta
ZITAT(Tauglichkeit5 @ 22. Mar 2022, 22:07) *
ZITAT(Delta @ 22. Mar 2022, 21:35) *
Versuchen wir mal, dem ganzen etwas Sinn zu geben und aufzudröseln:
Und die anderen beiden? biggrin.gif Schlottmann geht davon aus die KRäfte hätten insbesondere den Flughafen nehmen sollen. Was bekanntermaßen nicht besonders gut geklappt hat...





Hm, danke für das ganze Bild; da ist die Armee, da ist die Reserve? (mit verminderten Brigaden VDV und Mech) und da ist ein Riegel von Norden. Sollte XX20 rein, über XX7 oder whatever...I give up. biggrin.gif
Antiterror
Danke für die Erläuterungen hinsichtlich den Seeminen.

Eine ziemlich zugerichtete SU-25 nach einer Notlandung hmpf.gif
https://www.reddit.com/r/CombatFootage/comm...rgency_landing/

Ukrainer wirken auf russische Schnellboote, der erste Schuss scheint ein Treffer zu sein.
https://twitter.com/i/status/1506326389607350277
Freestyler
ZITAT(Delta @ 22. Mar 2022, 22:44) *
Unter anderem wegen dieser Meisterleistung (der echten bis Skript Ende) und der "Meisterleistung" danach ist ja das Buch "Why Arabs lose Wars" von Pollack erschienen. Ich denke, wir sehen gerade ein vergleichbares Versagen, allerdings nicht einer arabischen Armee. Was mich dazu bringt - und da hab ich wie es der Zufall will - heute schon länger drüber nachgedacht, dass ich Pollack an der Stelle einen "Racial Bias" unterstellen muss, der ihm den Blick auf die größere Wahrheit verstellt hat: Es sind nicht "Arabs", die Kriege verlieren, es sind clandestine, autokratische/diktatorische Systeme, die aufgrund ihrer inhärenten Paranoia und dem daraus folgenden Tribalismus und Zentrismus trotz numerisch ansehnlicher Kampfkraft ihre Kriege spektakulär verkacken.

Nein. Pollack geht in seinem zweiten Buch Armies of Sand bzw. bereits in seiner Doktorarbeit, auf der beide Bücher beruhen, auch auf diesen und andere Erklärungsansätze (z.B. Politisierung) ein und widerlegt diese mit Fallstudien, die selbst sehr interessant sind (Kuba vs. Südafrika, Nordkorea, Argentinien usw.).

Ansonsten: xyxthumbs.gif
Sensei
ZITAT(Antiterror @ 22. Mar 2022, 22:50) *
Danke für die Erläuterungen hinsichtlich den Seeminen.

Eine ziemlich zugerichtete SU-25 nach einer Notlandung hmpf.gif
https://www.reddit.com/r/CombatFootage/comm...rgency_landing/

Ukrainer wirken auf russische Schnellboote, der erste Schuss scheint ein Treffer zu sein.
https://twitter.com/i/status/1506326389607350277



Die SU-25 ist jenseites von 'zugerichtet'. Es ist ein wunder, dass diese noch landen konnte. Vlt gab es sogar noch Schäden nach der Landung?

Schuss auf das Schnellboot ging von einer drahtgelenkten ATGM (Stugna) aus. Zum Glück hat die eine so gute Reichweite.
Tauglichkeit5
ZITAT(Delta @ 22. Mar 2022, 22:49) *
Hm, danke für das ganze Bild; da ist die Armee, da ist die Reserve? (mit verminderten Brigaden VDV und Mech) und da ist ein Riegel von Norden. Sollte XX20 rein, über XX7 oder whatever...I give up. biggrin.gif
Schade. Aber danke für die Mühen.
PeterPetersen
Der Artikel ist hinter der Paywall (ich kanns daher nicht lesen), aber der Titel impliziert, dass die UA Luftwaffe "Top-Gun Style" die RU Luftwaffe bekämpft.
https://twitter.com/VALERIEinNYT/status/150...JD0LvqbZDu78neQ
https://www.nytimes.com/2022/03/22/world/eu...ce=articleShare

Hat jemand mehr Infos dazu? Ist es überhaupt realistisch?
Delta
Nein, das war ernst gemeint. Zumindest das mit der Armee, dem Riegel von Norden und der Reserve und dem Schwerpunkt der Operation , der Einnahme der Stadt durch das XXX22.
Zumindest würde es ins Bild passen, wenn man davon ausgeht, dass die Bilder alle vom gleichen Tag/aus dem gleichen zeitlichen Kontext stammen.

Es liegt dann nahe, dass man erst einkreist und dann ein Division reinschickt; aber ich bin mir nicht sicher. Dazu fehlen mir Informationen. Nenn es einen educated guess: Dafür spricht die offensichtliche Zusammenfassung der Artillerie, der Fla und der Aufkl unter dem Kommando 22. Armeekorps, dessen Aufgabe eigentlich nur die Einnahme der Stadt gewesen sein kann (im Norden standen ja schon Kräfte, und für einen Vorbeistoß hätte man die Artillerie - und auch die anderen Kräfte - nicht so massieren müssen) ; dafür spricht auch die Kollozierung der Divisionsgefechtsstände von XX7 und XX20 mit XXX 22 (während die Truppen im Norden "nur" Stellungstruppe zu sein scheinen); ich bin mir (auf Grundlage der 3 Bilder) sicher, dass der Schwerpunkt der Operation um Mykolaiv mit Truppen aus dem Süden gebildet wurde, ich kann nur nicht mit Sicherheit sagen, was das Angriffsziel von XX7 und XX20 sind/waren (vgl. meine Optionen 1 und 2).
Merowinger
Gerasimov & Shoigu sollten sich diese Stelle bei Schwartzkopf noch einmal genau anhören zum Kampfwert einer Armee. Und dann noch einmal über die Tschetschenen und ihre Aufgabe gegenüber der RA nachdenken.

Unverifizierter Brief eines whistleblowers zu Shoigu:
ZITAT
In der zweiten Hälfte des Jahres 2021 diskutierten die Regierung des Präsidenten der Russischen Föderation und das FSB aktiv über die Möglichkeit des Rücktritts des Verteidigungsministers der Russischen Föderation SK Shoigu und führten groß angelegte Durchsuchungen und Inhaftierungen seines inneren Kreises durch ( der Verhaftungskandidat Nr. Ivanov selbst wurde zum Verhör über die Tatsachen von Milliarden von Veruntreuungen und Betrügereien vorgeladen). und Shoigu wusste dies mit Sicherheit und unternahm Schritte, um „das Problem zu lösen“. Es ging nicht nur um seine politische Karriere (Shoigu sieht sich selbst als den Kandidaten Nr. 1, um Putin zu ersetzen), sondern auch um die mögliche Verhaftung und Beschlagnahme des gesamten Besitzes des Clans. Tatsächlich sind die außenpolitische Situation und eine Reihe von Füllungen (man kann sie als Deepfakes bezeichnen), die von Schoigus Untergebenen fabriziert und auf den alternden Putin übertragen wurden (den Kontakt zur Realität verloren und in die Welt der Ordner / tapferen Berichte seiner Generäle eingetaucht) , bildeten die Bedingungen für eine Entscheidung über den Beginn des "siegreichen" (eigentlich keinen) Krieges. Die Logik des Shoigu-Clans lautet: "Der Krieg wird alles abschreiben" und "Sie wechseln die Pferde an der Kreuzung nicht". (die Hoffnung, dass Putin nicht über Repressionen und Personalentscheidungen gegen Schoigu und seine zahlreichen Stellvertreter entscheidet.
https://gulagu-net.ru/news/2022-03-10-1237.html

Brief 2 vom gleichen link mit - branche-typischer? - VT Nähe:
ZITAT
Erstens ziehen wir ernsthaft die Version in Betracht, dass der andauernde Kampf auf ukrainischem Territorium ein US-Krieg gegen China ist, in dem uns die Amerikaner einfach reingelegt und benutzt haben.[...]
Die USA haben uns im Wesentlichen eine Falle geschaffen, fast ähnlich der kuwaitischen Falle für den Irak, als Saddam Hussein überzeugt war, dass ihm bei einem „kleinen Konflikt“ nichts passieren würde. Er marschierte in Kuwait ein - und Desert Storm begann. Und damit begann das Ende des Irak.

In unserem Land gaben sie auf ähnliche Weise alle Zeichen, dass die Vereinigten Staaten nicht eingreifen würden (was militärisch bestätigt wurde).
[...]
Xi Jinping erwog zumindest, im Herbst versuchsweise Taiwan zu erobern - er braucht seinen kleinen Sieger, um für eine dritte Amtszeit wiedergewählt zu werden -, es gibt einen kolossalen Kampf innerhalb der Eliten. Jetzt, nach den Ereignissen in der Ukraine, wurde ihm dieses Zeitfenster verschlossen, was den Vereinigten Staaten die Möglichkeit gibt, Xi zu erpressen und mit seinen Konkurrenten zu günstigen Bedingungen zu verhandeln. In diesem Fall waren es unsere Aktionen, die den Fallenmechanismus für China auslösten.
[...]
Ganz reale Drohungen (kein Bluff) mit Raketenangriffen auf Europa im Falle einer Sanktionsverschärfung sind nicht mehr auszuschließen. Befürworter dieses Ansatzes (sie gehören zu denen, die Entscheidungen beeinflussen) glauben, dass wir sonst einfach zermalmt werden, auf eine innere Explosion warten und von innen zusammenbrechen. Zusätzlich zu Raketen haben wir die Möglichkeit, einen mächtigen Cyberkrieg zu führen
[...]
Der "Plan of Victory" wird nun in unserem Service wie folgt gezeichnet:

Selenskyj wird unter Druck gesetzt, einen äußerlich sanften Friedensvertrag zu unterzeichnen, in dem er die Krim als Russland anerkennt und die Regionen Lugansk und Donezk an die LDNR gehen. Unsere Verhandlungsführer werden sich auf die LDNR konzentrieren: welche Nuancen usw. Aber das ist eine Ablenkung.
Der Schlüsselpunkt sollte der Punkt über die Entmilitarisierung sein, der tatsächlich die Arbeit der ukrainischen Spezialdienste, vor allem der Spionageabwehr, verbieten wird.
Hier sehen alle unsere als viel vielversprechender an: In einigen Jahren müssen wir, vielleicht mit etwas (minimaler) Hilfe des GRU, eine totale Säuberung des gesellschaftspolitischen Feldes durchführen. Und danach wird es möglich sein, jede seiner Behörden nach Kiew zu führen.
Delta
Ich denke, die Republikanische Garde und die Tschetschenen sind zwei paar Stiefel.

Wenn ich auf das deutsche Reich von 33-45 nochmal kommen darf:
Die Garde wäre sowas wie die (Waffen-)SS: politisch, fanatisch, loyal, straff geführt; Kampfwert und Results may vary...
Im Vergleich dazu ist die Tschetschenenbande nach allem, was ich bisher von ihr sehen durfte vergleichweise SA-Abschaum. Bewaffnete Schläger ohne echten Kampfwert.
Merowinger
Es ging mir um die Kadyrovski als firing squad.
Broensen
ZITAT(Glorfindel @ 22. Mar 2022, 17:56) *
Wie der Plan (spekulativ etwa ausgesehen haben könnte:

Der Analyse würde ich weitestgehend zustimmen, wobei ich die Bedeutung der Dnjeper-Brücken noch hervorheben möchte. Die Vorstöße sollten mMn zügig an den großen Zentren (in denen man ja auch mit Unterstützung durch die russischsprachige Bevölkerung gerechnet hatte) vorbeigeführt werden und die Truppen im Osten vom Westen trennen. Gleichzeitig Besetzung der Küste und Enthauptung in Kiev. Fertig. War wohl nix.
mr.trigger
ZITAT(Merowinger @ 23. Mar 2022, 00:22) *
Gerasimov & Shoigu sollten sich diese Stelle bei Schwartzkopf noch einmal genau anhören zum Kampfwert einer Armee. Und dann noch einmal über die Tschetschenen und ihre Aufgabe gegenüber der RA nachdenken.
Mir ist besonders aufgefallen, wie er am Anfang über die Logistik redet und diese über den grünen Klee lobt. Auch das Reserven für 60 Tage gebildet wurden, falls der Plan nicht so funktioniert wie gedacht. Der Krieg hat dann ja letztendlich 43 Tage gedauert. Dabei war das Logistik für fast eine Million, die ein Land angegriffen haben, das 1/3 kleiner ist als die Ukraine, zu einem Zeitpunkt als der Irak keine Luftwaffe mehr hatte und auf de facto blind war.


ZITAT(Delta @ 23. Mar 2022, 00:34) *
Ich denke, die Republikanische Garde und die Tschetschenen sind zwei paar Stiefel.

Wenn ich auf das deutsche Reich von 33-45 nochmal kommen darf:
Die Garde wäre sowas wie die (Waffen-)SS: politisch, fanatisch, loyal, straff geführt; Kampfwert und Results may vary...
Im Vergleich dazu ist die Tschetschenenbande nach allem, was ich bisher von ihr sehen durfte vergleichweise SA-Abschaum. Bewaffnete Schläger ohne echten Kampfwert.
Wie ideologisch durchdrungen die russische Nationalgarde ist, kann ich nicht beurteilen, aber der Vergleich zur Waffen-SS hinkt in meinen Augen, weil sie im Konzept nicht als Fronttruppen gedacht sind. Durch den Vergleich zur Waffen-SS ist mir das erst so richtig klar geworden, aber ohne Panzer, Luftabwehr und Artillerie können sie ja nur im rückwärtigen Bereich operieren oder müssten kleinteilig in Armeeeinheiten eingegliedert werden. Wenn wir 190.000 auf russischer Seite sprechen und daran % der Verluste festmacht, müsste man die selbst unabhängig von "Soft-Factors", eigentlich aus der Gleichung der Kampftruppen nehmen.
PeterPetersen
ZITAT(Delta @ 23. Mar 2022, 00:34) *
Ich denke, die Republikanische Garde und die Tschetschenen sind zwei paar Stiefel.

Wenn ich auf das deutsche Reich von 33-45 nochmal kommen darf:
Die Garde wäre sowas wie die (Waffen-)SS: politisch, fanatisch, loyal, straff geführt; Kampfwert und Results may vary...
Im Vergleich dazu ist die Tschetschenenbande nach allem, was ich bisher von ihr sehen durfte vergleichweise SA-Abschaum. Bewaffnete Schläger ohne echten Kampfwert.

Ich würde Rosgwardija nicht mit Waffen SS vergleichen. Rosgwardija hieß früher "Streitkräfte des Innenministeriums". Die bekanntesten Teile davon sind SOBR und OMON. OMONs Hauptbeschäftigung in den letzten Jahren war das niederknüppeln von Protesten. SOBR ist eine Spezialeinheit, das was die meisten Deutschen unter SpezNas verstehen, vergleichbar mit GSG9. Generell würde ich die Rosgwardija eher sowas wie die militarisierte Bundespolizei sehen.
Freestyler
Die Truppen des Innenministeriums hatten bzw. jetzt die Rosguardia verfügen über eine ganze Division, die ODON, sind mit Schützenpanzern und Kampfhubschraubern ausgestattet und haben die Hauptlast der Kämpfe in Tschetschenien getragen.

Edit: Laut Wikipedia sind 2018 sowohl SOBR als auch OMON als "militärisches Personal" eingestuft worden.
Delta
Sorry, falls ich mich missverständlich ausgedrückt habe, ich hatte in meinem Post die Republikanische Garde des Iraks mit den Tschetschenen in einen Topf geworfen, weil das Schwarzkopf-Video mit den Tschetschenen in Verbindung gebracht wurde. In Russland sehe ich keine solche "politisch durchgeprägte Teilstreitkraft", die zu militärischen Operationen fähig wäre.
Die "Garde" in der RUS Armee scheinen eher Traditionsnamen zu sein und Putins Hoftruppen scheinen eher die Dienste zu sein; die sehe ich jetzt aber nicht wirklich als "politisch".
Panzerchris
Bei Cherson sollen die UA-Kräfte nun schon zum 8. Mal den Flugplatz erfolgreich angegriffen haben. Das wurde in den Nachrichten bei WELT vermeldet. Genauere Angaben habe ich nicht gefunden. Vielleicht findet ihr mehr dazu.
Butcher82
Zur erneuten Attacke in Cherson habe ich bisher auch nur die Meldung gefunden. Vielleicht kommen später noch Drohnenvideos oder was vom Boden.
Ich konnte es ja heute morgen kaum glauben, als ich es gelesen habe, das hat zu viel Slapstickelemente für einen Krieg. Das geht in die Richtung Dinner for one mit dem Tigerkopf...
Antiterror
Panzerkolonne mit Wintercamouflage

Gerade auf ein Video gestoßen. Der Fahrer / Sprecher des Videos gibt am Anfang die Örtlichkeiten an. Er sagt, dass die Kolonne von Borissowka nach Graiworon fährt.
Die Ortschaften lassen sich leicht googeln bzw. in Goolge Maps darstellen und lokalisieren lassen. Anscheinend auf dem Weg in die Ukraine. Lässt sich daraus eine Einheit ableiten? Aus dem Norden?
Sensei
Zumal es auch Berichte/Bilder gab, dass die Russen den Flughafen von Gerät geräumt hatten.
Scipio32
Dann würde ich die Meldung als unplausibel und wahrscheinlich falsch einordnen.
SailorGN
Man sollte auf die Vergleiche von Einheiten und Orgas nicht zu viel geben, vor allem, da die persönlichen Hintergründe der jeweiligen "Führer" (SIC) unterschiedlich sind.

Hitler war Zeit seines Lebens "Gefreiter", d.h. er hatte eine sehr hohe Affinität zum Militärischen, aber auf sehr taktischer Ebene. Generalen misstraute er. Daraus wurde die Rolle der Waffen-SS abgeleitet, ein "Ersatzheer" (welches nach Meinung Himmlers perspektivisch die Wehrmacht schlucken sollte) mit politisch und persönlich zuverlässigen Führungskräften, die ihre Position einzig Hitler/Himmler verdankten. Die Waffen-SS war Konkurrenz zum Heer und das wussten beide Seiten.

Putin ist Geheimdienstler ohne militärischen Hintergrund. Das sieht man auch an der Ausgestaltung der Rossgardia: Sie rekrutiert sich ausschliesslich aus "paramilitärischen" Kräften des Innenministeriums, Tschetschenen und ich meine die registrierten Kosaken zählen auch dazu. Das ist keine Konkurrenz zur Armee, sondern ein rein internes Machtinstrument. Bezüglich Ausrüstung, Auftrag und Selbstverständnis bestehen Unterschiede, die "Garde" ist für militärische Operationen kaum zu gebrauchen. Sie steht mit der Armee nur in wirtschaftlicher Konkurrenz: Ausrüstung, Budget und Personal. Ob sie als "Blockadeeinheiten" Sinn machen weiss ich nicht, es spricht jedoch einiges dagegen... bspw. glaube ich nicht, dass diese Truppen mit zurückweichenden Bewaffneten (Soldaten der RA) umgehen könnten. Zweitens ein Konkurrenzdenken, dass (meines Wissens nach) alle Soldaten "Polizisten" gegenüber haben. Drittens das noch schnellere "zerbrechen" solcher Einheiten, wenn der Gegner durchbricht. (Die Blockadeeinheiten der RA im WK2 waren gut ausgerüstet und mit ausgesuchtem Personal bemannt, in der Regel motorisiert; die haben mehr als einmal auch als "Blockadeeinheit" und Nachhut der Divisionen gegen die Deutschen gekämpft)
Panzerchris
Die UA-Artillerie geht aber auch nicht zimperlich mit den Russen um. Die schießen mitten in die von russischen Truppen besetzten Ortschaften rein. Wird auch nicht anders gehen.

https://www.youtube.com/watch?v=KygKCk0fgmQ

Was die russische Panzerkolonne in Schneetarn angeht: Die sind extra in weiß lackiert, weil es die neue UN-Friedenstruppe ist. biggrin.gif
Phade
Angeblich entsteht gerade nordwestlich von Kiew ein Kessel:

https://twitter.com/IAPonomarenko/status/15...ewSQEu-FkBLOqeA

Das Bild dazu sieht mir aber so aus, als könnten die Russen dem entkommen. Aber ich bin auch Zivilist:

https://twitter.com/MarkDWest1/status/15065...ewSQEu-FkBLOqeA
Almeran
ZITAT(Phade @ 23. Mar 2022, 15:14) *
Angeblich entsteht gerade nordwestlich von Kiew ein Kessel:

https://twitter.com/IAPonomarenko/status/15...ewSQEu-FkBLOqeA

Das Bild dazu sieht mir aber so aus, als könnten die Russen dem entkommen. Aber ich bin auch Zivilist:

https://twitter.com/MarkDWest1/status/15065...ewSQEu-FkBLOqeA

Wenn die meisten Straßen blockiert sind, kommt man da nicht mit seinem gesamten Gerät raus. Zumal Verkehrsregelung und geordnetes Vorgehen nicht die Spezialität der Russen zu sein scheint.
SailorGN
Gibts ne Darstellung, welche Kräfte/Einheiten der Russen dort stehen?
400plus
ZITAT(SailorGN @ 23. Mar 2022, 15:36) *
Gibts ne Darstellung, welche Kräfte/Einheiten der Russen dort stehen?


Recht unklar, aber wohl mindestens 4 BTGs:
https://twitter.com/JominiW/status/15057375...1181319/photo/1
https://twitter.com/JominiW/status/15057371...7049219/photo/1
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