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Vollansicht: Russischer Krieg in der Ukraine
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mr.trigger
ZITAT(Stefan Kotsch @ 8. Apr 2022, 13:09) *
ZITAT(mr.trigger @ 7. Apr 2022, 12:27) *
@Stefan Kotsch
Würdest du sagen, kann so eine - auch umfangreichere - Instandsetzung vor Ort in den Depots durchgeführt werden oder müssten die Panzer in ein dezidiertes Reparaturwerk verbracht werden?

Mindstens sollte eine Inst Einheit einen Durchlauf aufbauen und Fahrzeug für Fahrzeug durchziehen lassen. So kann man schon mal die Panzer rausziehen, die als halbwegs einsatzbereit erstmal besetzt werden können.
Würde man binnen eines Monats auf diese Weise nennenswerte Mengen an Fahrzeugen an die Front bekommen? Also wenn wir unterstellen, dass die russische Führung vor einem Monat erkannt hat, dass sie für den Krieg in der Ukraine auf Reserven zurückgreifen müssen, könnten die jetzt eingesetzt werden?
Oknos
Als Laie in diesen Dingen: 1 Monat erscheint mir bei einem Langzeitdepot, mit anschl. Transport selbst dann sehr schnell, wenn die ru Truppen nicht ihre spezifischen Probleme hätten.
Wraith187
ZITAT(Freestyler @ 8. Apr 2022, 14:44) *
ZITAT(Wraith187 @ 8. Apr 2022, 14:28) *
ZITAT(Luzertof @ 8. Apr 2022, 14:24) *
Nach meinem Laienverständnis würde das so ablaufen:

$Supermacht stellt fest, dass in $Land derartige Systeme auf Züge geladen werden. Z. B. via Satellit und Aufklärung vor Ort.
$Supermacht zerstört dann den Zug, die Bahnstrecke und die darauf befindlichen Ziele via Luftwaffe oder Cruise Missiles, indem sich diese im Feindesland befinden.

Offensichtlich klappt das aber bei Russland nicht. Warum? Wo ist mein Denkfehler?
Möglicherweise ist Russland keine Supermacht, sondern nur eine Mittelmacht mit der Ambition eine Supermacht zu sein?

Die russischen Streitkräfte haben offensichtlich massivste Probleme, stationäre und bewegliche Ziele aufzuklären, mit Artillerie oder Luftangriffen zu bekämpfen, anschließend die Wirkung zu analysieren, ggf. erneut zu bekämpfen und das ganze mit den Operationen von Bodentruppen zu koordinieren:
- Zu Beginn des Krieges bombardierten die russischen Streitkräfte ausgemusterte, abgestellte Flugzeuge usw.
- Angriffe auf bewegliche militärische Ziele finden nicht statt, zumindest konnte ich in OSINT keine entsprechenden Hinweise finden.

[b]Das hat wenig bis nichts mit Mittelmacht oder Supermachtsambitionen zu tun, sondern mit offensichtlich fehlenden militärischen Fähigkeiten.[/b]
Eine Supermacht kann weltweit militärische Kräfte kurzfristig, gezielt, in großer Zahl und wirksam zum Einsatz bringen. Also doch, der Status einer Supermacht definiert sich auch an konkreten militärischen Fähigkeiten, die ich bei Russland in dem Umfang nicht sehe. Ergo: Russland ist keine Supermacht und ist es schon seit 30 Jahren nicht mehr. Ich persönlich würde sie irgendwo im Bereich Mittelmacht bis Großmacht sehen. Je nach Definition.
Merowinger
Liam Collins zur Wandlung der ukrainischen Armee:
ZITAT
The Ukrainians’ stiff resistance is the result of four significant factors.

The first two were the Ukrainian government’s committed effort in 2016 to reform its military, coupled with millions of dollars’ worth of Western aid and military equipment.
The third factor was important changes in Ukrainian military thinking that now allows for junior leaders to make battlefield decisions. Until recently, those leaders needed to seek permission to change orders given by commanders, regardless of whether changing battlefield conditions had rendered those orders irrelevant.
The last significant factor, arguably the most important, occurred among the Ukrainian people - a national culture of military volunteerism emerged. As a result, a government agency was created to organize and train civilians in defense against military attacks.
[...]

In 2016, Poroshenko asked for senior defense advisers from the United States, Canada, the United Kingdom, Lithuania and Germany to advise Ukraine on modernizing its armed forces with the goal of reaching NATO standards, rules and procedures by 2020.
One such NATO rule was a requirement for civilian control of the military; at the time, Ukraine’s minister of defense was also an active duty general. Another important NATO standard was insuring that Ukraine was able to integrate its logistical support with other NATO units when deployed.
[...]

While fighting Russian-backed separatists and Russian forces in the Donbas in 2014, the Ukrainians quickly learned that lower-level leaders, such as platoon leaders and company commanders, could not wait for approval from a higher headquarters for every move. The speed of battle was simply too fast. A new culture has emerged, and the Ukrainians are fighting now with a newer version of the ends justify the means: Outcomes are more important than processes.
[...]

To remedy the problems in organizing the volunteer effort, Ukraine passed a law that took effect on Jan. 1, 2022. The law established a Territorial Defense Force as a stand-alone branch within the military. Some of these positions are for professional soldiers; others are reservists. The force will include 10,000 career positions in peacetime and organize 120,000 reservists into 20 brigades.

Russia initiated its invasion before this force could be fully established, but it does, nonetheless, provide an organizing structure as the war continues.

TASS (russische Agentur):
ZITAT
Ukraine has begun a third wave of mobilization, as follows from a report by the Ukrainian online resource Apostrophe. University graduates who have undergone military training under an officers reserve training program at their institutions of higher learning will be drafted into the armed forces. "Ukraine has begun a third wave of the mobilization. General mobilization may end on May 24, but may be prolonged, if the situation requires.
mr.trigger
ZITAT(Freestyler @ 8. Apr 2022, 14:39) *
ZITAT(Scipio32 @ 8. Apr 2022, 14:08) *
Im Bezug auf die erwartete Großoffensive im Osten der Ukraine meldet die Frankfurter Rundschau folgendes:

ZITAT
+++ 12.00 Uhr: Laut Angaben ukrainischer Behörden hat Russland die Vorbereitungen für eine Offensive im Donbass abgeschlossen. Das berichtet das Nachrichtenportal Kyiv Independent. Die russischen Streitkräfte würden demnach bereits an mehreren Stellen versuchen, die Verteidigungslinien zu durchbrechen. Laut dem ukrainischen Außenminister habe Moskau für seine Offensive im Osten tausende Panzer, Flugzeuge und Artillerie zusammengezogen.


Quelle: https://www.fr.de/politik/ukraine-news-krie...r-91466223.html

Ich kann beim Kyiv Independent weder auf der Homepage noch auf Twitter entsprechende Meldungen finden - ganz im Gegenteil zitiert der Kyiv Independent eine Meldung des britischen Verteidigungsministeriums, dass die Truppenverlegung aus Belarus noch dauern würde: https://twitter.com/KyivIndependent/status/...324777435930625

Heutiges Briefing des ukrainischen Verteidigungsministeriums. Da zumindest werden keine Durchbruchsversuche erwähnt.
Wraith187
- my 2 cents -

Also wenn mich mein Gedächtnis nicht täuscht, war die aus verschiedenen Quellen gemeldete Situation an der Ostfront Donbasfront der Ukraine heute morgen etwa so:

Nord, um Charkiw:
- zunehmendes russisches Artilleriefeuer (das aber immer noch relativ leicht ist), kleinere ukrainische Vorstöße, weiter russische Truppentransporte aus Richtung Norden in Richtung Süden (Isjum)
Mitte, Bogen bei Sjewjerodonezk:
- leichte Vorstöße der Russen und Ukrainer bei Isjum
- leichte Vorstöße der Russen nördlich von Sjewjerodonezk
- Artilleriefeuer und Sondierungsangriffe entlang des gesamten Bogens
- deutliche russische Truppenansammlungen nördlich, östlich und südlich des Bogens
- weitere Verstärkung der russischen Truppenansammlungen, vor allem im Norden
- es sollen erste ukrainische Verstärkungen aus Richtung Westnordwest ankommen
Süd, um Wuhledar
- Angriffe von Russen und Ukrainern, ohne viel Frontbewegung

Ich persönlich hätte gedacht, das die Russen innerhalb der nächsten ca. 2 Tage voll angriffsbereit wären. Aber vieles ist möglich.
Luzertof
Ich hätte gedacht, dass die russische Luftwaffe ukrainische Truppenbewegungen verunmöglicht oder extrem verlustreich gestaltet. Gibt es hierzu etwaige Berichte? Habe selbst nichts gefunden.
SailorGN
Vieleicht haben die Russen geplant, innerhalb weniger Tage ihre Kräfte zu verlagern... aber kampfbereit wird man noch lange nicht sein. Nach der derzeitigen Performance zu urteilen, könnte eine solche Bereitschaft der russischen Führung auch schlichtweg egal sein^^

Nur wie schon gesagt, einfach Truppen von A nach B schaffen ist keine Offensive. Gerade die letzten Wochen haben die Fehler offengelegt und alles in mir sträubt sich gegen den Gedanken, dass die russische Führung die gleichen Fehler wiederholt.... dazu noch mit Einheiten, deren Status nach dem "Rückzug" eher zweifelhaft ist. Allein die Verluste an schwerem Gerät sind, wie wir bereits festgestellt haben nicht so schnell ersetzt.

Wenn bei der RA jemand halbwegs bei Sinnen ist und die gleichen Infos hat wie wir hier, hätte ein "Auftauen" der Lagerbestände bereits nach 2 Wochen Krieg beginnen müssen. Dann hätte man jetzt zumindest im niedrigen 3 steilligen Bereich Fahrzeuge und Gerät als Ersatz lauffähig... wird sich aber keiner ohne direkten Befehl getraut haben^^

Ich weiss nicht, wie es Euch geht, aber etwas in mir wartet auf den großen Wurf, den "cunning plan" dessen Ausführung dem bisher gesehenen einen militärischen Sinn gibt. So ein Nagen im Hinterkopf "Die können gar nicht so blöd sein, da steckt ein Plan dahinter, das dicke Ende kommt bestimmt!"... oder ist das nur meine westlich dekadente Paranoia, indoktriniert durch jahrelanges LGBTQ-verweichlichte Militärtätigkeit?
Scipio32
ZITAT
Ich weiss nicht, wie es Euch geht, aber etwas in mir wartet auf den großen Wurf, den "cunning plan" dessen Ausführung dem bisher gesehenen einen militärischen Sinn gibt. So ein Nagen im Hinterkopf "Die können gar nicht so blöd sein, da steckt ein Plan dahinter, das dicke Ende kommt bestimmt!"... oder ist das nur meine westlich dekadente Paranoia, indoktriniert durch jahrelanges LGBTQ-verweichlichte Militärtätigkeit?


Da bin ich ganz bei dir, geht mir nicht anders.
HerrRossi
ZITAT(Freestyler @ 8. Apr 2022, 14:44) *
Möglicherweise ist Russland keine Supermacht, sondern nur eine Mittelmacht mit der Ambition eine Supermacht zu sein?
Die russischen Streitkräfte haben offensichtlich massivste Probleme, stationäre und bewegliche Ziele aufzuklären, mit Artillerie oder Luftangriffen zu bekämpfen, anschließend die Wirkung zu analysieren, ggf. erneut zu bekämpfen und das ganze mit den Operationen von Bodentruppen zu koordinieren:
- Zu Beginn des Krieges bombardierten die russischen Streitkräfte ausgemusterte, abgestellte Flugzeuge usw.
- Angriffe auf bewegliche militärische Ziele finden nicht statt, zumindest konnte ich in OSINT keine entsprechenden Hinweise finden.

Das hat wenig bis nichts mit Mittelmacht oder Supermachtsambitionen zu tun, sondern mit offensichtlich fehlenden militärischen Fähigkeiten.


Und man sollte dabei auch nicht vergessen, die Ausfallquote von 20-60% der Raketen etc. . Da wird es sehr schwierig mit erfolgreicher Bekämpfung des westlichen Nachschubs.
HerrRossi
ZITAT(SailorGN @ 8. Apr 2022, 15:42) *
Ich weiss nicht, wie es Euch geht, aber etwas in mir wartet auf den großen Wurf, den "cunning plan" dessen Ausführung dem bisher gesehenen einen militärischen Sinn gibt. So ein Nagen im Hinterkopf "Die können gar nicht so blöd sein, da steckt ein Plan dahinter, das dicke Ende kommt bestimmt!"... oder ist das nur meine westlich dekadente Paranoia, indoktriniert durch jahrelanges LGBTQ-verweichlichte Militärtätigkeit?


Mir geht es auch so.
Ich kann mir aber auch nicht vorstellen, das man plötzlich einen 180° turn bringt, und man plötzlich die RA anders führt oder ausstattet , um Verluste an Mensch und Material zu vermeiden. Also die "Boots on the ground". confused.gif
Madner Kami
ZITAT(HerrRossi @ 8. Apr 2022, 15:59) *
ZITAT(Freestyler @ 8. Apr 2022, 14:44) *
Möglicherweise ist Russland keine Supermacht, sondern nur eine Mittelmacht mit der Ambition eine Supermacht zu sein?
Die russischen Streitkräfte haben offensichtlich massivste Probleme, stationäre und bewegliche Ziele aufzuklären, mit Artillerie oder Luftangriffen zu bekämpfen, anschließend die Wirkung zu analysieren, ggf. erneut zu bekämpfen und das ganze mit den Operationen von Bodentruppen zu koordinieren:
- Zu Beginn des Krieges bombardierten die russischen Streitkräfte ausgemusterte, abgestellte Flugzeuge usw.
- Angriffe auf bewegliche militärische Ziele finden nicht statt, zumindest konnte ich in OSINT keine entsprechenden Hinweise finden.

Das hat wenig bis nichts mit Mittelmacht oder Supermachtsambitionen zu tun, sondern mit offensichtlich fehlenden militärischen Fähigkeiten.


Und man sollte dabei auch nicht vergessen, die Ausfallquote von 20-60% der Raketen etc. . Da wird es sehr schwierig mit erfolgreicher Bekämpfung des westlichen Nachschubs.


Vielleicht haben sie ja sogar versucht zu interferieren? Die Raketen verfehlen, die Freifallbomben an den SUs sind daneben gegangen weil die Piloten nie mit beweglichen Zielen trainiert haben, die Helipiloten hatten alte Karten aus den 50ern auf denen die Ukraine nicht eingezeichnet war, haben sich daraufhin verflogen und eine eigene Panzerkolonne angegriffen, die Bodentruppen in Weißrussland hatten keine funktionierenden Funkgeräte und denken immernoch sie würden die Februarübung in Belarus fortführen und die weißrussischen Kräfte haben den russischen Kommissar Verbindungsoffizier aus dem Fenster geworfen. biggrin.gif
Wraith187
@ Luzertof: Wegen der möglichen ukrainischen Verstärkungen hatte ich glaube ich heute morgen auch nur Berichte aus zweiter und dritter Hand ohne Video oder Foto. Daher die Formulierung "sollen". Allerdings würde ich annehmen, dass die Ukrainer und ihre Verbündeten in Nah und Fern OPSEC in dieser kritischen Phase noch ernster nehmen als sowieso schon und daher gesicherte Informationen zu diesem Aspekt unwahrscheinlich sind.

@ SailorGN: Als ich schrieb "voll angriffsbereit in ca. 2 Tagen" war das eher meine Interpretation der russischen Sicht, was "angriffsbereit" hier bedeutet. Ich meinte damit nicht voll versorgt mit Truppen und Material, gemeinsame Manöver absolviert und sicher fähig mit minimalen Verlusten hier einen Sieg zu erringen etc. sondern eher: Wenn man als Befehlshaber unbedingt will, kann man in ca. 2 Tagen alle schnell verfügbaren Truppen und ein Mittelmaß an Logistik vor Ort beim Sjewjerodonezk-Bogen haben und einen größeren Angriff auf den Bogen aus drei Richtungen mit Schwerpunkt wohl im Norden starten, der eher nicht sofort von den Ukrainern abgewehrt werden kann, sondern möglicherweise zur Eroberung des gesamten Bogens führt. Mit mindestens mittleren Verlusten der eingestzten Verbände würde ich bei diesem Angriffstermin rechnen.

Ach ja: Auch meine Paranoia macht Überstunden: Was ich weiß müssen doch großteils auch die Russen und Ukrainer wissen! Und die sind doch nicht blöd! Die müssen einfach einen Plan haben! Was wissen die was ich nicht weiß und was das was ich von ihren Plänen sehe zu einem sinnvollen Plan macht? Die müssen noch etwas in der Hinterhand haben! Was kann das sein?

Beim möglichen Angriff gegen den Bogen bei Sjewjerodonezk stellt sich mir die Frage, ob die Russen einfach relativ stumpf an allen Stellen Druck aufbauen und versuchen einen Durchbruch zu erzwingen? Das dürfte ihnen gelingen, aber wie viele Verluste hätten sie dabei und wie weit würden sie dann nach dem Durchbruch noch vorrücken können? Wie stark sind die von den Ukrainern seit 8 Jahren angelegten Stellungen in dem Bereich tatsächlich? Wie viele Truppen mit welcher Ausrüstung und Ausbildung haben beide Seiten an dieser Front tatsächlich? Wenn die Russen so weit vorrücken, das eine Einkesselung der Ukrainer droht; geben die Ukrianer dann ihre gut ausgebauten Stellungen im Kessel auf und ziehen sich in Richtung Westen zurück, oder verschanzen sie sich in den am besten zu verteidigenden Stellen im Kessel und versuchen so lange durchzuhalten bis ein ukrainischer Entsatzangriff aus Richtung Westen kommt? Was ist mit den ukrainischen und russischen Truppen an allen anderen Fronten und ihrem Einfluss auf die Donbasfront? usw. usw. so viele Fragen und Optionen und Wahrscheinlichkeiten.
xena
ZITAT(SLAP @ 8. Apr 2022, 10:54) *

Irgend wie haben die Russen null Bock auf diesen Krieg, scheint es. Die unterbrechen nicht mal die Eisenbahnverbindungen, ganz zu schweigen von der Kommunikation überhaupt. Verstehe da einer die Russen... Putin scheint in den Reihen der Offiziere effektiver aufgeräumt zu haben als Stalin damals... Wenn das so ist, können wir auch gleich ganze Panzerdivisionen per Lend-Lease rüber schicken. rofl.gif
mr.trigger
ZITAT(SailorGN @ 8. Apr 2022, 15:42) *
Ich weiss nicht, wie es Euch geht, aber etwas in mir wartet auf den großen Wurf, den "cunning plan" dessen Ausführung dem bisher gesehenen einen militärischen Sinn gibt. So ein Nagen im Hinterkopf "Die können gar nicht so blöd sein, da steckt ein Plan dahinter, das dicke Ende kommt bestimmt!"... oder ist das nur meine westlich dekadente Paranoia, indoktriniert durch jahrelanges LGBTQ-verweichlichte Militärtätigkeit?
Seit ein paar Tagen geht mir folgender Gedanke im Hinterkopf rum: Das Ziel ist die Eroberung von Mariupol und die Niederlage von Asow. Damit hätte man einen "Sieg" und Putin könnte seine persönliche Parade der Kriegsgefangenen haben, entsprechend der Parade 1944. Das kann dann als "Entnazifizierung" verkauft werden, wobei es weniger darauf ankommt, wer in den Uniformen steckt, als dass die Wolfsangel zu sehen ist. Die "Entmilitarisierung" ist ohnehin so schwammig, dass man sie jederzeit erklären kann. Damit wären die Ziele erreicht bzw. ließe sich die Wahrheit genug biegen, um so zu tun. Die russischen Operationen abseits von Mariupol würden dann nur darauf abzielen, die ukrainischen Streitkräfte zu binden, eventuell opportunistisch kleine Gebietsgewinne, aber keine Versuche ernsthaft in Tiefe durchzubrechen. Sobald Mariupol erobert ist, beginnen ernsthafte Versuche, zumindest einen Waffenstillstand zu erreichen. Dabei wären die Russen bis auf die Krim wahrscheinlich flexibel. Also insgesamt ein politischer "cunning plan", aber militärisch einfallslos.
ewood223
20.000 Russen tot, das Militär auf zig Videos vorgeführt und dezimiert, international als Kriegsverbrecher geächtet, die eigene Wirtschaft auf dem Weg in den Abgrund - was die eigene Bevölkerung, die es wahrnehmen will, früher oder später mitbekommt. Für die paar Asow - Spinner?
xena
Finde ich auch abwegig. Politisch können die das nur retten, wenn sie große Geländegewinne machen und diese in Russland einverleiben. Sonst wird Putin schnell von seiner eigenen Kamarilla gestürzt, die ja auch alle auf Putins Sitz schielen. Evtl. bekommen alle ein großes Legitimationsproblem.
Wraith187
Human Rights Watch beklagt den Einsatz "verbotener" Antipersonenminen, vom Typ POM-3, durch Russland in der Ukraine:

Ukraine: Russland setzt verbotene Tretminen ein

Aus russischer Sicht ist der Einsatz natürlich nicht verboten.
SLAP
ZITAT(Wraith187 @ 8. Apr 2022, 16:57) *
Human Rights Watch beklagt den Einsatz "verbotener" Antipersonenminen, vom Typ POM-3, durch Russland in der Ukraine:

Ukraine: Russland setzt verbotene Tretminen ein

Aus russischer Sicht ist der Einsatz natürlich nicht verboten.

Russland hat die Ottawa-Konvention nicht unterzeichnet. Ukraine hingegen schon.
SLAP
Azov-Mann bekämpft BMP mit RPO-A (?).



Tankman
Hallo! Mein allererster Beitrag hier im Forum daher das wichtigste in Kürze, bevor ich zum Thema schreibe:

1. Warum ich mich angemeldet habe:
Tolles Forum!! Streitkultur: 1+, Fachwissen: Überragend!, Ausgewogene Sichtweisen und tolle gegenseitige Ergänzung der Beiträge.
Seit vielen Jahren "lurke" ich hier nur rum aber jetzt fehlen mir Partner zum Austausch. In meinem privaten Umfeld ist schlicht keiner
mit auch nur einem Hauch Fachwissen oder überhaupt Gesprächsinteresse über militärisches oder den Krieg der im Gange ist.

2. Background:
Normaler W 12-er, Baujahr 74. Im Fulda-Gap aufgewachsen mit Cobras überm Dach und M577 jeden Herbst in Nachbars Garten.
Später oft mit den G.I.´s vom 11th ACR gezecht und wilde Parties gefeiert. Wollte eigentlich als Offizier zur BW,
bin aber im Niedergang der 90ér vom realen Dasein einer Armee in Abwicklung abgeschreckt worden.

3. Falls ich gegen die Etikette oder andere ungeschriebene Gesetze verstosse, bitte ich um sofortigen Hinweis!


Nun zum Thema:

> Warum keine Angriffe auf Züge aus dem Westen?
Nun, das sind (meist) bewegliche Ziele. Mit Raketen ist da nichts zu machen, denn die treffen vieleicht punktgenau die Gleise, aber
nur bei Zufallstreffer einen Zug. Man müsste schon genau den Laufweg, Aufenthalte, Geschwindigkeit und vorallem den Entladepunkt (das kann man zur Not auch auf der freien Strecke machen) kennen und diesen angreifen. Die UA wird ihr möglichstes tun, um die Zugfahrten nicht berechenbar zu machen
und zu verschleiern. Im Zweifel kann man wenige Minuten vor Abfahrt Laufwege ändern -auch unterwegs- und Halte hier und da einlegen.
Mit Jabo wären Angriffe möglich, wenn man Lufthoheit genießt und ein Areal nach Gelegenheitszielen absuchen kann. Das ist aber in der Westukraine für die RU keine gute Idee.

> 9. Mai
Wenn sich auf Seiten RU Glück, Logistik, Planung usw. nicht zu 100% zu dem was wir bisher sehen ändert, wird das nichts mit einer Siegesparade.
Ich glaube eher, dass man den 9.5. nutzen wird und der Bevölkerung sagt, dass man sich im "totalen Krieg" befindet, und dass man nun mit Einberufungen
arbeiten muss, um die "UA-Faschisten" niederzuringen. So ein Tag wäre aus meiner Sicht bestens geeignet, um die Bevölkerung im Schwange des Nationalstolzes und der glorreichen Vergangenheit mit einer drastischen Änderung der bisherigen Propaganda ("Spezialaktion") zu konfrontieren und dabei auch noch einen Begeisterungssturm zu inszenieren. Am 9.5. wird aus meiner Sicht also bedeutendes passieren und ich glaube, das wird kein Friedensschluss sein. Wie seht ihr das?


Der Link ist hier noch nicht gepstet worden:

Nachgefragt: Die Logistikseite des Krieges in der Ukraine | Bundeswehr

https://www.youtube.com/watch?v=q1NoC30orDU

(Offensichtlich eifert man den Kollegen aus Österreich nach)
Merowinger
Danke für die kurze persönliche Vorstellung, so sind auch neue user kein gänzlich unbeschriebenes Blatt! +1
SLAP
Ruslland aktiviert angeblich 60.000 Reservisten. hmpf.gif
Panzerchris
Was sollen diese Resis jetzt den Russen bringen? Wenn die genauso schlecht ausgebildet sind wie die aktuellen Truppen gehen die Sang- und Klanglos unter. In einigen Wochen muß Russland wieder neue Truppen ausheben, um diese Verluste auszugleichen. Das wird ein Fass ohne Boden.
SLAP
Die Reservisten werden vermutlich Truppen ersetzen die in die Ukraine geschickt werden.
Madner Kami
Die Nordgrenze der Ukraine muss ja mit irgendwas irgendwie gesichert und wenigstens vage weiterhin bedroht werden.
Glorfindel
Ich vermute eher, dass man die in die angeschlagenen Truppen reinzwengt.
Stefan Kotsch
Das Mischen ist sicher günstiger als komplett "unbeleckte" Kompanien und Bataillone loszujagen.
SLAP
So lange die angeschlagene Einheit noch über Kampfwille verfügt geht das.
Stefan Kotsch
Ja, der aktuelle Zustand beim russischen Personal ist eine interessante Unbekannte.
mr.trigger
Wenn man sich die RA so ansieht, bin ich nicht restlos überzeugt, dass sie Methoden hat, um Kohäsion zwischen Bestand- und Ersatztruppen zu schaffen.
Merowinger
Detaillierte Betrachtung der Tageslage aus französischer Sicht, mit Erläuterungen zur ORBAT auch der Ukrainer.

Ein Auszug:
ZITAT
Die Grundstruktur des russischen Heeres ist die "schwere TAG" mit 800 bis 1000 Mann, 120 gepanzerten Fahrzeugen einschließlich einer starken Artillerie (es handelt sich eigentlich um ein "Nahkampf"-Bataillon und ein Artillerie-Bataillon, die aneinandergefügt sind). Die ukrainische Struktur ist anders: Sie besteht aus "leichten IAGs" mit 300 bis 500 Mann, die je nach ihrer Großausrüstung unterschiedlich zusammengesetzt sind, aber fast ausschließlich aus Nahkämpfern bestehen.
Die russischen JITAs sind zu zweit, zu dritt oder manchmal zu viert in unabhängigen Brigaden oder Regimentern zusammengefasst, die in Panzer- oder motorisierten Divisionen, Brigaden oder Divisionen unter dem Kommando von Armeen eingegliedert sind.

Die ukrainischen AIGs sind zu drei oder vier zusammengefasst, mit einer Artilleriegruppe in einer Brigade von etwa 3.000 Mann. Je nach Dosierung der Arten von AIGs verfügt die ukrainische Armee über rund 30 Brigaden unterschiedlicher Art (gepanzert, mechanisiert, motorisiert, Gebirge, leicht, Luftangriff, Luftlandetruppen, Marineinfanterie).

Auf taktischer Ebene (im Ortskampf) gibt es eine Schwelle für die Dichte der Kräfte an den Kontaktpunkten, unterhalb derer nicht genug Feuerkraft ausgeübt wird, um wirksam zu sein, und oberhalb derer vor allem Verluste hinzugefügt werden. Dies führt zu Volumenverhältnissen, die oft nahe beieinander liegen (sehr selten mehr als 2:1).

Die ukrainische GTIA scheint besser geeignet zu sein als die russische, die sowohl schwerfällig zu befehligen ist, zu wenig Kontakttruppen hat und bei diesen indirekten Feuern gegen einen Gegner, der sich in einer Ortschaft oder in einer stark verschanzten Stellung verteidigt, was häufig der Fall ist, weniger effektiv ist.
400plus
Als kurze Ergänzung: GTIA= Groupement tactique interarmes, quasi die französische Version des BTG. IAG/AIG/JITA sind Übersetzungsfehler von Google, im Original steht immer GTIA wink.gif
Luzertof
Kurzer Off-Topic-Hinweis: Meiner Erfahrung nach ist www.deepl.com zur Übersetzung deutlich besser geeignet.
Schwabo Elite
ZITAT(Stefan Kotsch @ 8. Apr 2022, 21:04) *
Ja, der aktuelle Zustand beim russischen Personal ist eine interessante Unbekannte.


Ja, da stellen sich viele Fragen: Vom Ausbildungszustand über die tatsächliche Verfügbarkeit der Leute. Aber 60.000 Mann sind schon eine Hausnummer, selbst wenn die nur Auffrischungskurse bekommen und dann die Peripherie absichern, aus der mehr Aktive abgezogen werden könnten.
Schwabo Elite
ZITAT(Luzertof @ 8. Apr 2022, 22:26) *
Kurzer Off-Topic-Hinweis: Meiner Erfahrung nach ist www.deepl.com zur Übersetzung deutlich besser geeignet.


Ja, das liefert schon sehr brauchbare Übersetzungen!
Schwabo Elite
ZITAT(HerrRossi @ 8. Apr 2022, 16:06) *
ZITAT(SailorGN @ 8. Apr 2022, 15:42) *
Ich weiss nicht, wie es Euch geht, aber etwas in mir wartet auf den großen Wurf, den "cunning plan" dessen Ausführung dem bisher gesehenen einen militärischen Sinn gibt. So ein Nagen im Hinterkopf "Die können gar nicht so blöd sein, da steckt ein Plan dahinter, das dicke Ende kommt bestimmt!"... oder ist das nur meine westlich dekadente Paranoia, indoktriniert durch jahrelanges LGBTQ-verweichlichte Militärtätigkeit?


Mir geht es auch so.
Ich kann mir aber auch nicht vorstellen, das man plötzlich einen 180° turn bringt, und man plötzlich die RA anders führt oder ausstattet , um Verluste an Mensch und Material zu vermeiden. Also die "Boots on the ground". confused.gif

Da ist ja allein schon die Frage, ob die bislang in der Invasion eingesetzten Truppen - individuell wie auch als Einheiten und Verbände - überhaupt schon lernen könnten oder nur massiv degradiert wurden. Gerade die zu Anfang massiv berschädigten Eliteverbände der Luftlandetruppen und der gepanzerten Speerspitze müssen ja erstmal die erteilten Lektionen in "erlernte Lektionen" ummünzen. Das braucht Zeit.
Wraith187
Auch der Propagandakrieg mittels Musikvideos läuft weiter. Nachdem ja bei Youtube gegen das Original Bayraktar-Video vorgegangen wurde, gibt es jetzt eine unplugged Version einer ukrainischen Militärkapelle. Kurz nochmal zur Vorgeschichte:
ZITAT(Wraith187 @ 8. Mar 2022, 00:34) *
ZITAT(PeterPetersen @ 7. Mar 2022, 23:03) *
Hier hat jemand vor ein Paar Tagen gefragt wo die Bayraktar Videos geblieben sind und ob sie evtl. alle ausgeschaltet wurden. ...
Also falls du mich meinst; mir ging es um das Bayraktar-Video mit dem bekannten Song. aber eigentlich primär wegen dem Song, nicht dem Bildmaterial. Youtube kämpft wohl weiter gegen das Video. Einige Kopien hatten sich hinter Altersbeschränkungen gerettet, aber davon existiert nur noch eins. Aber es gibt eine alternative Version des Videos ohne Bildmaterial und Untertitel das Youtube beanstanden würde. hier:
BAYRAKTAR Ukraine war song
hier eine originale Version:
Twitter-Video

Und hier die neue unplugged Version (mit Untertiteln):

Youtube - Військовий оркестр ОК Схід 5 military orchestra - Bayraktar - Ukrainan War Army Song, English Subtitles

Man darf gespannt sein, wie lange der russische Gegenschlag auf sich warten läßt.
Wraith187
ZITAT(SLAP @ 8. Apr 2022, 19:58) *
Ruslland aktiviert angeblich 60.000 Reservisten. hmpf.gif
Twitterlink

Ich finde insbesondere die genannte Anzahl von 60.000 Mann bemerkenswert. Denn die bisherigen russischen Verluste sollen bei ca. 17.000 liegen und die Rate von Toten zu Verletzen bei 1:2 bis 1:3 liegen. Damit kommt man im Mittel ziemlich genau zu einer Gesamtzahl von russischen Toten + Verletzten von ca. 60.000 Mann. Die genannte Anzahl von aktivierten Reservisten würde dann also lediglich die bisherigen russischen Verluste an Soldaten ausgleichen. Zu ersetzende Materialverluste sind natürlich noch ein weiterer Aspekt.
Panzerchris
Bei Cherson ist eine russische Artilleriebatterie unter Feuer genommen worden. Es sieht ein wenig chaotisch bei den Russen aus.

https://www.youtube.com/watch?v=WHvo1Pvo_4g

Glorfindel
https://www.nau.ch/news/europa/pentagon-rus...er-auf-66151634

ZITAT
Das Pentagon erwartet, dass Russland seine geschwächten Truppen auch mit Reservisten auffüllen. Die USA wollen, dass Putin den Krieg verliert.

Es gebe auch Berichte, wonach die Einheiten, die nun im Osten der Ukraine eingesetzt werden sollten, durch das Mobilisieren «Zehntausender Reservisten» verstärkt werden sollten, sagte der Sprecher des Pentagons, John Kirby, am Freitag.
Wraith187
ZITAT(Panzerchris @ 9. Apr 2022, 09:01) *
Bei Cherson ist eine russische Artilleriebatterie unter Feuer genommen worden. Es sieht ein wenig chaotisch bei den Russen aus.

https://www.youtube.com/watch?v=WHvo1Pvo_4g

Da das Video wohl mit einer halben Kartoffel gefilmt wurde, ist es schwierig Details auszumachen aber: Sieht man dort gezogene Artilleriegeschütze der Russen?

edit: Danke, Glorfindel
Glorfindel
Ja. Ist gezogene Artillerie. Schon ein paar Tage alt.
HerrRossi
ZITAT(Schwabo Elite @ 8. Apr 2022, 23:43) *
Da ist ja allein schon die Frage, ob die bislang in der Invasion eingesetzten Truppen - individuell wie auch als Einheiten und Verbände - überhaupt schon lernen könnten oder nur massiv degradiert wurden. Gerade die zu Anfang massiv berschädigten Eliteverbände der Luftlandetruppen und der gepanzerten Speerspitze müssen ja erstmal die erteilten Lektionen in "erlernte Lektionen" ummünzen. Das braucht Zeit.


Die Frage die sich mir aber auch immer wieder stellt, wie sieht es mit der psychologischen und mentalen Stärke der RU Soldaten aus? Ich sag da nur PTBS und so. Die "Veteranen" sind doch hier teilweise tickende Zeitbomben, sollten sie wieder in den Einsatz gehen oder wieder zu ihren Familien geschickt werden.

OT:
ich hab mit entsetzen festgestellt, das ich mich auch nicht vorgestellt habe. facepalmfji3.gif
Ich habe aber noch keinen Vorstellungsbereich gefunden, oder ich hab es nicht gesehen.

Also:
Schon seit Jahren im Hintergrund mitlesend. Bj. 1970, Bei der BW 90-91 als W15 gezogen und W12 abgegangen xyxthumbs.gif Grndausbildung bei der BW: 8./PzGrenBtl 131 Wetzlar danach Trapo in der NschKp 130 (LKW) Wetzlar.
Immer noch militärisch interessiert da Modellbauer und Computerzocker aber auch friedlicher Gartenmarktbesucher mit der Angetrauten. biggrin.gif
Bei weiteren Fragen oder Kritik, gerne anschreiben.

MfG
Wraith187
ZITAT(HerrRossi @ 9. Apr 2022, 10:26) *
...
OT:
ich hab mit entsetzen festgestellt, das ich mich auch nicht vorgestellt habe. facepalmfji3.gif
Ich habe aber noch keinen Vorstellungsbereich gefunden, oder ich hab es nicht gesehen.

Also:
Schon seit Jahren im Hintergrund mitlesend. Bj. 1970, Bei der BW 90-91 als W15 gezogen und W12 abgegangen xyxthumbs.gif Grndausbildung bei der BW: 8./PzGrenBtl 131 Wetzlar danach Trapo in der NschKp 130 (LKW) Wetzlar.
Immer noch militärisch interessiert da Modellbauer und Computerzocker aber auch friedlicher Gartenmarktbesucher mit der Angetrauten. biggrin.gif
Bei weiteren Fragen oder Kritik, gerne anschreiben.

MfG

Jetzt gibt es (wieder) einen Vorstellungsthread. Und zwar hier:

Vorstellung neuer und alter Mitglieder im WHQ-Forum

Also liebe Mitglieder (m/w/d), falls ihr euch den anderen (erneut) vorstellen wollt: Tobt euch dort aus.
Reitlehrer
Zu den von den Russen mobilisierten Kräften.

Es gibt ja zwei Arten von Reservisten:

1. Mobilmachungsreserve, hier bilden die Reservisten ausgestattet mit eingelagertem Gerät eigene Verbände wie z.B. bei uns einst Heimatschutzbrigaden oder Regiment oder bringen aktive Verbände auf Sollstärke. Bei uns war das vor allem in der Logistik der Fall insbesondere im Bereich Mengenverbrauchsgüter (MVG) als Treibstoff und Munition, die im Fiedensbetrieb nicht im größeren Umfang umgeschlagen werden.

2. Feldersatz, hier ersetzen die Reservisten ausgefalle Soldaten, um Verbände wieder auf Sollstärke zu bringen.

Nur über den Status Reservist auf die Kampfkraft zu schließen ist allerdins nicht vörderlich. Die israelischen Erfolge wurde vor allem durch Reservisten erzielt.

Letzlich bedarf es einer genaueren Betrachtung welche Ausbildung und natürlich auch Motivation die Betroffenen haben.

Handelt es sich um einen Reservisten, der vor 20 JAhren einen 12 M. Wehrdienst geleistet hat, oder um einen Zugführer, der nach 12 Jahren Dienst vor einem halben Jahr entlassen wurde.

Bei der Motivation könnte ich mir vorstellen, da es nicht um die direkte Verteidigung von Russland geht, die Begeisterung gering ist, da Reservisten mit hoher Wahrscheinlichket einen Beruf, Frau Kinder haben und das HAuptinteresse wohl mehr derem Wohlergehen dient.

Zur Gruppe der Resevisten gehören aber auch die aktuell zum 01.04, 01.10.21 01.04.2021 entlassenen Wehrpflichtigen.
Mal vom juristischen Aspekt abgesehen dürfte es keinen Unterschied machen, ob ein zum 01.04. ausscheidener Wehrpflichtiger einen Vertrag als Zeitsoldat bekommt oder als Reservist mobilisiert wird.

Dazu passt dann auch die Sache mit dem Material.

Es wird wohl mehrer Stufen der LAgerung geben.

Gute für die schnelle Mobilisierung.

Etwas weniger gut für Material als Ersatz.

Und Material das eigentlich über ist, aber eben noch aufbewart wird, weil man es ja noch mal brauchen könnte.

Luzertof
General Alexander Dwornikow soll neuer Kommandeur der russischen Streitkräfte in und um die Ukraine werden.
https://en.wikipedia.org/wiki/Aleksandr_Dvornikov

Er hat Erfahrungen in Syrien gesammelt.




Hat Russland nicht gerade aus Syrien sehr viele falsche Lehren gezogen? Zum Beispiel kampfschwache Feinde, Luftüberlegenheit, Rückhalt in Teilen im Land etc.?
Wraith187
Was wäre die Alternative? Gibt es aktuell einen General in Russland, der umfangreiche Truppenverbände bei einer großen militärischen Operation, von einem konventionellen Krieg gar nicht zu reden, im Gefecht der verbundenen Waffen erfolgreich geführt hat?

edit: Ach ja: ... und der zusätzlich für Putin politisch annehmbar ist.
Merowinger
Wer in der RA Karriere machen will, der muß sich für eine Tour in Syrien melden, insofern sind diese 9 Monate in seiner Vita keine Überraschung. Siehe Afghanistan connection der Bw.
Tankman
Nachtrag zum Hubschrauberangriff auf das Tanklager in Belgorod:

Mich hat es verwundert, dass die UA diesen Angriff dementiert hat, obwohl es doch ein militärischer Erfolg war.
Vielleicht hat die Führung der Mut verlassen und die dachten sich, dass sie vielleicht in ein Wespennest gestochen haben.

Andere Theorie:
Aus den Berichten über die Aufstellung und Taktiken der UA-Luftwaffe schließe ich, dass sich alles was fliegen kann
versteckt hat und in einem hohen Maße unabhängig agiert. Die Fixed-Wing-Einheiten müssen jedoch wenigstens Zugriff auf
Radardaten, Luftlagebild usw. haben und müssen daher noch in die Kommandostruktur eingebunden sein.
Bei den Hubschraubern sieht es anders aus. Die könnten sich nahezu ohne Kontakt zur Außenwelt in jeder Scheune verstecken
und sehr unabhängig reagieren.
Daher halte ich es für möglich, dass die Aktion in Belgorod lokal und ohne Befehl von Oben geplant und ausgeführt wurde.
Die UA agiert ja ohnehin schon teilweise in einem Guerilla-Modus mit Einheiten, die große Eigeninitiative zeigen,
da würde soetwas ins Bild passen. Vielleicht wurde mit der Aktion auch etwas der Entscheidungsspielraum vor Ort überschritten
und wir haben deshalb keine weiteren Angriffe auf russischem Territorium gesehen.
Auf jeden Fall wird es sehr spannend sein, nach dem Krieg zu erfahren, wie die UA-Luftwaffe solange überlebt hat und handlungsfähig blieb.
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