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Vollansicht: Russischer Krieg in der Ukraine
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Ta152
@DSO Waffenlieferungen an die Ukraine kann man nicht vergleichen mit Waffenlieferungen an den Irak oder Afghanistan. Dort hat man jeweils einen Regierungswechsel mit daraus entstanden Bürgerkrieg gemacht/versucht. In der Ukraine unterstützt man die Regierung die dort an der Macht ist gegen einen Regierungswechseln von außen.
DSO
@400plus
Ok dann ist diese Meldung neu . Bisher war nur die Rede von Genehmigung zur Produktion

@forodir
Erst stecken wir Milliarden in die waffen die wir liefern und danach kostet es uns Milliarden die zu bekämpfen an die die waffen geraden sind . Die Bundeswehr ist heute noch im irak im Einsatz also kostet uns das genauso Geld .


@sensei
Wenn sie den Stern als russische propaganda hinstellen wollen oder in die rechte oder linke Ecke können sie das gerne machen .
Ich habe einen Satz zu einem von mir verlinkten Artikel geschrieben . Da steht weder das ich das für richtig oder falsch halte noch das das meine persönliche Meinung ist. Und zu dem zweiten Punkt empfehle ich mal im Duden die Wörter Schulden und Vermögen nachzuschlagen .
Das die 50 Milliarden nicht reichen zur Zeit füllt hier im Forum ganze Seiten könnte man sagen , aber das verkneif ich mir bevor sich jemand die Frage stellt wie man zu solchen Ansichten kommt oder es sogar mit der russischen Seite zusammenhängt.
mr.trigger
ZITAT(DSO @ 14. Sep 2022, 14:59) *
@400plus
Ok dann ist diese Meldung neu . Bisher war nur die Rede von Genehmigung zur Produktion

Praktischerweise versieht die FAZ ihre Meldungen mit einem Datum. Im vorliegenden Fall stammt sie vom 27. Juli, heute ist der 14. September ...
DSO
Dann verbessere ich - die Meldung für mich neu .

Zeigt allerdings auch das geliefertes Material aus der Truppe nicht ersetzt wird vorläufig
St74
ZITAT(mr.trigger @ 14. Sep 2022, 15:15) *
ZITAT(DSO @ 14. Sep 2022, 14:59) *
@400plus
Ok dann ist diese Meldung neu . Bisher war nur die Rede von Genehmigung zur Produktion

Praktischerweise versieht die FAZ ihre Meldungen mit einem Datum. Im vorliegenden Fall stammt sie vom 27. Juli, heute ist der 14. September ...

Im verlinkten Artikel steht doch, dass es bisher nur eine Produktionsgenehmigung gibt:
ZITAT
Die Bundesregierung hat die Herstellung von 100 schweren Artillerie-Geschützen für die Ukraine genehmigt. [...]
Die Übergabe der bestellten Haubitzen an die ukrainischen Streitkräfte bedarf nach deren Herstellung weiterer Genehmigungen durch die Bundesregierung. Zu ihnen zählt vor allem die abschließende Ausfuhrgenehmigung, die üblicherweise vom Bundessicherheitsrat erteilt wird.

400plus
Ja, aber der Zweck wurde eben schon damals klar benannt- die Ukraine.
St74
Dazu Wiegold seinerzeit:

ZITAT
Liebe Kolleg*innen, wg. Panzerhaubitzen für die #Ukraine bitte mit den Regularien des Rüstungsexports vertraut machen: Die Bundesregierung hat die Herstellung (!) der Geschütze in den nächsten Jahren genehmigt. Die tatsächliche Verkaufs- bzw. Exportgenehmigung kommt viel später.

Nein. Wer sich mit dem Thema beschäftigt, erinnert sich an nicht erteilte oder ausgesetzte Genehmigungen für Saudi-Arabien. Kann nicht jeder wissen, aber eine Herstellungsgenehmigung garantiert nicht die Exportgenehmigung (auch wenn es in diesem Fall unwahrscheinlich ist).
Scipio32
Höret die Worte des Zorns:

ZITAT
Der Bundeswehr-Generalinspekteur hat davor gewarnt, die jüngsten Erfolge der Ukraine im Krieg gegen Russland bereits als umfassende Gegenoffensive zu sehen. General Eberhard Zorn sagte dem Nachrichtenmagazin "Focus": "Ich bin mit den Begriffen vorsichtig“. Er sehe allenfalls Gegenstöße, mit denen man Orte oder einzelne Frontabschnitte zurückgewinnen, aber nicht Russland auf breiter Front zurückdrängen könne, so Zorn. Die ukrainische Armee agiere zwar klug, sagte Zorn, dennoch bezweifle er, ob die Ukrainer wirklich die Kraft für eine Gegenoffensive hätten: "Sie bräuchten eine Überlegenheit von mindestens drei zu eins."


Quelle: https://www.tagesschau.de/newsticker/livebl...neralinspekteur

Aber Mal ernsthaft ab wann kann man von einer Offensive sprechen?
Ta152
Ich sehe die Reihenfolge so:
1. Ukraine bestellt Haubitzen bei KMW (dabei wird man sich über die Bezahlung einig sein)
2. KMW besorgt sich die Erlaubnis diese Produzieren zu dürfen
-Produktion kann nun starten
3. Bundesregierung erlaubt den Export in die Ukraine
-Haubitzen können ausgeliefert werden


Mit Haubitzen für die Bundeswehr hat das nix zu tun. Da schläft das Verteidigungsministerium noch.

Phade
Ich bin ja Laie, aber nach meinem Kenntnisstand sind "Gegenstöße" spontane Aktionen, d.h. das Ausnutzen eines unerwarteten Vorteils, der nicht tage-/wochenlang vorbereitet wird. Aber gut, vielleicht reines Begriffspicking. Solches gilt btw. auch zu den PzH2000. Das wurde seinerzeit hier längst durchgekaut: Die Herstellungsgenehmigung erfolgte für die Ukraine. Die BR kann sich noch umentscheiden, wenn es soweit ist. Ist das wahrscheinlicH? Nein, denn wir sprechen hier eben nicht von SA.
Almeran
ZITAT(DSO @ 14. Sep 2022, 14:59) *
@forodir
Erst stecken wir Milliarden in die waffen die wir liefern und danach kostet es uns Milliarden die zu bekämpfen an die die waffen geraden sind . Die Bundeswehr ist heute noch im irak im Einsatz also kostet uns das genauso Geld .

Warum genau sollten wir die ukrainische Armee bekämpfen? Oder die russische Armee, sollte sie diese Waffen erobern? Und wo im Irak bekämpft die Bundeswehr oder ihre Verbündeten irgendjemanden, dem man vorher Waffen geliefert hat?

Diese ganze Argumentationskette, dass man seinen Verbündeten keine Waffen liefern sollte, weil sie irgendwann keine Verbündeten mehr sein könnten oder die Waffen in die falschen Hände geraten könnten, ist absurd. Natürlich muss man eine Risikoabwägung vornehmen, aber ich sehe von einer PzH2000 oder meinetwegen auch einem hypothetischen Leopard 2 in der Ukraine keine Gefahr für Deutschland ausgehen.
SLAP
Erster erbeuteter T-62.

Merowinger
ZITAT(Ta152 @ 14. Sep 2022, 12:52) *
@DSO Waffenlieferungen an die Ukraine kann man nicht vergleichen mit Waffenlieferungen an den Irak oder Afghanistan. Dort hat man jeweils einen Regierungswechsel mit daraus entstanden Bürgerkrieg gemacht/versucht. In der Ukraine unterstützt man die Regierung die dort an der Macht ist gegen einen Regierungswechseln von außen.

Ganz unmöglich ist es nicht, dass der "Regimewechsel" in Kiew, wie dereinst für Tag 3 geplant, doch noch gelingt. Aber mittlerweile sehr unwahrscheinlich - was man in den allerersten Wochen in dieser Deutlichkeit nicht sagen konnte.
Glorfindel
ZITAT(Phade @ 14. Sep 2022, 14:59) *
Ich bin ja Laie, aber nach meinem Kenntnisstand sind "Gegenstöße" spontane Aktionen, d.h. das Ausnutzen eines unerwarteten Vorteils, der nicht tage-/wochenlang vorbereitet wird. Aber gut, vielleicht reines Begriffspicking. Solches gilt btw. auch zu den PzH2000. Das wurde seinerzeit hier längst durchgekaut: Die Herstellungsgenehmigung erfolgte für die Ukraine. Die BR kann sich noch umentscheiden, wenn es soweit ist. Ist das wahrscheinlicH? Nein, denn wir sprechen hier eben nicht von SA.

Nach CH-Armee wäre ein Gegenstoss eine reflexartige Angriffsaktion kleiner Verbände innerhalb von Stützpunkten und Sperre.

Die Kharkivoffensive wurde mit mehreren Brigaden ausgeführt, ist also auf operativer Stufe anzusiedeln. Es wurde gegen ebenfalls gegen Verbände in Divisions und Brigadegrösse angetreten und diese in Flucht geschlagen bzw. vernichtet, hunderte von gegnerischen Fahrzeugen vernichtet oder erbeutet, Gelände von mehreren tausend m2 dem Gegner entrissen und Schlüsselgelände wie die Drehscheibe Kupjansk erobert. Das ist nichts mehr Kleines.
goschi
ZITAT(Merowinger @ 14. Sep 2022, 16:08) *
ZITAT(Ta152 @ 14. Sep 2022, 12:52) *
@DSO Waffenlieferungen an die Ukraine kann man nicht vergleichen mit Waffenlieferungen an den Irak oder Afghanistan. Dort hat man jeweils einen Regierungswechsel mit daraus entstanden Bürgerkrieg gemacht/versucht. In der Ukraine unterstützt man die Regierung die dort an der Macht ist gegen einen Regierungswechseln von außen.

Ganz unmöglich ist es nicht, dass der "Regimewechsel" in Kiew, wie dereinst für Tag 3 geplant, doch noch gelingt. Aber mittlerweile sehr unwahrscheinlich - was man in den allerersten Wochen in dieser Deutlichkeit nicht sagen konnte.

das ist euphemistisch...
Ein Regimewechsel Anti-Westlich ist mittlerweile auszuschliessen und vor allem würde die Armee dies nicht mitmachen, nach bald 7 Monaten Kampf gegen Russland.
Das ist nicht nur unrealistisch, das ist mittlerweile als absolut unplausibel einzustufen und realistisch war es schon im Februar nur begrenzt, der Rückhalt für eine prorussische Regierung - das zeigten die letzten Wahlen - sind sehr gering gewesen und spätestens ab Anfang März mit der gewaltigen Mobilisierung in der Bevölkerung aller Landesteile, war ein Regimewechsel auszuschliessen.

Sorry Nein, an die ukraine geliefertes Militärmaterial - wenn nicht im kampf erbeutet - wird auf sehr weit absehbare Zeit keine Gefahr, sondern eine eindeutige Unterstützung der NATO sein.

Delta schrieb es treffennd, dieser Krieg ist ein Gründungsmythos für eine geeinte, demokratische, engagierte ukrainische Gesellschaft, die eine starke Partizipation am Staatswesen einfordern wird, schliesslich hat diese Bevölkerung auch selbstbestimmt und gemeinsam den Krieg durchgestanden. Die Wahrscheinlichkeit, dass wieder kleptokratische, korrupte Oligarchen die Macht an sich reissen ist extrem gering, dafür gibt es viele Präzedenzfälle (fast ganz Europa zB wink.gif ).
Die ukraine, gerade auch betreffend Korruption und gesellschaftsaufbau nach 24.02.2022 ist nicht mehr gleichzusetzen mit der davor und da hat gerade auch die Regierung Selenksi klare Weichen gegen die Korruption und Machtkonzentration eingeleitet.
Sensei
Nur zur Größenordnung: In dieser 'Offensive' dürfte die RA in weniger als 7 Tagen mehr Kampfpanzer verloren haben, als die Bundeswehr insgesamt im Bestand hat.
SailorGN
Ich sehe die Worte des GenInsp erstmal als realitisch. Er hat sich da sicherlich in der Dimension (Gegenstöße sind taktisch, diese Offensive war/wurde eindeutig operativ) vertan, aber wichtig ist das Dämpfen der Euphorie hinsichtlich des Sieges der Ukraine. Es ist ein Schritt in die richtige Richtung, aber da kommen noch mindestens 4 weitere: westlich des Dnipro/Cherson; östlich des Dnipro/nördlich Krim bis Mariupol (vermutlich mehrere Operationen); Donetzk/"Volksrepubliken"; Krim. Nicht unbedingt in dieser Reihenfolge.
Panzerchris
ZITAT(Sensei @ 14. Sep 2022, 10:46) *
Der Meldung wäre ich hochgradig kritisch gegenüber.
Militärisch würde ein (Gesamt-) Abzug so gar keinen Sinn machen.

Es kann sein, dass es Umgruppierungen gab. Oder dass es zivile Fluchtbewegungen gab und es falsch übersetzt wurde.

Mein Spätzünder zum Thema: Gestern gab es auch Meldungen, daß sich selbst auf der Krim russische Beamte, Soldaten un d deren Familien auf den Heimweg gemacht haben. Denen scheint die Luft dort nicht mehr zu bekommen.
NeWToN
ZITAT(Panzerchris @ 14. Sep 2022, 16:56) *
ZITAT(Sensei @ 14. Sep 2022, 10:46) *
Der Meldung wäre ich hochgradig kritisch gegenüber.
Militärisch würde ein (Gesamt-) Abzug so gar keinen Sinn machen.

Es kann sein, dass es Umgruppierungen gab. Oder dass es zivile Fluchtbewegungen gab und es falsch übersetzt wurde.

Mein Spätzünder zum Thema: Gestern gab es auch Meldungen, daß sich selbst auf der Krim russische Beamte, Soldaten un d deren Familien auf den Heimweg gemacht haben. Denen scheint die Luft dort nicht mehr zu bekommen.

Ja das stimmt wohl, selbiges konnte nach dem Angriff auf die Saki Airbase ja bereits beobachtet werden. Allerdings sind das keine militärischen Einheiten auf der Flucht sondern Zivilisten bzw. Angehörige von Armeemitgliedern die aus einer potenziellen Gefahrenzone flüchten/gebracht werden. Mehr als das man damit rechnet das es auf der Krim nicht mehr sicher ist lässt sich daraus nicht ableiten.
DSO
@almaran
Ist die Bundeswehr nicht am Kampf gegen den IS beteiligt ? Auch wenn nur durch Ausbildung und luftbetankung

In welchem Bündnisses sind Wir mit der Ukraine ?

ZITAT


Und die von selensky gebrachten Gesetze gegen Korruption sind vom ukrainischen Verfassungsgericht teilweise schon wieder gekippt worden .
Mart
ZITAT(Scipio32 @ 14. Sep 2022, 15:54) *
Aber Mal ernsthaft ab wann kann man von einer Offensive sprechen?

Hier werden zwei Begriffswelten gemischt. Passenderweise habe ich gerade das zuständige Fachbuch (russische Sicht, daher wg. Ukraine anwendbar) hier. Ganz oben tront die sog. Kriegskunst, da gibt es Schnittmengen zum politischen Willen. Dies umsetzend ist darunter die Strategie angeordnet - wie setzen wir den politischen Willen militärisch um? Dann kommt die operative Ebene (wir schlagen eine oder mehrere Schlacht(en). Um diese zu schlagen, ordnet sich unter der operativen Ebene die taktische Ebene (wer greift wo an, wer wird wie unterstützt, wo liegt Plan B?).
[Sehr verkürzt, andere schreiben so ein Buch drüber...]

Was da bei Charkow abgelaufen ist, war aus meiner Sicht eine Operation, die operative Ebene. General Zorn sieht das wohl anders und ordnet das Ganze der taktischen Ebene zu.

Davon getrennt: Wenn wir uns an der Front gegenüberstehen, stehen wir uns gegenüber. Wenn wir ab und an mal schießen, ist das ein Stellungskrieg. Wenn wir losrennen und die Front in Richtung Gegner verschieben, sind wir offensiv. Wenn es umgekehrt kommt, verteidigen wir bzw. sind defensiv.

ZITAT(goschi @ 14. Sep 2022, 16:26) *
Ein Regimewechsel Anti-Westlich ist mittlerweile auszuschliessen

Sag niemals nie ...
Da sind schon einige Szenarien denkbar (momentan nicht wahrscheinlich, aber denkbar). Wenn sich beispielsweise im ukrainischen Volk der Eindruck verfestigen sollte, dass die EU alles am EU-Leben bezahlt (mit Fehlverweis auf Polen), dann wird Ernüchterung eintreten. Und in Demokratien wird dann mit der Wahl abgestraft. Die haben einige stramm Rechte und auch Neonazis (kein Alleinstellungsmerkmal, wie haben auch welche), da sind Wahlvorhersagen für derartige Konstellationen reines Ratespiel.
Broensen
ZITAT(NeWToN @ 14. Sep 2022, 10:46) *
Da werden Truppenbewegungen schlichtweg aufgebauscht und Missinterpretiert.

Konvois aus der Südukraine auf die Krim können auch schlichtweg leere Fahrzeuge sein, die Material vom nächsten noch brauchbaren Umschlagbahnhof abholen. Schließlich kommt die Eisenbahn inzwischen nur noch bedingt durch. Wenn kein Material mehr ankommt, braucht man auch keine Lkw zum Verteilen, die können dann besser selbst Nachschub holen.

ZITAT(Sensei @ 14. Sep 2022, 11:39) *
Pro Jahr mal eben 50 Mrd für Verteidigung auszugeben, aber nicht ein paar Miliarden für die deutsche Verteidigung in der Ukraine, wäre schon ziemlich ... kurzsichtig.

Zumal das Geld in der eigenen Verteidigung bekanntermaßen eine deutlich geringere Effizienz entfaltet.

ZITAT(goschi @ 14. Sep 2022, 16:26) *
Ein Regimewechsel Anti-Westlich ist mittlerweile auszuschliessen und vor allem würde die Armee dies nicht mitmachen, nach bald 7 Monaten Kampf gegen Russland.
Das ist nicht nur unrealistisch, das ist mittlerweile als absolut unplausibel einzustufen und realistisch war es schon im Februar nur begrenzt, der Rückhalt für eine prorussische Regierung - das zeigten die letzten Wahlen - sind sehr gering gewesen und spätestens ab Anfang März mit der gewaltigen Mobilisierung in der Bevölkerung aller Landesteile, war ein Regimewechsel auszuschliessen.

Eine Gefahr bestünde hier mMn - wenn überhaupt - am ehesten hin zu nationalistischen Kräften, für den Fall dass die jetzige Führung zu weitreichende Zugeständnisse an Russland machen sollte.

ZITAT(Panzerchris @ 14. Sep 2022, 16:56) *
Gestern gab es auch Meldungen, daß sich selbst auf der Krim russische Beamte, Soldaten un d deren Familien auf den Heimweg gemacht haben. Denen scheint die Luft dort nicht mehr zu bekommen.

Passivrauchen ist gerade dort lebensgefährlich.
muckensen
ZITAT(Scipio32 @ 14. Sep 2022, 15:54) *
Aber Mal ernsthaft ab wann kann man von einer Offensive sprechen?
1.500 Quadratkilometer zurückerobertes Gelände sollen laut General Zorn noch keine Offensive machen? Nimmt man die von Russen geräumten Gebiete dazu, sind wir bei einer Fläche, die mehr als der des Saarlandes entspricht. Natürlich ist das noch keine kriegsentscheidende Wende, aber eine Wende durchaus, und mit der ganzen Autorität eines Schreibtischgenerals frage ich mich ernstlich, was der uniformierte General für einen nennenswerten operativen Vorstoß hält, wenn nicht diesen. Seit dem 24.02.2022 hat die Ukraine auf die eine oder andere Weise mehr als 60.000 Quadratkilometer russischer Gebietsgewinne rückgängig gemacht. Dennoch scheinen viele exponierte Vertreter der deutschen Sicherheitsarchitektur noch immer nicht wahrhaben zu wollen, dass Russland diesen Krieg auf dem Schlachtfeld durchaus verlieren kann. Anfangs war ich sehr skeptisch, als der bekanntlich zu Übertreibungen neigende Botschafter Melnyk behauptete, Finanzminister Lindner habe ihm den Untergang der Ukraine binnen 72 Stunden prophezeit, doch mehr und mehr kann ich mir vorstellen, dass diese Worte wirklich gefallen sind, und mir allmählich auch denken, in welcher Art Briefing Lindner sie zuerst gehört hatte.
Slavomir
ZITAT(Sensei @ 14. Sep 2022, 16:30) *
Nur zur Größenordnung: In dieser 'Offensive' dürfte die RA in weniger als 7 Tagen mehr Kampfpanzer verloren haben, als die Bundeswehr insgesamt im Bestand hat.

Weiss gerade nicht, für wenn der Fall bitterer ist, Russland oder Deutschland.
Panzerchris
Mal sehen, wie es weiter geht mit der Offensive. Kupiansk ist offenbar zweigeteilt: Im Westen sitzen die Ukrainer, im Osten die Russen. Die Brücke über den Oskil wurde nach Aussage eines ukrainischen Artilleristen mit 12 Granaten aus einer PzH2000 zerstört. Da kommt erstmal keiner rüber. Aber große Geländehindernisse soll es in der Region nicht mehr geben, die die Russen als neue Verteidigungslinie nutzen können.
Almeran
ZITAT(DSO @ 14. Sep 2022, 17:37) *
@almaran
Ist die Bundeswehr nicht am Kampf gegen den IS beteiligt ? Auch wenn nur durch Ausbildung und luftbetankung

In welchem Bündnisses sind Wir mit der Ukraine ?

Natürlich ist sie das. Aber wir haben dem IS nie Waffen geliefert, die wir nun bekämpfen müssen - und das hast du ja behauptet, dass man keine Waffen liefern soll, weil man dann Milliarden für die Bekämpfung dieser Waffen ausgeben muss.

Man kann auch ohne Bündnisvertrag informell verbündet sein.
NeWToN
Die RU Kräfte haben einen Staudamm am Inhulets bei Kryvyi Rih angegriffen und die Fluttore dabei zerstört.
Ziel könnte entweder sein die Flussübergänge der UKR Kräfte bei Kherson zu zerstören oder um Terror unter der Bevölkerung zu erzeugen. Wen ich es richtig verstanden habe ist der Stausee auch ein Trinkwasserreservoir.
St74
ZITAT(NeWToN @ 14. Sep 2022, 20:09) *
Die RU Kräfte haben einen Staudamm am Inhulets bei Kryvyi Rih angegriffen und die Fluttore dabei zerstört.
Ziel könnte entweder sein die Flussübergänge der UKR Kräfte bei Kherson zu zerstören oder um Terror unter der Bevölkerung zu erzeugen. Wen ich es richtig verstanden habe ist der Stausee auch ein Trinkwasserreservoir.

Da der Link bei mir nicht funktioniert, hier ein Video vom Damm und weiter flussabwärts.
DSO
Wurde der irak nicht von USA massiv ausgerüstet ? Oder wie ist der is wohl an Ausrüstung made in USA gekommen ?
goschi
ZITAT(DSO @ 14. Sep 2022, 20:45) *
Wurde der irak nicht von USA massiv ausgerüstet ? Oder wie ist der is wohl an Ausrüstung made in USA gekommen ?

und wieviele der eroberten Panzer hat der IS danach eingesetzt?
Wirklich erobert wurde übrigens nur eine handvoll, die wurden halt als Bilder sehr breit ausgenutzt.
Stefan Kotsch
ZITAT(Mart @ 13. Sep 2022, 16:44) *
ZITAT(Scipio32 @ 14. Sep 2022, 15:54) *
Aber Mal ernsthaft ab wann kann man von einer Offensive sprechen?

Hier werden zwei Begriffswelten gemischt. Passenderweise habe ich gerade das zuständige Fachbuch (russische Sicht, daher wg. Ukraine anwendbar) hier. Ganz oben tront die sog. Kriegskunst, da gibt es Schnittmengen zum politischen Willen. Dies umsetzend ist darunter die Strategie angeordnet - wie setzen wir den politischen Willen militärisch um? Dann kommt die operative Ebene (wir schlagen eine oder mehrere Schlacht(en). Um diese zu schlagen, ordnet sich unter der operativen Ebene die taktische Ebene...

Was da bei Charkow abgelaufen ist, war aus meiner Sicht eine Operation, die operative Ebene. General Zorn sieht das wohl anders und ordnet das Ganze der taktischen Ebene zu.

Der Begriff Offensive ist grundsätzlich ein politischer Begriff denke ich. Jedenfalls kommt das Wort Offensive weder in den sowjetischen Gefechtsvorschriften vor, noch fand sich das Wort in der alten HDV 100/100 Truppenführung aus den 90-ern. Unerheblich ob taktische oder operative Ebene. Die operative Ebene ist sowieso keine Erfindung der Bundeswehr, da gabs keine Operation als Fachbegriff.

Der Gegenstoß, gemäß 100/100, in der Verteidigung, ist so geregelt: " Nr. 2660 ... Sie nutzen jede Gelegenheit um den Feind im Gegenstoß zu zerschlagen oder zurückzuwerfen."

Der General hat da wohl die Begriffe etwas vermischt. Grundsätzlich hat der General aber nicht unrecht. Das war ein sehr gut geplanter Angriff, aber keineswegs ein Gegenstoß. Durchaus kann man allgemein von Offensive sprechen. Selbst im 2.WK waren Offensiven immer auch zeitlich und räumlich begrenzt und nicht gleich sofort mit dem endgültigen Zusammenbruch des Feindes verbunden
Aber die Karte zeigt ja klar, da ist noch sehr viel besetztes Gebiet. Da brauchts Kampfpanzer und SPz etc.
SLAP
Eine russische Kinzhal hat ihr Ziel nicht erreicht, sie ist über Stavropol (RU) abgestürzt/runtergefallen. Das Bodenstück hat sich beim Abwurf wohl nicht odnungsgemäß vom Flugkörper getrennt: Video eines erfolgreichen Starts.

https://twitter.com/LotA47816230/status/1570121481677602816









Edit: Nein, passt nicht.
Immenburg
Bezüglich dieser Diskussion ob Offensive oder nicht. Warum hängt ich euch so sehr an diesem Begriff auf?
Letztendlich ist (in der Kommunikation) nicht das Entscheidende , wie man etwas nennt, sondern wie die Menschen es verstehen. Und vor allem das wollte der General Zorn zum Ausdruck bringen.

Man kann das ganze gerne eine erfolgreiche Gegenoffensive nenn. Aber darin jetzt die große Trendwende in diesem Krieg zu sehen halte ich für einen großen Fehler. Und mein Eindruck ist, dass viele hier im Forum diesen Fehler machen.

PeterPetersen
Ein Video das Prigozhin (Putins Freund, ehem. Leibwächter und nun Oligarch) beim Rekrutieren von Wagner Söldnern in einem Gefängnis zeigt
https://twitter.com/biz_ukraine_mag/status/...0iNYJk0evXgYBYA

5 Minuten um eine Entscheidung zu treffen, 6 Monate Dienst für eine Amnestie

3 Regeln:

1. Wir ziehen uns nicht zurück und ergeben uns nicht. Für den Fall des Falles kriegt jeder 2 Granaten
2. Keine Drogen und Alkohol
3. Keine Plünderungen und sexuelle Kontakte zu Einheimischen

Mindestalter ist 22 und Max. 50ish
ramke
Was kann schon schiefgehen?

Die Parallelen um strafdivision 999 sind erschreckend.
otto1978
eher Dirlewanger...
muckensen
ZITAT(Immenburg @ 14. Sep 2022, 21:38) *
Bezüglich dieser Diskussion ob Offensive oder nicht. Warum hängt ich euch so sehr an diesem Begriff auf?
Weil Parallelen zu bestehen scheinen zwischen der Bewertung der militärischen Lage durch die Bundeswehrführung einerseits und der Politik der Bundesregierung andererseits.
Mart
ZITAT(Immenburg @ 14. Sep 2022, 21:38) *
Bezüglich dieser Diskussion ob Offensive oder nicht. Warum hängt ich euch so sehr an diesem Begriff auf?

Für Diskussionen ist es oft geschickt, wenn sich alle (oder wenigstens die Mehrheit) auf einige Definitionen einigen kann. Sonst wird eine Diskussion zumindest erschwert, wenn nicht unmöglich.
400plus
ZITAT(Immenburg @ 14. Sep 2022, 21:38) *
Aber darin jetzt die große Trendwende in diesem Krieg zu sehen halte ich für einen großen Fehler. Und mein Eindruck ist, dass viele hier im Forum diesen Fehler machen.


Was muss denn für eine Trendwende noch alles passieren?
SailorGN
Es ist insofern eine Trendwende, als dass die Ukrainer nun in der Lage sind, initiativ Schwerpunkte entlang der Front für eigene Operationen auszuwählen. Bisher hat man reagieren müssen, jetzt agiert man. Insofern ist es eine Verschwiebung der Initiative und auch eine Trendwende. russland bestimmt nicht mehr das Geschehen, russland muss jetzt auch reagieren. Ohne Reserven schwer... dagegen scheint die Ukraine diese Reserven zu haben: Sie können den Druck im Schwerpunkt Kherson aufrechterhalten UND gleichzeitig einen operativen Angriff über eine knappe Woche anderswo führen.
Holzkopp
Zum Teil erinnert mich die Diskussion um Waffenlieferungen, Unterstützung, militärische Kapazitäten und Fähigkeiten an die Kreditabteilung einer Bank, die so viele Sicherheiten verlangt, dass sie den Kredit erst dann gewährt wenn die Finanzierung steht und er nicht mehr benötigt wird.

Man möchte sich absolut sicher sein, das nichts schief geht. Das ist finde ich sehr deutsch und mit dieser Haltung lässt sich eine Kirmes planen aber nicht die Verteidigung der Friedensordnung in Europa.

Zwischen hitzköpfiger Kriegsrhetorik und buchhalterisch verbrämter Bedenkenträgerei ist ziemlich viel Spielraum.

Ich habe vorhin eine Sendung "Maischberger" in der Mediathek gesehen aus dem Juni, da war ein ukrainischer Gouverneur aus der Westukraine (studierter Historiker, sprach fließend deutsch) zugeschaltet. Der sagte wie ich fand zutreffend: "Bei Industrie, Waffen, Ressourcen und Technologie ist der Westen führend. Aber Putin hat einen Vorteil bei seiner Aggressivität. Die wird er einsetzen, um den Westen und Europa zu spalten. Und da muss man sehr gut aufpassen, denn sonst geht man ihm in die Falle".

Das er recht hat sehen wir beim Gas. Diese Waffe funktioniert, Teile entsolidarisieren sich. Noch können wir das einfangen.

Was aber passiert, wenn Putin Verhandlungen anbietet wenn es schlecht für ihn läuft? Waffenstillstand sobald Donezk bedroht ist oder Cherson fällt? Da sehe ich schon die Scholzlinge jubeln: endlich Waffenstillstand! Ok, na ja, muss denn die Ukraine die Krim unbedingt wiederhaben? Ging doch auch acht Jahre ohne, dafür ist ja nun Frieden.

Carlo Masala sagte in der gleichen Sendung übrigens, das der Donbass nicht das Ende ist. Selbst wenn das momentan als Hauptziel erscheint: in einigen Jahren wird Putin bzw. Russland den nächsten Anlauf zur Eroberung der Ukraine unternehmen.

Deshalb: uffpasse, wie man hier sagt.

Militärisch muss jeder Erfolg abgesichert werden. Und Russland muss raus aus der Ukraine. Wenn man das durchgehen lässt hat die Ukraine nur ein Existenzrecht auf Zeit.
Immenburg
ZITAT(400plus @ 14. Sep 2022, 22:53) *
ZITAT(Immenburg @ 14. Sep 2022, 21:38) *
Aber darin jetzt die große Trendwende in diesem Krieg zu sehen halte ich für einen großen Fehler. Und mein Eindruck ist, dass viele hier im Forum diesen Fehler machen.


Was muss denn für eine Trendwende noch alles passieren?


Um zum jetzigen Zeitpunkt eine stichhaltige Prognose abgeben zu können, müsste man den genauen Zustand beider Armeen kennen. Tun wir aber nicht > Deshalb nicht möglich.

Zeigen wird sich das erst die nächsten Wochen und Monate, falls die Ukraine weiter Geländegewinne machen kann und Russland auf der anderen Seite keine neuen Gebiete erobern kann.
Sehen tu ich das momentan aber nicht. Die Offensive im Süden ist momentan zum Stillsand gekommen. Möglicherweise sogar gescheitert.
Und bei Charkiw konnte die Ukraine zwar die schlecht aufgestellte RU überrumpeln, und viel Boden gut machen, aber es bleibt abzuwarten, ob sie dort weiter vorrücken können.



mr.trigger
ZITAT(Immenburg @ 14. Sep 2022, 21:38) *
Man kann das ganze gerne eine erfolgreiche Gegenoffensive nenn. Aber darin jetzt die große Trendwende in diesem Krieg zu sehen halte ich für einen großen Fehler. Und mein Eindruck ist, dass viele hier im Forum diesen Fehler machen.

Und mein Eindruck ist, du redest wie der Blinde von der Farbe. Denn sonst könntest du etwas mehr als eine leere Plattitüde liefern. Du kannst dir ja gerne den Beitrag von Delta nehmen und zeigen, wo er falsch liegt. Ich warte gespannt. rofl.gif
Immenburg
ZITAT(SailorGN @ 14. Sep 2022, 23:03) *
Bisher hat man reagieren müssen, jetzt agiert man

Man hat jetzt einmal agiert. Das hat wie Wehmacht 1944 bei der Ardennenoffensive auch gemacht.
ZITAT(SailorGN @ 14. Sep 2022, 23:03) *
Ohne Reserven schwer... dagegen scheint die Ukraine diese Reserven zu haben: Sie können den Druck im Schwerpunkt Kherson aufrechterhalten UND gleichzeitig einen operativen Angriff über eine knappe Woche anderswo führen.

Ja genau: "Reserven"... "scheint"...
Das meine ich. Wir wissen es nicht. Möglicherweise hat die Ukraine auch nur ihre letzten Reserven in die Schlacht geworfen und nun auch nicht mehr die Möglichkeit, derartige Operationen erneut durchzuführen.

muckensen
ZITAT(Immenburg @ 14. Sep 2022, 23:36) *
Man hat jetzt einmal agiert. Das hat wie Wehmacht 1944 bei der Ardennenoffensive auch gemacht.
Das ist Historizismus im negativen Sinne, aus dem gleichen Grund sind die Einlassungen Reisners problematisch. Man kann nicht geschichtliche Ereignisse losgelöst von ihren Akteuren und den Parametern, denen diese unterworfen waren, betrachten, und davon ausgehend auf die Zukunft schließen wollen. Geschichte wiederholt sich nicht. Außerdem ist die Liste der Unterschiede zwischen Deinem Beispiel und der aktuellen ukrainischen Offensive dermaßen umfangreich, dass es schon das Zeichenlimit der Forensoftware sprengen würde, nur die Unterschiede bezüglich der jeweiligen Ausgangslage aufzuzählen.
Mart
ZITAT(Immenburg @ 14. Sep 2022, 23:36) *
Ja genau: "Reserven"... "scheint"...
Das meine ich. Wir wissen es nicht.

Ansich will ich Dir ja beispringen, auch aus meiner Sicht ist eine gewonnene Schlacht (erfolgreiche Operation) erstmal nur das. Nicht mehr. - Sicher hat das hohe Wirkung auf Moral und Kampfkraft, zudem hat der Verteidiger [der Ukraine] schon damit einen psychologischen Vorteil. Darauf nun aber den Gegner gleich abzuschreiben, das scheint mir gewagt.

Zu dem, was ich von Dir zitiere:
Bezogen auf die russische Seite wissen wir das schon relativ genau. Wir kennen die "Order of Battle" relativ genau, wir wissen ganz gut, wo welcher Truppenteil der russischen Seite steht. Es gibt dazu mehrere nachgeführte Karten, Dein geneigter Blick geht auf http://www.whq-forum.de/invisionboard/inde...467288&st=0
Falls dort nicht erwähnt, schau zudem bitte auf (lädt langsam!) https://www.scribblemaps.com/maps/view/Oper...aine/nBT8ffpeGH

Nur bezogen auf die ukrainische Seite kann ich Dir teilweise zustimmen: Die Ukraine schafft es, Status und Dislozierung der Truppen zumindest teilweise geheimzuhalten. Zudem hat die Ukraine den Vorteil der Generalmobilmachung - da wissen und kennen wir das sofort abrufbare Potential nicht wirklich.

P.S: Falls in der Zusammenfassung nicht erwähnt, auch noch https://militaryland.net/maps/deployment-map/ - nicht unbedingt tagesaktuell.
Almeran
Den "Wendepunkt des Krieges" wird man so oder so erst ex post festlegen können. Es ist aber schon eine deutlich andere Situation als in den ersten 6 Monaten und ein Erfolg der Ukraine, das kann man festhalten.

Ich glaube aber niemand hier ergibt sich der Illusion, dass damit der Krieg bis Weihnachten beendet ist.
Immenburg
ZITAT(muckensen @ 14. Sep 2022, 23:45) *
ZITAT(Immenburg @ 14. Sep 2022, 23:36) *
Man hat jetzt einmal agiert. Das hat wie Wehmacht 1944 bei der Ardennenoffensive auch gemacht.
Das ist Historizismus im negativen Sinne, aus dem gleichen Grund sind die Einlassungen Reisners problematisch. Man kann nicht geschichtliche Ereignisse losgelöst von ihren Akteuren und den Parametern, denen diese unterworfen waren, betrachten, und davon ausgehend auf die Zukunft schließen wollen. Geschichte wiederholt sich nicht. Außerdem ist die Liste der Unterschiede zwischen Deinem Beispiel und der aktuellen ukrainischen Offensive dermaßen umfangreich, dass es schon das Zeichenlimit der Forensoftware sprengen würde, nur die Unterschiede bezüglich der jeweiligen Ausgangslage aufzuzählen.

Gut. Mein Fehler. Ich hätte wohl betonen müssen, dass es mir nicht um einen historischen Vergleich geht, sondern nur darum, dieses eine Argument zu entkräften:
Nur weil man jetzt einmal der agierende war, heißt das nicht, dass dies zukünftig auch so sein wird.
400plus
ZITAT(Almeran @ 14. Sep 2022, 23:47) *
Den "Wendepunkt des Krieges" wird man so oder so erst ex post festlegen können. Es ist aber schon eine deutlich andere Situation als in den ersten 6 Monaten und ein Erfolg der Ukraine, das kann man festhalten.


Jap, zumal es ja auch mehr als einen Wendepunkt geben kann.
TheLibrarian
ZITAT(Immenburg @ 14. Sep 2022, 23:24) *
ZITAT(400plus @ 14. Sep 2022, 22:53) *
ZITAT(Immenburg @ 14. Sep 2022, 21:38) *
Aber darin jetzt die große Trendwende in diesem Krieg zu sehen halte ich für einen großen Fehler. Und mein Eindruck ist, dass viele hier im Forum diesen Fehler machen.


Was muss denn für eine Trendwende noch alles passieren?


Um zum jetzigen Zeitpunkt eine stichhaltige Prognose abgeben zu können, müsste man den genauen Zustand beider Armeen kennen. Tun wir aber nicht > Deshalb nicht möglich.

Zeigen wird sich das erst die nächsten Wochen und Monate, falls die Ukraine weiter Geländegewinne machen kann und Russland auf der anderen Seite keine neuen Gebiete erobern kann.
Sehen tu ich das momentan aber nicht. Die Offensive im Süden ist momentan zum Stillsand gekommen. Möglicherweise sogar gescheitert.
Und bei Charkiw konnte die Ukraine zwar die schlecht aufgestellte RU überrumpeln, und viel Boden gut machen, aber es bleibt abzuwarten, ob sie dort weiter vorrücken können.


Welche großartigen Geländegewinne hat denn die russische Armee seit August gemacht? Wo hat man denn bitte operative Reserven erfolgreich in Gang gesetzt, um die ukrainischen Vorstöße abzufangen? Die russische Armee hat 6 Monate gebraucht, um das Gebiet zu erobern, was sie jetzt innerhalb von wenigen Tagen an die UA verloren haben. Welche Meisterstrategie vermutest du denn dahinter? Die ukrainische Offensive im Raum Cherson ist eigentlich recht durchdacht, denn man geht hier immerhin gegen einen gut befestigten Gegner vor. Dort stören die Ukrainer den Nachschub oder unterbinden ihn ganz, binden Reserven, die von anderen Frontabschnitten herangeführt werden müssen und haben die Zeit auf ihrer Seite. Ob die Operation bei Charkiw nun exakt so geplant war oder nicht, die Ukraine hat das bestmögliche heraus geholt. Hätten die Russen die Möglichkeit zum Gegenstoß, hätte dieser längst erfolgen müssen. Je länger die Russen warten, desto besser stehen die Chancen für die Ukrainer, das zurückeroberte Territorium zu halten.
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