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Vollansicht: Seezielflugkörper der Marine
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Praetorian
Die (erwartete) norwegisch-deutsche Kooperation bei Seezielflugkörpern ist jetzt offiziell.
Gemeinsame Weiterentwicklung, Beschaffung und Betrieb des NSM, in Deutschland querschnittliche Ausstattung der Fregatten als Nachfolge Harpoon, erste Plattform wird MKS180.

ZITAT
Deutschland und Norwegen haben eine umfassende strategische Partnerschaft bei der Zusammenarbeit beider Marinen beschlossen. Demnach sollen nicht nur Uboote, sondern auch Seezielflugkörper gemeinsam entwickelt, beschafft und durch die Marinen beider Länder betrieben werden.
Die angestrebte Zusammenarbeit basiert auf miteinander abgestimmten, gleichen Forderungen beider Marinen. Der Bedarf zum Ersatz beziehungsweise zur Modernisierung älterer Lenkflugkörper liegt in Deutschland und Norwegen zeitlich eng beieinander. So müssen die derzeit genutzten Flugkörper Harpoon im kommenden Jahrzehnt ersetzt werden. Auch die Anforderungen beider Marinen an die Waffensysteme sind identisch. Dies bildet die Basis für Synergien und Kosteneffekte.
Norwegen hat eine anerkannte Expertise in seiner Schlüsseltechnologie Flugkörper. Deutschland beabsichtigt daher unter norwegischer Führung gemeinsam die in Norwegen bereits bewährte Naval Strike Missile weiterzuentwickeln. Dabei sollen die jeweiligen technologischen und militärischen Stärken bestmöglich zusammengeführt werden.
Der gemeinsame künftige Lenkflugkörper bildet dann die Basis für eine enge Zusammenarbeit bei Wartung, Ausbildung und Logistik und ist Teil der langfristigen Zusammenarbeit beider Länder. (…)
Als erstes Schiff der Deutschen Marine soll das Mehrzweckkampfschiff MKS 180 mit dem gemeinsamen Flugkörper ausgerüstet werden. Langfristig werden alle Fregatten der Deutschen und Norwegischen Marine den Flugkörper als Standardsystem erhalten.
bmvg.de
Black Hawk
Was bedeutet das für die Rbs 15? Wird die Beschaffung gestoppt und das Projekt als Fehlschlag gewertet?
Merowinger
Von Korvetten steht im Text des BMVg nichts, also verbleibt RBS 15 Mk 3 dort. Aber vielleicht weiss jemand, wie es mit den Mitteln für Mk4 aussieht, ist da schon etwas beschlossen? AGM-158C LRASM ist jetzt auf jeden Fall aus dem Spiel.

Grundsätzlich: Es ist nicht so falsch, über zwei Schiff-Schiff FK Muster zu verfügen, mit Harpoon & Exocet (für die Einheiten mit niedrigem Mast) war das auch in der Vergangenheit der Fall (zugegebenermassen bei deutlich mehr Einheiten). Zumal NSM und RBS 15 grosse Unterschiede aufweisen.
Praetorian
ZITAT(Merowinger @ 13. Feb 2017, 14:25) *
Harpoon & Exocet (für die Einheiten mit niedrigem Mast)

Bitte was? confused.gif
Merowinger
Der (Radar-)horizont der Schnellboote war zu gering um die Reichweite von Harpoon ausnutzen zu können.
Praetorian
ZITAT(Merowinger @ 13. Feb 2017, 14:54) *
Der (Radar-)horizont der Schnellboote war zu gering um die Reichweite von Harpoon ausnutzen zu können.

Auch Schnellboote konnten auf Dinge schießen, die sie nicht selber sehen konnten.
Die geringe Sensorreichweite wäre auch maximal ein Teilgrund dafür, sie später nicht mehr umzurüsten. Tatsächlich wurde die Einführung von Exocet auf den S-Booten 148 und bei der Modernisierung der Zerstörer 101/101A deutlich vor der Exportverfügbarkeit von Harpoon entschieden und begonnen. Die späteren S-Boote 143/143A erhielten ebenfalls Exocet, um die Logistik innerhalb der SFltl einheitlich zu gestalten. Harpoon selbst wurde damals parallel eingeführt, weil die Fregatten 122 mit ihren BHS tatsächlich die Möglichkeit hatten, die größere Reichweite gegenüber MM38 auszunutzen. Gleichzeitig hatte das den angenehmen Nebeneffekt, die Integration von Exocet in das von den Niederlanden übernommene Basisdesign (Kortenaer) nicht bezahlen zu müssen.

Den (finanziellen) Aufwand, die S-Boote und die Z101A/F123 zwecks Vereinheitlichung auf Harpoon umzurüsten, hat man sich rund um die Wendezeit dann schlicht gespart. Aus dem gleichen Grunde wurden ja bereits beschaffte FK auf neu in Dienst gestellte Einheiten mitgeschleppt (MM38 von Z101A auf F123, Harpoon von Z103B auf F124), damit man ja kein Geld für neue Flugkörper ausgeben musste.
Merowinger
Wir sind uns einig.

Bei der urspünglichen Beschaffung spielte die eigene Erkenntnisreichweite trotzdem eine Rolle, auch wenn Link 11 und AGIS - letzteres nicht auf Kl. 148 - vorgesehen waren, und die taktischen Verfahren Divisionen/Rudel und z.B. ein radar picket vorsahen. Diese Diskussion ist im Prinzip mit dem Thema BVR bei den Jagdflugzeugen vergleichbar.

EDIT zusätzliche Stichworte: Dicht befahrene Ostsee, konsequenter dual-use von Radargeräten auf WP Seite
Praetorian
ZITAT(Merowinger @ 13. Feb 2017, 15:24) *
Wir sind uns einig.

Bei der urspünglichen Beschaffung spielte die eigene Erkenntnisreichweite trotzdem eine Rolle, auch wenn Link 11 und AGIS - letzteres nicht auf Kl. 148 - vorgesehen waren, und die taktischen Verfahren Divisionen/Rudel und z.B. ein radar picket vorsahen. Diese Diskussion ist im Prinzip mit dem Thema BVR bei den Jagdflugzeugen vergleichbar.

xyxthumbs.gif

Spannend im Zusammenhang mit der Entscheidung für NSM finde ich übrigens weniger, was mit den Korvetten passiert, sondern vielmehr, wie NSM in die konzeptualisierte Planung von "Seezielflugkörper schwer" und "Seezielflugkörper mittel" passen wird. Setzen wir NSM (und RBS15) als SzFK schwer, ist der interessante Punkt, wie man den durch BHS eingesetzten SzFK mittel ausrichten möchte.
Prinzipiell gibt es da zwei potentielle Gewichtsklassen - 100 bis 150 kg Startmasse (im Bereich des aktuellen Sea Skua) und rundum 50 kg Startmasse (im Bereich Panzerabwehrlenkflugkörper). Wünschenswert wäre natürlich, beide abzudecken. So hätte man Optionen für den gesamten Bedrohungsbereich von Speedboot über Schnellboote/Korvetten bis hin zu ausgewachsenen Kriegern.

Langfristig halte ich ansonsten eine Ausphasung der RBS15 und eine Umrüstung der Korvetten auf NSM für denkbar. Die FK sollen zwar eine sehr lange Lagerfähigkeit haben (Saab gibt 30 Jahre über mehrere Instandhaltungszyklen an), aber die bislang beschaffte Stückzahl müsste aufgrund Verbrauches durch Übungs- und Qualifizierungsschießen irgendwann ergänzt werden. Ein Indikator wäre das zweite Los K130 und deren vorgesehene FK-Ausstattung.
Merowinger
Angeblich soll eine weitere Beschaffungsrunde für RBS 15 angestossen worden sein (ich habe leider keine gute Quelle dafür). Das ergibt Sinn wenn Deutschland die noch nicht existierende, weiterentwickelte Version der NSM beschaffen will.

In der Tat, zu den BHS findet sich in der Pressemeldung explizit nichts - obwohl, man könnte diese auch als Bestandteil der erwähnten Fregatten verstehen. Unterdessen konnte Südkorea nicht warten und hat sich (in der Not?) für Spike NLOS mit 70 kg entschieden. Meiner Meinung nach kommt NSM für deutsche BHS nur im Fall einer Entscheidung für den MH90 als Nachfolger des Lynx in Frage, jedoch nicht bei der kleinen Wildkatze.
400plus
Danke fuer das Posten der Meldung!

ZITAT
Langfristig halte ich ansonsten eine Ausphasung der RBS15 und eine Umrüstung der Korvetten auf NSM für denkbar. Die FK sollen zwar eine sehr lange Lagerfähigkeit haben (Saab gibt 30 Jahre über mehrere Instandhaltungszyklen an), aber die bislang beschaffte Stückzahl müsste aufgrund Verbrauches durch Übungs- und Qualifizierungsschießen irgendwann ergänzt werden. Ein Indikator wäre das zweite Los K130 und deren vorgesehene FK-Ausstattung.


Da die Korvetten nicht erwaehnt werden und MKS 180 explizit als "erstes Schiff der Deutschen Marine [...] mit dem gemeinsamen Flugkörper" genannt wird, wuerde ich erwarten, dass auch das 2. Los der K130 die RBS 15 Mk3 bekommt. Oder missverstehe ich hier was?
Praetorian
ZITAT(Merowinger @ 13. Feb 2017, 16:44) *
Unterdessen konnte Südkorea nicht warten und hat sich (in der Not?) für Spike NLOS mit 70 kg entschieden.

In Südkorea hat das logistische Gründe. Man hat Spike NLOS auch bodengestützt im Einsatz, sowohl stationär zur Verteidigung vorgeschobener Inseln nahe der Grenze als auch bei den Marines auf leicht gepanzerten Fahrzeugen. Ähnliche Synergieeffekte könnte man bei der Marine maximal mit der Integration von Trigat LR oder zukünftig Brimstone (ab 2019 bei der Luftwaffe) erreichen. Letztes wäre gar nicht mal so uninteressant, da Brimstone als Sea Spear auch schiffs- und landgestützt verfügbar ist.

Zwischen einen solchen "SzFK leicht" und NSM würde noch Sea Venom als SzFK mittel passen.
Praetorian
ZITAT(400plus @ 13. Feb 2017, 16:44) *
Da die Korvetten nicht erwaehnt werden und MKS 180 explizit als "erstes Schiff der Deutschen Marine [...] mit dem gemeinsamen Flugkörper" genannt wird, wuerde ich erwarten, dass auch das 2. Los der K130 die RBS 15 Mk3 bekommt. Oder missverstehe ich hier was?

Nuja, mal abwarten. Von 2. Los K130 hört man derzeit nicht sehr viel, wo man sich eigentlich deutlich sputen müsste, wenn die fünf Stück bis 2023 da sein sollen. Prinzipiell könnten diese auch zunächst ohne Seezielflugkörper zulaufen und diese später nachgerüstet bekommen, sollte man wirklich komplett von RBS15 abkehren wollen. Das ist aber reine Spekulation ohne Grundlage.
Merowinger
Sea Spear wäre in Kombination mit RAM aufgrund des Suchers sinnvoller als PARS LR. Allerdings fordert die Marine bislang keinen leichten FK, nur einen mittleren, daher: Eher unwahrscheinlich. Es sie denn die neuen 6-8 Kampfboote verlangen danach (wäre mir neu), dann könnte PARS LR vielleicht wieder ein Kandidat sein.
400plus
ZITAT(Praetorian @ 13. Feb 2017, 17:13) *
Nuja, mal abwarten. Von 2. Los K130 hört man derzeit nicht sehr viel, wo man sich eigentlich deutlich sputen müsste, wenn die fünf Stück bis 2023 da sein sollen. Prinzipiell könnten diese auch zunächst ohne Seezielflugkörper zulaufen und diese später nachgerüstet bekommen, sollte man wirklich komplett von RBS15 abkehren wollen. Das ist aber reine Spekulation ohne Grundlage.


Muessen ja nicht alle fuenf bis da da sein, reicht ja, wenn die ersten da sind, mitten im Los die Bewaffnung zu aendern waere ja eher merkwuerdig wink.gif Aber klar, der Punkt mit Zulauf ohne Seezielflugkoerper ergibt natuerlich Sinn.

Andere Frage: Gibt es irgendwelche Plaene, wieder einen Seezielflugkoerper bei der Luftwaffe einzufuehren?
kato
ZITAT(Praetorian @ 13. Feb 2017, 16:56) *
Zwischen einen solchen "SzFK leicht" und NSM würde noch Sea Venom als SzFK mittel passen.

SPEAR Cap 3 ist gewichts- und leistungsbezogen eher oberhalb der Sea Venom anzusiedeln.
Praetorian
ZITAT(kato @ 13. Feb 2017, 18:10) *
ZITAT(Praetorian @ 13. Feb 2017, 16:56) *
Zwischen einen solchen "SzFK leicht" und NSM würde noch Sea Venom als SzFK mittel passen.

SPEAR Cap 3 ist gewichts- und leistungsbezogen eher oberhalb der Sea Venom anzusiedeln.

Woher kommt jetzt SPEAR 3?
kato
Von Brimstone aka SPEAR 2 ?
400plus
Hartpunkt zum gleichen Thema:

ZITAT
Wie das norwegische Verteidigungsministerium mitteile, könnten allein die Lieferungen der NSM nach Deutschland einen Wert von mehr als zehn Mrd NOK erreichen. Gut informierten Kreisen zufolge wird auch die Weiterentwicklung des Flugkörpers zum Start aus Unterseebooten zumindest erwogen.
Merowinger
Hm, mal schauen:

Bei einem errechneten Bedarf von 160 mittleren und 180 schweren FKs (Stand 2015) bei damals noch 5 Korvetten sind die ca. 25 RBS 15 abzuziehen, es verbleiben 155 schwere FKs. Bei den 1.1 Mrd Euro, die sich Kongsberg laut Hartpunkt erträumt, ergibt sich ein Stückpreis von 7 Mio pro NSM - kann nicht wirklich sein, auch nicht mit Inflation und Drum-und-Dran.

Zählen wir mittlere und schwere FKs zusammen, dann wären es noch immer 3.5 Mio pro NSM - auch nicht realistisch, oder doch? Was also haben die da gerechnet?

EDIT - Zum Vergleich die Küsten FKs der Polen, der erste batch enthielt 12x NSM (mit einer Option auf weitere 36):
ZITAT
Defpro 10:55 GMT, January 1, 2009 Kongsberg Defence & Aerospace has won a contract with the Polish Ministry of Defence for a coastal artillery system featuring ground-launched Naval Strike Missiles (NSM). With a scope of $115 (MNOK 800), the contract was won in an open international competition. Delivery is scheduled for completion within 48 months.
The contract encompasses NSMs for use in conjunction with a command and weapon control system similar to KONGSBERG's renowned NASAMS air defence system. The radar system, communications system and trucks carrying launch ramps will be provided by Polish subcontractors.
----
2014: Kongsberg Defence & Aerospace has signed a contract with the Polish Ministry of National Defence for an NSM (Naval Strike Missile) Coastal Defence System valued at NOK 1.3 Billion. The scope of delivery is a Squadron-size unit similar to the contract won with Poland in 2008.

Runtergebrochen auf einen FK ergäben sich 9,5 Mio USD für 2008. eek.gif Das Angebot von Saab für RBS 15 soll beim doppelten gelegen haben.

Was sieht noch einmal der EP14 für ESSM Block 2 vor?
ZITAT
Price/Unit Cost: The RIM-162 ESSM has a unit cost of $840,000 to $970,000 depending on configuration (in FY 2014)
Praetorian
ZITAT(kato @ 13. Feb 2017, 19:21) *
Von Brimstone aka SPEAR 2 ?

Ich sprach von Synergieeffekten durch die TSK-übergreifende Nutzung von eingeführten WaSys. Die Luftwaffe beschafft Brimstone/Brimstone 2, nicht SPEAR 3.
Gewichts- und leistungsbezogen oberhalb von Sea Venom wäre ohnehin NSM positioniert. Warum also Doppelungen schaffen, statt abgestufter Wirkfähigkeit?

SPEAR 3 ist kaum mehr als eine angetriebene Gleitbombe, im Grunde etwa entsprechend einer SDB II, die Wirkung gegen höhere Reichweite eintauscht. Sicherlich kann man damit auch Seeziele bekämpfen (was ja die RAF als sekundäre Fähigkeit durchaus anstrebt), fraglich wären Dinge wie Kompatibilität mit Drehflüglern, Wirkoptimierung des Gefechtskopfes gegen Seeziele, taktische Flexibilität, Time-to-Target.
Letztlich ist FASGW(L) und damit Sea Venom ein Vorhaben der Royal Navy, SPEAR Cap 3 ein Vorhaben der RAF.
400plus
3x F124, 4x F125, 4x MKS180, jeweils mit 8 Flugkörpern, macht 88 Flugkörper. Dann kommt halt noch der Logistik- und der Nachladefaktor dazu. Wurde der angepasst? Damals wurde m.W. mit jeweils 1.2 gerechnet (außerdem wurde da auch noch F123 eingeplant, MKS 180 dafür noch mit mittlerem Seezielflugkörper, aber das hebt sich ja gerade auf).

PS: Warum wären 3.5 Mio pro NSM nicht realistisch? Eine RBS 15 Mk3 kostet doch ähnlich viel?
SailorGN
Die Stückkosten sind deutlich hoch... aber vieleicht nimmt man gleich mal mehr, weil man mit Ubootintegration rechnet, mit weiteren Korvetten und ganz optimistisch mit der Beschaffung bei der LW als JSM? Dazu kommt ja auch noch die gesamte Integration in alle FüWES und Training plus Wartungseinrichtungen etcpp. Mal abwarten, bisher ist das die Hochrechnung des norwegischen Verteidigungsministeriums.
JSS Deutschland
Deutschland hat ja angekündigt, dass man die NSM auf allen Fregatten einführen möchte. Hier wurde ja bereits diskutiert, ob dieser doch relativ leichte FK dann die Hauptbewaffnung für Seeziele werden soll. Vor Allem vor dem Hintergrund, dass auch Diel jetzt den Rbs 15 weiterentwickelt, könnte ich mir vorstellen, dass die NSM die Sekundäre Seeziel FK-Bewaffnung wird. Mann wollte davon auf Fregatten ja mal 6 Stück einrüsten, dieNSM, die von Hubschraubern. eingesetzt werden kann würde sich hier wohl ganz gut machen. Im Vergleich zum Harpoon mit 221 kg Sprengkopf und Rbs 15 mit 250kg Sprengkopf wäre die NSM mit 125kg doch ein deutlicher Rückschritt. Und auch da sich die Marktreife des neuen Fk mit dem Zulauf der MKS 180 deckt könnte ich mir gut vorstellen, dass dieser der Schwere Seeziel FK hierfür wird.
400plus
ZITAT(JSS Deutschland @ 5. Apr 2017, 19:50) *
Und auch da sich die Marktreife des neuen Fk mit dem Zulauf der MKS 180 deckt könnte ich mir gut vorstellen, dass dieser der Schwere Seeziel FK hierfür wird.


Für das MKS180 waren bisher m.W. nur Mittlere Seeziel-FK angedacht.

Klar ist es möglich, dass man den nächsten Diehl/Saab-RBS dafür und für die Fregatten beschafft, aber als wahrscheinlicher erscheint mir: NSM auf die Fregatten und MKS, für die Hubschrauber wird was Kleineres beschafft, und die Korvetten behalten erstmal ihre RBS-15 Mk3.
Praetorian
RBS15 und NSM auf einer Plattform schafft zu viele Fähigkeitsüberschneidungen und auch Probleme beim luftgestützten Einsatz, und einen Effektor gegen leichte Seeziele hat man dann immer noch nicht.
Merowinger
Der Nachfolger von RBS15 Mk3 soll leichter werden, und ist u.a. für Gripen-E vorgesehen.
400plus
Eine Version davon, der Nachfolger soll ja in zwei Versionen produziert werden.

Was ich bei der hartpunkt-Meldung oder auch der von xena im anderen Strang verlinkten Meldung von Jane nicht ganz verstehe: Ist das jetzt einfach RBS 15 Mk4, oder wieder was anderes? Weil an ersterem haben Diehl und Saab doch sowieso schon gemeinsam entwickelt? confused.gif
Praetorian
Es gibt zwischen den vor einer Weile als "RBS15 Mk4" angedachten Verbesserungen und den gemäß Janes für diese neue Variante überarbeiteten Bereichen am Flugkörper einige Überschneidungen. Von einer konkret beauftragten oder fest angekündigten Anpassentwicklung eines Mk4 war mir zuvor nichts zu Ohren gekommen. Sollte ich in der Richtung nichts verpasst haben, halte ich es für gut möglich, dass es sich jetzt "lediglich" um die Ankündigung einer mittlerweile festgelegten zukünftigen Mk4-Konfiguration handelt.
400plus
Verstehe, danke!
kato
The total order value amounts to SEK3.2 billion and deliveries will take place during the period 2017-2026.
(aus der Originalpressemitteilung von Saab)

Das oben fett gedruckte läßt darauf schließen, dass es sich nicht um eine in irgendeiner Weise ernsthaft überarbeitete Version handelt, sondern aus der Schublade vorhandener Entwicklungen gezogen wird. Selbst für MOTS-Modifikation der Mk3 (z.B. neuer Suchkopf en-bloc) wäre das sonst sehr ambitioniert.
Merowinger
Sehr verwirrend - geht es vielleicht um Komponenten (von Schweden zu Diehl), oder um einen Demonstrator in 2017, und in den darauffolgenden Jahren nichts? Sonst würde auch das zweite Los K130 mit diesem Mk3.5 ausgerüstet - das timing der Pressemitteilung zielt wahrscheinlich genau darauf ab.
xena
Es geht um eine Weiterentwicklung und Diehl trägt mit der einen oder anderen Baugruppe dazu bei, ist also Auftragnehmer/Zulieferer von Saab.
Merowinger
Saab RBS15 Mk4 Gungnir soll ab 2026 für Schweden "vom Band" laufen. Zugrunde liegt ein Vertrag von 2017 mit Försvarets materielverk (FMV) über umgerechnet 313,7 Millionen Euro.
Merowinger
For the record: Kommentator MFG zum Thema NH90 SeaTiger und Flugkörper (Schiff-Schiff, Luft-Schiff und Luft-Luft)
ZITAT
Ein Marinehubschrauber mit Luft-Luft-FK bleibt einem Fighter aufgrund von Einsatzhöhe, Geschwindigkeit und fehlender spezialisierter Sensorik immer weit unterlegen – da hilft auch keine IRIS-T. Die Sinnhaftigkeit schwerer Seeziel-FK erschließt sich ebenfalls nicht. Da kann ein Hubschrauber mit Müh und Not vielleicht 2 schleppen, die aber an Bord des Schiffes auch einfach in zusätzlichen Startgeräten stehen könnten. Leichte FK wie Spike, Brimstone oder früher Sea Skua würden hingegen die Möglichkeit bieten, kleinere leichtere Einheiten in größerer Anzahl abgestuft zu bekämpfen, insbesondere, wenn diese nur eine eingeschränkte Luftverteidigungsfähigkeit haben (Korvetten, Schnellboote etc.). Mit neueren FK ggf. sogar Landziele/-Fahrzeuge.

Teil 2:
ZITAT
Technisch ist es sicherlich machbar, schwere Seeziel-FK oder Luft-Luft-FK an einen Marinehubschrauber zu hängen. Aber ist das operativ und finanziell sinnvoll, in absolute Nischenfähigkeiten zu investieren? Schwere Seeziel-FK werden nur in einem High-Intensity-Szenario benötigt, sprich: Richtigem Krieg mit einem gleichwertigen Gegner. In einem „Expeditions“-Szenerio wird sich aus Angst vor Kollateralschäden niemand trauen, den FK einzusetzen.

Im Krieg wird eine Fregatte immer als Teil einer TF oder TG operieren. Es wird immer mit starker ASW-Bedrohung gerechnet werden – und da soll dann der primäre ASW-Sensor und -Effektor stundenlang ASuW getaskt werden? Gegen einen Gegner, den die Fregatte und auch die BHS nicht einmal selbst detektiert haben, Stichwort Radarhorizont (die BHS fliegen ASW pattern für die TG und klären nicht unmotiviert irgendwo ein paar hundert NM entfernt auf). Am besten als Ersatz für eine fourship Tornados mit HARM und Kormoran (gibt es nicht mehr, weiß ich)?
Sorry, das ergibt keinen Sinn. Solche ASuW-Ziele überlässt man land oder carrier based air oder tasked die TG/TF gezielt dafür und nimmt dann den Anmarsch in Kauf. Aber niemand wird hier die BHS für einen pseudo-alfa-strike gegen eine multi layered air defence missbrauchen.

Das macht nur Sinn, um kleinere Einheiten mit wenig Luftverteidigung mit leichten FK zu bekämpfen.

Thomas
Recht hat er. Was da einige von sich geben ist dermaßen weltfremd....
xena
Als Bild zur Unterstreichung des Quotes hättest Du aber besser Tornados mit Kormoran anhängen sollen...

Angesichts der Tatsache, dass die Russen in Sachen U-Boote wieder kräftig mitmischen, gehe ich mit dem Quote durchaus konform. Wobei Fregatten durchaus LW mit kräftigen GK, aber nicht unbedingt mords Reichweiten, durchaus für den Eigenschutz brauchen könnte. Gerade in einem Ostseeszenario, wo übergroße Reichweiten eh nicht zustande kommen bei unserer begrenzten Küstenlänge und Vorküstenbereich und man die Durchfahrt zur Nordsee und die eigene Küste schützen muss.

Dumm nur, dass es diese Lenkwaffen nicht gibt, weil Reichweite immer ein gutes Verkaufsargument ist. Es gibt nur Lenkwaffen die man als Fregatte nicht wirklich ausnutzen kann.
KSK
ZITAT(xena @ 26. Nov 2020, 14:15) *
Als Bild zur Unterstreichung des Quotes hättest Du aber besser Tornados mit Kormoran anhängen sollen...

Angesichts der Tatsache, dass die Russen in Sachen U-Boote wieder kräftig mitmischen, gehe ich mit dem Quote durchaus konform. Wobei Fregatten durchaus LW mit kräftigen GK, aber nicht unbedingt mords Reichweiten, durchaus für den Eigenschutz brauchen könnte. Gerade in einem Ostseeszenario, wo übergroße Reichweiten eh nicht zustande kommen bei unserer begrenzten Küstenlänge und Vorküstenbereich und man die Durchfahrt zur Nordsee und die eigene Küste schützen muss.

Dumm nur, dass es diese Lenkwaffen nicht gibt, weil Reichweite immer ein gutes Verkaufsargument ist. Es gibt nur Lenkwaffen die man als Fregatte nicht wirklich ausnutzen kann.

Welche Reichweite hältst du in Zahlen denn für sinnvoll?
Spätestens bei der Landangriffsfähigkeit wird auch eine Fregatte froh über mehr Reichweite sein.
Weiterer Gedanke: Die Reichweite wird ja über mehr Treibstoff für das Triebwerk erreicht. Wird die Reichweite nicht ausgereizt, so entfaltet der überschüssige Treibstoff ebenfalls Wirkung im Ziel.
Merowinger
Bewertung aus dem 1. Korvettengeschwader, hier irgendwo schon einmal zitiert: "RBS15 möglichst von den Korvetten entfernen und auf andere Startplattform umstellen die (in der Ostsee) nicht so gefährdet/kostspielig ist". Das ist eine sehr deutliche Sorge und Ansage - auch wenn es absehbar nicht passieren wird.
400plus
ZITAT(Merowinger @ 26. Nov 2020, 19:30) *
Bewertung aus dem 1. Korvettengeschwader, hier irgendwo schon einmal zitiert: "RBS15 m�glichst von den Korvetten entfernen und auf andere Startplattform umstellen die (in der Ostsee) nicht so gef�hrdet/kostspielig ist". Das ist eine sehr deutliche Sorge und Ansage - auch wenn es absehbar nicht passieren wird.


Usedom? biggrin.gif

Im Ernst, was sollte dann auf die Korvetten? NSM?
Merowinger
Möglich - oder eher RBS15 Mk4 Gungnir reichweitengesteigert, oder die neuen Mk3 still in der Reichweite steigern? Keine Ahnung, das dauert alles (zu) lange. Bis dahin: Auf Taurus oder schwedische Gripen mit RBS15 setzen und die K130 von Kaliningrad fern halten.
400plus
ZITAT(Merowinger @ 26. Nov 2020, 20:00) *
Auf Taurus oder schwedische Gripen mit RBS15 setzen und die K130 von Kaliningrad fern halten.


Kann Taurus überhaupt sinnvoll gegen (bewegte) Seeziele eingesetzt werden?
Merowinger
Eher nicht, aber als wichtiger als Schiffsziele erscheint eigentlich die Landangriffsrolle des RBS15, auch wenn man sicherlich gerne die Bujan-M Korvetten mit Kalibr aus dem Spiel nehmen können möchte. Aber so wie für die NATO ist es auch für die baltische Flotte sehr schwierig, sich in der mittleren Ostsee nennswert zu bewegen.
400plus
Die andere Alternative wäre natürlich, den EF für JSM zu zertifizieren und die zu beschaffen.
Merowinger
Nicht in diesem Jahrtausend... ;-)
Praetorian
ZITAT(400plus @ 27. Nov 2020, 08:37) *
Die andere Alternative wäre natürlich, den EF für JSM zu zertifizieren und die zu beschaffen.
ZITAT(Merowinger @ 27. Nov 2020, 12:56) *
Nicht in diesem Jahrtausend... ;-)

Genau daran arbeitet Kongsberg gerade, mit Firmenmitteln.

Ansonsten hätte etwas weniger Industrieprotektionismus und etwas mehr in die Hände spucken bei der Nachfolge Tornado weitere Möglichkeiten eröffnet, z.B. durch die Umrüstung des TaktLwG 51 als zweitem Geschwader der Luftwaffe auf Super Hornet/Growler. Wenn man es ernst meinen würde mit Seezielbekämpfung aus der Luft.
Sparta
Hat den Deutschand aktuell Flugkörper die Land-See geeignet sind?
Praetorian
Nein.
xena
ZITAT(KSK @ 26. Nov 2020, 18:26) *
Welche Reichweite hältst du in Zahlen denn für sinnvoll?
Spätestens bei der Landangriffsfähigkeit wird auch eine Fregatte froh über mehr Reichweite sein.
Weiterer Gedanke: Die Reichweite wird ja über mehr Treibstoff für das Triebwerk erreicht. Wird die Reichweite nicht ausgereizt, so entfaltet der überschüssige Treibstoff ebenfalls Wirkung im Ziel.

Ich bin mir nicht sicher, ob der Resttreibstoff heute noch von Bedeutung ist, wenn immer mehr insensitiver Treibstoff verwendet wird. Die Hauptwirkung wird ja vom Gefechtskopf verursacht, der macht den größten Schaden und der bricht durch eine Wandung hindurch. Der Treibstoff könnte schon durch einen CIWS Beschuss zum größten Teil verloren sein und es ist dann der Gefechtskopf, der allein durch seinen Schwung noch durch kommt und Schaden verursacht. Mit Ausschaltung des Miniturbos dürfte der Treibstoff kaum noch von Belang sein. Anders bei Raketentriebwerken mit Festtreibstoff, wo das Triebwerk auch im Schiffskörper noch weiter brennt bis der Treibstoff aufgebraucht ist. Aber auch da ist es eine Abwägung zwischen Größe und Menge.

Aber wie schon im Text beschrieben, hat man gar nicht die Aufklärungsmittel um über Horizont ein Ziel aufzuklären, weil die Hubschrauber mit ihrer eigentlichen Aufgabe beschäftigt sind, zumindest im Normalfall. Eine RBS-15 mit ihrem großen Gefechtskopf und weit weniger Treibstoff und somit kleineren Maßen und dafür mehr an Bord, wäre IMHO sinnvoller. Großer Gefechtskopf um auch sicher jedes Ziel unschädlich zu machen, ohne gleich die ganze Salve an Bord zu verbraten. Irgend was um die 50 bis 70 Km sollten eigentlich reichen. Mehr kann doch eh nicht aufgeklärt werden.

Hat man ein solches Mittel, also ein Flugzeug, dann kann dieses doch selbst die Waffen einsetzen.
Merowinger
@KSK: Reichweite: 300+ km wegen S-400.

@Xena & Aufklärung: Die Ausnahme wäre ein Saab Skeldar, der nur aufklärt aber keinen FK tragen kann. Mir fehlen aber noch Satellitendaten u.ä. als Informationsquelle in der Diskussion, also Daten aus fremder Quelle.

Land-Schiff FKs: Wenn es wirklich klemmte, dann könnte Deutschland seine RBS15 auch irgendwie von Land aus starten. Regulär vorgesehen ist das jedoch bei uns nicht wie z.B. in Polen.

F-18: Agreed, das ist für Deutschland und Luft-Schiff FKs so ziemlich die einzige Chance, aber der Ausgang ist sehr ungewiss. Haben wenigstens die Dänen da eigentlich Seeziel FKs für F-16 bzw. F-35 zur Verfügung oder auf dem Plan? Bis dahin bleiben uns nur Eurofighter mit IRIS-T auf Seeziele.
revolution
Dein FK fliegt sicher nicht einfach linear in Richtung Ziel, sondern gewisse Zickzack Muster ab oder sucht sich sein Ziel erst im Zielgebiet. Daher kommst du mit einer so geringen Reichweite nicht wirklich hin mMn.
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