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Closed TopicStart new topic
> Bw-Strukturreform, Sammelthread
anderleSanOA
Beitrag 29. Apr 2011, 12:40 | Beitrag #391
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Ich vermute mal, dass es pro Bataillon 2 und pro Kompanie 1-2 Führungsfahrzeuge gibt.
 
Seydlitz
Beitrag 29. Apr 2011, 16:59 | Beitrag #392
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ZITAT(Major_Steiner @ 28. Apr 2011, 21:04) *
Personalansatz (ausgehend vom derzeitigen Soll):
PzGren - +5%
Jg - +68%
FschJg - -35%
GebJg - +7%


Frage mich was die FschJgtruppe falsch gemacht hat, das man die Stärke um 35% reduziert.
Man sollte meinen das woanders mehr Einsparpotenzial vorhanden ist.


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anderleSanOA
Beitrag 29. Apr 2011, 17:46 | Beitrag #393
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Vielleicht soll die FschJgTr p damit noch elitärer oder so werden.. wink.gif
Es spart eben Geld, wenn nicht mehr so viele Sprunglizenzen erhalten werden müssen.
Es ist ja eine gewisse Anzahl an Sprüngen pro Jahr nötig, um die Lizenz zu behalten. Aber ob das so viel ausmacht?
 
Praetorian
Beitrag 29. Apr 2011, 17:58 | Beitrag #394
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Die Frage in dem Zusammenhang ist, ob man wirklich vier Bataillone spezifisch mit Befähigung zum Fallschirmsprung braucht.
Ein Regiment aus zwei oder drei verbleibenden Btl reicht in meinen Augen zum Fähigkeitserhalt und zur Gestellung dieser Sonderfähigkeit aus, erst recht, wenn dafür luftbewegliche Jägerverbände aufwachsen.


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Hummingbird
Beitrag 29. Apr 2011, 18:03 | Beitrag #395
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ZITAT(Seydlitz @ 29. Apr 2011, 17:59) *
Frage mich was die FschJgtruppe falsch gemacht hat, das man die Stärke um 35% reduziert.
Man sollte meinen das woanders mehr Einsparpotenzial vorhanden ist.
Der Sprungdienst ist teuer und wird selten bis eher gar nicht benötigt. Von daher ist klar das an der Stelle gespart wird.
 
anderleSanOA
Beitrag 29. Apr 2011, 18:06 | Beitrag #396
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Ich denke, es werden so ca. 12 FschJgKp, also ungefähr 3 Btl. Wären es weniger, hätte man wohl gleich auf 2 Btl gekürzt. Es kann aber natürlich auch sein, dass einfach organische Unterstützung in das Btl eingegliedert wird (LLPio usw.) und daraus dann das Rgt entsteht, ähnlich JgRgt 1 aktuell.

Aber Du hast Recht, die Realität und wohl längere Zeit auch noch die Zukunft ist, dass Infanterie mit Hubschraubern verbracht wichtig sind. Das geht auch mit den JgBtl, dafür braucht es keine Fallschirmjäger.

Sollte es je zu einer Luftlandeoperation kommen, dann sind die eher im Bereich Kp bis Btl angesiedelt, dazu außerdem noch unterstützt durch Spezialkräfte.
 
Seydlitz
Beitrag 29. Apr 2011, 18:07 | Beitrag #397
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Ich weiss aus eigener Erfahrung das man als Fallschirmjäger schonmal mit Vorurteilen zu kämpfen hat. Und ich kenne auch leider einige die sich sonstwas auf ihr Barret einbilden und diese Vorurteile pflegen.
Ich finde es nur schade das Btl die sich duraus bewährt haben offenbar wegfallen, wo andere bestehen bleiben.
Und so gewaltig teuer kann die Sprungausbildung auch nicht sein. Mann bekommt zumindest bei der LL31 ja kaum seine 4 Pflichtsprünge im Jahr (!) voll. Natürlich fehlt mir da reales Wissen über die Kosten.

Schön das die anderen Infanterieeinheiten ihre Stärke halten oder gar wachsen, schade wenn es für die FschJg so kommt.


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KSK
Beitrag 29. Apr 2011, 20:04 | Beitrag #398
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ZITAT(Seydlitz @ 29. Apr 2011, 19:07) *
Ich weiss aus eigener Erfahrung das man als Fallschirmjäger schonmal mit Vorurteilen zu kämpfen hat. Und ich kenne auch leider einige die sich sonstwas auf ihr Barret einbilden und diese Vorurteile pflegen.
Ich finde es nur schade das Btl die sich duraus bewährt haben offenbar wegfallen, wo andere bestehen bleiben.


In welcher Rolle bewährt? Wohl kaum als Fallschirmjäger.
In so fern ist es nur konsequent, die Einheiten so umzugliedern, dass sie ihrem (dann originären) Auftrag gerecht werden.

Der Gedanke "Mir wäre es lieber wenn die Fallschirmjäger-Btl bestehen bleiben, obwohl sie als Fallschirmjäger nicht gebraucht werden" zeugt doch gerade von dem "Traditionsbewusstsein", das du im ersten Satz bemängelst.
 
Father Christmas
Beitrag 29. Apr 2011, 20:26 | Beitrag #399
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ZITAT(Major_Steiner @ 29. Apr 2011, 01:25) *
Ansonsten fand ich die Implementierung des Boxer interessiert: Einerseits wir klar gesagt, dass es sich um ein reines Transportfahrzeug handelt (GTK Boxer bringt InfGrp von A nach B und die Grp bewegt sich per pedes zu C). Allerdings werden zur Zeit Ausbildungshilfen augearbeitet die eine Bildung von Deckungsgruppen durch GTK Boxer für abgesessene Züge und sogar Gegenstöße vorsehen.


Die Russen hatten in AFG ein ähnliches Konzept entwickelt, nannte sich Bronegruppa o.ä. die Fahrzeuge fungierten quasi als Feuerwehr um die abgessenen Kräften flexibel unterstützen zu können.


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Für neuen Bildschirm, hier [ X ] Nagel einschlagen.

ZITAT(Wodka @ 28. Sep 2015, 12:38) *
Zur Kritik an der deutschen Justiz. Natürlich foltert die deutsche Justiz nicht, denn das würde bedeuten, dass ein Richter das Foltern anordnet. Damit verkennt der Fragesteller bereits die Gewaltenteilung in Deutschland. Für Folter ist nach der Gewaltenteilung die Exekutive zuständig.


#flapjackmafia
 
Seydlitz
Beitrag 29. Apr 2011, 23:21 | Beitrag #400
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ZITAT(KSK @ 29. Apr 2011, 19:04) *
ZITAT(Seydlitz @ 29. Apr 2011, 19:07) *
Ich weiss aus eigener Erfahrung das man als Fallschirmjäger schonmal mit Vorurteilen zu kämpfen hat. Und ich kenne auch leider einige die sich sonstwas auf ihr Barret einbilden und diese Vorurteile pflegen.
Ich finde es nur schade das Btl die sich duraus bewährt haben offenbar wegfallen, wo andere bestehen bleiben.


In welcher Rolle bewährt? Wohl kaum als Fallschirmjäger.
In so fern ist es nur konsequent, die Einheiten so umzugliedern, dass sie ihrem (dann originären) Auftrag gerecht werden.

Der Gedanke "Mir wäre es lieber wenn die Fallschirmjäger-Btl bestehen bleiben, obwohl sie als Fallschirmjäger nicht gebraucht werden" zeugt doch gerade von dem "Traditionsbewusstsein", das du im ersten Satz bemängelst.


Doch als Fallschirmjäger. Der Fallschirmsprung ist nur eine Verbringungsart der Truppe. Natürlich ist eine Anlandung mit Helikoptern flexibler und auch wahrscheinlicher. Aber für die Bundeswehr genauso unwahrscheinlich wie der Fallschirmsprung.
Und ein JägerBtl ist nicht einfach ein FschJgBtl ohne Sprungausbildung. Der primäre Auftrag ist anders, demzufolge auch die Ausrüstung (TPz,Boxer) und dadurch auch die Ausbildung.

Und bewährt meine ich einfach als Kampfkräftige Infanterie.


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anderleSanOA
Beitrag 29. Apr 2011, 23:25 | Beitrag #401
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ZITAT(Seydlitz @ 30. Apr 2011, 00:21) *
Und ein JägerBtl ist nicht einfach ein FschJgBtl ohne Sprungausbildung. Der primäre Auftrag ist anders, demzufolge auch die Ausrüstung (TPz,Boxer) und dadurch auch die Ausbildung.



Im Indianerland haben sowohl Jäger als auch Fallschirmjäger (und alle anderen) wenig mit Hubschraubern zu tun, wenn es nicht gerade amerikanische HH-60 sind, und beide fahren meistens mit TPz und Dingo.
So viele Unterschiede bestehen in der Praxis also nicht.
 
v. Manstein
Beitrag 29. Apr 2011, 23:31 | Beitrag #402
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(Major_Steiner @ 28. Apr 2011, 21:04) *
Aktuelle Zahlen der Infanterie im 4. Zwischenschritt der Strukturreformplanung direkt aus der Gruppe Weiterentwicklung in Hammelburg:

Personalansatz (ausgehend vom derzeitigen Soll):
PzGren - +5%
Jg - +68%
FschJg - -35%
GebJg - +7%

Struktur:
6 Jägerbataillone inkl. 292 und 291, kein Jägerregiment mehr
2 Fallschirmjägerregimenter, Kräfte Jägerregiment gehen größtenteils in einem der beiden Regimenter auf
3 Gebirgsjägerbataillone

Bataillone für PzGren weiß ich nicht mehr, sollte aber unverändert bleiben.

Wie immer ohne Gewähr, laut Aussage Weiterentwicklung kann sich das natürlich nochmal ändern.


Ich bin irritiert! Wieso gerade 3x GebJgBtl? Ist das das Ergebnis der CSU-Lobbyarbeit bzgl. der Standorte in Oberbayern? Erweist man da den GebJg nicht zu viel der Ehre?

Würde es - rein spekulativ - nicht mehr Sinn machen, bspw. drei "schwere Brigaden" mit 1xPz, 2xPzGren und 1x JgBtl und zwei leichte Brigaden mit je 1x Pz und PzGren sowie 2x JgBtl aufzustellen und darin 2x GebJgBtl zu verwursten? Das ist in Anbetracht der Anzahl an InfBtl doch wohl ausreichend..?

Oder einfach ein GebJgRgt als Teil eines "Kommandos spezialisierter Krafte" zusammen mit einem FschJgRgt und/oder einem weiteren spezial. JgRgt analog dem US Ranger Rgt?

Auf wieviele Soldaten kommt man dann in Summe, auf die BW hochgerechnet? Ich schätz um die 160.000?
Zur Guttenbergschen Ausplanung mit 185.000 ist man "zwei Brigaden entfernt" (Nach KTs PLanung sollte die BW ja 6 identische Brigaden plus D-F Brigade plus FschJgRgt haben)


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Seydlitz
Beitrag 29. Apr 2011, 23:57 | Beitrag #403
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ZITAT(anderleSanOA @ 29. Apr 2011, 22:25) *
ZITAT(Seydlitz @ 30. Apr 2011, 00:21) *
Und ein JägerBtl ist nicht einfach ein FschJgBtl ohne Sprungausbildung. Der primäre Auftrag ist anders, demzufolge auch die Ausrüstung (TPz,Boxer) und dadurch auch die Ausbildung.



Im Indianerland haben sowohl Jäger als auch Fallschirmjäger (und alle anderen) wenig mit Hubschraubern zu tun, wenn es nicht gerade amerikanische HH-60 sind, und beide fahren meistens mit TPz und Dingo.
So viele Unterschiede bestehen in der Praxis also nicht.


Ich persönlich hatte im "Indianerland" auch mit US CH 47 zutun. Am meisten natürlich mit meinem Dingo. Aber auch nur zu Fuß.
Aber wenn man nicht verstehen will das die Verbände trotzdem verschiedene Grundbefähigungen haben, hat das keinen Sinn.
Die Jägertruppe hat aktuell mit ihren Füchsen und in Zukunft mit dem Boxer einen anderen Schwerpunkt als luftgestützte Operationen.
Fallschirmjäger sollten dort anlanden können wo gepanzerte Truppen nicht hinfahren können, geschweige denn marschieren können.
Und das bringt nunmal einen unterschiedliche Ausbildung mit sich.

Panzermänner haben im (aktuellen) Einsatz auch mit Dingo & Fuchs und Co zutun. Trotzdem gibt es in Zukunft KPz.


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anderleSanOA
Beitrag 30. Apr 2011, 00:02 | Beitrag #404
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Ich will es nicht nur, ich verstehe sogar, dass verschiedene Verbände verschiedene Grundbefähigungen haben. Aber ich denke, in Zukunft werden auch 3 Btl, oder was diese 2 Rgt auch immer sind, reichen, zumal die Einsatzbelastung der FschJg durch zusätzliche Inf sinkt.
 
Desert Hawk
Beitrag 30. Apr 2011, 01:27 | Beitrag #405
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ZITAT(anderleSanOA @ 30. Apr 2011, 01:02) *
... zumal die Einsatzbelastung der FschJg durch zusätzliche Inf sinkt.


rofl.gif

Wenn man sieht, wie Artillerie- und Panzerverbände ihr Großgerät abgeben und für den Einsatz auf eine Inf-STAN "umgemodelt" werden, so werden in Zukunft selbst durch marginal mehr Infanterie einzig und allein reinrassige Infanterieeinheiten in die Einsätze gehen. Die Belastung wird aber nicht sinken, von dem nicht vorhandenen Personal und dem Zeitaufwand für den Aufwuchs neuer Verbände ganz zu schweigen.



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v. Manstein
Beitrag 30. Apr 2011, 09:23 | Beitrag #406
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DIe FAZ befasst sich heute auch mit dem Thema.

http://www.faz.net/s/Rub594835B672714A1DB1...n~Scontent.html

Bislang operiert de Maizière mit den Eckdaten, die schon zur Amtszeit Guttenbergs in Kabinettsbeschlüssen definiert worden sind: ein Einsparvolumen von 8,3 Milliarden Euro und eine künftige Truppenstärke von bis zu 185.000 Soldaten. Doch sind diese Größen noch knetbar. Die Sparvorgabe wurde – ebenfalls noch in den letzten Amtstagen Guttenbergs – von vier auf fünf Jahre gestreckt, was die Rechnung schon etwas schief machte, denn der Betrag bezieht sich nicht auf den aktuellen Etat von 31,7 Milliarden Euro, sondern auf die ursprüngliche mittelfristige Finanzplanung bis 2014, die eine leichte Steigerung vorgesehen hatte.

Wenn de Maizière eine Lockerung des Sparzwangs anstrebt, dann wird er vermutlich nicht an der symbolträchtig gewordenen Zahl von 8,3 Milliarden rütteln, sondern andere Hebel suchen. Ein Hebel, der gegenwärtig noch zu Lasten des Verteidigungsministers gestellt ist, besteht in neuerdings fälligen Mietzahlungen für die Bundeswehrliegenschaften. Die gehen aufgrund eines schon gut sechs Jahre alten Gesetzes an eine Verwaltungsgesellschaft („Bima“) unter der Hoheit des Finanzministeriums über. Zum Ausgleich ist der Wehretat zwar entsprechend erhöht worden, doch besteht noch Uneinigkeit über den „Instandhaltungsstau“. Weitere Hebel haben jetzt hilfsweise die CSU-Verteidigungspolitiker Hahn und Brandl in einer Reform-Denkschrift identifiziert: So solle geprüft werden, ob die Kosten für Auslandseinsätze vom Etat des (im Kabinett federführenden) Auswärtigen Amtes getragen werden können. Das veranlasste den FDP-Fachmann Koppelin zum Protest gegen eine „Militarisierung“ des Außenministeriums. Er machte stattdessen den (schon öfter folgenlos erörterten) Vorschlag, die Einsatzkosten sollten in einem Extra-Etat verbucht werden. Außerdem ist Koppelin dafür, dass die anderen staatlichen Stellen die Kosten übernehmen, die durch ihre Inanspruchnahme der Flugbereitschaft der Bundeswehr anfallen. Möglicherweise bietet die Reformnot tatsächlich die Chance, solche Vorschläge zu verwirklichen.

Die symbolträchtigste Zahl ist die des Truppenumfangs. Nicht ohne Grund wird de Maizière nicht müde, auf das „bis zu“ vor den 185.000 hinzuweisen. Ansonsten hält er sich hier völlig bedeckt. Die unterschiedlichsten Zahlen kursierten jedoch schon, offensichtlich je nach Interessenlage aus dem Apparat lanciert. So wurde Anfang April ein Papier aus dem Führungsstab der Streitkräfte bekannt, in dem berechnet wird, dass das Geld allenfalls für 158.000 Soldaten reiche, und in dem dann aufgezählt wird, auf welche Hubschrauber, Flugzeuge, Schiffe et cetera verzichtet werden müsste. Sicherheitshalber wurde das „Kaputtspar-Papier“ vor Ostern via „Bild“-Zeitung ein zweites Mal an die Öffentlichkeit gespielt. Gefordert wird darin statt Kürzung eine Anschubfinanzierung für die Reform von je 1,2 Milliarden Euro „in den haushaltsnahen Jahren“.


Es gibt wohl doch etwas Bewegung, es bleibt spannend...


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Praetorian
Beitrag 30. Apr 2011, 11:40 | Beitrag #407
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ZITAT(Seydlitz @ 30. Apr 2011, 00:21) *
Und ein JägerBtl ist nicht einfach ein FschJgBtl ohne Sprungausbildung. Der primäre Auftrag ist anders, demzufolge auch die Ausrüstung (TPz,Boxer) und dadurch auch die Ausbildung.

Jetzt mal Butter bei die Fische - was ist der relevante Unterschied der Fähigkeitsspektren eines (zukünftigen) FschJgRgt und des luftbeweglichen JgRgt 1, abgesehen von der Sprungbefähigung?


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Seydlitz
Beitrag 30. Apr 2011, 12:13 | Beitrag #408
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Ein Jägerbtl/Regiment wird (aktuell) im Schwerpunkt den Angriff von A nach B mit Fahrzeugen üben. Man fährt von eigenen Gebiet los, sitzt ab und greift an, mit Unterstützung der Fahrzeuge oder ohne.
Ein klassischer Einsatz von Fallschirmjägern/Luftlandekräften:
Man fliegt mit Heli/Flugzeug los, landet in feindlichen Gebiet ohne direkte Verbindung zu eigenen Teilen und sichert dort rundum bzw greift an.
Folglich unterschiedliche Ausrüstung und auch Ausbildung.
Ein FschJgBtl hat keine gepanzerten Fahrzeuge. Wenn überhaupt leichtes Gerät Wiesel,Wölfe für Milan und Mörser, 2to oder halt den unglücklichen Mungo.
Man kann nur das mitnehmen was in den Heli passt oder am Mann getragen werden kann.
Zudem faktoren wie Geschwindigkeit und Überraschung.

Natürlich sind beide im Schwerpunkt Infanteristen, und nicht völlig unterschiedlich.
Wenn luftbewegliche Jäger das alles üben und beherschen gibt es keinen Unterschied.


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Beitrag 30. Apr 2011, 12:18 | Beitrag #409
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Aber genau dieser Unterschied besteht doch aktuell in AFG nicht wirklich, da beide sich vor allem in schweren Fahrzeugen oder eben abgesessen bewegen. Die Praxis macht doch im Moment eher keinen Unterschied, oder?
 
Desert Hawk
Beitrag 30. Apr 2011, 12:21 | Beitrag #410
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ZITAT(Praetorian @ 30. Apr 2011, 12:40) *
ZITAT(Seydlitz @ 30. Apr 2011, 00:21) *
Und ein JägerBtl ist nicht einfach ein FschJgBtl ohne Sprungausbildung. Der primäre Auftrag ist anders, demzufolge auch die Ausrüstung (TPz,Boxer) und dadurch auch die Ausbildung.

Jetzt mal Butter bei die Fische - was ist der relevante Unterschied der Fähigkeitsspektren eines (zukünftigen) FschJgRgt und des luftbeweglichen JgRgt 1, abgesehen von der Sprungbefähigung?


- Operationen gegen irreguläre Kräfte (OpIK), Bekämpfung asymmetrischer Bedrohungen durch irreguläre Kräfte
- Militärische EvakOp / Bewaffnete Rückführung
- Schnelle Anfangsoperationen/Abschlussoperationen zum Nehmen und Halten von Schlüsselgelände
- Operationen in der Tiefe (Kampf & Aufklärung)
- Zusammenarbeit mit SpezKr (Äußerer Ring, Bereitstellen von EGBKr zur Entlastung/Unterstützung SpezKr, etc.)
- usw.


Fallschirmjäger, Jäger und Gebirgsjäger haben zwar etliche Gemeinsamkeiten, doch sind sie jeweils auf ihre Bedürfnisse hin spezialisiert. Nur weil man Fallschirmjäger ihre Sprungbefähigung weg nimmt, macht sie das noch lange nicht zu reinen Jägern. Jeder Verband hat seine Spezialisierung und seine Berechtigung.


ZITAT(anderleSanOA @ 30. Apr 2011, 13:18) *
Aber genau dieser Unterschied besteht doch aktuell in AFG nicht wirklich, da beide sich vor allem in schweren Fahrzeugen oder eben abgesessen bewegen. Die Praxis macht doch im Moment eher keinen Unterschied, oder?


Nur weil man im Moment gerade keinen Fallschirmsprung über Kunduz durchführt, heisst das noch lange nicht, dass man deswegen auf diese Fähigkeiten verzichten muss.


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Seydlitz
Beitrag 30. Apr 2011, 12:26 | Beitrag #411
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Durch die USA hat man jetzt die Möglichkeiten eigene Kräfte per Luftransport anzulanden. Natürlich nicht wo und wann man will, aber wenn es für das gemeinsame Vorgehen sinnvoll ist, wird es auch gemacht. Habe das ganze zum Einsatzende mal erlebt und da hat es trotz leichten Problemen gut geklappt. Man war überraschend dort wo einen der feind nicht vermutet hatte konnte so den Auftrag durchführen. Mit Fahrzeugen wäre man dort nicht hingekommen.
Das war aber die Ausnahme, ansonsten mit Dingo, Fuchs und Co.


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Freestyler
Beitrag 30. Apr 2011, 12:33 | Beitrag #412
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ZITAT(Desert Hawk @ 30. Apr 2011, 13:21) *
Operationen gegen irreguläre Kräfte (OpIK), Bekämpfung asymmetrischer Bedrohungen durch irreguläre Kräfte

Das gilt auch nur fuer die Bundeswehr und auch erst seit Kurzem. Jagdkampf gehoert zwar zu den besonderen Gefechtsarten, ist aber Aufgabe der gesamten Heeresinfanterie, der Luftwaffen- und Marinesicherung. Gleiches gilt fuer Zugriffsoperationen (soweit nicht Feldjaeger- oder Spezialkraefte dafuer eingesetzt werden) und deren Absicherung.

Die franzoesische Fallschirmjaegertruppe verfuegt im Uebrigen ueber die gleiche Fahrzeugausstattung wie der uebrige Infanterie, zusaetzlich steht ein Sprungausstattung zur Verfuegung, was das Einsatzspektrum ganz erheblich erweitert. IIRC gab es bei Einfuehrung des TPz Fuchs auch Plaene die Fallschirmjaegertruppe ebenfalls damit auszuruesten, was aber letztendlich an deren Widerstand scheiterte.
 
Praetorian
Beitrag 30. Apr 2011, 12:45 | Beitrag #413
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Ich wiederhole mich gerne - mir geht's nicht darum, das Fähigkeitsspektrum der FschJg grundsätzlich in Frage zu stellen.
Die grundsätzlichen Unterschiede zwischen Jg, GebJg und FschJg sind mir auch klar.

Angesichts der Einsatzrealitäten sehe ich ledlich nicht die Notwendigkeit, die Spezialfähigkeiten der FschJg im bisherigen Umfang abbilden zu müssen - konkret in Relation zum Fähigkeitsspektrum luftbeweglicher (!) Jägerverbände in Anlehnung an das luftbewegliche JgRgt 1 der DLO.
Ich bin absolut der Ansicht, daß das Fähigkeitsspektrum und die Erfahrung der FschJg auch über die Strukturreform hinaus erhaltenswert sind. Eine Reduzierung und anschließende Zusammenfassung der zwei oder drei verbleibenden Btl in einem Rgt ist jedoch in meinen Augen vertretbar für die Gestellung des Fähigkeitsspektrums einerseits und den Fähigkeitserhalt als Aufwuchskern andererseits. Insbesondere, wenn dafür o.a. luftbewegliche Jg-Verbände aufwachsen, die grundsätzlich die Fähigkeit des Heeres zur luftbeweglichen Operationsführung erhalten oder sogar erweitern, aber gleichzeitig durch eine etwas schwerere Aufstellung eher dem aktuellen Bedarf Rechnung tragen.

In der Strukturdiskussion ist mir in diesem Zusammenhang noch zuviel Unschärfe und zuviel FschJg-Korpsgeist vertreten.
Unter dem Strich kommen die wie auch immer gearteten Infanteriekräfte bei der Strukturreform ohnehin absehbar besser weg als andere Truppenteile oder TSK. Da sollte eine begrenzte Schwerpunktverlagerung nun wirklich tolerierbar sein...


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wARLOCK
Beitrag 30. Apr 2011, 12:50 | Beitrag #414
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danke Praetorian,genau meine meinung.

gab es bis heute eine situation in afghanistan die das JgRgt 1 nicht genauso gut hätte erledigen können?


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nüchtern betrachtet, sah es besoffen besser aus
 
Major_Steiner
Beitrag 30. Apr 2011, 13:13 | Beitrag #415
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ZITAT(Seydlitz @ 30. Apr 2011, 13:13) *
Ein Jägerbtl/Regiment wird (aktuell) im Schwerpunkt den Angriff von A nach B mit Fahrzeugen üben. Man fährt von eigenen Gebiet los, sitzt ab und greift an, mit Unterstützung der Fahrzeuge oder ohne.
Ein klassischer Einsatz von Fallschirmjägern/Luftlandekräften:
Man fliegt mit Heli/Flugzeug los, landet in feindlichen Gebiet ohne direkte Verbindung zu eigenen Teilen und sichert dort rundum bzw greift an.
Folglich unterschiedliche Ausrüstung und auch Ausbildung.
Ein FschJgBtl hat keine gepanzerten Fahrzeuge. Wenn überhaupt leichtes Gerät Wiesel,Wölfe für Milan und Mörser, 2to oder halt den unglücklichen Mungo.
Man kann nur das mitnehmen was in den Heli passt oder am Mann getragen werden kann.
Zudem faktoren wie Geschwindigkeit und Überraschung.

Natürlich sind beide im Schwerpunkt Infanteristen, und nicht völlig unterschiedlich.
Wenn luftbewegliche Jäger das alles üben und beherschen gibt es keinen Unterschied.


Wenn man das aktuelle Jägerregiment mit den FschJgBtl verlgleicht, wirst du nach dieser Definition tatsächlich nicht viele Unterschiede finden. Außerdem ist die Masse des Personals im JgRgt sowieso sprungbefähigt.


ZITAT(Desert Hawk @ 30. Apr 2011, 13:21) *
ZITAT(anderleSanOA @ 30. Apr 2011, 13:18) *
Aber genau dieser Unterschied besteht doch aktuell in AFG nicht wirklich, da beide sich vor allem in schweren Fahrzeugen oder eben abgesessen bewegen. Die Praxis macht doch im Moment eher keinen Unterschied, oder?


Nur weil man im Moment gerade keinen Fallschirmsprung über Kunduz durchführt, heisst das noch lange nicht, dass man deswegen auf diese Fähigkeiten verzichten muss.


Das ist so völlig richtig. Die Frage ist ja nur ob man soviele FschJg braucht, die ihren eigentlichen Auftrag erfüllen sollen. Die meisten Fallis die in AFG sind haben exakt den gleichen Auftrag wie Jäger oder Gebirgsjäger und können ihre eigentliche Spezialisierung gar nicht ausspielen. Da macht es doch Sinn, die Anzahl der Jäger zu erhöhen, um bei Bedarf Fallis auch mal auftragsgemäß einzusetzen. Trotzdem sehe ich in der möglichen Auflösung des JgRgt 1 einen wesentlichen Fähigkeitsverlust.


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kato
Beitrag 30. Apr 2011, 13:33 | Beitrag #416
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ZITAT(v. Manstein @ 30. Apr 2011, 00:31) *
Wieso gerade 3x GebJgBtl? Ist das das Ergebnis der CSU-Lobbyarbeit bzgl. der Standorte in Oberbayern?

In welcher Truppe war der letzte BMVg nochmal Unteroffizier? rolleyes.gif

ZITAT(Seydlitz @ 30. Apr 2011, 13:13) *
Ein Jägerbtl/Regiment wird (aktuell) im Schwerpunkt den Angriff von A nach B mit Fahrzeugen üben. Man fährt von eigenen Gebiet los, sitzt ab und greift an, mit Unterstützung der Fahrzeuge oder ohne.

Das JgRgt 1 (luftbew.) ist im wesentlichen ein FsJgBtl (Mungo, 2to, Wiesel) mit integrierten Unterstützungseinheiten, das zur Erhöhung der Schlagkraft um eine zweite schwere Kompanie (Wiesel) und eine mittlere Kampfkompanie (mit TPz) ergänzt wurde. M.W. wurde letztes Jahr schon geplant diese Einheiten fallen zu lassen und das Rgt durchgängig mit Mungo auszustatten.

Die Verteilung der Bataillone läßt sich im übrigen vermutlich auch auf vorhandene Ausstattung abstellen. Man hat halt nun mal die Bv206 für die drei GebJg-Btl. Man hat eine Bestellung für Boxer im Umfang für drei JgBtl, und eine Umrüstung von TPz auf Rüststand 1A8 im selben Umfang. Nur Mungos haben wir viel zu viele. Da kann bald jeder Falli mit seinem eigenen rumtuckern...
 
Iratus
Beitrag 30. Apr 2011, 14:03 | Beitrag #417
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Interessanter Artikel zur Neuaufstellung des SichBtl 12 in Hardheim.

ZITAT
Aufbruchstimmung in Hardheim: Ausbildung zum Jäger

Hardheim, 29.04.2011.
Seit Januar 2011 wird das Sicherungsbataillon 12 in der Carl-Schurz-Kaserne in Hardheim neu aufgestellt. Das „neu entstehende“ Bataillon untersteht truppendienstlich der Heerestruppenbrigade der DLO (Division Luftbewegliche Operationen) und geht aus dem bis Ende des Jahres aufzulösenden Panzerflugabwehrkanonenbataillon 12 und der leichten Flugabwehrbatterie 300 hervor.

Neues Schießausbildungskonzept in der Jägerausbildung

„Wir befinden uns noch in der Umgliederung vom Panzerflugabwehr
kanonenbataillon 12 zum Sicherungsbataillon 12“, so der nebenamtliche Presseoffizier des Verbandes, Hauptmann Roland Kabitzke (31). Das Personal befindet sich teilweise noch bis Ende des Jahres in der Umschulung zum Infanteristen, militärisch korrekt zum „Jäger.“ Das bedeutet in der Praxis das Feldwebel und Offiziere des Panzerflugabwehrkanonenbataillons bis Jahresende in Hardheim zum Jägerzugführer ausgebildet werden.

Infanteristische Ausbildung

Das Sicherungsbataillon 12 besitzt in der neuen Gliederung vier Kompanien: Die „Erste“, die Stabs- und Versorgungskompanie, stellt Material und Personal für die Führung und Versorgung des Bataillons bereit. Die zweite Kompanie hat den Auftrag, die Feldwebelanwärter auszubilden. Die Soldaten vermittelt dem Feldwebelnachwuchs die Abholpunkte, also die Vorausbildung, für die nachfolgende Laufbahnausbildung zum Feldwebel. Die erfolgt dann an der Infanterieschule in Hammelburg. „Die Vorausbildung umfasst die Ausbildung zum militärischen Gruppenführer, zum Schiessausbilder, schließt Anteile der Methodik und Didaktik ein, sowie die spezielle Ausbildung für Jäger“, so Hauptmann Sven Tillary (31). Tillary ist der Vertreter des „S3-Stabsoffiziers“ und damit verantwortlich für die gesamte Ausbildung des neuen Verband.

Die dritte Kompanie organisiert derzeit die Umschulung des „alten“ Personals zum Jägerzugführer. Die Ausbildungsinhalte vermitteln dabei Ausbilder des Jägerbataillons 1 aus Schwarzenborn im Rahmen eines vierwöchigen Lehrganges in Hardheim, denn alle Ausbilder des Sicherungsbataillons müssen ausgebildete Jäger sein. Zusätzlich führt die „Dritte“ die vierwöchige Dienstpostenausbildung ihrer Mannschaftssoldaten zum Jäger durch.

Schießausbildung in der Grundausbildung

Die vierte Kompanie ist die Ausbildungskompanie für Rekruten. Sie bildet nach dem Wegfall der Wehrpflicht derzeit 71 junge Rekruten, Zeitsoldaten und „freiwillig Längerdienende“ in der allgemeinen Grundausbildung (AGA). In der AGA werden die militärischen Grundfertigkeiten vermittelt, die jeder Soldat benötigt bevor er weiter zum Spezialisten seiner Truppengattung ausgebildet wird. Ebenfalls bildet das Sicherungsbataillon 12 quartalsweise bis zu 50 Lehrgangsteilnehmer im Rahmen der Dienstpostenausbildung zu Jägern für das Gefechtsübungzentrum in Letzlingen, Europas modernstem Übungszentrum für Kampftruppen aus.

Zeitgemäße Menschenführung

Der Kommandeur des Sicherungsbataillon 12, Oberstleutnant Markus Stocks (44), erklärt zur neuen Struktur: “Wir setzen hier das Konzept der modernen und zeitgemäßen Menschenführung nach einem Modell der DLO um“. So herrsche in Hardheim ein kameradschaftlicher Umgangston auch in der Ausbildung. Den militärischen Zapfenstreich, also den Befehl zur Nachtruhe in der Kaserne, gibt es nicht mehr. Vielmehr wird auf erwachsengerechte Behandlung gesetzt, die freiwilligen Zeitsoldaten haben ein Anrecht auf gleichberechtigte, faire Behandlung so weit dies mit dem Dienst zu vereinbaren ist.

Optimale Vorraussetzungen für Infanteristen

Die infrastrukturellen Voraussetzungen in Hardheim sind optimal für die infanteristische Ausbildung nutzbar. Neben Hindernisbahnen und Schießsimulatoren für Handwaffen gibt es Schießbahnen, auf denen die Soldaten Gefechtsschießen üben können. Auch Handgranatenwurfplätze, eine Panzerüberrollbahn, Biwakplätze und Absetzplatz für den Fallschirmsprung gibt es auf dem mit 6.239 Hektar großem Standortübungsplatz des Sicherungsbataillons 12 in Hardheim.


Ich hätte da mal eine Frage zum nSAK - wird das in den Truppenschulen (hier: HUS) bereits für die aktuellen Lehrgänge umgesetzt und ausgebildet?
 
PzBrig15
Beitrag 30. Apr 2011, 19:31 | Beitrag #418
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Ich habe in den letzten Tagen die Diskussion über Jäger , Fallschirmjäger und Gebirgsjäger aufmerksam gelesen . Für mich als Spezies einer aussterbenden Generation ( KPz Leopard 2 ) habe in den Diskussionen sehr viele interessante Fakten und Ansichten erlesen können . Nun einmal von den spezialisierten Fähigkeiten abgesehen , die ich sehr wohl verstehe und auch erhaltenswert ansehe : Werden wir mit den geplanten Einheiten die geforderten zwei Szenarien großen Ausmaßes zeitgleich durchführen können ? Mir kommt , wenn es sich um asymetrische Einsätze handelt dann die Kräfteplanung etwas wenig vor.
Oder aber man würfelt dann wieder Panzerleute zu Infanterieeinheiten durch . Für mich wird auch ein langjähriger KPz-Zugführer mit seinen Leuten , Taktiken und Kenntnissen kein infanteristischer Fachmann . Dafür sind die geforderten Dinge und Kenntnisse einfach zu umfangreich.

Zum Abschluss : Wäre eine neue für Operationen in urbanem Umfeld sowie gegen asymetrische Bedrohungen zu definierende Gattung eigentlich wünschenswert von Seiten der Soldaten ??? Wie haben andere Staaten Ihre Truppen reformiert ? Gibt es da eventuell positive Abschweifungen ???
 
KSK
Beitrag 30. Apr 2011, 19:37 | Beitrag #419
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ZITAT(PzBrig15 @ 30. Apr 2011, 20:31) *
Zum Abschluss : Wäre eine neue für Operationen in urbanem Umfeld sowie gegen asymetrische Bedrohungen zu definierende Gattung eigentlich wünschenswert von Seiten der Soldaten ???


Du meinst Truppengattung? Im Prinzip umfasst die Jägerei solche Szenarien (u.a.) recht gut. Von daher wüsste ich nicht, was man da neues einführen sollte.
 
PzBrig15
Beitrag 30. Apr 2011, 19:50 | Beitrag #420
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Demnach wäre die Jägertruppe eigentlich das Herzstück für eventuelle Szenarien der Zukunft . Da müsste aber die Ausstattung mit Fahrzeugen noch vielseitiger werden . Nur mit einem GTK-Boxer ist es dann nicht getan. Wobei der GTK-Boxer als reines Transportfahrzeug sicherlich einen sehr , sehr hohen Stellenwert in der weltweiten Ausstattung in Anspruch nehmen darf . Vielleicht ergibt sich ja durch die vielzahl der Jägertruppen-Aufgaben die Möglichkeit die Module des GTK-Boxers anzupassen , bzw, neu zu entwicklen .
 
 
 

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