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> Stand der K130, Wird nun was aus dem Schiff?
Merowinger
Beitrag 31. May 2011, 12:40 | Beitrag #241
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Der Flaschenhals ist jetzt das BWB mit zu wenig Personal und natürlich ganz besonders gründlichen Prüfungen.

Das Flottenkommando ist offensichtlich die Quelle der BILD:
ZITAT
Die Probleme seien inzwischen behoben, hieß es in der Mitteilung weiter. Beginnend mit den bereits in Dienst gestellten Korvetten „Braunschweig“ und „Magdeburg“ werde die Einsatzbereitschaft derzeit nach und nach hergestellt. „Die Indienststellung der restlichen drei Korvetten ist bis zum Jahr 2012 vorgesehen, so dass 2014 alle Korvetten einsatzbereit zur Verfügung stehen sollen“, hieß es. Nach Indienststellung erfolgt zunächst die Erprobung des Schiffes und die Ausbildung der Mannschaften. Zur Frage, wer für die Kosten der Verzögerung aufkomme, wurden keine Angaben gemacht.


Der Beitrag wurde von Merowinger bearbeitet: 31. May 2011, 13:29
 
Merowinger
Beitrag 23. Jun 2011, 00:21 | Beitrag #242
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NDR:
ZITAT
Die Pannenserie beim Milliardenprojekt "Korvette 130" reißt nicht ab. Die fünf Kriegsschiffe, die eigentlich schon 2007 einsatzfähig sein sollten, können nach Informationen des NDR Magazins "Panorama Nord" voraussichtlich erst geschlagene sieben Jahre später in Betrieb genommen werden als geplant. Nach Recherchen von "Panorama Nord" hat es bei Werfterprobungsfahrten Ende Mai erneut Probleme gegeben, dieses Mal mit den Kupplungen der Getriebe auf den Korvetten "Oldenburg" und "Ludwigshafen am Rhein". Welche Reparaturkosten für die Beseitigung des Schadens anfallen und wie lange sich die Einsatzfähigkeit der Korvetten allein dadurch verzögern wird ist bislang unklar. [...]
Im Februar 2011 stellte man bei einer Erprobungsfahrt der Korvette "Magdeburg" vor der Küste Norwegens fest, dass sich im Schiff Schimmel und Schwitzwasser bildeten, weil bei der Konstruktion der Klimaanlagen Fehler gemacht worden waren. Wieder mussten alle fünf Korvetten aufwendig überarbeitet werden.
 
ironduke57
Beitrag 23. Jun 2011, 01:14 | Beitrag #243
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Mal ehrlich. Wäre es nicht langsam besser die Kähne zu verschrotten und von vorne zu beginnen? Das ist doch alles nur murks.

MFG
ironduke57


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Unlike them, we're not too naive anymore, and so we keep that kind of elementary-school bragging to ourselves.
But deep in our hearts, the feeling is indeed there.
 
Grenadier
Beitrag 23. Jun 2011, 10:44 | Beitrag #244
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ZITAT(ironduke57 @ 23. Jun 2011, 02:14) *
Mal ehrlich. Wäre es nicht langsam besser die Kähne zu verschrotten und von vorne zu beginnen? Das ist doch alles nur murks.

MFG
ironduke57


Wer billig kauft, kauft zwei mal. Ohne orakeln zu wollen: Ich würde fast wetten, dass es mit der F125 nicht anders wird.
Aber naja, wir haben ja noch die F122er, die können noch nen paar Jahre fahren, ist zwar jetzt schon alles im Eimer bei denen, aber hauptsache in die Dinger nochmal Geld pumpen und Schäden stümperhaft reparieren.

Soweit ich das richtig vom Marine Forum in Erinnerung habe, werden die Korvetten umgebaut (aufgrund der Probleme mit der Klimaanlage bei der Kaltwassererprobung), anschließend soll wieder die Kaltwassererprobung stattfinden und dann gehts ins warme Wasser...

Der Beitrag wurde von Grenadier bearbeitet: 23. Jun 2011, 10:49
 
Merowinger
Beitrag 23. Jun 2011, 12:49 | Beitrag #245
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Laut NDR erfolgt die Erprobung - auch der Klimaanlage - in tropischen (?) Gewässern Ende dieses Monats.

Der Beitrag wurde von Merowinger bearbeitet: 23. Jun 2011, 17:33
 
maschinenmensch
Beitrag 25. Jun 2011, 06:14 | Beitrag #246
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Die Geldverschwendung und Inkompetenz bei diesem Projekt nimmt schon kriminelle Züge an. Die betroffenen Werften sollten gezwungen werden, ihre schwimmenden Schrotthaufen wieder zurück zu nehmen und auf eigene Kosten funktionierende Schiffe zu liefern.
 
xena
Beitrag 26. Jun 2011, 17:28 | Beitrag #247
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Wenn man sich diese Story hier so durchliest, dann muß man sich schon fragen ob Made In Germany überhaupt noch ein Qualitätssiegel ist, wie früher, oder eher ein Warnschild. rolleyes.gif

Und daß es überhaupt keinen Verantwortlichen mehr gibt, weil der wegrationalisiert wurde, ist doch ein Witz aller erster Güte. Keiner der aufpasst was die Mäuse im Keller so anstellen. LOL. Also echt, haben unsere Politiker überhaupt noch Hirn im Kopf? Auf die Bildungslücke der Schüler hauen aber selbst auch nichts mehr gebacken bekommen. Armes Deutschland... rofl.gif

Leider ist man auf die Werften angewiesen. Einfach zurückgeben und verlangen ein neues Schiff zu bauen geht nicht, weil die Werft sonst pleite macht und dann ist der Schaden noch größer. Die Luft bei den Werften ist sowieso sehr dünn und es gibt nicht mehr viele, die bei uns sowas bauen können. Und das alles wegen der Globalisierung, die sich die westliche Industrie ausgedacht hat um noch mehr Kohle zu scheffeln...

wallbash.gif

Der Beitrag wurde von xena bearbeitet: 26. Jun 2011, 17:30


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MeckieMesser
Beitrag 26. Jun 2011, 19:03 | Beitrag #248
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ZITAT(xena @ 26. Jun 2011, 18:28) *
Wenn man sich diese Story hier so durchliest, dann muß man sich schon fragen ob Made In Germany überhaupt noch ein Qualitätssiegel ist, wie früher, oder eher ein Warnschild. rolleyes.gif


Das Problem ist doch eher eine Erscheinung in der Waffenlobby. Wieso Wettbewerb, wenn es reicht einen Mann nach Berlin zu schicken.
 
SailorGN
Beitrag 26. Jun 2011, 20:36 | Beitrag #249
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Alles Experten hier rolleyes.gif

Einen Hauptschuldigen für euren Scheiterhaufen gibt es nicht.... die Situation ergibt sich aus der Politik, die deutsche Firmen will, der Marine, die Forderungen stellt, dem BWB, dass die Forderungen umsetzt und Verträge macht und der Industrie, die Geld verdienen will, aber auch keine Sicherheit hat, weil sich ständig alles ändert.


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Havoc
Beitrag 26. Jun 2011, 22:26 | Beitrag #250
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Blohm + Voss und Maag ( gehört zu Renk) haben über Jahrzehnte Erfahrungen in Schiffs- bzw. Schiffsgetriebe- Bau, deshalb glaube ich nicht, dass da Amateure am Werk waren.
Man muss dazu sagen, dass heutzutage immer an die Grenze technisch Machbaren gegangen wird. Bei dem Getriebe kann ich mir gut vorstellen, das wegen den Leistungsvorgaben und aus Kostengründen konstruktiv alles ausgereizt wurde.

Ich kenne jemanden der in der Entwicklung bei EADS in Ulm arbeitet und bei Systemintegrationen schon auf Marineschiffen mitgefahren ist. Ich berufe mich jetzt auf seine Aussage, dass die Hauptprobleme dadurch entstehen, dass die einzelnen Systeme so zu integrieren sind, dass sie sich nicht gegenseitig beeinträchtigen.

International gesehen gibt es kaum ein Großprojekt, dass nicht mit technischen Schwierigkeiten; Kostenexplosionen; und Zeitverschiebungen zu kämpfen hat und die K130 hat mit einer Korvette der Flower- Klasse aus dem 2 . Weltkrieg nichts mehr gemein. Also kein billiges, schnell und auch von unerfahrenen Werften herzustellendes kleines Kriegsschiff.

Jetzt sind gerade 2 von 5 Korvetten in den Dienst gestellt worden und es wäre wohl das erste komplexe System, das von Anfang an keine Macken gehabt hätte.
 
Praetorian
Beitrag 26. Jun 2011, 22:36 | Beitrag #251
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ZITAT(Havoc @ 26. Jun 2011, 23:26) *
Blohm + Voss und Maag ( gehört zu Renk) haben über Jahrzehnte Erfahrungen in Schiffs- bzw. Schiffsgetriebe- Bau

Nur hat Maag (gehörte damals noch nicht zu Renk) das Getriebe nicht im eigenen Hause entwickelt, sondern die Entwicklung nach Polen geoutsourced.


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xena
Beitrag 26. Jun 2011, 22:53 | Beitrag #252
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ZITAT(Havoc @ 26. Jun 2011, 22:26) *
Man muss dazu sagen, dass heutzutage immer an die Grenze technisch Machbaren gegangen wird. Bei dem Getriebe kann ich mir gut vorstellen, das wegen den Leistungsvorgaben und aus Kostengründen konstruktiv alles ausgereizt wurde.


Man hat schon immer das technisch machbare ausgereizt, anders gäbe es keinen technologischen Fortschritt, zumindest keinen solch schnellen wie in den letzten 100 Jahren. Allerdings stellen sich diese Probleme in den letzten 15 Jahren gehäuft ein und zwar so gehäuft wie nie zuvor in der Geschichte der Technik. Noch nie zuvor wurden Arbeitsabläufe und Firmenstrukturen auch so drastisch rationalisiert wie in den letzten 15 Jahren. Für mich ist das ein Zeichen dafür, daß sich die Wirtschaft langsam nahezu zu Tode optimiert und das System irgendwann mal zusammen bricht, weil es so auf Dauer nicht laufen kann. Es ist ja nicht nur bei der K130 so, gleiche Probleme gibt es bei der Bahn, der Luftfahrt und vielen Großbetrieben die komplexe Maschinen ordern.


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kato
Beitrag 26. Jun 2011, 22:55 | Beitrag #253
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ZITAT(Havoc @ 26. Jun 2011, 23:26) *
es wäre wohl das erste komplexe System, das von Anfang an keine Macken gehabt hätte.

Drei Jahre? Und das ist ja nicht nur die K130, dasselbe fällt auch bei F124 und - in geringerem Ausmaß - ebenso bei den EGV an. Wenn man das mal mit den Neubauten der 90er - F123, A404, Einheitshülle Minenabwehr - vergleicht, sinds halt doch heutzutage deutlich mehr Probleme.

ZITAT(Praetorian @ 26. Jun 2011, 23:36) *
sondern die Entwicklung nach Polen geoutsourced.

Was wohl auch als Teil-Offset-Deal für die sechs Gawron-Korvetten verkauft werden konnte...

Zum Getriebe finde ich durchaus interessant, dass hier in Absatz 45 ein gewisser Halbsatz von der Veröffentlichung ausgenommen wurde. Etwas lustig ist auch die darin angeführte Bemerkung, dass Maag selbst im Vergleich zu Renk Schrott ist wink.gif
 
Havoc
Beitrag 27. Jun 2011, 01:09 | Beitrag #254
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ZITAT(xena @ 26. Jun 2011, 22:53) *
ZITAT(Havoc @ 26. Jun 2011, 22:26) *
Man muss dazu sagen, dass heutzutage immer an die Grenze technisch Machbaren gegangen wird. Bei dem Getriebe kann ich mir gut vorstellen, das wegen den Leistungsvorgaben und aus Kostengründen konstruktiv alles ausgereizt wurde.


Man hat schon immer das technisch machbare ausgereizt, anders gäbe es keinen technologischen Fortschritt, zumindest keinen solch schnellen wie in den letzten 100 Jahren. Allerdings stellen sich diese Probleme in den letzten 15 Jahren gehäuft ein und zwar so gehäuft wie nie zuvor in der Geschichte der Technik. Noch nie zuvor wurden Arbeitsabläufe und Firmenstrukturen auch so drastisch rationalisiert wie in den letzten 15 Jahren. Für mich ist das ein Zeichen dafür, daß sich die Wirtschaft langsam nahezu zu Tode optimiert und das System irgendwann mal zusammen bricht, weil es so auf Dauer nicht laufen kann. Es ist ja nicht nur bei der K130 so, gleiche Probleme gibt es bei der Bahn, der Luftfahrt und vielen Großbetrieben die komplexe Maschinen ordern.



Früher waren Fehlentwicklungen weniger in der Öffentlichkeit bekannt. Die britischen leichten Kreuzer der Courageous-Klasse aus dem 1. Weltkrieg galten als Fehlkonstruktionen, bis auf einen kleinen Kreis an "Eingeweihten" hat das niemand gewusst.
Ein Kampfpanzer Panther hat bei der Einführung ebenfalls viele Mängel, nur dass bis 1945 soviele Ausführungen entstanden sind, dass der Panzer zu den erfolgreichsten Konstruktionen des 2 . Weltkrieges zählt und eine revolutionäre Me 262 hatte mit den Jumo 400 - Triebwerken Probleme, ansonsten bestand das Flugzeug aus erprobter und beherrschbarer Technik. Heute wird bei jedem Projekt mit Generationswechsel ein Quantensprung gefordert wie von der F16 zur F35.
Man hatte früher wesentlich mehr Prototypen und es wurde auch frührer wesentlich schneller ein Projekt aufgegeben, wenn es sich nicht bewährt hat.
Bei Nutzfahrzeugen findet die Entwicklung heute im Markt statt. Wenn eine neue Generation auf den Markt kommt, ist diese nicht voll ausgetestet und zu Ende entwickelt. Der Praxistest findet durch die Erstkunden statt, erst mit der Zwischengeneration wird dann ein ausgereiftes Modell auf dem Markt angeboten.
Ich rede aber nicht von technischen Sprüngen und neuen Lösungsansätzen sondern vom Grenzbereich im Sinne von technisch beherrschbar. Das heißt mechanische Belastung und komplexe Regelungsprozesse.
Ich rede von Anforderungen, die selbst bei Massenprodukten wie einem PKW zu Schwierigkeiten führen, wie bei den Dieselmotoren OM 651 von Mercedes. Die hatten Probleme mit den Einspritzdüsen von Delphi, die diese erst nach mehreren Versionen in den Griff bekommen haben. Wir reden hier mit Delphi von einem erfahrenen Hersteller und von einem Massenprodukt. Gleichzeitig tauchten bei den Mercedes- Modellen vereinzelt Probleme mit der Bordelektronik auf. Ein Kollege von mir hatte an seinem Mercedes den Effekt, dass er nicht gleichzeitig das Radio laufen lassen und die Scheinwerfer einschalten konnte.

Heute kommt das Meiste von Zulieferfirmen und da heißt es "Best Bid". Die 3 Cent, die der Zulieferer billiger ist als sein Mitbewerber muss dieser irgendwo einsparen. Entweder bei der Entwicklung; am Materiial oder in der Verarbeitung. Die Mehrkosten, die durch Qualitätsmängel entstehen, gehen nicht auf das Budget des Einkäufers.

Der Beitrag wurde von Havoc bearbeitet: 27. Jun 2011, 01:10
 
Grenadier
Beitrag 27. Jun 2011, 11:20 | Beitrag #255
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Ich würde mal behaupten, dass es einen großen Unterschied macht, ob ich krampfhaft versuche einen Krieg zu gewinnen oder zumindest erobertes Territorium zu halten oder zu Friedenszeiten ein Kriegsschiff in Auftrag gebe.
Warum hatte denn der von dir angesprochene Panther, zumindest in der Ausf. D, so große technische Probleme? Das Fahrzeug wurde unter einem enormen Zeitdruck (wir reden hier von einem Zeitrahmen von etwa ZWEI (!!!) Jahren) entwickelt und erstmals eingesetzt.
Nun ist es völlig klar, dass ich, wenn ich eben ein Kriegsschiff in Auftrag gebe, dass nicht erst in 30 Jahren haben möchte. Der Zeitrahmen für die Entwicklung sollte halbwegs angemessen sein - und das war er im Fall der K130 auch soweit mir bekannt. Auch wurde mit der K130 nichts unmögliches, bahnbrechendes neues verlangt...wo wir wieder den Bogen zum Panther oder der Me 262 spannen könnten, hier wurde nämlich sehr wohl teilweise massives Neuland betreten.
Wieso also eine spezialisierte Firma unter den heutigen Bedingungen nicht in der Lage sein sollte ein Getriebe halbwegs zuverlässig herzustellen und einzubauen und warum eine ebenso spezialisierte Firma nicht in der Lage sein sollte eine Klimaanlage korrekt einzubauen, erschließt sich mir nicht. Schuld an diesen Dingen ist einzig und allein die ewige Sparerei (wie auch schon bei der F124). Wenn ich mir sowas nicht leisten kann oder möchte, dann muss ich eben drauf verzichten oder eben ne Nummer kleiner planen, z.B. mit nur zwei Einheiten.

"Witzig" an der Sache ist eigentlich, dass diesmal der Boomerang des Sparkurses mit einem derartigen Schwung zurück kam, dass die Einheiten bis heute nichtmal ansatzweise einsatzfähig sind. Wer billig kauft, kauft zwei mal oder gar drei mal.

@sailorGN:
Ohne dir zu nahe treten zu wollen:
Du kaufst dir ein Auto, an dem so vieles nicht funktioniert, dass du mit deine Familie nichtmal in den Urlaub fahren kannst. Sagst du dann auch: "Ist schon okay, für die Industrie ändert sich ja auch alles ständig, die haben ja keine Sicherheit mehr"?

Ein schönes Bsp. für ein Großprojekt was auch von Verzögerungen und Rückschlägen geprägt war, ist die Boeing 787 oder der Airbus A380. Hier traten Kunden teils ordentlich von ihren ursprünglichen Bestellungen zurück, dass tat weh (in beiden Fällen), besonders weil diese Kunden dann zur Konkurrenz gegangen sind. Ein logischer Schritt, wer nicht liefert oder Mist macht, wird eben derart bestraft, schade das dieses Land dazu nicht in der Lage ist.

Der Beitrag wurde von Grenadier bearbeitet: 27. Jun 2011, 11:43
 
maschinenmensch
Beitrag 27. Jun 2011, 20:20 | Beitrag #256
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ZITAT(sailorGN @ 26. Jun 2011, 19:36) *
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Nein. Steuerzahler, die erwarten, dass die Verantwortlichen ihre Arbeit machen. Nicht mehr und nicht weniger. Ansonsten hat "Grenadier" schon alles geschrieben.
 
SailorGN
Beitrag 27. Jun 2011, 20:21 | Beitrag #257
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Eine Korvette ist kein Auto.... Autos werden durch die Unternehmen entwickelt, erprobt und gebaut. wenn ein Auto scheisse ist, wird es nicht gekauft, das Risiko liegt zu 100% bei den Unternehmen. Bei der Korvette kommt jemand zum Unternehmen und sagt: Bau mir das, dafür kriegst du geld.... aber nur, wenn es 100% das ist, was ich dir sage. Unternehmen: *schulterzuckt* ist nicht mein Risiko^^ Wenn hier zugelassen wird, dass

Jaja, der Sparzwang..... weil wir bei Rüstungsprojekten so viel sparen wollen, liegen auch viele davon über dem zu Beginn vereinbarten Kostenrahmen und das zwar durchgehend. Bestes Beispiel: A400M. Das Hauptproblem ist, dass man erstklassige Rüstungsgüter nur sehr selten von der Stange kaufen kann. Die Entwicklungskosten sind heutzutage extrem gross, die Stückzahlen klein, also wird umgelegt. Wir sind nicht in der Sowjetunion, wo Rüstung zum Selbstkostenpreis betrieben wurde.

Getriebe: Ich weiss nicht, was hinter der Auftragsvergabe an die MAAG steht. Fakt ist, dass hier gepennt wurde, was kato gezeigt hat. Ich will die Entscheidung auch nicht verteidigen... sie ist nun mal getroffen worden und damit muss man leben..... siehe auch der Ubootskandal zu beginn der Bundesmarine.

Beschaffungsgang: Wenn man sich etwas näher mit der Art und Weise beschäftigt, wie in D Rüstungsgüter beschafft werden, wird merken, dass dabei viel zu viele Stellen mitreden. Neben der Marine ist es das BWB, auch die anderen TSK dürfen zumindest mal kurz den Schnabel öffnen und über die politische Führung wird im Groben geschaut, wohin der Deal geht. Das dt. Politiker Milliarden an Steuergeldern an den dt. Wählern vorbei ins ausland geben ist ja wohl jedem klar. Also werden den Großteil vom Kuchen immer dt. Werften bekommen. Die Frage ist nun, ob man immer ein superduperneues aktuelle Generation+X³ braucht. hier kommen Marine, BWB und Werften ins Spiel.... dass Jungens im blauen Tuch immer das neueste und beste Spielzeug wollen ist klar (die in grau und hellblau sind genauso). Dass die Werften das tollste, bunteste und am meisten bum-machende versprechen auch....nur dazwischen sitzen Leute, die an dem Projekt nicht verdienen, aber auch nicht wirklich damit spielen dürfen.... aber diese Jungs machen letztendlich die Verträge.


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Dragon46
Beitrag 27. Jun 2011, 22:46 | Beitrag #258
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Naja, die K130 zeigt immerhin einen gewissen Willen des BWB zur Veränderung. Anstatt immer alles haarklein vorzugeben und so die Dauer und die Kosten hochzutreiben, sollte diesmal die Industrie das Produkt gemäß dem Pflichtenheft konzeptionieren. Dies bringt in der Theorie viele Vorteile: aktuelle Technik/Konzeption, Kostenersparnis durch möglichst viele Teile "off the shelf" und vor allem Vermeidung des bereits kritisierten "Rad neu erfinden wollen".

Ansich ein guter Plan, leider hat er nicht funktioniert, da ein gewisses Maß an Kontrolle notwendig ist. Aber die Konzeption und der Gedankengang, der dahinter stand, ist schon interessant. Zeigt es doch, dass man bestrebt ist, Beschaffungsvorgänge effizienter zu gestalten.

Es sei immerhin erwähnt, dass es in Konzeption, Planung und Bau der Korvetten keinerlei größere Debakel ala "wird doppelt so teuer und kann nur die Hälfte" gegeben hat. Das ist doch schonmal ein Fortschritt.
 
kato
Beitrag 28. Jun 2011, 00:43 | Beitrag #259
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ZITAT(Dragon46 @ 27. Jun 2011, 23:46) *
Es sei immerhin erwähnt, dass es in Konzeption, Planung und Bau der Korvetten keinerlei größere Debakel ala "wird doppelt so teuer und kann nur die Hälfte" gegeben hat.

Richtig. Stattdessen gabs ein "wir halten den Preis, dafür kanns nur ein Viertel". Oder wie war das mit Polyphem und den Drohnen? Die waren nämlich eigentlich mal in dem Budget durchaus mit drin, bevor der Bauvertrag unterschrieben wurde...

Und so wie sich das ganze im Moment ja entwickelt sind die Korvetten bis sie wirklich nutzbar sind zu einem Drittel abgeschrieben. Macht mal eben schlappe 400-500 Millionen Euro Verlust.

Der Beitrag wurde von kato bearbeitet: 28. Jun 2011, 00:43
 
xena
Beitrag 28. Jun 2011, 01:19 | Beitrag #260
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Es ist lustig zu lesen, daß alle die versuchen K130 schön zureden im zweiten Abschnitt doch wieder die Kritik selbst bestätigen. biggrin.gif

Es ist eigentlich Usus, daß man ein Pflichtenheft erstellt und alles beschreibt, was ein Gerät können muß. Das ist nix neues, das wurde schon immer so gemacht, das macht auch jede Firma die neue Maschinen bestellt, das macht jeder Bauherr, der ein Haus in Auftrag gibt, das machen Streitkräfte, die eine Waffe in Auftrag geben (sei es ein Flugzeug, ein Schiff oder einen Panzer).

Früher ™ hat aber das BWB mit den Firmen zusammen gearbeitet und es gab eine verantwortliche Stelle, die das Projekt im Auge behielt, ständig prüfte und so Probleme früh erkannt um sie auszuräumen. Diese Stelle gibt es nicht mehr und es wird anscheinend nur noch Bananenware geliefert und keinen scheint es zu stören. Da wird Geld verplempert, gutes Steuergeld und keinen stört es. Der Rechnungshof bringt alljährlich die Zahlen auf den Tisch wo man das Versagen aller Beteiligten sehen kann und keinen stört das. mata.gif

Irgendwie wird es immer schizophrener... tock.gif


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Nite
Beitrag 28. Jun 2011, 02:05 | Beitrag #261
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Früher war also alles besser?
Deswegen wurden auch Dinge wie der HS30, der Starfighter oder völlig untaugliche Kampfhandschuhe (die man dann zu ABC-Handschuhen umgelabelt hat) eingeführt?

Bei aller berechtigter Kritik am K130-Projekt, wenn jetzt schon mit "früher war alles besser" argumentiert wird, wird ess wirklich etwas abstrus hier.


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wARLOCK
Beitrag 28. Jun 2011, 08:59 | Beitrag #262
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wer hätte denn in der bundeswehr überhaupt die technische und kaufmännische kompetenz ein solches projekt zu betreuen?


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nüchtern betrachtet, sah es besoffen besser aus
 
maschinenmensch
Beitrag 28. Jun 2011, 11:25 | Beitrag #263
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Als ob in der BW oder dem BWB ein Mangel an kompetenten Leuten herrschen würde. Es gibt sicher genug gute Ingenieure oder Diplom-Kaufleute. Die sitzen, wenn man sich die Vorgänge und die Ergebnisse betrachtet, nur an den falschen Stellen.

Um wieder auf die K130 zurück zu kommen: Da ich mit schwimmenden Einheiten nicht so viel am Hut habe, was ist denn aktuell der Benchmark für diese Klasse und wie schneidet die K130 im Vergleich dazu ab?
 
Parsifal
Beitrag 28. Jun 2011, 12:30 | Beitrag #264
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@wARLOCK:
Es gibt immer irgendwo kompetente Menschen - auch in der Bundeswehr. Aber das Dilemma ist meist dass kompetente Menschen eher zurückhaltend sind und in der Öffentlichkeit manchmal als Nerd und nicht als Werbeträger wahrgenommen werden (meist weil sie die Komplexität und Vernetztheit einer Problemstellung erkennen - und die daraus folgende Formulierung nicht mit wenigen Worten plakativ zu kommunizieren ist) und inkompetente Menschen gerne laut schreien (sie wissen nicht was sie tun - und tun es daher).
Es ist dir doch vielleicht schon aufgefallen, dass immer die inkompetenten Menschen sich über Möbel von IKEA aufregen - und das auch meist lauthals. Die eine Sorte kompetenter Menschen hält die Klappe wenn sie was nicht hinkriegt, die andere Sorte kriegt es eben hin weil sie ja nicht doof ist und die nächste kompetente Menschensorte kauft grundsätzlich nicht bei IKEA ein. Von IKEA-Kunden bekommst du also meist nur die inkompetenten Schreihälse mit die ihre Horrorgeschichten vom Billy-Regal lautstark breittreten.


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wARLOCK
Beitrag 28. Jun 2011, 13:18 | Beitrag #265
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ich wollte damit auch nicht ausdrücken das es der bundeswehr an kompetentem personal mangelt sondern wohl ehr an den passenden strukturen (was aber kein alleinstellungsmerkmal für die bundeswehr ist).wieviele instanzen beschäftigen sich mit einem projekt wie der K130?wieviele bedenkenträger können dazwischen noch ihre eingaben machen?und vor allem,wer trägt letztendlich die verantwortung wenn irgendwas schief läuft?wenn,wie in diesem fall,bauteile wie getriebe oder kuplungen schlampig ausgeführt oder zu schwach ausgelegt werden hat doch offensichtlich irgendwer gepennt (ob nun industrie oder behörde kann ich natürlich nicht beurteilen)


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SailorGN
Beitrag 28. Jun 2011, 21:56 | Beitrag #266
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Das Problem ist folgendes: Wenn die Auftragnehmer für die Getriebe nicht spezifiziert wurden, sondern nur die techn. Daten dann kann die Werft entscheiden. Die wird dann das billigste nehmen (erhöht die eigene Marge). Nach dem Bekanntwerden der Probleme wurde nun erkannt, dass der Hersteller der Getriebe (eine Firma in Polen, wenn ich mich recht erinnere) nicht mehr existierte, d.h. man niemanden verklagen konnte. Moral von der Geschichte: Definiere für jede Schraube eine Firma, die nicht gleich pleite geht.... wink.gif

Benchmark für Korvetten.... hmm, LCS der Amis? Exportkorvetten sind ja meistens etwas simpler.... oder nicht ganz so fortgeschritten.


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kato
Beitrag 28. Jun 2011, 23:39 | Beitrag #267
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ZITAT(wARLOCK @ 28. Jun 2011, 09:59) *
wer hätte denn in der bundeswehr überhaupt die technische und kaufmännische kompetenz ein solches projekt zu betreuen?

Die BAkWVT hier um die Ecke bildet jedes Jahr 10.000 Zivilbedienstete für genau solche Aufgaben aus. Seit 50 Jahren. smokin.gif

Die Kompetenzansammlung wäre dann wohl der Fachtechnikbereich der WTD 71.

ZITAT(sailorGN @ 28. Jun 2011, 22:56) *
Exportkorvetten sind ja meistens etwas simpler.... oder nicht ganz so fortgeschritten.

Naja, wenn wir "echte" Korvetten im Gegensatz zu OPVs nehmen, hängen wir im Grunde als Basismodelle bei Meko-A100/K130, LCS, Stereguschtschi, Milgem/Ada, Baynunah, Visby und Sigma 9113. Zumindest wenn wir bei den letzten 15 Jahren bleiben und halbwegs vergleichbarer Größe (K130 +- 25%). Wenn wir potentielle Projekte der nächsten 15 Jahre und Sachen im Bau dazu nehmen noch DCNS Gowind und die Fincantieri Mosaic-Familie. So sehr vereinfacht sind die eigentlich im Export auch nicht.
 
xena
Beitrag 28. Jun 2011, 23:59 | Beitrag #268
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ZITAT(sailorGN @ 28. Jun 2011, 21:56) *
Das Problem ist folgendes: Wenn die Auftragnehmer für die Getriebe nicht spezifiziert wurden, sondern nur die techn. Daten dann kann die Werft entscheiden.


Wurde tatsächlich einfach so blauäugig etwas bestellt was keiner kennt? Fällt mir schwer zu glauben.
Hat die Werft tatsächlich den Auftrag bekommen sich selbst um alles zu kümmern? Aber in dem Fall läge die Verantwortung eindeutig bei der Werft. Und da haben wir wieder das Problem. Will ich die Schiffe muß ich in den sauern Apfel beißen und selbst die Beseitigung des Pfusches zahlen, denn wenn ich die Werft in Regress nehme, ist die Pleite und die übrigen Schiffe bleiben unfertig auf Halde. Das ist das Dilemma in dem das System steckt.


ZITAT(sailorGN @ 28. Jun 2011, 21:56) *
Benchmark für Korvetten.... hmm, LCS der Amis? Exportkorvetten sind ja meistens etwas simpler.... oder nicht ganz so fortgeschritten.


So einfach ist es nicht. Der Besteller bekommt was er bestellt. Ob sie nun simpler oder komplexer sind als die eigenen, bestimmt der Kunde und was er zu zahlen bereit ist.


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spooky
Beitrag 29. Jun 2011, 18:43 | Beitrag #269
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also wenn die werft den billigsten anbieter wählt und den dann augenscheinlich so schlecht überwacht das der fehler erst auffällt wenn die schiffe fertig sind und der zulieferer aus welchem grund auch immer dann nicht mehr nachbessern kann, dann muss die werft das aber selbst gerade ziehen. und wenn sowas dann gleich zum untergang der werft führt dann ist es eben so. jede andere argumentation führt doch nur dazu das am ende immer der steuerzahler blutet, die qualität der produkte immer schlechter wird und solche pannenserien zur regel werden. jetzt haben wir in dem bereich schon keinen wettbewerb mehr und nun muss man den einzig verbliebenen marktteilnehmer noch in watte packen?
ganz ehrlich, dann würde ich lieber international ausschreiben auch wenn unsere schiffe dann eben aus frankreich oder sonst wo her kommen, denn dann hätte ich sowieso jegliches vertrauen in unsere heimische industrie verloren.
das u214-geschäft mit griechenland zeigt im übrigen ja auch, das die industrie bei mängeln/terminverzug prinzipiell sehr wohl handeln kann. dort wurde ja auch problemlos nachgebessert und am ende gab es auch einen dicken nachlass. natürlich hat griechenland da nicht fair gespielt und ganz gezielt eigene interessen verfolgt aber wenn der bund bei der heimischen werft bestellt kann man doch auch fair spielen ohne gleich die samthandschuhe anzuziehen. die probleme der k-130 kann ja nun beim besten willen keiner bestreiten.

man braucht doch nur in die "freie wirtschaft" zu schauen damit einem klar wird, das es auch anders geht. wenn ich ein produkt haben will spezifiziere ich genau was ich haben will und meinen zulieferen steht es frei mir das anzubieten oder eben nicht (z.b. wenn meine anforderungen unrealistisch sind). wenn es zu einem vertrag kommt muss er mir ein produkt liefern das alle vertraglich vereinbarten anforderungen erfüllt und vernünftigerweise muss er es termingerecht liefern. wenn er das nicht kann hat das eben folgen für ihn. die sind ebenfalls vertraglich festgelegt und beinhalten dann auch strafen für zu späte lieferungen oder für zu große ausfallzeiten. und dann könnt ihr euch sicher sein, das der zulieferer schon ein gehöriges eigeninteresse daran hat ein ordentliches produkt abzuliefern. trotzdem macht eine kontinuierliche projektbegleitende überwachung durch den kunden sinn, denn auch wenn man durch die vertragsgestaltung den finanziellen schaden für den kunden verringern kann, so bleibt auch immer noch ein risiko für den kunden übrig.

wenn man die aktuellen probleme mal auf das f-125 projekt überträgt dann wird es ja erst richtig lustig. schließlich wird der hohe preis ja grundsätzlich damit gerechtfertigt das die einheiten bis zu 2 jahren im einsatzgebiet verweilen können. wir geben also erstmal mehr geld aus aber sparen dann durch die intensivnutzung über die zeit viel geld ein. wenn ich da dann aber erstmal probleme habe bis die einheiten überhaupt einsatzbereit sind und sich dann noch herausstellt das immer mal wieder irgend ein defekt doch dazu führt, das die schiffe eben schon nach 3 oder 6 monaten zurück in die heimat müssen wird das ganze konzept sinnlos; den hohen kaufpreis habe ich aber trotzdem bezahlt. und da hilft in meinen augen nur eine vertragsgestaltung die den zulieferer der schiffe so in die pflicht nimmt, das er mir entweder gleich schiffe liefert die das ganze auch schaffen oder der dann eben entweder die schäden gleich vor ort behebt (egal wo die schiffe gerade sind) oder wenn das nicht möglich ist eben auch für die rückverlegung etc. und die ausfallzeiten aufkommt.
 
Grenadier
Beitrag 29. Jun 2011, 20:15 | Beitrag #270
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Über die F125 mag ich gar nicht nachdenken *stöhn*. Wenn ich das derzeit aber so sehe, wirds bei der F125 wohl wieder ordentlich Probleme geben. Zum Glück betrifft mich das dann nicht mehr.
 
 
 

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