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> Ukraine, Russland-Krise
Dave76
Beitrag 13. May 2014, 17:04 | Beitrag #2461
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Meet the Cossack ‘Wolves’ Doing Russia’s Dirty Work in Ukraine - The Wolves' Hundred, a Russian paramilitary force with a dark history, is carrying on the fight in eastern Ukraine in the place of Russian soldiers. TIME interviewed its commander and his men about their motives and links to the Russian state - time.com


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Aiphadon21
Beitrag 13. May 2014, 18:20 | Beitrag #2462
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VICE News Russian Roulette Dispatch 37 (ohne Kommentar des Reporters) :

http://www.youtube.com/watch?v=jRqnhdOvwys


VICE News Russian Roulette Dispatch 38 (Wieder mit Kommentar und ausführlicheren Interviews) :

http://www.youtube.com/watch?v=Rz8SmbVCK_s


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Kameratt
Beitrag 13. May 2014, 19:31 | Beitrag #2463
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ZITAT(Seneca @ 12. May 2014, 20:37) *
Die "Sueddeutsche" skizziert die Strategie des russischen Offiziers Igor Girkin alias Strelkow , derzeit "Oberbefehlshaber der Streitkräfte der Volksrepublik Donezk" zur Erringung der Macht im der Ostukraine:
Anfang Juni 2013 diskutierten in der Redaktion der Tageszeitung Nesawissimaja Gaseta in Moskau Militärspezialisten über notwendige "Korrekturen bei der russischen Militärreform".
Der Teilnehmer Oberst der Reserve Igor Strelkow schilderte seine Ideen für das Vorgehen von Militär und Geheimdienst, vor allem auch "jenseits der Grenzen des eigenen Territoriums". Dort seien nicht umfangreiche Militäraktionen Schlüssel zum Erfolg, sondern "spezielle Präventivoperationen", zum Beispiel das rechtzeitige Ausschalten einiger Anführer des Gegners bewusst "auch außerhalb legaler Methoden". So hielt das Tagungsstenogramm Strelkows Auftritt fest.
Jetzt setzt er dies um: Seit der russische Oberst das Vorgehen der Separatisten in der Ostukraine steuert, erobern professionelle Kommandos systematisch Regierungsgebäude und Polizeistationen, Fernsehsender, Gerichte oder Offiziersschulen.
Außerdem setzen Strelkows Untergebene sein Konzept der rechtzeitigen Ausschaltung einiger Anführer um: Die Separatisten entführen, foltern oder ermorden systematisch ukrainische Lokalpolitiker, für die Einheit der Ukraine streitende Aktivisten und potenzielle Anführer eines Widerstandes gegen sie.
Letztes bekanntes Opfer: Am Freitag wurde bei Donezk der entführte Lokalpolitiker Alexej Demko von der nationalistischen Swoboda-Partei mit Schusswunden schwer verletzt gefunden. Als Demko im Krankenhaus von Makeevka um sein Leben rang, wurde er am Samstag von Bewaffneten abermals entführt - offenbar, um ihn nun endgültig zu ermorden.

http://www.sueddeutsche.de/politik/igor-st...chaft-1.1958675
http://www.sueddeutsche.de/politik/konflik...ten-1.1959545-2

Wie soll unter solcher Strategie irgendeine Verhandlung der Konfliktparteien Frieden, Demokratie und Rechtsstaat bringen? Die zu simple Frage "Ukraine oder Separatismus?" verblasst daneben.

Ich denke nicht, dass ein Oberst des GRU an Nachstellungen historischer Schlachten teilnimmt, seine Fotos unter echtem Namen in sozialen Netzwerken teilt und auch mit seinem Originalpass in die Ukraine einreist. rolleyes.gif
 
MajorPayne
Beitrag 13. May 2014, 20:27 | Beitrag #2464
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ZITAT(Aiphadon21 @ 13. May 2014, 19:20) *
VICE News Russian Roulette Dispatch 38 (Wieder mit Kommentar und ausführlicheren Interviews) :

http://www.youtube.com/watch?v=Rz8SmbVCK_s

Man muss diese Führungsriege der Republik lieben.. "Sie sind frei alles zu filmen, es gibt keinerlei Einschränkungen, sehen Sie sich hier als freie Menschen"...

24 Stunden zuvor: "Follow me!" rofl.gif

Ich bete für eine Doku über die Journalisten, die seit Wochen vor Ort sind und aus den Regionen berichten. Meinungen, Eindrücke, Ängste, Kuriositäten, Hoffnungen, Hinter den Kulissen, etc. etc. Das wäre mal eine interessante Perspektive.
 
Kameratt
Beitrag 13. May 2014, 20:40 | Beitrag #2465
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Separatisten beschießen mit BMD-2 Positionen der Nationalgarde.

https://www.youtube.com/watch?v=NySIWKDUgTo

Wenn ich die Gespräche richtig deute, dann hatte die Nationalgarde trotz der immer gleichen Position des BMD-2 lange Zeit keinen Plan davon, woher das Feuer überhaupt kommt.
 
Nite
Beitrag 13. May 2014, 20:45 | Beitrag #2466
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ZITAT
Ich denke nicht, dass ein Oberst des GRU an Nachstellungen historischer Schlachten teilnimmt

wieso denn nicht? auch genosse bond hat hobbies


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SailorGN
Beitrag 13. May 2014, 20:52 | Beitrag #2467
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Zumal er ja laut süddeutsche ein Oberst der Reserve ist...



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Kameratt
Beitrag 13. May 2014, 20:58 | Beitrag #2468
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ZITAT(Nite @ 13. May 2014, 21:45) *
ZITAT
Ich denke nicht, dass ein Oberst des GRU an Nachstellungen historischer Schlachten teilnimmt

wieso denn nicht? auch genosse bond hat hobbies


Und dann stellt er seine Fotos in soziale Netzwerke, damit jeder seinen Namen und seine Visage kennt? Und nachdem er aus der "Reserve" geholt wird (das Vaterland ruft...Irgendwie habe ich das Bild Rambos und Colenels Trautmans vor Augen rofl.gif ) reist er ganz normal mit seinem Ausweis über ukrainische Grenzkontrolle auf die Krim?
 
MajorPayne
Beitrag 13. May 2014, 21:11 | Beitrag #2469
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Er wäre mit seinen Fotos nicht der Erste bei VKontakte und Daves Kossacken-Artikel weiter oben zeigt auch, dass Grenzkontrollen nicht wirklich, naja, vorhanden zu sein scheinen, wenn man weiß wie es gemacht wird.

Edit:

Mit Blick auf die Verkündungen von neuen Republiken, wie schaut's eigentlich mit dem Bau eines neuen anti-faschistischen Schutzwalls entlang einer möglichen inner-ukrainischen Grenze aus (falls Russland die Regionen nicht aufnimmt)? Realistische Möglichkeit oder Hirngespinst?

Der Beitrag wurde von MajorPayne bearbeitet: 13. May 2014, 21:17
 
SailorGN
Beitrag 13. May 2014, 21:20 | Beitrag #2470
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Vieleicht ist seine Fallschirmeignung abgelaufen und es war grad kein Uboot da^^
Manchmal ist es am einfachsten, offen vorzugehen... bei entsprechend dichtem Grenzverkehr, nachlässigen (oder gar wohlgeneigten) Grenzern ist das einfacher als ne bondreife Infiltration.
Ausserdem: Ne Menge Menschen mit sicherheitssensiblen Tätigkeiten auch in D haben üppige Social media Accounts... bei der BW will ich seit dem ganzen Hype um VZ, FB, Twitter und Co kein S2 sein biggrin.gif


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Slavomir
Beitrag 14. May 2014, 12:54 | Beitrag #2471
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ZITAT(Kameratt @ 13. May 2014, 21:40) *
Separatisten beschießen mit BMD-2 Positionen der Nationalgarde.

https://www.youtube.com/watch?v=NySIWKDUgTo

Wenn ich die Gespräche richtig deute, dann hatte die Nationalgarde trotz der immer gleichen Position des BMD-2 lange Zeit keinen Plan davon, woher das Feuer überhaupt kommt.

Die BMP hat sich leer geschossen, aber die ukrainiche Seite hatte immer noch keine Ahnung, wocher sie beschossen wurde. Interessant ist auch, dass das Feuer "vom Boden" kontrolliert wird. Die Beobachter sind nicht im Fahrzeug und leiten das Feuer anscheinend mit dem modernen Nchtsichtgerät, während BMP blind schiesst.
 
Nite
Beitrag 14. May 2014, 13:10 | Beitrag #2472
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^
Vorneweg: mein 3.-Welt-Internet hier ist leider zu langsam um das Video abzuspielen.

Zu der von Slavomir beschriebenen Methode: kann durchaus sinnvoll sein wenn man leistungsfähigere Nachtsichteräte zur Verfügung hat als das Waffensystem. Wir haben mit MG3 zum Teil ähnlich gearbeitet (da man das MG3 bei der Einführung der Nachtsichtgeräte der letzten Generation ja vergessen zu haben scheint)


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Partisan
Beitrag 14. May 2014, 14:15 | Beitrag #2473
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Mal angenommen das es die amtierende ukrainische Regierung schaffen sollte die bewaffneten Seperatisten militärisch zu schlagen. Was dann? Zwar wird in Kiew von einem runden Tisch und einer Regierung der nationalen Einheit fabuliert. Gleichzeit werden aber Verhandlungen mit den bewaffneten Seperatisten abgelehnt. Also genau denen die eine Autonomie bzw. jetzt eine Abspaltung fordern hmpf.gif Wird also wahrscheinlich nix mit einer Regierung der nationalen Einheit.

Also zurück zu einem möglichen militärischen Erfolg der amtierenden Regierung. Die bewaffneten Seperatisten werden vermutlich über die russische Grenze ausweichen, das Klima zwischen West- und Ostukraine wird für die nächsten Dekaden völlig vergiftet sein und die Seperatisten werden wahrscheinlich, mit russischer Unterstützung, eine bewaffnete Untergrundorganisation aufbauen. Dann haben wir eine Art Nordirlandkonflikt in der Ostukraine und eine Art kalten Krieg zwischen Kiew und Moskau. Die Krim wird russisch beleiben , die Presse stürzt sich in einem Jahr auf die nächste Schlagzeile und in fünf bis zehn Jahren spricht kein Schwein mehr von den jetzigen Gefechten. Business as usual.

Der Beitrag wurde von Partisan bearbeitet: 14. May 2014, 14:18
 
TrueKosmos
Beitrag 14. May 2014, 15:21 | Beitrag #2474
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ZITAT(Kameratt @ 13. May 2014, 20:31) *
Ich denke nicht, dass ein Oberst des GRU an Nachstellungen historischer Schlachten teilnimmt, seine Fotos unter echtem Namen in sozialen Netzwerken teilt und auch mit seinem Originalpass in die Ukraine einreist. rolleyes.gif

vorallem würde er unmaskiert kein Interview geben tounge.gif

Und noch besser, er schreibt offenbar in einem Forum kurze Mitteilungen zu aktuellen Kämpfen, leider nur in russisch lol.gif :
http://forum-antikvariat.ru/index.php?app=...rch_app_filters[forums][searchInKey]=&search_app_filters[forums][sortKey]=date&st=100

 
Nite
Beitrag 14. May 2014, 15:31 | Beitrag #2475
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Scheinen ja hier einen Haufen Insider in der russischen Geheimdienstarchitektur zu haben, so genau wie hier jeder bescheid weiß was ein GRU-Offizier tut und was nicht xyxthumbs.gif


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Schwabo Elite
Beitrag 14. May 2014, 15:57 | Beitrag #2476
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ZITAT(Partisan @ 14. May 2014, 15:15) *
Also zurück zu einem möglichen militärischen Erfolg der amtierenden Regierung. Die bewaffneten Seperatisten werden vermutlich über die russische Grenze ausweichen, das Klima zwischen West- und Ostukraine wird für die nächsten Dekaden völlig vergiftet sein und die Seperatisten werden wahrscheinlich, mit russischer Unterstützung, eine bewaffnete Untergrundorganisation aufbauen. Dann haben wir eine Art Nordirlandkonflikt in der Ostukraine und eine Art kalten Krieg zwischen Kiew und Moskau. Die Krim wird russisch beleiben , die Presse stürzt sich in einem Jahr auf die nächste Schlagzeile und in fünf bis zehn Jahren spricht kein Schwein mehr von den jetzigen Gefechten. Business as usual.


Ich würde Nordirland nicht damit vergleichen wollen. In Nordirland gibt es einen benachbarten Staat, der sich von der Großmacht erfolgreich losgekämpft hat. In der Folge rangen und ringen lokale Gruppierungen um Partizipations und Separationsbestrebungen. Für einen funktionierenden Vergleich hätte sich die Ukraine 1991 gewaltsam von Russland lösen müssen und müsste nun um "ukrainisches" Gebiet in Russland kämpfen. Hier ist es doch noch anders, man fühlt sich zwar zu Unrecht der Ukraine zugehörig, aber das Vorgehen der Separatisten ähnelt mehr dem der Serben in Jugoslawien 1991-1995. Auch da hinkt der Vergleich natürlich, denn es waren ja gerade die Serben, die zwar Splitterrepubliken in den abfallenden Teilen Jugoslawiens gründeten, aber eben auch versuchten das Abfallen an sich zu verhindern. Der Ukraine-Konflikt ist also so etwas wie Jugoslawien mit 20 Jahren Pausetaste zwischendrin. Jetzt hat das Imperium - in diesem Fall Russland - wieder auf "Abspielen" gedrückt und heizt die Situation mit Provokateuren, BlackOps und Geld an. Das ganze aber ein paar Nummern größer als die Serben damals.

Ein militärischer Sieg ist zunächst einmal rein hypothetisch. Ich sehe nicht, dass die ukrainische Armee dazu in der Lage ist. Selbst wenn alle Truppen loyal wären - und danach sieht es nicht aus, auch wenn aktuell keine neuen Nachrichten dazu erscheinen, so können Schwankungen in der Großwetterlage doch zu neuen Deserteurswellen führen - so müsste man doch einen Krieg gegen eine gut bewaffnete, von Russland geführte und finanzierte Bewegung führen, die weite Teile der lokalen Bevölkerung hinter sich hat und in urbanem Gebiet Fuß gefasst hat. Schlimmer geht es kaum.

Und bei jedem Anflug von "Sieg" der ukrainischen Armee müsste Kiev mit einer Invasion durch russische Truppen rechnen, vielleicht getarnt als humanitäre Friedenskräfte, aber womöglich nur in Form von einem strategischen Schlag gegen Führungsstätten von Armee und Regierung. Im Großen und Ganzen bleibt neben einer Anerkennung des Gebietsverlustes (was aus vielen Gründen nicht möglich ist) wohl nur militärischen Druck aufzubauen, die Region wirtschaftlich zu isolieren und politischen Druck aufzubauen. Ich sehe nicht, wie die Ukraine als zentralistischer Staat das überleben kann, bestenfalls wird es eine Föderalisierung geben, aber die West-Ukraine wird in jedem Fall immer weiter in Richtung EU, der Osten zu Russland gedrängt werden.


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SailorGN
Beitrag 14. May 2014, 16:51 | Beitrag #2477
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Das Problem, dass Kiew mit den Separatisten am Runden Tisch hat, ist Folgendes: Schon direkte Gespräche mit Separatisten würde diese ein Stück weit legitimieren.... und nach dem Vorgehen der Pro-Russen (Besetzen von Verwaltungsgebäuden, "Bekämpfen" der Regierungsstrukturen) vor dem Hintergrund der Krimannaktierung ist jede Legitimation solchen Vorgehens ein Zeichen von Schwäche. Dies wiederum könnte zu weiteren Begehrlichkeiten von veerschiedensten Seiten führen, was die Regierung in Kiew weiter destabilisiert. Letzteres wäre für alle Seiten mittel- und langfristig kontraproduktiv. Denn ein wie auch immer zustandekommende Übereinkunft ist nur so stark wie die Vertreter der beiden Seiten... Eine weitere Facette des Dilemmas liegt in den Zusammensetzungen der beiden Gruppen... zum einen in Kiew diee verschrieenen Rechten, der Westen™ und auf der anderen Seite die extremen Prorussen, Russland und (wahrscheinlich) eher gemäßigte "Förderalisten". Alleine innerhalb der Gruppen gibt es ne Menge Konfliktpotential und sehr wahrscheinlich gibt es auch Splittergruppen auf beiden Seiteen, denen an einer Lösung nicht gelegen ist. Insbesondere extremistische Gruppen können bei einer friedlichen Lösung nur verlieren.


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MajorPayne
Beitrag 14. May 2014, 18:11 | Beitrag #2478
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The Moscow Times hat ein paar sehr interessante aber englischsprachige Artikel auf Lager, die erfrischend anders die Krise aus russischer Sicht beleuchten:

ZITAT
Russia Beat Hitler and It Will Beat Obama

By Andrei Malgin
May. 13 2014 19:59
Last edited 19:59

We can excuse Kremlin spin doctors for branding all Maidan protesters as "Banderites" and fascists, despite the fact that the protesters came from a broad cross-section of society, including many from eastern and southern Ukraine.

Indeed, Ukrainian war hero Stepan Bandera is a powerfully negative symbol for most Russians. After all, Soviet-era textbooks clearly stated in black and white that Bandera was a fascist and a mortal enemy of the Soviet Union. Notably, those textbooks failed to mention that the Nazis sent Bandera to the Sachsenhausen concentration camp, but that's a minor detail.

[...]

Meanwhile, the State Duma passed an unprecedentedly harsh law a few days ago that makes it a crime to "question the results of World War II." Anyone who writes something in an article or blog that might be interpreted as calling into question the official historical interpretation of World War II might have to not only pay a hefty fine, but even spend a few years in prison.

If that is the case, what should be done about the numerous propaganda publications that liken the U.S. with Nazi Germany and Obama with Adolf Hitler?

If that isn't distorting the history of World War II, I don't know what is.

Rest hier: http://www.themoscowtimes.com/article/500071.html

Man erinnere sich in diesem Zusammenhang mit dem letzten zitierten Teil an das ebenfalls vor kurzem verabschiedete neue Blogger-Gesetz. Welche Linie hier vom Kreml gefahren wird sollte mittlerweile allen klar sein.

ZITAT
Fighting Putin With Judo, Not Chess

By Sergey Aleksashenko
May. 12 2014 18:30
Last edited 18:31

After hearing the statements last week by U.S. and European officials regarding new potential sanctions against Russia, many were asking the question: What does the West want to achieve with these sanctions?

The sanctions the U.S. has levied so far have had minimal impact on the Russian economy or the Kremlin's policy toward Ukraine. At the same time, however, the presence of President Vladimir Putin's cronies on the blacklist should be welcomed. The White House gave a clear signal to the world that it is knows who is who in Russia and how closely linked these people with questionable reputations are to Putin. The only problem is that the list of cronies is incomplete. It should be expanded.

Rest hier: http://www.themoscowtimes.com/opinion/arti...ess/499979.html

ZITAT
Russians Feel That Great Power High – Again

By Vladimir Ryzhkov
May. 12 2014 18:32
Last edited 18:32

President Vladimir Putin's ratings first peaked in the mid-2000s, hit a low during the mass protests of 2011 to 2012, and have now reached record highs.

But will the rising price of utilities and foodstuffs burst this bubble of enthusiasm over the annexation of Crimea and bring Putin's popularity ratings plummeting back down to 60 percent or so by fall? Or is Putin formulating a new "social contract" with the Russian people?

[...]

According to the new social contract that has emerged after the Crimean annexation, the majority of Russians support Putin's pursuit of Russia's great-power status. By extension, that means most Russians have given their consent to the creation of the Eurasian Union, the formulation of a new corporatist state ideology, a rejection of political and economic reforms, increased military spending, greater isolation from the West and a shift toward China in an attempt to form a political, economic — and perhaps eventually even military — Moscow-Beijing coalition against the West.

Rest hier: http://www.themoscowtimes.com/opinion/arti...ain/499980.html
 
Schwabo Elite
Beitrag 15. May 2014, 00:44 | Beitrag #2479
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Ich habe mir gerade nochmal ältere Vice-Videos zur Krim angeschaut und dort kommentiert einer der russischen Soldaten gegenüber einem der ukrainischen die Kossacken, und zwar sehr negativ: https://www.youtube.com/watch?v=Y57vy4vWb-E

Hat jemand noch andere Informationen, wie die Kosacken-Freiwilligen bei den aktuellen russischen Truppen angesehen sind? Gelten sie als unkontrollierbar, loyal oder deklassiert?


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Kameratt
Beitrag 15. May 2014, 01:25 | Beitrag #2480
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Eigentlich gelten sie als verrückte Spinner, die sich gern verkleiden und einen auf Ordnungshüter und Beschützer traditioneller Werte machen (dies gilt nicht für reguläre Einheiten, die eine Kosaken-Bezeichung tragen). Dass nun anscheinend erfolgreich einen bewaffneten Kampf führen ist neu. Sie sollen auch auch 2008 und Anfang der 90-er gegen Georgien gekämpft haben. Aber ich wüsste nicht, wo sie 2008 in Erscheinung getreten haben sollen. Anfang der 90-er waren sie laut Berichten nicht gerade diszipliniert. Sie sollen zusammen mit dem tschetschenischen Bataillon Schamil Bassajews sich an den Massakern an der georgischen Bevölkerung Abchasiens beteiligt haben.

Der Beitrag wurde von Kameratt bearbeitet: 15. May 2014, 01:26
 
SailorGN
Beitrag 15. May 2014, 06:21 | Beitrag #2481
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Um die 2000er herum kam mal ne Reportage, Weltspiegel, glaub ich. Da gings um die wiederbelebung der Kosakenkultur. Ein Punkt war der freiwillige Dienst als Grenz/Überlandpatroullien (beritten) im Kubangebiet. Gerichtet gegen alle möglichen Leute, Schmuggler, Immigranten, Terroristen... N paar AKs waren zu sehen, SKS, Mosins. Wirkte damals™ mehr wie ein Traditionsklub mit Nebenaufgabe (kann natürlich auch gewollte Darstellung gewesen sein). Achja und viele ihrer Jungs schicken sie auf Kadettenschulen und bilden sie selbst "paramilitärisch" aus.

Zu den Moscow Times Artikeln:

Die Restriktionen im Bereich WKII-Forschungen entwickeln sich seit Beginn der Regierungszeit Putins. Ich kenne einige Historiker, die zu Jelzins Zeiten problemlos (für russische Verhältnisse) Zugang zu Archiven aller Art bekommen haben... und seit etwa 10 Jahren ist das wieder rückläufig, insbesondere für Leute im Bereich Militärgeschichte. Problematisch ist dies insbesondere, wenn man Quellen, die bereits benutzt wurden, prüfen will. Insbesondere bei Verlustberichten und Akten über NKVD-Divisionen, "Block-Einheiten", "Zerstörer-Batallione" und Strafhbats/Coys kommt der ausländische Historiker sehr schnell an seine Grenzen.

Edit: typos

Der Beitrag wurde von sailorGN bearbeitet: 15. May 2014, 06:22


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Schwabo Elite
Beitrag 15. May 2014, 09:11 | Beitrag #2482
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Ja, dieses Problem für Historiker ist auch so ein Zeichen für die Rückwendung Russlands zum autoritären Nationalstaat. Das es keinen angeht, was der Staat macht ist eben kein gutes Zeichen für Freiheit, weder Freiheit der Wissenschaft noch Freiheit der Rechte.


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xena
Beitrag 15. May 2014, 15:00 | Beitrag #2483
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Komischer weise hat diese Politik großen Rückhalt in der Bevölkerung.

Für die Bedenkenträger: Nein, da steht nicht, dass alle Russen so sind. wink.gif

Gestern war im Auslandsjournal des ZDF ein Bericht über Ägypten, wo auch gesagt wurde, dass das Volk einen harten und durchsetzungsfähigen Mann an der Spitze mag, weswegen die Ägypter den neuen Präsidenten durchaus gut heißen. Scheint mir so ähnlich zu sein wie bei den Russen. Für uns unverständlich, aber andere Leute ticken eben anders.


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zauberwald.fee
Beitrag 15. May 2014, 15:24 | Beitrag #2484
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.

Der Beitrag wurde von zauberwald.fee bearbeitet: 22. Apr 2016, 15:36
 
Malefiz
Beitrag 15. May 2014, 15:26 | Beitrag #2485
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So unverständlich sollte das für Deutsche gar nicht sein. Vor 80 Jahren haben wir schließlich auch mal beschlossen, dass Demokratie irgendwie nicht so toll ist.


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Look to your sins, Lord Renly. The night is dark, and full of terrors
 
Kameratt
Beitrag 15. May 2014, 15:59 | Beitrag #2486
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Putins Zustimmungswerte basieren nur zu einem (geringen) Teil auf Innenpolitik. Am meisten punktet er bei der Außenpolitik, was man auch in den letzten Monaten gesehen hat.
 
SailorGN
Beitrag 15. May 2014, 16:23 | Beitrag #2487
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Welche Werte, vor oder nach der Krim? wink.gif
Ich kann nicht sagen, wie oder welche AP-Themen für die russische Bevölkerung vor der Ukraine-Krise von Belang waren... die einen Berührungspunkt mit dem Westen™ hatten. Also Syrien/Libyen sicherlich, dazu Georgien... aber haben diese Themen auf Dauer für Putin gearbeitet?


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Im Gegensatz zum Hirn meldet sich der Magen, wenn er leer ist.
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xena
Beitrag 15. May 2014, 16:59 | Beitrag #2488
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ZITAT(Malefiz @ 15. May 2014, 15:26) *
So unverständlich sollte das für Deutsche gar nicht sein. Vor 80 Jahren haben wir schließlich auch mal beschlossen, dass Demokratie irgendwie nicht so toll ist.


Die Entscheidung für einen Diktator wurde damals demokratisch getroffen. wink.gif


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MajorPayne
Beitrag 15. May 2014, 17:14 | Beitrag #2489
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Ein Staat, der größtenteils nur noch von seiner Außenpolitik künstlich am Leben gehalten wird, geht früher oder später mit einem lauten Krach vor die Hunde.

Warum man im 21. Jahrhundert immernoch an den Mythos von der eisernen Hand glaubt, die als einzige Option übrig bleibt um eine Gesellschaft erfolgreich zusammen zu halten, ist für mich einfach nicht nachvollziehbar. Das sagt doch einfach alles über die katastrophale Innenpolitik eines Landes aus.
 
Crazy Butcher
Beitrag 15. May 2014, 17:47 | Beitrag #2490
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Katastrophale Innenpolitik in Russland? Da wirst du doch sicherlich benennen können wie du zu dieser Einschätzung kommst wink.gif


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