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> Ukraine, Russland-Krise
schießmuskel
Beitrag 1. Sep 2014, 11:59 | Beitrag #4531
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Selbst wenn die Ukraine russisch komplett verboten hätte, wäre das immer noch kein Grund für eine Invasion, so einfach ist das.

Russland macht sich nicht mal die Mühe auf internationaler Eben oder vor der UNO eine Lösung oder Resolution zu erwirken. Man verbreitet Horrorgeschichten und Verschwörungstheorien und degradiert die gewählte Regierung eines souveränen Staats zu einer faschistischen Junta und führt eine militärische Invasion durch inklusive Annexion der Krim. Während die russischen Söldner pro Ukrainische Bürger erschießen und in Massengräbern verscharren, Frauen öffentlich gedemütigt und misshandelt werden aufgrund von Beschuldigungen. Die einzigen wahren Faschisten par excellence sind die Russen.
Wie bei Menschen, so ist es auch unter Staaten so, dass jeder mal Freunde braucht. Russland hat keine Freunde. Sogar Länder wie Weißrussland oder Serbien gehen da lieber auf Distnaz.


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Beitrag 1. Sep 2014, 12:13 | Beitrag #4532
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ZITAT(goschi @ 1. Sep 2014, 12:53) *
Butcher, eine Frag um evtl. diese Diskussionsspirale zu einem Ende zu führen:
Findest du also, Russland hat alles Recht so zu handeln, wie es handelt und sowohl Krim-Annexion als auch die aktive Unterstützung der Separatisten als auch die potentielle direkte Invasion in die Ostukraine sind das Recht Russlands?

Nö, finde ich nicht.


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Beitrag 1. Sep 2014, 12:17 | Beitrag #4533
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ZITAT(schießmuskel @ 1. Sep 2014, 12:59) *
Selbst wenn die Ukraine russisch komplett verboten hätte, wäre das immer noch kein Grund für eine Invasion, so einfach ist das.

Russland macht sich nicht mal die Mühe auf internationaler Eben oder vor der UNO eine Lösung oder Resolution zu erwirken. Man verbreitet Horrorgeschichten und Verschwörungstheorien und degradiert die gewählte Regierung eines souveränen Staats zu einer faschistischen Junta und führt eine militärische Invasion durch inklusive Annexion der Krim. Während die russischen Söldner pro Ukrainische Bürger erschießen und in Massengräbern verscharren, Frauen öffentlich gedemütigt und misshandelt werden aufgrund von Beschuldigungen. Die einzigen wahren Faschisten par excellence sind die Russen.
Wie bei Menschen, so ist es auch unter Staaten so, dass jeder mal Freunde braucht. Russland hat keine Freunde. Sogar Länder wie Weißrussland oder Serbien gehen da lieber auf Distnaz.

Was haben Freunde damit zu tun? Dadurch, dass mehrere Staaten mitmachen ändert sich doch nichts an der Rechtmäßigkeit.


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schießmuskel
Beitrag 1. Sep 2014, 12:53 | Beitrag #4534
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ZITAT
Nö, finde ich nicht.

Aha und warum sprichst du dich nicht dagegen aus und warum bist du hier seit geschlagenen 152 Seiten einer der prominentesten Putin Apologeten, was du in diesem Thread schon für Sachen gepostet hast und Vergleiche gezogen hast, hat man den Eindruck, dass du absolut daccord bist mit dem was sich dort in der Ukraine abspielt. Oder musst du aus Prinzip Putin verteidigen, egal welche Meinung du dazu hast?

ZITAT
Was haben Freunde damit zu tun? Dadurch, dass mehrere Staaten mitmachen ändert sich doch nichts an der Rechtmäßigkeit.


Übrigens wo habe ich gepostet, dass befreundete Statten etwas an der Rechtmäßigkeit ändern?
Egal wie viele Staaten an eine Sauereri mit machen bleibt es trotzdem eine Sauereri. Ich beziehe mich mit Freunden darauf, dass jedes Land mal Hilfe baucht, politisch, wirtschaftlich militärisch, finanziell etc. man kann nie Wissen was die Zukunft bringt. Nur diesem Russland unter Putin wird so schnell keiner beistehen, wenn mal Bedarf ist.

Der Beitrag wurde von schießmuskel bearbeitet: 1. Sep 2014, 12:55


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schießmuskel
Beitrag 1. Sep 2014, 13:16 | Beitrag #4535
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http://www.focus.de/politik/ausland/ukrain...id_4099725.html

Der Flughafen von Luhansk musste aufgeben werden. Nach heftigen Kämpfen gegen russische gepanzerte Truppen in vermutlich Bataillonsstärke.


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Beitrag 1. Sep 2014, 13:17 | Beitrag #4536
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ZITAT(schießmuskel @ 1. Sep 2014, 13:53) *
Aha und warum sprichst du dich nicht dagegen aus und warum bist du hier seit geschlagenen 152 Seiten einer der prominentesten Putin Apologeten, was du in diesem Thread schon für Sachen gepostet hast und Vergleiche gezogen hast, hat man den Eindruck, dass du absolut daccord bist mit dem was sich dort in der Ukraine abspielt. Oder musst du aus Prinzip Putin verteidigen, egal welche Meinung du dazu hast?

Dann hast du sicherlich ein Paar Zitate von mir in denen ich Putin verteidige. Darfst gerne den Thread durchstöbern und welche vorlegen.
ZITAT(schießmuskel @ 1. Sep 2014, 13:53) *
Übrigens wo habe ich gepostet, dass befreundete Statten etwas an der Rechtmäßigkeit ändern?
Egal wie viele Staaten an eine Sauereri mit machen bleibt es trotzdem eine Sauereri. Ich beziehe mich mit Freunden darauf, dass jedes Land mal Hilfe baucht, politisch, wirtschaftlich militärisch, finanziell etc. man kann nie Wissen was die Zukunft bringt. Nur diesem Russland unter Putin wird so schnell keiner beistehen, wenn mal Bedarf ist.

Ok, wenn das nicht gemeint war, dann hast du aber einfach am Thema vorbeigeredet. Westliche Freundschaftsdienste waren auch vorher schon Mangelware, es sei denn, es waren wirtschaftliche Interessen dabei. Und Brasilien, Türkei und co scheinen in dieser Hinsicht ebenfalls recht offen zu sein. Was hat das also mit der Ukraine zu tun?

Der Beitrag wurde von Crazy Butcher bearbeitet: 1. Sep 2014, 13:18


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Beitrag 1. Sep 2014, 13:20 | Beitrag #4537
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ZITAT(schießmuskel @ 1. Sep 2014, 14:16) *
http://www.focus.de/politik/ausland/ukrain...id_4099725.html

Der Flughafen von Luhansk musste aufgeben werden. Nach heftigen Kämpfen gegen russische gepanzerte Truppen in vermutlich Bataillonsstärke.

Gegen angeblich (!) russische gepanzerte Truppen. Bisher konnte nicht mal die OSZE ukrainische Behauptungen bestätigen. Vll. erstmal abwarten, bevor man sowas als Tatsache hinstellt. Ist möglich, muss aber nicht zwangsläufig so sein.

Der Beitrag wurde von Crazy Butcher bearbeitet: 1. Sep 2014, 13:24


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goschi
Beitrag 1. Sep 2014, 14:49 | Beitrag #4538
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ZITAT(Crazy Butcher @ 1. Sep 2014, 13:13) *
ZITAT(goschi @ 1. Sep 2014, 12:53) *
Butcher, eine Frag um evtl. diese Diskussionsspirale zu einem Ende zu führen:
Findest du also, Russland hat alles Recht so zu handeln, wie es handelt und sowohl Krim-Annexion als auch die aktive Unterstützung der Separatisten als auch die potentielle direkte Invasion in die Ostukraine sind das Recht Russlands?

Nö, finde ich nicht.

Darf ich dann fragen, wieso du derart darauf herumreitest, dass das Vorgehen Russlands hier aus völkerrechtlicher Sicht derart harsch kritisiert wird?
Denn wie schon mehrmals dargelegt, das Unrecht des einen rechtfertigt nicht das Unrecht des anderen, die Diskussion wer zuerst den grösseren Mist gebaut hat können wir uns also sparen, trotzdem dreht sich hier alles im Kreis und der Eindruck wird erweckt, dass du das Vorgehen Russlands vielleicht nicht legitimieren, aber zumindest stark relativieren willst, was aber genauso problematisch ist.


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Wer zum Denken nachdenkseiten braucht, denkt auch, dass ihm ihm die Tankkarte das tanken abnimmt.

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ZITAT(Forodir @ 31. May 2023, 20:26) *
Dass die Russen viele Verluste haben aufgrund ihrer offensiven Vorgehensweise, die sie sich bei Zapp Brannigan abgeschaut haben, ist davon unbenommen.
 
goschi
Beitrag 1. Sep 2014, 14:53 | Beitrag #4539
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ZITAT(Crazy Butcher @ 1. Sep 2014, 14:20) *
ZITAT(schießmuskel @ 1. Sep 2014, 14:16) *
http://www.focus.de/politik/ausland/ukrain...id_4099725.html

Der Flughafen von Luhansk musste aufgeben werden. Nach heftigen Kämpfen gegen russische gepanzerte Truppen in vermutlich Bataillonsstärke.

Gegen angeblich (!) russische gepanzerte Truppen. Bisher konnte nicht mal die OSZE ukrainische Behauptungen bestätigen. Vll. erstmal abwarten, bevor man sowas als Tatsache hinstellt. Ist möglich, muss aber nicht zwangsläufig so sein.

Grundsätzlich ist zu sagen, dass OSZE-Beobachter immer sehr vorsichtig sind, wenn es um die Festlegung von Fakten geht, jedenfalls in einem ersten direkten Schritt.
Dazu kommt, dass ich nicht weiss, ob überhaupt welche im Kampfgebiet waren/sind und diese zudem auch noch die Feindkräfte sehen oder gar identifizieren konnten.
Die Argumentation "die OSZE-Beobachter haben es aber nicht bestätigt" kann also schnell zu einem Strohmann-Argument werden. wink.gif


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ZITAT(Forodir @ 31. May 2023, 20:26) *
Dass die Russen viele Verluste haben aufgrund ihrer offensiven Vorgehensweise, die sie sich bei Zapp Brannigan abgeschaut haben, ist davon unbenommen.
 
rekrats
Beitrag 1. Sep 2014, 15:49 | Beitrag #4540
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ZITAT(goschi @ 1. Sep 2014, 15:53) *
ZITAT(Crazy Butcher @ 1. Sep 2014, 14:20) *
ZITAT(schießmuskel @ 1. Sep 2014, 14:16) *
http://www.focus.de/politik/ausland/ukrain...id_4099725.html

Der Flughafen von Luhansk musste aufgeben werden. Nach heftigen Kämpfen gegen russische gepanzerte Truppen in vermutlich Bataillonsstärke.

Gegen angeblich (!) russische gepanzerte Truppen. Bisher konnte nicht mal die OSZE ukrainische Behauptungen bestätigen. Vll. erstmal abwarten, bevor man sowas als Tatsache hinstellt. Ist möglich, muss aber nicht zwangsläufig so sein.

Grundsätzlich ist zu sagen, dass OSZE-Beobachter immer sehr vorsichtig sind, wenn es um die Festlegung von Fakten geht, jedenfalls in einem ersten direkten Schritt.
Dazu kommt, dass ich nicht weiss, ob überhaupt welche im Kampfgebiet waren/sind und diese zudem auch noch die Feindkräfte sehen oder gar identifizieren konnten.
Die Argumentation "die OSZE-Beobachter haben es aber nicht bestätigt" kann also schnell zu einem Strohmann-Argument werden. wink.gif


Wobei Kampfhandlungen von gepanzerten russischen Truppen in Bataillonsstärke doch eine gewisse Auffälligkeit besitzen. Bisher gab es eigentlich keine wirklich brauchbaren Bilden/Videos auf welchen mehr als 4-5 Panzer der Separatisten zu sehen waren. In Zeiten der Smartphones schwer zu glauben dass niemanden diese Einheiten auffallen wenn sie sich quer durch den Donbass bewegen ...
Dass Russland die Separatisten mit Waffen unterstützt daran zweifelt niemand und auch dass Russland immer wieder interveniert ist vermutlich kein Geheimnis. Aber ein russisches gepanzertes Battalion welches Truppen aus Kiew vom Flughafen vertreibt, ihnen dabei nur geringe Verluste beibringt, von niemanden wirklich gesehen wird und einen Rückzug erlaubt ist ... mhhh ... etwas schwer zu glauben vor allem da ja Kiew schon von hunderten Panzern und zehntausenden Soldaten sprich die auch niemand wirklich sieht.

Der Beitrag wurde von rekrats bearbeitet: 1. Sep 2014, 15:50
 
goschi
Beitrag 1. Sep 2014, 16:23 | Beitrag #4541
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http://www.spiegel.de/politik/ausland/puti...66.html#ref=rss
ZITAT
Wladimir Putin soll EU-Kommissionschef Barroso am Telefon gedroht haben, er könne die ukrainische Hauptstadt Kiew in zwei Wochen einnehmen, berichtete eine italienische Zeitung.

Inmitten der Zuspitzung der Ukraine-Krise sorgt eine mutmassliche Drohung Wladimir Putins für Aufsehen. Die italienische Zeitung «La Repubblica» berichtet in einer Rekonstruktion des EU-Gipfels am Samstag in Brüssel, der scheidende Kommissionspräsident José Manuel Barroso habe den versammelten Staats- und Regierungschefs von einem Telefonat berichtet, das er soeben mit dem russischen Präsidenten geführt habe.

Barroso habe ihn wegen der grenzübergreifend operierenden Soldaten zur Rede stellen wollen. Daraufhin habe Putin geantwortet: Das Entscheidende sei vielmehr: «Wenn ich wollte, könnte ich in zwei Wochen Kiew einnehmen.» Ein westeuropäischer Diplomat, der den Gipfel begleitete, bestätigte Spiegel online, dass Barroso die Episode so geschildert habe.

Laut «Repubblica» habe Putin mit dem Satz deutlich machen wollen, dass man ihn nicht mit neuen Sanktionen provozieren solle. Nach Barrosos Wortmeldung habe der britische Premier David Cameron vor einer Beschwichtigungspolitik gegenüber Putin gewarnt. Man dürfe nicht die Fehler des «Appeasement» gegenüber Nazi-Deutschland im Jahr 1938 wiederholen. Der Autor der «Repubblica» schreibt, Vertreter mehrerer Delegationen hätten ihm den Ablauf des Wortwechsels bestätigt.

Das Blatt berichtet auch, dass zuvor Bundeskanzlerin Angela Merkel das Wort ergriffen und wütend gewirkt habe. Putin bewege sich auf eine militärische Eskalation hin, wird sie zitiert. Demnach warnte die Kanzlerin davor, dass nach der Ukraine auch Lettland und Estland von russischen Plänen betroffen sein könnten.

Das scheint plausibel: Merkel hat wiederholt gewarnt, man könne Putin in diesem Konflikt nicht trauen. Auch in ihrer Regierungserklärung im Bundestag am Montag warf die Kanzlerin Moskau vor, im Ukraine-Konflikt gewaltsam die Grenzen verändern zu wollen.


Interessant sind dahingehend vor allem die drei letzten Absätze, denn sollte diese Erkenntnis wirklich langsam auch im politischen Feld durchdringen, wäre schon einmal etwas geschafft.


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ZITAT(Forodir @ 31. May 2023, 20:26) *
Dass die Russen viele Verluste haben aufgrund ihrer offensiven Vorgehensweise, die sie sich bei Zapp Brannigan abgeschaut haben, ist davon unbenommen.
 
xena
Beitrag 1. Sep 2014, 16:38 | Beitrag #4542
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Es wird Panik geschürt, um damit politische Aktionen begründen zu können. Selbst Putin ist nicht so blöd NATO Länder, wie Lettland und Estland mit einer ähnlichen Aktion zu destabilisieren. Allerdings macht Putin durch solche Ängste der NATO auch klar, dass man über eine weitere NATO Ausbreitung in Richtung Russland nicht begeistert ist.


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goschi
Beitrag 1. Sep 2014, 16:43 | Beitrag #4543
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ZITAT(xena @ 1. Sep 2014, 17:38) *
Es wird Panik geschürt, um damit politische Aktionen begründen zu können. Selbst Putin ist nicht so blöd NATO Länder, wie Lettland und Estland mit einer ähnlichen Aktion zu destabilisieren. Allerdings macht Putin durch solche Ängste der NATO auch klar, dass man über eine weitere NATO Ausbreitung in Richtung Russland nicht begeistert ist.

Und er macht gleichzeitig all seinen Anrainern klar, dass nur ein NATO-Beitritt Schutz bietet, sie also quasi in die NATO hineintreibt. rolleyes.gif


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ZITAT(Forodir @ 31. May 2023, 20:26) *
Dass die Russen viele Verluste haben aufgrund ihrer offensiven Vorgehensweise, die sie sich bei Zapp Brannigan abgeschaut haben, ist davon unbenommen.
 
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Beitrag 1. Sep 2014, 16:44 | Beitrag #4544
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ZITAT(Kameratt @ 1. Sep 2014, 12:55) *
Im Übrigen wurde auch zu Sowjetzeiten das Sprechen und Singen auf Ukrainisch nie unterdrückt. Viele "urrussische" Lieder werden und wurden eigentlich auf Ukrainisch gesungen. Die Probleme begannen - genau wie heute mit Russisch - erst, wenn man etwas wichtiges in den Ämtern zu erledigen hatte.


Tut mir leid, aber entweder weißt Du es nicht besser oder Du willst uns einen Bären aufbinden. Es gab zwei Phasen der Russifizierung in der Ukraine in der Zeit der UdSSR. Es geht nicht um die Sprache als Medium des Privaten, sondern um Sprache als Kulturmedium. Unter Stalin wurde ab 1929 eine ganze Generation Künstler und Schriftsteller (in ukrainischer Sprache) ermordet, das Stichtwort lautet "Executed Renaissance". Ab 1932 wurde dann von ganz oben der Befehl zur Russifizierung gegeben. Zwar bestritt die Verfassung von 1936 diese Tendenzen, aber de facto war Ukrainisch als Sprache und Kultur von da an besonders stark Repressalien ausgesetzt. Ab 1936 folgte dann die zweite Ermordungswelle in der Intelligentsia, die zweieinhalb bis siebeneinhalb Millionen Toten des Holodomor hatte man da schon hinter sich. Auch dabei handelte es sich aber nicht, wie von russischen Historikern gerne behauptet, nur um eine Hungerkatastrophe. Vielmehr wurde diese bewusst verstärkt, indem man aus der an sich ertragreichen Ukraine gezielt Nahrungsmittel exportierte, gleichzeitig aber Ausreisen verbot. Die Anerkennung als Völkermord scheitert bislang vor allem daran, dass es auch den Kaukasus und Kasachstan besonders hart traf. Also die beiden anderen Peripheriegebiete mit starken indigenen Identitäten.

Nach dem Krieg ging es mit der Russifizierung direkt weiter. Erst ab 1958 war es möglich für seine Kinder eine Schule mit Sprache der Wahl zu besuchen. Allerdings hatte dies sogar den umgekehrten Effekt und nicht etwa einen Anstieg der Ukrainisch Lernenden. Da Russisch mittlerweile in der gesamten UdSSR und im WP zur lingua franca geworden war, führte der mangelnde Schutz, bzw. die mangelnde Förderung des Ukrainischen zu einer weiter erhöhten Rate Russisch Lernender. Das natürlich dann auf freiwilliger Basis, so wie in Deutschland in dieser Periode lokale Dialekte auch auszusterben begannen.


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Beitrag 1. Sep 2014, 16:57 | Beitrag #4545
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ZITAT(goschi @ 1. Sep 2014, 17:23) *
ZITAT
[...]David Cameron [...] 1938 [...].

Angela Merkel

[...] hat wiederholt gewarnt, man könne Putin in diesem Konflikt nicht trauen. Auch in ihrer Regierungserklärung im Bundestag am Montag warf die Kanzlerin Moskau vor, im Ukraine-Konflikt gewaltsam die Grenzen verändern zu wollen.


Interessant sind dahingehend vor allem die drei letzten Absätze, denn sollte diese Erkenntnis wirklich langsam auch im politischen Feld durchdringen, wäre schon einmal etwas geschafft.


Cameron wundert mich nicht so. Die Briten sind bei diesem Konflikt nicht so zimperlich mit direkten Worten. Merkel mochte Putin noch nie, aber wenn sie wirklich standfest bliebe, würde ich ihr das erste Mal etwas anrechnen. Wenn die deutsche und die britische Regierung jetzt eine gemeinsame Linie bilden, kriegen sie in der EU jeden mitgezogen. Die Balten und Polen sehen das eh von Beginn an so und die USA werden sich nicht sperren.


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Beitrag 1. Sep 2014, 16:59 | Beitrag #4546
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ZITAT(goschi @ 1. Sep 2014, 17:43) *
ZITAT(xena @ 1. Sep 2014, 17:38) *
Es wird Panik geschürt, um damit politische Aktionen begründen zu können. Selbst Putin ist nicht so blöd NATO Länder, wie Lettland und Estland mit einer ähnlichen Aktion zu destabilisieren. Allerdings macht Putin durch solche Ängste der NATO auch klar, dass man über eine weitere NATO Ausbreitung in Richtung Russland nicht begeistert ist.

Und er macht gleichzeitig all seinen Anrainern klar, dass nur ein NATO-Beitritt Schutz bietet, sie also quasi in die NATO hineintreibt. rolleyes.gif


Wer nach dem Satz nicht einen Eilantrag zur Aufnahme stellt, ist entweder die Schweiz (und weit weg), Weißrussland (und auf Grund von Armut nicht in Gefahr) oder schon im Krieg mit Russland.


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Beitrag 1. Sep 2014, 17:05 | Beitrag #4547
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ZITAT(goschi @ 1. Sep 2014, 15:49) *
Darf ich dann fragen, wieso du derart darauf herumreitest, dass das Vorgehen Russlands hier aus völkerrechtlicher Sicht derart harsch kritisiert wird?
Denn wie schon mehrmals dargelegt, das Unrecht des einen rechtfertigt nicht das Unrecht des anderen, die Diskussion wer zuerst den grösseren Mist gebaut hat können wir uns also sparen, trotzdem dreht sich hier alles im Kreis und der Eindruck wird erweckt, dass du das Vorgehen Russlands vielleicht nicht legitimieren, aber zumindest stark relativieren willst, was aber genauso problematisch ist.

Nochmal, ich habe den Irakvergleich nicht reingebracht. Finde es aber auch sehr bezeichnend, dass man bei Völkerrechtsverletzungen, je nachdem von wem sie begangen, entweder beide Augen zudrückt oder aber sich dermaßen empört, dass es fast schon peinlich wird. Man führe sich mal vor Augen, dass Frau Merkel den Einsatz der USA im unterstütze (sogar eine Bundeswehrbeteiligung nicht ausschloss). Warum sollte man darüber nicht diskutieren können. Die Bedeutung des Völkerrechts ist bei weitem nicht so hoch, wie man vll. annehmen sollte. Die, die es sich erlauben können, biegen sich dieses auch passend zu recht. Da nehmen sich die einzelnen Staatschefs nicht viel, egal ob in Ost oder West.
ZITAT(goschi @ 1. Sep 2014, 15:53) *
Grundsätzlich ist zu sagen, dass OSZE-Beobachter immer sehr vorsichtig sind, wenn es um die Festlegung von Fakten geht, jedenfalls in einem ersten direkten Schritt.
Dazu kommt, dass ich nicht weiss, ob überhaupt welche im Kampfgebiet waren/sind und diese zudem auch noch die Feindkräfte sehen oder gar identifizieren konnten.
Die Argumentation "die OSZE-Beobachter haben es aber nicht bestätigt" kann also schnell zu einem Strohmann-Argument werden. wink.gif

Möglich. Nur existieren bisher weder Fotos, noch Videos. Vieles was bisher von ukrainischer Seite kam, war sehr vage (zerstörter russischer Konvoi) oder eifnach nur dämlich (bärtiger SF-Soldat der Russen in Georgien und Ostukraine).


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Beitrag 1. Sep 2014, 17:08 | Beitrag #4548
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ZITAT(goschi @ 1. Sep 2014, 14:53) *
ZITAT(Crazy Butcher @ 1. Sep 2014, 14:20) *
ZITAT(schießmuskel @ 1. Sep 2014, 14:16) *
http://www.focus.de/politik/ausland/ukrain...id_4099725.html

Der Flughafen von Luhansk musste aufgeben werden. Nach heftigen Kämpfen gegen russische gepanzerte Truppen in vermutlich Bataillonsstärke.

Gegen angeblich (!) russische gepanzerte Truppen. Bisher konnte nicht mal die OSZE ukrainische Behauptungen bestätigen. Vll. erstmal abwarten, bevor man sowas als Tatsache hinstellt. Ist möglich, muss aber nicht zwangsläufig so sein.

Grundsätzlich ist zu sagen, dass OSZE-Beobachter immer sehr vorsichtig sind, wenn es um die Festlegung von Fakten geht, jedenfalls in einem ersten direkten Schritt.
Dazu kommt, dass ich nicht weiss, ob überhaupt welche im Kampfgebiet waren/sind und diese zudem auch noch die Feindkräfte sehen oder gar identifizieren konnten.
Die Argumentation "die OSZE-Beobachter haben es aber nicht bestätigt" kann also schnell zu einem Strohmann-Argument werden. wink.gif

Die OSZE-Beobachter wurde ja der Zutritt zum Gebiet der Seperatisten von diesen verwehrt (und sie müssen zudem fürchten als Geisel genommen werden), weshalb sie eben gar nicht soviel sagen können.

Wenn man alle Indizien berücksichtigt, dann muss man zwangsläufig zum Schluss kommen, dann Russland ganz massiv in der Ukraine interveniert hat und dass sicherlich einige Panzer- und Infanteriebataillone (mit jeweils zwischen dreissig und vierzig Kampf- oder Schützenpanzer in die Kämpfe involviert sind und im Hintergund auch mehrer Brigade stehen. Wenn man drei Kampfpanzer in einer Ortschaft sieht, dann weiss man das sicherlich eine Kompanie in der Nähe ist und wenn eine Kompanie in der Nähe ist, dann ist auch ein Bataillon nicht weit weg. Das heisst, dass in Grenzenähe möglich ist, dass nur eine Kompanie auf ukranischem Territorium operiert, soblad diese Kompanie jedoch ins Landesinnere verschiebt, weitere Kompanien das Bataillons nachgezogen werden. Die Kampfpanzer im Raum Luganzk sind auch schon ein paar Tage dort, die sind nicht jetzt gerade gekommen. Die Ukrainer haben pro Tag offiziell zwischen zehn und fünfundzwanzig Gefallene zu beklagen, da würde ich jetzt nicht davon reden, sie hätten keine Verluste. Die gepanzerten Einheiten der Russen wurden im Übrigen ja auch beobachtet, wie sie im Grenzraum aufmarschiert sind (Bahntransport, Strassentransport) etc., wie sie Bereitschaftsräume bezogen haben und immer wieder auch wie sie in die Ukraine einmarschiert sind.

Wenn bei jeder zweiten Aussage, welche vielleicht nicht zweifelslos Bewiesen ist, aber für welche es starke Indizien gibt, nach Beweisen geschrien wird, dann können wir gleich Seperatistenpropaganda-Bingo spielen:

BTW: Ich halte auch viele Dinge nicht für Tatsachen, welche hier von anderen als Tatsachen dargestellt werden, man kann aber nicht überall insistieren.


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SailorGN
Beitrag 1. Sep 2014, 17:34 | Beitrag #4549
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Merkel hat viel zu lange auf die "Pro-Russen" in D Rücksicht genommen... was verwundert, denn innereuropäisch kann sie mit einer Position gg. Russland durchaus Wogen glätten. Insbesondere die Polen könnte man dadurch wieder mehr europäisieren, nachdem sie ja etwas mit den USA "gefremdelt" hatten. Die Südeuropäer sind in letzter Zeit eh irgendwie aussen vor, bzw. mit sich selbst beschäftigt und die (eher russophilen) Franzosen sind in Afrika gebunden. Somit kann es passieren, dass die in letzter Zeit eher fragmentierte EU (diese Zersplitterung hat sicher auch Putin miteingeplant) zusammenfindet und damit stärker dasteht als zuvor.


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Luzertof
Beitrag 1. Sep 2014, 17:42 | Beitrag #4550
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ZITAT(Glorfindel @ 1. Sep 2014, 16:08) *
Die OSZE-Beobachter wurde ja der Zutritt zum Gebiet der Seperatisten von diesen verwehrt (und sie müssen zudem fürchten als Geisel genommen werden), weshalb sie eben gar nicht soviel sagen können


Hast du dazu eine wenigstens halbwegs als neutral anzusehende Quelle? Eventuell sogar eher aus dem pro-russischen Bereich?
 
Kameratt
Beitrag 1. Sep 2014, 17:46 | Beitrag #4551
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ZITAT(Schwabo Elite @ 1. Sep 2014, 17:44) *
Tut mir leid, aber entweder weißt Du es nicht besser oder Du willst uns einen Bären aufbinden. Es gab zwei Phasen der Russifizierung in der Ukraine in der Zeit der UdSSR. Es geht nicht um die Sprache als Medium des Privaten, sondern um Sprache als Kulturmedium. Unter Stalin wurde ab 1929 eine ganze Generation Künstler und Schriftsteller (in ukrainischer Sprache) ermordet, das Stichtwort lautet "Executed Renaissance". Ab 1932 wurde dann von ganz oben der Befehl zur Russifizierung gegeben. Zwar bestritt die Verfassung von 1936 diese Tendenzen, aber de facto war Ukrainisch als Sprache und Kultur von da an besonders stark Repressalien ausgesetzt.

Seltsamerweise starb Mychajlo Hruschewskyj, der Begründer der ukrainischen Nationalgeschichte und -Bewegung eines natürlichen Todes und vor den Repressionen der 30-er Jahre erlebte die ukrainische Kultur eine von außen forcierte Blütezeit, in der das Ukrainische erstmals in der Geschichte staatlich institutionalisiert wurde. Das Stichwort dazu lautet "Korenisazija". Vor dieser Zeit waren ukrainische Städte mehrheitlich russisch, polnisch oder jüdisch besiedelt, während das Ukrainertum sich hauptsächlich auf die ländliche Bevölkerung stützte. Mehr noch: Selbst die nationale Identität der Landbevölkerung war zu der Zeit keinesfalls auf Ukrainer beschränkt, weil das Ukrainertum um die Jahrhundertwende in starker Konkurrenz zur Kleinrussischen Identität stand. Erst im Zuge der Korenisazija-Politik, wurde das "Kleinrussentum" ausgeschaltet und die Städte der Ukraine sprachlich und kulturell ukrainisiert, wobei die anderen Ethnien sich dieser Politik beugen mussten und ebenfalls zum Erlernen der ukrainischen Sprache gezwungen wurden.
Aber ich verstehe nicht, worauf du hinaus willst. Was haben die Repressionen der 30-er Jahre oder gar der Zarenzeit damit zu tun, dass ein beträchtlicher Teil der Bevölkerung die Einführung der russischen Sprache wünscht?
ZITAT(Schwabo Elite @ 1. Sep 2014, 17:44) *
Ab 1936 folgte dann die zweite Ermordungswelle in der Intelligentsia, die zweieinhalb bis siebeneinhalb Millionen Toten des Holodomor hatte man da schon hinter sich. Auch dabei handelte es sich aber nicht, wie von russischen Historikern gerne behauptet, nur um eine Hungerkatastrophe. Vielmehr wurde diese bewusst verstärkt, indem man aus der an sich ertragreichen Ukraine gezielt Nahrungsmittel exportierte, gleichzeitig aber Ausreisen verbot. Die Anerkennung als Völkermord scheitert bislang vor allem daran, dass es auch den Kaukasus und Kasachstan besonders hart traf. Also die beiden anderen Peripheriegebiete mit starken indigenen Identitäten.

Und nicht nur die, sondern auch Südrussland und das Wolga-Gebiet.

ZITAT(Schwabo Elite @ 1. Sep 2014, 17:59) *
ZITAT(goschi @ 1. Sep 2014, 17:43) *
ZITAT(xena @ 1. Sep 2014, 17:38) *
Es wird Panik geschürt, um damit politische Aktionen begründen zu können. Selbst Putin ist nicht so blöd NATO Länder, wie Lettland und Estland mit einer ähnlichen Aktion zu destabilisieren. Allerdings macht Putin durch solche Ängste der NATO auch klar, dass man über eine weitere NATO Ausbreitung in Richtung Russland nicht begeistert ist.

Und er macht gleichzeitig all seinen Anrainern klar, dass nur ein NATO-Beitritt Schutz bietet, sie also quasi in die NATO hineintreibt. rolleyes.gif


Wer nach dem Satz nicht einen Eilantrag zur Aufnahme stellt, ist entweder die Schweiz (und weit weg), Weißrussland (und auf Grund von Armut nicht in Gefahr) oder schon im Krieg mit Russland.

Finnland?

EDIT:
@Glorfindel
Um über russische Einheiten in der Ukraine zu sprechen, bedarf es schon stichhaltigerer Beweise, als nur ukrainische Verluste (In die Leichenhäuser Donezks kommen auch nach Aussagen mancher Bürger täglich etwa 10 bis 15 tote Separatisten). Die Waffenlieferungen an die Separatisen waren enorm, sodass auch sie mittlerweile über vergleichbare qualitative Kampfkraft wie die ukrainische Armee haben dürften. Russische Kräfte sind bestimmt auch mittlerweile in der Ukraine selbst involviert. Darauf deuten Artillerie-Beschüsse, sich verlaufende Fallschirmjäger und Militärkolonnen über die Grenze. Ich bezweifle jedoch, dass sie an vorderster Front kämfen und besonders kampfkräftige Truppen der Separatisten stellen. Viel mehr dürften sie sich an Kampfunterstützungs- und sonstigen rückwärtigen Aufgaben beteiligen. Denn wenn Putin etwas nicht brauchen kann, dann ist es noch mehr tote Soldaten an der Heimatfront.

Der Beitrag wurde von Kameratt bearbeitet: 1. Sep 2014, 18:01
 
goschi
Beitrag 1. Sep 2014, 17:52 | Beitrag #4552
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ZITAT(Kameratt @ 1. Sep 2014, 18:46) *
ZITAT(Schwabo Elite @ 1. Sep 2014, 17:44) *

Wer nach dem Satz nicht einen Eilantrag zur Aufnahme stellt, ist entweder die Schweiz (und weit weg), Weißrussland (und auf Grund von Armut nicht in Gefahr) oder schon im Krieg mit Russland.

Finnland?

in der EU? wink.gif


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ZITAT(Forodir @ 31. May 2023, 20:26) *
Dass die Russen viele Verluste haben aufgrund ihrer offensiven Vorgehensweise, die sie sich bei Zapp Brannigan abgeschaut haben, ist davon unbenommen.
 
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Beitrag 1. Sep 2014, 18:03 | Beitrag #4553
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goschi
Beitrag 1. Sep 2014, 18:06 | Beitrag #4554
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Ich denke Spitzfindigkeit zum Falle Finnlands können wir uns sparen, die Argumentation hinter Schwabos und meiner Aussage dürfte dir klar sein, es geht darum, dass man als russischer Anrainer aktuell sehr gute Gründe geliefert bekommt, sich möglichst schnell, möglichst eng an Westeuropa zu binden, am besten direkt in einem der bestehenden Gebilde, sei dies politisch (EU) oder militärisch (NATO), beides dürfte gegen etwaige Interventionen Russlands als Schutz dienen.


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ZITAT(Forodir @ 31. May 2023, 20:26) *
Dass die Russen viele Verluste haben aufgrund ihrer offensiven Vorgehensweise, die sie sich bei Zapp Brannigan abgeschaut haben, ist davon unbenommen.
 
SailorGN
Beitrag 1. Sep 2014, 18:16 | Beitrag #4555
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Finnland ist ja auch ein gutes Beispiel dafür, wie überwältigend die russische Freundschaft sein kann rolleyes.gif.

Die Politik der Korenisazija ist in einem besonderen Kontext zu sehen: Die Revolution hat eine ganze Reihe "unabhängiger" Staaten aus dem Zarenreich hervorgebracht, welche im Bürgerkrieg zurückerobert wurden (u.a. auch die Ukraine). Um diese Völker nun mehr für das neue System zu gewinnen, wurde diese Politik eingeführt. Sie hatte auch mehrere andere Aspekte: zum einen die Ausschaltung ehemaliger (meist russischer) Eliten/deren Entfremdung von der indigenen Bevölkerung; zweitens die schnellere Alphabetisierung der "fremdsprachigen" Völker; drittens Aufbau neuer Herrschaftsstrukturen/Rekrutierung von motivierten Kadern in den jeweiligen Sowjetrepubliken; viertens Förderung der meist ländlicher Kultur als Gegensatz zu (feindlich eigestellten) urbanen Populationen. Genauso wie die NEP war es kein Selbstzweck, sondern diente der Herrschaftssicherung. Was man ja auch daran sieht, dass genau der "Nationalismus", welcher durch diese Politik gezüchtet wurde, 10 Jahre später zu Anklagen/Denunzierungen führte. Insgesamt kann man die gesamten späten 20iger in der SU als große "Ausnahme" sehen, die Zeit, wo am ehesten ein sozialisitischer Traum gelebt wurde (siehe auch Kunst/Avantgarde). Spätestens mit der neuen Verfassung 1934 war es ja mit den "Nationen" eh vorbei, siehe auch Stalins "Sozialismus in einem Land".

Überhaupt: was heisst, ein beträchtlicher (?) Teil wünscht die Einführung der russischen Sprache (als was?)? In dem Satz sind zwei wichtige Unsicherheiten, die Deutungen in alle Richtungen erlauben. Ausserdem wird das Ganze zu einem was-wäre-wenn-Spiel, da die Ereignisse ganz bestimmt nicht zu einer politischen Haltung führen werden, die das Russische wohlwollend ansieht. Ohne Krim und Invasion jetzt WÄRE die ukrainische Führung (unter sanften aber bestimmten Druck der EU) sicher bereit gewesen, über entsprechende Anpassungen nachzudenken. Aber jetzt?

Edit: Wo gibt es denn tote Soldaten an der Heimatfront? Wie bereits hier berichtet, wird die Berichterstattung über eventuell in der Ukraine gefallene russische Soldaten drastisch unterdrückt. Und die Zahl der "Gräber des unbekannten Soldaten" nimmt zu^^ Diese Nachrichten kommen doch gar nicht aus den Einheiten und den Familienkreisen raus, dafür wird schon gesorgt.

Der Beitrag wurde von sailorGN bearbeitet: 1. Sep 2014, 18:18


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Beitrag 1. Sep 2014, 18:24 | Beitrag #4556
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Edit: Finnland.

Der Beitrag wurde von Schwabo Elite bearbeitet: 1. Sep 2014, 18:25


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Beitrag 1. Sep 2014, 18:25 | Beitrag #4557
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ZITAT(goschi @ 1. Sep 2014, 17:23) *
http://www.spiegel.de/politik/ausland/puti...66.html#ref=rss
ZITAT
«Wenn ich wollte, könnte ich in zwei Wochen Kiew einnehmen.»

Laut «Repubblica» habe Putin mit dem Satz deutlich machen wollen, dass man ihn nicht mit neuen Sanktionen provozieren solle.


Was wäre denn das für ein Griff ins Klo, wenn es sich wirklich so zugetragen hat? Wer provoziert denn hier wen?*

Putin hätte doch überhaupt rein gar nichts von einem Einmarsch in Kiew zu gewinnen. So eine Unternehmung hat nur Nachteile für Russland und im weitesten Sinne auch für ihn persönlich. Die Russen würden alles für nichts und wieder nichts riskieren. Kein Volk wäre im 21. Jahrhundert so dämlich und schmeißt seine Zukunft dermaßen grotesk in die Gosse.

(* Es wird mit Sicherheit wieder der Westen sein. Ist es immer. Wenn nicht durch Grund XYZ, dann durch seine pure Existenz.)
 
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Beitrag 1. Sep 2014, 18:27 | Beitrag #4558
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Korenisazija ist außerdem, ergänzend zu Sailor, eher ein Kind der frühen d.h. leninistischen UdSSR. Dir Ukraine war ja zunächst unabhängig.

Der Beitrag wurde von Schwabo Elite bearbeitet: 1. Sep 2014, 18:30


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Beitrag 1. Sep 2014, 19:09 | Beitrag #4559
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ZITAT(sailorGN @ 1. Sep 2014, 19:16) *
Spätestens mit der neuen Verfassung 1934 war es ja mit den "Nationen" eh vorbei, siehe auch Stalins "Sozialismus in einem Land".

Das stimmt zwar, trotzdem blieben die nationalen Republiken weiter bestehen und trotz der Propaganda eines kosmopolitischen "Sowjetmenschen" stand bis zum Ende der UdSSR in den Ausweisen der Bevölkerung ihre Ethnizität.
ZITAT(sailorGN @ 1. Sep 2014, 19:16) *
Überhaupt: was heisst, ein beträchtlicher (?) Teil wünscht die Einführung der russischen Sprache (als was?)? In dem Satz sind zwei wichtige Unsicherheiten, die Deutungen in alle Richtungen erlauben. Ausserdem wird das Ganze zu einem was-wäre-wenn-Spiel, da die Ereignisse ganz bestimmt nicht zu einer politischen Haltung führen werden, die das Russische wohlwollend ansieht. Ohne Krim und Invasion jetzt WÄRE die ukrainische Führung (unter sanften aber bestimmten Druck der EU) sicher bereit gewesen, über entsprechende Anpassungen nachzudenken. Aber jetzt?

Das wurde schon alles auf den letzten Seiten diskutiert. An dieser stelle nur kurz: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/comm..._in_Ukraine.PNG
Der Sprachenfrage wird sich die Ukraine ohnehin stellen müssen. Es sei denn, der Anteil von russischsprachigen nimmt im Staat derart ab, dass es nicht mehr relevant wird.
ZITAT(sailorGN @ 1. Sep 2014, 19:16) *
Edit: Wo gibt es denn tote Soldaten an der Heimatfront? Wie bereits hier berichtet, wird die Berichterstattung über eventuell in der Ukraine gefallene russische Soldaten drastisch unterdrückt. Und die Zahl der "Gräber des unbekannten Soldaten" nimmt zu^^ Diese Nachrichten kommen doch gar nicht aus den Einheiten und den Familienkreisen raus, dafür wird schon gesorgt.

Man sollte den Totalitarismus in Russland auch nicht überbewerten. wink.gif
 
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Beitrag 1. Sep 2014, 19:09 | Beitrag #4560
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ZITAT(MajorPayne @ 1. Sep 2014, 19:25) *
ZITAT(goschi @ 1. Sep 2014, 17:23) *
http://www.spiegel.de/politik/ausland/puti...66.html#ref=rss
ZITAT
«Wenn ich wollte, könnte ich in zwei Wochen Kiew einnehmen.»

Laut «Repubblica» habe Putin mit dem Satz deutlich machen wollen, dass man ihn nicht mit neuen Sanktionen provozieren solle.


Was wäre denn das für ein Griff ins Klo, wenn es sich wirklich so zugetragen hat? Wer provoziert denn hier wen?*

Putin hätte doch überhaupt rein gar nichts von einem Einmarsch in Kiew zu gewinnen. So eine Unternehmung hat nur Nachteile für Russland und im weitesten Sinne auch für ihn persönlich. Die Russen würden alles für nichts und wieder nichts riskieren. Kein Volk wäre im 21. Jahrhundert so dämlich und schmeißt seine Zukunft dermaßen grotesk in die Gosse.

(* Es wird mit Sicherheit wieder der Westen sein. Ist es immer. Wenn nicht durch Grund XYZ, dann durch seine pure Existenz.)


Vollkommen neutral gefragt, inwiefern würden die Russen "alles für nichts" riskieren und inwiefern würde Russland "seine Zukunft in die Gosse" werfen ?
 
 
 

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Vereinfachte Darstellung Aktuelles Datum: 4. May 2024 - 04:09