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> "Russia Today" - Nachrichten aus Russland, Ehemals "Die Wirtschaft Russlands"
SailorGN
Beitrag 13. Dec 2017, 19:54 | Beitrag #2431
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ZITAT(rekrats @ 13. Dec 2017, 19:28) *
Nicht alle die gegen Russland sind sind Faschisten sondern die Anhänger des Regimes in Kiew, sind es ohne Zweifel, und dass die deutschen im 2ten WK Faschisten waren, daran besteht auch kein Zweifel. Einen US Amerikaner oder Briten wird kein Russe als Faschist bezeichnen (abgesehen von den paar Faschisten die es dort natürlich gibt).


Nach welcher Definition von "Faschismus" wirfst du denn "die deutschen" von 39-45 und "die Anhänger des Regimes in Kiew" (meinst du vieleicht 2010 bis 2014? oder doch lieber 882-1196? oder 1920-39?) in einen Topf?


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Nite
Beitrag 13. Dec 2017, 23:26 | Beitrag #2432
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ZITAT(SailorGN @ 13. Dec 2017, 19:54) *
ZITAT(rekrats @ 13. Dec 2017, 19:28) *
Nicht alle die gegen Russland sind sind Faschisten sondern die Anhänger des Regimes in Kiew, sind es ohne Zweifel, und dass die deutschen im 2ten WK Faschisten waren, daran besteht auch kein Zweifel. Einen US Amerikaner oder Briten wird kein Russe als Faschist bezeichnen (abgesehen von den paar Faschisten die es dort natürlich gibt).


Nach welcher Definition von "Faschismus" wirfst du denn "die deutschen" von 39-45 und "die Anhänger des Regimes in Kiew" (meinst du vieleicht 2010 bis 2014? oder doch lieber 882-1196? oder 1920-39?) in einen Topf?

Gemäß der sowjetischen bzw. putinschen Lesart nach der alles was vom Kreml als Gegner eingestuft wird "faschistisch" ist. Das man dabei selber, je nach Faschismus-Definition, faschistoid ist fällt dann wohl unter Projektion.


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Crazy Butcher
Beitrag 14. Dec 2017, 05:00 | Beitrag #2433
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Weder die USA, noch islamistische Terroristen wurden vom Kreml als Faschisten bezeichnet. "Alles" kann es also schonmal nicht sein. "Alles was sich gegen Russland richtet und dabei (wenn auch nur in Teilen) das NS-Deutschland und seine Verbündeten glorifiziert" trifft es schon eher.


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SailorGN
Beitrag 14. Dec 2017, 06:48 | Beitrag #2434
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Wie ordnet man da hinsichtlich des Verehrens NS-Deutschlands russische Neonazis ein? Zumal zwischen "Faschismus" (bis auf die itlienische Ursprungsspielart ein Begriff, der durch die Gegnerschaft definiert wurde) und "Nationalsozialismus" deutliche Unterschiede bestehen. Wenn ich mir so die Dottrina del Fascismo von Mussolini anschaue, dann sollten die russischen Medien/Politiker deutlich sparsamer mit dem Begriff umgehen, wegen Glashaus und so^^


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Schwabo Elite
Beitrag 14. Dec 2017, 08:43 | Beitrag #2435
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Putin nutzt den Begriff eben genau so, wie er in der Sowjetunion verwendet wurde: Für politische Gegner verschiedenster Stilrichtungen, denen man nichts anderes vorwerfen kann. Man muss auch nicht NS-Deutschland oder seine Verbündeten glorifizieren. Oder wir legen die Latte da sehr niedrig an und definieren "glorifizieren" als "nicht genau so kritisch im Umgang wie die Bundesrepublik Deutschland". Man kann bei all den Ländern, die schon "faschistoid" genannt wurden einfach keinen gemeinsamen Nenner ausmachen, wenn es um die Betrachtung der NS-Zeit geht. Da sind zum Teil Länder bei, die genau so gelitten haben unter der Wehrmacht wie Russland. Von den anschließenden Misshandlungen durch die Rote Armee ganz zu schweigen.


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PilotPirx
Beitrag 14. Dec 2017, 11:06 | Beitrag #2436
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Wer an einer Stelle große Reden gegen angebliche Nazis schwingt und an einer anderen die Banderaanhänger nicht kritisiert oder sogar unterstützt... tut mir leid, der macht sich unglaubwürdig als Demokrat und Antifaschist - und das triff auf einige unserer deutschen Politiker zu.
 
Nite
Beitrag 14. Dec 2017, 12:17 | Beitrag #2437
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ZITAT(PilotPirx @ 14. Dec 2017, 11:06) *
Wer an einer Stelle große Reden gegen angebliche Nazis schwingt und an einer anderen die Banderaanhänger nicht kritisiert oder sogar unterstützt... tut mir leid, der macht sich unglaubwürdig als Demokrat und Antifaschist - und das triff auf einige unserer deutschen Politiker zu.

So unglaubwürdig wie diejenigen die sich als Kämpfer gegen den Faschismus aufspielen und dann auf dem Territorium eines Nachbarstaats einen real existierenden Faschismus inklusive Konzentrationslagern installieren?
So unglaubwürdig wie diejenigen die sich als Kämpfer gegen den Faschismus aufspielen und dann rechtsextreme Parteien im Ausland finanzieren und Kongresse für die nationalistische Internationale abhalten?

Der Beitrag wurde von Nite bearbeitet: 14. Dec 2017, 12:21


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Slavomir
Beitrag 14. Dec 2017, 12:41 | Beitrag #2438
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Ja, so in etwa.
 
Slavomir
Beitrag 14. Dec 2017, 12:53 | Beitrag #2439
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ZITAT(SailorGN @ 14. Dec 2017, 06:48) *
Wie ordnet man da hinsichtlich des Verehrens NS-Deutschlands russische Neonazis ein?

Putin ging recht offensiv gegen die Rechtsextreme in seinem Land. Die meisten gewaltbereiten und lauten Nazis sind hinter Gittern. Mann soll eben nicht gewaltbereit und regierungskritisch sein. Und sonst gibt es die Nazis wie überall.


Faschismus und Nationalsozielismus sind zwar nicht das gleiche, aber im russichen Sprachgebrauch wird das Wort primär für die Deutschen im 2. WK verwendet.

Der Beitrag wurde von Slavomir bearbeitet: 14. Dec 2017, 12:58
 
Nite
Beitrag 14. Dec 2017, 13:12 | Beitrag #2440
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ZITAT(Slavomir @ 14. Dec 2017, 12:41) *
Ja, so in etwa.

Womit wir wieder beim Glashaus angelangt wären, wobei Projektion ja ein grundlegendes Motiv ist dass jeden Aspekt der Kremlpropaganda durchzieht.


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SailorGN
Beitrag 14. Dec 2017, 18:07 | Beitrag #2441
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Die Sicht der Kreml-Propaganda ist dabei nicht nur projektiv, sondern auch sehr simplifizierend (wie alle propagandistisch überzeichneten Feindbilder) und schlichtweg falsch.

1. Stepan Bandera war sicher kein Faschist im Sinne der Ursprungsbewegung aus Italien. Seine Weltsicht/Überzeugung speiste sich jedoch aus eben jenen zeitgenössischen Geistesströmungen, aus denen neben dem italienischen Faschismus der deutsche Nationalsozialismus, der österreichische "Austrofaschismus"/Ständestaat, die ungarischen Pfeilkreuzler uswusf. hervorgingen. Im Grunde sind alle ultranationalistische, totalitäre, auf "Führerpersönlichkeiten" zugeschnittene Diktaturen. Gemeinsam hatten diese die Ablehnung liberaler Werte, des Individualismus, der Freiheit des Einzelnen uswusf, sprich all jenes, was sich so in den ersten 20 Artikeln des Grundgesetzes so findet. Die Unterscheidungen der einzelnen Ausprägungen ist dabei sehr schmal, da eifrig kopiert wurde, bzw. die theoretischen Grundlagen (aus dem Bereich Antisemitismus oder Rassenlehre) oft die gleichen waren. Gleichzeitig gab es aber auch explizite Abgrenzungen, der Nationalsozialismus unter Hitler nahm zwar Bezug auf den italienischen Faschismus (und Hitler war zumindest anfangs ein Bewunderer Mussolinis), grenzte sich aber auch explizit ab. Eine faschistische Internationale gab es dementsprechend nie. Um den Bogen zu Bandera zu spannen: Er war sicherlich Kind gleichen Geistes. Gleichzeitig war diese Geisteshaltung auch auf die Situation in der damaligen "Ukraine", zerrieben zwischen Polen und Russen/Sowjets, zurückzuführen. Gerade das Verhältnis Polen-Ukrainer war bereits damals alles andere als gewaltfrei und über die Ukraine als SSR ist hier schon alles gesagt/diskutiert worden. Die Tatsache, dass er sich für einen Nationalstaat Ukraine einsetzte, dafür mehrfach verurteilt/inhaftiert wurde (von Polen, Deutschen und Sowjets) und letztendlich vom KGB wegen seiner Haltung ermordet wurde begründet seinen Status in der Ukraine. Dass er direkt und indirekt für dieses Ziel Gewalt ausübte (und anhand seiner politischen Ansichten die Massaker der OUN an Polen und Juden sicher nicht verhinderte) ist eine Seite, die dabei entweder geflissentlich ignoriert oder sogar bewusst in Kauf genommen wird (je nach politischer Einstellung der jeweiligen Fangruppe). Dies ist aber kein Alleinstellungsmerkmal für die Bandera-Anhänger, sondern ein generelles, extrem negatives Phänomen bei der Verehrung von "Helden". Dies führt zu

II. nämlich dem Ausblenden jener Eigenschaften und Grundlagen, die totalitäre und insbesondere jene "faschistoiden" Regimes ausmachen. Da wäre zunächst der "Führerkult", die unbedingte Unterordnung sämtlicher Personen und Institutionen eines Staates unter einen. Diese Person hat de facto und oft auch de jure vollste Verfügungsgewalt über alle Ressourcen des Staates. In der "Vergöttlichung" durch Propaganda und Wahrnehmung ist diese eine Person in der Lage, quasi jeden Missstand persönlich aufzuheben, seine divine Intervention schlägt alle anderen Mittel innerstaatlichen Handels, die Person kümmert sich um den Zustand der Straßen in der Provinz genauso wie um neue Wohnviertel in der Hauptstadt. Gestützt wird der Führerstaat idR durch eine Ein-Parteien-Ordnung. Eine Partei ist gleichzeitig auch Ausdruck der Einigkeit von "Volk", "Staat" und "Führer" (Trinität ick hör dir trapsen wink.gif ). Im Grunde ist diese Eine Partei jedoch nur Staffage bzw. Claqueure für den "Führer", bzw. Personalreserve für "Unterführer" die den Willen und Geist des Obersten in die letzten Winkel tragen. Für jene, die sich nicht offen für Willen und Geist zeigen gibts mindestens eine Geheimpolizei, welche für politische Linientreue innerhalb und ausserhalb des Gesetzes sorgt. IdR ist diese allerdings nur für die härtesten Fälle zuständig, den Alltagswiderstand übernimmt die Justiz, selbst wenn dafür Parallelgerichte geschaffen werden müssen... oder die normale Polizei handelt eben ohne gesetzlich/juristische Grundlage, eigentlich reichen Wort/Unterschrift des Führers aus. Weiteres Merkmal ist die extreme Gruppentrennung. Das einige VolkParteiFührertum wird sehr genau abgegrenzt (über Nation, Ethnie, Religion, Weltanschauung) gegenüber a) zunächst allen anderen und b) einer Handvoll besonders gebrandmarkten Feindgruppen. Letztere werden durch Propaganda gezielt entmenschlicht, durchweg negativ konnotiert und moralisch abgewertet. Gern wird dazu auf extreme Zuschreibungen zurückgegriffen, welche die grenzenlose Amoralität der entmenschten Feinde plastisch darstellen soll: "Kindermörder"/"Babies kreuzigen", Giftmörder und die ganze Palette sexualisierter Obszönitäten. Diese brauchen nicht der Wahrheit entsprechen, es reicht die möglichst laute und häufige Wiederholung. Auf keinen Fall darf diese Propaganda eigene Fehler oder Berichtigungen bringen, da das VolkParteiFührertum ja per se allwissend, immer korrekt und überaus göttlich ist. Die Göttlichkeit ist ebenfalls ein Thema, totalitäre Staaten und ihre Führer arbeiten immer mit (pseudo-)religiöser Symbolik und Ritualen, in den eher "rechten" wird die Kirche Teil des Machtapparates, in den Linken oder antireligiösen (Nazideutschland bspw.) wird eine Ersatzreligion gebastelt. Und so dreht sich das Ganze im Kreis, der totalitäre Staat braucht entmenschlichte Feinde als Ursache allen Leids und Grund für gewaltsame Repression nach innen und aussen, Propaganda, Partei, Kirche helfen dabei und alle überhöhen die eine Person an der Spitze. Diese wiederum ist Richter, Erlöser, Arbitrator, Gott und Kulminationspunkt allen Guten (Dualismus ggü. den "Feinden")

Soviel zum kurzen Exkurs in die "Wunderbare Welt der Totalitarismustheorie". Es möge jeder seine eigenen Schlüsse draus ziehen wink.gif


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rekrats
Beitrag 14. Dec 2017, 20:19 | Beitrag #2442
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ZITAT(SailorGN @ 13. Dec 2017, 19:54) *
ZITAT(rekrats @ 13. Dec 2017, 19:28) *
Nicht alle die gegen Russland sind sind Faschisten sondern die Anhänger des Regimes in Kiew, sind es ohne Zweifel, und dass die deutschen im 2ten WK Faschisten waren, daran besteht auch kein Zweifel. Einen US Amerikaner oder Briten wird kein Russe als Faschist bezeichnen (abgesehen von den paar Faschisten die es dort natürlich gibt).


Nach welcher Definition von "Faschismus" wirfst du denn "die deutschen" von 39-45 und "die Anhänger des Regimes in Kiew" (meinst du vieleicht 2010 bis 2014? oder doch lieber 882-1196? oder 1920-39?) in einen Topf?


Nach der Definition dass das Regime in Kiew "Stepan Bandera" ideologisch fördert und zum "Held der Ukraine" erhoben hat. Zusätzlich steht die Bandera Anhänger dem aktuellen Regime nahe.
Da Israel Stepan Bandera als Nazikolloborateur und Kriegsverbrecher tituliert und auch das europäische Parlament die Beförderung verurteilt hat gibt es an sich keine Diskussion mehr zu dem Thema.

Was Russland zu diesem Thema denkt ist völlig egal denn selbst nach europäischer/israelischer Definition ist es nun mal so wie es ist.
 
rekrats
Beitrag 14. Dec 2017, 20:32 | Beitrag #2443
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ZITAT(Nite @ 14. Dec 2017, 12:17) *
ZITAT(PilotPirx @ 14. Dec 2017, 11:06) *
Wer an einer Stelle große Reden gegen angebliche Nazis schwingt und an einer anderen die Banderaanhänger nicht kritisiert oder sogar unterstützt... tut mir leid, der macht sich unglaubwürdig als Demokrat und Antifaschist - und das triff auf einige unserer deutschen Politiker zu.

So unglaubwürdig wie diejenigen die sich als Kämpfer gegen den Faschismus aufspielen und dann auf dem Territorium eines Nachbarstaats einen real existierenden Faschismus inklusive Konzentrationslagern installieren?
So unglaubwürdig wie diejenigen die sich als Kämpfer gegen den Faschismus aufspielen und dann rechtsextreme Parteien im Ausland finanzieren und Kongresse für die nationalistische Internationale abhalten?


Zu 1.) Keine Ahnung von wem du im ersten Punkt sprichst aber abgesehen vom Regime in Kiew wäre mir kein Land/Gebiet in Europa bekannt in dem offen dem Faschismus gehuldigt wird.
Zu 2.) Rechts zu sein, sogar extrem rechts zu sein hat nichts mit Faschismus zu tun. Rechts zu sein mag vielleicht in Deutschland "schändlich" sein aber es ist etwas völlig normales. Nationalistisch zu sein ist auch keine Schande. Dies mag auch in Deutschland ein Problem sein aber sonst ist es eher keines.

Putin fördert auch die nationalistischen Strömungen in Europa nicht weil er ein faschistenfreund ist sondern weil Nationalismus das zersetzende Element in der EU ist. Wenn man sich an die Anfangszeit seiner ersten Präsidentschaft zurückerinnert dann erinnert man sich doch durchaus an extrem verbindende Signale aus Russland. Mit 2008 und spätestens seit dem Putsch in Kiew, bei welchem sich die EU moralisch als absolut überlegen angesehen hat, fährt Russland gegenüber der EU eine zersetzende Strategie die einerseits absehbar war und andererseits sehr effektiv ist. Man vergleiche nur den Zustand der EU heute mit dem Zustand der EU 2014. Vieles war natürlich nicht direkt auf Putins Entscheidungen zurückzuführen aber durch den Konflikt mit der EU ist vor allem in Deutschland der emotionale Zwang zu noch mehr "zusammen" entstanden. Genau dies führt aber zum Brexit, zur Regierung in Polen, zu Orban, zur Massenmigration 2015/2016 und vielen anderen Problemen in der EU. Putin freut sich sicher darüber und wird auch zukünftig fest am Stuhlbein sägen. Er darf es aber, ist er ja der "Böse" und die EU versucht ja selbst laufen in Russlands Hinterhof herumzuputschen.

Nur zur Info, ich komme aus Österreich und wir haben eine rechte Regierung die mehr als nur begrüße. Ich habe diese beiden Parteien nicht gewählt aber ich werde davon massiv profitieren und ich bin auch durchaus rechts eingestellt. Dies ist wie gesagt, keine Schande smile.gif

Der Beitrag wurde von rekrats bearbeitet: 14. Dec 2017, 20:35
 
SailorGN
Beitrag 14. Dec 2017, 21:20 | Beitrag #2444
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Da sieht mans, keine Ahnung aber markige Worte^^

Es gibt diverse Merkmale von "Faschismus" (deren Akzeptanz durch "Rechte" steigt, je weiter sie sich auf diesem geistig sehr einfachen Pfad bewegen), wobei das derzeitige politische System der Ukraine keines von diesen in einer Ausprägung aufweist, geschweige denn in Kombination, die auch nur annähernd "Faschisten!"-Gebrülle rechtfertigen. Angesichts der Verehrung Stalins durch öffentliche Figuren Russlands und dessen Verbrechen ist Bandera ein blutiger Amateur^^

Weiterhin hat Putin kein Interesse an Antifaschismus, Bandera und seine Fans in der Ukraine werden propagandistisch benutzt, damit Putin seine eigene Herrschaft legitimisieren kann. Eine starke, erfolgreiche EU ist kein "Partner" für Putins Russland, weil ein starker Partner immer zeigt, wo man selbst versagt. Eine starke EU, deren Erfolg dank liberaler Werte erzeugt wird ist in den Augen der derzeitigen russischen Kleptokratie gefährlich, die Bürger könnten ja nach Rechtsstaatlichkeit, Legitimität, Verfassungstreue uswusf. fragen... oder noch schlimmer, "Russlands Hinterhof" könnte aufhören, genau das sein zu wollen. Nicht auszudenken, wenn diese "Staaten" auf einmal auf dumme Ideen wie Selbstbestimmungsrecht, Bündnisfreiheit oder gar autonome Aussen- und Wirtschaftspolitik kämen.

rekrats, dann profitiere du ruhig, die Profiteure holen sie immer als zweites ab wink.gif


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Seneca
Beitrag 14. Dec 2017, 22:01 | Beitrag #2445
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@SailorGn "Weiterhin hat Putin kein Interesse an Antifaschismus"

Wie anders soll man das auch sehen, wenn unter den Augen des Kreml auch die NPD ganz offen in Russland an einem "Forum" teilnahm.
ZITAT
In einem Luxushotel trafen sich in Sankt Petersburg europäische Rechtsextreme. Auch NPD und Goldene Morgenröte waren anwesend.
Organisiert hat das Teffen die Kreml-nahe Partei Rodina. Während die russische Regierung immer wieder von Faschisten in der Ukraine spricht, duldete sie jedoch das Treffen der Rechtsextremen im eigenen Land.
http://www.sueddeutsche.de/politik/umstrit...ommen-1.2406224

Man stelle sich die Reaktion des Kreml vor, ein Forum mit Teilnahme der NPD hätte in Kiew stattgefunden.

Der Beitrag wurde von Seneca bearbeitet: 14. Dec 2017, 22:01
 
rekrats
Beitrag 14. Dec 2017, 22:26 | Beitrag #2446
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ZITAT(Seneca @ 14. Dec 2017, 22:01) *
@SailorGn "Weiterhin hat Putin kein Interesse an Antifaschismus"

Wie anders soll man das auch sehen, wenn unter den Augen des Kreml auch die NPD ganz offen in Russland an einem "Forum" teilnahm.
ZITAT
In einem Luxushotel trafen sich in Sankt Petersburg europäische Rechtsextreme. Auch NPD und Goldene Morgenröte waren anwesend.
Organisiert hat das Teffen die Kreml-nahe Partei Rodina. Während die russische Regierung immer wieder von Faschisten in der Ukraine spricht, duldete sie jedoch das Treffen der Rechtsextremen im eigenen Land.
http://www.sueddeutsche.de/politik/umstrit...ommen-1.2406224

Man stelle sich die Reaktion des Kreml vor, ein Forum mit Teilnahme der NPD hätte in Kiew stattgefunden.


Man stelle sich nur, es gibt ein Land in Europa dort ist die NPD eine offizielle Partei und bezieht bzw. Hat staatliche Förderungen in Millionenhöhe bezogen. Leben in dem Land auch nur Faschisten?

Die Argumentation ist ja von einer Schrägheit die ist ja fast schon lustig. Für den nationalistischen Rechtsruck in Europa sorgt nicht Putin sondern dafür hat "Mutti" gesorgt smile.gif

Das Ganze wird auch, insbesondere aufgrund der unfähigkeit so mancher Fehler einzugestehen, noch wesentlich schlimmer werden.
 
Seneca
Beitrag 14. Dec 2017, 22:59 | Beitrag #2447
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@rekrats:
Die NPD wurde in Russland, nicht in Deutschland von einer regierungsnahen Partei zusammen mit anderen rechtsextremen Parteien zu einem "Forum" eingeladen . Die Bundesregierung hatte bekanntlich ein Verbot der NPD beantragt, welches vom Verfassungsgericht verworfen wurde.
 
SailorGN
Beitrag 15. Dec 2017, 07:52 | Beitrag #2448
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ZITAT(rekrats @ 14. Dec 2017, 22:26) *
Man stelle sich nur, es gibt ein Land in Europa dort ist die NPD eine offizielle Partei und bezieht bzw. Hat staatliche Förderungen in Millionenhöhe bezogen. Leben in dem Land auch nur Faschisten?

Die Argumentation ist ja von einer Schrägheit die ist ja fast schon lustig. Für den nationalistischen Rechtsruck in Europa sorgt nicht Putin sondern dafür hat "Mutti" gesorgt smile.gif


Merkst du eigentlich, wie sehr deine Argumentation auf dich zurückfällt? In D gibts die NPD als offizielle Partei, aber das Land wird nicht nur von Faschisten bewohnt. In der Ukraine wird ein Ultranationalist mit Vorstrafenregister (und Kriegsverbrecher) als Held betrachtet = Alles Faschisten. In Russland wird ein Bankräuber, Diktator, Massenmörder und Auslöser von Angriffskriegen als Held betrachtet = Antifaschisten pur. Bitte teile mir mit, was du so rauchst, damit ich einen Bogen drum machen kann.... einen ganz großen.

Was "Mutti" und "Schuld" angeht: wieder mal typische rechtsprimitive Simplifizierung, welche aus verdecktem "Führerkult" entspringt. Es muss ja immer eine Person schuld/verantwortlich sein, denn Multikausalitäten machen immer so Kopfschmerzen^^ Der Rechtsruck hat deutlich mehr Ursachen als Frau Merkel überhaupt beeinflussen kann und er hat sich eigentlich seit den 90igern aufgebaut. Denn Prozesse wie die Entstehung und Konsolidierung eines Gebildes wie der EU UND die Etablierung neuer Staaten und politischer Systeme gehen nie ohne Spannungen ab. Die natürliche Abwehrreaktion auf Internationalismus und Entgrenzung ist Nationalismus und Eingrenzung.


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Beitrag 15. Dec 2017, 09:03 | Beitrag #2449
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ZITAT(SailorGN @ 15. Dec 2017, 07:52) *
Merkst du eigentlich, wie sehr deine Argumentation auf dich zurückfällt? In D gibts die NPD als offizielle Partei, aber das Land wird nicht nur von Faschisten bewohnt. In der Ukraine wird ein Ultranationalist mit Vorstrafenregister (und Kriegsverbrecher) als Held betrachtet = Alles Faschisten.

Wer hat denn behauptet, dass alle Ukrainer Faschisten sind? Du argumentierst gegen etwas, was überhaupt nicht gesagt wurde und betreibst die gleiche Simplifizierung, die du im nächsten Absatz anprangerst.


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Beitrag 15. Dec 2017, 09:36 | Beitrag #2450
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Dann erkläre mir doch bitte wie es gemeint ist, bitte ohne RT oder sputnik-Links, sondern mit eigenen Worten.


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Beitrag 15. Dec 2017, 09:45 | Beitrag #2451
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Erkläre mir bitte zuerst, wann und wo ich Sputnik oder RT-Quellen als Quelle benutzt habe. Oder geht es dir nur ums Trollen?

Der Beitrag wurde von Crazy Butcher bearbeitet: 15. Dec 2017, 09:46


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Beitrag 15. Dec 2017, 09:49 | Beitrag #2452
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nöö, es geht lediglich darum, dass das "Narrativ" um "Faschisten in Kiew" primär aus diesen "Quellen" stammt.


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Beitrag 15. Dec 2017, 10:14 | Beitrag #2453
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Es ist ein Sammelbegriff, der dazu dient, die rechtsextrem-orientierten Beteiligten zu diffamieren. Wenn man ihn nutzt, dann gibt man eben auch ein Statement ab, wie man diese bewertet.
Wollte man neutral sein, müsste man zumindest grob in Strömungen unterteilen.
Für Russland waren die Nazis Faschisten. Ebenso alle, die diese unterstützt haben. Jemand, der heute noch die 'Faschisten' verehrt, ist folglich auch Faschist. Das mag stark vereinfacht sein, ist aber keine derart starke Pauschalisierung, dass sie alle Ukrainer einschließt. Meiner Meinung nach ist eher der harte Kern, sowie deren nähere Umgebung gemeint.
Dass einzelne Politiker oder Moderatoren sich im Ton vergreifen, mag vorkommen. Offizielle Linie ist dies jedoch nicht.
Man sollte sich von der Vorstellung lösen, dass in Russland die gleichen Maßstäbe und Werte wie in Deutschland gelten (müssen).
Dort können auch extreme Meinungen geäußert werden, ohne dass man damit automatisch politisch und gesellschaftlich geächtet wird. Das mag in Deutschland so sein und erklärt vll. auch, dass einzelne Äußerungen hier in den Medien so viel Beachtung finden und auf die Goldwaage gelegt werden. Das muss man aber nicht unbedingt mitmachen und sich an jedem Satz aufhängen.
Das bringt nur unnötige Emotionen in die Diskussion.

Der Beitrag wurde von Crazy Butcher bearbeitet: 15. Dec 2017, 10:15


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SailorGN
Beitrag 15. Dec 2017, 10:40 | Beitrag #2454
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Natürlich ist "Faschist" idR ein Sammelbegriff, der mit Differenzierung von Gruppen, Ideologien und Doktrinen nur peripher zu tun hat.
Die russischen Ansichten zu diesem Begriff und dessen Verbindung mit Nazideutschland ist auch mehr als nur nachvollziehbar.
Nur tun sich gerade die Russen selbst keinen Gefallen damit
a) diesen Begriff inflationär zu benutzen,
b) gleichzeitig auch mit den geistigen Nachfahren speziell der deutschen NPD politisch anzubandeln
c) die totalitären Exzesse der eigenen "Helden" eben nicht wahrzunehmen.

Weiterhin ist zu bedenken: Wenn man selbst geringere Hemmungen zum Flirt mit solcher Ideologie hat bzw. diese Flirts (au Schirinowski bspw.) nicht so eng sieht, warum regt man sich dann über den Bandera-Kult auf? Die Überzeichnung "nationaler" Persönlichkeiten jenseits aller Missetaten ist kein Monopol der Ukraine, sondern ein generellen Verhalten von Gesellschaften, die ihre Identität suchen oder in unsicheren Zeiten auf "sichere Helden", welche keinen Platz für Zweifel ließen, zurückgreifen (müssen). Der Bandera-Kult ist im Grunde ein Spiegel des Stalin-Kultes, beide dienen der nationalen Überhöhung und zur Abgrenzung gegeneinander. Das "blutige Hemd", bzw. Märtyrer sind immer ein Zeichen tieferer Konflikte in Gesellschaften, wobei "die gute alte Zeit"/"unsere Helden" der Vergangenheit als Mittel zur Herstellung einer Gruppenidentitätmiss-/gebraucht werden.


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Crazy Butcher
Beitrag 15. Dec 2017, 11:34 | Beitrag #2455
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Kein Widerspruch von mir an dieser Stelle. Da sind sich beide Gesellschaft recht ähnich. In der Ukraine sind aber auch in der Bevölkerung beide Seiten vertreten und das macht es umso komplizierter. Vorher gab es, trotz Janukowitsch Nähe zu Russland einen gewissen Konsens. Jetzt hat man eine offen russlandfeindliche Regierung. Entsprechend ist auch die Einstellung in der russischen Politik.
Es wird aber auch zwischen Regierung und Bevölkerung unterschieden. Und die Ukrainier sind für Russen mitnichten alles Faschisten. Dies sollte man feststellen. Es wird hier gerne so getan, als wären die Russen alle indoktriniert und stramm auf RT-Kurs. Dies ist nicht so.

Der Beitrag wurde von Crazy Butcher bearbeitet: 15. Dec 2017, 11:35


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Beitrag 15. Dec 2017, 11:38 | Beitrag #2456
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ZITAT(rekrats @ 14. Dec 2017, 20:32) *
[...] ich bin auch durchaus rechts eingestellt. Dies ist wie gesagt, keine Schande smile.gif
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SailorGN
Beitrag 15. Dec 2017, 13:00 | Beitrag #2457
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ZITAT(Crazy Butcher @ 15. Dec 2017, 11:34) *
Kein Widerspruch von mir an dieser Stelle. Da sind sich beide Gesellschaft recht ähnich. In der Ukraine sind aber auch in der Bevölkerung beide Seiten vertreten und das macht es umso komplizierter. Vorher gab es, trotz Janukowitsch Nähe zu Russland einen gewissen Konsens. Jetzt hat man eine offen russlandfeindliche Regierung. Entsprechend ist auch die Einstellung in der russischen Politik.
Es wird aber auch zwischen Regierung und Bevölkerung unterschieden. Und die Ukrainier sind für Russen mitnichten alles Faschisten. Dies sollte man feststellen. Es wird hier gerne so getan, als wären die Russen alle indoktriniert und stramm auf RT-Kurs. Dies ist nicht so.


Naja, nur sind die Stimmen ausserhalb des staastlichen Meinungsschirmes eher spärlich gesäät und die Regierung in Moskau ist auch nicht dafür bekannt, besonders viel für die Förderung einer pluralistischen Medienlandschaft zu tun.

Das "Problem" der russlandfeindlichen Regierung ist leider kein monokausales, bzw. die Gründe für den Konflikt sind eben nicht einseitig. Dies wird aus Moskau eben nicht offen kommuniziert. Dass die Ukraine aufgrund der prozentualen Verteilungen der Gruppen in den Regionen immer auf der Kippe steht erleichtert die Sache für alle nicht gerade. Beide "Seiten" (dieser Dualismus ist mMn auch deutlich zu simpel) haben mehr oder weniger direkt dazu beigetragen, die russische Seite mit der Annektion der Krimm und der Krisenverschärfung im Donbass aber jegliche Samthandschuhe vermissen lassen. Annektion und tlw. Besetzung fremden Staatsgebietes ist in meinen Augen Grund genug für eine feindliche Politik. Da müssen wir über die Propaganda ggü. der Ukraine gar nicht erst reden. Dies sollte man nicht ausblenden. Auch sollte es selbstverständlich sein, dass solche Übergriffe auf souveränes Staatsgebiet Öl im Feuer nationalistischer Kreise sind. Nicht auszudenken was in russisch nationalistischen Kreisen abginge wenn bspw. finnische Freischärler versuchen würden Karelien zu besetzen wink.gif

Insgesamt kann es durchaus sein, das Teile der Kiewer Regierung deutlich andere Politiken fahren würden, wenn sie meinten, damit durchzukommen. Können sie aber nicht, da Teile der eigenen Bevölkerung und internationale Partner da deutlich dagegen sind. Auch hat mMn die Bedeutung jener ultrarechten Kreise, welche im Rahmen des Maidan und des Donbass sehr aktiv (und eben auch politisch) gefragt waren, wieder deutlich abgenommen. Die wiederholte Bezeichnung der ukrainischen Regierung als Faschisten nur auf Grundlage eines wie auch immer gearteten Bandera-Kultes ist nicht nur falsch, sondern für die Verständigung zwischen diesen Nationen auch kontraproduktiv. Aber man wird nicht (oder nur sehr sehr verdeckt) erleben, dass irgendwer von russischer Seite dort Fehler zugibt. Das läuft dem eigenen Flirt mit Totalitarismus zuwider. Ein Putin macht keine Fehler bei solchen Angelegenheiten. Vieleicht, aber nur vieleicht wird irgendwann irgendein Apparatschnik geopfert...


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Beitrag 15. Dec 2017, 13:09 | Beitrag #2458
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ZITAT(rekrats @ 14. Dec 2017, 20:32) *
Putin fördert auch die nationalistischen Strömungen in Europa nicht weil er ein faschistenfreund ist sondern weil Nationalismus das zersetzende Element in der EU ist....

Ich würde eher sagen, der zunehmende Trend zum Nationalismus ist die Folge der jahrzehntelang verfehlten EU-Politik (mit grotesken Blüten, wie dem Kommissionsvorsitzenden Juncker). Diese ist das zersetzende Element. Gegen ein demokratisches Europa der Bürger hätte niemand etwas.


ZITAT(Schwabo Elite @ 15. Dec 2017, 11:38) *
ZITAT(rekrats @ 14. Dec 2017, 20:32) *
[...] ich bin auch durchaus rechts eingestellt. Dies ist wie gesagt, keine Schande smile.gif
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Ist es für dich ein Vergehen, sich im politischen Spektrum rechts oder links einzuordnen?

Der Beitrag wurde von PilotPirx bearbeitet: 15. Dec 2017, 13:14
 
SailorGN
Beitrag 15. Dec 2017, 13:24 | Beitrag #2459
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Der Trend zum Nationalismus (übrigens auch in Russland und den USA) liegt weder allein bei EU noch bei Putin. Es ist eine grundlegende, instinktgesteuerte Reaktion auf die technologisch gesellschaftlichen Änderungen der letzten 30 Jahre... und damit im größeren Kontext Teil des Modernitätspessimismus seit der Frz. Revolution. Nationalismus ist und war dabei eine der möglichen Richtungen, welche einerseits bei der Konsolidierung von Moderne (Staatengründungen im 19. Jahrhundert als Voraussetzung zur "Kontrolle" der Modernisierung) eine große Rolle spielte, andererseits aber auch immer dann übersteigert wurde, wenn es eben "zuviel" schien. Deswegen "schien", weil die Antworten auf die Herausforderungen nicht intuitiv-emotional waren, sondern aus rationalen Abwägungen entstanden. In "Krisen" zieht sich der Mensch emotional lieber in eine bekannte, diskret abgrenzbare Gruppe zurück. Der neue Nationalismus ist so eine Reaktion, weil die Risiken und Nebenwirkung einer Öffnung bzw. Annahme der Realität emotional nicht beherrschbar scheinen.


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Beitrag 15. Dec 2017, 16:38 | Beitrag #2460
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ZITAT(PilotPirx @ 15. Dec 2017, 13:09) *
Ist es für dich ein Vergehen, sich im politischen Spektrum rechts oder links einzuordnen?
Nein, und ich denk, Du erkennst trotz Deiner passiv-aggressiven Frageweise auch, worum es mir eigentlich geht: Wer sagt, dass er "a" tut und sich dann selbst die Absolution erteilt, weil das ja "keine Schande" sei, weiß, dass seine Sicht eben doch sehr wohl als problematisch gesehen wird.


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