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> "Russia Today" - Nachrichten aus Russland, Ehemals "Die Wirtschaft Russlands"
Crazy Butcher
Beitrag 28. May 2018, 16:01 | Beitrag #3211
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Es ändert nichts daran, dass die Problematik 1. hier im WHQ bekannt ist, 2. RT/Sputnik hier im WHQ sowieso nicht (mehr) als Quellen hinzugezogen werden, 3. der Beitrag am Thema vorbei geht.
Wäre es nur der eine, wäre es auch ok. Wenn es nichts zu diskutieren gibt, dann ist eben eine Zeit lang Ruhe. Man muss aber nicht jeden Fake-News-Furz zum Thema machen nur um immer wieder die gleichen Diskussionen anzustoßen oder einen Thread krampfhaft nach oben zu pushen.


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Seneca
Beitrag 28. May 2018, 20:46 | Beitrag #3212
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@crazy butcher:
Wie schon in den vorangegangenen Beiträgen sehr schön gezeigt wurde, ist RT ein staatliches Instrument in der hybriden Konflikteskalierung des Kreml. Wenn hier auf einen Beitrag von RT verwiesen wird geht es auch darum die aktuellen Propagandanarrative des Kreml zu zeigen. In diesem Fall die Behauptung, dass westliche Soldaten an der Front auf Seite der Ukrainer mitmachen. In verschiedenen Varianten taucht das immer wieder in staatlichen russischen Medien auf.

Der Beitrag wurde von Seneca bearbeitet: 28. May 2018, 20:57
 
der_finne
Beitrag 7. Jun 2018, 17:09 | Beitrag #3213
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ZITAT(Karl mags @ 19. May 2018, 00:49) *
ZITAT(Stefan Kotsch @ 17. May 2018, 09:30) *
ZITAT(PilotPirx @ 16. May 2018, 07:15) *

Dann wissen wir jetzt warum man sich bei den Untersuchungen nach dem Anschlag so sicher war dass es original sowjetischer Kampfstoff war. Weil eine Original-Referenzprobe existierte. Jeder Hersteller hat seinen individuellen "Fingerabdruck".

Wie ich schon geschrieben habe, laut dem Bericht der OPCW ist der verwendete Stoff A-234 hochrein gewesen, was schon sonderbar ist für einen im technischen Maßstab hergestellten Kampfstoff. Kann aber auch sein, dass man A-234 selber nur in Spuren nachweisen konnte, so dass die Verunreinigungen die den "Fingerprint" ausmachen unmöglich nachzuweisen sind.

Man braucht keine "Originalprobe", wenn die Strukturformel bekannt ist, dann ist der Stoff auch nachweisbar, so einfach. Originalprobe ist nützlich für den "Fingerprint", doch wer stellt die Originalprobe und ist sie dann auch wirklich echt? Solange keine unabhängige Organisation eine Probe hat kann man es vergessen, denn der eine Geheimdienst lügt mindestens so stark wie der andere.

Nach dem Anschlag war man sich gar nicht sicher das es ein "original sowjetischer Kampfstoff" war. Man wusste nur das Zeug wurde dort entwickelt, also konnten es nur die "bösen Russen" gewesen sein, bzw. Putin hat höchstpersönlich den Auftrag dazu gegeben...das habe ich mir nicht ausgedacht, das war die Argumentation in den Medien, bzw. die Aussage des brit. Außenministers. facepalmfji3.gif Man hat dabei auch schön und passend ausgeblendet das es in Russland schon mal einen Mordanschlag mit Nowitschok gab und der Chemiker der die Substanz auf dem Schwarzmarkt vertickert hat auch verknackt wurde.


Der Vollständigkeit halber:

fall_skripal_berlin_hat_bis_heute_keine_beweise_aus_dlf Audio

Der Beitrag wurde von der_finne bearbeitet: 7. Jun 2018, 17:10
 
Sparta
Beitrag 7. Jun 2018, 19:04 | Beitrag #3214
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Bei der Sendung "Direkter Draht" mit Russlands Präsident Putin ist auch der Ukraine-Konflikt ein Thema. Dabei nimmt der Kremlchef kein Blatt vor den Mund: Sollte es während der Fußball-WM Angriffe auf Separatisten geben, droht er mit "schweren Folgen".

ntv.de

Putin droht offen mit schwere Folgen für die ganze ukrainische Staatlichkeit haben, wenn die Urkanie während der WM ihr Land zurückerobern sollte.


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Parsifal
Beitrag 7. Jun 2018, 19:21 | Beitrag #3215
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Drohen oder warnen? 🤔

Er schätzt wohl einfach die sog. Separatisten stärker ein als die ukrainische Armee.


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Kameratt
Beitrag 7. Jun 2018, 19:33 | Beitrag #3216
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Eine Rückeroberung "ihres" Landes sieht das Minsk II Abkommen nicht vor. Auch wenn die Ukraine dieses wahrscheinlich niemals erfüllen wird, ist es dennoch das maßgebliche und von allen Seiten zumindest offiziell akzeptierte Vertragswerk, das den Frieden gewährleisten soll.

Die Warnung Putins ist dabei nicht ganz unbegründet, wenn man bedenkt, dass schon 2008 Georgien seinen Feldzug gegen Südossetien just an dem Eröffnungstag der olympischen Spiele in Peking begann und der starke Mann des Kremls in dieser Zeit außerhalb des Landes an der zeremoniellen Feierlichkeit teilnam. Auch 2014 erfolgte die vom Westentm geförderte Eskalation der Maidan-Proteste während der olympischen Winterspiele im russischen Sotschi.
Hinzu kommt eine Intensivierung der Kämpfe in der Ostukraine im Mai aufgrund der ukrainischen Versuche, einige Stellungen der Separatisten in der Nähe der strategisch wichtigen Stadt Gorlowka zu besetzen, die eine günstige Ausgangslage für weitere Offensiven böten.

https://www.heise.de/tp/features/Bereitet-K...or-4056129.html
https://medium.com/dfrlab/minskmonitor-ukra...ka-54f29260b5c0
 
Seneca
Beitrag 7. Jun 2018, 20:09 | Beitrag #3217
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Diese Aussage Putins dürfte im Baltikum durchaus als Drohung aufgefasst werden:

ZITAT
Gleichzeitig kündigte der Präsident an, Russland werde die Rechte russischer Bürgerinnen und Bürger in den baltischen Staaten verteidigen. Dies werde auf eine Art und Weise geschehen, damit russische Mitbürger im Ausland keinen Schaden nähmen.

https://www.zeit.de/politik/ausland/2018-06...60#cid-20438760

Die Drohung gegen die Ukraine
ZITAT
Falls die Ukraine während der Fußball-Weltmeisterschaft in Russland militärische Angriffe auf Separatistenstellungen im Osten des Landes versuchen sollte, werde das "schwere Folgen für die gesamte ukrainische Staatlichkeit haben", sagte Präsident Wladimir Putin bei seiner alljährlichen Bürgerfragestunde.
http://www.dw.com/de/wladimir-putin-droht-...aine/a-44112273
wurde in einem Forum treffend so kommentiert:
"Ich hab jetzt so lange auf Dich eingetreten, dass ich mal ne Pause und Gelegenheit für meine Propaganda während der Weltmeisterschaft brauche. Aber wehe Du nutzt die Zeit um zurückzuschlagen, dann kannst Du aber was erleben Du fieser Regelbrecher!"
 
Father Christmas
Beitrag 7. Jun 2018, 20:12 | Beitrag #3218
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ZITAT(Kameratt @ 7. Jun 2018, 20:33) *
Auch 2014 erfolgte die vom Westentm geförderte Eskalation der Maidan-Proteste während der olympischen Winterspiele im russischen Sotschi.


Der sog. Euromaidan hatte seinen Grund in der Nichtunterzeichnung des EU-Assoziierungsabkommen. Die Proteste dauerten vom 21. November 2013 bis 26. Februar 2014. Die Winterspiele in Sotschi dauerten vom 7. bis zum 23. Februar 2014. Die paralympischen Winterspiele dauerten vom 7. bis 16. März 2014. Ende Februar 2014 begann Russland dann mit Annektion der Krim.

Der einzige, der während der olympischen Winterspiele eskaliert hat, war Russland.

Der Beitrag wurde von Father Christmas bearbeitet: 7. Jun 2018, 20:12


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ZITAT(Wodka @ 28. Sep 2015, 12:38) *
Zur Kritik an der deutschen Justiz. Natürlich foltert die deutsche Justiz nicht, denn das würde bedeuten, dass ein Richter das Foltern anordnet. Damit verkennt der Fragesteller bereits die Gewaltenteilung in Deutschland. Für Folter ist nach der Gewaltenteilung die Exekutive zuständig.


#flapjackmafia
 
Sparta
Beitrag 7. Jun 2018, 20:16 | Beitrag #3219
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"Ich hab jetzt so lange auf Dich eingetreten, dass ich mal ne Pause und Gelegenheit für meine Propaganda während der Weltmeisterschaft brauche. Aber wehe Du nutzt die Zeit um zurückzuschlagen, dann kannst Du aber was erleben Du fieser Regelbrecher!"

made my Day


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Kameratt
Beitrag 7. Jun 2018, 20:29 | Beitrag #3220
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ZITAT(Father Christmas @ 7. Jun 2018, 21:12) *
ZITAT(Kameratt @ 7. Jun 2018, 20:33) *
Auch 2014 erfolgte die vom Westentm geförderte Eskalation der Maidan-Proteste während der olympischen Winterspiele im russischen Sotschi.


Der sog. Euromaidan hatte seinen Grund in der Nichtunterzeichnung des EU-Assoziierungsabkommen. Die Proteste dauerten vom 21. November 2013 bis 26. Februar 2014. Die Winterspiele in Sotschi dauerten vom 7. bis zum 23. Februar 2014. Die paralympischen Winterspiele dauerten vom 7. bis 16. März 2014. Ende Februar 2014 begann Russland dann mit Annektion der Krim.

Der einzige, der während der olympischen Winterspiele eskaliert hat, war Russland.

Nein. Die wirkliche Eskalation der Maidan-Proteste erfolgte ab Januar, als systemaisch Brandsätze, Eisenstangen, Ketten, Pflastersteine, Bulldozer, LKWs und viele andere Sachen mehr gegen die Ordnungshüter eingesetzt wurden (fändest Du als Polizist sicher ganz toll).
Zuvor wurden die Proteste durch die ungehinderten Besuche westlicher Politiker mit ihren öffentlichen Auftritten im Zentrum Kiews - darunter die Hohe Vertreterin der GASP Ashton, Nuland, McKain, Westerwelle, Kasczynski, Grybauskaite - angefeuert. Gleichzeitig wurden den ukrainischen Offiziellen wiederholt Sanktionen angedroht, sollten sie versuchen die staatsgefährenden Proteste mit Polizeigewalt zu unterdrücken und diese Sanktionen wurden dann auch tatsächlich verhängt.
Am Ende entglitt der Staatsgewalt die Kontrolle über weite Teile der West- und Zentralukraine, was für westliche Regierungen allerdings kein wirkliches Problem darstellte - im Gegensatz zu späteren ähnlichen Entwicklungen im Osten des Landes.
https://www.n-tv.de/politik/Grossstadt-Lwiw...le12302156.html

Das von Deutschland, Frankreich und Polen vermittelte Abkommen zwischen Janukowisch und Opposition wurde keine 24 Stunden nach seiner Unterzeichnung gebrochen, nachdem Janukowitsch wiederum seine Verpflichtungen erfüllt hat und die Sicherheitskräfte aus dem Stadtzentrum Kiews zurückgezogen wurden.

ZITAT(Seneca @ 7. Jun 2018, 21:09) *
wurde in einem Forum treffend so kommentiert:

Ein Faible für "Crusader"? rofl.gif

Der Beitrag wurde von Kameratt bearbeitet: 7. Jun 2018, 20:30
 
Father Christmas
Beitrag 7. Jun 2018, 20:41 | Beitrag #3221
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ZITAT(Kameratt @ 7. Jun 2018, 21:29) *
Nein. Die wirkliche Eskalation der Maidan-Proteste erfolgte ab Januar,


Ja, und im Februar war man soweit deeskaliert, dass der Protest als beendet galt.

Deine Aussage war aber:

ZITAT
Auch 2014 erfolgte die vom Westentm geförderte Eskalation der Maidan-Proteste während der olympischen Winterspiele im russischen Sotschi.


Also, dass "der Westen", um Russland zu schaden, während der Olympischen Winterspiele an der Eskalationsschraube gedreht hätte. Das ist eben nicht der Fall, denn der Protest wurde zu Beginn der Winterspiele eingestellt. Als nächstes hat dann Russland eines drauf gsetzt und während der paralympischen Winterspiele völkerrechtswidrig die Krim annektiert.


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ZITAT(Wodka @ 28. Sep 2015, 12:38) *
Zur Kritik an der deutschen Justiz. Natürlich foltert die deutsche Justiz nicht, denn das würde bedeuten, dass ein Richter das Foltern anordnet. Damit verkennt der Fragesteller bereits die Gewaltenteilung in Deutschland. Für Folter ist nach der Gewaltenteilung die Exekutive zuständig.


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P.Paule
Beitrag 7. Jun 2018, 21:40 | Beitrag #3222
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Abend

Na ja schaun wir mal wenn Putin nach seiner WM beglückt vieleicht Weißrussland das hat doch so keiner auf dem Radar .

Paule
 
Kameratt
Beitrag 7. Jun 2018, 22:13 | Beitrag #3223
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ZITAT(Father Christmas @ 7. Jun 2018, 21:41) *
ZITAT(Kameratt @ 7. Jun 2018, 21:29) *
Nein. Die wirkliche Eskalation der Maidan-Proteste erfolgte ab Januar,


Ja, und im Februar war man soweit deeskaliert, dass der Protest als beendet galt.

Mitnichten. Die Eskalationsspirale drehte sich auch im Februar immer weiter und erreichte ab dem 19.02 ihren Höhepunkt. Siehe dazu meinen Link zu n-tv. Schon zu diesem Zeitpunkt waren rund 10 Sicherheitskräfte und um die 15 Demonstranten tot (das Zahlenverhältnis spricht übrigens eine deutliche Sprache zur Verhältnismäßigkeit des Polizeieinsatzes bis dahin) und am 20.02 kamen mit den berüchtigen Maidan-Scharfschützen noch etwa weitere 100 Tote auf beiden Seiten hinzu. Am nächsten Tag hat Janukowitsch das von europäischen Mächten vermittelte Abkommen unterzeichnet, was sich als völlig nutzlos erwiesen hat.

Der Beitrag wurde von Kameratt bearbeitet: 7. Jun 2018, 22:16
 
Seneca
Beitrag 10. Jun 2018, 20:50 | Beitrag #3224
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Der russische Staat hat die Kontrolle über die Deutung der Geschichte übernommen. Kritik an der "glorreichen" Vergangenheit ist unerwünscht.
ZITAT
Russische Behörden haben nach Erkenntnissen eines Wissenschaftlers die Vernichtung von Karteikarten angeordnet, die wichtige Auskünfte über das Schicksal von Insassen der berüchtigten Gulags geben könnten. Auf eine Anfrage zu einem bestimmten Häftling hin hätten ihm die Behörden der Region Magadan im Osten Russlands mitgeteilt, dass dessen Karteikarte gemäß einer "amtlichen Anweisung" von 2014 vernichtet worden sei, sagte der Forscher Sergej Prudowsky am Freitag der Nachrichtenagentur AFP.
Prudowsky veröffentlichte die Antwort des örtlichen Innenministeriums der Region Magadan auf seiner Facebook-Seite. Demnach sollen die Karteikarten von Häftlingen gemäß einer Anordnung an das Ministerium, den Geheimdienst FSB und andere Einrichtungen mit Archiven aus der Sowjetzeit lediglich für begrenzte Zeit aufbewahrt werden.

https://www.afp.com/de/nachrichten/2523/for...ten-doc-15q7kd3

 
Schwabo Elite
Beitrag 11. Jun 2018, 10:21 | Beitrag #3225
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Das ist jetzt schwierig von außen zu beurteilen. Wenn Akten nicht einer bestimmten Schutzklausel unterliegen, ist ihre Vernichtung nach Ablauf der Archivfrist üblich. Gut arbeitende Archive vernichten natürlich nicht alle Akten, sondern behalten einen repräsentativen Anteil zurück, um künftigen Generationen die Auswertung dieser Bestände als historische Quellen zu ermöglichen.

Die Fragen in diesem Fall wären, was auf den Karteikarten stand, ob die ministeriale Anordnung die Vernichtung des Gesamtbestandes anwies oder lediglich bestimmte Teile (und warum dann diese Teile?) und welche Vorkehrungen für den Erhalt ähnlicher Quellen getroffen werden, wenn diese noch exisiteren. Grob gesagt können Historiker mit allen Quelltypen etwas anfangen, aber Karteikarten sind natürlich von besonderem Initeresse, weil sie oft komprimiert statistisch auswertbare Informationen bieten und selbst Schlüssel zu weiteren Informationen sind: Eine Karteikarte ist ja in der Regel Teil eines Zettelkastens, der (hoffentlich) verschlagwortet wurde.

Der Artikel spricht in dem interessanten zweiten Teil davon, die Karteikarten hätten Daten enthalten, "welche Häftlinge in welchem Gefangenenlager interniert waren, wohin sie verlegt wurden und was aus ihnen wurde - ob sie in Gefangenschaft starben oder freigelassen wurden." Der Artikel titel auch "Russland lässt Gulag-Karteikarten vernichten". Allerdings heißt es dann weiter:

ZITAT
"Ein Vertreter des Gulag-Museums in Moskau sagte der Nachrichtenagentur Interfax, nach bisherigen Erkenntnissen sei das Problem nur in der Region Magadan aufgetreten. Es müsse geprüft werden, ob noch weitere Regionen betroffen seien. Jegliche Vernichtung von Unterlagen zur Unterdrückung während der Sowjet-Zeit sei "zutiefst beunruhigend", sagte der US-Historiker Steven Barnes. Zwar seien die meisten Dokumente der Gulag-Zentralverwaltung auf Mikrofilm außerhalb Russlands gespeichert. Doch befinde sich eine große Zahl von Unterlagen weiter in Russland und sei daher "den Launen des politischen Systems" in Russland unterworfen."


Es ist nun also nicht geklärt, wie groß der Verlust an Originalquellen ist, ob er auf die Region Magadan begrenzt ist und vor allem ob Informationen verloren gegangen sind oder ob die Originalquellen bereits auf Mikrofilm gesichert wurden. In dem Fall wäre der Verlust deutlich beschränkter, was natürlich nichts an der politischen Dimension der Quellenvernichtung ändert, wenn sie denn intendiert und gelenkt ist und es sich nicht um einen Irrtum (s. Zitat) handelte.

Ich würde mir den Kommentar der russische Staat habe die Kontrolle über die Deutung der Geschichte übernommen hier ehrlich gesagt vorläufig sparen. Ich sehe da noch nicht, dass "der Staat" (lies: Putin oder der innerste Zirkel) hier irgendetwas getan hat, dass er nicht seit Jahren tut. Es ist keine akute Entwicklung erkennbar solange nicht mehr Informationen recherchiert werden.


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PilotPirx
Beitrag 11. Jun 2018, 12:43 | Beitrag #3226
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Die Bundesregierung hat bislang keine Beweise aus London zum Fall Skripal bekommen. Die deutschen Nachrichtendienste haben keine Erkenntnisse, dass Russland für den Giftanschlag verantwortlich sein könnte.

Ein weiteres Beispiel für die verantwortungslose Politik auch Deutschlands im Umgang mit Russland.
 
der_finne
Beitrag 11. Jun 2018, 17:50 | Beitrag #3227
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ZITAT(PilotPirx @ 11. Jun 2018, 13:43) *


Dazu ein Link von mir zum DLF am 07.06:

http://www.whq-forum.de/invisionboard/inde...t&p=1405191
 
Hummingbird
Beitrag 11. Jun 2018, 18:56 | Beitrag #3228
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ZITAT(PilotPirx @ 11. Jun 2018, 13:43) *
Ein weiteres Beispiel für die verantwortungslose Politik auch Deutschlands im Umgang mit Russland.
Es ist kein gutes Beispiel für die verantwortungslose Politik Deutschlands gegenüber Russland. Verantwortungsvoll wäre den eisernen Vorhang wieder aufzuziehen und das dreimal "höher" als früher.
 
Crazy Butcher
Beitrag 14. Jun 2018, 08:14 | Beitrag #3229
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ZITAT(Hummingbird @ 11. Jun 2018, 19:56) *
ZITAT(PilotPirx @ 11. Jun 2018, 13:43) *
Ein weiteres Beispiel für die verantwortungslose Politik auch Deutschlands im Umgang mit Russland.
Es ist kein gutes Beispiel für die verantwortungslose Politik Deutschlands gegenüber Russland. Verantwortungsvoll wäre den eisernen Vorhang wieder aufzuziehen und das dreimal "höher" als früher.

Das ist deine persönliche Ansicht, die sich nicht unbedingt den Realitäten entsprechen muss.

Man kann wohl davon ausgehen, dass man im Skripal-Fall einfach das Ganze aussitzen wird. Es werden weder stichhaltige Beweise präsentiert, noch wird man eingestehen, dass bisschen geschummelt hat. Evtl. wird nach Jahren, wenn May nicht mehr an der Macht ist (wie schon im Falle des irakischen Massenvernichtungswaffen) kleinlaut eingestanden, dass man nicht ganz richtig lag. Das wird aber aufgrund dessen, dass es ja keine wirklichen Opfer des ganzen gab, keinen großen Aufschrei geben. Business as usual eben.

Oder ist noch demnächst mit neuen Erkenntnissen zum eingesetzten Gift zu rechnen? Alle möglichen Untersuchungen müssten mittlerweile gelaufen sein.

Nebenbei ist der wissenschaftliche Dienst des Bundestages zu der Ansicht gekommen, dass es in der Skripal-Affäre keine völkerrechtliche Verfehlungen Russlands gekommen gab:
https://www.bundestag.de/blob/558946/b89ecc...18-pdf-data.pdf

Der Beitrag wurde von Crazy Butcher bearbeitet: 14. Jun 2018, 08:27


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Stefan Kotsch
Beitrag 14. Jun 2018, 18:54 | Beitrag #3230
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ZITAT(Crazy Butcher @ 13. Jun 2018, 09:14) *
Nebenbei ist der wissenschaftliche Dienst des Bundestages zu der Ansicht gekommen, dass es in der Skripal-Affäre keine völkerrechtliche Verfehlungen Russlands gekommen gab:
https://www.bundestag.de/blob/558946/b89ecc...18-pdf-data.pdf

Na, aber nur bezüglich des Zeitraumes NACH dem Anschlag. Über den Anschlag an sich enthält man sich einer Stellungname.
 
Crazy Butcher
Beitrag 15. Jun 2018, 00:09 | Beitrag #3231
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Natürlich NACH dem Anschlag. Dafür, dass dieser auf Russland zurückzuführen ist, gibt es ja auch, wie oben schonmal erwähnt wurde, keine Beweise. Insofern gibt es da im Hinblick auf das völkerrechtliche Verhalten aktuell nichts zu untersuchen.

Der Beitrag wurde von Crazy Butcher bearbeitet: 15. Jun 2018, 00:11


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Beitrag 2. Jul 2018, 19:15 | Beitrag #3232
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Trotz steigender Ölpreise wächst Russlands Wirtschaft nur gering:
ZITAT
Schon im laufenden Jahr werde das Bruttoinlandsprodukt (BIP) langsamer steigen als bisher angenommen – konkret um 1,9 statt 2,1 Prozent. Deutlich düsterer sind aber die Erwartungen für das kommende Jahr, in dem sich das Wachstum verlangsamt – statt der bisher angenommenen 2,2 Prozent sind nur noch 1,4 Prozent zu schaffen....Was aktuell am meisten ins Auge springt, ist die Tatsache, dass auch der inzwischen wieder angestiegene Ölpreis keinen Schub für die Wirtschaft bringt. Die neue, nach unten korrigierte BIP-Prognose des Wirtschaftsministeriums basiert nämlich auf der Annahme, dass der Ölpreis dieses Jahr im Schnitt 69,30 US-Dollar je Barrel beträgt, während in der vorherigen Aprilprognose noch von einem Ölpreis bei 61,40 Dollar ausgegangen worden war.

https://www.welt.de/wirtschaft/article17858...-Oelpreise.html
 
Karl mags
Beitrag 2. Jul 2018, 21:10 | Beitrag #3233
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ZITAT(Seneca @ 2. Jul 2018, 20:15) *
Trotz steigender Ölpreise wächst Russlands Wirtschaft nur gering:
ZITAT
Schon im laufenden Jahr werde das Bruttoinlandsprodukt (BIP) langsamer steigen als bisher angenommen – konkret um 1,9 statt 2,1 Prozent. Deutlich düsterer sind aber die Erwartungen für das kommende Jahr, in dem sich das Wachstum verlangsamt – statt der bisher angenommenen 2,2 Prozent sind nur noch 1,4 Prozent zu schaffen....Was aktuell am meisten ins Auge springt, ist die Tatsache, dass auch der inzwischen wieder angestiegene Ölpreis keinen Schub für die Wirtschaft bringt. Die neue, nach unten korrigierte BIP-Prognose des Wirtschaftsministeriums basiert nämlich auf der Annahme, dass der Ölpreis dieses Jahr im Schnitt 69,30 US-Dollar je Barrel beträgt, während in der vorherigen Aprilprognose noch von einem Ölpreis bei 61,40 Dollar ausgegangen worden war.

https://www.welt.de/wirtschaft/article17858...-Oelpreise.html
Ziemlich flacher Artikel, der keine Hintergründe beleuchtet und in dem das typische Russland-Bashing wieder leicht zum Vorschein kommt.

Nur um es mal anzumerken, der russische Haushalt ist strikt auf ein Ölpreis von 40 $ je Barrel ausgelegt, der momentane Ölpreis liegt bei etwa 75 $. Das überschüssige Geld fließt ausnahmslos in die russischen Rücklagen, die steigen und steigen ins Unermessliche (wird im Artikel nicht erwähnt!). Tatsächlich sind die russischen Reserven jetzt auf dem Stand von etwa Mitte 2014, vor allem in Gold hat man ordentlich investiert, da ist man auf einem Allzeithoch. Das die gigantischen Rücklagen nicht wirklich Sinn machen, darauf hat auch Kudrin letztens hingewiesen und vorgeschlagen den Haushalt auf einen Preis von 45 $ je Barrel anzugleichen und mit den "Mehreinnahmen" Putins "Infrastrukturplan" umzusetzen.

Das russische Renteneintrittsalter musste angehoben werden, das hat nichts mit stärkerem oder schwächerem Wirtschaftswachstum zu tun. Das Renteneintrittsalter lag für Männer bei 60 Jahren und für Frauen bei 55 Jahren (wird im Artikel nicht erwähnt!), man vergleiche mal mit Deutschland. In Wahrheit arbeiteten viele Abeiter auch nach Rentenantritt weiter und die Wirtschaft kann gut ausgebildete Fachkräfte sicher auch offiziell ein paar Jahre länger gebrauchen. Hier hat sich Russland nur dem int. Standard angepasst, vor allem da die Lebenserwartung in den letzen Jahren stark gestiegen ist.
Die 20% Mehrwertsteuer sind international auch eher der Durchschnitt.

Interessanterweise steigt die industrielle Produktion in Russland gehörig, auch der Output in der Landwirtschaft ist gewaltig gestiegen. Das Wirtschaftswachstum ist wirklich dem realen Wirtschaftswachstum Russlands zuzuschreiben und nicht etwa dem gestiegenen Ölpreis. Wieso jedoch Russland die vermehrten Öleinnahmen nicht direkt in Infrastrukturpläne steckt erschließt sich mir nicht!? Vielleicht will man damit so etwas wie Haushaltsdisziplin durchsetzen und Reformen in der Wirtschaft vorantreiben, da wird es meist lax wenn das Geld sprudelt. Der "Masterplan" sind meines Wissens nach int. Rücklagen in Höhe von 500 Mrd. US-$. Aus meiner Sicht eine dumme Entscheidung, denn gute Infrastruktur morgen hilft Gewinne übermorgen zu vermehren.

Mal schauen wie sich die Fußball WM auf die Wirtschaft auswirkt, der Konsum ist jedenfalls stark gestiegen während der WM. Bestenfalls kann man aber gerade die Kosten der WM durch die Mehreinnahmen decken, Was natürlich bleiben wird sind die Investitionen in die Infrastruktur zugunsten der WM.

Über die Qualität deutscher "Qualitätsmedien" im Bereich Wirtschaft sollte man sich ernsthaft Gedanken machen...ich erinnere an den drohenden Staatsbankrott Russlands noch letztens .... facepalmfji3.gif
ZITAT(schießmuskel @ 13. Jan 2016, 23:47) *
http://m.spiegel.de/wirtschaft/a-1071872.html

Russland droht der Staatsbankrott, Sanktionen, Isolation und ein drastischer Preisverfall von Öl treffen das Land schwer dessen Wirtschaft fast ausschließlich vom Öl und Gas Export lebt.


Der Beitrag wurde von Karl mags bearbeitet: 2. Jul 2018, 22:12
 
Thomy
Beitrag 2. Jul 2018, 23:01 | Beitrag #3234
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ZITAT
...ich erinnere an den drohenden Staatsbankrott Russlands noch letztens ....


"Letztens"... Anfang 2016, also vor mehr als 2 1/2 Jahren, nachdem Russlands Wirtschaftsleistung um 2,5% gesunken ist und die "unermesslichen" Staatsreserven innerhalb von 2 Jahren um 30% geschrumpft sind. In dem Rahmen ist der Artikel entstanden...hilft vielleicht etwas fürs Verständnis.

Der Beitrag wurde von Thomy bearbeitet: 2. Jul 2018, 23:01
 
Schwabo Elite
Beitrag 3. Jul 2018, 08:11 | Beitrag #3235
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ZITAT(Karl mags @ 2. Jul 2018, 22:10) *
Hier hat sich Russland nur dem int. Standard angepasst, vor allem da die Lebenserwartung in den letzen Jahren stark gestiegen ist.
Oh ja, die russische Lebenserwartung ist etwas, womit man dringend hausieren gehen sollte. Sie hat ja nun seit ein paar Jahren auch endlich die Spitze der Sowjetzeit überboten und die 70-Jahr-Marke geknackt. Damit ist man dann nur zehn Jahre hinter Deutschland, neun hinter dem EU-Schnitt und etwa fünf Jahre hinter den Armenhäusern Europas.
Volkswirtschaftlich ist es natürlich sinnvoll das Rentenalter anzupassen, es wird ja auch hier so kommen. Aber wenn man gleichzeitig die Staatseinnahmen bunkert und weder die Infrastruktur durchfinanziert noch die Renten signifikant erhöht, macht man sich halt keine Freunde im eigenen Land. Auch wenn die Mannschaft noch so gut spielt beim Sommermärchen.

ZITAT
Mal schauen wie sich die Fußball WM auf die Wirtschaft auswirkt, der Konsum ist jedenfalls stark gestiegen während der WM. Bestenfalls kann man aber gerade die Kosten der WM durch die Mehreinnahmen decken, Was natürlich bleiben wird sind die Investitionen in die Infrastruktur zugunsten der WM.

Gar nicht. Sportveranstaltung sind für die öffentlichen Kassen seit Jahrtausenden immer ein finanzielles Draufzahlen und sie spülen nur bei den oberen Prozent der Wirtschaft Geld rein. Da sind die Steuereinnahmen naturgemäß gering und in Russland besonders.



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Crazy Butcher
Beitrag 3. Jul 2018, 11:39 | Beitrag #3236
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Ich habe mir mal erlaubt dich in abgewandelter Form zu zitieren:
ZITAT(Schwabo Elite @ 1. Jun 2018, 16:57) *
Also, mehr über das ÜberLängerleben freuen und weniger anti-ukrainischerussische Stimmungsmache multiplizieren. smile.gif



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Slavomir
Beitrag 3. Jul 2018, 11:45 | Beitrag #3237
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ZITAT(Schwabo Elite @ 3. Jul 2018, 09:11) *
Sie hat ja nun seit ein paar Jahren auch endlich die Spitze der Sowjetzeit überboten und die 70-Jahr-Marke geknackt. Damit ist man dann nur zehn Jahre hinter Deutschland, neun hinter dem EU-Schnitt und etwa fünf Jahre hinter den Armenhäusern Europas.

Das wirklich schlimme ist, dass die durchschnittliche Lebenserwartung bei den russischen Männern nur zwei Jahre über dem geplanten Rentenalter ist.
 
Cuga
Beitrag 3. Jul 2018, 11:52 | Beitrag #3238
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Das Schlimme ist, dass Mieten (ja, ich weiß, sehr hoher Anteil an eigenen Wohnungen, insbesondere bei älteren Menschen) und Lebensmittelpreise nur knapp unter unserem Niveau liegen und Renten von 100 bis 300 Euro üblich sind.


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ZITAT(Nite @ 18. Aug 2023, 23:51) *
Österreich ist wenn man den Balkan mit deutscher Bürokratie kreuzt
 
Karl mags
Beitrag 3. Jul 2018, 14:41 | Beitrag #3239
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ZITAT(Cuga @ 3. Jul 2018, 12:52) *
Das Schlimme ist, dass Mieten (ja, ich weiß, sehr hoher Anteil an eigenen Wohnungen, insbesondere bei älteren Menschen) und Lebensmittelpreise nur knapp unter unserem Niveau liegen und Renten von 100 bis 300 Euro üblich sind.

Die Lebenshaltungskosten unterscheiden sich in Russland gravierend von Region zu Region (Stadt zu Stadt) das kann man nicht verallgemeinern. Moskau ist einer der teuersten Städte der Welt, das ist kein Geheimnis, es ist immerhin der größte Ballungsraum Europas, da ist das Leben ein wenig teurer als auf einem Dorf. Das ist kein spezifisch russisches Problem, sondern auch im Westen bekannt. Ich glaube nicht dass ein typisch britischer Rentner sich eine Mietswohnung in der Londoner City einfach so leisten kann, wenn ich bedenke wie hoch die Mieten da teilweise für die schäbigsten Wohnungen sind.

Altersarmut ist leider ein globales Problem, was auch bei uns leider mehr und mehr Gewicht bekommt. Vergleicht man Russland und Deutschland, so ist die Tendenz ja gegenläufig, bei uns steigt die Altersarmut, dort ist sie im Lauf der Jahre gesunken, ist aber insgesamt in Russland leider wirklich auf einem hohen Niveau. Altersarmut wird in Russland jedoch noch lange ein Thema sein.

ZITAT(Slavomir @ 3. Jul 2018, 12:45) *
ZITAT(Schwabo Elite @ 3. Jul 2018, 09:11) *
Sie hat ja nun seit ein paar Jahren auch endlich die Spitze der Sowjetzeit überboten und die 70-Jahr-Marke geknackt. Damit ist man dann nur zehn Jahre hinter Deutschland, neun hinter dem EU-Schnitt und etwa fünf Jahre hinter den Armenhäusern Europas.

Das wirklich schlimme ist, dass die durchschnittliche Lebenserwartung bei den russischen Männern nur zwei Jahre über dem geplanten Rentenalter ist.

Die Lebenserwartung in der Region Moskau liegt bei 77 Jahren. Allgemein ist sie in den entwickelten Regionen um einiges höher als in den unterentwickelten Regionen des Fernen Ostens, da gibt es Unterschiede von teilweise 13 Jahren. Gravierend ist auch der Unterschied zwischen Männern und Frauen. Als russische Frau in Moskau lebend kann man sehr sehr lange seine Rente genießen wink.gif

Ich wüsste nicht wo in diesem Bereich der russischen Regierung auch nur ein Fünkchen anzulasten wäre! Erwartet man jetzt einen Anstieg der Lebenserwartung nach der glorreichen Jelzin-Ära um 30 Jahre innerhalb kürzester Zeit?

Der Beitrag wurde von Karl mags bearbeitet: 3. Jul 2018, 14:48
 
Karl mags
Beitrag 3. Jul 2018, 14:55 | Beitrag #3240
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ZITAT(Schwabo Elite @ 3. Jul 2018, 09:11) *
ZITAT(Karl mags @ 2. Jul 2018, 22:10) *
Hier hat sich Russland nur dem int. Standard angepasst, vor allem da die Lebenserwartung in den letzen Jahren stark gestiegen ist.
Oh ja, die russische Lebenserwartung ist etwas, womit man dringend hausieren gehen sollte. Sie hat ja nun seit ein paar Jahren auch endlich die Spitze der Sowjetzeit überboten und die 70-Jahr-Marke geknackt. Damit ist man dann nur zehn Jahre hinter Deutschland, neun hinter dem EU-Schnitt und etwa fünf Jahre hinter den Armenhäusern Europas.
Volkswirtschaftlich ist es natürlich sinnvoll das Rentenalter anzupassen, es wird ja auch hier so kommen. Aber wenn man gleichzeitig die Staatseinnahmen bunkert und weder die Infrastruktur durchfinanziert noch die Renten signifikant erhöht, macht man sich halt keine Freunde im eigenen Land. Auch wenn die Mannschaft noch so gut spielt beim Sommermärchen.

ZITAT
Mal schauen wie sich die Fußball WM auf die Wirtschaft auswirkt, der Konsum ist jedenfalls stark gestiegen während der WM. Bestenfalls kann man aber gerade die Kosten der WM durch die Mehreinnahmen decken, Was natürlich bleiben wird sind die Investitionen in die Infrastruktur zugunsten der WM.

Gar nicht. Sportveranstaltung sind für die öffentlichen Kassen seit Jahrtausenden immer ein finanzielles Draufzahlen und sie spülen nur bei den oberen Prozent der Wirtschaft Geld rein. Da sind die Steuereinnahmen naturgemäß gering und in Russland besonders.

Da bin ich bei dir! Es macht aus meiner Sicht keinen Sinn die Staatseinnahmen zu bunkern tock.gif außer einem gewissen Puffer in schlechten Zeiten sehe ich keinen Sinn dahinter und auch dann ist nicht sicher, ob Russland dann im "worst case" wirklich Zugriff auf die Reserven hat, oder wie viel die dann Wert sind (Gold).

In Russland herrscht im Moment ein wirklich komischer Mix aus "Planwirtschaft" also große staatsgelenkte Betriebe und suspekten neoliberalen Ansätzen. Russland hat seinen wirtschaftlichen Weg noch nicht gefunden und bis es den findet wird noch viel Zeit vergehen. Auch finde ich den deutschen Gedanken einer reinen Exportfixierung ziemlich dämlich, denn man muss keine Autos oder Erdöl etc. exportieren, um eine stabile Wirtschaft zu haben. Eine ausgeglichene Handelsbilanz, ein starker Binnenmarkt, gute Infrastruktur und hohe Lebensbedingungen sind die Basis einer starken und stabilen Wirtschaft.

Schauen wir mal wohin der Weg führt, ich bin verhalten pessimistisch, dabei wäre echt viel möglich.
 
 
 

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