Bw-Strukturreform, Sammelthread |
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23. Aug 2010, 23:20 | Beitrag
#1
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Oberstleutnant Beiträge: 11.994 Gruppe: Members Mitglied seit: 03.10.2002 |
Was sagt ihr?
Nur noch 150 Leos bleiben übrig, von runde 2500, nichtmal eine Division. Was wird aus anderen Beschaffungen, wie z.B. Puma? Einige Kasernen werden wohl geschloßen und der Wehrdienst soll ausgesetzt werden. Der Beitrag wurde von Praetorian bearbeitet: 21. Apr 2011, 09:04
Bearbeitungsgrund: Threadtitel der geänderten Lage angepasst
-------------------- Schon seit 20 Jahren: Waffen der Welt
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26. Aug 2010, 07:46 | Beitrag
#2
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Leutnant Beiträge: 822 Gruppe: Members Mitglied seit: 26.02.2007 |
Das Problem liegt doch eher woanders und der Umgang mit der Bundeswehr ist eigendlich nur eine Randerscheinung.
Ich finde die konsequente Leugnung und Verneinung von Nationalstolz und Patriotismus bzw das Drängen dieser in die braune Ecke einer der Hauptgründe für den Umgang mit dem Militär in Deutschland. Es ist ja nicht nur so, dass Politiker meinen kein Geld für die Bundeswehr zu haben, der Masse der Leute ist es doch sowas von piepegal. Der Hickhack um die Wehrpflicht wird doch auch nur Benutzt um dem politischen Gegner einen Reinzuwürgen. Die möglichen Rekruten sind heilfroh, dass der Kelch an ihnen vorübergeht und das größte Problem bei der Aussetzung der Wehrpflicht scheinen die dann fehlenden Zivis zu sein. Ich glaube auch nicht, dass man mit einer Berufsarmee in Dt. auf Dauer genug Leute zusammenbekommt. Eben weil dazu auch Nationalstolz, Patriotusmus und Opferbereitschaft gehören. Nur sind das Werte, die nicht vermittelt und auch nicht von den eigendlichen Vorbildern (Eltern, Lehrer Politikern und den sog. Eliten) gelebt werden. Das Land lebt nach dem Motto "Jedem das Seine und mir das Meiste". Die politisch Verantwortlichen betrachten die Bundeswehr doch auch nur als lästige Bündnisverpflichtung. Allerdings sollte der Auftrag der Bundeswehr langsam mal neu überdacht werden, denn es ist ja doch recht unwahrscheinlich, dass in den nächsten Jahren die roten oder gelben Horden bei uns einfallen. Nur dazu muß man wieder mit dem politischen Gegner Zusammenarbeiten und dem gönnt man ja das Schwarze unterm Nagel nicht, also wird sich dort sobald nix tun und es wird weitergewurstelt wie bisher, oder Kalrsruhe macht den Job, wie so oft in der letzten Zeit. |
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26. Aug 2010, 14:34 | Beitrag
#3
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Oberleutnant Beiträge: 2.027 Gruppe: Members Mitglied seit: 31.05.2010 |
Das Problem liegt doch eher woanders und der Umgang mit der Bundeswehr ist eigendlich nur eine Randerscheinung. Ich finde die konsequente Leugnung und Verneinung von Nationalstolz und Patriotismus bzw das Drängen dieser in die braune Ecke einer der Hauptgründe für den Umgang mit dem Militär in Deutschland. Nationalstolz ist einfach überholt. Kulturell, politisch und intellektuell, wie Ahmadinedschad sagen würde "...sooo 19. Jahrhundert". Und er hätte nicht mal Unrecht. Das "Problem" am Umgang mit dem Militär ist einfach, dass Deutschland sein Militär innerhalb von 40 Jahren einmal zumindest grob fahrlässig und einmal voll absichtlich, sagen wir mal, ziemlich verkehrt eingesetzt hat und, Gott sei Dank, zweimal auf die Schnauze geflogen ist. Dass da kein "Business as usual" mehr nach kommen kann, ist wohl klar. Die BW ist ein Kind des Kalten Krieges par excellence und leidet heute einfach an einem großen Identitätsproblem. Dazu kommt, dass die gezeigte Leistungsfähigkeit einfach lachhaft ist. Dass die BW beinahe ausschließlich schlechte Presse hat, liegt nicht nur an der selektiven Wahrnehmung der Journalisten, sondern auch daran, dass es für positive Presse soviel Anlass nicht gibt. Was man macht, macht man ersteinmal falsch. Bei prominenten Beschaffungen explodieren zunächst einmal immer die Kosten (eine Schande, dass sich die Wehrindustrie konsequent so dermaßen verrechnen kann, ohne mal auf den Deckel zu bekommen. Produkte von EADS zB sollten schon aus Prinzip schonmal mit einem zweistelligen Prozentbetrag Mehrkosten und mehrjähriger Verspätung eingeplant werden), Auslandseinsätze gehen meistens irgendwo irgendwie in die Hose und auch die Wehrpflicht erschafft überhaupt keinen positiven Bezug mehr zur Bevölkerung. Die Bundeswehr ist dabei, völlig an der gesellschaftlichen Realität vorbeizuexistieren, ist für viele junge Leute nurnoch der Nervbratzen, der einem das Studium nen Jahr verschiebt und massenhaft Geld, dass für Dinge wie Bildung gebraucht wird, in schwer zu rechtfertigende schwarze Löcher versenkt. Wenn 18 Jährige sagen, sie halten die Bundeswehr für überflüssig, dann erklär ihnen mal, wozu sie gebraucht wird. Um Deutschland zu verteidigen? Haha. Und das Auslandseinsätze eher unpopulär sind, und die Mehrheit der Bevölkerung unsere Soldaten lieber gestern als heute in der Heimat sehen würde, ist hinlänglich bekannt. Wenn die Politik es nicht schafft, der Existenz der Bundeswehr einen Sinn zu geben, der über "Deutschlands Sicherheit wird am Hindukusch verteidigt" und "ehm, wir haben da auch so Bündnisverpflichtungen" hinausgeht, dann sollte man sie eigentlich abschaffen und das gesparte Geld dazu benutzen, ausstehenden Sold zu bezahlen und unseren Verbündeten ihre Armee zu bezuschussen, damit sie dahin gehen wos brennt. Schickt man die BW gehts vermutlich sowieso schief oder man geht erst hin umd dann zu merken, dass man das, was man machen müsste, nicht machen kann oder darf. -------------------- Look to your sins, Lord Renly. The night is dark, and full of terrors
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