Moderne russische gepanzerte Fahrzeuge, ausgelagert aus dem Grossgeräte-Fragethread; ehemals russische KPz |
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Moderne russische gepanzerte Fahrzeuge, ausgelagert aus dem Grossgeräte-Fragethread; ehemals russische KPz |
23. Feb 2013, 01:12 | Beitrag
#1
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Gefreiter Beiträge: 26 Gruppe: Members Mitglied seit: 16.08.2010 |
Hallo,
Ich hab gerade ein Video im GG-Video Thred über den T-90MS(YouTube) gesehen, aber ich hab noch 3 Fragen zu sowjetischen / russischen Panzern: 1. Bei min. 12.20 sieht man den T-90 Turm von unten (Ich denke die Panzer in der Fabrik sind T-90S / T-90A) Der hat ja wirklich NUR vorne eine adäquate Panzerung (Kontakt-5 ERA war noch nicht montiert).. Seiten und Heck des Turms sind, soweit Ich es beurteilen kann maximal gegen Maschinenkanonen gepanzert. Bei nem T-90A / T-90S kommt am Heck des Turms auch keine großartige Panzerung mehr drann, oder? Ist das normal bei Panzern oder nur bei sowjetischen/russischen Modellen? Hier wurden mal Bilder von im Bau befindlichen Leopard 2(A4) Türmen gepostet, da sah man, das die Aussparungen für die Sonderpanzerungsmodule zunindest noch bis zum Munitionsbunker gingen, d.h. auch die Seiten des Manschaftsraumens schützten (wenn auch nicht ganz so stark wie die Frontpanzerung). Auch wurden Bilder eines im Irak beschädigten M1 Abrams gepostet, auf denen man auch deutlich sah, das die Seitenpanzerung nicht nur einfach 5-10 cm Panzerstahl waren. 2. Bei min 22:10 sieht man den Nachladevorgang des T-90MS. Seh ich das richtig und wird da immer die Hülse/der Hülsenboden durch ne Dachluke ausgeworfen? Wenn ja: Wie schauts bei sowas mit dem ABC-Schutz aus? Ist das bei "Handbeladenen" Panzern auch ein Problem (ABC Schutz) während dem Nachladen? 3. Weiß jemand wie die Russen es bei ihren 9K119M Refleks-M ATGM's hinbekommen, 5 km Reichweite zu erziehlen mit ner Rakete die eher kleiner als ne Javelin ist und die nur direkt verschossen wird? Da ist doch viel zu wenig Raktentreibstoff dabei um so lange zu fliegen.. Oder hat die Refleks ne Ausstoßladung die die ATGM schon etwas beschleunigt? Sind die 5 km realistisch oder nur "schöngeredet"? Danke im vorraus für die Antworten |
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27. Feb 2013, 11:25 | Beitrag
#2
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Hauptmann Beiträge: 3.622 Gruppe: VIP Mitglied seit: 10.12.2001 |
ZITAT Ob der T-90 qualitativ gleichwertig gepanzert ist, ist fragwürdig. Ein Großteil des Panzerschutzes resultiert von der Reaktivpanzerung an der Front - diese ist nach einem Treffer im getroffenen Bereich komplett zerstört und relativ leicht zu kontern. Nur die getroffene ERA-Kachel ist nach einem Treffer weg. Und die Panzerungsstärke im Frontbereich ist denen vergleichbarer KPz ebenbürtig. @edit: Das zeigt ja auch die Skizze zum T-90A Turm. ZITAT Auch soll die Nachladerate eines Ladeschützen für einen begrenzten Zeitraum deutlich über der Nachladerate eines Ladeautomaten liegen Eine nicht tot zu kriegenden Legende. Es gibt einige Videos die den Ladeschützen des LEO2 bei der Arbeit zeigen. Die Stoppuhr bleibt im Durchschnitt bei 7 Sekunden stehen. Das schafft auch jeder Ladeautomat, aber eben bei jeder Geschwindigkeit im schweren Gelände. ZITAT Bei dem T-90 und den späten T-80-Versionen gibt es zudem Probleme mit der Geländegängigkeit - der Bodendruck eines T-90s liegt leicht über dem eines Leopard 2A6. Das wäre mir komplett neu. Probleme mit der Geländegängigkeit? Die haben ein Motorenproblem, deswegen müssen sie die Dinger so leicht bauen. Das stimmt. Der Beitrag wurde von Stefan Kotsch bearbeitet: 27. Feb 2013, 12:10 |
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27. Feb 2013, 13:00 | Beitrag
#3
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Oberleutnant Beiträge: 1.115 Gruppe: Members Mitglied seit: 20.06.2010 |
Nur die getroffene ERA-Kachel ist nach einem Treffer weg. Mein Fehler. Ich dachte dies wäre bei diesem Bild zu sehen. Tatsächlich liegt aber der Einschlagspunkt deutlich unterhalb der Kontakt-5-Panzerung. Anscheinend hat man die Panzerungssegmente einfach nur demontiert. Jedoch war es bei Kontakt-1 so, dass bei einem Treffer der Reaktivpanzerung in einer Keilanordung sowohl das obere als auch das untere Panzerungslement detonierte. Und die Panzerungsstärke im Frontbereich ist denen vergleichbarer KPz ebenbürtig. Die Panzerstärke als räumliche Einheit schon. Das wäre die Quantität. Fragwürdig ist jedoch die Qualität. Die Panzerung des T-72B zum Beispiel ist laut S. Zaloga 815 mm dick an den meisten Stellen - also ebenbürtig mit vergleichbaren westlichen Modellen. Jedoch besteht diese Panzerung aus 380 mm Panzerstahlguss und einem 415 mm breiten Hohlraum, der mit einer Beulblechpanzerung und einem 45 mm dicken Blech hochharten PzStahl gefüllt ist. Während ich nicht behaupten möchte, dass die Beulblechpanzerung schlechter als westliche Beulblech-/verbundpanzerung ist, so hatte sie eine etwas problematische Gestaltung - bei 0° Einschlagwinkel von der Turmmittellinie aus gesehen, musste das eintreffende Projektil fünf bis sechs der Beulbleche durchschlagen, bei 30° Winkel nur noch zwei und bei 45° Winkel eins oder gar keine. Was ich jedoch bei der Turmpanzerung der sowjetischen KPz zu kritisieren habe, ist der Rest. Laut R. Hilmes bot Walzstahl vor 1970 etwa 20% mehr Schutz (bei gleichem Gewicht/Ausmaßen) als Panzerstahlguss. Laut russischen Quellen/Internetusern soll der sowjetische Panzerstahlguss um 5 bis 15% weniger Schutz bieten als Walzstahl. Walzstahl ist aber auch nicht das Maß aller Dinge. Hochharter Stahl z.B. bietet (bei gleichem Gewicht/Ausmaßen) bis zu 35% mehr Schutz als normaler Walzstahl. Kombiniert man verschiedene Stahlsorten (als Laminat- oder Schottpanzerung) die unterschiedliche physikalische Eigenschaften besitzen (bezüglich Härte, Duktilität, etc.), so kann die Anordnung mehr als 50% mehr Schutz bieten als homogener Walzstahl gleichen Gewichts (und Dicke wenn es sich um ein Laminat handelt). Dies ist insofern relevant, da der frühe T-90 einen fast baugleichen Turm hat wie der T-72B. Zudem soll selbst der T-90A mit Schweißturm über eine Beulblechpanzerung verfügen. Schaut man sich NATO-Kampfpanzer an, so scheint auf Massivpanzerung innerhalb der Verbundpanzerung verzichtet zu werden. Bei den britischen Challenger 1 & 2 Panzern zum Beispiel sind auf die äußerste Frontpanzerungsschicht noch zwei weitere Stahlplatten/-bleche draufmontiert. Der Leopard 2 hat nach so ziemlich jedem deutschen Buch, das ihn behandelt, eine Panzerung, die mehrere verschiedene Stahlsorten enthält. Beim Leclerc gibt es jedenfalls Gerüchte, dass die Verbundpanzerung Anordnungen aus verschiedend harten Stahlblechen enthält. Eine nicht tot zu kriegenden Legende. Es gibt einige Videos die den Ladeschützen des LEO2 bei der Arbeit zeigen. Die Stoppuhr bleibt im Durchschnitt bei 7 Sekunden stehen. Das schafft auch jeder Ladeautomat, aber eben auch bei jeder Geschwindigkeit auch im schweren Gelände. Meines Wissens nach ist dies stark abhängig von der vorherigen Position des Ladeautomaten. Beim Schießen zweier im Ladeautomaten nebeneinander liegenden Geschosse, muss der Ladeautomat das Karussell nur eine einzelne Position rotieren. In diesem Fall soll eine Feuerrate von 8 Schuss pro Minute erreicht werden - wie es bei diversen Vorführungen des T-90 zu sehen ist. Praktisch ist dies aber nicht immer möglich; manchmal muss das Munitionskarussell des Ladeautomaten öfters auch mal mehr als eine Position rotieren, was dementsprechend mehr Zeit in Anspruch nimmt. Wikipedia behauptet das beim T-80-Ladeautomaten, der allerdings nicht Baugleich mit dem eines T-90 ist, die Laderate zwischen 7,1 Sekunden pro Schuss (direkt nebeneinander liegende Munition) und 19,5 Sekunden pro Schuss (Position des Karussells, die am weitesten von der derzeitigen entfernt ist) liegt. Da der T-90 mind. 4 verschiedene Munitionssorten mit sich führt, ist eine Feuerrate von 8 Schuss pro Minute praktisch nicht erreichbar. Ein Leopard 2 kann diese (bei nur 2 Munitionssorten und keinem umständlichen Durchlaufen aller beigeführten Munition) erreichen - für etwas mehr als eine Minute, danach muss der Munitionsbunker wieder aufgefüllt werden. Das wäre mir komplett neu. Probleme mit der Geländegängigkeit? Die haben ein Motorenproblem, deswegen müssen sie die Dinger so leicht bauen. Das stimmt. Rolf Hilmes schreibt (wenn ich mich recht erinnere) das sich die Erhöhung des Bodendruck sich negativ auf die Geländegängigkeit des T-90s auswirkt (was an sich klar sein sollte). Mir wurde in einem indischen Forum mehrfach versichert, dass der hohe Bodendruck sich tatsächlich als Problem herrausstellt und einige Gebiete mit dem T-90 nicht befahren werden können. Zwar ist die Motivation dieser Aussagen ein relativ schlecht getarnter Versuch, den einheimischen Arjun zu rechtfertigen, der starke konzeptionelle Schwächen aufweist, aber es sollte auch ein wahrer Kern in der Aussage stecken (wenn auch nicht so arg übertrieben wie manch einer das Darstellen will). Der Beitrag wurde von methos bearbeitet: 27. Feb 2013, 13:05 |
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27. Feb 2013, 18:08 | Beitrag
#4
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Oberst Beiträge: 15.022 Gruppe: WHQ Mitglied seit: 22.02.2002 |
< snip > Das wäre mir komplett neu. Probleme mit der Geländegängigkeit? Die haben ein Motorenproblem, deswegen müssen sie die Dinger so leicht bauen. Das stimmt. Rolf Hilmes schreibt (wenn ich mich recht erinnere) das sich die Erhöhung des Bodendruck sich negativ auf die Geländegängigkeit des T-90s auswirkt (was an sich klar sein sollte). Mir wurde in einem indischen Forum mehrfach versichert, dass der hohe Bodendruck sich tatsächlich als Problem herrausstellt und einige Gebiete mit dem T-90 nicht befahren werden können. Zwar ist die Motivation dieser Aussagen ein relativ schlecht getarnter Versuch, den einheimischen Arjun zu rechtfertigen, der starke konzeptionelle Schwächen aufweist, aber es sollte auch ein wahrer Kern in der Aussage stecken (wenn auch nicht so arg übertrieben wie manch einer das Darstellen will). Der T-90 hat wenn ich mich nicht ganz irre ein für Russische Verhältnisse hohen Bodendruck, für Westliche Verhältnisse einen niedrigen. -------------------- /EOF
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