RAM Flugkörpersystem |
Willkommen, Gast ( Anmelden | Registrierung )
RAM Flugkörpersystem |
21. Nov 2008, 17:21 | Beitrag
#1
|
|
Grenadier Beiträge: 4 Gruppe: Members Mitglied seit: 27.09.2008 |
inspiriert von der letzten 2 WK Dokumentation " das Ende der Schlachtschiffe" schaute ich mir mal an, was es heutzutage an Flugabwehrsystemen gibt.
http://www.danmil.de/RAM.pdf Das RAM Flugkörpersystem hört sich ja fast schon überwältigend an. 95% Trefferwahrscheinlichkeit gegen ankommende Rakete, auf einer anderen Seite las ich etwas von 102% bei Abschuss von 2 Raketen. Wie ist das in der Praxis zu sehen? Das ist ja fast schon "Gottgleich" für so ein System. Wieso dann überhaupt noch Flugzeug oder Raketenangriffe gegen Schiffe starten? Was spricht dagegen, solche Systeme auf auf Land, oder gar auf Flugzeugen einzusetzen? |
|
|
1. May 2013, 17:43 | Beitrag
#2
|
|
Oberleutnant Beiträge: 1.056 Gruppe: Members Mitglied seit: 27.07.2003 |
Moinmoin,
möchte hiermit zur Diskussion beitragen: - ZITAT ...im ultravioletten Bereich >1 µm. 1µm = - möchte man einen Laser mit 1MW Output für wenige Sekunden feuern lassen, so wird dieser in der Regel nicht direkt von einem einem Generator sondern von einem Zwischenspreicher versorgt. (chemoelektrischer Speicher, Kondensatorbank, Generator mit angeflanschter Schwungmasse siehe auch KERS) - Hauptproblem bei der Abwehr von FK ist das extrem kleine Zeitfenster. v>600m/s -->bei "großzügigem Fenster von 5000-200m = 4Sekunden! Möchte man nun einen erforderlichen Laser ermitteln sind folgende Überlegungen anzustellen: - zum Vergleich: welche Energie muss das Ziel rechnerisch resorbieren? -->Hardkill mit 20mm = ca. 40kJ, davon angenommene 25% Abgabe im Ziel -->10kJ - Übertragen auf einen Laserpuls von 1 Sekunde bedeutet dies, dass im Ziel im schlechtesten Fall 10kW Laserleistung aufgenommen werden müssen. - angenommerner Reflexionsgrad der FK-Oberfläche 0,5: -->20kW erforderlich - Projizierter Durchmesser des Ziels ca. 30cm, Auffächerung des Strahls auf 4km auf ca. 50cm -->mindestens 60kW erforderlich - Verluste aus nicht 100%iger Nachführung des Strahls: 0,3 -->180kW erforderlich - Wirkungsgrad des Lasers und eventueller Spiegel/Optik: 0,15 -->Anschlussleistung ca. 1MW - Es wird also eine Energiequelle mit ca. 1,5MJ Inhalt und einer kurzfrisitgen Dauerbelastbarkeit von ca. 1,5MW benötigt. Moderne UltraCap Kondensatoren schaffen ca. 5000W/kg Leistungsdichte und 5000J/kg Energiedichte Ergibt also überschlägig ca. 300kg Kondensator für einen Schuß. Warum ist es nun mit obigen sieben Anstrichen nicht getan und ein solches System längst Stand der Technik? Kernproblem ist nach wie vor der Laser an sich und die geringe Leistungsdichte des Lasers im Zielmedium. Teilt man die ca. 20kW im Ziel durch die 700cm² projizierte Fläche des Ziels ergeben sich lediglich ca. 30W/cm². Zum "Starwarsmäßigen" Verdampfen von Materie ist dies um größenordnungen zu wenig. - Verspiegelte Gefechtsköpfe: Prinzipiell eine Super Idee, leider ist hier die Leistungsdichte eines Lasers (auch nach o.g. Überlegungen) noch so hoch, dass bereits kleinste Verschmutzungen der Oberfläche die benötigte Reflexion zusammenbrechen lassen. - Was nun? Möchte man beim Laser beliben, so sind (wie bei grundsätzlicher jeder Abwehrmaßnahme) folgende Parameter zum Vorteil des Verteidigers zu verbessern: - Zeitfenster vergrößern (durch frühere Aufklärung der Bedrohung) - Strahdivergenz reduzieren - Nachführung verbessern - Laserleistung erhöhen An allen o.g. Punkten wird intensiv geforscht, Wunder sind jedoch noch teurer als die bisherige Forschung. - Alternative Methoden zur Zerstörung anfliegender FK: - Schnellere und zielgenauere FK, idealerweise mit stärkerer Wirkladung Hier ist durch Fortschritte in der Aktuatorik und der Rechentechnik mit höherer Nutzlast zu rechnen - Gesteuerte Geschosse aus Rohrwaffen: Was bereits für .50 in Grundzügen funktioniert könnte ggf. auf 40mm oder 76mm angewendet werden. Wenn auf Grund fortschreitender Rechentechnik und präziserer und schnellerer Ortung des anfliegenden FK Geschosse direkt in Ziel gelenkt werden könnten würden sich weitere Überlegungen in Richtung Laser vermutlich auf LIDAR beschränken. - Was gegen Gänse in 10/89 funktionert gibts auch in 120mm: http://www.youtube.com/watch?v=Cgn1nhUEgo8 - Es auch nicht immer ein Laser sein. Wer mal gesehen hat, was ein Feuerleitradar mit Stahlwolle macht, der kommt recht bald auch auf den Gedanken, gegnerische Elektronik nicht nur elektronisch zu stören, sondern zu zerstören. Raumtemperaturmaser sind inzwischen offenbar möglich: http://www.youtube.com/watch?v=M4EQN6-EXHY mkg peter -------------------- "Was habt Ihr denn gedacht?"
|
|
|
2. May 2013, 15:25 | Beitrag
#3
|
|
Major Beiträge: 8.315 Gruppe: Members Mitglied seit: 25.10.2009 |
- zum Vergleich: welche Energie muss das Ziel rechnerisch resorbieren? -->Hardkill mit 20mm = ca. 40kJ, davon angenommene 25% Abgabe im Ziel -->10kJ - Übertragen auf einen Laserpuls von 1 Sekunde bedeutet dies, dass im Ziel im schlechtesten Fall 10kW Laserleistung aufgenommen werden müssen. Danke für die detaillierte Überschlagsrechung: Ist das wirklich zulässig hier als Ausgangspunkt die zwei verschiedenen Energieformen so gleichzusetzen? Der Beitrag wurde von Merowinger bearbeitet: 2. May 2013, 15:26 |
|
|
Vereinfachte Darstellung | Aktuelles Datum: 22. September 2024 - 06:26 |