Kapazitäten der NATO/Russland |
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Kapazitäten der NATO/Russland |
18. May 2014, 10:37 | Beitrag
#1
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Fähnrich Beiträge: 104 Gruppe: Members Mitglied seit: 16.10.2003 |
Hallo zusammen,
da ich den Ukraine-Thead nicht zumüllen möchte und ich denke dass sich ein eigener Thread durchaus lohnt, stelle ich meine Fragen hier. Im Zuge der Ukraine-Kriese habe ich mich versucht näher mit der Nato/Russland zu beschäftigen und mir oft die Frage gestellt, was wäre wenn... Angespornt durch den aktuellen Artikel im Spiegel ( http://www.spiegel.de/politik/ausland/russ...t-a-969997.html ) habe ich einige Fragen die man mir hier sicherlich kompetent beantworten kann ohne dass ich gefühlte 100 Stunden im Netz recherchieren muss. Im Artikel heißt es: ZITAT "Russlands Fähigkeit und Absicht, ohne große Vorwarnung bedeutsame Militäraktionen zu unternehmen, stellt eine weitreichende Bedrohung für den Erhalt von Sicherheit und Stabilität in der Euro-Atlantischen Zone dar", heißt es demnach in einem Entwurf des Nato-Verteidigungsplanungs-Ausschusses. "Russland ist fähig, kurzfristig und an beliebigem Ort eine militärische Bedrohung von lokaler oder regionaler Größe aufzubauen", so der vorläufige Bericht weiter. Eine zeitlang geisterten ja immer Zahlen von ~40k Mann + Material herum welche Russland mal eben zu einem "Manöver" an die Urkainische Grenze verlegt hat. Hierzu einige Fragen: 1. Weiß jemand wie hoch die maximal kurzfristig verlegbare Anzahl an Soldaten, welche auch durchhaltefähig vor-Ort verbleiben können, ist? 2. Logistik: Wie lange können diese Männer versorgt werden Generell habe ich die Frage wie viel Material der Nato/Russland zur Verfügung steht. Die Wikipedia Artikel sind (gerade was Russland angeht) schon sehr alt und bieten kaum aktuelle Zahlen. Davon abgesehen wie hoch die Anzahl der vorhandenen Systeme sind, kann man in etwa sagen wie viel Prozent dieser Systeme in etwa einsatzbereit sind? Im o.G. Artikel wird ja die Abwehrbereitschaft angemahnt. Jetzt ist es ja ohne Zweifel so, dass eine längerfristige Verlegung einer größeren anzahl von Nato-Soldaten und Material viele, viele Monate dauern würde. Sollte sich Russland dazu entschließen, z.B. im Baltikum Tatsachen zu schaffen, wäre die Nato auch nicht in der Lage mit Luftschlägen dies sehr zu erschweren oder gar zu verhindern? -------------------- Manche Leute denken Fussball wäre eine Sache auf Leben undTod.Ich mag diese Haltung nicht.Es ist viel ernster als das
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22. May 2014, 10:33 | Beitrag
#2
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Oberstleutnant Beiträge: 15.459 Gruppe: VIP Mitglied seit: 13.01.2005 |
Naja, wenn ich an Libyen zurück denke, als die europäischen NATO Länder gerade mal eine Hand voll Flugzeuge überhaupt einsatzklar hatten, lässt mich an die westliche Einsatzbereitschaft zweifeln. Zwei, drei Flugzeuge für QRA ist ja noch leicht, aber eine ganze Staffel auf die Beine, also zum Einsatz, zu bringen scheint in Europa derzeit kaum möglich zu sein. Für die Russen wäre wichtig, dass dieser Klarstand zu Beginn eines Angriffes besteht. Im Falle Libyen haben NATO Länder beschlossen auf ex Libyen zu bombardieren und hatte so von jetzt auf sofort nur eine handvoll Flugzeuge tatsächlich zur Verfügung, von einigen Hundert die theoretisch da sein sollten. Es gab einige Lessons Learned (aus europäischer (NATO) Sicht hauptsächlich fehlende ISR-, SEAD- und AAR-Kapazitäten sowie ein Mangel an PGMs) aus dem Libyen-Einsatz, mangelnder Klarstand an Einsatzflugzeugen gehört nicht dazu. Als grobe Größenordnung kann man von etwa 100 eingesetzten Flugzeugen in den ersten Tagen (ab 19. März bis 23. März), alleine von den beteiligten europäischen NATO-Streitkräften ausgehen. Dabei ist auch zu beachten, dass sich ja nur eine kleine Anzahl an europäischen NATO-Staaten überhaupt an der Operation beteiligten, nur eine Handvoll der 28 Mitglieder zeigten sich ja überhaupt willens kinetische Missionen zu fliegen. -------------------- "avenidas/avenidas y flores/flores/flores y mujeres/avenidas/avenidas y mujeres/avenidas y flores y mujeres y/un admirador" - Eugen Gomringer
"Two possibilities exist: either we are alone in the Universe or we are not. Both are equally terrifying." - Arthur C. Clarke Proud member of Versoffener Sauhaufen™! #natoforum |
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22. May 2014, 14:03 | Beitrag
#3
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Oberstleutnant Beiträge: 11.965 Gruppe: Members Mitglied seit: 03.10.2002 |
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Der Beitrag wurde von xena bearbeitet: 17. Sep 2019, 14:50 -------------------- Schon seit 20 Jahren: Waffen der Welt
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22. May 2014, 14:16 | Beitrag
#4
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Oberleutnant Beiträge: 2.025 Gruppe: Members Mitglied seit: 31.05.2010 |
Mann Leute, ihr steht ja voll auf Grenzzäune, wie ich sehe. Das ist für einen freiheitliche Gesellschaft eher beschämend. Wenn man es nötig hat Grenzzäune aufzubauen, hat man politisch etwas falsch gemacht. Aber solche Zäune, die Guerillas davon abhalten sollen Material ins Land zu schmuggeln müssen schon die Dimensionen des äh... "Antifaschistischen Schutzwalles" haben, um überhaupt bewaffnete Gruppen aufhalten zu können. Und das über hunderte Kilometer. Das wäre teuer und im Unterhalt nicht gerade einfach. Vor allem würde sich die ganze Welt an den Kopf gestoßen fühlen. Einerseits will Europa Handelsabkommen und Freizügigkeiten beim Warenaustausch und andererseits igelt sich Europa ein. Das passt nicht zusammen und hätte Auswirkungen u.a. auf derlei Abkommen. Ist dir eigentlich bewusst, dass DU diese Grenzanlage postuliert hast? Eine Grenzanlage für einen wirklich allerhöchst hypothetischen Fall? Diese Grenzanlage existiert nicht, und sie ist auch nicht in Planung. Niemand steht hier auf Grenzzäune, niemand hier will Grenzzäune. Es gibt nur Leute, die weit genug denken können sich soetwas vorzustellen. Denn angenommen dieser allerhöchst hypothetische Fall tritt ein. Also ein asymmetrischer Konflikt im Baltikum mit offen(sichtlich) von Russland unterstützten Insurgents. Das sind doch minimal andere Voraussetzungen als heute. "Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten". Und diesmal stimmt das sogar. -------------------- Look to your sins, Lord Renly. The night is dark, and full of terrors
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