Bergkarabach-Konflikt, ausgelagert aus den PuG-News |
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Bergkarabach-Konflikt, ausgelagert aus den PuG-News |
21. Dec 2015, 18:52 | Beitrag
#1
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Hauptmann Beiträge: 4.582 Gruppe: Members Mitglied seit: 18.03.2003 |
Einige Zeitungen berichten über eine schleichende Eskalation des Bergkarabach-Konfliktes in Armenien/Aserbaidschan im Schatten all der anderen Konflikte. Die Präsidenten Azerbaidschans und Armeniens trafen sich am Wochenende in Bern zu einem ergebnislosen Krisengipfel unter Vermittlung der OSZE, im direkten Vorfeld ist es diesen Monat wohl zu deutlich heftigeren Schusswechseln an der Grenze gekommen als üblich. Es gab scheinbar Panzer- und Artillerieeinsatz von aserbaidschanischer Seite, dem Vernehmen nach zum ersten mal überhaupt seit dem Waffenstillstand 1994.
Militärisch finde ich seltsam, dass Russland sich als Schutzmacht Armeniens versteht, aber in den vergangenen Jahren fleißigst Waffen an Azerbaidschan verkauft hat. T-90, BMP-3, Msta-S, TOS-1A, S-300. Azerbaidschan hat sich in den vergangenen Jahren fast jedes moderne (Land-)Waffensystem gekauft, dass die russische Rüstungsindustrie anbietet, und Russland hat eifrig verkauft. Das ist doch kurios, wenn praktisch der erklärte Zweck dieser Waffensysteme der Krieg gegen einen Verbündeten des Verkäufers ist. Dazu sei gesagt, Aserbaidschan hat auch bei anderen Anbietern fleißig einkaufte. Schweres Geschütz im Karabach-Konflikt Berg-Karabach Keine Entspannung zwischen Armenien und Aserbaidschan |
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22. Dec 2015, 10:31 | Beitrag
#2
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Hauptmann Beiträge: 4.099 Gruppe: Banned Mitglied seit: 16.06.2012 |
Wenn Russland Aserbaidschan nicht beliefern würde, dann würden es immer noch die Türkei, China, Ukraine oder Israel tun. Des Weiteren unterhält man zu Aserbaidschan keine feindseligen Beziehungen, nur weil man mit Armenien verbündet ist. Zumal aufgrund des autoritären Führungsstils des Alijew-Clans Aserbaischan schon lange kein "prowestliches" Land mehr ist. Armenien selbst ist durch die OVKS geschützt und ein Angriff auf das Land würde unweigerlich zu einem Eingreifen Russlands führen. Ein möglicher Krieg würde sich also aller Wahrscheinlichkeit nach auf Karabach beschränken und in dem Fall hat man auf russischer Seite deutlich mehr Ermessenspielraum. Das weiß man natürlich auch in Aserbaidschan und versucht da vielleicht die möglichen Grenzen zu ertasten. Evtl. gehts aber auch um Ablenkung von innenpolitischen Problemen mit einem nationalistischen Programm. Die aserbaidschanische Ölförderung war selbst bei hohen Preisen der letzten Jahre leicht rückläufig und die derzeitige Talfahrt hat das Land wirtschaftlich stark getroffen. Möglicherweise ist aber auch Armenien an den Provokationen nicht ganz unbeteiligt...
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22. Dec 2015, 11:51 | Beitrag
#3
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Hauptmann Beiträge: 4.356 Gruppe: Members Mitglied seit: 06.06.2007 |
Des Weiteren unterhält man zu Aserbaidschan keine feindseligen Beziehungen Wobei sich Aserbaidschan zusammen mit anderen Anrainern des Kaspischen Meers die letzten Wochen und Monate durchaus an der seeseitigen Machtdemonstration Russlands (Marschflugkörper vom südlichen Kaspischen Meer aus Richtung Syrien abzufeuern) gestört hat. In der Richtung sind beispielsweise jetzt gemeinsame Manöver der aserbaidschanischen und kasachischen Marinen geplant. Von da aus ließe sich auch eine leichte weitere Eskalation in Bergkarabach als weitere "wir sind auch noch da"-Demonstration verstehen. |
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