Vollautomatik beim Sturmgewehr (und andere Feuerarten), Sinn oder Unsinn? |
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Vollautomatik beim Sturmgewehr (und andere Feuerarten), Sinn oder Unsinn? |
9. Jun 2016, 17:32 | Beitrag
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Divisionär Beiträge: 10.206 Gruppe: Moderator Mitglied seit: 10.09.2003 |
In der Allgemeinen Schweizerischen Offizierszeitschrift (ASMZ), der Mitgliederzeitschrift der Schweizerischen Offiziersgesellschaft, Ausgabe Juni 2016, hat es einen (etwas merkwürdigen) Artikel über die Frage, ob Vollautomatik bei Sturmgewehren a) Sinn macht und b) ob das Schiessen mit Vollautomatik trainiert werden muss.
In der Schweizer Armee werden folgenden Feuerarten ausgebildet: - Einzelfeuer: Zirka alle 5 Sekunden einen Schuss. Wird auf ein gut sichtbares Ziel von 50 - 300 Meter eingesetzt - Rasches Einzelfeuer: 5 Schuss in rascher Folge (d.h. 1-2 Schuss pro Sekunde). Wird gegen schlecht sichtbare oder bewegliche Ziele eingesetzt - sog. Doublette, d.h. ein Doppelschuss, auf kurze Distanzen bis zu 50 Meter. - Kurzfeuer, d.h. 3-Schuss-Automatik. Wird insbesondere im Häuserkampf eingesetzt. Meiner Ansicht gibt es keinen vernünftigen Grund auf Vollautomatik beim Sturmgewehr zu verzichten. Mittels geeignetere Ausbildung und Einhaltung entsprechender Feuerdisziplin kann vermieden werden, dass es zu unnötigem Seriefeuer mit entsprechender Munitionsverbrauch kommt. Allerdings ist es tatsächlich so, dass keine grosse Ausbildung im Schiessen mit Seriefeuer in der Armee gibt (auch wenn praktisch jeder Soldat schon Seriefeuer geschossen hat) und dass man vermutlich Seriefeuer nicht unbedingt Kriegsentscheidend ist. So hat das M16A2 kein Seriefeuermodus (was dann bei späteren Serien des M16 wieder geändert wurde), genauso wie beim britischen SLR. Rein von der Schiesslehre her können Feuerstösse von 5-6 Schuss durchaus Sinn machen und zwar dann, wenn die Wahrscheinlichkeit ein Ziel mit fünf Schuss Seriefeuer zu treffen aufgrund der Streuung höher ist als mit Einzelfeuer oder mit Kurzfeuer. Dies ist iirc eher bei weitentfernten, eher kleinen Zielen der Fall. Frühere wurden die Infanteriezugführer in Schiesslehre ausgebildet, um die richtige Feuerart zu befehlen. Dazu gab es ein Faltblatt mit einer Tabelle mit verschiedenen Zielgrössen, Distanzen sowie mit der Trefferwahrscheinlichkeit pro Feuerart. Ich habe das Faltblatt jetzt nicht gerade zur Hand, aber möglicherweise wurde auch Seriefeuer abgebildet. Meinungen? PS: Es gab Theads mit ähnlichem Thema, das war aber imho schon 10 Jahre oder so her, weshalb ich aus aktuellem Anlass ein neues Thema eröffnet habe. -------------------- Europeans who remember their history understand better than most that there is no security, no safety, in the appeasement of evil (Ronald Reagan)
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9. Jun 2016, 18:52 | Beitrag
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Oberleutnant Beiträge: 2.065 Gruppe: Members Mitglied seit: 17.08.2002 |
In fast allen Gefechtssituationen wird ein gut geübter Schütze mit variablen Einzelfeuer besser beraten sein.
In welcher Frequenz man schießt, ist Situationsabhängig. Ob sowas wie das oft genannte body body head im Nahbereich, dass bereits angeführte "schnelle" Einzelfeuer bei beweglichen Zielen oder Doubletten etc. , kommt auf die Ausbildung und Erfahrung an. Vollautomatisch als Option würde ich aber immer unterstützen. Wird bei einigermaßen geübten Armeen kaum verwendet, kann aber trotzdem in bestimmten Situationen Sinn machen. Man hat zumindest die Möglichkeit, dass Sturmgewehr als "ErsatzMG" einzusetzen. Ein Spähtrupp, bzw ein Teil davon (Team), kann durchaus mit einem 30 Schuss Magazin Leuchtspur eine gewisse Stärke vortäuschen. Klar geht das theoretisch auch im Einzelschuss, wird aber deutlich komplizierter. Auch im viel zitierten Orts-und Häuserkampf habe ich lieber mit kurzen Feuerstößen gearbeitet, als mit Einzelfeuer. Im Endeffekt eine unnötige Debatte, jedenfalls wenn es um die Frage nach Feuerstoß generell geht, zumindest aus meiner Sicht. Der Beitrag wurde von Seydlitz bearbeitet: 9. Jun 2016, 18:53 -------------------- Jethro Tull hätten in Woodstock auftreten sollen…
Ian Anderson: …und ich wollte nicht, weil ich einfach keine Hippies mag. |
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