DDG 1000 Zumwalt |
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8. Dec 2015, 21:18 | Beitrag
#1
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Oberstleutnant Beiträge: 10.617 Gruppe: VIP Mitglied seit: 11.05.2003 |
Die USS Zumwalt läuft zu ersten Testläufen in den Atlantik aus: http://www.welt.de/vermischtes/article1497...uperlative.html Was für ein hässlicher Klops. Ich find das Teil cool. Das gesamte Radom auf dem Aufbau ist vieleicht etwas überdimensioniert (von den optischen Proportionen her), aber ansonsten mal was neues. Die Seegängigkeit/Seegangsverhalten von dem Wavepiercer würd mich interessieren... Der Beitrag wurde von Praetorian bearbeitet: 9. Dec 2015, 12:07 -------------------- Dans ce pays-ci, il est bon de tuer de temps en temps un amiral pour encourager les autres - Voltaire
Im Gegensatz zum Hirn meldet sich der Magen, wenn er leer ist. ------------------------------------------------------------- Deutsche Waffe mit großer Reichweite: NICHT Taurus putins Waffe mit großer Reichweite: SPD |
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30. Nov 2016, 01:26 | Beitrag
#2
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Oberleutnant Beiträge: 2.266 Gruppe: Members Mitglied seit: 10.12.2007 |
Die Rumpfform hat ein paar Vorteile aber auch einige gewaltige Nachteile.
1. Der Rumpf wird länger; Länge läuft, das Schiff wird schneller. 2. Der Rupf reitet sozusagen nicht Wellen aus, sondern durchschneidet sie; damit wird das Schiff stabiler und somit eine stabilere Plattform im Wasser. Dazu besitzt der Rumpf einen o-shape, die Rumpfwände sind nach innen geneigt, dass macht die Fahrt noch stabiler, das Schiff neigt sich nicht zur Seite, bzw. nur unwillig. Dazu liegt der Bug tiefer als das Heck, dies macht den Rumpf stabiler in flachen Gewässern 3. Nachteil: Die Schiffe werden zwar schneller aber sie neigen dazu, stabil gerade aus laufen zu wollen, die Wendigkeit sinkt ganz gewaltig. Dazu noch die o-shape Rumpfform, auch hier wieder, stabil, aber das bedeutet auch weniger Wendigkeit. Die Zumwald ist eine stabile sehr schnelle Plattform; aber keine wendige Plattform. 4. Die Zumwald tanzt nicht auf den Wellen und reitet sie aus, stattdessen durchschneidet sie sie. Das ist sehr nett bei exzellenten Bedingungen und geringem Wellengang. Bei Sturm wird es auf dem Bug aber sehr nass. Ich möchte das Schiff nicht im Sturm erleben, es wird dann versuchen, U-Boot zu spielen. Sie sieht ja auch schon fast wie ein U-Boot aus. Ein tolles Schiff für das Schwarze Meer oder den Stillen Ozean oder weite Teile des Pazifiks in 98% der Zeit. Solange es keine Stürme gibt oder Taifune oder Hurricane. Eine "stabile Waffenplattform" wird doch eigentlich nur für Artillerie benötigt; setzen sie soviel auf die Artillerie-Bewaffnung (oder Railgun, war ja in Diskussion), dass sie dafür das ganze Schiff auslegen? Der zusätzliche Geschwindigkeitsgewinn kann es nicht sein. Der Beitrag wurde von Nobody is perfect bearbeitet: 30. Nov 2016, 01:34 -------------------- "Ich habe den Krieg verhindern wollen"
Georg Elser |
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30. Nov 2016, 02:36 | Beitrag
#3
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Konteradmiral Beiträge: 20.508 Gruppe: VIP Mitglied seit: 06.08.2002 |
2. Der Rupf reitet sozusagen nicht Wellen aus, sondern durchschneidet sie; damit wird das Schiff stabiler und somit eine stabilere Plattform im Wasser. Dazu besitzt der Rumpf einen o-shape, die Rumpfwände sind nach innen geneigt, dass macht die Fahrt noch stabiler, das Schiff neigt sich nicht zur Seite, bzw. nur unwillig. Dazu liegt der Bug tiefer als das Heck, dies macht den Rumpf stabiler in flachen Gewässern Vorsicht mit dem Begriff "Stabilität". Stabilität ist eine Eigenschaft, die das Maß des aufrichtenden Moments bei Krängung aus der Aufrechten beschreibt. Bei nach innen geneigten Rumpfseiten wird das aufrichtende Moment immer kleiner, je weiter das Schiff krängt. Bei nach außen geneigten Rumpfseiten ist es andersherum. Schiffe mit nach innen geneigten Rumpfseiten sind also naturgemäß instabiler, die Neigung zum Kentern steigt. Das ist im Havariefall ein noch größeres Problem, hier muss alles getan werden, um eine asymmetrische Flutung zu verhindern. Um dem Problem zu begegnen, muss die metazentrische Höhe vergrößert werden. Abgesehen von den offensichtlichen schiffbaulichen Problemen (z.B. Tiefgang, Toppgewicht) hat man dann aber beim Rollen sehr kurze Perioden, was einer Besatzung nicht besonders gut tut. Jetzt wird ein Schiff im Laufe seines Lebens durch Nachrüstungen aber normalerweise immer schwerer. Was passiert dann? Das Schiff liegt tiefer im Wasser. Bei einem klassischen Rumpf vergrößert sich dabei die Wasserlinienfläche oder sie bleibt in etwa gleich, bei einem Rumpf mit nach innen geneigten Rumpfseiten wird sie kleiner. Dabei verringert sich das Breitenträgheitsmoment, die Anfangsstabilität des Schiffes wird geringer und unser Stabilitätsproblem wird noch größer! Bedeutet also, bei den DDG1000 muss über ihre gesamte Lebensdauer peinlich genau auf die Schiffsmasse geachtet werden. Durch die nach innen geneigten Linien auch am Bug haben wir dort ein ähnliches Problem, nur nicht um die Längsachse sondern um die Querachse. Da der Bug in der Folge dazu neigt, einzutauchen statt eine Welle "auszureiten", hebt sich das Heck aus dem Wasser. Dabei geht die Kursstabilität flöten, verstärkt noch bei achterlichen Seen. Kombiniert mit dem oben erwähnten kleineren aufrichtenden Hebelarm hat man dann ideale Bedingungen für eine Kenterung. Es mag dass das ONR nach umfangreichen Modellversuchen und Simulationen zum Schluss gekommen ist, dass die Schiffsstabilität der DDG1000 mit den untersuchten Rahmenbedingungen ausreichend ist. Zumindest halte ich die Wahrscheinlichkeit für grobe Schnitzer in der Risikobewertung für relativ klein. Aber bitte erzählt nicht, ein Tumblehome-Design sei eine so tolle besonders stabile Plattform. -------------------- This just in: Beverly Hills 90210 - Cleveland Browns 3
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