75 Milliarden Bundeswehr |
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75 Milliarden Bundeswehr |
31. Dec 2016, 14:55 | Beitrag
#1
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Grenadier Beiträge: 22 Gruppe: Members Mitglied seit: 30.12.2016 |
Hallo, ich bin ein militärisch unwissender Neuling, der sich aber für Politik interessiert und gerne mehr erfahren möchte. Die Nato hat als Zielvorgabe für den Rüstungshaushalt 2% des BIPs ausgegeben, wir sind derzeit bei 1,19%. Das sind 40 Milliarden, 2% wären rund 75 Milliarden. Wie würde eine 75 Milliarden Bundeswehr aussehen?
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3. Jan 2017, 22:07 | Beitrag
#2
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Oberstleutnant Beiträge: 10.467 Gruppe: VIP Mitglied seit: 11.05.2003 |
Mal ganz ehrlich, der Ottonormalrekrut bekommt von der Ausstattungsdiskussion vom G36 mal abgesehen kaum was mit... und selbst wenn, die Medien berichten idR nur skandalisiert und tendenziös. Das Material ist mWn kein Killkriteritum, zumindest kein signifikantes. Wichtiger sind Kohle, Action und eventuell Weiter-/Ausbildung. Mit 18 kommt die Aufmerksamkeit für die Schattenseiten erst später. Daher ist "Planungssicherheit" im Sinne von klar definierten Verwendungsplanungen ausschlaggebend, zusammen mit zumindest rudimentärer Mitbestimmung des Soldaten. Nix hat die W10 und div. SaZ mehr frustriert, als das Hin- und Hergeschiebe... Mit defekten Material konnten die sich eher anfreunden, die gescheiteren haben das sogar als Herausforderung zum Improvisieren gesehen.
Die Rate aus dem Wehrpflichtigenpool lag bei etwa einem Drittel, zumindest bei der Marine. Ist aber egal, weil die Wehrpflicht für die Personalgewinnung ein Sonderprivileg war: Welches Unternehmen kann schon Leute zum Zwangspraktikum ziehen? Und mindestens 10-20% potentieller Rekruten hat man mit stumpfen Wehrdienst auch wieder vergrault... also ist der langfristige Gewinn gar nicht so groß. Zumal er sich so rein quantitativ darstellt, die gewünschten Schichten guter Absolventen haben eh verweigert oder Zivi gemacht. Selbst mit einer neuen Dienstpflicht wird man eben nicht unbedingt die zukünftigen Leistungsträger erreichen, die man eigentlich braucht und will. Für gute Abiturienten und Realschüler gibts einfach genug andere Angebote in der Wirtschaft, Traineeprogramme, duale Studiengänge, etcpp. Damit muss man bei der BW konkurrieren können und wollen. Aber mMn "weiss" die BW gar nicht, welches Potential sie hat: Ich hab den direkten Vergleich zwischen der Uni Hamburg und der UniBW Hamburg... und da liegen in JEDER Hinsicht Welten dazwischen. Auch kenne ich div. Lehrwerkstätten und Ausbildungseinrichtungen der BW, die sind besser als viele Berufsschulen. Da muss mher drauf rumgeritten werden und die Verknüpfungen zwischen Ausbildung und Training deutlichst verstärkt werden... ist schon traurig, wenn man junge Offze 4 Jahre auf die Uni Schickt und anschliessend fragt man nur in der Hälfte der Fälle das Wissen auch dienstlich ab... -------------------- Dans ce pays-ci, il est bon de tuer de temps en temps un amiral pour encourager les autres - Voltaire
Im Gegensatz zum Hirn meldet sich der Magen, wenn er leer ist. ------------------------------------------------------------- Deutsche Waffe mit großer Reichweite: NICHT Taurus putins Waffe mit großer Reichweite: SPD |
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3. Jan 2017, 23:27 | Beitrag
#3
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Hauptmann Beiträge: 4.490 Gruppe: VIP Mitglied seit: 14.11.2010 |
Mal ganz ehrlich, der Ottonormalrekrut bekommt von der Ausstattungsdiskussion vom G36 mal abgesehen kaum was mit... und selbst wenn, die Medien berichten idR nur skandalisiert und tendenziös. Das Material ist mWn kein Killkriteritum, zumindest kein signifikantes. Wichtiger sind Kohle, Action und eventuell Weiter-/Ausbildung. Mit 18 kommt die Aufmerksamkeit für die Schattenseiten erst später. Daher ist "Planungssicherheit" im Sinne von klar definierten Verwendungsplanungen ausschlaggebend, zusammen mit zumindest rudimentärer Mitbestimmung des Soldaten. Nix hat die W10 und div. SaZ mehr frustriert, als das Hin- und Hergeschiebe... Mit defekten Material konnten die sich eher anfreunden, die gescheiteren haben das sogar als Herausforderung zum Improvisieren gesehen. Da widerspreche ich Vehement, die Soldaten bekommen sehr wohl mit wenn das mit der Ausstattung nicht stimmt, das fängt von der persönlichen Ausrüstung an geht über Funk bis zu Waffensystemen. Wenn man als Soldat merkt das man einfach nicht vernünftig arbeiten kann weil es überall fehlt dann hat man auch kein Bock überhaupt da mitzumachen. es geht ja nicht darum das man das Material um seines selbst willen haben will sondern das man sonst nicht Arbeiten kann, und hier geht es auch nicht um ein paar Fahrzeuge die mal nicht klar sind, es geht um den höheren Prozentsatz, da ist nix mit herausforderung. Soldaten reden miteinander und junge Soldaten tauschen sich mit ihresgleichen gerade in den social medias aus, daher ist funktionierendes Material und dadurch ein sinnvoller Ausbildung und Übungsbetrieb essentiell. Planungssicherheit ist inzwischen eigentlich nicht mehr so das große Problem die großen Umstrukturierungen sind fast abgeschlossen, viele sind halt nur nicht damit einverstanden wohin es geht denn die Attraktivität der Standorte lässt oft zu wünschen übrig, da ist aber auch ganz klar den Soldaten zu sagen was auf sie zukommt, viele verstehen das mit den Einschränkungen der persönlichen Freiheit nicht so ganz. -------------------- Niemand hat gesagt das es Spaß machen muss!
“You have attributed conditions to villainy that simply result from stupidity.†|
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3. Jan 2017, 23:46 | Beitrag
#4
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Major Beiträge: 6.048 Gruppe: VIP Mitglied seit: 17.12.2002 |
Planungssicherheit ist inzwischen eigentlich nicht mehr so das große Problem die großen Umstrukturierungen sind fast abgeschlossen, viele sind halt nur nicht damit einverstanden wohin es geht denn die Attraktivität der Standorte lässt oft zu wünschen übrig, da ist aber auch ganz klar den Soldaten zu sagen was auf sie zukommt, viele verstehen das mit den Einschränkungen der persönlichen Freiheit nicht so ganz. Das ist aber genau der Punkt an dem man ansetzen muss, wenn man künftig noch gutes Personal rekrutieren und vor allem halten will. Wenn dem Soldaten nach Einstellung jegliches Mitspracherecht an seiner weiteren Verwendung versagt wird, dann kann das nicht funktionieren. Da kann man noch so oft gebetsmühlenartig "isso" und "Grundrechte sind halt eingeschränkt" wiederholen, (motiviertes) Personal bekommt man mit diesen Sprüchen nicht. |
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