Saudi Arabien vs. Iran vs. Türkei, Machtpole und "Regional Player" im islamischen Vorderasien |
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Saudi Arabien vs. Iran vs. Türkei, Machtpole und "Regional Player" im islamischen Vorderasien |
24. Mar 2016, 16:35 | Beitrag
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Generalmajor d.R. Beiträge: 19.320 Gruppe: Moderator Mitglied seit: 10.06.2002 |
Liebe User,
nach l�ngerer Downtime hat sich das WHQ-Team darauf geeinigt die zuletzt sehr hei�en und wenig konstruktiven Diskussionen zu den Konflikten in Nordafrika sowie dem Nahen und Mittleren Osten neu zu starten. Dabei w�rden wir gerne den geographisch und politisch sehr weiten Raum von Iran bis Marokko in vorerst drei Threads aufteilen. Die Threads zu
gehen damit online. Wir w�rden uns w�nschen, dass die sicher auftretenden �berschneidungen, z. B. eine iranisch-saudische Stellvertreterproblematik in Mesopotamien, von Euch allen in einer Art freiwilliger Selbstkontrolle gesteuert werden. Das hei�t, es liegt an Euch �berschneidungen auf m�glichst einen Thread zu reduzieren oder direkt neue Threads zu beginnen. Insbesondere das neue Beginnen von Threads oder die Bitte an uns um Ausgliederung hilft uns sehr und reduziert moderative Schlie�ungen von Threads. Es ist immer umst�ndlicher "am offenen Herzen zu operieren" und Themen auszulagern, w�hrend weitere Beitr�ge produziert werden. Wenn Ihr also selbst auf Kontexte und Rote F�den achtet, bleiben Diskussionen l�nger lebendig. Neue Threads und ein Mehr an Diskussionen finden daher grunds�tzlich unsere Unterst�tzung. Viel Vergn�gen, Euer WHQ-Team Der Beitrag wurde von Glorfindel bearbeitet: 5. Aug 2023, 18:55 -------------------- Sapere Aude & Liber et Infractus
"He uses statistics as a drunken man uses lamp-posts... for support rather than illumination." - Andrew Lang (1844-1912) "Seit ich auf deutsche Erde trat, durchströmen mich Zaubersäfte. Der Riese hat wieder die Mutter berührt, Und es wuchsen ihm neue Kräfte." -- Heinrich Heine (1797-1856), Deutschland ein Wintermärchen, Caput I Quidquid latine dictum, altum videtur. -- Nενικήκαμεν! -- #flapjackmafia |
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9. May 2017, 22:31 | Beitrag
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Hauptmann Beiträge: 4.748 Gruppe: Members Mitglied seit: 22.04.2006 |
An der Grenze zu Pakistan gibt es immer mal wieder Scharmützel mit Rebellen, die aus Pakistan heraus operieren. In der grenzüberschreitenden, wirtschaftlich abgehängten Region "Belutschistan" gibt es kulturell begründet immer mal wieder Eigenständigkeitsbestrebungen gegenüber der jeweiligen Zentralregierung in Islamabad oder Teheran. Die Iraner versuchen die Situation mit sozialen, wirtschaftlichen und polizeilichen Maßnahmen zu managen. Die vorrangig in Erscheinung tretende Rebellengruppe "Jaish al Adl" identifiziert sich darüber hinaus mit einer Radikalform des sunnitischen Islam. Jaish al Adl hat sich auch zu diesem Anschlag bekannt.
Dass sie gleich 10 Mann auf einen Schlag verlieren ist (noch) nicht die Regel, kommt aber wohl 2-3 mal im Jahr alleine an dieser Grenze vor denke ich. Die Rebellengruppe hatte wohl die iranischen Grenzer mit panzerbrechenden Lenkwaffen beschossen und sich dann wieder auf pakistanisches Gebiet zurückgezogen. Andere Quellen sagen, der Beschuss selbst erfolgte aus Pakistan. Auf iranischer Seite bestand der beschossene Trupp vorwiegend aus Wehrdienstleistenden. Wenn ich die Zahlen richtig im Kopf habe, waren 8 auf der Stelle tot, einer in kritischem Zustand und einen haben die Angreifer mitgenommen, mit unklarem Schicksal. Der Vorfall hat aktuell hohe Aufmerksamkeit in den dortigen Medien. Die Armeekreise wirken in den Verlautbarungen deutlich erzürnter als die diplomatischen Staatsvertreter, welche einen noch größeren Konflikt mit Pakistan zu vermeiden versuchen. Die iranische Regierung hatte innert Tagen eine Delegation unter Führung des Außenministers in die pakistanische Hauptstadt entsandt. Siehe die Quelle oben. Aber das wird nicht viel bewegen. Das Problem dabei ist, dass die Pakistaner selber ganz genau wissen was da unten abläuft und sich nicht dafür interessieren, sofern man ihnen keinen direkten Ärger macht. Die Sägen konsequent weiter an dem Ast auf dem sie selbst sitzen. Ich zitiere in diesem Zusammenhang die Deutsche Welle: ZITAT Unhappy neighbors - Afghanistan, India, Iran wary of Pakistan's 'jihadist support' Iran has warned it would target militant hideouts inside Pakistan if Islamabad doesn't act against Sunni jihadists. Pakistan's other two neighbors - Afghanistan and India - also accuse Islamabad of backing terrorists. Shia-majority Iran is not the only country in the region that is unhappy with Islamabad's handling of Sunni militants; Afghanistan and India have long accused Pakistan's leadership of backing terrorist organizations which, they claim, are used by the nation's military establishment to create unrest on their soil and gain geopolitical leverage. There have been severe clashes between Afghan and Pakistani troops along the Afghan-Pakistani border, and the situation is not very different on the so-called Line of Control, the Indian-Pakistani border along the volatile Kashmir region . But, for Iran, the main concern regarding Pakistan is Islamabad's renewed defense alliance with its arch-rival Saudi Arabia. http://www.dw.com/en/unhappy-neighbors-afg...port/a-38764188 In diesem Zusammenhang ist natürlich auch möglicherweise die Ankündigung des saudischen Verteidigungsministers zu sehen, den Krieg in den Iran zu tragen bevor er nach Saudi Arabien dringe. Mit 5440km Länge und bei 7 bedingt seriösen direkten Nachbarländern ist der Grenzschutz für den Iran generell ein recht anspruchsvolles Projekt. Einige Grenzregionen sind sehr unwegsam bieten Schmugglerm und Rebellen sehr geeignetes Terrain. Daher errichtet man kilometerlange Straßen an den unmöglichsten Stellen, zieht tiefe und breite Gräben, Zäune, Kameras, errichtet Festungen im Nichts, setzt diverse Aufklärungsmittel ein. Die im Feld eingesetzten Kräfte setzen sich häufig aus einfachen Dienstgraden auf Technicals zusammen. Als Outpost irgendwo. Die Jobs dürften nicht zu den beliebtesten zählen. Diese Kräfte sind nur leicht bewaffnet, schlecht geschützt, schlecht ausgebildet. In heißen Konfliktsituationen wird dann halt Verstärkung oder ein A-Team angefordert. In oben genanntem Fall war das offenbar nicht mehr notwendig. Neu an der Situation ist, dass ausdrücklich von Lenkwaffen gesprochen wurde. Das scheint mir ein neues Phänomen zu sein. Die Androhung grenzüberschreitend gegen die Terroristen vorzugehen hat den Pakistanern, dem medialen Shitstorm nach zu urteilen, nicht gefallen. Der Beitrag wurde von revolution bearbeitet: 9. May 2017, 22:48 |
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