Geschütze für neue BPol-Schiffe - wieso, wesshalb, wofür und ist das nun BGS oder BPol?, ausgelagert aus dem Allgemeinen Schiffe-Fragethread |
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Geschütze für neue BPol-Schiffe - wieso, wesshalb, wofür und ist das nun BGS oder BPol?, ausgelagert aus dem Allgemeinen Schiffe-Fragethread |
4. Oct 2018, 22:03 | Beitrag
#1
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Oberleutnant Beiträge: 1.952 Gruppe: Members Mitglied seit: 09.08.2008 |
Die Bundespolizei See beschafft bis 2019 drei neue große Einsatzschiffe („Potsdam“, „Bamberg“ und „Bad Düben“ ), aktuell sind die Schiffe im Rohbau. Auf der Visualisierung sind die Schiffe unbewaffnet. Für was dient die große Öffnung im Vorschiff, welches der Rohbau aufweist ? (Bild 1 des Artikels).
https://www.shz.de/regionales/kiel/neubau-f...id19506936.html |
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11. Oct 2018, 15:00 | Beitrag
#2
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Divisionär Beiträge: 10.233 Gruppe: Moderator Mitglied seit: 10.09.2003 |
Ob die Bundespolizei ihre Boote mit Kanonen bewaffnet ist weniger eine Frage des internationalen Rechts als jene des nationalen Rechts, was die juristische Seite betrifft. Sofern die gesetzlichen Grundlagen dafür geschaffen sind, spricht nichts dagegen, dass auch die Bundespolizei einige Boote bewaffnet. Das die Bundespolizei in einem rein theoretische angenommen Kriegsfall militarisiert würde, ist ohne weiteres möglich. Im V-Fall würde wohl das Primat des Militär gelten, d.h. alles was irgendwie für die Verteidigung nützlich ist, würde der militärischen Kontrolle unterstellt werden. Der Kombattantenstatus spielt praktisch nur eine Rolle bei internationalen bewaffneten Konflikten zwischen Staaten, weil nur es nur Kombattanten erlaubt ist, an Kampfhandlungen teilzunehmen und auf der anderen Seite auch nur Kombattanten legal bekämpft werden dürfen. Das spielt heute aber praktisch keine Rolle, weil der Gegner nicht offen als staatlicher Akteur auftritt und oder sich nicht an das internationale Recht hält und deshalb selber keinen Kombattantenstatus hat.
ZITAT Um verdächtige Schiffe mit Warnschüssen zu stoppen reichen 20 - 40mm aus, das zeigen die Japanische und Südkoreanische Küstenwache, die es mit nordkoreanischen Spionageschiffen zu tun gehabt haben. 57mm ist kaum für polizeiliche Zwecke geeignet und zudem "tut" man sich noch ein exklusives Kaliber an. Das 27mm MLG oder da 35mm Millennium- System wäre zumindest in einer verwandten Form (Mantis) bei der Bundeswehr zu finden. Wie goschi bereits geschrieben hat, sind viele Einsatzmöglichkeiten für diese Schiffe bzw. deren Bewaffnung vorstellbar. Mir fällt da als alter Nachrichtenoffizier einiges ein. Heutzutage muss man bei Bedrohungslage an fast alles danken, u.a. schwimmende Bomben, Dronen usw. Zu Lande kann man vor einem zu schützenden Objekt Hindernisse aufbauen, zu Wasser ist dies wesentlich schwieriger. Stichwort G8 Heiligendamm. Die Gefahr ist nicht nur Greenpeace, sondern es gibt auch noch bösere Buben, die auch Fantasie haben. Zumal man politisch nicht gewillt ist, Militär einzusetzen, bietet es sich da an, einige Boote der Bundespolizei akkurat zu bewaffnen. Was das Kaliber und die Bewaffnung angeht, so ist es wohl ziemlich egal, ob man auf etwas zurück greift, was bei der Bundesmarine existiert. Ein grosser Vorteil ist das nicht. 35mm oder gar 27mm Kanonen wären eher Exoten als die 57mm Kanone bei einer Schiffbewaffnung. Leichtere Waffen wie MG's oder 20mm Kanonen dürften sich wohl relativ einfach nachträglich installieren lassen, da diese wesentlich weniger komplex sind. Etwas merkwürdig finde ich die Kommunikation der Bewaffnung. Wenn man die Schiffe bestellt, dann muss man ja zwingend Vorstellungen davon haben, ob und wie die Schiffe bewaffnet werden. Kommuniziert wurde dies aber nicht richtig bzw. es wurde eher verschleiert. -------------------- Europeans who remember their history understand better than most that there is no security, no safety, in the appeasement of evil (Ronald Reagan)
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