Geschütze für neue BPol-Schiffe - wieso, wesshalb, wofür und ist das nun BGS oder BPol?, ausgelagert aus dem Allgemeinen Schiffe-Fragethread |
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Geschütze für neue BPol-Schiffe - wieso, wesshalb, wofür und ist das nun BGS oder BPol?, ausgelagert aus dem Allgemeinen Schiffe-Fragethread |
4. Oct 2018, 22:03 | Beitrag
#1
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Oberleutnant Beiträge: 1.952 Gruppe: Members Mitglied seit: 09.08.2008 |
Die Bundespolizei See beschafft bis 2019 drei neue große Einsatzschiffe („Potsdam“, „Bamberg“ und „Bad Düben“ ), aktuell sind die Schiffe im Rohbau. Auf der Visualisierung sind die Schiffe unbewaffnet. Für was dient die große Öffnung im Vorschiff, welches der Rohbau aufweist ? (Bild 1 des Artikels).
https://www.shz.de/regionales/kiel/neubau-f...id19506936.html |
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11. Oct 2018, 20:01 | Beitrag
#2
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Major Beiträge: 7.987 Gruppe: Members Mitglied seit: 25.10.2009 |
Wo genau steht, dass die Bundespolizei auf See eine 57mm praktisch nicht anwenden darf?
Zur Erinnerung, in der jüngeren Vergangenheit war das Fazit der Diskussion Marine vs. Küstenwache (Nacheile, Piraterie, Schiffsgeiselnahme, ...): Die Marine könnte aber darf nicht, die Küstenwache (Bundespolizei) darf aber kann nicht. Die Lösung der Franzosen ist die Einschiffung von Gendarmen auf Einheiten der Marine, was aber nicht die Zahl der auf diesem Niveau nutzbaren Einheiten erhöht. Vermutung: Die Bofors dürfte in der Anschaffung günstiger als die Oto daherkommen, welche an erster Stelle auf Luftabwehr ausgelegt ist. Gewichtsvorteile mag es auch geben, dazu kommen innenpolitische Argumente wenn man eben nicht eine bei uns übliche militärische Waffe wählt: "Andere Küstenwachen / Patroullienschiffe / OPVs haben auch diese Bofors". Am Rande: Auch die zukünftigen 6 Tender könnten wieder einen kleinen Turm erhalten. Der Beitrag wurde von Merowinger bearbeitet: 11. Oct 2018, 20:44 |
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11. Oct 2018, 23:25 | Beitrag
#3
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Oberstleutnant Beiträge: 14.062 Gruppe: Members Mitglied seit: 03.12.2004 |
Wo genau steht, dass die Bundespolizei auf See eine 57mm praktisch nicht anwenden darf? Üblicherweise werden zum Stoppen von Schiffen Handwaffen verwendet. Und das betrifft nicht nur Piraten Skiffs sondern auch Schleuser und Schmuggler bei FRONTEX. Kanonen sind eher zum versenken. Von daher sind Szenarien in denen die Polizei tatsächlich mit 57 mm schießen würde, praktisch so wahrscheinlich wie das die Schweizer die überschweren Maschinengewehre, mit denen sie auf dem Bodensee spazieren fahren, tatsächlich mal einsetzen.
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12. Oct 2018, 13:50 | Beitrag
#4
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Leutnant Beiträge: 670 Gruppe: Members Mitglied seit: 03.04.2015 |
Wo genau steht, dass die Bundespolizei auf See eine 57mm praktisch nicht anwenden darf? Üblicherweise werden zum Stoppen von Schiffen Handwaffen verwendet. Und das betrifft nicht nur Piraten Skiffs sondern auch Schleuser und Schmuggler bei FRONTEX. Kanonen sind eher zum versenken. Von daher sind Szenarien in denen die Polizei tatsächlich mit 57 mm schießen würde, praktisch so wahrscheinlich wie das die Schweizer die überschweren Maschinengewehre, mit denen sie auf dem Bodensee spazieren fahren, tatsächlich mal einsetzen.Wo steht eigentlich das Piraten in Skiffs rumfahren? Und was macht die BuPo eigentlich wenn Terroristen einen Tanker kappern und drohen ihn in einem Hafen auflaufen zu lassen? Letzte Frage, wie versenkt die BuPo eigentlich Container die über Bord gegangen sind und eine große Gefahr für die Schifffahrt darstellen? Nur weil man sich heute nicht vorstellen kann, was unsere BuPo zukünftig dürfen können muss, kauft man Schiffe die 50 Jahre halten sollen? Ich erinnere an die Diskussionen zur F125 |
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12. Oct 2018, 17:16 | Beitrag
#5
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Oberstleutnant Beiträge: 14.062 Gruppe: Members Mitglied seit: 03.12.2004 |
Wo steht eigentlich das Piraten in Skiffs rumfahren? Das kann man so nachlesen, in der entsprechenden Dokumentation über Piratenüberfälle. Die Angriffe wurden mit Schnellbooten (Skiffs) ausgeführt und als "Mutterschiffe" haben meist Fischerboote gedient. Inder und Iraner haben da auch mal mit Kanonen zugelangt, aber die ROE hierzulande lassen so etwas nicht zu. So realistisch muss man schon sein um sich solche Phantasien abzuschminken.Und was macht die BuPo eigentlich wenn Terroristen einen Tanker kappern und drohen ihn in einem Hafen auflaufen zu lassen? Hmm, boarden vielleicht? Oder stellst du dir das vor wie im Actionfilm, wo der Countdown bis zum Weltuntergang tickt und die Gefahr dann nur noch in einem riesigen Feuerball im letzten Moment abgewendet werden kann? Bitte...Wieder Stichwort ROE. So einen Waffeneinsatz durch die Polizei könnte vielleicht der Innenminister anordnen. Würde er das aber auch? Die Diskussion und nachfolgende Gerichtsentscheide über das abschießen von zivilen Luftfahrtzeugen hat gezeigt, wie heikel das Thema ist. Letzte Frage, wie versenkt die BuPo eigentlich Container die über Bord gegangen sind und eine große Gefahr für die Schifffahrt darstellen? Gute Frage. Ist das SOP Container zu versenken? Wie wärs mit nem Kran zum bergen?Nur weil man sich heute nicht vorstellen kann, was unsere BuPo zukünftig dürfen können muss, kauft man Schiffe die 50 Jahre halten sollen? Ich erinnere an die Diskussionen zur F125 Ich verstehe den Satz nicht. |
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12. Oct 2018, 23:17 | Beitrag
#6
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Oberleutnant Beiträge: 2.420 Gruppe: Members Mitglied seit: 03.01.2006 |
Letzte Frage, wie versenkt die BuPo eigentlich Container die über Bord gegangen sind und eine große Gefahr für die Schifffahrt darstellen? Gute Frage. Ist das SOP Container zu versenken? Wie wärs mit nem Kran zum bergen?Ein 40 ft ISO - Container ist auf Dauer nicht wasserdicht und kann bis zu 30,5 Tonnen mit Ladung wiegen. Jetzt benötigt erstmal einen Kran, der in der Lage ist einen mit Ladung im unbekannten Zustand bestückten Container + das Gewicht von einer unbekannten Menge an eingedrungenen Wasser aus dem Meer herauszuheben. Dieser Bergeoperation kostet Geld. Die Schadensregulierung gegenüber dem Auftraggeber liebt bei 2SZR (entspricht ca. 1,2 Euro) pro kg/ Rohgewicht - ist also nur soweit an den tatsächlichen Warenwert gebunden, dass die Regulierungssumme der tatsächlichen Warenwert + 10% imaginären Gewinn nicht über steigen darf. Wirft der Kapitän Container über Bord um das Schiff zu retten, dann kommen Anteilig die Verfrachter dafür auf, deren Ware durch diese Maßnahmen gerettet wurde. Versenken ist einfach billiger als Bergen und außerdem besteht der nicht aus Panzerstahl. Die Durchschlagskraft einer 20mm MK reicht, bzw. könnte man an den treibenden Container auch eine Sprengladung anbringen. Wo steht eigentlich, dass Piraten in Skiffs rumfahren? Das kann man so nachlesen, in der entsprechenden Dokumentation über Piratenüberfälle. Die Angriffe wurden mit Schnellbooten (Skiffs) ausgeführt und als "Mutterschiffe" haben meist Fischerboote gedient. Inder und Iraner haben da auch mal mit Kanonen zugelangt, aber die ROE hierzulande lassen so etwas nicht zu. So realistisch muss man schon sein um sich solche Phantasien abzuschminken.Die Skiff ist ein Boot verbreitet im arabischen Raum. Es ist nicht anzunehmen, dass es Piraterie nur da gibt. Und warum darf die BuPo eigentlich nicht das Mutterschiff angreifen? Ja RoE gerne genommen um möglichst nichts tun zu müssen. Aber wie gesagt, wer weiß was in 50 Jahren wirklich ist. Nochmal: Die Bundespolizei ist keine paramilitärische Organisation. Die kann unabhängig von den RoE nicht mal so das Mutterschiff mit der Bordkanone aufs Korn nehmen. Deswegen würde mich die offizielle Begründung für diese Waffe interessieren. Einzig und alleine eben nur, dass man tatsächlich nicht die Entwicklung der nächsten 30- 40 Jahre vorhersagen kann, bzw. zur Erkenntnis gekommen ist, dass eine strikte Trennung zwischen Militär und Polizei bei Auslandseinsätzen, Piraterie, Terrorabwehr nicht immer möglich ist und deshalb möglicherweise aus der Küstenwache des Bundes als Koordinierungsverbund eine Küstenwache als paramilitärische Organisation werden könnte. |
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